Ilikekebap hat geschrieben: ↑Donnerstag 3. April 2025, 13:53
In Zeiten, in denen weite Teile des politischen Angebots nur noch für graduelle Abstufungen von noch mehr Staat und noch weniger Freiheit stehen, kann man da nicht wählerisch sein und muss alles nehmen, was mit lib- anfängt.
Naja, stellt sich ja für mich eher die Frage nach der Ursache, warum das denn so ist.
Ich stelle einfach mal eine These zu einer ggf. ergebnisoffenen Diskussion auf:
Vor einiger Zeit hatte ich mal mit meiner Tante und meinem Onkel (beide etwa 70 Jahre alt) ein Gespräch, ansatzweise zu diesem Thema. Ich möchte das hier natürlich nicht umfassend zusammen, sondern nur das wesentliche "Ergebnis":
Im Wesentlichen waren wir uns einig, dass es tatsächlich so ist, dass heute zwar mehr durch den Staat "vorgegeben" wird, früher dies aber garnicht notwendig war, da die Leute sich damals (also ich rede da jetzt vorwiegend vom Zeitraum 70er/80er Jahre) so verhalten haben, dass es nicht notwendig war. Man hat gegenseitig Rücksicht genommen und nicht einfach nur gemacht. Heute kommt es einem so vor, dass jeder tut und macht was er will, oft ohne jegliche Rücksicht, häufig eben rechtfertigend mittels einem durchaus libertären Freiheitsbegriff.
Früher war es wohl eher ein "wir", heute ist es eher ein "Ich" und "Die", wobei man selbst natürlich auch immer in dieser "Die"-Gruppe drinsteckt. In der "Ich"-Rolle nimmt man sich heute viel mehr Freiheiten raus, so zu machen wie man es möchte ohne Rücksicht. In Bezug auf andere ist man aber häufig halt in der "Die"-Position, auf die keine Rücksicht genommen wird, in der man sich den rücksichtslosen Verhaltensweisen der Anderen ausgesetzt fühlt.
Das resultiert natürlich aus meiner Sicht immer öfters darin, dass man nach dem Staat ruft, der dem Einhalt gebietet. Aus einer Aktion folgt eine Reaktion. Anders gesagt:
Ich hoffe man kann es nachvollziehen, was ich meine...bin etwas müde
