Wieder mal werden Kanzlerkandidaten ausgerufen, diesmal 4 oder 5, die ich alle für nicht geeignet halte. Eine Kanzlerwahl fällt also für die kommende Bundestagswahl aus.
Bei Landtagswahlen kann das auch passieren, zumal die Kandidaten dort nicht so ausführlich vorgestellt werden.
Ich verlege mich dann darauf, nur darauf zu achten, dass möglichst gute Kandidaten auf dem Zettel stehen, ohne auf eventuelle Unterstützung ausgerufener Kanidaten zu achten. Denn auch die, so ungeeignt sie sein mögen, brauchen Unterstützung von mind. 50% der Parlamentarier um ein Gesetz durchzukriegen. Da reicht es mir, wenn die wenigstens besser sind.
Wahlprogramme sind nach Erfahrungen mit früheren Wahlen wertlos.
Wahlomaten sind davon abhängig, wer die Positionen ausfüllt und welche Themen überhaupt genannt werden. Meistens werden dort bereits bestehende Reformdiskussionen zu Wahlomatfragen gemacht, bei denen es oft um ein mehr oder weniger innerhalb eines nicht funktionierenden Schemas geht. Wahlomaten sind für eine Vorauswahl vielleicht hilfreich, mehr auch nicht.
Die Erststimme ist eine reine Personenstimme. Die Zweistimme ist für eine Liste von Personen. Nicht nur die Landesverbände der Parteien haben eine unterschiedliche politische Kultur, auch innerhalb des selben Landesverbandes kann es Unterschiede in der Qualität der Kandidaten geben (wer geht schon freiwillig nach Berlin, aber Düsseldorf wäre Ok?).
In NRW gibt es eine Webseite die Statements von kandidaten sammelt:
https://www1.wdr.de/dossiers/kandidatencheck/index.html
Die Benutze ich hauptsächlich für meine Wahlentscheidungen. Das Konzept: 3 schlaue Antworten auf 3 dumme Fragen. Allein um eine möglicherweise suggestive Formulierung der Fragen zu erkennen und zu durchbrechen, ist eine gewisse kognitive Fähigkeit erforderlich, und man erfährt einiges über ihre Denkweisen. Das macht die Erststimmenwahl einfach, aber um sie auch für die Zweitstimme zu benutzen muss man:
1. auf die Seiten der Parteien gehen und die Landeslisten finden
2. für die Top-Positionen den Wahlkreis finden an dem sie antreten
3. im Kandidatencheck den Wahlkreisnamen richtig eingeben
Wäre ja cool wenn der Kandidatencheck das verlinkt...
Das Arbeitsumfeld der Kandidaten erfährt man so nicht, gelegentlich gebe ich den Namen in die Suchmaschine ein und sehe mir Artikel über sie an falls es welche gibt.
Wie sieht das in anderen Bundesländern aus, gibt es dort auch Sammelstellen für O-Töne von Kandidaten?
Was tun bei schlechten Kandidaten?
Moderator: Moderatoren Forum 2
Re: Was tun bei schlechten Kandidaten?
Kannst du das näher erläutern: Wenn die Wahlprogramme nach deiner Erfahrung wertlos sind, warum dann nicht auch die Statements? Lang hat zum Beispiel erst kürzlich gebeichtet, wie sie die Wähler belog und Mist für Gold verkaufte.
alle anders, alle gleich
- ralphon
- Beiträge: 2751
- Registriert: Samstag 7. Juni 2008, 00:15
- user title: Bier predigen, Wasser saufen
Re: Was tun bei schlechten Kandidaten?
Das hier?
Das mit dem Solarmärchen sah nach einer Regierungserklärung aus, das war kein Statement eines Parlamentsbewerbers. Über leere Versprechungen in Wahlprogrammen hat Ricarda auch was gesagt. In meinem Fall war das damals das Versprechen der CDU und der FDP vor der Landtagswahl 2018 glaube ich in ihren Wahlprogrammen, die Grunderwerbssteuer zu senken. Sie haben gemeinsam regiert und nichts ist passiert. Seitdem habe ich kein Wahlprogramm mehr gelesen.
Die Kandidatenstatements sind individueller und klingen oft nicht nach einer Wiederholung einer Parteispitzen-Ideologie. Es gab z.B. ein lustiges Statement eines Bewerbers von der FDP, der dauernd was von autonomem Fahren faselte, wo ich dachte: hat der eine Firma die Fahrassistenzsysteme verkauft, und hat Angst, seinen Schrott nicht loszuwerden... viel mehr Feedback über persönliche Qualitäten finde ich.
Was die Ankündigung milliardenschwerer Förderprogramme angeht, da werden die meisten wissen, dass das in erster Linie eine Belastung für Steuerzahler ist. Das in einem Bewerberstatement anzukündigen, da vermute ich, da will jemand einen persönlichen Nutzen daraus ziehen.
Das mit dem Solarmärchen sah nach einer Regierungserklärung aus, das war kein Statement eines Parlamentsbewerbers. Über leere Versprechungen in Wahlprogrammen hat Ricarda auch was gesagt. In meinem Fall war das damals das Versprechen der CDU und der FDP vor der Landtagswahl 2018 glaube ich in ihren Wahlprogrammen, die Grunderwerbssteuer zu senken. Sie haben gemeinsam regiert und nichts ist passiert. Seitdem habe ich kein Wahlprogramm mehr gelesen.
Die Kandidatenstatements sind individueller und klingen oft nicht nach einer Wiederholung einer Parteispitzen-Ideologie. Es gab z.B. ein lustiges Statement eines Bewerbers von der FDP, der dauernd was von autonomem Fahren faselte, wo ich dachte: hat der eine Firma die Fahrassistenzsysteme verkauft, und hat Angst, seinen Schrott nicht loszuwerden... viel mehr Feedback über persönliche Qualitäten finde ich.
Was die Ankündigung milliardenschwerer Förderprogramme angeht, da werden die meisten wissen, dass das in erster Linie eine Belastung für Steuerzahler ist. Das in einem Bewerberstatement anzukündigen, da vermute ich, da will jemand einen persönlichen Nutzen daraus ziehen.