JJazzGold hat geschrieben: ↑Dienstag 20. Mai 2025, 19:19
Mir ist es egal, was Sie meinen von der AfD gehört zu haben.
Wenn Sie nicht einmal Anhaltspunkte für Ihre Meinung liefern können, dann interessiert Ihre Meinung nicht.
Toll, jetzt bringst du plötzlich die AfD ins Spiel, die gar nicht Thema war. Naja, wenn man nicht mehr weiterweiß....
Anhaltspunkte sind Grundwissen, dazu auch Logik. Dann geht man nicht jeden Mist auf den Leim, der einem vorgesetzt wird.
Beispiel die Diskussion hier, ob wir Deutsche zu wenig arbeiten. An was macht man das jetzt fest? An den Jahresarbeitsstunden in Deutschland, die eher niedrig sind. Was sagt das über den Fleiß, die Produktivität und den Erfolg aus?
Ziemlich wenig, wenn man mal ganz einfach selbst nachdenkt (was für einige schwierig ist). Denn wie ich schon (sogar mit Quelle) angemerkt habe, ist in einer Jahresarbeitszeit keine Arbeits-Lebenszeit berechnet, z.B. 7 Jahre länger arbeiten als in Italien ändert enorm viel. Dann ist es natürlich die Frage, wie man so eine Arbeitszeit berechnet. Mit Siesta oder ohne? Oder mit Fika oder ohne. Schweden hat eine höhere Wochenarbeitszeit als Deutschland, aber zusätzliche Vormittags- und Nachmittagpausen (Fika), die i.d.R. Bestandteil der Arbeitszeit sind. Rechnet man diese offiziellen Kaffee und Ratsch-Zeit gegen, arbeiten die Schweden schnell auch 2-3 Stunden weniger die Woche.
Und weil in Deutschland viel Teilzeit gearbeitet wird, sinkt natürlich auch die Wochenarbeitszeit in der Statistik. Würden beispielsweise viele Teilzeitkräfte einfach nicht mehr arbeiten, steigt die Wochenarbeitszeit und damit angeblich der Fleiß. Natürlich Humbug, weil die Arbeitsleistung insgesamt dann weniger wäre. Aber man kann sich ja da gut manipulieren lassen.
Man könnte auch die Produktivität als Messmöglichkeit für Fleiß nehmen, da haben die Luxemburger mit Abstand das höchste pro Kopf BIP. Sind die also die mit Abstand Fleissigsten? Eher nicht, weil die viel Finanzdienstleistungen anbieten, die größtenteils automatisch laufen. Wie soll man ganz verschiedene Arbeiten denn fleißmaßig vergleichen? Autobauer in Deutschland, Tomatenplantagen in Spanien, Tourismus in Grichenland. Wie soll das vergleichbar sein?
Wenn man also einfach logisch nachdenkt, dann gibt es so viele Faktoren, die eine Produktivität oder einen Fleiß beieinflussen. Und wenn einem das klar ist (also laut eigener Meinung, die jetzt nirgendwo steht), dann ist auch logisch, dass eine reine Betrachtung der Jahresarbeitszeit, so wie es jetzt durch die Medien geistert, mehr oder weniger gar nichts darüber aussagt, ob in einem Land viel oder wenig geleistet wird.
Die größte Einflussmöglichkeit an einer funktionierendenn Arbeitswelt sind die Voraussetzungen für die Wirtschaft, z.b. Digitalisierung oder Bürokratieabbau. Dafür wäre die Politik zuständig, die aber hier seit Jahrzehnten sehr schlechte Performance abgeliefert hat. Deshalb macht man nicht sich selbst, sonder diejenigen zu Buhmännern, die den Wagen wieder aus dem Dreck ziehen sollen. Mit dem Finger auf Andere zeigen ist in der Politik oft alles.
"Der Ansatz für Multikulti ist gescheitert, absolut gescheitert!" (Zitat Angela Merkel 2010)
"Dann sind die nicht insolvent, aber sie hören auf zu verkaufen." (Zitat Robert Habeck 2022)