Wie gefährlich ist die AFD?

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Alexyessin
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Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von Alexyessin »

100wasser hat geschrieben: Donnerstag 15. Mai 2025, 23:12 Wie hat man damals versucht die Nazis zu bekämpfen ? ......ausgrenzen und beschimpfen ?
Wäre besser gewesen.
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JJazzGold
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Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von JJazzGold »

100wasser hat geschrieben: Freitag 16. Mai 2025, 00:21 z.B. das es eine Zweidrittelmehrheit braucht um am Grundgesetz was zu ändern ?

Wie ist sicher gestellt, dass es diese Zweidrittelmehrheit zukünftig für AfD und z.B. BSW nicht gibt?
Ist nicht persönlich auf Sie bezogen, sondern pauschal auf die Bevölkerung Deutschlands, ich halte angesichts der vielen Beispiele, wie einfach sich eine Autokratie in einem ehemals als gesichert demokratisch rechtsstaatlichen Staat etablieren lässt für naiv.
Wehret den Anfängen.
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JJazzGold
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Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von JJazzGold »

100wasser hat geschrieben: Donnerstag 15. Mai 2025, 23:12 Wie hat man damals versucht die Nazis zu bekämpfen ? ......ausgrenzen und beschimpfen ?
Sehr grob zusammengefasst, da der vergebliche Widerstand der vielen einzelnen Gruppen Seiten füllen würde.

Widerstand durch Gewerkschaften und Arbeiterbewegung - Ergebnis, geschätzt zweidrittel durch das Regime Ermordete.
Parteilicher Widerstand - Zerschlagung, Verhaftung, Ermordung
Widerstand durch Jugendverbindungen, Studenten und Bürger - verhaftet, ermordet


Der einzig greifende Widerstand gegen eine rechtsextreme Partei ist, diese gar nicht erst zu wählen.
Oder sie durch ein Verbot für ihre willigen Wähler nicht wählbar zu machen.
Ist sie einmal an der Macht wird sie jegliche Art des Widerstands beseitigen.
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Kritikaster
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Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von Kritikaster »

JJazzGold hat geschrieben: Freitag 16. Mai 2025, 06:59Ist nicht persönlich auf Sie bezogen, sondern pauschal auf die Bevölkerung Deutschlands, ich halte angesichts der vielen Beispiele, wie einfach sich eine Autokratie in einem ehemals als gesichert demokratisch rechtsstaatlichen Staat etablieren lässt für naiv.
Wehret den Anfängen.
Das ist ja alles richtig, und wenn es nach mir ginge, sollte diese Partei lieber heute als morgen verboten werden, so dies nach geltendem Recht möglich ist.

Aber besteht Deiner Meinung nach eine hinreichend hohe Wahrscheinlichkeit, dass die Richter des BVerfG die Voraussetzungen für ein Parteienverbot als erfüllt betrachten?
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JJazzGold
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Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von JJazzGold »

Kritikaster hat geschrieben: Freitag 16. Mai 2025, 07:35 Das ist ja alles richtig, und wenn es nach mir ginge, sollte diese Partei lieber heute als morgen verboten werden, so dies nach geltendem Recht möglich ist.

Aber besteht Deiner Meinung nach eine hinreichend hohe Wahrscheinlichkeit, dass die Richter des BVerfG die Voraussetzungen für ein Parteienverbot als erfüllt betrachten?
Offen gestanden bin ich hin und her gerissen zwischen dem Wunsch, die bisherigen rechtsextremen Abartigkeiten der AfD Personen seien bereits hinreichend, um zu belegen dass diese Partei gegen unserer freiheitliche, demokratische und rechtsstaatliche Ordnung agiert, was ein Verbot zwangsläufig nach sich ziehen muss.
Und auf der anderen Seite der Erwartung zukünftig weiterer, noch drastischere, noch eindeutigere Vergehen dieser Personen, was ein zügiges Verbot unausweichlich macht.
Es ist der Zeitpunkt, der meines Erachtens eine Schwachstelle darstellt. Wie lange muss zugesehen werden, wie lange wird abgewartet, wie lange und umfassend muss gesammelt werden?
Besonders kritisch ist der Zeitraum, den das Gericht zur Verbotsfindung benötigt. Im schlechtest annehmbaren Fall existiert dieses Gericht in seiner bisherigen Form nicht lange genug, sondern wurde, siehe z.B. PiS “Justizreform“, zwischenzeitlich durch eine parteilinientreue Justiz ersetzt.

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Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von Xexes »

JJazzGold hat geschrieben: Freitag 16. Mai 2025, 06:59 Wie ist sicher gestellt, dass es diese Zweidrittelmehrheit zukünftig für AfD und z.B. BSW nicht gibt?
Ist nicht persönlich auf Sie bezogen, sondern pauschal auf die Bevölkerung Deutschlands, ich halte angesichts der vielen Beispiele, wie einfach sich eine Autokratie in einem ehemals als gesichert demokratisch rechtsstaatlichen Staat etablieren lässt für naiv.
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Naja, ihre Forderung ist faktisch das aufheben demokratischer Rechte. Wenn es eine solche Zweidrittelmehrheit gäbe, könnten sie sich auch selbst eine entsprechende Verfassung geben, ihnen das zu verbieten ist zu tiefst undemokratisch und verstößt vermutlich sogar gegen Völkerrecht
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100wasser
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Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von 100wasser »

Kritikaster hat geschrieben: Freitag 16. Mai 2025, 07:35 Das ist ja alles richtig, und wenn es nach mir ginge, sollte diese Partei lieber heute als morgen verboten werden,
Du möchtest eine Partei verbieten die in einigen Teilen der Bevölkerung mit über 30 % (Demokratisch) gewählt wurden ?
Die Wähler sagen dann : ok .....AFD ist weg ,dann wählen wir eben wieder CDU und SPD .
Glaubst du das wirklich ?

Was sagen wir denn zu anderen Ländern die ungeliebte Gegner verbieten lassen .....oder ist das was anderen?
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Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von Astrocreep2000 »

Schnitter hat geschrieben: Freitag 16. Mai 2025, 00:57 Mein Gott ich hab eben die Rede von der Weidel gesehen.

Mir ist völlig unklar wie dieses Laienschauspiel irgendwo zwischen GZSZ und Dr. Mabuse IRGENDJAMEND ernst nehmen kann.

Was haben sie mit den Leuten gemacht ? Gibt es inzwischen irgendeine Technik mit der man aus der Ferne Leuten das Hirn verklebt oder so ? Werden die auf den Stand eines 6jährigen resettet ?
Sich in derselben Rede über die Einschätzung des Verfassungsschutzes als rechtsextremistisch zu empören und direkt wieder von einer „Ermächtigung“ der Regierung bzgl. der Schuldenbremse zu faseln - also in typischer Manier mit dem NS-Regime verknüpfte Begriffe auf die Demokratie zu übertragen: Das bedarf eigentlich keines weiteren Kommentars.

Was mich losgelöst von den Inhalten immer wieder schockiert: Das die Frau mit diesem boshaften, aggressiven, herabwürdigenden Tonfall - zusammen mit der ständigen bewussten Provokation durch diesen NS-Sprachduktus - überhaupt jemanden anspricht… Wie kann man sich von Leuten, die derart hasserfüllt und destruktiv auftreten, irgendeine konstruktive Lösung für das Land erhoffen?
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JJazzGold
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Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von JJazzGold »

Xexes hat geschrieben: Freitag 16. Mai 2025, 08:28 Naja, ihre Forderung ist faktisch das aufheben demokratischer Rechte. Wenn es eine solche Zweidrittelmehrheit gäbe, könnten sie sich auch selbst eine entsprechende Verfassung geben, ihnen das zu verbieten ist zu tiefst undemokratisch und verstößt vermutlich sogar gegen Völkerrecht
Meine Forderung???
Aber sonst geht es Ihnen gut?
Ich zeige auf, wie einfach es für eine rechtsextreme Partei mit rechtsextremem Führer und Führungspersonal ist aus einem freiheitlich demokratisch, rechtsstaatlichem Staat per selbst erteilter Ermächtigung eine Diktatur zu machen.
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100wasser
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Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von 100wasser »

Schnitter hat geschrieben: Freitag 16. Mai 2025, 00:57
Mir ist völlig unklar wie dieses Laienschauspiel irgendwo zwischen GZSZ und Dr. Mabuse IRGENDJAMEND ernst nehmen kann.

genau das macht mir auch Angst.....wie verblendet kann man sein ?
Da kommt mal ein guter Satz und kurz darauf 10 Minuten absoluter Müll........warum sehen die AFD Wähler sowas nicht .
Und ein Sympathieträger ist die Weidel ja nun auch nicht :D
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100wasser
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Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von 100wasser »

JJazzGold hat geschrieben: Freitag 16. Mai 2025, 08:38

Ich zeige auf, wie einfach es für eine rechtsextreme Partei mit rechtsextremem Führer und Führungspersonal ist aus einem freiheitlich demokratisch, rechtsstaatlichem Staat per selbst erteilter Ermächtigung eine Diktatur zu machen.
Ist es ja eben nicht! ....so weit waren wir jetzt aber schon.
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Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von relativ »

Oliver Krieger hat geschrieben: Donnerstag 15. Mai 2025, 22:14 ....

Einige, wie der soziologische, der dynamische, und der differenztheoretische Kulturbegriff, sind realistisch, und idealisieren keine Leitkultur, sondern nehmen "Multi-Kulti" als das, was es ist. Meine persönliche Meinung ist, dass gemeinsame Kultur nur entstehen kann, wo Menschen einander mögen trotz ihrer unterschiedlichen Lebensweisen, und deswegen Gemeinsamkeiten entwickeln, die eine solche kulturelle Homogenität darstellen. Das gelingt durch reziproke Empathie, und Identifikation (mit dem Nächsten) und nicht durch Begriffe von oben, wie die "Leitkultur". Momentan hat die deutsche politische und gelehrte Obrigkeit einfach noch nicht den Dreh raus, wie diese Homogenität von unten entstehen kann, ohne dass man von oben auf sie abstellt, allein indem man sie ermöglicht.

....
Dabei liegt die Lösung auf der Hand. Vereine jeglicher Art und deren Wichtigkeit für das Zusammenleben.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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JJazzGold
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Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von JJazzGold »

100wasser hat geschrieben: Freitag 16. Mai 2025, 08:43 Ist es ja eben nicht! ....so weit waren wir jetzt aber schon.
Weshalb wir diese Unterhaltung einstellen können.
Sie stehen auf dem Standpunkt, dass verfassungsrechtliche Vorgaben von einer rechtsextremen Partei mit absoluter Mehrheit und ggfls Zweidrittelpartner beachtet und befolgt werden.
Ich stehe auf dem Standpunkt, aufgrund diverser Beispiele, dass diese von einer rechtsextremen Partei mit absoluter Mehrheit und ggfls Zweidrittelpartner zu eigenen Gunsten ausgehebelt werden.

Sie Chamberlain, ich Churchill.
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tarkomed
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Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von tarkomed »

Astrocreep2000 hat geschrieben: Donnerstag 15. Mai 2025, 19:21 Dazu kommt in den USA das verfestigte Zweiparteien-System, in dem wenige Prozent Wechselwähler das Zünglein an der Waage sind. Trump kann es genügen, eine überschaubare Zahl von Gegnern zu vertreiben oder einzuschüchtern, um die Macht der MAGAs zu zementieren.

Die Putin-Hörigkeit in Russland wiederum war auch nicht schon vor 20 Jahren derart ausgeprägt, das war ein längerer Weg, auf dem nichts dem Zufall überlassen wurde. Und diese Erfahrungswerte stehen allen Rechten zur Verfügung,
Putin musste erst seine Macht festigen. In den USA steckt sie bereits im Präsidialsystem.
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Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von Kritikaster »

100wasser hat geschrieben: Freitag 16. Mai 2025, 08:34Du möchtest eine Partei verbieten die in einigen Teilen der Bevölkerung mit über 30 % (Demokratisch) gewählt wurden ?
Die Wähler sagen dann : ok .....AFD ist weg ,dann wählen wir eben wieder CDU und SPD .
Glaubst du das wirklich ?
Zum einen: Mein Urteil über die AfD beruht nicht allein auf Medienberichten. In meinem Fall sprechen wir von darüber hinaus gehenden Kenntnissen als ehemaliger Funktionsträger der Partei.

Zum anderen: Beim Verbotsverfahren gegen die NPD wurde seitens des BVerfG DAGEGEN entschieden, weil die Partei aufgrund ihrer geringen Größe und mangelnden Zuspruchs durch die Wählerschaft keine Möglichkeit hätte, ihre Ideen in die Tat umzusetzen.

Dein Einwand beschreibt also gerade eine VORAUSSETZUNG dafür, vor dem BVerfG mit einem Verbotsantrag Erfolg haben zu können.
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Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von Schnitter »

100wasser hat geschrieben: Freitag 16. Mai 2025, 08:34 Du möchtest eine Partei verbieten die in einigen Teilen der Bevölkerung mit über 30 % (Demokratisch) gewählt wurden ?
Es ist piepegal wie groß die Wählerschaft ist.

Wenn eine Partei verfassungsfeindlich ist muss sie verboten werden.
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Alexyessin
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Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von Alexyessin »

tarkomed hat geschrieben: Freitag 16. Mai 2025, 09:33 Putin musste erst seine Macht festigen. In den USA steckt sie bereits im Präsidialsystem.
Falsch. Das steckt auch im russischen Präsidialsystem - bewusst so gemacht um einem starken, möglicherweise mit Kommunisten besetzten, Parlament aus dem Weg zu gehen.
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Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von Kritikaster »

Schnitter hat geschrieben: Freitag 16. Mai 2025, 09:58Es ist piepegal wie groß die Wählerschaft ist.
Dann teilen wir eine Auffassung, mit der unsere Verfassungsrichter nicht konform gehen.
Schnitter hat geschrieben: Freitag 16. Mai 2025, 09:58Wenn eine Partei verfassungsfeindlich ist muss sie verboten werden.
So sollte es sein. Lebenspraxis hat gezeigt, dass dies allein nicht ausreicht.
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Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von 100wasser »

Kritikaster hat geschrieben: Freitag 16. Mai 2025, 09:48 In meinem Fall sprechen wir von darüber hinaus gehenden Kenntnissen als ehemaliger Funktionsträger der Partei.
Sehr interessant ! (und das ist nicht Polemisch gemeint )

Was denken sie wie sich die AFD Wähler wohl nach einem Verbot dieser Partei verhalten ....wie geht es dann weiter?

Meine Befürchtung wäre das sie sich dann endgültig hinter den Höckes des Landes versammeln.
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Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von Alexyessin »

100wasser hat geschrieben: Freitag 16. Mai 2025, 10:06 Meine Befürchtung wäre das sie sich dann endgültig hinter den Höckes des Landes versammeln.
Dazu bedürfte es eine neue Parteigründung.
Und nebenbei -sie sind schon hinter Höcke versammelt.
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Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von 100wasser »

JJazzGold hat geschrieben: Freitag 16. Mai 2025, 09:31
Sie Chamberlain, ich Churchill.
Ein wirklich unpassender Vergleich ......aber gelacht hab ich dennoch :thumbup: :D

Ansonsten bin ich ihrer Meinung ....lassen wir´s
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Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von 100wasser »

Alexyessin hat geschrieben: Freitag 16. Mai 2025, 10:08 Dazu bedürfte es eine neue Parteigründung.
Und nebenbei -sie sind schon hinter Höcke versammelt.
Jetzt verdrehen sie bitte nicht immer alles.


Die meisten versammeln sich hinter Tino Chrupalla und Alice Weidel
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Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von Kritikaster »

100wasser hat geschrieben: Freitag 16. Mai 2025, 10:12 Jetzt verdrehen sie bitte nicht immer alles.

Die meisten versammeln sich hinter Tino Chrupalla und Alice Weidel
Und Frau Weidel macht was?

Auf dem Parteitag in Riesa erklärt sie: "Der echte Wahlsieger ist Björn Höcke." Sie kapituliert vor dem auswuchernden extremistischen Teil der Partei und übernimmt dessen Wording: "Und wenn das dann Remigration heißt, dann heißt das eben Remigration!"

Das ließe sich weiterführen, findet sich aber alles schon in diesem Strang.
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Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von sunny.crockett »

JJazzGold hat geschrieben: Donnerstag 15. Mai 2025, 12:13 Es hat sich hier nach meiner Kenntnis auch noch kein User für illegale Massenmigration ausgesprochen.
Wie also sollte ein nicht vorhandener User eine nicht vorhandene Behauptung erklären?
Meine Güte.....
Ich sagte nicht, dass sich jemand dafür ausgesprochen hat. Es kann keiner einen Vorteil nennen, aber gegen diejenigen, die Maßnahmen gegen die illegale Einwanderung auch vorschlagen, kommt von denen, die keine Vorschläge haben nur der Nazihammer.


JJazzGold hat geschrieben: Donnerstag 15. Mai 2025, 12:15 Ich wette, dass wir die AfD klein kriegen.
Mit der aktuellen Strategie sicher nicht. Wobei es sagen ja schon einige, die wäre erfolgreich, man hätte die AfD von 10% schon zu 20% "halbiert" und hat sie jetzt schon auf 25% niedergemacht. Und das stümperhafte VS-Dokument hat wohl auch schon seine Wirkung gezeigt, von vohrer 25% hat man die AfD auf 25% kleingekriegt. Voller Erfolg!

Genau das zeigt, die große Mehrheit der Bevölkerung will Ergebnisse sehen, kein weiteres Palaver ohne Wirkung. Die große Mehrheit interessiert nicht mehr der Kampf gegen eine Oppositionspartei die keine Entscheidungsgewalt hat, die interessiert was diejenigen auf die Füsse stellen, die wirlich Entscheidungen bei der Migrationspolitik treffe können.
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Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von sunny.crockett »

Oliver Krieger hat geschrieben: Donnerstag 15. Mai 2025, 12:49 https://www.tagesspiegel.de/politik/afd ... 68220.html
Was mich an dem Meinungsspiegel allerdings stutzig macht, ist die erwähnte Befürwortung eines Verbotsverfahrens auf Seiten der AfD-Wähler :
hmm, vielleicht hat die Auswertung jemand gemacht, der sein "Statistik-Handwerk" bei ARD und ZDF gelernt hat :D
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Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von Astrocreep2000 »

100wasser hat geschrieben: Freitag 16. Mai 2025, 10:06 (…)
Was denken sie wie sich die AFD Wähler wohl nach einem Verbot dieser Partei verhalten ....wie geht es dann weiter?

Meine Befürchtung wäre das sie sich dann endgültig hinter den Höckes des Landes versammeln.
Da bin ich so optimistisch zu sagen: Es leben nicht + 20% Rechtsextreme in Deutschland.

Es ist doch so: wenn es der AfD lediglich darum ginge, eine rechts-konservative, meinetwegen auch rechtspopulistische Partei zu sein, die auf eine bürgerliche Koalition mit der Union hofft - dann müsste sich dazu ja „nur“ der Rechtsextremen in ihren Reihen entledigen und die Kontakte zu rechtsextremen Netzwerken kappen.

Es gab eine Phase, wo das möglich gewesen wäre - die „Gemäßigten“ verfolgten das aber nicht konsequent, denn sie wollten zynischerweise das Wählerpotential der Neo- und Alt-Nazis, der Faschos und „Identitären“ nicht verlieren. Mittlerweile ist der Zug abgefahren, denn genau diese Kräfte dominieren jetzt die Partei.

Nach einem Parteienverbot würden vermutlich konkurrierende Neugründungen entstehen. Gegen eine Partei, die tatsächlich das wäre, was die AfD lediglich vorgibt zu sein, spräche ja nichts. Die AfD selbst wird so eine Partei nicht mehr werden, dazu sitzen dort die Rechtsextremen zu fest im Sattel.
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Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von Alexyessin »

100wasser hat geschrieben: Freitag 16. Mai 2025, 10:12 Jetzt verdrehen sie bitte nicht immer alles.


Die meisten versammeln sich hinter Tino Chrupalla und Alice Weidel
Ich verdrehe gar nichts. Komm klar mit meiner Antwort oder nicht - aber unterstelle mir nix.
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sunny.crockett
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Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von sunny.crockett »

tarkomed hat geschrieben: Donnerstag 15. Mai 2025, 13:48 Der Verfassungsschutzbericht wurde geleakt und das ist eigentlich eine ernstzunehmende Warnung, dass irgendein Landesamt unterwandert wurde, denn dieser Verfassungsschutzbericht lag auch ihnen vor.
Wenn also Cicero und du behauptet, dass darin keinerlei relevante Informationen zu finden sind, die nicht bereits öffentlich bekannt waren, dann stellt sich die Frage, warum Cicero und du nicht selbst dahintergekommen seid, dass die AfD rechtsextrem ist. Ich erkläre es mir so, dass das BfV unsere Verfassung zugrunde legt, um das zu beurteilen, während Cicero und du andere Kriterien zugrunde legt.
Weder Cicero noch ich haben behauptet, dass darin keine relevanten Informationen zu finden sind, da verdrehst du wieder die Aussagen. Es geht um die Qualität des Berichtes, da sind wohl um den Bericht auf über 1000 Seiten zu bringen auch Aussagen aufgeführt, die reine Meinungsäußerungen sind. Dazu wurden auch haarsträubende Beispiele genannt, z.B. dass "Windräder der Schande" (Windkraftanlagen) eine diskriminierende Aussage wäre. Die Windkraftanlage ist also rechtsradikal beleidigt und dreht sich nicht mehr. Faeser wollte wohl noch schnell in ihrer Amtszeit den Bereicht raushauen, solange sie noch Weisungsbefugnis für den VS hat, desahlb schnell schnell und ungeprüft "zufällig geleakt". Die neue Weisungsbefugnis kommt ja aus der Union, und die wollen das Dokument erst mal sichten.
Dir fällt anscheinend nichts Besseres ein, als den SVR und andere Personen zu diskreditieren.
Der SVR hat sinnvolle Vorschläge gemacht, um das Thema Migration effizienter zu behandeln und um mit der Integration voranzukommen. Der Bericht enthält anscheinend zu viele Reizwörter für deinen Geschmack.
Ich habe da keine sinnvollen Vorschläge gelesen, ausser dass man von Fachkräften und illegalen Migranten wieder in einem Satz sprach. Und für Integration will man mehr machen, wieviel mehr denn noch? Anfangs der Flüchtlingskrise meldete mal die SZ, dass im Schnitt 8 (in Worten Acht) Helfer pro Flüchtling tätig waren, da natürlich manche mit wenig Zeitansatz, andere mit großer Betreuungsleistung. Es gibt irgendwelche Mentoren, Job-Lotsen und was weis ich noch alles. Ergebnis ist ernüchternd, denn diejenigen, die wirklich arbeiten und sich integrieren wollen haben das schon geschafft. Diejenigen, die weder Bock auf Arbeit noch Integration haben, wirst du mit noch mehr Personal und noch mehr Milliarden an Budget nicht auf Spur bringen.
Und wenn man anmerkt, dass die Auftraggeber sehr weit links sind und eine entscheidende Person doch Beziehungen zur Islamistenszene hat, ist das Diskreditierung. Aha.
Ja, ich bin auch dafür, dass man Asylbewerber abschiebt, die ihr Recht auf Asyl verwirkt haben - aus welchen Gründen auch immer. Es steht mir jedoch nicht zu, selbst zu bestimmen, welche das sind. Das überlasse ich dem Rechtsstaat, der offenbar nicht in deinem Sinn handelt und das ist gut so!
Allein weil sie Muslime sind, das rechtfertigt jedoch keinesfalls eine Abschiebung – Art.3 Abs.3 GG.
Auch hier verdrehst du wieder meine Worte. Ich sagte nicht, nur weil man Muslim ist, muss man abgeschoben werden. Ich sagte, dass es da viele Gewaltbereite gibt, Straftäter und Gefährder müssen das Land verlassen. Das gilt unabhängig der Religion.
Und wenn du schon sagst, vom Rechtsstaat ist eine Abschiebung abhängig, dann stimme ich dir zu. Rechtsstaatlich wurden bei einigen Hunderttausend Migranten festgestellt, dass sie kein Aufenthaltsrecht haben. Also was folgt daraus?

Ich habe nicht behauptet, dass die Muslime friedfertig wären und schon gar nicht ihr Religionsgründer, aber einen direkten Vergleich mit uns Christen würde ich nicht wagen. Wir haben fast den gesamten Globus mit Kriegen und Kolonialisierung überzogen. Die Muslime haben auch Kriege geführt, aber keinen so großen Schaden wie wir angerichtet.
Wieder der Unterschied. Das eine war vor Jahrunderten, das andere Jetzt und Hier in Deutschland. Das vor Jahrhunderten kann man nicht mehr rückgängig verhindern, das aktuelle aber schon.
Gerade aktuell wieder die "friedfertigen" Palästinenser in Berlin
https://www.tagesspiegel.de/berlin/teil ... 87342.html

Natürlich nicht, weil ich über die AfD hinausgekommen bin. Man darf nicht zulassen, dass ausgerechnet die rechtsextreme AfD den Bürgern erklärt, was in Sachen Migration richtig oder falsch ist.
Genau das sage ich doch die ganze Zeit. Nicht die AfD, sondern die anderen sollen erklären, was der Sinn oder die Vorteile der Massenmigration der jetzten 10 Jahre ist. Aber genau da kommt nix.
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Ilikekebap
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Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von Ilikekebap »

tarkomed hat geschrieben: Donnerstag 15. Mai 2025, 13:48 Man darf nicht zulassen, dass ausgerechnet die rechtsextreme AfD den Bürgern erklärt, was in Sachen Migration richtig oder falsch ist.
Keine Partei hat dem Bürger zu erklären, was in Sachen Migration (und jedem anderen Thema) richtig oder falsch sei. Der Bürger erklärt den Parteien über seine Wahl, was er bei diesem und jenem Thema will und die Politik hat das umzusetzen.
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sunny.crockett
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Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von sunny.crockett »

Axites hat geschrieben: Donnerstag 15. Mai 2025, 20:16 Diese Stimme kann ich leider nicht ernstnehmen, da sie zu unsubstantiiert argumentiert. Nimm beispielsweise diese Kritik aus seinem großen Cicero-Stück:

"Zitiert wird vom Verfassungsschutz die AfD-Landtagsabgeordnete Lena Kotré mit dem Satz: „Wir haben von Anfang an vor den Folgen der Migration in unser Land gewarnt. Mit der AfD an der Regierung hätte es nie die Morde, Terrorangriffe, Vergewaltigungen und Ersetzungsmigration gegeben, die jetzt Deutschland in Angst und Schrecken versetzt.“ Sie finden dieses Zitat auf Seite 220 im bereitgestellten Download.
Der Verfassungsschutz wertet dieses Zitat als Beleg für die verfassungswidrige Bestrebung der AfD. Dies ist haltlos. Vielmehr wird man es als eine empirisch gesicherte Tatsache ansehen dürfen, dass es ohne illegale Massenmigration weniger Kriminalität gegeben haben dürfte. Dazu reicht ein Blick in die aktuelle Kriminalitätsstatistik. Die Wahrheit kann nicht verfassungswidrig sein."

Der Verf. übersieht dabei, dass sich die Verfassungswidrigkeit nicht aus der Aussage über Kriminalität ergibt, sondern an der Begrifflichkeit "Ersatzmigration", die ein beliebtes rechtsextremes Verschwörungstheoretiker-Narrativ bedient. Daraus den Vorwurf abzuleiten, das Gutachten enthalte "'harmlose' Äußerungen", ist verfehlt.
Viele Zitate sind wie du sagst mit Statistiken zu belegen. Manche sind Meinungsäußerungen. So wurde auch die Begrifflichkeit "Bevölkerungsaustausch" immer als verfassungswidrig angesehen. Man kann über den Begriff natürlich diskutieren, allerdings ist das auch eine Äußerung, die m.E. durch die Meinungsfreiheit gedeckt ist, besonders wenn man dann doch einige Entwicklungen sieht, wie hier im Nachbarland Österreich

Der Anteil der Schulkinder mit christlichem Glauben ist demnach leicht zurückgegangen und beträgt in Wiens Volks- und Mittelschulen 34,5 Prozent. Überholt wurden die christlichen Schulkinder mittlerweile von jenen mit islamischem Glauben mit 41,2 Prozent.
https://www.derstandard.at/story/300000 ... ht-schulen

Wenn man den Anteil von Muslimen bei den Kindern sieht, dann wird sich das natürlich weiter so entwickeln, wenn man eine Generation weiter ist und die jetzigen muslimischen Schulkinder dann mit erhöhter Geburtenrate ihren Anteil weiter erhöhen. Das kritisch zu sehen, ist nicht verfassungsfeindlich, sondern das sind schlüssige Folgerungen.
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Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von Ebiker »

sunny.crockett hat geschrieben: Freitag 16. Mai 2025, 11:23 Viele Zitate sind wie du sagst mit Statistiken zu belegen. Manche sind Meinungsäußerungen. So wurde auch die Begrifflichkeit "Bevölkerungsaustausch" immer als verfassungswidrig angesehen. Man kann über den Begriff natürlich diskutieren, allerdings ist das auch eine Äußerung, die m.E. durch die Meinungsfreiheit gedeckt ist, besonders wenn man dann doch einige Entwicklungen sieht, wie hier im Nachbarland Österreich
Es wird ja auch offen und völlig unwidersprochen z.B. in der Tagesschau geäußert. ( Neben einer sehr guten Erklärung für den Aufstieg der AfD )

Es muss demokratisch aussehen, aber wir müssen alles in der Hand behalten W.U.
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Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von Alexyessin »

Ilikekebap hat geschrieben: Freitag 16. Mai 2025, 11:22 Keine Partei hat dem Bürger zu erklären, was in Sachen Migration (und jedem anderen Thema) richtig oder falsch sei. Der Bürger erklärt den Parteien über seine Wahl, was er bei diesem und jenem Thema will und die Politik hat das umzusetzen.
Und wieso machen es die Faschisten dann die ganze Zeit? Seltsame Logik.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von JJazzGold »

sunny.crockett hat geschrieben: Freitag 16. Mai 2025, 10:26 Ich sagte nicht, dass sich jemand dafür ausgesprochen hat. Es kann keiner einen Vorteil nennen, aber gegen diejenigen, die Maßnahmen gegen die illegale Einwanderung auch vorschlagen, kommt von denen, die keine Vorschläge haben nur der Nazihammer.
Logik ist nicht so Ihr Ding gell?
Wenn sich niemand dafür ausspricht, ist es reichlich sinnlos von Niemand die Nennung eines Vorteils zu erwarten.



Mit der aktuellen Strategie sicher nicht. Wobei es sagen ja schon einige, die wäre erfolgreich, man hätte die AfD von 10% schon zu 20% "halbiert" und hat sie jetzt schon auf 25% niedergemacht. Und das stümperhafte VS-Dokument hat wohl auch schon seine Wirkung gezeigt, von vohrer 25% hat man die AfD auf 25% kleingekriegt. Voller Erfolg!

Genau das zeigt, die große Mehrheit der Bevölkerung will Ergebnisse sehen, kein weiteres Palaver ohne Wirkung. Die große Mehrheit interessiert nicht mehr der Kampf gegen eine Oppositionspartei die keine Entscheidungsgewalt hat, die interessiert was diejenigen auf die Füsse stellen, die wirlich Entscheidungen bei der Migrationspolitik treffe können.
Wie kommen Sie auf die kuriose Idee, dass ich mit meiner Wette auf die aktuelle Strategie setze?
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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https://www.youtube.com/watch?v=9FBu2rVuXGI
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Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von schokoschendrezki »

Oliver Krieger hat geschrieben: Donnerstag 15. Mai 2025, 22:14 :rolleyes:
Ich weiss nicht was du gelesen hast, mein Beitrag war es jedenfalls nicht. Nirgendwo habe ich verlangt, dass Gesetze unveränderlich sein sollten. Selbstverständlich sollten Gesetze abänderbar sein. Ich hatte ursprünglich Wert gelegt auf Patriotismus, und betont, dass wir in einer Gesellschaft leben, deren Staatsbürger sich mit gemeinsamen Werten und Gesetzen identifizieren sollten, um nach Möglichkeit eine kulturelle Homogenität zu erreichen : Weil es nicht gut ist, wenn die Linke wie die Rechte mehr mit autokratischen Auslandsregimen oder dem eigenen Migrationshintergrund verbindet, als mit Deutschland.

Du sagtest, ich solle dir nicht mit Kultur zu kommen, identifizieren müsse sich niemand, und Gesetze sollten befolgt werden - "fertig".

Wie du jetzt auf die Gewaltenteilung kommst, mit der deine "Individuen" außer Gehorsam nichts zu tun haben brauchen, die aber trotzdem demokratisch sein soll, obwohl sich niemand mit irgendetwas zu identifizieren braucht, will ich überhaupt nicht verstehen.

Ich betone es noch einmal, zum mittlerweile dritten Mal. Ich denke auch, dass Gesetze befolgt werden sollten, nur, dass eben das nicht ausreicht.

Ich mach dir einen Vorschlag. Du lässt den Begriff deutsche Kultur zu - diese ist nicht mehr wegzudenken, ganz egal was im 20. Jhdt. geschah. Die Kulturwissenschaft kennt fast ein Dutzend unterschiedlicher Kulturbegriffe, und diese sind allesamt Abbilder einzelner Stadien gesellschaftlichen Denkens. Über sehr viele dieser Kulturdefinitionen sind wir lange hinaus, einige wenige sind heute noch relevant, und zudem recht gut.

Einige, wie der soziologische, der dynamische, und der differenztheoretische Kulturbegriff, sind realistisch, und idealisieren keine Leitkultur, sondern nehmen "Multi-Kulti" als das, was es ist. Meine persönliche Meinung ist, dass gemeinsame Kultur nur entstehen kann, wo Menschen einander mögen trotz ihrer unterschiedlichen Lebensweisen, und deswegen Gemeinsamkeiten entwickeln, die eine solche kulturelle Homogenität darstellen. Das gelingt durch reziproke Empathie, und Identifikation (mit dem Nächsten) und nicht durch Begriffe von oben, wie die "Leitkultur". Momentan hat die deutsche politische und gelehrte Obrigkeit einfach noch nicht den Dreh raus, wie diese Homogenität von unten entstehen kann, ohne dass man von oben auf sie abstellt, allein indem man sie ermöglicht.

Wie das konkret anfangen muss, wissen wir bereits : Flüchtlingsunterkünfte sollten so beschaffen sein, dass sie die Kommunen nicht überlasten (also nicht wie in Gelsenkirchen), Sprachunterricht anstelle von religiöser Lehre (wir müssen miteinander reden können, nicht alle zum selben Gott beten), antisoziale Konzepte (Antisemitismus, Antiislamismus, Rassismus, Sexismus) sind Dinge, die Menschen erst einmal verstehen müssen, denn man kann nichts überwinden, was man nicht versteht, sowenig wie man etwas ablehnen kann, was man nicht kennt.

Keine Sorge : Das alles hat mit der AfD sehr viel zu tun, denn durch die AfD erreichen wir einen solchen Zustand einer sich natürlich durch stete, paritätische Wechselbeziehung, langsam homogenisierenden Kultur von unten nicht. Mit der AfD bleiben wir beim - nationalistischen - Turmbau zu Babel.
Schon wieder so'n langer Beitrag. ;) Aber keine Sorge. Ich hab ihn komplett gelesen. Wenn etwas von meiner Seite missverständlich ausgedrückt wurde ... sorry.

In diesem deinen Beitrag stolpere ich jedoch sofort über den Begriff "Patriotismus". Patriotismus ist Vaterlandsliebe. Sieht man schon an der Wortherkunft. Nein! Nein! Niemals! Unter keinen Umständen Patriotismus. Nicht zuletzt deshalb, weil es zwar - und glücklicherweise - eine Bundesrepublik als völkerrechtlich anerkannten Staat mit souveränen Grenzen und einer glücklicherweise demokratischen Verfassung gibt, aber kein "deutsches Vaterland". Es wäre schlimm, wenns so wäre. Bei dem Wort Vaterland allein schon schauderts mich. Ich habe eine deutsche Muttersprache aber kein deutsches Vaterland. Kannst Du ruhig als Bekenntnis zu einem modernen Genderismus nehmen. Ich hatte kürzlich schon mal den Plan, mir ein T-Shirt mit der Aufschrift "Muttersprache statt Vaterland" machen zu lassen. Ist aber doch zu plakativ irgendwie.

Es gibt haufenweise hervorragende deutsche Literaten, Politiker, WIssenschaftler, Soziologen, Verfassungsrechtler usw. usf. Aber es gibt keine "deutsche Kultur". Überlege mal, warum der entsprechende Wikipedia-Eintrag mit "Kultur Deutschlands" und nicht "Deutsche Kultur" überschrieben ist.

"Homogenität" nun wieder ist ein geradezu gefährlicher Begriff. Er steht zu dem in Widerspruch, was man so als "Freiheitlich Demokratische Grundordnung" bezeichnet.
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Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von 100wasser »

Astrocreep2000 hat geschrieben: Freitag 16. Mai 2025, 10:40 Da bin ich so optimistisch zu sagen: Es leben nicht + 20% Rechtsextreme in Deutschland.

. Die AfD selbst wird so eine Partei nicht mehr werden, dazu sitzen dort die Rechtsextremen zu fest im Sattel.
Ich bin deiner Meinung ...außer das ich glaube das es nicht mal 10 % rechtsextreme in Deutschland gibt......eben die Deppen die immer schon da waren.
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Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von Schnitter »

sunny.crockett hat geschrieben: Freitag 16. Mai 2025, 10:26 Mit der aktuellen Strategie sicher nicht. Wobei es sagen ja schon einige, die wäre erfolgreich, man hätte die AfD von 10% schon zu 20% "halbiert" und hat sie jetzt schon auf 25% niedergemacht. Und das stümperhafte VS-Dokument hat wohl auch schon seine Wirkung gezeigt, von vohrer 25% hat man die AfD auf 25% kleingekriegt. Voller Erfolg!
Das Gutachten ist weder stümperhaft (die Einstufung wird vor Gericht bestätigt) noch ist es dazu da der AfD di Wähler zu reduzieren.

Warum sehen AfD Fans eigentlich hinter jeder Aktion des Staates einen "Geheimplan" der irgendwelche politischen Ziele verfolgt ? Woher kommt dieser Hang zu Verschwörungstheorien bei AfD Wählern ?
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Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von Schnitter »

sunny.crockett hat geschrieben: Freitag 16. Mai 2025, 11:23 Wenn man den Anteil von Muslimen bei den Kindern sieht, dann wird sich das natürlich weiter so entwickeln, wenn man eine Generation weiter ist und die jetzigen muslimischen Schulkinder dann mit erhöhter Geburtenrate ihren Anteil weiter erhöhen. Das kritisch zu sehen, ist nicht verfassungsfeindlich, sondern das sind schlüssige Folgerungen.
Daran sieht man dass du genau so drauf bist wie die gesichert rechtsextreme AfD.

Ob du es willst oder nicht, österreichische Muslime gehören auch zum österreichischen Volk. Jemand der Gegenteiliges behauptet ist selbstredend ein Verfassungsfeind reinsten Wassers.

Es ist die selbe Ideologie wie vor 90 Jahren.

Sellner selbst hat ja mal ohne zu wissen dass die Kamera läuft gesagt, dass es dumm es sich jetzt an den Juden weiter abzuarbeiten, die Muslime böten sich jetzt viel besser an.

Das ist dieser Dreck.
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Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von Ebiker »

schokoschendrezki hat geschrieben: Freitag 16. Mai 2025, 12:03 . Überlege mal, warum der entsprechende Wikipedia-Eintrag mit "Kultur Deutschlands" und nicht "Deutsche Kultur" überschrieben ist.

Denk mal drüber nach das ein grosser Teil dieser Kultur aus einer Zeit stammt als es überhaupt noch kein Deutschland gab. Natürlich gibt es eine deutsche Kultur. Niemand bestreitet merkwürdigerweise das es eine jüdische Kultur gibt. Oder steht da bei Wikipedia auch "Kultur Israels" ?
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Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von schokoschendrezki »

Alexyessin hat geschrieben: Donnerstag 15. Mai 2025, 21:55 Da war es eh schon zu spät. Das hat vorher angefangen.
So ist es. 1933 und die Nichtverarbeitung und Nichtaufarbeitung der Ergebnisse und des Verlaufs des Ersten Weltkriegs oder des sogenannten "Augusterlebnisses" hängen zusammen.

Auf die Gegenwart und die Gefährlichkeit der AfD bezogen: Menschen, die in gut-wohlständigen, bürgerlichen Verhältnissen mit einem gesicherten Einkommen leben und zweimal im Jahr in den Urlaub fahren ... wenn die von "Bedrohung" sprechen ... zum Beispiel durch Zuzug von außen und deshalb AfD wählen ... dann stimmt irgendwas nicht. Vor allem dann, wenn sie in einem Umfeld und in einer Lebenswelt leben, in der es eigentlich so gut wie keine Zugezogenen gibt. Und wenn sie damit rechnen müssen, dass, wenn sie wirklich richtig alt sind, niemand da ist, der sie mit Haferbrei füttert.
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Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von Ebiker »

schokoschendrezki hat geschrieben: Freitag 16. Mai 2025, 12:36 So ist es. 1933 und die Nichtverarbeitung und Nichtaufarbeitung der Ergebnisse und des Verlaufs des Ersten Weltkriegs oder des sogenannten "Augusterlebnisses" hängen zusammen.

Vor allem dann, wenn sie in einem Umfeld und in einer Lebenswelt leben, in der es eigentlich so gut wie keine Zugezogenen gibt.
Wo gibt es die noch ?
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Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von schokoschendrezki »

Ebiker hat geschrieben: Freitag 16. Mai 2025, 12:23 Denk mal drüber nach das ein grosser Teil dieser Kultur aus einer Zeit stammt als es überhaupt noch kein Deutschland gab. Natürlich gibt es eine deutsche Kultur. Niemand bestreitet merkwürdigerweise das es eine jüdische Kultur gibt. Oder steht da bei Wikipedia auch "Kultur Israels" ?
Eine "jüdische Kultur" gibts sehr wohl. Das hängt damit zusammen, dass Juden über einen sehr langen Zeitraum hinweg in allen möglichen Ländern lebten, in welchem sie eine Minderheit bildeten. In Polen, in der Ukraine, in den Niederlanden, in Spanien, in Ungarn usw. usf. Genau deshalb ist der Begriff "Jüdische Kultur" angebracht. Der Begriff "Deutsche Kultur" ist schon deshalb nicht angebracht, weil es verschiedene Staatsgebilde gab (z.T. natürlich aus zersplitterten Fürstentümern bestehend), in denen Menschen lebten, die zum überwiegenden Teil sich dennoch als mehr oder wenige "Deutsche" verstanden. Wenn auch die einen eher als Bayern und die anderen eher als Sachsen. Deshalb ist der Begriff "Deutsche Kultur" nicht zielführend. Sondern "Kultur in Deutschland".

Es ist auch einfach Sache derer, die für sich in Anspruch nehmen, Teil irgendeiner "Jüdischen Kultur" zu sein, von einer "Jüdischen Kultur" zu sprechen. Ich versichere Dir: Ich stehe - auch als deutsch-Muttersprachler - weiß Gott nicht allein da mit meiner Ablehnung des Begriffs "Deutsche Kultur". Oder mit meiner Ablehnung von Formulierungen wie "Ich bin ein Deutscher".

Wenn ich in Ungarn bin, sage ich auf entsprechende Fragen Berlinben élek, ich lebe in Berlin. Oder ich lebe in Deutschland. Oder "ich spreche Deutsch". Niemals würde ich auf den
Gedanken kommen, zu sagen, "Ich bin Deutscher". "Német vagyok". "Ich bin Deutscher" könnte man irgendwie etymologisch untersuchen ... und würde zum Ergebnis kommen: Es handelt sich um eine Aussage ohne jeden Inhalt. Und ähnlich siehts aus mit dem Begriff "Deutsche Kultur". Dieser Begriff ist einfach deshalb sinnlos, weil es sehr viele deutsch-muttersprachliche Menschen gibt, die das so oder ähnlich sehen. Das sieht bei Menschen jüdischer Herkunft etwas anders aus. Das hat wahrscheinlich auch etwas mit Religion zu tun.
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Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von tarkomed »

Alexyessin hat geschrieben: Freitag 16. Mai 2025, 10:03 Falsch. Das steckt auch im russischen Präsidialsystem - bewusst so gemacht um einem starken, möglicherweise mit Kommunisten besetzten, Parlament aus dem Weg zu gehen.
Dann erklär mir den Unterschied zwischen den ersten 100 Tagen von Putin zu den ersten 100 Tagen von Trump.
In den USA ist es sofort möglich, sobald ein Machiavelist Präsident wird, dass er in 100 Tagen alles auf den Kopf stellt.
In Russland hat Putin Jahre gebraucht, bis er Mafia-Strukturen aufbauen konnte, um dann alles nach seinem Geschmack durchsetzen zu können und jeden, der ihm gefährlich wurde zu beseitigen.
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Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von schokoschendrezki »

Ebiker hat geschrieben: Freitag 16. Mai 2025, 12:44 Wo gibt es die noch ?
In etlichen (auch größeren) Regionen Deutschlands beträgt der Ausländeranteil gerad mal 3 bis 5 Prozent. Guckst du hier: https://www.demografie-portal.de/DE/Fak ... ional.html Sehr anschauliche graphische Darstellung.

Inwieweit das mit dem AfD-Wähleranteil korreliert müsste man untersuchen. Aber nur als Beispiel: In Berlin liegt der Anteil von Menschen nicht-deutscher Staatsangehörigkeit mit rund 25 Prozent weit über dem Bundesdurchschnitt. Die AfD-Ergebnisse bei der letzten Bundestagswahl mit ca 15 Prozent sind zwar beunruhigend hoch aber immer noch ein ganzes Stück unter dem Bundesergebnis (ca. 20 Prozent). So schlimm wirds mit den Ausländern also vielleicht doch nicht sein?
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Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von tarkomed »

sunny.crockett hat geschrieben: Freitag 16. Mai 2025, 11:06 Weder Cicero noch ich haben behauptet, dass darin keine relevanten Informationen zu finden sind, da verdrehst du wieder die Aussagen.
Ich würde verdrehe nicht deine Aussage, sondern du verkürzt meinen Satz.
So, das muss jetzt reichen mit dir, denn es führt zu gar nichts.
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Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von Alexyessin »

tarkomed hat geschrieben: Freitag 16. Mai 2025, 13:21 Dann erklär mir den Unterschied zwischen den ersten 100 Tagen von Putin zu den ersten 100 Tagen von Trump.
In den USA ist es sofort möglich,
ist es nicht. Mach dich halt vorher schlau.
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Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von tarkomed »

Alexyessin hat geschrieben: Freitag 16. Mai 2025, 13:26 ist es nicht. Mach dich halt vorher schlau.
Seltsames Argument...
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Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von Kölner1302 »

Ich denke Ihre Beschwerden und Argumente sollte man anhören und Ihre Lösungsansätze, wenn Sie gemeinschaftsverträglich sind, auch teilweise übernehmen.
Aber regieren dürfen die nicht.
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Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von Astrocreep2000 »

schokoschendrezki hat geschrieben: Freitag 16. Mai 2025, 12:03 In diesem deinen Beitrag stolpere ich jedoch sofort über den Begriff "Patriotismus". Patriotismus ist Vaterlandsliebe. Sieht man schon an der Wortherkunft. Nein! Nein! Niemals! Unter keinen Umständen Patriotismus. Nicht zuletzt deshalb, weil es zwar - und glücklicherweise - eine Bundesrepublik als völkerrechtlich anerkannten Staat mit souveränen Grenzen und einer glücklicherweise demokratischen Verfassung gibt, ... (...)
... auf den man meiner Meinung nach durchaus stolz sein und für den man auch patriotische Gefühle entwickeln darf. Warum denn nicht? Das, was hier nach '45 als Bundesrepublik Deutschland entstanden ist, wird weltweit - sogar von ehemaligen Feinden - respektiert, teils sogar beneidet. Ich hatte in meinem bisherigen Leben mit etlichen "Einwanderern" aus dem europäischen Ausland zutun, so z.B. einigen Briten, die mit der Armee nach Deutschland kamen und das Land so schätzen gelernt haben, dass sie hier geblieben oder hierher zurückgekommen sind. Ich empfinde es ja grundsätzlich zunächst mal als Kompliment, wenn Menschen aus anderen Ländern sich hier wohlfühlen und hier leben wollen...

Jedenfalls: Zu keinem Zeitpunkt der Geschichte konnte man in diesen Breitengraden freier, (rechts)sicherer, wohlhabender, kurz: besser leben als in eben dieser Bundesrepublik. Ich finde übrigens auch, dass ein positiv verstandener Patriotismus ein sehr schlagkräftiger Grund ist, die AfD abzulehnen - die genau diese Bundesrepublik verachtet.
schokoschendrezki hat geschrieben: Freitag 16. Mai 2025, 13:03 Ich versichere Dir: Ich stehe - auch als deutsch-Muttersprachler - weiß Gott nicht allein da mit meiner Ablehnung des Begriffs "Deutsche Kultur". Oder mit meiner Ablehnung von Formulierungen wie "Ich bin ein Deutscher".
... mag sein, mir ist in den letzten vier Jahrzehnten niemand persönlich begegnet, der das so von sich gesagt hat. Ich würde von mir aus zwar auch eher formulieren: "Ich komme aus Deutschland", fragte mich aber jemand "Bist Du Österreicher?", würde ich wohl darauf in derselben Form bleibend antworten: "Nein, Deutscher". Kommt auf den Kontext an, würde ich sagen. Ich vermute, dass Du vor allem damit ein Problem hast, Dich vorrangig als "Deutscher" zu definieren? Das würde ich unterschreiben. Unter den vielen Facetten, die einen Menschen ausmachen, ist die Nationalität dann doch eher eine nachrangige, zudem ohne eigenes Zutun erlangte Eigenschaft (das sehen "Nationalisten" sicher anders, aber die Mechanik ist ja bekannt: Hat man sonst nichts nennenswertes vorzuweisen, dann ist man immerhin "Doitscher").
schokoschendrezki hat geschrieben: Freitag 16. Mai 2025, 13:03 Der Begriff "Deutsche Kultur" ist schon deshalb nicht angebracht, weil es verschiedene Staatsgebilde gab (z.T. natürlich aus zersplitterten Fürstentümern bestehend), in denen Menschen lebten, die zum überwiegenden Teil sich dennoch als mehr oder wenige "Deutsche" verstanden. Wenn auch die einen eher als Bayern und die anderen eher als Sachsen. Deshalb ist der Begriff "Deutsche Kultur" nicht zielführend. Sondern "Kultur in Deutschland".
Sehe ich in der Tat auch anders: Zwar war Gaulands Begriff von "tausendjähriger deutscher Geschichte" aus den von Dir genannten Gründen Bullshit: Denn ein deutschen Staat gibt es erst seit 1871, vorher war das angesagt, was Du beschrieben hast: Sprach,- Währungs-, Zollchaos, nicht mal eine gemeinsame Uhrzeit gab es und ganz sicher nicht so etwas wie ein "Nationalgefühl". Tatsächlich führten die "deutschen" König- und Herzogtümer ja noch bis ins 19. Jhd. Krieg gegeneinander, an der Seite unterschiedlicher Verbündeter (Stichwort Napoleon/Rheinbund).

Aber was die "deutsche Kultur" angeht so würde ich sagen: Natürlich gibt es die - man darf sie nur nicht als etwas "schon immer Dagewesenes", "homogenes" oder "statisches" begreifen, was trennscharf zu beschreiben wäre.

Die Bayern, Sachsen, Friesen, Westfalen, Württemberger bekamen eben mit der Reichsgründung von 1871 eine gemeinsame Klammer und damit umfasst die "deutsche Kultur" seitdem eben die bayerischen Dialekte und Traditionen genauso, wie die friesischen oder sächsischen.

Jetzt kommt der entscheiden Punkt: So, wie die in Deutschland lebenden Juden Einfluss auf die Entwicklung der "deutsche Kultur" hatten, gilt das selbstvertständlich auch für die "Ruhrpolen", den polnischsprachige Arbeitskräften, die aus dem damals preußischen Teil Polens ins Ruhrgebiet kamen (und neben dem Bergbau auch den Fußball im Ruhrgebiet prägten...) und auch die "Gastarbeiter" der 50er/60er. Und so wird das immer weitergehen.

Insofern habe ich mit dem Begriff "deutsche Kultur" gar keinen Stress. Problematisch wird es dann, wenn Rechtsextreme versuchen, ihre total eingeschränkte/statische, zudem historisch betrachtet absurde Sicht auf das Thema zum Maßstab erklären wollen.
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Oliver Krieger
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Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von Oliver Krieger »

schokoschendrezki hat geschrieben: Freitag 16. Mai 2025, 12:03 Patriotismus ist Vaterlandsliebe. Sieht man schon an der Wortherkunft. Nein! Nein! Niemals! Unter keinen Umständen Patriotismus. Nicht zuletzt deshalb, weil es zwar - und glücklicherweise - eine Bundesrepublik als völkerrechtlich anerkannten Staat mit souveränen Grenzen und einer glücklicherweise demokratischen Verfassung gibt, aber kein "deutsches Vaterland". Es wäre schlimm, wenns so wäre. Bei dem Wort Vaterland allein schon schauderts mich. Ich habe eine deutsche Muttersprache aber kein deutsches Vaterland.
Die Google-KI liefert folgendes :
"Ein Patriot ist jemand, der sein Vaterland liebt, ein Nationalist ist jemand, der die Vaterländer der anderen verachtet"

Zudem frage ich mich ernsthaft, was daran falsch ist, einen demokratischen, völkerrechtlich anerkannten Staat zu lieben. Das wäre überhaupt nicht einmal schlimm, wenn es so wäre. Das Vaterland ist nur die Metapher für eine Art der Hinwendung zur gegenwärtigen Gesellschaft, ohn Ansehen ihrer abstammungsweisen Beschaffenheit. Also alle Menschen, die durch den Staat vereint wurden. Das ist ein rein positiver Gemeinschaftsbegriff.

Deine Meinung sei dir sicherlich gegönnt - ich verstehe deine Abneigung nur insofern nicht, als sie auf einem schlechten Verständnis dessen basiert, was eigentlich Patriotismus bedeutet.
schokoschendrezki hat geschrieben: Freitag 16. Mai 2025, 12:03 Es gibt haufenweise hervorragende deutsche Literaten, Politiker, WIssenschaftler, Soziologen, Verfassungsrechtler usw. usf. Aber es gibt keine "deutsche Kultur". Überlege mal, warum der entsprechende Wikipedia-Eintrag mit "Kultur Deutschlands" und nicht "Deutsche Kultur" überschrieben ist.
Die "Hosen-runter" Wikipedia ist ein moralisch-widersprüchliches Konglomerat. Einerseits werden in ihr - bisweilen gnadenlos - Lebensläufe und Verhältnisse von Personen offen gelegt, auch über relevantes Maß hinaus, dass man sich fragen muss, ob Privatsphären für die Wiki-Macher noch irgendeine Bedeutung haben, andererseits legt man dort außerordentlich viel Wert auf "political correctness". Ich teile beiderlei Bestrebungen nur bis zu einem gewissen Grad.

Zu der Wortwahl bzgl. "Kultur Deutschlands" :
Man schreibt "deutsche Sprache", und nicht "Sprache Deutschlands". Das erste ist ein linguistischer Begriff, das zweite ist ein politisch-historischer Begriff. Man schreibt "deutsche Bevölkerung", sowohl als auch "Bevölkerung Deutschlands", weil beide Begriff als austauschbar richtig verstanden werden. Sprache und Bevölkerung sind kulturelle Bestandteile.

Wenn man die Vergangenheit für maßgeblicher erachtet, als die Gegenwart und die Zukunft, dann macht man etwas falsch. Das ist in etwa so, als wolle man seit Platon, Sokrates, Aristoteles keinen Philosophen mehr gelten lassen.

Wird der Begriff "deutsche Kultur" aus anti-hitleristischem und anti-kolonialistischem Affekt dauerhaft und übergreifend vom Tisch gefegt, weil man sich hierzulande in Abwendung vom Nat.-Soz. einfach keine neue deutsche Kultur vorstellen will, dann stößt die AfD in ein Vakuum, das sie mit Inhalten füllen kann, wo keine mehr sind.

schokoschendrezki hat geschrieben: Freitag 16. Mai 2025, 12:03 "Homogenität" nun wieder ist ein geradezu gefährlicher Begriff. Er steht zu dem in Widerspruch, was man so als "Freiheitlich Demokratische Grundordnung" bezeichnet.
Du verwechselst da etwas. Homogenität der Kultur bedeutet nicht "kulturelle Gleichschaltung". Erstes bezeichnet einen Zustand, zweites eine Praxis. Wie die Praxis sein sollte, beschrieb ich bereits. Dies hast du nicht kritisiert.
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aleph
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Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von aleph »

schokoschendrezki hat geschrieben: Freitag 16. Mai 2025, 13:03 ist schon deshalb nicht angebracht, weil es verschiedene Staatsgebilde gab (z.T. natürlich aus zersplitterten Fürstentümern bestehend), in denen Menschen lebten, die zum überwiegenden Teil sich dennoch als mehr oder wenige
Das betrifft aber so ziemlich alle Staaten und Völker, nicht nur Europas. Dein Ungarn zum Bleistift umfasste auch die Slowakei, wo mal die Hauptstadt war und wo viele Menschen mit ungarischer Sprache leben. Rumänien auch, aber auch kleine Staaten, wie Dänemark existierten in unserem Sinne vor 300 Jahren nicht als Nationalstaaten, das ist eine neue Erfindung. Erfunden wurde ja auch, dass Karl der Große, Chlodwig, ja auch Arminius Deutsche oder Franzosen gewesen wären. Trotzdem kann man sich als Deutscher, Däne, Franzose oder Belgier bezeichnen.
Auf dem Weg zum Abgrund kann eine Panne lebensrettend sein. Walter Jens
Besser schweigen und als Narr zu scheinen, als sprechen und jeden Zweifel zu beseitigen. Abraham Lincoln
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