Mindestlohn

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Krankenversicherung, Arbeitslosenversicherung, Arbeitslosengeld 2 (HartzIV), Rentenversicherung, Sozialgesetzbuch.

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3x schwarzer Kater
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Re: Mindestlohn

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Gody hat geschrieben: Mittwoch 21. Mai 2025, 13:24 .Wer ernsthaft behauptet, Pflegehelferinnen würden pauschal 15,50 € oder mehr verdienen, lebt entweder in einer PR-Broschüre des Gesundheitsministeriums oder hat noch nie eine Pflegerin nach ihrer Lohnabrechnung gefragt.
In der Pflege beträgt der Mindestlohn für Pflegehelferinnen und -Helfer 15,50€.
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3x schwarzer Kater
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Re: Mindestlohn

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Gody hat geschrieben: Mittwoch 21. Mai 2025, 13:24
Warum ignorierst du alle Länder, in denen der Mindestlohn real höher ist und wo die soziale Lage trotzdem stabil bleibt? Frankreich, Belgien, Irland, Australien (außerhalb der OECD-Daten), da passt deine Rechnung plötzlich nicht mehr so gut. us.
Du hattest Luxemburg und Niederlande genannt. Deshalb hab ich es dir für Luxemburg vorgerechnet. Für die jetzt von dir genannten Länder gilt auf deutsche Kaufkraft umgerechnet folgender Mindestlohn

Belgien 11,67€
Frankreich 11,64 €
Irland 10,67 €
Australien 12,09€ (bei aktuellem Wechselkurs von 0,57 Cent je 1 AUD)
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Gody
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Gody »

100wasser hat geschrieben: Dienstag 20. Mai 2025, 17:51 Nein.... eben genau andersrum wird ein Schuh raus.

Unternehmen sind Gewinnorientiert und nicht ehrenamtlich ...darauf können wir uns wohl einigen.

Warum sollte ein Unternehmer noch jemand einstellen der ein Handikap hat ( alt, schwach ,keine Schulbildung u.s.w) wenn er für das gleiche Geld gut ausgebildete Leute bekommen kann ?
Genau diese Logik zeigt, warum ein flächendeckender gesetzlicher Mindestlohn notwendig ist. Denn der Markt allein sorgt eben nicht für Teilhabe oder soziale Gerechtigkeit, sondern sortiert Menschen nach ökonomischer Verwertbarkeit. Und das ist gefährlich, auch ökonomisch.

In Deutschland leben etwa 7,9 Millionen Menschen mit Schwerbehinderung, viele davon im erwerbsfähigen Alter. Sollen die alle vom Arbeitsmarkt ausgeschlossen werden, weil sie nicht ‚produktiv genug‘ erscheinen?

Die Annahme, jemand mit Einschränkungen sei pauschal weniger ‚wert‘, ist weder rechtlich haltbar (Antidiskriminierungsgesetze, Grundgesetz Art. 3), noch empirisch. Studien zeigen, dass z. B. ältere Mitarbeitende oft verlässlichere Leistungen bringen als Jüngere (siehe IAB 2020).

Wer glaubt, der Mindestlohn verhindere Inklusion, dreht Ursache und Wirkung um: Es sind oft die fehlende Bereitschaft zur Anpassung von Arbeitsbedingungen und der geringe gesellschaftliche Druck auf Unternehmen, Inklusion umzusetzen, nicht der gesetzliche Lohnrahmen.

Und das Wichtigste: Der Mindestlohn ist keine Belohnung für Leistung, sondern eine gesellschaftlich gesetzte Lohnuntergrenze, unter der wir nicht bereit sind, Erwerbsarbeit zu bewerten, unabhängig von Effizienz oder Marktwert.

Und den Anreiz zum einstellen muss eben der Staat schaffen, wie auch immer der dann ausgestaltet ist.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Gody »

100wasser hat geschrieben: Dienstag 20. Mai 2025, 18:12 Azubis kosten dem Unternehmen sowieso mehr Geld als sie einbringen ....außerdem sind sie vom Mindestlohn ausgenommen .
Und Minijobber bekommen keine Aufstockung....... also auch irrelevant.
Ist zwar ein anderes Thema aber kurz.....

Dass Azubis ein Unternehmen angeblich mehr kosten als sie bringen, ist kein Naturgesetz, sondern ein strukturelles Problem, das unser Ausbildungssystem gerade zerlegt.
Und weil die vom Mindestlohn ausgeschlossen stellt auch eine Riesenhürde (oft unüberwindbar) für eventuell ältere Interessierte.
Immer mehr große Betriebe klinken sich aus der Ausbildungs-Verantwortung aus, bieten später bessere Konditionen und fischen die fertig ausgebildeten Kräfte einfach von den kleinen Ausbildungsbetrieben weg. Die wiederum schauen in die Röhre, bleiben auf den Ausbildungskosten sitzen und verlieren irgendwann die Motivation, überhaupt noch auszubilden.
Das Ergebnis: Das duale System, das mal ein Erfolgsmodell war, stirbt langsam weg. Und niemand wundert sich, warum immer mehr junge Leute lieber studieren oder im Übergangssystem hängen bleiben.
Wenn wir das ändern wollen, brauchen wir endlich eine faire Umlagefinanzierung der Ausbildung. Wer nicht ausbildet, zahlt ein, wer ausbildet, wird unterstützt. Sonst können wir uns das Gerede vom "Fachkräftemangel" gleich sparen. Denn ohne Ausbildungsstruktur gibt's auch keine Fachkräfte.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Gody »

3x schwarzer Kater hat geschrieben: Mittwoch 21. Mai 2025, 12:14 Auch die eigene Lohnentwicklung hat man zu einem einem guten Teil selbst in der Hand indem seine Kompetenzen erhöht und anbietet was andere brauchen.
Und auch hier kann man sich einen anderen Arbeitgeber suchen, wenn man der Meinung ist zu gering entlohnt zu werden.
Ach, der Mythos vom Aufstieg durch Fleiß und Weiterbildung, das neoliberale Märchenbuch schlägt mal wieder ein neues Kapitel auf.

Als hätte jeder Arbeitnehmerin unendlich Zeit, Geld und Energie, um neben Vollzeitjob, Care-Arbeit und eventuell gesundheitlichen Einschränkungen „mal eben“ die eigenen Kompetenzen zu erhöhen, Weiterbildungen zu zahlen und dann auch noch garantiert einen besser bezahlten Job zu finden, der dann natürlich auch familienkompatibel ist, in der Nähe liegt und nicht prekär befristet.

Und was dieses "sich halt einen anderen Arbeitgeber suchen" betrifft: Als ob gute Stellen einfach auf Bäumen wachsen und sich nur darauf freuen, von Mindestlohnempfängerinnen gepflückt zu werden. Diese Suggestion ignoriert komplett die strukturellen Realitäten am Arbeitsmarkt: begrenzte Jobangebote, Diskriminierung, regionale Unterschiede, Mobilitätshürden, von der Tatsache ganz zu schweigen, dass nicht jeder Arbeitnehmer*in ständig wechselwillig oder fähig ist.

Es ist leicht, von oben herab zu sagen: Du bist selbst schuld, wenn du schlecht verdienst. Schwieriger ist es, anzuerkennen, dass nicht individuelles Versagen, sondern politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen den Unterschied machen.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Gody »

3x schwarzer Kater hat geschrieben: Mittwoch 21. Mai 2025, 13:03 Ich kenne die Richtlinie natürlich. Artikel 5 beschreibt das Verfahren zur Festlegung angemessener Mindestlöhne. Dazu braucht es logischerweise Referenzwerte. Hier werden im Artikel beispielhaft 60% des Medianlohns und/oder 50% des Durchschnittslohnes genannt. Das sind jedoch lediglich Beispiele. Welche Referenzwerte ein Land nimmt, ob andere internationale oder eigene nationale bleibt jedem Land selber überlassen.
Daraus nun zu konstruieren, die Richtlinie schreibe mindest 60% des Medianlohns als ML vor ist absurd und zeigt allenfalls von mangelndem Textverständnis.
Doch, ich kenne die Richtlinie auch und was du da beschreibst, ist eine äußerst wohlwollende Lesart. Klar ist: Artikel 5 der EU-Mindestlohnrichtlinie schreibt keine verpflichtenden Referenzwerte vor – aber das ist auch gar nicht nötig, um politischen Druck zu erzeugen.

Wenn man sich den Kontext anschaut, wird deutlich, dass die Kommission und das EU-Parlament mit gutem Grund genau diese Schwellen von 60 % des Medianlohns oder 50 % des Durchschnittslohns als Benchmark setzen. Es geht nicht um gesetzliche Vorschriften im engen Sinne, sondern um klare politische Leitlinien, an denen sich die Mitgliedstaaten messen lassen müssen.

Der springende Punkt ist: Diese Werte sind keine beliebigen Beispiele, sondern beruhen auf empirischer Forschung und sollen sicherstellen, dass der Mindestlohn tatsächlich armutsfest ist und seine Funktion erfüllt. Auch in der Begründung der EU-Richtlinie wird deutlich gemacht, dass Mindestlöhne, die deutlich unter diesen Schwellen liegen, nicht als angemessen gelten.

Wenn ein Land sich bewusst gegen diese Richtwerte stellt, muss es nachweisen, warum der gewählte Mindestlohn trotzdem angemessen ist. Sprich: Die Richtlinie lässt formal Spielraum, aber der kommt mit einer Bringschuld, man kann sich also nicht einfach billig herausreden.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Gody »

3x schwarzer Kater hat geschrieben: Mittwoch 21. Mai 2025, 13:27 Es besteht kein Anspruch in einer bestimmten Region zu wohnen. Und der Mindestlohn
Es besteht kein Anspruch in einer bestimmten Region zu wohnen......was für ein elitärer Unsinn. Sollen Krankenschwestern, Kassiererinnen oder Busfahrer jetzt ernsthaft aus München, Köln oder Hamburg raus aufs Dorf ziehen, weil sie sich dort vielleicht noch ein WG-Zimmer leisten können? Und wer soll dann bitte die Städte am Laufen halten, Investbanker beim Kassieren und FDPler als Altenpfleger?

Das Problem ist nicht, dass Menschen zu hohe Ansprüche haben, sondern dass ein Wirtschaftsmodell aufgebaut wurde, das systematisch von schlechter Bezahlung lebt und dann auch noch den Betroffenen die Schuld daran gibt.

Wenn deine Lösung für soziale Ungleichheit ist, den Mindestlohn regional runterzuschrauben, damit er in ärmeren Gegenden noch „gerecht“ erscheint, hast du das Konzept von Gerechtigkeit nicht nur verfehlt, du hast es aus dem Fenster geworfen.“

Auch Knder von Alleinerziehenden haben einen zweiten Elternteil.
Wow. Was für eine bahnbrechende Erkenntnis. Und ich dachte schon, die wurden vom Storch allein gebracht.

Was kommt als nächstes? „Wer arm ist, soll halt reicher werden“?
Der zweite Elternteil ist in sehr vielen Fällen schlicht abwesend, nicht zahlungswillig oder nicht auffindbar und nein, davon kann man weder Miete noch Schulmaterial bezahlen. Verantwortung per DNA-Test gibt's nicht auf dem Kontoauszug.
Wer so argumentiert, redet sich die soziale Realität in Deutschland schön, auf dem Rücken derjenigen, die sowieso schon jeden Tag jonglieren, um überhaupt irgendwie über die Runden zu kommen.
Schweigen wäre da manchmal klüger.

Jetzt wird es wirr. Auch Teilzeit ist eine SV-pflichtige Beschäftigung, ebenso wie Leiharbeit. Wobei Leiharbeit in der Betrachtung sowieso außen vor ist, da in der Branche mindestens 14,53€ bezahlt werden.
Wird tatsächlich etwas wirr, ja. Nur weil Teilzeit sozialversicherungspflichtig ist, heißt das noch lange nicht, dass Teilzeitkräfte oder Leiharbeiter fair entlohnt werden. Gerade bei Teilzeit finden sich oft Jobs, die knapp über dem Mindestlohn liegen und das reicht bei weitem nicht zum Leben.

Dass Leiharbeit in der Regel 14,53€ zahlt, mag sein, ändert aber nichts daran, dass viele Beschäftigte im regulären Arbeitsmarkt mit Mindestlohn abgespeist werden. Und selbst dieser Betrag reicht oft nicht aus, um dauerhaft existenzsichernd zu sein.

Die bloße Existenz einer höheren Zahlung in Teilbereichen relativiert nicht das Grundproblem: Der Mindestlohn bildet für viele Menschen immer noch die absolute Untergrenze, die weder Armut verhindert noch soziale Teilhabe ermöglicht.

Keine Ahnung was das WSI hier rechnet. Wie oben gezeigt und vorgerechnet ergibt der aktuelle Mindestlohn unter Berücksichtigung der aktuellen Kaufkraftparitäten der OECD ein anderes Bild.
[/quote]

Es geht hier nicht nur um reine Kaufkraftparitäten oder Rechnereien von einzelnen Instituten. Die Realität vieler Menschen, die zum Mindestlohn arbeiten, sieht oft ganz anders aus, da helfen keine theoretischen Modelle oder OECD-Daten, wenn das Geld am Monatsende nicht reicht.

Das WSI hat in seinen Analysen nicht nur Kaufkraft, sondern auch Lebenshaltungskosten, Mieten und andere wichtige Faktoren berücksichtigt, die für Arbeitnehmer tatsächlich relevant sind. Reine Kaufkraft-Vergleiche greifen zu kurz, wenn man die sozialen und regionalen Unterschiede in Deutschland nicht mit einbezieht.

Am Ende zählt, ob Menschen mit ihrem Lohn tatsächlich vernünftig leben können und da zeigt sich, dass der Mindestlohn weiter angehoben werden muss.
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100wasser
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Re: Mindestlohn

Beitrag von 100wasser »

Gody hat geschrieben: Mittwoch 21. Mai 2025, 14:38 Genau diese Logik zeigt, warum ein flächendeckender gesetzlicher Mindestlohn notwendig ist.
Deiner Logik nach frag ich mich nur eines.

Warum nicht 20 Euro pro Stunde Mindestlohn??
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3x schwarzer Kater
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Re: Mindestlohn

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

100wasser hat geschrieben: Mittwoch 21. Mai 2025, 20:26 Deiner Logik nach frag ich mich nur eines.

Warum nicht 20 Euro pro Stunde Mindestlohn??
Das kommt dann, nachdem er auf 15€ erhöht wurde und man feststellt, dass es immer noch nicht zum Leben reicht und man trotzdem noch arm ist ;)1
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Re: Mindestlohn

Beitrag von firlefanz11 »

3x schwarzer Kater hat geschrieben: Mittwoch 21. Mai 2025, 20:38 Das kommt dann, nachdem er auf 15€ erhöht wurde und man feststellt, dass es immer noch nicht zum Leben reicht und man trotzdem noch arm ist ;)1
dass es immer noch gefühlt (!!!) nicht zum Leben reicht und man trotzdem b]gefühlt (!!!)[/b] noch arm ist.
Den Linken ists eh immer zu wenig. Selbst wenns 32 EUR wären... :rolleyes:
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Gody
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Gody »

100wasser hat geschrieben: Mittwoch 21. Mai 2025, 20:26 Deiner Logik nach frag ich mich nur eines.

Warum nicht 20 Euro pro Stunde Mindestlohn??
Also wer es ins lächerliche ziehen möchte, bekommt dem entsprechen eine Antwort

Wenn du schon rhetorisch fragst: warum nicht 5 Euro? Oder nur einen Apfel und ein Dankeschön am Tag?
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Re: Mindestlohn

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Gody hat geschrieben: Donnerstag 22. Mai 2025, 13:31 Also wer es ins lächerliche ziehen möchte, bekommt dem entsprechen eine Antwort

Wenn du schon rhetorisch fragst: warum nicht 5 Euro? Oder nur einen Apfel und ein Dankeschön am Tag?
Warum braucht es überhaupt einen Mindestlohn? Hat doch bis 2015 auch ohne funktioniert.
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Gody
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Gody »

firlefanz11 hat geschrieben: Donnerstag 22. Mai 2025, 10:26 dass es immer noch gefühlt (!!!) nicht zum Leben reicht und man trotzdem b]gefühlt (!!!)[/b] noch arm ist.
Den Linken ists eh immer zu wenig. Selbst wenns 32 EUR wären... :rolleyes:
Ach, der Klassiker: 'Wenn 15 Euro nicht reichen, warum nicht gleich 32?'
Typisch neoliberaler Whataboutismus, faktenfrei, aber schön zynisch.
Ja, warum nicht32 Euro? Vielleicht, weil die Lebenshaltungskosten in der Realität steigen und nicht in eurem Ideologie-Comic bleiben? Vielleicht, weil Millionen trotz Arbeit arm sind? Vielleicht, weil 'Gefühl' in dem Fall schlicht Realität ist?

Wisst ihr, was wirklich "gefühlt" ist? Eure komplette Argumentation. Kein Bezug zur Kaufkraft, kein Blick auf tatsächliche Lebenshaltungskosten, keine Ahnung von der realen Lohnentwicklung, aber Hauptsache süffisant vom Sofa aus über Menschen urteilen, die trotz Vollzeitjob kaum ihre Miete zahlen können.

Wenn euch 15 Euro schon zu viel Gerechtigkeit sind, liegt das Problem nicht beim Mindestlohn, sondern bei eurer moralischen Insolvenz.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Gody »

3x schwarzer Kater hat geschrieben: Donnerstag 22. Mai 2025, 13:37 Warum braucht es überhaupt einen Mindestlohn? Hat doch bis 2015 auch ohne funktioniert.
Ach ja, die gute alte Vor-Mindestlohn-Zeit – in der Dumpinglöhne von 3,50 €/Stunde, Werkverträge und Ausbeutung Alltag waren.
"Hat doch funktioniert" für wen denn? Für Arbeitgeber, die Menschen wie Verschleißmaterial behandelt haben?

Vor 2015 hat es nicht funktioniert, es wurde schlicht hingenommen, dass Menschen trotz Vollzeitjob arm blieben. Deutschland war Europameister bei der Ausweitung des Niedriglohnsektors, hunderttausende mussten aufstocken, während Unternehmen ihre Lohnkosten auf den Sozialstaat abwälzen konnten.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Gody hat geschrieben: Donnerstag 22. Mai 2025, 13:45 Ach ja, die gute alte Vor-Mindestlohn-Zeit – in der Dumpinglöhne von 3,50 €/Stunde, Werkverträge und Ausbeutung Alltag waren.
"Hat doch funktioniert" für wen denn? Für Arbeitgeber, die Menschen wie Verschleißmaterial behandelt haben?

Vor 2015 hat es nicht funktioniert, es wurde schlicht hingenommen, dass Menschen trotz Vollzeitjob arm blieben. Deutschland war Europameister bei der Ausweitung des Niedriglohnsektors, hunderttausende mussten aufstocken, während Unternehmen ihre Lohnkosten auf den Sozialstaat abwälzen konnten.
Jetzt ist man ja Gott sei Dank mit einem Vollzeitjob nicht mehr arm. Dafür steigt die Arbeitslosigkeit seit der Erhöhung auf 12€ in 2022 und es wird über das steigende Preisniveau gejammert. Am Ende muss für alles ein Preis bezahlt werden.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Arizona »

firlefanz11 hat geschrieben: Donnerstag 22. Mai 2025, 10:26 dass es immer noch gefühlt (!!!) nicht zum Leben reicht und man trotzdem b]gefühlt (!!!)[/b] noch arm ist.
Den Linken ists eh immer zu wenig. Selbst wenns 32 EUR wären... :rolleyes:
Mit Gefühlen wird doch heute Politik gemacht egal ob links, mittig, oder rechts. "GEFÜHLT" sind alle Migranten kriminell, alle Bürgergeldempfänger faul und alle Reichen Steuertrickser und Beamte überpriviligiert und alle Mindestlohnfoderer geldgierig. Habe ich jemand vergessen? Ich glaube nicht, aber das ist nur so ein "GEFÜHL". ;)
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Re: Mindestlohn

Beitrag von 100wasser »

Gody hat geschrieben: Donnerstag 22. Mai 2025, 13:31
Wenn du schon rhetorisch fragst: warum nicht 5 Euro?
Weil ich für 5 Euro niemanden finden würde.... das ist Marktwirtschaft ;)
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Re: Mindestlohn

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

100wasser hat geschrieben: Donnerstag 22. Mai 2025, 17:25 Weil ich für 5 Euro niemanden finden würde.... das ist Marktwirtschaft ;)
Das ist falsch. Wenn der Mindestlohn 5 € ist, dann kriegt jeder nur noch 5 € in der Stunde. Wieso sollte auch mehr bezahlt werden als man muss?
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Re: Mindestlohn

Beitrag von 100wasser »

3x schwarzer Kater hat geschrieben: Freitag 23. Mai 2025, 09:39 Das ist falsch. Wenn der Mindestlohn 5 € ist, dann kriegt jeder nur noch 5 € in der Stunde. Wieso sollte auch mehr bezahlt werden als man muss?
naja.....bis 2015 gab es noch keinen Mindestlohn und auch da hat wohl kaum jemand für 5 Euro gearbeitet.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Gody »

100wasser hat geschrieben: Freitag 23. Mai 2025, 10:20 naja.....bis 2015 gab es noch keinen Mindestlohn und auch da hat wohl kaum jemand für 5 Euro gearbeitet.
Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB, 2014):
Rund 1,4 Millionen Beschäftigte erhielten 2012 einen Stundenlohn von unter 5 Euro.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von sünnerklaas »

3x schwarzer Kater hat geschrieben: Freitag 23. Mai 2025, 09:39 Das ist falsch. Wenn der Mindestlohn 5 € ist, dann kriegt jeder nur noch 5 € in der Stunde. Wieso sollte auch mehr bezahlt werden als man muss?
Du übersiehst einen entscheidenden Punkt: vor Einführung des Mindestlohns waren Leute in diesen Niedrigstlohngruppen auch bei Vollzeitarbeit weiterhin Empfänger von Hartz-IV-Leistungen. Als Aufstocker.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Gody hat geschrieben: Freitag 23. Mai 2025, 11:50 Die Weltwirtschaft taumelt, es gibt Krieg, eine Energiekrise, gestörte Lieferketten und eine Inflation, die selbst Ökonomen Kopfzerbrechen bereitet. Aber klar: Schuld ist der Mindestlohn. Weil nämlich sobald die Kassiererin 2 Euro mehr bekommt, bricht die Wirtschaft zusammen und die Arbeitslosigkeit galoppiert wie von Geisterhand durch die Republik.
Du interpretierst in meine Aussage etwas, was ich nicht geschrieben habe. Das Lohnerhöhungen cp inflationär wirken steht ja außer Frage. Und niemand hat behauptet, dass das die einzige Ursache für die Preissteigerungen der letzten Jahre sind. Es ist halt ein Faktor.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Frank_Stein »

Gody hat geschrieben: Dienstag 20. Mai 2025, 16:23 Das ist der klassische neoliberale Abgesang: ‘Es gibt nichts mehr zu verteilen’, während Milliarden an Dividenden ausgeschüttet werden und Spitzenverdiener kaum zur Kasse gebeten werden. Nein – es gibt nicht zu wenig, es wird nur extrem ungleich verteilt. Und genau das ist das Problem.

Wenn Unternehmen heute ‘nicht überleben können’, weil sie keine Armutslöhne mehr zahlen dürfen, dann sollte man vielleicht nicht am Mindestlohn zweifeln, sondern an einem Geschäftsmodell, das auf Ausbeutung basiert.

Und was die Migranten angeht: Wer ernsthaft behauptet, dass jemand 30 Euro Leistung pro Stunde bringen muss, um 15 Euro Lohn zu rechtfertigen, hat offenbar ein sehr schiefes Verständnis von Wertschöpfung. Kein Mensch bringt das als Einzelner auch nicht ein Akademiker oder Manager. Wert entsteht kollektiv, und auch einfache Arbeit verdient Respekt und existenzsichernde Bezahlung. Diese Art von Abwertung ist nicht nur sozial zynisch, sondern auch ökonomisch kurzsichtig.
Du verwechselst Unternehmen mit dem Sozialamt. Die Aufgabe der Unternehmen ist es, Gewinne zu machen. Das wird bei dem aktuellen Umfeld immer schwieriger.
Unternehmen sind zunehmend gezwungen, dorthin zu gehen, wo der Markt ist, weil der Freihandel ins Trudeln geraten ist, dorthin zu gehen, wo Rohstoffe und Energie günstig sind und auch dorthin zu gehen, wo die bürokratischen Hemmnisse erträglich sind und das Ausbildungsniveau der Arbeitnehmer gut und die Löhne sich auf einem wettbewerbsfreundlichen Niveau bewegen. Wenn ein großes Unternehmen überlegt, wo es seinen Produktionsstandort aufmachen möchte, dann dürfte Deutschland sehr weit unten auf der Liste stehen.
Deutschland verspielt seine Zukunft. Wir werde in Zukunft froh sein müssen, wenn hier überhaupt noch Unternehmen existieren, die Arbeitskräfte beschäftigen. Wenn alle vom Bürgergeld leben, gibt es niemanden mehr, der die nötigen Steuern zahlt, dass der Staat sich das Bürgergeld leisten kann.
Ein hoher Mindestlohn verhindert, dass die Menschen den Weg in den Arbeitsmarkt finden, er verhindert auch die Gründung neuer und junger Unternehmen, wo es am Anfang noch nicht so gut läuft.
Ceterum censeo Carthaginem esse delendam.
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Wenn Linke etwas von Wirtschaft verstehen würden, wären sie nicht links.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Frank_Stein »

3x schwarzer Kater hat geschrieben: Freitag 23. Mai 2025, 13:35 Du interpretierst in meine Aussage etwas, was ich nicht geschrieben habe. Das Lohnerhöhungen cp inflationär wirken steht ja außer Frage. Und niemand hat behauptet, dass das die einzige Ursache für die Preissteigerungen der letzten Jahre sind. Es ist halt ein Faktor.
Du sagst es.

Es ist ein Faktor, der sogar in zwei Richtungen wirkt. Einmal führen höhere Löhne dazu, dass die Bereitschaft bzw. die Möglichkeit steigt, höhere Preise zu zahlen, auf der anderen Seite verteuert ein höherer Lohn die Produktion und zwingt das Unternehmen zu Preisanpassungen. Wenn ausländische Wettbewerber ihre Güter weiterhin günstiger anbieten, dann führt das dazu, dass weniger heimische Produkte verkauft werden und man somit weniger Menschen für deren Produktion benötigt.

... letztlich spielt also für die internationale Konkurrenzfähigkeit eine Rolle, wie sich bei vergleichbaren Gütern die Preise entwickeln. Im besten Fall wird die heimische Währung abgewertet, um so die gestiegenen Löhne (bei kaum gestiegener Produktivität) wieder auszugleichen. Das funktioniert aber nicht innerhalb eines Währungsraumes.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von All mine »

Frank_Stein hat geschrieben: Samstag 24. Mai 2025, 10:53 Du verwechselst Unternehmen mit dem Sozialamt. Die Aufgabe der Unternehmen ist es, Gewinne zu machen. Das wird bei dem aktuellen Umfeld immer schwieriger.
Unternehmen sind zunehmend gezwungen, dorthin zu gehen, wo der Markt ist, weil der Freihandel ins Trudeln geraten ist, dorthin zu gehen, wo Rohstoffe und Energie günstig sind und auch dorthin zu gehen, wo die bürokratischen Hemmnisse erträglich sind und das Ausbildungsniveau der Arbeitnehmer gut und die Löhne sich auf einem wettbewerbsfreundlichen Niveau bewegen. Wenn ein großes Unternehmen überlegt, wo es seinen Produktionsstandort aufmachen möchte, dann dürfte Deutschland sehr weit unten auf der Liste stehen.
Deutschland verspielt seine Zukunft. Wir werde in Zukunft froh sein müssen, wenn hier überhaupt noch Unternehmen existieren, die Arbeitskräfte beschäftigen. Wenn alle vom Bürgergeld leben, gibt es niemanden mehr, der die nötigen Steuern zahlt, dass der Staat sich das Bürgergeld leisten kann.
Ein hoher Mindestlohn verhindert, dass die Menschen den Weg in den Arbeitsmarkt finden, er verhindert auch die Gründung neuer und junger Unternehmen, wo es am Anfang noch nicht so gut läuft.
Das Problem mit der Konkurrenzfähigkeit der internationalen Unternehmen stimmt zu 100% , aber das liegt nicht an Mindestlohnempfängern, denn die sind dort in der absoluten Minderheit, sinnvoll wäre es das der 35 Stunden Jobber für über 30€ die Stunde und extrem darüber mal 2-3 Jahre keine Lohnerhöhung bekommt, und das der Staat mal die viel zu große Bürokratie abbaut, original Zitat unserer Stadtdirektorin nachdem sie sich einige Monate im Amt befand und sich die Verwaltung ausgiebig anguckte knapp 1/3 hier ist über, wenn man effektiv arbeitet …., die kam aus der freien Wirtschaft, dadurch steigen Steuern und Lohnnebenkosten ins unendliche, das belastet die Wirtschaft massiv, ein Mindestlohn den ich am Ende irgendwo bei ca. 14.20-14.40 ab Januar 26 sehe ist da völlig nebensächlich…
Im Kapitalismus beuten Menschen die Menschen aus, im real existierenden Sozialismus ist es genau umgekehrt :rolleyes:
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Frank_Stein »

All mine hat geschrieben: Samstag 24. Mai 2025, 12:10 Das Problem mit der Konkurrenzfähigkeit der internationalen Unternehmen stimmt zu 100% , aber das liegt nicht an Mindestlohnempfängern, denn die sind dort in der absoluten Minderheit, sinnvoll wäre es das der 35 Stunden Jobber für über 30€ die Stunde und extrem darüber mal 2-3 Jahre keine Lohnerhöhung bekommt, und das der Staat mal die viel zu große Bürokratie abbaut, original Zitat unserer Stadtdirektorin nachdem sie sich einige Monate im Amt befand und sich die Verwaltung ausgiebig anguckte knapp 1/3 hier ist über, wenn man effektiv arbeitet …., die kam aus der freien Wirtschaft, dadurch steigen Steuern und Lohnnebenkosten ins unendliche, das belastet die Wirtschaft massiv, ein Mindestlohn den ich am Ende irgendwo bei ca. 14.20-14.40 ab Januar 26 sehe ist da völlig nebensächlich…
Das Hauptproblem mit dem Mindestlohn ist doch, dass dieser Mindestlohn letztlich zur Folge hat, dass Arbeitszeiten genau dokumentiert werden müssen, um die Einhaltung des Mindestlohnes überprüfen zu können. Das ist sinnlose Zeitvergeudung, die keinen Mehrwert erzeugt und für alle Beteiligten einfach nur ärgerlich ist. Bei der Entbürokratisierung würde ich genau bei solchen Sachen anfangen. Dinge, die kein Mensch bracht. Arbeitszeiterfassung, Lieferkettengesetz, ...
Ceterum censeo Carthaginem esse delendam.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von All mine »

Frank_Stein hat geschrieben: Samstag 24. Mai 2025, 14:31 Das Hauptproblem mit dem Mindestlohn ist doch, dass dieser Mindestlohn letztlich zur Folge hat, dass Arbeitszeiten genau dokumentiert werden müssen, um die Einhaltung des Mindestlohnes überprüfen zu können. Das ist sinnlose Zeitvergeudung, die keinen Mehrwert erzeugt und für alle Beteiligten einfach nur ärgerlich ist. Bei der Entbürokratisierung würde ich genau bei solchen Sachen anfangen. Dinge, die kein Mensch bracht. Arbeitszeiterfassung, Lieferkettengesetz, ...
Ich bin ja nun GF wenn auch nur im Kleinbetrieb 10 Vollzeitmitarbeiter und eine 450€ Kraft, ich mache daher die Löhne selber und gebe auch die Wochenarbeitszeit vor , die Dokumentation besteht daraus , das ich bei der Einstellung einmalig !!, die Wöchentliche Arbeitszeit im Lohnprogramm eintrage, da wir wesentlich höher bezahlen wie die Tarife oder der Mindestlohn das vorgeben, null Probleme null Aufwand, eng wird es doch in der Praxis nur wenn man im großen Maße bescheissen will und das finde ich auch absolut richtig. Das Problem der übertriebenen Dokumentation ist doch nicht die Arbeitszeitdokumentation, das sind Dinge wie neulich einer Im Fernsehen erzählte, das er jährlich !!! immer wieder Mitarbeiter über das Nutzen von Trittleitern im Rahmen der Arbeitssicherheit Schulen muss, obwohl manche das schon zum 10 Mal hören und jeder mit vernünftigen Menschenverstand das sowieso weiß, über solchen Irrsinn wie Lieferkettengesetzt willich mich gar nicht auslassen, sowas macht doch außer evtl. Nordeuropäer kein Mensch weltweit. Aber das größte Problem sehe ich am zu großen Anteil an Verwaltung im öffentlichen Bereich, da entstehen unglaublich hohe Lohn, Pensions und Rentenansprüche, die von immer weniger produktiv tätigen, finanziert werden müssen, das führt zu gigantischen Steuer und Lohnnebenkosten und damit hast du auf dem Weltmarkt keine Chanche.

Das haben fast alle Großbetriebe und Banken längst bemerkt und sie bauen in der Verwaltung in einer Riesendimension ab, nur Papa Staat, redet immer nur davon, tut aber nichts, den a) ist öffentliches Geld nicht ihr Geld, es gehört quasi keinem also meckert auch keiner wenn es zum Fenster rausgeschmissen wird und b) sind im öffentlichen Bereich Millionen Wähler arbeitstätig oder haben Angehörige die dort tätig sind, wenn da einer sagt da müssen Arbeitsplätze weg um die Kosten zu senken, rutscht der gleich mal nen paar Prozent runter, der Staat ist leider nicht VW, da haben die Angestellten begriffen, wenn wir weiter fürstlich entlohnt werden wollen, fährt der Laden an die Wand, tut ein Land aber auch , siehe Griechenland, die hatten nämlich genau dieses Problem, der öffentliche Bereich war so teuer geworden, das dies von der Wirtschaft nicht mehr eingebracht werden konnte, aber Staatspleiten sind für den Bürger obskure nogos, aber ich glaube das wird sich in den nächsten Jahren ändern, den selbst die USA , hatten ja diese Woche ein Riesenproblem seine Staaatsanleihen zum angedachten Zinssatz loszuwerden…..
Im Kapitalismus beuten Menschen die Menschen aus, im real existierenden Sozialismus ist es genau umgekehrt :rolleyes:
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Gody »

Frank_Stein hat geschrieben: Samstag 24. Mai 2025, 10:53 Du verwechselst Unternehmen mit dem Sozialamt. Die Aufgabe der Unternehmen ist es, Gewinne zu machen. Das wird bei dem aktuellen Umfeld immer schwieriger.
Unternehmen sind zunehmend gezwungen, dorthin zu gehen, wo der Markt ist, weil der Freihandel ins Trudeln geraten ist, dorthin zu gehen, wo Rohstoffe und Energie günstig sind und auch dorthin zu gehen,
"Unternehmen sind keine Sozialämter."
Stimmt, aber sie profitieren massiv von einer funktionierenden Gesellschaft, einer ausgebildeten, gesunden und mobilisierten Bevölkerung, all das finanziert nicht das „unsichtbare Händchen des Marktes“, sondern ein funktionierender Staat.
Die Idee, dass Firmen reihenweise das Weite suchen, weil der Mindestlohn zu hoch ist, passt eher in die FDP-Kreativabteilung als in die Realität. Deutschlands Exportzahlen, Fachkräfte, Infrastruktur und politischer Rahmen sind weiterhin attraktiv, trotz (oder gerade wegen) sozialer Mindeststandards.

Im Übrigen: Wenn dein Geschäftsmodell nur dann funktioniert, wenn du Löhne unter Existenzminimum zahlst, dann ist nicht der Mindestlohn das Problem, sondern dein Geschäftsmodell.

Und das mit „alle leben bald vom Bürgergeld“.... bitte. Es wäre schön, wenn die Angstmache wenigstens neue Argumente bekäme. Tatsächlich ist die Erwerbstätigkeit trotz Mindestlohnrekorden hoch, während Unternehmensgewinne ebenfalls nicht eben darben.
Zuletzt geändert von Gody am Freitag 30. Mai 2025, 15:55, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Gody »

3x schwarzer Kater hat geschrieben: Freitag 23. Mai 2025, 13:35 Du interpretierst in meine Aussage etwas, was ich nicht geschrieben habe. Das Lohnerhöhungen cp inflationär wirken steht ja außer Frage. Und niemand hat behauptet, dass das die einzige Ursache für die Preissteigerungen der letzten Jahre sind. Es ist halt ein Faktor.
Ach, wie praktisch „Lohnerhöhungen sind halt ein Faktor“.
Natürlich, alles ist irgendwie ein Faktor. Auch die Sonne ist ein Faktor beim Sonnenbrand, aber niemand ruft deshalb nach einem Totalverbot für Tageslicht.

Was du hier versuchst, ist das klassische Spiel: Einen Zusammenhang andeuten, ohne Verantwortung für die Deutung zu übernehmen. Lohnerhöhungen als inflationstreibend darzustellen, ohne zu benennen, dass in Deutschland die Löhne über Jahre hinter der Produktivitäts- und Preisentwicklung hinterherhinkten, ist ungefähr so redlich wie ein Regenschirmverbot bei Flutwarnung, weil „Regen auch ein Faktor“ ist.

Und was ist mit den echten Preistreibern?
– Energiepreise durch geopolitische Krisen,
– Konzerngewinne, die trotz Inflation steigen,
– Spekulation auf den Wohnungsmärkten,
– Logistikengpässe durch Pandemie und Krieg,
– und nicht zu vergessen: die EZB-Geldpolitik.

Aber klar, der Mindestlohn ist schuld. Wie wäre es mal mit einer Analyse, die nicht auf dem Rücken der Geringverdiener geführt wird?
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Gody »

Frank_Stein hat geschrieben: Samstag 24. Mai 2025, 11:01 Du sagst es.

Es ist ein Faktor, der sogar in zwei Richtungen wirkt. Einmal führen höhere Löhne dazu, dass die Bereitschaft bzw. die Möglichkeit steigt, höhere Preise zu zahlen, auf der anderen Seite verteuert ein höherer Lohn die Produktion und zwingt das Unternehmen zu Preisanpassungen. Wenn ausländische Wettbewerber ihre Güter weiterhin günstiger
Wenn irgendwo ein Arbeiter einen Euro mehr verdient, ist das natürlich gleich der Anfang vom Ende des Standortes Deutschland. Die Wettbewerbsfähigkeit... zerbröselt! Die Nachfrage..... überhitzt! Die Löhne.... gefährlich! Die Unternehmen.... bedroht! Die Apokalypse.... naht!

Der Arbeitnehmer hat plötzlich Geld und wagt es, es auszugeben. Skandalös! Damit "steigt die Bereitschaft, höhere Preise zu zahlen". Was für ein unverzeihlicher Akt ökonomischer Selbstermächtigung!
Und der Unternehmer? Der muss womöglich seine Preise neu kalkulieren, statt sich auf Dumping und Lohndrücken zu verlassen. Schlimmer noch: Wenn die Produktion ins Ausland verlagert werden könnte, dann muss sie ja fast schon!

Und wenn alles schiefläuft, bleibt nur noch die Hoffnung auf eine Währungsabwertung, blöd nur, dass wir im Euro-Raum sind. Wie tragisch, dass man nicht einfach die "Löhne senken, Währung entwerten, Exportüberschüsse feiern",Trommel rühren kann wie in den 90ern.

Was dabei konsequent ignoriert wird:
– Dass Löhne in Deutschland über Jahre nicht mit der Produktivität gestiegen sind.
– Dass die Inlandsnachfrage durch höhere Löhne stabilisiert wird, auch ein Standortfaktor.
– Dass nicht jeder Wettbewerb über Billiglöhne geführt werden muss, sondern über Innovation, Qualität und Technologie.

Aber gut, wenn man Wirtschaftspolitik wie ein Theaterstück aufführt, in dem der Unternehmer ständig Opfer ist und der Arbeiter der Bösewicht, dann muss man sich um so lästige Details wie verteilungspolitische Fairness oder gesamtwirtschaftliche Stabilität eben nicht kümmern.
Zuletzt geändert von Gody am Freitag 30. Mai 2025, 15:55, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von garfield336 »

In Luxemburg haben wir eine automatische Anpassung des Mindeslohnes, gekoppelt an die Inflation. Jedesmal wenn eine solche Anpassung gemacht wird, erhöhen alle Betriebe ihre Preise. (Was natürlich wieder die Inflation treibt) :)

Ich bezweifele dass dieses System ausserhalb des Eurosystems funktionnieren würde. Ich denke wenn wir eine eigene Währung hätten würde das so nicht funktionnieren. Ich weiss es aber nicht.
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Gody
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Gody »

Frank_Stein hat geschrieben: Samstag 24. Mai 2025, 14:31 Das Hauptproblem mit dem Mindestlohn ist doch, dass dieser Mindestlohn letztlich zur Folge hat, dass Arbeitszeiten genau dokumentiert werden müssen, um die Einhaltung des Mindestlohnes überprüfen zu können. Das ist sinnlose Zeitvergeudung, die keinen Mehrwert erzeugt und für alle Beteiligten einfach nur ärgerlich ist. Bei der Entbürokratisierung würde ich genau bei solchen Sachen anfangen. Dinge, die kein Mensch bracht. Arbeitszeiterfassung, Lieferkettengesetz, ...
Ach herrlich, das wahre Problem am Mindestlohn ist also… dass man ihn kontrollieren muss!
Wie dreist von diesem Mindestlohn, dass er nicht einfach blind vertraut, sondern tatsächlich überprüft werden will! Arbeitszeiterfassung? Pff, was für eine Zumutung in einer modernen Marktwirtschaft! Wer braucht schon Belege, wenn man auch auf das Ehrenwort des Arbeitgebers setzen kann, oder?

Sinnlose Zeitvergeudung, nennst du das.
Nicht etwa.. Grundlage fairer Bezahlung. Schutz vor Ausbeutung. Absicherung für Millionen Menschen, dass ihre Lebenszeit nicht schwarz unter Wert verramscht wird.

Nein, für dich ist das einfach nur Bürokratie, weil du nicht einsieht, dass Freiheit für Arbeitgeber nicht gleichbedeutend sein darf mit Freiheit zur Umgehung des Gesetzes.

Und wenn wir schon dabei sind:
Weg mit dem Lieferkettengesetz, es ist doch viel praktischer, Kinderarbeit und Umweltzerstörung einfach auszublenden, solange der Preis im Regal stimmt, oder?

Was für eine Freiheit soll das eigentlich sein, bei der die Rechte der Schwächeren immer als bürokratischer Störfaktor gelten?

Wenn niemand das braucht, dann vermutlich nur diejenigen, die lieber ungesehen in Grauzonen wirtschaften und das mit einem Schulterzucken „unternehmerische Freiheit“ nennen.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Gody »

garfield336 hat geschrieben: Dienstag 27. Mai 2025, 15:12 In Luxemburg haben wir eine automatische Anpassung des Mindeslohnes, gekoppelt an die Inflation. Jedesmal wenn eine solche Anpassung gemacht wird, erhöhen alle Betriebe ihre Preise. (Was natürlich wieder die Inflation treibt) :)

Ich bezweifele dass dieses System ausserhalb des Eurosystems funktionnieren würde. Ich denke wenn wir eine eigene Währung hätten würde das so nicht funktionnieren. Ich weiss es aber nicht.
die Ursachen für Inflation sind deutlich vielfältiger. In den letzten Jahren waren es vor allem externe Schocks wie steigende Energiepreise, Lieferengpässe und geopolitische Unsicherheiten, die das Preisniveau stark beeinflusst haben. Lohnerhöhungen, insbesondere im unteren Einkommenssegment, spielen dabei eine eher untergeordnete Rolle.

Die Indexierung des Mindestlohns ist insofern ein Instrument zum Schutz vor Reallohnverlust und damit auch ein Beitrag zur sozialen Stabilität. Gerade in Zeiten, in denen Preise schnell steigen, verhindert eine automatische Anpassung, dass Menschen mit niedrigen Einkommen massiv an Lebensstandard verlieren. Auch die Annahme, dass ein solches System nur im Euro-Raum funktionieren könne, ist nur die halbe Wahrheit. Zwar bietet eine gemeinsame Währung gewisse Stabilitätsvorteile, etwa durch eine große, stabile Notenbank wie die EZB, aber auch außerhalb des Euro-Raums gibt es funktionierende Indexierungsmodelle.
Eine eigene Währung würde einem Land wie Luxemburg im Gegenzug mehr geldpolitischen Spielraum bieten gleichzeitig aber auch neue Risiken wie Wechselkursvolatilität und Kapitalflucht mit sich bringen.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von garfield336 »

Gody hat geschrieben: Dienstag 27. Mai 2025, 15:21 die Ursachen für Inflation sind deutlich vielfältiger. In den letzten Jahren waren es vor allem externe Schocks wie steigende Energiepreise, Lieferengpässe und geopolitische Unsicherheiten, die das Preisniveau stark beeinflusst haben. Lohnerhöhungen, insbesondere im unteren Einkommenssegment, spielen dabei eine eher untergeordnete Rolle.

Ergänzung:
Wegen der indexierung des ML haben alle untere Einkommenschichten und Mittelschicht indexierte Löhne. Gewerkschaften pochen meist darauf. Nur bei sehr hohen Löhnen wird meist auf indexierung verzichtet

Das läuft so ab dass es +2,5% gibt wenn die Inflation auch 2,5% erreicht.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von garfield336 »

Gody hat geschrieben: Dienstag 27. Mai 2025, 15:21 Auch die Annahme, dass ein solches System nur im Euro-Raum funktionieren könne, ist nur die halbe Wahrheit.

Ich dachte das es durch die Indexierung Zwangsläufig zu höhere Inflation kommen wird, Also dass die Indexierung selbst auch ein Inflationstreiber ist. Dies aber weniger durchschlägt wegen der gemeinsamen Währung.
Meine eigene Vermutung, ich weiss es aber nicht.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Gody »

garfield336 hat geschrieben: Dienstag 27. Mai 2025, 15:56 Ich dachte das es durch die Indexierung Zwangsläufig zu höhere Inflation kommen wird, Also dass die Indexierung selbst auch ein Inflationstreiber ist. Dies aber weniger durchschlägt wegen der gemeinsamen Währung.
Meine eigene Vermutung, ich weiss es aber nicht.
Einzelne Länder können ihre Geldpolitik nicht mehr eigenständig gestalten, etwa durch Abwertung der eigenen Währung oder expansivere Geldpolitik. Diese Entscheidungen liegen bei der Europäischen Zentralbank, was bedeutet, dass nationale Inflationsdynamiken nicht mehr so leicht in eigenständige geldpolitische Maßnahmen umgemünzt werden können. Die gemeinsame Währung wirkt hier wie ein regulierendes Element, das übermäßige nationale Lohn-Preis-Spiralen etwas ausbremst.

Ja, die automatische Indexierung von Löhnen kann inflationäre Effekte haben, vor allem, wenn sie breitflächig und häufig greift. Aber innerhalb der Eurozone werden diese Effekte durch die gemeinsame Währung und die zentralisierte Geldpolitik nicht so stark durchschlagen, wie es in einem Land mit eigener Währung der Fall wäre.
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