Früher war alles besser?

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Astrocreep2000
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Re: Früher war alles besser?

Beitrag von Astrocreep2000 »

Tom Bombadil hat geschrieben: Dienstag 30. April 2024, 08:47 Früher war natürlich nicht alles besser, es gab andere Probleme, die bewältigt werden mussten. RAF, Kalter Krieg, hohe Zinsen in den 80ern, hohe Arbeitslosigkeit, wirtschaftliche Probleme im Osten nach der Wiedervereinigung.
Man hatte aber das Gefühl, dass die beiden Helmuts und ihre Teams das irgendwie lösen könnten, man hatte das Gefühl, dass sich gekümmert wird, dass der Bürger nicht einzig und alleine die Melkkuh und sonst nur ein "Wutbürger" ist.(...)
Naja, die Steuerlast - gerade für "Besserverdiener" - war zu Kohls Zeiten ja deutlich höher, als heute ... Und den "Wutbürger" gab so früher ganz sicher auch: Er fand nur nicht "in Echtzeit" in den sozialen Medien und im Internet statt - sondern gejammert und geschimpft wurde beim Abendbrot (Stichwort: "Ekel Alfred") oder am Stammtisch.

... und abseits der damaligen "langhaarigen Parka-Trägern" (=Grüne, Friedensbewegung) "muckte" halt niemand öffentlich. Der Bürger fügte sich. Für die Politik war das natürlich ein viel angenehmeres, ungestörteres Arbeiten - was in uns den Eindruck verfestigt haben mag, die hätten besser "geführt". Tatsächlich ist uns in jenen Jahrzehnten auch vieles verborgen geblieben ...

Ich bin mir sehr sicher: Was Politik und Weltgeschehen anging, war "früher" (mein Erfahrungshorizont sind da: späte 70er, 80er, 90er) NICHTS besser (gut, einen uns vergleichbar betreffenden Krieg wie den des Herrn Putin gegen die Ukraine gab es nicht...).

Man hatte aber eine andere Distanz zum Geschehen. Wenn es in Asien ein verheerendes Erdbeben mit -zig Toten gab, stand davon zwei Tage später ein Schwarz-Weiss-Bild in der Tageszeitung. Wenn überhaupt. Heute wird jeder Pups in Echtzeit durch's Netz getrieben, direkt gefolgt von der Erregungswelle.

Was früher auch nicht besser war: (Sexualisierte) Gewalt gegen Frauen, (Sexualisierte) Gewalt gegen Kinder, allgemein Kriminalität, Diskriminierung von Gruppen und Minderheiten, Zustand der Umwelt in Deutschland (!), Sorge vor sozialem Abstieg (wer arbeitslos wurde, traute sich, derart stigmatisiert doch nicht mehr aus dem Haus ...).

Ich halte die Menschen heute aber nicht für zwangsläufig für glücklicher oder zufriedener. Die Verbesserung des "drumherum" erzeugt einfach einen gewissen Druck auf die Leute, "mitzuhalten". Früher genügte es, "Durchschnitt" zu sein. Heute muss alles "super" sein.

Die Diskrepanz zwischen dem, was den Leuten medial suggeriert wird, welches Leben sie führen sollten, was sie alles konsumieren sollten, um "dazu zu gehören" - und dem, was davon überhaupt für einen Großteil der Leute realistisch erreichbar ist, ist immer größer geworden. Früher waren die Menschen einfach mit weniger zufrieden, es herrschte mehr Bereitschaft, sich in sein Schicksal zu fügen - und "seinen Platz und er Gesellschaft" zu akzeptieren.


Nein, "besser" oder gar "sicherer" war's früher nicht. Das wurde uns aber nicht 24/7 vor Augen geführt. Heute gibt es da kein Entkommen mehr. Früher sind wir dorthin gegangen, wo es Nachrichten gab: Tagesschau, Zeitung. Heute verfolgt uns jede noch so fragwürdige "News" auf Schritt und Tritt über das Handy.
Zuletzt geändert von Astrocreep2000 am Dienstag 15. Oktober 2024, 16:20, insgesamt 7-mal geändert.
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firlefanz11
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Re: Früher war alles besser?

Beitrag von firlefanz11 »

JJazzGold hat geschrieben: Dienstag 15. Oktober 2024, 10:46 Wobei ich jeden Kollegen in meinem Umfeld freundlich dazu animierte sich entsprechend zu kleiden, oder sich einen Job zu suchen, bei dem "legère gekleidet" angemessen erscheint.
In unserer Firma gabs früher einen Dresscode, dass alle Consultants Anzug u. Strick um den Hals zu tragen hätten. Für IT galt hingegen "angemessen gekleidet". Ich hatte trotzdem nie Jeans u. T-Shirt an sondern Stoffhose u. Hemd (im Sommer kurzärmlig) sowie Lederschuhe. Seit wir von den Amis gekauft wurden, kann man im Büro auch Shorts, T-Shirt u. Sneaker tragen (auch als Consultant). Nur bei Kundenbesuch soll man angemessen gekleidet sein, wobei Strick unnötig ist.
Kommt mir sehr entgegen denn seit Corona passen mir meine Hemden nicht mehr so wirklich... :rolleyes:
Und immer wenn ich mit mehr Sport gegensteuern will, kommt was dazwischen. Erst Muskelbündelriss in der Wade, jetzt LWS Probleme... :mad:
Als ich mich im Sept mit meinem besten Freund traf, und ein Hemd anzog, fragte Der meich doch glatt:"Gibts das Hemd auch in DEINER Größe?" :mad2:
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Re: Früher war alles besser?

Beitrag von JJazzGold »

Billie Holiday hat geschrieben: Dienstag 15. Oktober 2024, 11:06 Mut und Selbstbewusstsein muss man anerkennen. Soll jeder das tragen, was er will, dafür leben wir in einem freien Land. :thumbup:
Jeder andere darf das mutig/albern/geschmacklos/peinlich finden, ohne das daraus eine Verpflichtung entsteht, die Geschmäcker anderer zu befriedigen. :cool:
Mut zur Albernheit?
Darauf kann ich ebenso gut verzichten, wie auf alte Nacktheit auf dem öffentlichen Steg im See.
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Re: Früher war alles besser?

Beitrag von JJazzGold »

firlefanz11 hat geschrieben: Dienstag 15. Oktober 2024, 11:55 In unserer Firma gabs früher einen Dresscode, dass alle Consultants Anzug u. Strick um den Hals zu tragen hätten. Für IT galt hingegen "angemessen gekleidet". Ich hatte trotzdem nie Jeans u. T-Shirt an sondern Stoffhose u. Hemd (im Sommer kurzärmlig) sowie Lederschuhe. Seit wir von den Amis gekauft wurden, kann man im Büro auch Shorts, T-Shirt u. Sneaker tragen (auch als Consultant). Nur bei Kundenbesuch soll man angemessen gekleidet sein, wobei Strick unnötig ist.
Kommt mir sehr entgegen denn seit Corona passen mir meine Hemden nicht mehr so wirklich... :rolleyes:
Und immer wenn ich mit mehr Sport gegensteuern will, kommt was dazwischen. Erst Muskelbündelriss in der Wade, jetzt LWS Probleme... :mad:
Als ich mich im Sept mit meinem besten Freund traf, und ein Hemd anzog, fragte Der meich doch glatt:"Gibts das Hemd auch in DEINER Größe?" :mad2:
Es wird dich nicht trösten, aber seit Corona und dem Ende meines Zigarettenkonsums habe ich auch drei Kilo mehr auf den Rippen, die ich immer nur interim wieder loswerde, mit exzessiver Gartenarbeit oder fordernder Wassergymnastik. Mich haben dabei sieben OPs in den letzten zwei Jahren blockiert. Aber ich geb nicht auf. ;)
Nur auf Diät gehe ich nicht, das Ergebnis jahrelanger, diverser Diäten kann ich im Freundeskreis beobachten.
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Re: Früher war alles besser?

Beitrag von firlefanz11 »

JJazzGold hat geschrieben: Dienstag 15. Oktober 2024, 12:32 Nur auf Diät gehe ich nicht, das Ergebnis jahrelanger, diverser Diäten kann ich im Freundeskreis beobachten.
Nee, Diät/Ernährungsumstellung geht GAAAR nicht...!!!
Das letzte Mal, als ich so wie jetzt 6kg zu viel drauf hatte, waren Die nach 3 Monaten regelmässigen powerwalkens (2-3 mal die Woche 1 Stunde) wieder runter...
Hoffe das klappt diesmal auch wieder...
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Re: Früher war alles besser?

Beitrag von Misterfritz »

Astrocreep2000 hat geschrieben: Dienstag 15. Oktober 2024, 11:54Und den "Wutbürger" gab so früher ganz sicher auch: Er fand nur nicht "in Echtzeit" in den sozialen Medien und im Internet statt - sondern gejammert und geschimpft wurde beim Abendbrot (Stichwort: "Ekel Alfred") oder am Stammtisch.
[....]
Heute wird jeder Pups in Echtzeit durch's Netz getrieben, direkt gefolgt von der Erregungswelle.
[....]
Früher sind wir dorthin gegangen, wo es Nachrichten gab: Tagesschau, Zeitung. Heute verfolgt und jede noch so fragwürdige "News" auf Schritt und Tritt über das Handy.
Kann alles (also gesamten Post) unterschreiben!
:thumbup:
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Re: Früher war alles besser?

Beitrag von Tom Bombadil »

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Re: Früher war alles besser?

Beitrag von JJazzGold »

firlefanz11 hat geschrieben: Dienstag 15. Oktober 2024, 14:21 Nee, Diät/Ernährungsumstellung geht GAAAR nicht...!!!
Das letzte Mal, als ich so wie jetzt 6kg zu viel drauf hatte, waren Die nach 3 Monaten regelmässigen powerwalkens (2-3 mal die Woche 1 Stunde) wieder runter...
Hoffe das klappt diesmal auch wieder...
Du schaffst das. :)

(Nein, ich setze nicht, "tschakka"! dazu. ;))
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Re: Früher war alles besser?

Beitrag von Kritikaster »

Astrocreep2000 hat geschrieben: Dienstag 15. Oktober 2024, 11:54Heute verfolgt uns jede noch so fragwürdige "News" auf Schritt und Tritt über das Handy.
Selbst schuld, wer nicht gelernt hat, sich davon NICHT tyrannisieren zu lassen.
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Re: Früher war alles besser?

Beitrag von Misterfritz »

Kritikaster hat geschrieben: Mittwoch 16. Oktober 2024, 06:52 Selbst schuld, wer nicht gelernt hat, sich davon NICHT tyrannisieren zu lassen.
Das ist sicherlich richtig.
Aber es ist nun mal so, dass es viele Menschen gibt, die nicht mehr unterscheiden können, ob ein Filmchen auf TikTok oder sonst wo eine Nachricht oder eben nur ein Filmchen ist.
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Re: Früher war alles besser?

Beitrag von Astrocreep2000 »

Kritikaster hat geschrieben: Mittwoch 16. Oktober 2024, 06:52 Selbst schuld, wer nicht gelernt hat, sich davon NICHT tyrannisieren zu lassen.
Eben nicht „selbst schuld“ sondern eine Alters- und Sozialisierungsfrage. Du und ich können uns vielleicht einen drauf pellen, dass wir das, was wir in einer „analogen“, internetfreien Welt erlernt haben, auf die digital transformierte Welt übertragen konnten. Wir haben mal gelernt, in einer Bibliothek nach Büchern zu suchen, Quellen zu vergleichen. Haben uns irgendwann bewusst für eine bestimmte überregionale Tageszeitung entschieden, weil uns die FAZ mehr zusagte als die Süddeutsche - oder umgekehrt. Konnten einschätzen, was wo steht und wie es zu bewerten ist. Haben im Zweifel woanders gegengelesen.

Die Realität ist aber: Junge Menschen gehen nicht mehr zu Nachricht, die Nachricht kommt zu ihnen. Die Mechanismen, die da dahinter stecken (Algorithmen, Echokammern), sind vielen doch gar nicht bewusst.

Aber das betrifft ja nicht allein junge Menschen, ist auch eine Frage des Bildungshintergrundes und des sozialen Milieus. Wer sich früher keine Zeitung leisten konnte, hat doch tagsüber mal Nachrichten im Radio gehört oder abends die Tagesschau geschaut. Ok: Früher gab‘s dafür wohl kaum eine Baustelle ohne BILD für die Frühstückspause.

Aber egal wie arm oder weniger gebildet: Ein Handy hat doch heute jeder. Es stellt für viele DEN Kommunikationskanal zur Außenwelt dar. Das muss uns beiden nicht gefallen (und schon gar nicht die Folgen davon…), ist aber die Realität.
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Re: Früher war alles besser?

Beitrag von garfield336 »

JJazzGold hat geschrieben: Dienstag 15. Oktober 2024, 12:32 Nur auf Diät gehe ich nicht, das Ergebnis jahrelanger, diverser Diäten kann ich im Freundeskreis beobachten. [/color]

Diät mus dauerhaft sein. Viele Menschen gehen 2Monate auf Diät und futteren danach wieder wie vorher. Klar dass das dann nicht klappt.
Man sollte das schon jahrelang durchhalten. Das schaffen aber die wenigsten.

Wie meine Schwester... Nimmt sich so ne komische Spritze. Aber ohne aufhören zu futtern wird das auf Dauer nichts.
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Re: Früher war alles besser?

Beitrag von Kritikaster »

Astrocreep2000 hat geschrieben: Mittwoch 16. Oktober 2024, 10:55Eben nicht „selbst schuld“ ...
Also meinetwegen: Streiche "selbst" und setze "Elternhäuser und Schulen" oder ersatzweise "Erziehung und Bildung".
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Re: Früher war alles besser?

Beitrag von Tom Bombadil »

Misterfritz hat geschrieben: Mittwoch 16. Oktober 2024, 10:19 Aber es ist nun mal so, dass es viele Menschen gibt, die nicht mehr unterscheiden können, ob ein Filmchen auf TikTok oder sonst wo eine Nachricht oder eben nur ein Filmchen ist.
Ganz bestimmt :x
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Re: Früher war alles besser?

Beitrag von Dark Angel »

Astrocreep2000 hat geschrieben: Mittwoch 16. Oktober 2024, 10:55 Die Realität ist aber: Junge Menschen gehen nicht mehr zu Nachricht, die Nachricht kommt zu ihnen. Die Mechanismen, die da dahinter stecken (Algorithmen, Echokammern), sind vielen doch gar nicht bewusst.
Aber egal wie arm oder weniger gebildet: Ein Handy hat doch heute jeder. Es stellt für viele DEN Kommunikationskanal zur Außenwelt dar. Das muss uns beiden nicht gefallen (und schon gar nicht die Folgen davon…), ist aber die Realität.
Doch selber schuld!
Auch in einer digitalen Welt, in der man mit Nachrichten überschwemmt wird, kann, MUSS man gegenchecken, kann und MUSS man recherchieren. Und das alles kann man lernen, sofern man denn will.
Genau dafür haben wir die große graue Masse zwischen den Ohren.
Sich hier auf Alter und Sozialisierung heraus zureden, sind nichts als faule Ausreden.
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Re: Früher war alles besser?

Beitrag von JJazzGold »

garfield336 hat geschrieben: Mittwoch 16. Oktober 2024, 11:04 Diät mus dauerhaft sein. Viele Menschen gehen 2Monate auf Diät und futteren danach wieder wie vorher. Klar dass das dann nicht klappt.
Man sollte das schon jahrelang durchhalten. Das schaffen aber die wenigsten.

Wie meine Schwester... Nimmt sich so ne komische Spritze. Aber ohne aufhören zu futtern wird das auf Dauer nichts.
Richtig. Bei jeder neuen Diät müssen in einem solchen Kreislauf ein paar Kilo mehr runter.
Dann lieber gleich wie früher FDH (friss die Hälfte).
Wenn ich das richtig verstanden habe, muss diese Spritze ein Leben lang eingesetzt werden, ansonsten ist der Effekt hin.
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Re: Früher war alles besser?

Beitrag von Misterfritz »

Dark Angel hat geschrieben: Mittwoch 16. Oktober 2024, 12:03 Sich hier auf Alter und Sozialisierung heraus zureden, sind nichts als faule Ausreden.
Ich hatte den User nicht so verstanden, dass er sich rausreden wollte, sondern eine Erklärung dafür gab, warum die ältere Generation besser geeignet scheint, sich mit der Flut von Nachrichten auseinanderzusetzen.
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Re: Früher war alles besser?

Beitrag von Billie Holiday »

JJazzGold hat geschrieben: Mittwoch 16. Oktober 2024, 12:15 Richtig. Bei jeder neuen Diät müssen in einem solchen Kreislauf ein paar Kilo mehr runter.
Dann lieber gleich wie früher FDH (friss die Hälfte).
Wenn ich das richtig verstanden habe, muss diese Spritze ein Leben lang eingesetzt werden, ansonsten ist der Effekt hin.
Alternativ ernährt man sich schlicht gesund, macht ein wenig Sport bzw. hat Bewegung, akzeptiert seine Pfunde und hat einen Partner an seiner Seite, der jedes Gramm an einem liebt.
Hatte zwischendurch mal den Drang, abzunehmen und mir dann aber lieber Hosen eine Nummer größer gekauft. Ich bin keine 20 mehr, verdammt. Auch aufgrund dieser schrecklichen Wechseljahre ist der Bauch nicht mehr konkav, sondern konvex. Also quälen werde ich mich nicht, um einem Idealbild zu entsprechen. Ich will mich wohlfühlen in meiner Haut, was auch dem Partner zugute kommt. :cool:
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Re: Früher war alles besser?

Beitrag von garfield336 »

Billie Holiday hat geschrieben: Mittwoch 16. Oktober 2024, 12:27 Alternativ ernährt man sich schlicht gesund, macht ein wenig Sport bzw. hat Bewegung, akzeptiert seine Pfunde und hat einen Partner an seiner Seite, der jedes Gramm an einem liebt.
Hatte zwischendurch mal den Drang, abzunehmen und mir dann aber lieber Hosen eine Nummer größer gekauft. Ich bin keine 20 mehr, verdammt. Auch aufgrund dieser schrecklichen Wechseljahre ist der Bauch nicht mehr konkav, sondern konvex. Also quälen werde ich mich nicht, um einem Idealbild zu entsprechen. Ich will mich wohlfühlen in meiner Haut, was auch dem Partner zugute kommt. :cool:
Ich quäle mich nicht.... hatte 3Zehner zuviel. Das war dann gesundheitlich nicht so toll.
Jetzt sind es nur noch 1Zehner und das ist auch gut so... Schlanker mus nun wirklich nicht sein, dann müsste ich mich quälen.
Und bisschen übergewicht ist OK.
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Re: Früher war alles besser?

Beitrag von Astrocreep2000 »

Dark Angel hat geschrieben: Mittwoch 16. Oktober 2024, 12:03 Doch selber schuld!
Auch in einer digitalen Welt, in der man mit Nachrichten überschwemmt wird, kann, MUSS man gegenchecken, kann und MUSS man recherchieren. Und das alles kann man lernen, sofern man denn will.
Genau dafür haben wir die große graue Masse zwischen den Ohren.
Sich hier auf Alter und Sozialisierung heraus zureden, sind nichts als faule Ausreden.
Es geht mir nicht um "Ausreden", es geht um eine Bestandsaufnahme; der Du ja auch durchaus zuzustimmen scheinst ...

Die Frage ist, wie wir damit umgehen, dass nicht wenige Mitbürger "das alles" nicht gelernt haben, worüber wir beide einer Meinung sind, das man es dringend braucht. Heute mehr denn je. Und nicht nur "man selbst", vor allem auch unsere Demokratie braucht das, wenn sie fortbestehen soll.

Was ist denn Dein Vorschlag, wie bekommt man das aus wider aus der Welt, dass Leute aufgrund ihrer - ausschließlichen - Meinungsbildung aus "sozialen Medien", glauben, dass:

- Obama in Afrika geboren ist
- Hillary Clinton aus dem Keller einer Pizzeria in einem Vorort von Washington heraus einen Kinderhandel betreibt? Deren Blut der demokratischen Elite dazu verhilft, ihr Leben zu verlängern?
- Bill Gates hinter Covid 19 steckt?
- die Menschen in Springfield Hunde und Katzen essen?
- die "Umvolkung" Europas beschlossene Sache ist
- und nahezu endlos so fort

Wir sehen doch in Deutschland mittlerweile auch, wozu das führt. Natürlich: Wenn die Menschen wollten, könnten sie sich auch seriös informieren...

Dass wir uns über "lediglich fehlenden" Willen allein aufregen, dürfte meiner Meinung nach wenig ändern.

Was wäre denn Dein Vorschlag, wie könnte erreicht werden, dass sie nicht jeden Scheiß aus den sozialen Medien glauben "wollen"?
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Re: Früher war alles besser?

Beitrag von JJazzGold »

Billie Holiday hat geschrieben: Mittwoch 16. Oktober 2024, 12:27 Alternativ ernährt man sich schlicht gesund, macht ein wenig Sport bzw. hat Bewegung, akzeptiert seine Pfunde und hat einen Partner an seiner Seite, der jedes Gramm an einem liebt.
Hatte zwischendurch mal den Drang, abzunehmen und mir dann aber lieber Hosen eine Nummer größer gekauft. Ich bin keine 20 mehr, verdammt. Auch aufgrund dieser schrecklichen Wechseljahre ist der Bauch nicht mehr konkav, sondern konvex. Also quälen werde ich mich nicht, um einem Idealbild zu entsprechen. Ich will mich wohlfühlen in meiner Haut, was auch dem Partner zugute kommt. :cool:
Das halte ich ganz genau so wie du! In meinem Alter gibt es ohnehin kein Idealbild mehr und der Partner wiegt auch ein paar Pfündchen mehr als früher. ;) :D
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Früher war alles besser?

Beitrag von Dark Angel »

Astrocreep2000 hat geschrieben: Mittwoch 16. Oktober 2024, 13:53 Es geht mir nicht um "Ausreden", es geht um eine Bestandsaufnahme; der Du ja auch durchaus zuzustimmen scheinst ...
Doch, es geht um faule Ausreden, weil es das alles, was du beschreibst, auch "früher" gab. Das ist nix Neues, was erst mit dem Internet und den asozialen Medien aufgetaucht ist.
Quellenkritik, gegencecken haben auch "früher" die wenigsten gemacht, haben geglaubt, was in der Blödzeitung stand (was meinst du, woher die ihren Namen hat?) Auch Verschwörungstheorien sind kein Kind des digitalen Zeitalters. Schon sehr zeitig entstand eine, die sich bis heute hält "die Mondlandung hat nie stattgefunden". Dem Spielfilm "Capricorn", der diese Verschwörungstheorie aufgegriffen hat, wurde mehr Wahrheitsgehalt unterstellt, als den Originalaufnahmen der Mondlandung.
Das Einzige, was sich geändert hat, ist die Geschwindigkeit, mit der sich Verschwörungstheorien, Fakenews etc verbreiten und/oder bekannt werden und die Anzahl der Menschen, denen sie bekannt werden.
Ändern wirst du das nicht!
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Re: Früher war alles besser?

Beitrag von Astrocreep2000 »

Dark Angel hat geschrieben: Donnerstag 17. Oktober 2024, 10:07 Das Einzige, was sich geändert hat, ist die Geschwindigkeit, mit der sich Verschwörungstheorien, Fakenews etc verbreiten und/oder bekannt werden und die Anzahl der Menschen, denen sie bekannt werden.
Das ist doch aber der ganz entscheidende Unterschied... Das ganze hat durch die technischen Möglichkeiten heute eine Wucht bekommen, der alle diejenigen, die das als Problem ansehen, im Moment noch relativ ratlos gegenüberstehen.
Dark Angel hat geschrieben: Donnerstag 17. Oktober 2024, 10:07 Doch, es geht um faule Ausreden, (...)
Aber davon abgesehen kann ich gerade nicht nachvollziehen, worum es Dir denn jetzt eigentlich geht?

Einerseits tust Du meine Feststellung als "Ausrede" ab, dass ein erheblicher Teil der von in den sozialen Medien mit Desinformation überfluteten Menschen dies nicht einmal merkt, geschweige denn gelernt hat, zu hinterfragen und mit seriösen Quellen abzugleichen.

In "Ausrede" schwingt für mich immer der Vorwurf mit, dass das beschriebene Verhalten eigentlich ganz einfach zu ändern wäre. Deshalb hatte ich Dich gefragt, was Du meinst, wie man es ändern könnte. Wer das Ganze nämlich mit einer gewissen Emotion als "Ausrede" abtut, drückt damit ja eigentlich aus, dass er es gerne anders hätte.

Stattdessen kommt jetzt:
Dark Angel hat geschrieben: Donnerstag 17. Oktober 2024, 10:07 Ändern wirst du das nicht!
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Re: Früher war alles besser?

Beitrag von Dark Angel »

Misterfritz hat geschrieben: Mittwoch 16. Oktober 2024, 12:22 Ich hatte den User nicht so verstanden, dass er sich rausreden wollte, sondern eine Erklärung dafür gab, warum die ältere Generation besser geeignet scheint, sich mit der Flut von Nachrichten auseinanderzusetzen.
Die ältere Generation war auch mal jung und hat gelernt, sich mit den unterschiedlichsten Nachrichten auseinander zu setzen, musste es lernen.
Und auch die ältere Generation muss mit der Informations- und Reizüberflutung klarkommen und kann das seltsamerweise sogar.
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Re: Früher war alles besser?

Beitrag von Dark Angel »

Misterfritz hat geschrieben: Donnerstag 17. Oktober 2024, 09:19 Das ist doch aber der ganz entscheidende Unterschied... Das ganze hat durch die technischen Möglichkeiten heute eine Wucht bekommen, der alle diejenigen, die das als Problem ansehen, im Moment noch relativ ratlos gegenüberstehen.
Es waren IMMER - zu allen Zeiten - die technischen Möglichkeiten, die die Verbreitung von Nachrichten forcierte und immer mussten Menschen damit klarkommen, mussten lernen zu analysieren, zu unterscheiden. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sie Erfindung des Buchdrucks, der Telegraphie, Radio oder TV war. Die Digitalisierung ist nur ein weiterer Schritt.
Misterfritz hat geschrieben: Donnerstag 17. Oktober 2024, 09:19 Aber davon abgesehen kann ich gerade nicht nachvollziehen, worum es Dir denn jetzt eigentlich geht?
Es geht um Ausreden und Entschuldigungen, darum dass die Digitalisierung das Problem ist und nicht der Mensch der sich anpassen muss.

Misterfritz hat geschrieben: Donnerstag 17. Oktober 2024, 09:19Einerseits tust Du meine Feststellung als "Ausrede" ab, dass ein erheblicher Teil der von in den sozialen Medien mit Desinformation überfluteten Menschen dies nicht einmal merkt, geschweige denn gelernt hat, zu hinterfragen und mit seriösen Quellen abzugleichen.
...weil es eine Ausrede ist. Es sind NICHT die asozialen Medien und auch nicht die so genannten Desinformationen, sondern immer noch die Menschen, die User, die zu faul, zu bequem sind, zu analysieren, zu hinterfragen, die es sich aus Bequemlichkeit in ihren jeweiligen Bubbles gemütlich gemacht haben ...

Misterfritz hat geschrieben: Donnerstag 17. Oktober 2024, 09:19In "Ausrede" schwingt für mich immer der Vorwurf mit, dass das beschriebene Verhalten eigentlich ganz einfach zu ändern wäre. Deshalb hatte ich Dich gefragt, was Du meinst, wie man es ändern könnte. Wer das Ganze nämlich mit einer gewissen Emotion als "Ausrede" abtut, drückt damit ja eigentlich aus, dass er es gerne anders hätte.
... weil es Ausreden sind, wenn die Technik für die Fehler der Menschen, für typisch menschliche Eigenschaften verantwortlich gemacht wird und nicht der Mensch selbst.
Und ja, manche Dinge sind nicht zu ändern, dann müsstest du die Menschen ändern.
Viel Spaß dabei!
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Misterfritz
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Re: Früher war alles besser?

Beitrag von Misterfritz »

Dark Angel hat geschrieben: Donnerstag 17. Oktober 2024, 12:15 Es waren IMMER - zu allen Zeiten - die technischen Möglichkeiten, die die Verbreitung von Nachrichten forcierte und immer mussten Menschen damit klarkommen, mussten lernen zu analysieren, zu unterscheiden. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sie Erfindung des Buchdrucks, der Telegraphie, Radio oder TV war. Die Digitalisierung ist nur ein weiterer Schritt.
[....]
Du zitierst nicht mich!!!
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Dark Angel
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Re: Früher war alles besser?

Beitrag von Dark Angel »

Misterfritz hat geschrieben: Donnerstag 17. Oktober 2024, 12:45 Du zitierst nicht mich!!!
Nein, naürlich nicht!
Sorry, sehe es gerade. Wie ist das denn passiert?
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Dark Angel
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Re: Früher war alles besser?

Beitrag von Dark Angel »

Astrocreep2000 hat geschrieben: Donnerstag 17. Oktober 2024, 11:07 Das ist doch aber der ganz entscheidende Unterschied... Das ganze hat durch die technischen Möglichkeiten heute eine Wucht bekommen, der alle diejenigen, die das als Problem ansehen, im Moment noch relativ ratlos gegenüberstehen.
Es waren IMMER - zu allen Zeiten - die technischen Möglichkeiten, die die Verbreitung von Nachrichten forcierte und immer mussten Menschen damit klarkommen, mussten lernen zu analysieren, zu unterscheiden. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sie Erfindung des Buchdrucks, der Telegraphie, Radio oder TV war. Die Digitalisierung ist nur ein weiterer Schritt.
Astrocreep2000 hat geschrieben: Donnerstag 17. Oktober 2024, 11:07 Aber davon abgesehen kann ich gerade nicht nachvollziehen, worum es Dir denn jetzt eigentlich geht?
Es geht um Ausreden und Entschuldigungen, darum dass die Digitalisierung das Problem ist und nicht der Mensch der sich anpassen muss.[/quote]
Es geht um Ausreden und Entschuldigungen, darum dass die Digitalisierung das Problem ist und nicht der Mensch der sich anpassen muss.
Astrocreep2000 hat geschrieben: Donnerstag 17. Oktober 2024, 11:07Einerseits tust Du meine Feststellung als "Ausrede" ab, dass ein erheblicher Teil der von in den sozialen Medien mit Desinformation überfluteten Menschen dies nicht einmal merkt, geschweige denn gelernt hat, zu hinterfragen und mit seriösen Quellen abzugleichen.
...weil es eine Ausrede ist. Es sind NICHT die asozialen Medien und auch nicht die so genannten Desinformationen, sondern immer noch die Menschen, die User, die zu faul, zu bequem sind, zu analysieren, zu hinterfragen, die es sich aus Bequemlichkeit in ihren jeweiligen Bubbles gemütlich gemacht haben ...

Astrocreep2000 hat geschrieben: Donnerstag 17. Oktober 2024, 11:07In "Ausrede" schwingt für mich immer der Vorwurf mit, dass das beschriebene Verhalten eigentlich ganz einfach zu ändern wäre. Deshalb hatte ich Dich gefragt, was Du meinst, wie man es ändern könnte. Wer das Ganze nämlich mit einer gewissen Emotion als "Ausrede" abtut, drückt damit ja eigentlich aus, dass er es gerne anders hätte.

... weil es Ausreden sind, wenn die Technik für die Fehler der Menschen, für typisch menschliche Eigenschaften verantwortlich gemacht wird und nicht der Mensch selbst.
Und ja, manche Dinge sind nicht zu ändern, dann müsstest du die Menschen ändern.
Viel Spaß dabei!
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Helmuth_123
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Re: Früher war alles besser?

Beitrag von Helmuth_123 »

Maikel hat geschrieben: Dienstag 15. Oktober 2024, 07:46 Anders gesagt: Was die "Higher Society" sich in den 1920ern leisten konnte war wohl qualitativ hochwertiger als das, was heute fast jedermann in "durchschnittlichen Bekleidungsgeschäften" kaufen kann.
Da bin ich mir unsicher. Das wäre für mich wirklich interessant zu wissen. Wie hoch war die Qualität von Durchschnittskleidung der beispielsweise 20er und 30er Jahre im Vergleich zur Durchschnittskleidung der heutigen Zeit? Eine weitere spannende Frage wäre, unter welchen Bedingungen wurde diese Kleidung produziert und unter welchen Bedingungen wurden die Vorprodukte produziert. Angefangen von der Landwirtschaft (Schafshaltung, Leinen- und Baumwollanbau, Arbeitsbedingungen von Landarbeitern und Bauern), über die Produktion von Garn und Tuch bin hin zum Schneidern der Kleidung unter industriellen Bedingungen. Was hat dann diese Kleidung im Vergleich zu den anderen Aufwendungen gekostet, wie hat man diese Kleidung gepflegt und repariert. Gleichen sich höhere Anschaffungskosten eventuell dadurch aus, dass Kleidung länger hält und günstig repariert wird, anstatt immer wieder neu angeschafft zu werden? Hat man der Kleidung früher mehr Aufmerksamkeit zugewandt? Wenn ja, sollte man sich daran ein Beispiel nehmen? Welche Möglichkeiten hat der Ottonormalverbraucher heutzutage überhaupt, sich daran ein Beispiel zu nehmen? Welche Rolle spielt Reklame für die Geschmacksbildung? Welche Verantwortung haben Kleidungsproduzenten gegenüber Verbrauchern, ihren Arbeitern und der Umwelt? (Das sind dann wohl doch etwas mehr Fragen geworden. Vielleicht sogar ein bisschen kapitalismuskritisch? Vielleicht verkläre ich auch eine Vergangenheit, die es nie gegeben hat?)
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Dark Angel
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Re: Früher war alles besser?

Beitrag von Dark Angel »

Helmuth_123 hat geschrieben: Samstag 19. Oktober 2024, 19:19 Da bin ich mir unsicher. (Das sind dann wohl doch etwas mehr Fragen geworden. Vielleicht sogar ein bisschen kapitalismuskritisch? Vielleicht verkläre ich auch eine Vergangenheit, die es nie gegeben hat?)
Ja, das tust du!
Schau dir mal die Bilder von Heinrich Zille an oder aus der Weimarer Republik, insbesondere aus der Zeit der Hyperflation oder Weltwirtschaftgskrise ...
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Re: Früher war alles besser?

Beitrag von Helmuth_123 »

Dark Angel hat geschrieben: Sonntag 20. Oktober 2024, 11:24 Ja, das tust du!
Schau dir mal die Bilder von Heinrich Zille an oder aus der Weimarer Republik, insbesondere aus der Zeit der Hyperflation oder Weltwirtschaftgskrise ...
Keine Sorge, ich will ganz bestimmt nicht zurück in diese Vergangenheit. Schon allein der Medizin wegen und noch aus vielen anderen Gründen. Also anstatt mir Gedanken darüber zu machen, ob die Kleidung früher (was auch immer dieses früher heißt) besser war, mache ich mir lieber Gedanken darüber, wie Kleidung heute ist, zunächst und vor allem für mich und dann im Allgemeinen.
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Billie Holiday
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Re: Früher war alles besser?

Beitrag von Billie Holiday »

Helmuth_123 hat geschrieben: Sonntag 20. Oktober 2024, 14:37 Keine Sorge, ich will ganz bestimmt nicht zurück in diese Vergangenheit. Schon allein der Medizin wegen und noch aus vielen anderen Gründen. Also anstatt mir Gedanken darüber zu machen, ob die Kleidung früher (was auch immer dieses früher heißt) besser war, mache ich mir lieber Gedanken darüber, wie Kleidung heute ist, zunächst und vor allem für mich und dann im Allgemeinen.
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Re: Früher war alles besser?

Beitrag von JJazzGold »

Helmuth_123 hat geschrieben: Sonntag 20. Oktober 2024, 14:37 Keine Sorge, ich will ganz bestimmt nicht zurück in diese Vergangenheit. Schon allein der Medizin wegen und noch aus vielen anderen Gründen. Also anstatt mir Gedanken darüber zu machen, ob die Kleidung früher (was auch immer dieses früher heißt) besser war, mache ich mir lieber Gedanken darüber, wie Kleidung heute ist, zunächst und vor allem für mich und dann im Allgemeinen.

Wesentlich länger haltbar als der Trend, der sie schuf.

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Re: Früher war alles besser?

Beitrag von Helmuth_123 »

Billie Holiday hat geschrieben: Sonntag 20. Oktober 2024, 16:18 Billig, schlechte Qualität, oft schadstoffbelastet, dem Modediktat unterworfen, kurzlebig.
Gute Kleidung zu kaufen, ist tatsächlich nicht so einfach. Für eine gute Jacke aus Wolle mit Baumwoll/Viskosefutter musste ich von Jena nach Leipzig fahren. Ich fahre zwar gerne nach Leipzig, aber ich fände es schon gut, wenn ich gute Kleidung auch in Jena kaufen könnte. Und Plastik ist für mich ein Ausschlusskriterium für gut.
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Re: Früher war alles besser?

Beitrag von Helmuth_123 »

JJazzGold hat geschrieben: Sonntag 20. Oktober 2024, 16:31 Wesentlich länger haltbar als der Trend, der sie schuf.

https://www.ndr.de/fernsehen/screenshot ... tentxl.jpg
Neben problematischer Produktion und schlechter Tragequalität ist der Müll nochmal ein Problem. Wie lösen wir das Problem? Aufklärung? Vielleicht braucht es aber auch politische Rahmenbedingungen. Naja, ich will kein Streit anfangen. Da dürften wir wohl unterschiedliche Ansichten haben. ;) Also bleiben wir bei der Aufklärung. Darauf können wir uns wohl einigen.
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Re: Früher war alles besser?

Beitrag von JJazzGold »

Helmuth_123 hat geschrieben: Sonntag 20. Oktober 2024, 16:47 Neben problematischer Produktion und schlechter Tragequalität ist der Müll nochmal ein Problem. Wie lösen wir das Problem? Aufklärung? Vielleicht braucht es aber auch politische Rahmenbedingungen. Naja, ich will kein Streit anfangen. Da dürften wir wohl unterschiedliche Ansichten haben. ;) Also bleiben wir bei der Aufklärung. Darauf können wir uns wohl einigen.
Das Problem ist doch, dass Kleidung heutzutage zu günstig ist, ausgenommen Haute Couture.
Damit sinkt die Wertschätzung und der Billigkram landet nach dem Tragen eher in der Mülltonne, oder um das schlechte Gewissen zu beruhigen in der Kleidertonne, als in der Waschmaschine.
Daran wird ein Lieferkettengesetz und eine CO2 Abgabe nichts ändern.
Die Mentalität der Menschen muss sich ändern.
Das kann man politisch nicht erzwingen.
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Re: Früher war alles besser?

Beitrag von Helmuth_123 »

JJazzGold hat geschrieben: Sonntag 20. Oktober 2024, 17:08 Das Problem ist doch, dass Kleidung heutzutage zu günstig ist, ausgenommen Haute Couture.
Damit sinkt die Wertschätzung und der Billigkram landet nach dem Tragen eher in der Mülltonne, oder um das schlechte Gewissen zu beruhigen in der Kleidertonne, als in der Waschmaschine.
Daran wird ein Lieferkettengesetz und eine CO2 Abgabe nichts ändern.
Die Mentalität der Menschen muss sich ändern.
Das kann man politisch nicht erzwingen.
In Hinblick der mangelnden Wertschätzung von Kleidung gebe ich Dir Recht. Ich würde Dir aber widersprechen, wenn Du sagst, dass die Durchschnittskleidung zu günstig sei. Wenn ich mir das Polyesterparadies so anschaue, dann sind die dafür aufgerufenen Preise im Vergleich zur Qualität und den Produktionsbedingungen völlig überzogen. Also Aufklärung: Mein Ansatz wäre es auf jeden Fall darauf hinzuweisen, dass die Leute mit dieser Billigkleidung (billig meint nicht den Preis, sondern die Qualität) verarscht werden. Und dass die Menschen, ihr gutes Geld raffgierigen und ausbeutenden A...löchern geben, wenn sie diese Form von Kleidung kaufen. Und dass sie das Geld lieber sparen sollten, bis sich die Gelegenheit ergibt, ein besseres Kleidungsstück zu kaufen, dass seinen Preis in Hinblick auf Qualität und Produktion auch wert ist.
Der Ekel
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Re: Früher war alles besser?

Beitrag von Der Ekel »

Natrium war früher alles besser. Ach du guten alten Zeiten.
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