Neues von Sarrazin

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Scharfrichter
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Re: Neues von Sarrazin

Beitrag von Scharfrichter »

Hier mal ein paar Zitate des Herren Sarrazin:

„Ich muss niemanden anerkennen, der vom Staat lebt, diesen Staat ablehnt, für die Ausbildung seiner Kinder nicht vernünftig sorgt und ständig neue kleine Kopftuchmädchen produziert.“

"Die Beamten laufen bleich und übel riechend herum, weil die Arbeitsbelastung so hoch ist."

"Den "Arschloch-Faktor" gibt es in der Politik, bei Hartz-IV-Empfängern, Managern und in der SPD"

"Nirgendwo sieht man so viele Menschen, die öffentlich in Trainingsanzügen rumschlurfen wie in Berlin"

"Ehe jetzt einer im 20. Stock sitzt und den ganzen Tag nur fernsieht, bin ich schon fast erleichtert, wenn er ein bisschen schwarz arbeitet."

"Ihr seid doch Arschlöcher!" (Als Antwort auf eine Demonstration von Studenten zum Thema "Studiengebuehren" (Sie blockierten sein Buero))

"Das vereinte Land ist natürlich immer eine Stadt Berlin mit angeschlossener landwirtschaftlicher Fläche." (Zur Laenderehe zwischen Berlin und Brandenburg)

"Die Lebenslüge Berlins bestand darin, dass es sich in allem für etwas Besonderes hält und daraus einen erhöhten Bedarf ableitet."

"Lassen Sie mich mal so sagen: Der Schutt ist abgeräumt. Wir leben nicht mehr im Jahr 1945, sondern wir leben im Jahr 1947." (Zur Finanzsituation Berlins)

"Wer als Hartz-IV-Empfänger genug Kraft für ein Ehrenamt findet, der sollte dann die Kraft da hineinlegen, Arbeit zu finden"

"Wenn man sich das anschaut, ist das kleinste Problem von Hartz-IV-Empfängern das Untergewicht" (Antwort auf eine Studie zu "Immer mehr Kinder kommen hungrig zur Schule)

"Bayerische Schüler können aber mehr ohne Abschluss als unsere in Berlin mit Abschluss". (Zur PISA Studie)




Was soll ich sagen, der Mann polarisiert.
„Wenn du den Fremden aufnimmst, wird er dir Unruhe bringen und du wirst zu einem Fremden in deinem eigenen Haus“ (Sirach 11,35)
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Talyessin
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Re: Neues von Sarrazin

Beitrag von Talyessin »

Scharfrichter hat geschrieben:Hier mal ein paar Zitate des Herren Sarrazin:

„Ich muss niemanden anerkennen, der vom Staat lebt, diesen Staat ablehnt, für die Ausbildung seiner Kinder nicht vernünftig sorgt und ständig neue kleine Kopftuchmädchen produziert.“

"Die Beamten laufen bleich und übel riechend herum, weil die Arbeitsbelastung so hoch ist."

"Den "Arschloch-Faktor" gibt es in der Politik, bei Hartz-IV-Empfängern, Managern und in der SPD"

"Nirgendwo sieht man so viele Menschen, die öffentlich in Trainingsanzügen rumschlurfen wie in Berlin"

"Ehe jetzt einer im 20. Stock sitzt und den ganzen Tag nur fernsieht, bin ich schon fast erleichtert, wenn er ein bisschen schwarz arbeitet."

"Ihr seid doch Arschlöcher!" (Als Antwort auf eine Demonstration von Studenten zum Thema "Studiengebuehren" (Sie blockierten sein Buero))

"Das vereinte Land ist natürlich immer eine Stadt Berlin mit angeschlossener landwirtschaftlicher Fläche." (Zur Laenderehe zwischen Berlin und Brandenburg)

"Die Lebenslüge Berlins bestand darin, dass es sich in allem für etwas Besonderes hält und daraus einen erhöhten Bedarf ableitet."

"Lassen Sie mich mal so sagen: Der Schutt ist abgeräumt. Wir leben nicht mehr im Jahr 1945, sondern wir leben im Jahr 1947." (Zur Finanzsituation Berlins)

"Wer als Hartz-IV-Empfänger genug Kraft für ein Ehrenamt findet, der sollte dann die Kraft da hineinlegen, Arbeit zu finden"

"Wenn man sich das anschaut, ist das kleinste Problem von Hartz-IV-Empfängern das Untergewicht" (Antwort auf eine Studie zu "Immer mehr Kinder kommen hungrig zur Schule)

"Bayerische Schüler können aber mehr ohne Abschluss als unsere in Berlin mit Abschluss". (Zur PISA Studie)




Was soll ich sagen, der Mann polarisiert.
Wir sollten aufpassen - wir gehen schon wieder konform..... :confused:
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HerrSchmidt
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Re: Neues von Sarrazin

Beitrag von HerrSchmidt »

HerrSchmidt hat geschrieben:...

Mal nebenbei: Ist Sarrazin eigentlich noch SPD-Mitglied?
SPD-Ortsverband beantragt Sarrazins Parteiausschluss

Der Druck aus den eigenen Reihen auf Berlins früherem Finanzsenator Thilo Sarrazin (SPD) nach seinen Äußerungen über Arme und Ausländer in der Hauptstadt wächst.

Nach Informationen der rbb-Welle radioBERLIN 88,8 hat der Berliner SPD-Ortsverband Alt-Pankow am Freitag ein Parteiordnungsverfahren beantragt.

Sarrazins Äußerungen zu Migranten und sozial Schwachen seien parteischädigend und stünden den Grundsätzen der SPD entgegen, heißt es in einer Erklärung des Ortsverbandes. Auf einer Mitgliederversammlung hatte der Verband am Donnerstagabend einstimmig beschlossen, das Ausschlussverfahren gegen den früheren Senator und jetzigen Bundesbankvorstand in Gang zu setzen.
Quelle
[url=http://www.bilder-hochladen.net/files/big/15sj-3y.jpg][b]Ausgezeichneter Kulturbolschewist[/b][/url] [url=http://www.youtube.com/watch?v=izkHHyKUSUc][b]und Liebling aller Frauen[/b][/url]
adal
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Re: Neues von Sarrazin

Beitrag von adal »

HerrSchmidt hat geschrieben:


Quelle
Dort heißt es auch:

Sarrazin selbst hatte sich nach heftiger Kritik seines Arbeitgebers Bundesbank und von Verbänden für seine Äußerungen entschuldigt.

Dennoczh geht auch die Staatsanwaltschaft und das Landeskriminalamt Berlin gehen dem Anfangsverdacht der Volksverhetzung nach.


Wurde Zeit, dass diesem inkontinenten, übellaunigen Spalter und notorischem Wiederholungstäter das Handwerk gelegt wird.
Zuletzt geändert von adal am Samstag 3. Oktober 2009, 08:47, insgesamt 2-mal geändert.
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schelm
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Re: Neues von Sarrazin

Beitrag von schelm »

Scharfrichter zitierte Hr. Sarrazin :

„Ich muss niemanden anerkennen, der vom Staat lebt, diesen Staat ablehnt, für die Ausbildung seiner Kinder nicht vernünftig sorgt und ständig neue kleine Kopftuchmädchen produziert.“

Oho ... ich nehm mal an, dieser Kernsatz wird bereits als Volksverhetzend ausgelegt, oder ? Nun, dann bilde ich daraus mal eine Adaption und frage alle hier sich als linksorientiert verstehenden User, ob die Adaption irgendwelchen Anstoß erregen würde ! :

" Ich muß niemanden anerkennen, der vom Staat lebt, diesen Staat ablehnt, für die Ausbildung seiner Kinder nicht vernünftigt sorgt. "

Nun, würde man bis hierher widersprechen ? Nein ? Käme jetzt der Zusatz : "... und ständig neue kleine Radikale produziert " --- dann käme Widerspruch ? Und würde die Aussage lauten : ... " und ständig neue kleine Radikale erzieht " - käme dann Widerspruch, obwohl - falls nicht - beide Aussagen im Ergebnis auf das gleiche hinauslaufen - keineswegs Menschen abspricht, Kinder haben zu dürfen !

Weil : Sarrazin im Kontext ja betont, jeder der Leistungsbereit wäre, sei willkommen ! Nun, dies mal als 1 Beispiel. Bitte um eine Kritik von " Links " !

( Radikale meint hier nicht " Kopftuchmädchen " , Radikale meint hier Fremdenfeinde als Beispiel. " Kopftuchmädchen " steht für Integrationunwillig durch Abgrenzung, nicht per se, sondern da, wo sie selbstgewählt staatfindet - das gibts doch, oder ?

Freundliche Grüße, schelm
Zuletzt geändert von schelm am Samstag 3. Oktober 2009, 16:50, insgesamt 1-mal geändert.
Denk ich an D in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht, Heinrich Heine.
adal
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Re: Neues von Sarrazin

Beitrag von adal »

SPON: Bundesbankchef wollte Sarrazin stoppen

"Ein Artikel wie ein NPD-Pamphlet"

...Weber habe Sarrazin die Veröffentlichung "regelrecht verboten". Sarrazin aber habe sich von Weber nicht "zensieren" lassen wollen und den Text "unverändert" in der dann veröffentlichten Fassung autorisiert. Seither ist der Streit eskaliert...

...Zunächst distanzierte sich die Bundesbank in unmissverständlicher Weise.... Am Donnerstag entschuldigte sich Sarrazin öffentlich.... Am Freitag erklärte die Berliner Staatsanwaltschaft, dass sie gegen Sarrazin wegen des Verdachtes auf Volksverhetzung ermittle - und am Samstagmorgen legte Weber seinem Kollegen den Rücktritt nahe....

...Mitarbeiter der deutschen Delegation,...beklagten sich am Rande der IWF- und Weltbanktagung in Istanbul bitterlich über den "völlig unnötigen Eklat"....Der gesamte Artikel lese sich "wie ein NPD-Pamphlet".

...Doch der Notenbank sind die Hände gebunden. Niemand kann einen Bundesbankvorstand entlassen...
Zuletzt geändert von adal am Samstag 3. Oktober 2009, 19:39, insgesamt 1-mal geändert.
eluveitie

Re: Neues von Sarrazin

Beitrag von eluveitie »

lamb of god hat geschrieben: Bei jedem Hakenkreuzschmierer setzt sich sofort der Generalbundesanwalt in Marsch, während dieser Volksverhetzer tun und lassen kann was er will.
Ja, Meinungsfreiheit ist wirklich lästig.
adal
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Re: Neues von Sarrazin

Beitrag von adal »

eluveitie hat geschrieben:
Ja, Meinungsfreiheit ist wirklich lästig.
Bezüglich der "Meinungsfreiheit" ermittelt die Berliner Staatsanwaltschaft. Ein inkontinenter Assi im Vorstand der Bundesbank ist ausgesprochen lästig, weil unkündbar.
beau

Re: Neues von Sarrazin

Beitrag von beau »

Bin gespannt ob die Staatsanwaltschaft ihn wirklich anklagt. Es wäre der endgülige Beweis das wir in einer unfreien Gesellschaft leben, die das Attribut rechtsstaatlich nicht verdient hat.
adal
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Re: Neues von Sarrazin

Beitrag von adal »

beau hat geschrieben:Bin gespannt ob die Staatsanwaltschaft ihn wirklich anklagt. Es wäre der endgülige Beweis das wir in einer unfreien Gesellschaft leben, die das Attribut rechtsstaatlich nicht verdient hat.
Klar, die offenen Hosen der Neonazis, das ist Freiheit.
Sturm Graz
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Re: Neues von Sarrazin

Beitrag von Sturm Graz »

beau

Re: Neues von Sarrazin

Beitrag von beau »

adal hat geschrieben: Klar, die offenen Hosen der Neonazis, das ist Freiheit.
Welche offenen Hosen? :dunno:
eluveitie

Re: Neues von Sarrazin

Beitrag von eluveitie »

adal hat geschrieben: Bezüglich der "Meinungsfreiheit" ermittelt die Berliner Staatsanwaltschaft.
Weshalb? Weil er Dinge sagt, wie...
adal hat geschrieben: Ein inkontinenter Assi
?
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longly
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Re: Neues von Sarrazin

Beitrag von longly »

Das wird genau wie bei Clement, der hat dann noch freiwillig die SPD verlassen obwohl der Müntefering ihn behalten wollte. Darum wähle ich die SPD nicht mehr und wenn der weiter Narrenfreiheit in der Partei hat, gewiss nie´mehr :!:
>>>>nur tote Fische schwimmen mit dem Strom<<<<
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Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern dass er nicht tun muss, was er nicht will. Jean-Jacques Rousseau
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schelm
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Re: Neues von Sarrazin

Beitrag von schelm »

adal hat geschrieben: Bezüglich der "Meinungsfreiheit" ermittelt die Berliner Staatsanwaltschaft. Ein inkontinenter Assi im Vorstand der Bundesbank ist ausgesprochen lästig, weil unkündbar.
Du bist lustig. Wie kommsten auf den Vorwurf der Inkontinenz ? Ist das belegbar ? Ich meine, der Vorwurf ist sau dämlich - willste wissen warum ? Egal ob man nun seine Meinung inhaltlich teilt oder sie als Volksverhetzung versteht - eines kann man seinem " Mut " ( mit oder ohne Apostroph ) sicherlich nicht vorwerfen : Er sei feige und mache sich in die Hosen bei dem was er säuselt ... :giggle:

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Claud
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Re: Neues von Sarrazin

Beitrag von Claud »

longly hat geschrieben: Das wird genau wie bei Clement, der hat dann noch freiwillig die SPD verlassen obwohl der Müntefering ihn behalten wollte. Darum wähle ich die SPD nicht mehr und wenn der weiter Narrenfreiheit in der Partei hat, gewiss nie´mehr :!:
Problem ist, der Clement und Sarrazin sind Profis auf ihren Gebiet, sie stellen das fachtechnische Wissen und sind verdammt wichtig, egal welche Partei sie nun besitzen würde. Sowas nennt man im Betrieb "Fachidiot", sie sind nunmal aber schlecht ersetzbar.
adal
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Re: Neues von Sarrazin

Beitrag von adal »

Claud hat geschrieben:
Problem ist, der Clement und Sarrazin sind Profis auf ihren Gebiet, sie stellen das fachtechnische Wissen und sind verdammt wichtig, egal welche Partei sie nun besitzen würde. Sowas nennt man im Betrieb "Fachidiot", sie sind nunmal aber schlecht ersetzbar.
Quak. Sarrazin wurde auf den Posten entsorgt. Die übliche Mauschelei, um führende Politiker luxuriös endzulagern. Dummerweise ist er unkündbar und darf zum Schaden seines Arbeitgebers auch mit offenem Hosenlatz herumlaufen, wenn's ihm Spaß macht.
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Claud
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Re: Neues von Sarrazin

Beitrag von Claud »

adal hat geschrieben: Quak. Sarrazin wurde auf den Posten entsorgt. Die übliche Mauschelei, um führende Politiker luxuriös endzulagern. Dummerweise ist er unkündbar und darf zum Schaden seines Arbeitgebers auch mit offenem Hosenlatz herumlaufen, wenn's ihm Spaß macht.
Sarrazin wurde nicht entsorgt, er ist gegangen. Und Nußbaum ist kein adäquater Ersatz.
Zuletzt geändert von Claud am Sonntag 4. Oktober 2009, 15:11, insgesamt 1-mal geändert.
adal
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Re: Neues von Sarrazin

Beitrag von adal »

Claud hat geschrieben:
Sarrazin wurde nicht entsorgt, er ist gegangen. Und Nußbaum ist kein adäquater Ersatz.
Vielleicht ist er freiwillig gegangen, vielleicht wurde er weggelobt, weil er Wowereit langsam peinlich wurde. Er war nämlich schon in seiner Amtszeit als Senator eindeutig wegen seiner Ausfälle eine politische Belastung für den Regierenden, der in der SPD noch was werden will.

Eine politische Mauschelei ist es in jedem Fall, denn um den Job kann man sich nicht einfach bewerben. Bundesbankvorstände werden vom Bundesrat vorgeschlagen und vom Bundespräsidenten ernannt.

Der Multifunktionär (45 Nebentätigkeiten als Finanzsenator) war schon immer an lukrativen Pöstchen interessiert.

Bundesbank-Präsident legt Sarrazin Rücktritt nahe
Denn einfach kündigen kann er nicht.
Zuletzt geändert von adal am Sonntag 4. Oktober 2009, 16:36, insgesamt 5-mal geändert.
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Claud
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Re: Neues von Sarrazin

Beitrag von Claud »

adal hat geschrieben:Vielleicht ist er freiwillig gegangen, vielleicht wurde er weggelobt. Eine politische Mauschelei ist es in jedem Fall, denn um den Job kann man sich nicht einfach bewerben. Bundesbankvorstände werden vom Bundesrat vorgeschlagen
und vom Bundespräsidenten ernannt.
Und es ist dann auch nur folgerichtig, werden die Guten vorgeschlagen.
Der Multifunktionär (45 Nebentätigkeiten als Finanzsenator) war schon immer an lukrativen Pöstchen interessiert.
Er war auch einer der wenigen, der das gut handhaben konnte.
adal
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Re: Neues von Sarrazin

Beitrag von adal »

Claud hat geschrieben:Und es ist dann auch nur folgerichtig, werden die Guten vorgeschlagen.
Fachkompetenz ist in solchen Fällen bekanntlich nicht immer gegeben, wenn man sich nur mal das Elend bei den Landesbanken anschaut. Fachkompetenz spricht Sarrazin bislang aber niemand ab. Er hat ein anderes Problem: Er ist unfähig, die Institution, der er angehört, adäquat zu repräsentieren. Die ist offenen Hosenlätzen gegenüber weitaus weniger tolerant als Sarrazins bisheriger Brötchengeber. Man hätte es ahnen können, dass der Dampfplauderer sich nicht über Nacht das Dampfplaudern abgewöhnt.
Zuletzt geändert von adal am Sonntag 4. Oktober 2009, 16:47, insgesamt 1-mal geändert.
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Claud
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Re: Neues von Sarrazin

Beitrag von Claud »

adal hat geschrieben: Fachkompetenz ist in solchen Fällen bekanntlich nicht immer gegeben, wenn man sich nur mal das Elend bei den Landesbanken anschaut. Fachkompetenz spricht Sarrazin bislang aber niemand ab.
Dann brauch man darüber auch nicht weiter zu debattieren, hier wurde halt eine kompetente Person vorgeschlagen, die auch angenommen wurde.

Er hat ein anderes Problem: Er ist unfähig, die Institution, der er angehört, adäquat zu repräsentieren.
Ich glaube, die Bundesbank wusste es bereits vorher. Sarrazin hat dies mit seinen Geschnacke über die DB und der Stadt Berlin gezeigt.
Die ist offenen Hosenlätzen gegenüber weitaus weniger tolerant als Sarrazins bisheriger Brötchengeber. Man hätte es ahnen können, dass der Dampfplauderer sich nicht über Nacht das Dampfplaudern abgewöhnt.
jo
samosa
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Re: Neues von Sarrazin

Beitrag von samosa »

schelm hat geschrieben:@samosa :

Ich wollte eigentlich keine inhaltliche Belehrung, was Volksverhetzung sei. Ich wollte eigentlich wissen, wenn Sarrazin kaum inhaltlich widerlegt wird, wie man eine solche Bestandsaufnahme ebenso präzise wie politisch korrekt formuliert - ohne dabei Sachverhalte zu euphemisieren. Vielleicht wäre es dir beispielhaft möglich, 2 - 3 seiner Kernaussagen zu zitieren und sie entsprechend umzuformulieren ?

Freundliche Grüße, schelm
Hallo Schelm,

ich wollte Dir auch keine Vorlesung über Selbstverständlichkeiten halten. Aber nett wie ich bin wollte ich Dich lediglich darauf hinweisen, dass Du Deine Meinung auf falsche Prämissen aufbaust. Deine Behauptung, dass wegen einer strengen Auslegung des Volksverhetzungsparagraphen Kritik an Teile der Bevölkerung nicht möglich sei, zeugt nun einmal von einer falschen Auffassung des Grundgesetzes.

Deine Weigerung Dich mit meiner "inhaltlichen Belehrung" auseinander zu setzen erklärt auch, dass Du beharrlich daran festhält, politisch korrekte Formulierungen von Sarrazins Aussagen einzufordern, weil er nicht inhaltlich widerlegt werden würde. Sarrazin hat aufgrund der Meinungsfreiheit ein Recht auf Kritik, auch auf eine Kritik, die auf falsche Tatsachen beruht. Doch er hat kein Recht über einen Teil der Bevölkerung verächtlich und abwertend zu sprechen. Wenn ich beispielsweise Dich als "gottlosen Hurensohn" bezeichne, weil du vielleicht der Sohn einer freizügigen Agnostikerin bist, überschreite ich mit meiner Aussage die Grenzen der Meinungsfreiheit sowie des guten Geschmacks und kann wegen Beleidigung belangt werden. Es spielt dabei keine Rolle, ob ich dabei mit meiner Aussage inhaltlich richtig liege oder nicht. Und wenn dann mein Freund dann meine Kritiker auffordert, doch bitte mal den Sachverhalt des "gottlosen Hurensohns" politisch korrekt zu formulieren, weil man mich ja schließlich nicht widerlegen würde, dann ist das nicht nur müßig sondern zeugt von der gleichen Geschmacklosigkeit wie meine Beleidigung.

Beste Grüße

samosa"
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Re: Neues von Sarrazin

Beitrag von adal »

Claud hat geschrieben:Ich glaube, die Bundesbank wusste es bereits vorher.
Axel Weber hat hier nichts zu melden. Die Vorstandsmitglieder werden ihm von den Bundesländern vor die Nase gesetzt.

Was der Fall Sarrazin über die Bundesbank verrät

Warum konnte ein Provokateur wie Thilo Sarrazin Bundesbank-Vorstand werden? Und wieso kann ihn sein Chef nicht disziplinieren? Die Affäre offenbart eine Krise der einst als weltbeste Notenbank bewunderten Behörde. Politiker dominieren, Experten fehlen, Leistung ist kaum noch gefordert. Ein Kommentar von Henrik Müller

"...Bankenrettungen, Bankenrettungsschirm, Landesbankenkonsolidierung, europäische Geldpolitik, internationale Vertretung bei G7, G10, G20 und Internationalem Währungsfonds - der Chef macht alles selbst. Und das liegt auch daran, dass er sich die übrigen Vorstandsmitglieder nicht aussuchen kann. Sie werden ihm vor die Nase gesetzt, von den Bundesländern, die reihum mit der Nominierung dran sind. So kam auch Sarrazin nach Frankfurt: auf dem - derzeit sozialdemokratischen - Ticket von Berlin und Brandenburg...

Künftig soll [die Bundesbank]...die Bankenaufsicht von der BaFin übernehmen..... um diese neue Rolle ausfüllen zu können, braucht die Frankfurter Behörde eine fähige und topmotivierte Führung.... Doch der politische Klüngel lässt für solch sachliche Überlegungen wenig Spielraum. Die Berufung Sarrazins und das folgende Debakel zeigen es..."
Zuletzt geändert von adal am Montag 5. Oktober 2009, 17:35, insgesamt 6-mal geändert.
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Re: Neues von Sarrazin

Beitrag von schelm »

lamb of god hat geschrieben:Der öffentliche Umgang zeigt aber deutlich, was wir inzwischen für eine Heuchelmediokratie haben. Bei jedem Hakenkreuzschmierer setzt sich sofort der Generalbundesanwalt in Marsch, während dieser Volksverhetzer tun und lassen kann was er will.
Ahhh ... zum Thema Heuchelei, welches dir scheinbar doch sehr am Herzen liegt ( wie ich nun öfters bereits beobachten konnte ) hab ich hier mal eine markige Polemik - allerdings vom anderen Blickwinkel ... :hat:

http://debatte.welt.de/weblogs/238/sex+ ... ft?print=1

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Claud
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Re: Neues von Sarrazin

Beitrag von Claud »

adal hat geschrieben:Axel Weber hat hier nichts zu melden. Die Vorstandsmitglieder werden ihm von den Bundesländern vor die Nase gesetzt.
Es gab vorher aber keine Kritik von Seiten der Bundesbank.
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schelm
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Re: Neues von Sarrazin

Beitrag von schelm »

samosa schrieb :
Deine Behauptung, dass wegen einer strengen Auslegung des Volksverhetzungsparagraphen Kritik an Teile der Bevölkerung nicht möglich sei, zeugt nun einmal von einer falschen Auffassung des Grundgesetzes.
Ach, nagel mich da bitte nicht fest. Ich bin ein Schelm, deswegen baue ich gewöhnlich Sicherungen ein - z.B. den Konjunktiv = " Streng genommen .... " geht bei mir mit einem unsichtbaren " wäre " einher. :giggle: Na ja, eigentlich meint " Streng genommen " streng genommen die Praxis politischer Reflexe, wenn irgendwer mögliche unangenehme Wahrheiten etwas heraus pöbelt. Man weiß eigentlich nicht genau, was dann für die PC unangenehmer ist : Der mögliche inhaltliche Wahrheitsgehalt oder die unsachliche Form ? :dunno: Wir können aber - ich bot es ja vergeblich an - die Sprüche von Sarrazin mal inhaltlich checken, oder ? Auch und insbesondere, ob sie PAUSCHAL Volksgruppen angreifen ( dies wäre dann unstrittig eine Volksverhetzung ) oder eben Teile von ihnen - hier kann aber nur von Volksverhetzung gesprochen werden, wenn sie " Teile der Teile der Bevölkerung " nicht mit konkreten Tatbeständen / Mißständen in Verbindung bringt, sondern eine Teilgruppe pauschal diffamiert. Beispiel für eine Volksverhetzung einer Teilgruppe : " Ossis sind Fremdenfeindlich " . Beispiel ohne Volksverhetzung adaptiert im Sarrazinischen Duktus : " Ich muß niemanden anerkennen, der den Staat ablehnt und sich nur mit seinem Fremdenhass beschäftigt " . Dies wäre also keine VvH - im Kontext auf Ostdeutschland bezogen - sie ( die Aussage ) konkretisiert einschränkend das gemeinte Klientel der Radikalen bzw. Ausländerfeinde im Osten. Ob du vielleicht eher Probleme mit dem GG und der Meinungsfreiheit hast ? :dunno:

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Re: Neues von Sarrazin

Beitrag von samosa »

schelm hat geschrieben: Ach, nagel mich da bitte nicht fest. Ich bin ein Schelm, deswegen baue ich gewöhnlich Sicherungen ein - z.B. den Konjunktiv = " Streng genommen .... " geht bei mir mit einem unsichtbaren " wäre " einher. :giggle: Na ja, eigentlich meint " Streng genommen " streng genommen die Praxis politischer Reflexe, wenn irgendwer mögliche unangenehme Wahrheiten etwas heraus pöbelt. Man weiß eigentlich nicht genau, was dann für die PC unangenehmer ist : Der mögliche inhaltliche Wahrheitsgehalt oder die unsachliche Form ? :dunno: Wir können aber - ich bot es ja vergeblich an - die Sprüche von Sarrazin mal inhaltlich checken, oder ? Auch und insbesondere, ob sie PAUSCHAL Volksgruppen angreifen ( dies wäre dann unstrittig eine Volksverhetzung ) oder eben Teile von ihnen - hier kann aber nur von Volksverhetzung gesprochen werden, wenn sie " Teile der Teile der Bevölkerung " nicht mit konkreten Tatbeständen / Mißständen in Verbindung bringt, sondern eine Teilgruppe pauschal diffamiert. Beispiel für eine Volksverhetzung einer Teilgruppe : " Ossis sind Fremdenfeindlich " . Beispiel ohne Volksverhetzung adaptiert im Sarrazinischen Duktus : " Ich muß niemanden anerkennen, der den Staat ablehnt und sich nur mit seinem Fremdenhass beschäftigt " . Dies wäre also keine VvH - im Kontext auf Ostdeutschland bezogen - sie ( die Aussage ) konkretisiert einschränkend das gemeinte Klientel der Radikalen bzw. Ausländerfeinde im Osten. Ob du vielleicht eher Probleme mit dem GG und der Meinungsfreiheit hast ? :dunno:

Freundliche Grüße, schelm
Leider hast Du trotz deiner schelmischen Sicherungen und Konjunktive immer noch nicht den Unterschied zwischen Meinungsgfreiheit und Volksverhetzung verstanden. Die Aussage "Ossis sind fremdenfeindlich" ist von der Meinungsfreiheit gedeckt, auch wenn es sich aus meiner Sicht um eine falsche Tatsache handelt, nämlich um eine unzulässige Pauschalisierung. Was nicht von der Meinungsfreiheit gedeckt ist, sind böswillige Verleumdungen und verächtlich machen oder aber zum Hass aufstacheln. So ist die jahrhundertealte antisemitische Propaganda vom Weltjudentum in gleicher weise Volksverhetzung wie Sarrazins Aussage vom Muslim, der durch hohen Geburtenrate und Kopftuchmädchen-Produktion Deutschland erobert.
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Re: Neues von Sarrazin

Beitrag von schelm »

samosa schrieb :
Die Aussage "Ossis sind fremdenfeindlich" ist von der Meinungsfreiheit gedeckt, auch wenn es sich aus meiner Sicht um eine falsche Tatsache handelt, nämlich um eine unzulässige Pauschalisierung.
Nun meinetwegen, da war ich etwas unscharf. Die Aussage wird dann volksverhetzend, wenn sie als bewiesen vermittelt wird. Und wäre insbesondere geeignet, als böswillige Verleumdung zu gelten und zu Hass / Verachtung gegenüber den Ostdeutschen aufzustacheln.
So ist die jahrhundertealte antisemitische Propaganda vom Weltjudentum in gleicher weise Volksverhetzung ...
Eben ! Sie schreibt einer Gruppe als solcher inhärente Eigenschaften und Verhaltensweisen zu. ( " Finanzjudentum ", " Brunnenvergifter " etc. )
wie Sarrazins Aussage vom Muslim, der durch hohen Geburtenrate und Kopftuchmädchen-Produktion Deutschland erobert.
Nochmal, die Aussage lautete :

„Ich muss niemanden anerkennen, der vom Staat lebt, diesen Staat ablehnt, für die Ausbildung seiner Kinder nicht vernünftig sorgt und ständig neue kleine Kopftuchmädchen produziert.“

Das ist weder eine Pauschalisierung, noch eine böswillige Verleumdung einer Gruppe. Die PC mag dies oberflächlich so werten, weil hier der Reflex wirkt,Ich muss niemanden anerkennen auf " den Muslim " pauschal zu übertragen. Tatsächlich grenzt die gesamte Konklusion ein bestimmtes Klientel konkret ein, welches sich eben genauso verhält. Man muß so lesen :

" Ich muss keinen Migranten anerkennen, der nur vom Staat lebt, obwohl er selbst für sich sorgen könnte, diesen Staat ablehnt, für die Ausbildung seiner Kinder nicht vernünftig sorgt, sich lediglich um seinen Familienstatus und die Religion kümmert und sich von der Mehrheitsgesellschaft abgrenzt " .

Freundliche Grüße, schelm
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Re: Neues von Sarrazin

Beitrag von Scharfrichter »

samosa hat geschrieben:
.....in gleicher weise Volksverhetzung wie Sarrazins Aussage vom Muslim, der durch hohen Geburtenrate und Kopftuchmädchen-Produktion Deutschland erobert.


OK, auch für dich nochmal:

Helmut Schmidt (SPD, deutscher Bundeskanzler 1974 bis 1982) in der Wochenzeitung “Die Zeit” (Heft “Zeit-Punkte”, Nr. 1/1993) über ein Schlüsselerlebnis mit dem türkischen Ministerpräsidenten Demirel:

“Ich kann mich gut daran erinnern, als ich ihn das erste Mal traf. Das muss anderthalb Jahrzehnte her sein. Wir trafen uns in Ankara. Er war damals Regierungschef und hat zu mir gesagt: "Wissen Sie, Herr Schmidt, bis zum Ende des Jahrhunderts müssen wir noch fünfzehn Millionen Türken nach Deutschland exportieren. Und ich habe zu ihm gesagt: "Das wird nicht stattfinden, das werden wir nicht zulassen". Da hat er gesagt: "Warten Sie mal ab. Wir produzieren die Kinder und Ihr werdet sie aufnehmen.”



Ist Demirel nun auch ein Volksverhetzer?




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Re: Neues von Sarrazin

Beitrag von schelm »

Ohhhh ... noch ein " Volksverhetzer " : :shock:

http://ondemand-mp3.dradio.de/file/drad ... c29c06.mp3

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Locutus
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Re: Neues von Sarrazin

Beitrag von Locutus »

Die gleichen Leute, die dem Volksverhetzer und Steuerbetrüger Sarrazin applaudieren, haben Oskar Lafontaine nach seinen Äußerunengen zum Thema Fremdarbeiter als Nazi beschimpft. Was für erbärmliche Heuchler :x
adal
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Re: Neues von Sarrazin

Beitrag von adal »

Locutus hat geschrieben:Die gleichen Leute, die dem Volksverhetzer und Steuerbetrüger Sarrazin applaudieren, haben Oskar Lafontaine nach seinen Äußerunengen zum Thema Fremdarbeiter als Nazi beschimpft. Was für erbärmliche Heuchler :x
Echt? Die gleichen Leute? Ich kenne hier einige, die sehen es genau andersrum.. Es soll sogar Leute geben, die generell etwas gegen Hetzer haben.
Zuletzt geändert von adal am Dienstag 6. Oktober 2009, 10:59, insgesamt 2-mal geändert.
MANFREDM
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Re: Neues von Sarrazin

Beitrag von MANFREDM »

adal hat geschrieben: Echt? Die gleichen Leute? Ich kene hier einige, die sehen es genau andersrum.. Es soll sogar Leute geben, die generell etwas gegen Hetzer haben.
Herr Sarazin hat sich völlig korrekt geäussert.
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schelm
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Re: Neues von Sarrazin

Beitrag von schelm »

@ adal : Versuch dich doch mal an einer inhaltlichen Kritik an dem Henkel - Radiointerview, statt irgendwelche Plattitüden zu posten .. :comfort: Aber nun ja ... ich erwähnte es ja bereits : Jeder wie er kann. :dunno:

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Re: Neues von Sarrazin

Beitrag von adal »

schelm hat geschrieben: Versuch dich doch mal an einer inhaltlichen Kritik an dem Henkel - Radiointerview, statt irgendwelche Plattitüden zu posten ..
Henkel ist Rentner. Eine Kritik an Sarrazins Interview wurde hier und in diversen Artikeln schon erledigt. Wenn du es nicht schnallst, dass ein offensichtlich uneinsichtiger populistischer Haudrauf - er hat die Veröffentlichung des Interviews gegen die ausdrückliche Warnung Webers genehmigt - im Vorstand der deutschen Bundesbank eine Fehlbesetzung ist, bist du schon bedient genug.
Zuletzt geändert von adal am Dienstag 6. Oktober 2009, 11:20, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Neues von Sarrazin

Beitrag von schelm »

adal hat geschrieben: Das wurde hier und in diversen Artikeln schon erledigt. Wenn du es nicht schnallst, dass ein offensichtlich uneinsichtiger populistischer Haudrauf - er hat die Veröffentlichung des Interviews gegen die ausdrückliche Warnung Webers genehmigt - im Vorstand der deutschen Bundesbank eine Fehlbesetzung ist, bist du schon bedient genug.
Ach weißte, das interessiert mich wie der berühmte Sack Reis, der irgendwo in China umfällt ! Was mich interessiert sind 2 Dinge : 1. Warum ist fast niemand bereit, sich inhaltlich mit dem von Sarrazin polemisierten auseinander zu setzen ? 2. Wer kann einen Link posten, um das vollständige ( ! ) Interview nachlesen zu können ?

So sehr ich mich bemühe - ich finde es einfach nicht. Selbst auf der Seite der Interviewer finden sich nur noch die weitläufigen Ausführungen von Sarrazin zum historischen Kontext bezüglich Berlins, also die Antwort auf Frage 1. Oder übersehe ich eine Weiterblättern - Funktion ? :dunno:

http://www.lettre.de/aktuell/86-Sarrazin.html

Freundliche Grüße, schelm
Zuletzt geändert von schelm am Dienstag 6. Oktober 2009, 11:23, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Neues von Sarrazin

Beitrag von Kibuka »

Haha, dieser Sarrazin gefällt mir! :mrgreen:

Ein paar Sprüche von ihm.
"Bayerische Schüler ohne Abschluss können mehr als unsere in Berlin mit Abschluss."
"Dumm, dümmer, PDS."
"Tempelhof ist kein Filetstück. Und wenn, dann schauen da schon die Maden raus."
"Ihr seid alle Arschlöcher!"
"Wenn man sich das anschaut, ist das kleinste Problem von Hartz-IV-Empfängern das Untergewicht."
Have no heroes, look up to no-one, for if you do, the best you'll ever be is second. If you have to ask why, you'll never understand!

„Weil das Wohl von einem genauso schwer wiegt, wie das Wohl von vielen.“
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Re: Neues von Sarrazin

Beitrag von adal »

schelm hat geschrieben:Ach weißte, das interessiert mich wie der berühmte Sack Reis, der irgendwo in China umfällt !
Genau. Deshalb bist du auch so spitz auf die causa.
Zuletzt geändert von adal am Dienstag 6. Oktober 2009, 11:33, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Neues von Sarrazin

Beitrag von schelm »

adal hat geschrieben: Genau. Deshalb bist du auch so spitz auf die causa.
Ja, natürlich ! Mich interessiert die causa adaequata und die causa cognoscendi, die Sarrazin zu solchen Aussagen animieren, nicht die Verpackung. So finde ich sehr wesentlich die Aussage " Integrationsunwillig ". Kann sie widerlegt werden ? Existiert eine nennenswerte Integrationsunwilligkeit signifikant aufschlüsselbar in bestimmten Migrantengruppen ?

Und falls ja - was wäre nun interessant ? Die " Verpackung " WIE ein lospolternder Hr. Sarrazin dies thematisiert, oder die benannte Integrationsunwilligkeit als solche ? Und WIE sollte man damit umgehen ? :dunno:

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Re: Neues von Sarrazin

Beitrag von adal »

schelm hat geschrieben:nicht die Verpackung.
Aha. Auf die "Verpackung", den abschätzigen abwertenden Subtext im Stil eines rechtspopulistischen Schwadronierers kommt es aber an. Und zwar auch schon für den SPD-Politiker, der eine zunehmende Belastung für Wowereit wurde. Erst recht für den Posten im Vorstand der ultraseriösen Bundesbank, auf den man ihn leichtsinnigerweise entsorgt hat.
Zuletzt geändert von adal am Dienstag 6. Oktober 2009, 11:49, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Neues von Sarrazin

Beitrag von Scharfrichter »

Der nächste Volksvehetzer:

Klick


René Stadtkewitz ist Berliner CDU-Abgeordneter und Leiter des Arbeitskreises Bauen, Stadtentwicklung und Verkehr. Beim Stichwort Bauen hat er sich vehement gegen die Errichtung des Mohammedaner-Tempels der Ahmadiyya-Sekte in Pankow eingesetzt. Das hat ihm vom linken Straßenmob jede Menge üble Verleumdungen, Drohungen und auch einen Gruß in Form eines Molotow-Cocktails ins Wohnzimmer eingebracht. Aber Stadtkewitz lässt sich nicht einschüchtern. Der 44-jährige ist einer der wenigen Politiker der etablierten Parteien, die noch Charakter, Rückgrat und Durchhaltevermögen haben, wenn es darum geht, in diesem Land die Wahrheit auszusprechen.


mfg

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Re: Neues von Sarrazin

Beitrag von schelm »

adal schrieb :
Aha. Auf die "Verpackung", den abschätzigen abwertenden Subtext im Stil eines rechtspopulistischen Schwadronierers kommt es aber an. Und zwar auch schon für den SPD-Politiker, der eine zunehmende Belastung für Wowereit wurde. Erst recht für den Posten im Vorstand der ultraseriösen Bundesbank, auf den man ihn leichtsinnigerweise entsorgt hat.

Es kommt dann auf die Verpackung an, wenn sie böswillig und volksverhetzend eine ganze Gruppe diffamiert. Das aber tut Sarrazin nicht. Siehe Radiointerview mit Henkel - auch kein Dummer ! Er differenziert und analysiert Integrationsergebnisse hinsichtlich ihrer Erfolgs - bzw. Mißerfolgsgeschichte. Er sagt auch nicht, in den Gruppen mit überproportionalen Problemen wären ALLE ihr angehörenden nicht integriert bzw. Integrationsunwillig. Er vergleicht schlicht prüfbare Erhebungen polemisierend !

Im übrigen warte ich noch auf eine Antwort diesbezüglich :
Ja, natürlich ! Mich interessiert die causa adaequata und die causa cognoscendi, die Sarrazin zu solchen Aussagen animieren .....( beantwortet ) So finde ich sehr wesentlich die Aussage " Integrationsunwillig ". Kann sie widerlegt werden ? Existiert eine nennenswerte Integrationsunwilligkeit signifikant aufschlüsselbar in bestimmten Migrantengruppen ?
Und falls ja - was wäre nun interessant ? ( beantwortet ) ....., oder die benannte Integrationsunwilligkeit als solche ? Und WIE sollte man damit umgehen ?
Freundliche Grüße, schelm
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Re: Neues von Sarrazin

Beitrag von schelm »

MG-42 hat geschrieben:Diese Tage ist es selten das ein Bänker von links und rechts Zustimmung erhält. Ist es wirklich so schlimm um Berlin bestellt? Seine Aussagen über gewisse Ausländer sind ja nicht weit von dem was die NPD normalerweise so hetzt.
Hier mal die kritisierten Stellen im Kontext, habs endlich gefunden ... :


..... reichen solche Impulse aus, um einen Stadtkörper von dieser Größenordnung erhalten zu können? Was bedeutet es für eine Bevölkerung, für eine Verwaltung, zu wissen, man lebt in einer Stadt, die nicht fähig ist, sich aus eigener Kraft zu ernähren? Das produziert doch Abhängigkeitsgefühl und Subalternitätsempfinden.

Die alte Berliner Subventionswirtschaft ist eigentlich beendet. Berlin ist heute Element des normalen Finanzausgleichsystems und wird über drei Quellen subventioniert.
— Erstens: Bei den zentralen Steuern gibt es, wie bei allen Stadtstaaten, einen Stadtstaatenzuschlag von dreißig Prozent. Das haben wir mit Hamburg und Bremen gemeinsam.
— Zweitens sind wir Teil des Länderfinanzausgleichs: Der verteilt Steuern bis auf kleine Spitzenbeträge zwischen den Ländern; Zahler sind Hessen, Bayern, Baden-Württemberg; der Hauptempfänger ist Berlin. Das ist ein Systemteil.
— Drittens gibt es den Solidarpakt Ost, aus dem Berlin noch 1,6 Milliarden jährlich bekommt; diese bauen sich allerdings gesetzlich bis 2019 ab.

Dazu kommt eine wieder wachsende Kreditaufnahme.

Ich habe sieben Jahre Energie darauf verwandt, den städtischen und staatlichen Apparat im Land Berlin finanziell an das anzupassen, was man sich leisten kann, und ich hatte Erfolg. Die jetzige Phase ist schwieriger, und ob der politische Wille weiterhin so vorhanden ist wie in den letzten sieben Jahren, muß man abwarten.

Sie sprechen so sanftmütig und wohlwollend, wie Sie nie zuvor gesprochen haben.

Die Probleme sind lösbar; ob sie gelöst werden, weiß ich nicht. Man muß die Ebenen analytisch trennen. Man muß sehen, was an Verbänden in die Stadt kommt, was die Bundesregierung hineinbringt — unabhängig davon, was die Verwaltungskörperschaft aus eigenen Mitteln tut. Die Stadt hat eine überdimensionierte Infrastruktur für 4,5 Millionen Menschen, das sieht man an der Breite der Straßen. Die Stadt hat einen produktiven Kreislauf von Menschen, die Arbeit haben und gebraucht werden, ob es Verwaltungsbeamte sind oder Ministerialbeamte. Daneben hat sie einen Teil von Menschen, etwa zwanzig Prozent der Bevölkerung, die nicht ökonomisch gebraucht werden, zwanzig Prozent leben von Hartz IV und Transfereinkommen; bundesweit sind es nur acht bis zehn Prozent. Dieser Teil muß sich auswachsen.

Eine großes Zahl an Arabern und Türken in dieser Stadt, deren Anzahl durch falsche Politik zugenommen hat, hat keine produktive Funktion, außer für den Obst- und Gemüsehandel, und es wird sich vermutlich auch keine Perspektive entwickeln.
Das gilt auch für einen Teil der deutschen Unterschicht, die einmal in den subventionierten Betrieben Spulen gedreht oder Zigarettenmaschinen bedient hat. Diese Jobs gibt es nicht mehr. Berlin hat wirtschaftlich ein Problem mit der Größe der vorhandenen Bevölkerung.

Wenn Sie sagen „auswachsen”, meinen Sie damit, daß die Leute sterben und sich diese Schicht nicht wieder neu generiert durch Kinder, Enkel usw.?

Niels Bohr hat gesagt, er hat noch nie jemanden kennengelernt, der seine wissenschaftliche Meinung geändert hat. Wissenschaftliche Meinungen sind immer nur ausgestorben. Und das ist auch sonst so. An das eine erinnern sich die Leute nicht mehr, und das andere muß sich auswachsen. Berlin wird niemals von den Berlinern gerettet werden können. Wir haben ein schlechtes Schulsystem, das nicht besser werden wird.
Berlin ist belastet von zwei Komponenten: der Achtundsechzigertradition und dem Westberliner Schlampfaktor. Es gibt auch das Problem, daß vierzig Prozent aller Geburten in der Unterschicht stattfinden. Hier werden Trends verstärkt sichtbar, die ganz Deutschland belasten. So daß das Niveau an den Schulen kontinuierlich sinkt, anstatt zu steigen. In Berlin gibt es stärker als anderswo das Problem einer am normalen Wirtschaftskreislauf nicht teilnehmenden Unterschicht.

Haben Sie die Idee, daß Berlin eine dynamische, aus eigener Kraft wachsende Stadt werden könnte, aufgegeben?

Wie sieht die Wirtschaft der Zukunft aus? In den westlichen Industriegesellschaften werden die einfachen und mittleren Arbeitsplätze in der Warenproduktion, aber auch in Dienstleistungen, die man elektronisch übermitteln kann, ob das Call-Center sind oder einfache Ingenieurs- und Konstrukteurstätigkeiten, zunehmend ins Ausland verlagert. Wir bewegen uns auf einen Weltarbeitseinheitslohn zu. Der Arbeitsplatz eines Wissenschaftlers in der Chemie kostet bei uns und in Schanghai etwa dasselbe. Die Kosten für das Labor und die Stoffe sind nicht sehr verschieden. Man macht das dort, wo es am besten geht. Es kommt nicht so genau darauf an.
Unten wird der Arbeitslohn im Prinzip gesetzt von den vielen fleißigen asiatischen Arbeitern, von Thailand bis China. Ein großer Flachbildfernseher kostet zehn Dollar Transportkosten von Schanghai nach Hamburg. Das ist das Problem.

Betroffen werden von dieser Entwicklung in ganz Europa einfache und mittlere Tätigkeiten, besonders solche für Ungelernte. Deshalb steigen Arbeitslöhne hier nicht mehr, deshalb gibt es dort die höchste Arbeitslosigkeit.
Benachteiligte aus bildungsfernen Schichten — davon hat Berlin besonders viele.
Es gibt auch keine Methode, diese Leute vernünftig einzubeziehen. Es findet eine fortwährende negative Auslese statt. Das ist für die Stadtpolitik von Bedeutung.
Ich habe gesagt: Unsere Bildungspopulation wird von Generation zu Generation dümmer. Der Intellekt, den Berlin braucht, muß also importiert werden, und er wird auch importiert werden, wie im New York der fünfziger Jahre, als es Harlem mit seiner zunehmenden Hoffnungslosigkeit auf der einen Seite gab und das Leben in Midtown und um den Central Park auf der anderen Seite.

Eigentlich wäre es doch plausibel, daß man im öffentlichen Dienst, wo die Politik direkten Zugriff hat, versucht, eine Integrationspolitik exemplarisch durchzusetzen, indem man im Polizeidienst, in Justiz- und Finanzbehörden, in der bürgernahen Verwaltung bis zu einem gewissen Grad Zugang schafft für Menschen mit beispielsweise türkischem Hintergrund. Wir haben den Justizsenat, die Finanzverwaltung, den Innensenat, den Ausländerbeauftragten, die Gewerkschaft ver.di, den DGB um Zahlen zu der Frage gebeten, wie viele Menschen mit ausländischem Hintergrund in der öffentlichen Verwaltung tätig sind und wie viele im einfachen, mittleren und gehobenen Dienst. Niemand konnte uns die Zahlen geben. Man hat sie nie erhoben.

Die Berliner Verwaltung war bei Zahlen noch nie gut.

Das ist doch erstaunlich; wir dachten, es mußte ein Bewußtsein davon geben, daß man auch im Sinne symbolischer Anerkennung etwas für die Integration leistet.

Das sehe ich anders. Man muß aufhören, von „den” Migranten zu reden.
Wir müssen uns einmal die unterschiedlichen Migrantengruppen anschauen. Die Vietnamesen: Die Eltern können kaum Deutsch, verkaufen Zigaretten oder haben einen Kiosk. Die Vietnamesen der zweiten Generation haben dann durchweg bessere Schulnoten und höhere Abiturientenquoten als die Deutschen.
Die Osteuropäer, Ukrainer, Weißrussen, Polen, Russen weisen tendenziell dasselbe Ergebnis auf. Sie sind integrationswillig, passen sich schnell an und haben überdurchschnittliche akademische Erfolge. Die Deutschrussen haben große Probleme in der ersten, teilweise auch der zweiten Generation, danach läuft es wie am Schnürchen, weil sie noch eine altdeutsche Arbeitsauffassung haben. Sobald die Sprachhindernisse weg sind, haben sie höhere Abiturienten- und Studentenanteile usw. als andere. Bei den Ostasiaten, Chinesen und Indern ist es dasselbe.

Bei den Kerngruppen der Jugoslawen sieht man dann schon eher „türkische” Probleme; absolut abfallend sind die türkische Gruppe und die Araber. Auch in der dritten Generation haben sehr viele keine vernünftigen Deutschkenntnisse, viele gar keinen Schulabschluß, und nur ein kleiner Teil schafft es bis zum Abitur. Jeder, der integriert werden soll, muß aber durch unser System hindurch. Er muß zunächst Deutsch lernen.

Die Kinder müssen Abitur machen. Dann findet die Integration von alleine statt.
Hinzu kommt das Problem: Je niedriger die Schicht, um so höher die Geburtenrate. Die Araber und Türken haben einen zwei- bis dreimal höheren Anteil an Geburten, als es ihrem Bevölkerungsanteil entspricht. Große Teile sind weder integrationswillig noch integrationsfähig.
Die Lösung dieses Problems kann nur heißen: Kein Zuzug mehr, und wer heiraten will, sollte dies im Ausland tun.
Ständig werden Bräute nachgeliefert: Das türkische Mädchen hier wird mit einem Anatolen verheiratet, der türkische Junge hier bekommt eine Braut aus einem anatolischen Dorf. Bei den Arabern ist es noch schlimmer.

Meine Vorstellung wäre: generell kein Zuzug mehr außer für Hochqualifizierte und perspektivisch keine Transferleistungen mehr für Einwanderer. In den USA müssen Einwanderer arbeiten, weil sie kein Geld bekommen, und werden deshalb viel besser integriert. Man hat Studien zu arabischen Ausländergruppen aus demselben Clan gemacht; ein Teil geht nach Schweden mit unserem Sozialsystem, ein anderer Teil geht nach Chicago. Dieselbe Sippe ist nach zwanzig Jahren in Schweden immer noch frustriert und arbeitslos, in Chicago hingegen integriert.
Der Druck des Arbeitsmarktes, der Zwang des Broterwerbs sorgen dafür.
Das sind Dinge, die man nur durch Bundesrecht ändern kann.
Für Berlin ist meine Prognose düster, was diese Themen betrifft.
Aber es kann in einer Stadt, in der man prächtig leben kann, gleichzeitig kompakte und wachsende, ungelöste Probleme geben. Genauso wird es in Berlin werden.

Sind für das Scheitern der Integration nicht beide Seiten verantwortlich? Oder liegt es nur daran, daß diese Menschen sich nicht integrieren wollen?

Die Integration hat Stufen. Die erste Vorstufe ist, daß man Deutsch lernt, die zweite, daß man vernünftig durch die Grundschule kommt, die dritte, daß man aufs Gymnasium geht, dort Examen macht und studiert.
Wenn man durch ist, dann braucht man gleiche Chancen im öffentlichen Dienst.
So ist die Reihenfolge. Es ist ein Skandal, daß die Mütter der zweiten, dritten Generation immer noch kein Deutsch können, allenfalls die Kinder können es, und die lernen es nicht wirklich.
Es ist ein Skandal, wenn türkische Jungen nicht auf weibliche Lehrer hören, weil ihre Kultur so ist. Integration ist eine Leistung dessen, der sich integriert.

Jemanden, der nichts tut, muß ich auch nicht anerkennen.
Ich muß niemanden anerkennen, der vom Staat lebt, diesen Staat ablehnt, für die Ausbildung seiner Kinder nicht vernünftig sorgt und ständig neue kleine Kopftuchmädchen produziert. Das gilt für siebzig Prozent der türkischen und für neunzig Prozent der arabischen Bevölkerung in Berlin.
Viele von ihnen wollen keine Integration, sondern ihren Stiefel leben.
Zudem pflegen sie eine Mentalität, die als gesamtstaatliche Mentalität aggressiv und atavistisch ist.

Die Türkei ist das Land, wo man heute noch bestraft wird, wenn man vom Völkermord an den Armeniern redet.
Ich war 1978 zum ersten Mal in der Türkei, dienstlich mit meinem damaligen Chef, Herbert Ehrenberg, der Arbeitsminister war. Ich war in seinem Stab. Wir kamen von Ankara, fuhren vom Flughafen rein, vorn saß mein Minister mit dem türkischen Minister, und ich saß im Wagen dahinter mit dem türkischen Staatssekretär auf der Rückbank. Der Staatssekretär sprach Deutsch und fragte mich, wie viele Einwohner Deutschland habe und wie unsere Geburtenraten seien, und dann sagte er, im Jahre Soundso werden wir Deutschland an Bevölkerungsgröße überholt haben.
Darauf war er stolz. Das ist dieselbe Mentalität, die Erdogan dazu verleitet hat, diese Rede in der Kölnarena zu halten, wie er sie gehalten hat.

Die Türken erobern Deutschland genauso, wie die Kosovaren das Kosovo erobert haben: durch eine höhere Geburtenrate.
Das würde mir gefallen, wenn es osteuropäische Juden wären mit einem um 15 Prozent höheren IQ als dem der deutschen Bevölkerung.
Ich habe dazu keine Lust bei Bevölkerungsgruppen, die ihre Bringschuld zur Integration nicht akzeptieren, und auch, weil es extrem viel Geld kostet und wir in den nächsten Jahrzehnten genügend andere große Herausforderungen zu bewältigen haben.

Politisch kann man zu einer gelingenden Integration aktiv nichts beitragen?

Man stößt gegen viele Mauern der politischen Korrektheit, aber man merkt, daß der Ton an Deutlichkeit zunimmt, wir haben noch nicht verstanden, daß wir ein kleines Volk sind. Wir verstehen uns immer noch als ein großes Volk.
1939, als der Zweite Weltkrieg begann, hatte Deutschland 79 Millionen Einwohner, die USA 135, Rußland 160 und England 50. Die Proportionen haben sich völlig verschoben. Wenn von unseren 80 Millionen praktisch dreißig Prozent im Rentenalter sind, sind wir bereits eine relativ kleine Bevölkerung.
Wir sind näher an den Holländern und Dänen als an den USA.
Dass diese kleinen Völker ihre Ausländer heute mit viel radikaleren Programmen als wir forciert integrieren, hat einen guten Grund. Heute muß man Sprachtests in den Botschaften machen, davor darf man gar nicht einreisen.
Sie haben spät angefangen, aber sie haben wenigstens angefangen.

Wenn die Türken sich so integrieren würden, daß sie im Schulsystem einen anderen Gruppen vergleichbaren Erfolg hätten, würde sich das Thema auswachsen. Der vietnamesische Kioskbesitzer wird immer gebrochen Deutsch sprechen, weil er erst mit dreißig eingewandert ist und ungebildet war. Wenn seine Kinder Abitur machen oder Handwerker werden, hat sich die Sache erledigt. Türkische Anwälte, türkische Arzte, türkische Ingenieure werden auch Deutsch sprechen, und dann wird sich der Rest relativieren. So aber geschieht nichts.

Die Berliner meinen immer, sie hätten besonders große Ausländeranteile; das ist falsch. Die Ausländeranteile von München, Stuttgart, Köln oder Hamburg sind viel höher. Aber die Ausländer dort haben einen geringeren Anteil an Türken und Arabern und mischen sich über breite Ausländergruppen. Zudem sind die Migranten in den Produktionsprozeß integriert. Während es bei uns eine breite Unterschicht gibt, die nicht in Arbeitsprozesse integriert ist. Doch das Berliner Unterschichtproblem reicht weit darüber hinaus. Darum bin ich pessimistisch.

Wir haben in Berlin vierzig Prozent Unterschichtgeburten, und die füllen die Schulen und die Klassen, darunter viele Kinder von Alleinerziehenden. Wir müssen in der Familienpolitik völlig umstellen: weg von Geldleistungen, vor allem bei der Unterschicht. Ich erinnere an ein Dossier der Zeit dazu. Es berichtet von den zwanzig Tonnen Hammelresten der türkischen Grillfeste, die die Stadtreinigung jeden Montagmorgen aus dem Tiergarten beseitigt — das ist keine Satire. Der Neuköllner Bürgermeister Buschkowsky erzählt von einer Araberfrau, die ihr sechstes Kind bekommt, weil sie durch Hartz IV damit Anspruch auf eine größere Wohnung hat. Von diesen Strukturen müssen wir uns verabschieden. Man muß davon ausgehen, daß menschliche Begabung zu einem Teil sozial bedingt ist, zu einem anderen Teil jedoch erblich. Der Weg, den wir gehen, führt dazu, daß der Anteil der intelligenten Leistungsträger aus demographischen Gründen kontinuierlich fällt. So kann man keine nachhaltige Gesellschaft bauen, das geht für ein, zwei, drei Generationen gut, dann nicht mehr. Das klingt sehr stammtischnah, aber man kann das empirisch sehr sorgfältig nachzeichnen......

Hier ein differenzierterer Kommentar :

http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitges ... usserungen
Denk ich an D in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht, Heinrich Heine.
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Re: Neues von Sarrazin

Beitrag von adal »

schelm hat geschrieben:Im übrigen warte ich noch auf eine Antwort diesbezüglich :
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 37#p695937

Auf die Phillipika furiosa braucht man auch inhaltlich nicht einzugehen. Sie ist kein Beitrag zum Diskurs (zu welchem ?) und will es auch nicht sein. Er hechelt alles ab, was es so an Problemen in Berlin gibt. Es ist die immer gleiche Alleinunterhalternummer des ewigen Narziss. Beispiel Integration: Kein Mensch muss sich ausgerechnet von Sarrazin darüber belehren lassen, dass es in Berlin Integrationsprobleme gibt. Was hat eigentlich er als Finanzsenator für bessere Betreuungsangebote getan? Hauptsache, einen saftigen Spruch losgeworden.
Zuletzt geändert von adal am Mittwoch 7. Oktober 2009, 03:13, insgesamt 6-mal geändert.
Marcin
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Re: Neues von Sarrazin

Beitrag von Marcin »

schelm hat geschrieben:
.....
Hier ein differenzierterer Kommentar :

http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitges ... usserungen
:thumbup: Ich stimme Sarrazin hier völlig zu!
Zuletzt geändert von Rainald de Gien am Donnerstag 8. Oktober 2009, 07:51, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Neues von Sarrazin

Beitrag von Amun Ra »

MarcinMaximus hat geschrieben: :thumbup: Ich stimme Sarrazin hier völlig zu!
Wenn das die Äusserungen waren die diesen allgemeinen Unmut erregen kann ich besagten Unmut nicht verstehen, ich kann nicht erkennen was an den Aussagen Sarrazins so falsch wären. Wenn es inhaltliche Punkte gibt die nicht der Wahrheit entsprechen kann man diese ja relativ einfach widerlegen. Sich aber über den Umweg der Wortwahl zu echauffieren um damit den Inhalt abzulehnen ist meiner Ansicht nach doch ein wenig zu billig. die Wortwahl ist hart, zugegeben. Aber sie erscheint mir direkt und ehrlich.
'I find that offensive.' has no meaning; it has no purpose; it has no reason to be respected as a phrase. 'I am offended by that.' Well, so fucking what? - Stephen Fry
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Sarrazins "Wahrheiten" unter der Lupe

Beitrag von samosa »

Sicher ist nicht jede Aussage von Sarrazin inhaltlich falsch. Diese Aussagen sind auch nicht Kern der hitzigen Debatte. Es geht um Aussagen, die sowohl inhaltlich falsch sind und gleichzeitig Muslime in Deutschland abwerten. Im folgenden sind einige dieser umstrittenen Aussagen aufgelistet, von denen auch hier so viele Teilnehmer mit dem tiefen Brustton der Überzeugung behaupten, dass sie korrekt wären:

Sarrazin I:
Ich muss niemanden anerkennen, der vom Staat lebt, diesen Staat ablehnt, für die Ausbildung seiner Kinder nicht vernünftig sorgt und ständig neue kleine Kopftuchmädchen produziert. Das gilt für 70 Prozent der türkischen und 90 Prozent der arabischen Bevölkerung.“
Die Aussage ist inhaltlich falsch, suggestiv und wertet Muslime ab. Ein Beleg für Sarrazins Aussage fehlt. Unterschiedliche repräsentative Studien kommen unabhängig voneinenander zu einem völlig anderen Ergebnis:

1. Die erste repräsentative Studie des Bundesinnenministeriums belegt, dass 70% der Muslima nie ein Kopftuch tragen und die Anzahl der "Kopftuchmädchen" in der zweiten Generation abgenommen hat. 12% der Muslima tragen gelegentlich ein Kopftuch.

2. Die Behauptung, dass 70 Prozent der Türken und 90 Prozent der Araber den Staat ablehnen fehlen jegliche Belege. Laut der jüngsten Gallup Studie scheint jedoch das Gegenteil der Fall zu sein:

a) 40% der Muslime identifizieren sich mit Deutschland im Gegensatz zu 32% der Gesamtbevölkerung.

b) 71% der Muslime sind loyal zum Staat Deuschland.

c) Muslime haben mehr Vertrauen im deutschen Rechtsstaat (73% gegenüber 49% der Gesamtbevölkerung), in der deutschen Regierung (61%/36%) und in der freien Wahl (62%/42%).


Sarrazin II:
"Die Türken erobern Deutschland genauso, wie die Kosovaren das Kosovo erobert haben: durch eine höhere Geburtenrate."
Die Aussage ist hanebüchender Unsinn und malt einen nicht existenten Teufel an die Wand.

1. Die Geburtenrate der Türkinnen sinkt und liegt inzwischen unter zwei Kinder pro Frau. Um die Bevölkerung auf einem konstanten Niveau zu halten benötigt man jedoch 2,1-2,3 Kinder pro Frau. Die Geburtenrate der Kosovaren hat sich dagegen seit 1982 verdoppelt und liegt etwa bei 4 Kinder pro Frau.

2. Die Bevölkerungsentwicklung der Kosovaren ist Teil ihrer Unabhängigkeitsbestrebung. Das von den Türken in Deutschland zu behaupten ist schlichtweg Blödsinn und perfide zugleich.

Sarrazin III
Eine große Zahl an Arabern und Türken in dieser Stadt hat keine produktive Funktion, außer für den Obst- und Gemüsehandel."
Die Aussage ist falsch und abwertend.

1. Laut Berliner Branchenverzeichnis machen Obst- und Gemüsehandel lediglich 30% aller Unternehmen aus.

2. Türkische Unternehmen setzen in Berlin jährlich 3,5 Milliarden Euro um.
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Re: Neues von Sarrazin

Beitrag von schelm »

Samosa schrieb :
Zitat Sarrazin : " Ich muss niemanden anerkennen, der vom Staat lebt, diesen Staat ablehnt, für die Ausbildung seiner Kinder nicht vernünftig sorgt und ständig neue kleine Kopftuchmädchen produziert. Das gilt für 70 Prozent der türkischen und 90 Prozent der arabischen Bevölkerung.“
Die Aussage ist inhaltlich falsch, suggestiv und wertet Muslime ab. Ein Beleg für Sarrazins Aussage fehlt. Unterschiedliche repräsentative Studien kommen unabhängig voneinenander zu einem völlig anderen Ergebnis:( ...... )
Sarrazin nimmt keinen Bezug auf den Bundesdurchschnitt, sondern nur Berlin. Im übrigen auch da nicht einmal statistisch darüber, wie oft das Kopftuch getragen wird. " Kopftuchmädchen " steht hier als Metapher für den Kontext, der die selbstgewollte ( nicht die durch Diskriminierung ! ) Abgrenzung symbolisiert - und sich an der prüfbaren statistischen Erhebung der Probleme bei der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Teilhabe ( Stichwörter : " Gemüsehändler " - " Verweigerung Teilnahme Sport / Schwimmunterricht " ) ablesen läßt.
2. Die Behauptung, dass 70 Prozent der Türken und 90 Prozent der Araber den Staat ablehnen fehlen jegliche Belege. Laut der jüngsten Gallup Studie scheint jedoch das Gegenteil der Fall zu sein:
Die prozentuale Wertung ( die sich im übrigen auch wiederum nur auf Berlin beziehen soll ) kann ich natürlich nicht nachprüfen, ich halte sie auch für überzogen. Andererseits läßt sich nicht ausschließlich aus der Konklusion der aufgezählten Kritikpunkte schlussfolgern, dass jeder Einzelpunkt ( ! ) auch für alle ( ! ) gelten soll. Man kann es auch so verstehen, dass für die angegebenen absoluten Prozentzahlen jeweils nur teilweise 1 bis ? der benannten Kritikpunkte gelten können. Unabhängig von den konkreten Prozentzahlen, würde dadurch die Kritik natürlich dann beleidigend.

Grund : Natürlich kann man Leistungsempfänger bei Arbeitslosigkeit sein - und insbesondere wenn dies temporär und ungewollt erfolgt, so gibt es keinen Grund die Familienplanung zu kritisieren, die dann demzufolge in keinster Weise dazu dient, Nutznießer von Sozialleistungen zu sein - vergleichbares kann jeder urdeutschen Familie ja auch passieren. Ziel der Kritik soll die bereits benannte Verbindung sein : Kein Leistungs - und Integrationswille, Konzentration des Lebens rein auf die Religion und damit die Abkehr von der Mehrheits - und Solidargemeinschaft. Die Angabe von 90 % - wenn Hr. Sarrazin dies nicht belegen kann - wäre eine unzulässige Erweiterung mit diskreditierenden Charakter.
Sarrazin : " Die Türken erobern Deutschland genauso, wie die Kosovaren das Kosovo erobert haben: durch eine höhere Geburtenrate."
Die Aussage ist hanebüchender Unsinn und malt einen nicht existenten Teufel an die Wand.
Für Gesamtdeutschland mag dies momentan demografisch nicht zutreffend sein. Allerdings wäre dies sicherlich differenzierter zu bewerten in benannten Stadtvierteln deutscher Großstädte, auch durch den sukzessiven Wegzug der originären Bevölkerung in " noblere " Stadtgebiete bzw. die künftige Altersstruktur. Die Virulenz und Vitalität einer Gesellschaft bestimmen eben nicht nur reine Zahlen, sondern auch das Verhältnis von Alt und Jung sowie das geistige Potential und dessen Ausrichtung. Und zu diesem Kontext lies sich Sarrazin ja ausgiebig ein.
Sarrazin : "Eine große Zahl an Arabern und Türken in dieser Stadt hat keine produktive Funktion, außer für den Obst- und Gemüsehandel."
Die Aussage ist falsch und abwertend.

1. Laut Berliner Branchenverzeichnis machen Obst- und Gemüsehandel lediglich 30% aller Unternehmen aus.

2. Türkische Unternehmen setzen in Berlin jährlich 3,5 Milliarden Euro um.
Sarrazin spricht von " einer großen Zahl ". Er konkretisiert sie nicht. Diese allgemein gehaltene Aussage ist demzufolge nicht falsch. Allein die Zahl der reinen Leistungsempfänger in der arabisch und türkischstämmigen Migrantengruppe belegt dies. Und diese liegt weit ( ! ) über dem Bundesdurchschnitt.

@ MarcinMaximus : Die Aussagen sind unverändert von mir so kopiert. Ich vergaß die Quellenangabe. Hole ich hiermit nach :

http://auswanderer.blog.de/2009/10/03/t ... l-7092428/

adal schrieb :
Auf die Phillipika furiosa braucht man auch inhaltlich nicht einzugehen. Sie ist kein Beitrag zum Diskurs (zu welchem ?) und will es auch nicht sein. Er hechelt alles ab, was es so an Problemen in Berlin gibt. Es ist die immer gleiche Alleinunterhalternummer des ewigen Narziss. Beispiel Integration: Kein Mensch muss sich ausgerechnet von Sarrazin darüber belehren lassen, dass es in Berlin Integrationsprobleme gibt. Was hat eigentlich er als Finanzsenator für bessere Betreuungsangebote getan? Hauptsache, einen saftigen Spruch losgeworden.
Wie gesagt : Mich interessieren die persönlichen Befindlichkeiten des Hr. Sarrazin herzlich wenig. Wenn, dann nur an den Punkten, wo seine Äußerungen in der Tat mehr als Polemik und damit Ehrenrührig wären, stellt sich die Frage, wie sie sich motivieren. Ansonsten verweise ich auf den verlinkten Kommentar der " Zeit ". Ich denke mal, das Blatt sollte " unverdächtig " sein und vielleicht regt dich dieser Kommentar ja dazu an, doch etwas auf den Inhalt der Aussagen zu achten ? Im übrigen - so hörte ich - soll das Ganze heute in " Hart aber Fair " thematisiert werden ! Wird bestimmt eine spannende Sendung !

Freundliche Grüße, schelm
Denk ich an D in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht, Heinrich Heine.
samosa
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Re: Neues von Sarrazin

Beitrag von samosa »

@schelm
schelm hat geschrieben: Sarrazin nimmt keinen Bezug auf den Bundesdurchschnitt, sondern nur Berlin.
Die Ergbnisse der Gallup Studie über Muslime in Berlin, London und Paris unterscheidet sich nicht wesentlich von den Ergebnissen der Gallup Studie über Muslime in Gesamtdeutschland. Sarrazin nimmt also überhaupt keinen Bezug auf irgendetwas. Er redet aus dem Bauch heraus und behauptet Dinge, die er überhaupt nicht belegen kann.
Im übrigen auch da nicht einmal statistisch darüber, wie oft das Kopftuch getragen wird. "Kopftuchmädchen " steht hier als Metapher für den Kontext, der die selbstgewollte ( nicht die durch Diskriminierung ! ) Abgrenzung symbolisiert - und sich an der prüfbaren statistischen Erhebung der Probleme bei der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Teilhabe ( Stichwörter : " Gemüsehändler " - " Verweigerung Teilnahme Sport / Schwimmunterricht " ) ablesen läßt.
Das Argument verfehlt das Thema (s. Aussage Sarrazin I). Sarrazin sagt, dass er Leute nicht anerkennt die bestimmte Kriterien erfüllen. Diese Kriterien treffen auf 70% der Türken und 90% der Araber zu. Zu den Kriterien gehören

a) der vom Staat lebt
b) diesen Staat ablehnt
c) für die Ausbildung seiner Kinder nicht vernünftig sorgt UND
d) ständig neue kleine Kopftuchmädchen produziert.

Punkte b)-d) sind laut Studien widerlegt. Punkt a) trifft bedingt zu. Punkte (a)-(d) zusammen genommen treffen auf kaum jemanden zu. Da Sarrazin Kriterium c) und d) mit einem UND statt mit einem ODER verbunden hat, können wir von einer Konjunktion der Kriterien ausgehen.

Festhalten möchte ich, dass lediglich für Leute Deines Schlages das Kopftuch als Symbol für "selbstgewollte Abgrenzung" steht. Für die gewöhnliche Muslima hat das Kopftuch keinerei symbolische Bedeutung. Sie trägt es schlicht und einfach aus religiösen Gründen und hat laut GG auch das Recht dazu. Die "selbstgewollte Abgrenzung" ist in Wahrheit eine inakzeptable Ausgrenzung.

Der zweite Punkt ist, dass die Intgegrationsstudie des Bundesinnenministeriums die Vorstellung von einer Verweigerungshaltung beim Sport/Schwimmunterricht als marginal widerlegte.
Für Gesamtdeutschland mag dies momentan demografisch nicht zutreffend sein. Allerdings wäre dies sicherlich differenzierter zu bewerten in benannten Stadtvierteln deutscher Großstädte, auch durch den sukzessiven Wegzug der originären Bevölkerung in " noblere " Stadtgebiete bzw. die künftige Altersstruktur. Die Virulenz und Vitalität einer Gesellschaft bestimmen eben nicht nur reine Zahlen, sondern auch das Verhältnis von Alt und Jung sowie das geistige Potential und dessen Ausrichtung. Und zu diesem Kontext lies sich Sarrazin ja ausgiebig ein.
Die Aussage von Sarrazin, so wie er sie getroffen hat ist schlichtweg Humbug und undifferenziert. Selbst wenn er das so gemeint haben sollte, wie du es schreibst, bleibt seine Aussage genauso hanbüchend wie das antisemitische Geschwafel vom Weltjudentum. Ich glaube kaum, dass man solche geschmacklosen Aussagen weiter betrachten und ihnen erst recht nicht einen pseudo-differenzierten Unterbau nachschieben sollte.

Stichwort: Obst und Gemüsehandel
Sarrazin spricht von " einer großen Zahl ". Er konkretisiert sie nicht. Diese allgemein gehaltene Aussage ist demzufolge nicht falsch. Allein die Zahl der reinen Leistungsempfänger in der arabisch und türkischstämmigen Migrantengruppe belegt dies. Und diese liegt weit ( ! ) über dem Bundesdurchschnitt.
Die Aussage von Sarrazin ist nicht nur abwertend sondern auch falsch, weil er im Umkehrschluss die Produktivität der Türken und Araber auf den Obst- und Gemüsehandel reduziert. Und das ist laut Berliner Branchenbuch widerlegt.

Beste Grüße

samosa
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