sunny.crockett hat geschrieben: ↑Montag 7. April 2025, 09:27
Zur Erinnerung, laut Umfragen sind etwa 75% für eine Kehrtwende bei der Migration. Diese klare demokratische Mehrheit wird nicht angerkannt, sondern du faselst von "sehr unterschiedlichen Realitäten"
Na, genau die bestätigst Du doch gerade ... 75% sind nicht 100%. Ein Viertel der Bevölkerung beurteilt das anders. Und da wirst Du ja schlecht argumentieren können, 25% sei "nichts", wenn anderseits 20% AfD-Wähler unbedingt ernst zu nehmen seien.
Zur "Kehrtwende": Davon las ich noch nicht. Nach den Umfragen, die ich kenne, ist eine Mehrheit in etwa dieser Größenordnung der Meinung, dass die Asylpraxis und das Handling der Flüchtlingskrise insgesamt nicht so weitergeführt werden kann, wie in den letzten 10 Jahren. Das bedeutet allerdings nicht, dass diese 75% die "Lösungen" möchte, die der AfD vorschweben. "75%" bildet vielmehr eine Bandbreite von Meinungen ab, wie diese Änderungen auszusehen haben, von milderen bis zu härteren Modifikationen.
Da die CDU und SPD gemeinsam eine Mehrheit von rechts der Mitte bis links der Mitte abbilden, gehe ich davon aus, dass die gemeinsam Lösungen für die Asylpraxis finden, die die Mehrheit der Bürger abbildet.
Dass diese Maßnahmen keine "Kehrtwende" nach dem Verständnis der AfD-Wähler darstellen werden, liegt in der Natur der Sache. Ebenso, dass sie vielen "Linken" zu hart sein werden.
sunny.crockett hat geschrieben: ↑Montag 7. April 2025, 09:27
Schon mal in den Sinn gekommen, dass die Menschen im Osten sogar über diverse Medien die Zustände im Westen sehen und diese schon im Vorfeld verhindern möchten? Nicht alle stehen auf Messerstechereien, Terroranschläge, Vergewaltigungen, die wie du schn sagst aktuell im Osten noch etwas weniger auftreten. Noch!
... und da sind wir wieder bei "Gefühligkeiten", die nichts mit einer rationalen Risikobewertung zu tun haben.
Ich frage mich, wie es mir und meiner Familie überhaupt möglich ist, seit Jahrzehnten unbeschadet in NRW zu leben? Nach dem Gefühl der besorgten Ostdeutschen dürfte das ja heutzutage gar nicht möglich sein. Aber klar: Der Mensch fürchtet, was er nicht kennt.
Dass ich im wirtschaftlich gut aufgestellten Ostwestfalen wiederum eine andere "Realität auf der Straße" sehe, als Menschen an sozialen Brennpunkten in einigen Ruhrgebietsstädten, will ich gar nicht bestreiten.
Umgekehrt hat es nichts mit einer sachlichen Diskussion zu tun, wenn irgendwer pauschal das an die Wand malt, was Du beschreibst.
sunny.crockett hat geschrieben: ↑Montag 7. April 2025, 09:27
Faeser: Migrationspolitik war erfolgreich
Meine hier öfter man geäußerte Kritik an der Politik nach 2016 ist, das seitens der Politik versäumt wurde, Ziele zu definieren, anhand derer man das Gelingen von Integration messen und bewerten kann. In der Wirtschaft würde man von KPI (Key Performance Indicator) sprechen. Tut man dies nicht, fangen die Leute irgendwann an, anhand ihrer eigenen Kriterien ihre Schlüsse zu ziehen. Die "Krönung" war in den letzten Monaten, "Migration" - allgemein und nicht nur Flüchtlingspolitik - nur noch anhand einiger schrecklicher Straftaten zu bewerten.
Faeser bewertet in dem verlinkten allerdings nicht die Migrationspolitik allgemein (den Eindruck könnte der Titel erwecken), sondern die Ergebnisse der Ampel im Vergleich zu den Vorjahren. Eine "Gesamtbilanz" werden irgendwann Historiker ziehen. Was die angeht, bin ich übrigens ziemlich optimistisch.