Mindestlohn

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100wasser
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Re: Mindestlohn

Beitrag von 100wasser »

Arizona hat geschrieben: Gestern, 11:16 Im Osten ist die Zustimmung für einen Mindestlohn von 15€ aber besonders hoch.
Weil der Osten mehr versteht von Arbeit, Wirtschaft und Politik ?
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Skull
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Skull »

sünnerklaas hat geschrieben: Samstag 10. Mai 2025, 23:19
Machen wir eine einfache Rechnung auf:

[…]
Deine einfache Rechnung beantwortet weder meine Frage(n).
Noch machen sie Deine Betrachtungen „sinnig“.

Der Mindestlohn dient einer Untergrenze im Inland.

mfg
Man dient für Lohn und liebt sich für Geschenke
All mine
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Re: Mindestlohn

Beitrag von All mine »

100wasser hat geschrieben: Gestern, 12:07 Genau :thumbup:

Als Folge sind die Lohnhöhe noch ungerechter als vorher oder Löhne von qualifizierten Arbeitern müssen vom Mindestlohn hoch gerechnet werden.......auf wiedersehen Tarifautonomie!
Du kannst die Mehreinnahmen durch einen erhöhten Mindestlohn ( Ich persönlich befürworte 14,40 €, dieses dumme festgebeiße an der 15, halte ich auch für Blödsinn, aber 12,82 sind auch deutlich zu wenig) für eine Absenkung des Eingangssteuersatzes oder Anhebung des Freibetrags verwenden, dann hat auch der Facharbeiter einen Nettovorteil 😎
Im Kapitalismus beuten Menschen die Menschen aus, im real existierenden Sozialismus ist es genau umgekehrt :rolleyes:
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3x schwarzer Kater
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Re: Mindestlohn

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

All mine hat geschrieben: Gestern, 15:44 Du kannst die Mehreinnahmen durch einen erhöhten Mindestlohn ( Ich persönlich befürworte 14,40 €, dieses dumme festgebeiße an der 15, halte ich auch für Blödsinn, aber 12,82 sind auch deutlich zu wenig) für eine Absenkung des Eingangssteuersatzes oder Anhebung des Freibetrags verwenden, dann hat auch der Facharbeiter einen Nettovorteil 😎
12,82€ für Menschen die kaum verwertbare Kompetenzen mitbringen halte ich für üppig. Kaufkraftbereinigt dürften wir damit das Land mit höchsten ML sein. Ein Lohnparadies für Unqualifizierte, während wir eigentlich hochqualifizierte Fachkräfte bräuchten.
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
Arizona
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Arizona »

All mine hat geschrieben: Gestern, 15:44 Du kannst die Mehreinnahmen durch einen erhöhten Mindestlohn ( Ich persönlich befürworte 14,40 €, dieses dumme festgebeiße an der 15, halte ich auch für Blödsinn, aber 12,82 sind auch deutlich zu wenig)
Wer soll davon leben von 12,82€ und das in einem Land wo die Lebenshaltungskosten nur einen Weg kennen nach oben. Es wird doch nichts billiger ( Mieten, Lebensmittel, Mobilität usw.) sondern eher immer teurer. 12,82€ sind deutlich zu wenig und zwar egal ob für eine Fachkraft oder Helfertätigkeiten.
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sünnerklaas
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Re: Mindestlohn

Beitrag von sünnerklaas »

3x schwarzer Kater hat geschrieben: Gestern, 16:14 12,82€ für Menschen die kaum verwertbare Kompetenzen mitbringen halte ich für üppig.
Kaum verwertbare Kompetenzen? In vielen Regionen Ostdeutschlands erhalten selbst ausgebildete Fachkräfte nur gesetzlichen Mindestlohn. Was nicht unbedingt dienlich ist, um den dortigen Braindrain zu stoppen.
Der gesetzliche Mindestlohn hat außerdem dazu beigetragen, strukturelle Langzeitarbeitslosigkeit abzubauen und die Zahl derer deutlich zu reduzieren, die trotz Vollzeitarbeit weiterhin beim Jobcenter waren, um aufzustocken.
Arizona
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Arizona »

sünnerklaas hat geschrieben: Gestern, 19:25 Kaum verwertbare Kompetenzen? In vielen Regionen Ostdeutschlands erhalten selbst ausgebildete Fachkräfte nur gesetzlichen Mindestlohn. Was nicht unbedingt dienlich ist, um den dortigen Braindrain zu stoppen.
Der gesetzliche Mindestlohn hat außerdem dazu beigetragen, strukturelle Langzeitarbeitslosigkeit abzubauen und die Zahl derer deutlich zu reduzieren, die trotz Vollzeitarbeit weiterhin beim Jobcenter waren, um aufzustocken.
Mit der Sprache fängt es an. Alleine schon solche Begriffe wie "verwertbare Kompetenzen" oder "Lohnparadies für Geringqualifizierte" zeigt doch schon ein kaltes durchökonomisiertes Menschenbild". Das verrät dann wiederum so einiges woher politische beim Verfasser der Wind weht. ;)
Arizona
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Arizona »

Skull hat geschrieben: Gestern, 14:12

Der Mindestlohn dient einer Untergrenze im Inland.

mfg.
Das ist korrekt. Nur wird dieser Fakt leider hier von einigen Usern als eine "Prämie für Unqualifizierte" umgedeutet. :wall2:
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sünnerklaas
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Re: Mindestlohn

Beitrag von sünnerklaas »

Arizona hat geschrieben: Gestern, 20:12 Mit der Sprache fängt es an. Alleine schon solche Begriffe wie "verwertbare Kompetenzen" oder "Lohnparadies für Geringqualifizierte" zeigt doch schon ein kaltes durchökonomisiertes Menschenbild". Das verrät dann wiederum so einiges woher politische beim Verfasser der Wind weht. ;)
Und dabei wird dann übersehen, dass die Kosten für Transferleistungen ohne Mindestlohn bzw. zu niedrigem Mindestlohn um ein Vielfaches höher wären. Wegen Aufstockerei im ganz großen Stil. Und davon mal abgesehen: es ist definitiv besser, Geringqualifizierte bilden sich im Job fort, als in der Arbeitslosigkeit.
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3x schwarzer Kater
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Re: Mindestlohn

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

sünnerklaas hat geschrieben: Gestern, 19:25 Kaum verwertbare Kompetenzen? In vielen Regionen Ostdeutschlands erhalten selbst ausgebildete Fachkräfte nur gesetzlichen Mindestlohn.
Nicht mal 3% der SV-pflichtig Beschäftigten arbeiten zum Mindestlohn. Etwa 15% der Beschäftigten haben gar keine formale Berufsausbildung. Also selbst unter denen die keine formale Ausbildung haben arbeiten die wenigsten zum Mindestlohn. Wie viele Facharbeiter können das wohl sein, die zum ML arbeiten.
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sünnerklaas
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Re: Mindestlohn

Beitrag von sünnerklaas »

3x schwarzer Kater hat geschrieben: Gestern, 20:46 Nicht mal 3% der SV-pflichtig Beschäftigten arbeiten zum Mindestlohn. Etwa 15% der Beschäftigten haben gar keine formale Berufsausbildung.
Dazu muss man aber auch sagen, dass der Niedriglohnsektor eine immer geringere Rolle spielt. Hinzu kommt Kundenverhalten - sowohl B2C, als auch B2B: man ist bereit, mehr zu zahlen, wenn die Beschäftigten auch auskömmlich entlohnt werden.

Also selbst unter denen die keine formale Ausbildung haben arbeiten die wenigsten zum Mindestlohn.
Da haben ja auch einige Branchen, in denen besonders wenig gezahlt wurde, inzwischen teures Lehrgeld zahlen müssen. Ich erinnere nur an die Packer auf den Flughäfen.
Wie viele Facharbeiter können das wohl sein, die zum ML arbeiten.
Die Karte ist zwar von 2022 - aber da ist unschwer zu erkennen WO sehr wenig gezahlt wird. Und wo das so ist:

https://www.wsi.de/de/arbeitszeiten-ent ... -29710.htm

Aber auch das wird sich noch ändern, denn in solchen Regionen, in denen besonders wenig gezahlt wird, wird letztendlich mit den Füßen abgestimmt.
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100wasser
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Re: Mindestlohn

Beitrag von 100wasser »

3x schwarzer Kater hat geschrieben: Gestern, 16:14 12,82€ für Menschen die kaum verwertbare Kompetenzen mitbringen halte ich für üppig. Kaufkraftbereinigt dürften wir damit das Land mit höchsten ML sein. Ein Lohnparadies für Unqualifizierte, während wir eigentlich hochqualifizierte Fachkräfte bräuchten.
Auf den Punkt gebracht :thumbup:

Ich bin für Mindestlohn 16.50 für alle mit abgeschlossener Berufsausbildung :)
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