Die neuen Bundesländer sind abgehängt?

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jack000
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Die neuen Bundesländer sind abgehängt?

Beitrag von jack000 »

GELSENKIRCHEN IST SPITZENREITER IM BÜRGERGELD

Das Märchen vom abgehängten Osten, der mitgenommen werden will

Dieser Tage analysieren die Medien wieder den Erfolg der AfD. Dabei spielen ihre Stärke in Ostdeutschland und dessen wirtschaftliches Schattendasein eine wichtige Rolle. Nur: Dieser These widersprechen Angaben der Bundesregierung.

Die AfD trifft sich an diesem Wochenende zum zweiten Teil ihres Parteitags. Zudem steigt die Partei weiter in den Umfragen. Das zieht entsprechende Erklärungsversuche der meisten Medien nach sich. In diesen spielt der Osten Deutschlands, genauer gesagt die ehemalige DDR, eine zentrale Rolle. Denn dort holt die AfD mit Abstand ihre besten Ergebnisse.

Die besagten Analysen sind voll von Stereotypen. Der Osten sei wirtschaftlich abgehängt, die Bevölkerung dort deshalb verunsichert und sie müsse – am wichtigsten von allem – „besser mitgenommen“ werden. Doch sind das weniger Analysen. Es sind mehr Märchen, mit denen ihre Erzähler glauben machen wollen, alles könne gut werden: Wir kümmern uns wirtschaftlich um den Osten, der erlebt eine Blüte, alles ist gut, und wenn sie nicht gestorben sind, so leben sie noch heute.

Wie viele ostdeutsche Städte finden sich nun in der Übersicht der Städte mit dem höchsten Bürgergeld-Bezug? Rechnet man alle zusammen, sind es null. Stattdessen dominiert Nordrhein-Westfalen diese Tabelle. Neun von 15 Städten liegen im Verantwortungsbereich des Ministerpräsidenten Hendrik Wüst (CDU). Es wäre spannend, mal eine Analyse zu lesen, in der sein Erfolg auf die hohe Abhängigkeit seiner Bürger vom Staat zurückgeführt wird.

Gelsenkirchen führt diese Liste an: 24,9 Prozent seiner Bürger beziehen Bürgergeld. Das ist fast genau jeder Vierte. Auf den Plätzen vier bis neun folgen Duisburg, Dortmund, Essen, Herne, Hagen und Oberhausen. Wuppertal und Mönchengladbach belegen die Plätze elf und zwölf. Deutschlands kleinstes Bundesland ist mit beiden Städten in der Liste vertreten: Bremerhaven (Zweiter) und Bremen (Zehnter). Dazu kommen Wilhelmshaven (Dritter), Salzgitter (13.), Pirmasens (14.) und Saarbrücken (15.). In Saarbrücken beträgt die Bürgergeld-Quote noch 16,0 Prozent.

Das Abrutschen der Städte in eine hohe Abhängigkeit von Bürgergeld lässt sich leicht erklären. Es ist der Niedergang von Schlüsselindustrien: In den nordrhein-westfälischen Städten und in Saarbrücken war es der Niedergang des Abbaus und der Verarbeitung von Schwarzkohle. In Bremen, Bremerhaven und Wilhelmshaven der Bedeutungsverlust der Werften und in Pirmasens die Verlagerung der Lederverarbeitung und Textilindustrie in andere Länder – vor allem nach China.
https://www.tichyseinblick.de/meinungen ... fkBB2b6D9s
Es gibt also auch in den "alten Bundesländern" diverse schwierige ökonomische Situationen. Treffen also diese Vorurteile zu, dass in den neuen Bundesländern pauschal eine Ökonomische Nachteiligkeit unterstellt wird?
Faeser muss weg!
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oga
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Re: Die neuen Bundesländer sind abgehängt?

Beitrag von oga »

Der Prozentsatz von Bürgergeld-Bezüger ist nicht einzig relevant für den Erfolg der AfD, sondern auch das Wahlverhalten der Nichtbezüger.
I guess I should warn you, if I turn out to be particularly clear, you've probably misunderstood what I've said.
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JJazzGold
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Re: Die neuen Bundesländer sind abgehängt?

Beitrag von JJazzGold »

Die neuen Bundesländer sind abgehängt?

Nein.
Die hängen sich selbst ab.

Feiern zum Tag der deutschen Einheit?
Weshalb sollte man etwas feiern, was nicht vorhanden ist?

Wie feiern heute die bayerische Resistance.
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Skull
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Re: Die neuen Bundesländer sind abgehängt?

Beitrag von Skull »

JJazzGold hat geschrieben: Donnerstag 3. Oktober 2024, 12:16
Die neuen Bundesländer sind abgehängt?

Feiern zum Tag der deutschen Einheit?
Weshalb sollte man etwas feiern, was nicht vorhanden ist?
Bei mir und meiner sozialen Umgebung ist DAS aber verhanden. :)
Wir könnten also feiern. Tun es aber nicht. Freuen uns nur darüber.

mfg
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JJazzGold
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Re: Die neuen Bundesländer sind abgehängt?

Beitrag von JJazzGold »

Skull hat geschrieben: Donnerstag 3. Oktober 2024, 12:19 Bei mir und meiner sozialen Umgebung ist DAS aber verhanden. :)
Wir könnten also feiern. Tun es aber nicht. Freuen uns nur darüber.

mfg
Innerfamiliär haben wir immer zusammen gehört, vor 1990 und nach 1990.

Gesamtgesellschaftlich sehe ich keinen Zusammenschluss.
Mit geschätzten 40-45% der wählenden Bevölkerung der neuen Bundesstaaten teile ich nichts, außer dem Steuertopf.
Gesellschaftlich lehne ich diese 40-45%, die die Demokratie dazu nutzen möchten die Demokratie abzuschaffen, vehement ab.
Im Ausland ist es mir peinlich, auf diese Deutschen angesprochen zu werden und ich fühle mich genötigt, mich weit von denen zu distanzieren.
Sie zerstören die Zukunft der nächsten Generationen und ich verachte sie dafür.
Ich wünschte, Putin würde denen, wie einst Katharina II die Übersiedelung nach Russland mittels großzügigem Landangebot so schmackhaft machen, dass diese nicht widerstehen könnten.
Das würde ich feiern. :)
Zuletzt geändert von JJazzGold am Donnerstag 3. Oktober 2024, 19:50, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die neuen Bundesländer sind abgehängt?

Beitrag von Skull »

JJazzGold hat geschrieben: Donnerstag 3. Oktober 2024, 12:40
Gesamtgesellschaftlich sehe ich keinen Zusammenschluss.
Mit geschätzten 40-45% der wählenden Bevölkerung der neuen Bundesstaaten teile ich nichts, außer dem Steuertopf.
d'accord. Ich würde sogar für mich meinen:

Mit geschätzten 90-95% der wählenden Bevölkerung in Gesamtdeutschland teile ich nichts, außer dem Steuertopf.

Ändert aber nichts an meiner Einstellung und meinem Empfinden. :)

mfg
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Re: Die neuen Bundesländer sind abgehängt?

Beitrag von JJazzGold »

Skull hat geschrieben: Donnerstag 3. Oktober 2024, 13:05 d'accord. Ich würde sogar für mich meinen:

Mit geschätzten 90-95% der wählenden Bevölkerung in Gesamtdeutschland teile ich nichts, außer dem Steuertopf.

Ändert aber nichts an meiner Einstellung und meinem Empfinden. :)

mfg
Jedem sein Empfinden und einen Kreis oder Kreise, mit dem sie/er es teilen kann. :)
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Re: Die neuen Bundesländer sind abgehängt?

Beitrag von Frank_Stein »

jack000 hat geschrieben: Freitag 4. August 2023, 20:43 https://www.tichyseinblick.de/meinungen ... fkBB2b6D9s
Es gibt also auch in den "alten Bundesländern" diverse schwierige ökonomische Situationen. Treffen also diese Vorurteile zu, dass in den neuen Bundesländern pauschal eine Ökonomische Nachteiligkeit unterstellt wird?
Der Osten Deutschlands hat dem Westen gegenüber fast so etwas wie einen Vorteil. Es gibt vor allem im ländlichen Raum noch immer erschwinglichen Wohnraum und Bauland.
Das Bildungssystem ist noch immer relativ intakt. Die innere Sicherheit ist im Vergleich zum Westen höher (man kann hier sogar (sofern vorhanden) ins Schwimmbad gehen, sogar als unverschleierte Frau).
Man findet hier noch gut ausgebildete Arbeitskräfte zu einem erschwinglichen Preis.

Der Osten hat eine Chance, wenn die Frauen im Land wieder mehr Kinder bekommen. (Editiert)
Zuletzt geändert von Frank_Stein am Donnerstag 3. Oktober 2024, 19:50, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die neuen Bundesländer sind abgehängt?

Beitrag von Vongole »

Skull hat geschrieben: Donnerstag 3. Oktober 2024, 12:19 Bei mir und meiner sozialen Umgebung ist DAS aber verhanden. :)
Wir könnten also feiern. Tun es aber nicht. Freuen uns nur darüber.
Das geht mir (uns) genauso!
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Re: Die neuen Bundesländer sind abgehängt?

Beitrag von JJazzGold »

Frank_Stein hat geschrieben: Donnerstag 3. Oktober 2024, 19:37 Der Osten Deutschlands hat dem Westen gegenüber fast so etwas wie einen Vorteil. Es gibt vor allem im ländlichen Raum noch immer erschwinglichen Wohnraum und Bauland.
Das Bildungssystem ist noch immer relativ intakt. Die innere Sicherheit ist im Vergleich zum Westen höher.
Man findet hier noch gut ausgebildete Arbeitskräfte zu einem erschwinglichen Preis.

Der Osten hat eine Chance, wenn die Frauen im Land wieder mehr Kinder bekommen.
(editiert)
Es gibt im Osten der Republik im ländlichen Raum viel Leerstand und eine abwandernde Jugend.
Das wird sich weiter steigern, denn wer will schon unter Rechtsextremen wohnen.

Das Bildungssystem kann nicht intakt sein, wenn rund 45% die politisch extremen Ränder AfD und BSW wählen.

Der "erschwingliche Preis" für gut ausgebildete Arbeitskräfte im Osten der Republik ist schon lange Geschichte.

Der Männerüberschuss wird im Osten der Republik weiter wachsen, weil Frauen keinen Bock auf Männer mit Gebärmaschinephantasien haben.
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Frank_Stein
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Re: Die neuen Bundesländer sind abgehängt?

Beitrag von Frank_Stein »

JJazzGold hat geschrieben: Donnerstag 3. Oktober 2024, 19:49 Es gibt im Osten der Republik im ländlichen Raum viel Leerstand und eine abwandernde Jugend.
Das wird sich weiter steigern, denn wer will schon unter Rechtsextremen wohnen.

Der "erschwingliche Preis" für gut ausgebildete Arbeitskräfte im Osten der Republik ist schon lange Geschichte.

Der Männerüberschuss wird im Osten der Republik weiter wachsen, weil Frauen keinen Bock auf Männer mit Gebärmaschinephantasien haben. [/color]
Ja und dieser Wohnraum ist dann viel günstiger zu erwerben, als in München oder Hamburg. Bei Homeoffice ist aber eh egal, wo man wohnt. Wenn man in Hamburg einen Homeoffice-Arbeitsplatz hat und in Sachsen-Anhalt seine Wohnung, kann man sich in kurzer Zeit sehr reich sparen. :thumbup:

Das Bildungssystem kann nicht intakt sein, wenn rund 45% die politisch extremen Ränder AfD und BSW wählen.
Im Westen wäre die Quote auch höher, wenn man nur die Stimmen der Menschen berücksichtigen würde, die keinen Migrationshintergrund haben.
Aber das spielt keine Rollen. Entscheidend sind die Kompetenzen in Mathematik und Naturwissenschaften. Da sind Sachsen, dann Bayern und dann Thüringen an der Spitze und dass diese Länder noch immer so gut sind, hat mit der gegenüber Westdeutschland geringeren Migrationsquote zu tun.
Damit das Bildungssystem hier gut bleibt, muss auch die Migration niedrig bleiben.
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Re: Die neuen Bundesländer sind abgehängt?

Beitrag von PeterK »

Frank_Stein hat geschrieben: Donnerstag 3. Oktober 2024, 19:37 Der Osten hat eine Chance, wenn die Frauen im Land wieder mehr Kinder bekommen.
Dazu die NZZ:
Was haben Polarregionen wie Grönland und abgelegene griechische Inseln mit Ostdeutschland gemeinsam? Überall herrscht Frauenmangel. Junge Frauen verlassen nach der Schule in Scharen wegen fehlender Perspektiven ihre Heimat.

Doch was in den ostdeutschen Bundesländern in den vergangenen drei Jahrzehnten geschah, ist einzigartig in Europa und sogar weltweit. Immer noch packen junge, gut ausgebildete Frauen ihre Koffer. In einigen besonders strukturschwachen Gegenden beträgt der Männerüberschuss 25 Prozent.
https://www.nzz.ch/international/europa ... ld.1709243

Wundert mich nicht.
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JJazzGold
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Re: Die neuen Bundesländer sind abgehängt?

Beitrag von JJazzGold »

Frank_Stein hat geschrieben: Donnerstag 3. Oktober 2024, 19:52 Ja und dieser Wohnraum ist dann viel günstiger zu erwerben, als in München oder Hamburg. Bei Homeoffice ist aber eh egal, wo man wohnt. Wenn man in Hamburg einen Homeoffice-Arbeitsplatz hat und in Sachsen-Anhalt seine Wohnung, kann man sich in kurzer Zeit sehr reich sparen. :thumbup:
Wer sollte dorthin wollen, wo die dort geborene Jugend abwandert?
Wer sollte in Regionen ziehen wollen, wo die AfD NeoNazis die Herrschaft übernommen haben?


Im Westen wäre die Quote auch höher, wenn man nur die Stimmen der Menschen berücksichtigen würde, die keinen Migrationshintergrund haben.
Aber das spielt keine Rollen. Entscheidend sind die Kompetenzen in Mathematik und Naturwissenschaften. Da sind Sachsen, dann Bayern und dann Thüringen an der Spitze und dass diese Länder noch immer so gut sind, hat mit der gegenüber Westdeutschland geringeren Migrationsquote zu tun.
Damit das Bildungssystem hier gut bleibt, muss auch die Migration niedrig bleiben.

Bayern liegt im sog Westen der Republik und hat geschätzt so viele Bürger mit Migrationshintergrund wie die 5 neuen Bundesländer heutzutage zusammen und das bereits seit Jahrhunderten.
Das hat uns davor bewahrt Rohrer zu werden und die Spat zu bekommen.
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Re: Die neuen Bundesländer sind abgehängt?

Beitrag von Mendoza »

JJazzGold hat geschrieben: Donnerstag 3. Oktober 2024, 20:12 Wer sollte dorthin wollen, wo die dort geborene Jugend abwandert?
Wer sollte in Regionen ziehen wollen, wo die AfD NeoNazis die Herrschaft übernommen haben?
Wenn es keine Arbeit gibt, dann zieht die Jugend weg. Das ist schon vor 30 Jahren passiert als von der Afd noch nichts zu sehen war. Außerdem gibt es in Frankreich, Holland, Österreich und Italien genau so viele Rechte wie im Osten ohne dass sich da jemand weigert in diese Länder zu investieren oder dort hin zu ziehen.
Bayern liegt im sog Westen der Republik und hat geschätzt so viele Bürger mit Migrationshintergrund wie die 5 neuen Bundesländer heutzutage zusammen und das bereits seit Jahrhunderten.
Das hat uns davor bewahrt Rohrer zu werden und die Spat zu bekommen.
Ob das wirklich seit Jahrhunderten so ist lass ich mal beiseite. In den anderen deutschen Gebieten gab und gibt es natürlich auch Ein- und Auswanderung. Die Eingewanderten wurden jedenfalls fast immer angeworben. Es gab aber noch nie ein - de facto - Selbsteintrittsrecht und anschließender verpflichtender Versorgung kulturferner, ungerufener und unqualifizierter Gäste. inwiefern sollen die uns hier im Osten weiter bringen?
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Re: Die neuen Bundesländer sind abgehängt?

Beitrag von JJazzGold »

Frank_Stein hat geschrieben: Donnerstag 3. Oktober 2024, 20:58 Ja. ... und wenn dann noch junge migrantische Männer aus arabischen Ländern dazu kommen, dann ist vermutlich alles perfekt und alle sind glücklich und wählen die Grünen. ;)

Aber die Sache wird sich umkehren. Es gibt auch viele Frauen, die die AfD oder den BSW wählen, weil sie mitbekommen haben, dass Islamismus auch keine Alternative ist. Materieller Wohlstand ist eben auch nicht alles. Wichtiger ist, dass die Kinder eine gute Schulausbildung bekommen und da ist Sachsen einsame Spitze in Deutschland und Europa.

Viele Frauen im Osten der Republik wählen AfD und BSW, weil sie keine islamistische Partei wählen können und gerne arm wären?
Faszinierend.
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Re: Die neuen Bundesländer sind abgehängt?

Beitrag von Mendoza »

Frank_Stein hat geschrieben: Donnerstag 3. Oktober 2024, 21:11 ja ... und meist männlich und islamistisch (auf dem Antifeminismusindex mit 10/10 Punkten) und in einer Region, wo es bereits 25% Männerüberschuss in dieser Altersgruppe gibt.

Welches Genie ist denn auf diese Idee gekommen, das so zu machen? ... und hinterher wundert man sich über das Abschneiden von BSW und AfD vor allem bei jungen männlichen Wählern. Aber klar ... wird wohl an mangelnder Schulbildung liegen ;)
Keine Ahnung wer das ausgeheckt hat. Man bringt in eine Region Deutschlands, das riesige Probleme hat Leute rein, die noch mehr Probleme verursachen und dann geht das große Wundern los, warum die Menschen darauf allergisch reagieren :s
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Re: Die neuen Bundesländer sind abgehängt?

Beitrag von JJazzGold »

Mendoza hat geschrieben: Donnerstag 3. Oktober 2024, 21:06 Wenn es keine Arbeit gibt, dann zieht die Jugend weg. Das ist schon vor 30 Jahren passiert als von der Afd noch nichts zu sehen war. Außerdem gibt es in Frankreich, Holland, Österreich und Italien genau so viele Rechte wie im Osten ohne dass sich da jemand weigert in diese Länder zu investieren oder dort hin zu ziehen.

Ob das wirklich seit Jahrhunderten so ist lass ich mal beiseite. In den anderen deutschen Gebieten gab und gibt es natürlich auch Ein- und Auswanderung. Die Eingewanderten wurden jedenfalls fast immer angeworben. Es gab aber noch nie ein - de facto - Selbsteintrittsrecht und anschließender verpflichtender Versorgung kulturferner, ungerufener und unqualifizierter Gäste. inwiefern sollen die uns hier im Osten weiter bringen?

Dann probiert doch aus, wie weit ihr mit eurer AfD und eurem BSW und eurem Nationalismus statt Fachkompetenz kommt.
Ich hätte allen drei Bundesländern in denen zuletzt gewählt wurde eine AfD-BSW Regierung gegönnt, am besten gleich drei bis vier Legislaturperioden lang.
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Re: Die neuen Bundesländer sind abgehängt?

Beitrag von Frank_Stein »

JJazzGold hat geschrieben: Donnerstag 3. Oktober 2024, 21:21 Dann probiert doch aus, wie weit ihr mit eurer AfD und eurem BSW und eurem Nationalismus statt Fachkompetenz kommt.
Ich hätte allen drei Bundesländern in denen zuletzt gewählt wurde eine AfD-BSW Regierung gegönnt, am besten gleich drei bis vier Legislaturperioden lang.
AfD und BSW haben das Problem, dass sie mehr Mandate ergattert haben, als sie fähiges und erfahrenes Personal haben.
Man wird etwas Zeit benötigen, bis man das Personal zusammen hat, mit dem man am Ende eine Regierung bilden kann.
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Re: Die neuen Bundesländer sind abgehängt?

Beitrag von JJazzGold »

Mendoza hat geschrieben: Donnerstag 3. Oktober 2024, 21:16 Keine Ahnung wer das ausgeheckt hat. Man bringt in eine Region Deutschlands, das riesige Probleme hat Leute rein, die noch mehr Probleme verursachen und dann geht das große Wundern los, warum die Menschen darauf allergisch reagieren :s

Bei 2,5 - 5%?
Siehe Statista


https://de.statista.com/statistik/daten ... nach%20dem
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Re: Die neuen Bundesländer sind abgehängt?

Beitrag von JJazzGold »

Frank_Stein hat geschrieben: Donnerstag 3. Oktober 2024, 21:24 AfD und BSW haben das Problem, dass sie mehr Mandate ergattert haben, als sie fähiges und erfahrenes Personal haben.
Man wird etwas Zeit benötigen, bis man das Personal zusammen hat, mit dem man am Ende eine Regierung bilden kann.
Das sind gute Nachrichten.
Dann können wir uns mit dem Mauerbau, dieses Mal von der anderen Seite, noch Zeit lassen bis unsere Wirtschaft wieder floriert.
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Re: Die neuen Bundesländer sind abgehängt?

Beitrag von Mendoza »

JJazzGold hat geschrieben: Donnerstag 3. Oktober 2024, 21:21 Dann probiert doch aus, wie weit ihr mit eurer AfD und eurem BSW und eurem Nationalismus statt Fachkompetenz kommt.
Ich hätte allen drei Bundesländern in denen zuletzt gewählt wurde eine AfD-BSW Regierung gegönnt, am besten gleich drei bis vier Legislaturperioden lang.
ich bin da als CDU-Wähler der falsche Adressat und halte weder was von AfD noch von BSW, aber ich verstehe den Frust der Leute.
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Re: Die neuen Bundesländer sind abgehängt?

Beitrag von Frank_Stein »

JJazzGold hat geschrieben: Donnerstag 3. Oktober 2024, 21:27
Bei 2,5 - 5%?
Siehe Statista


https://de.statista.com/statistik/daten ... nach%20dem
2,5-5% in der Gesamtbevölkerung. Du musst mal die jeweiligen Altersgruppen betrachten und vor allem die Auswirkungen auf das Bildungssystem.
Unser System funktioniert sehr gut bei homogenen Klassen. Bei heterogenen Klassen kollabiert es.
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Re: Die neuen Bundesländer sind abgehängt?

Beitrag von Frank_Stein »

JJazzGold hat geschrieben: Donnerstag 3. Oktober 2024, 22:12 Jetzt ist mir klar, weshalb Sie keinen Blick auf den Anfang der Tabelle werfen wollen. Sie müssten sich über Ihr Gejammer schämen.
Selbst wenn von diesen 2,6% der höchste Anteil im Bereich 18 - 29 Jahre liegt, ist das in Summe immer noch lächerlich wenig im Vergleich mit den Aufnahmezahlen in NRW und BY.
Ist Dir in meinem Link denn nicht aufgefallen, dass in dieser Altersgruppe etwa 10 mal mehr Menschen in NRW leben, als in Thüringen?
Aber NRW nimmt nur etwa 21% auf und nicht 25%
Wir haben es hier also in dieser Altersgruppe mit einer beschleunigten Migration im Verhältnis zum Westen zu tun, was die kommende Generation betrifft. Es ist diese Gruppe, die daher auch verstärkt die AfD wählt.
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Re: Die neuen Bundesländer sind abgehängt?

Beitrag von Vongole »

Hier musste leider gründlich aufgeräumt werden, weil ein User mal wieder seinem Lieblingsthema frönen wollte, statt sich an das Threadthema zu halten.
Und das kann jeder im EP nachlesen, es geht nicht um gebärunwillige Frauen und auch nicht um Flüchtlinge!

Jeder weitere Versuch, den Thread voll zu spammen, zieht eine Sanktion nach sich!

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Re: Die neuen Bundesländer sind abgehängt?

Beitrag von becksham »

Frank_Stein hat geschrieben: Donnerstag 3. Oktober 2024, 19:52 Ja und dieser Wohnraum ist dann viel günstiger zu erwerben, als in München oder Hamburg. ...
Wie doof muss man eigentlich sein, um die Preise des ländlichen Raums im Osten mit den Preisen von München oder Hamburg zu vergleichen?
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Frank_Stein
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Re: Die neuen Bundesländer sind abgehängt?

Beitrag von Frank_Stein »

becksham hat geschrieben: Freitag 4. Oktober 2024, 08:58 Wie doof muss man eigentlich sein, um die Preise des ländlichen Raums im Osten mit den Preisen von München oder Hamburg zu vergleichen?
Du hast es vielleicht überlesen (ich unterstelle Dir mal trotzdem keine Leseschwäche), aber ich hatte geschrieben, dass sich die Arbeitswelt verändert hat und man viele Arbeiten im Homeoffice erledigen kann. Wer also in Hamburg oder München angestellt ist, jedoch im Homeoffice (also von überall) arbeiten kann, zieht einen Nutzen aus den hohen Gehältern, hat aber deutlich geringere Kosten im Bereich Wohnraum usw. wenn er aus den Metropolen in den ländlichen Raum im Osten zieht.

Genau das könnte für die neuen Länder ein Vorteil sein, dass das Überangebot an Wohnungen im ländlichen Raum einige Menschen aus den Großstädten anzieht und so umgekehrt die Metropolen- Regionen entlastet.

Abgehängt sein kann man somit auch als Vorteil betrachten.

Wenn also Menschen mit hohem Einkommen in kleine Orte ziehen, dann kann der gesamte Ort davon profitieren. Da sie weniger Geld für die Miete ausgeben müssen, bleibt mehr Geld für andere Bereiche. Bäcker, Handwerker, Erzieher und Ärzte würden von einer solchen Nachfrage profitieren ... neue Zuversicht.

Aber das beste daran ist: Während man in München &Co zwei voll erwerbstätige Personen benötigt, wobei ein Einkommen davon für Miete &Co drauf geht, reicht in obiger Konstellation aus, wenn nur einer arbeitet. Das wäre sehr familienfreundlich.

Der Osten wird sich wieder berappeln. Man wird die Vorteile erkennen und schätzen lernen.
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Re: Die neuen Bundesländer sind abgehängt?

Beitrag von relativ »

Frank_Stein hat geschrieben: Donnerstag 3. Oktober 2024, 19:52 Ja und dieser Wohnraum ist dann viel günstiger zu erwerben, als in München oder Hamburg. Bei Homeoffice ist aber eh egal, wo man wohnt. Wenn man in Hamburg einen Homeoffice-Arbeitsplatz hat und in Sachsen-Anhalt seine Wohnung, kann man sich in kurzer Zeit sehr reich sparen. :thumbup:
Ja wirst du nur evtl. keine Infrastruktur mehr haben, da wo du auf den Land wohnst. Bei einer geplanten Remigration wird das sogar noch viel schneller passieren, also die Deindustrialisierung und der Verlust ganzer Dörfer und Regionen. Die Natur wird das freuen, den Mensch der dann evtl. von seiner Heimat wegziehen muss, eher weniger.


Im Westen wäre die Quote auch höher, wenn man nur die Stimmen der Menschen berücksichtigen würde, die keinen Migrationshintergrund haben.
Das vermutest du...
Aber das spielt keine Rollen. Entscheidend sind die Kompetenzen in Mathematik und Naturwissenschaften. Da sind Sachsen, dann Bayern und dann Thüringen an der Spitze und dass diese Länder noch immer so gut sind, hat mit der gegenüber Westdeutschland geringeren Migrationsquote zu tun.
Das stimmt ,die leistungsunterschied sind groß , was da zu buche schlägt sich gleich mehrere Faktoren. 1. Sprache, 2. soziale Lage (ähnlich wie bei deutschen Eltern aus sozial schwachen und ungebildeten Schichten, schlägt das natürlich auch bei Migrantenkindern ein.) 3. Austattung der Schulen mit Material und Personal 4. Corona hat die Situation nochmal verschlechtert.
Damit das Bildungssystem hier gut bleibt, muss auch die Migration niedrig bleiben.
Das ist natürlich völliger Unsinn.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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relativ
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Re: Die neuen Bundesländer sind abgehängt?

Beitrag von relativ »

Frank_Stein hat geschrieben: Freitag 4. Oktober 2024, 09:07 Du hast es vielleicht überlesen (ich unterstelle Dir mal trotzdem keine Leseschwäche), aber ich hatte geschrieben, dass sich die Arbeitswelt verändert hat und man viele Arbeiten im Homeoffice erledigen kann. Wer also in Hamburg oder München angestellt ist, jedoch im Homeoffice (also von überall) arbeiten kann, zieht einen Nutzen aus den hohen Gehältern, hat aber deutlich geringere Kosten im Bereich Wohnraum usw. wenn er aus den Metropolen in den ländlichen Raum im Osten zieht.
Deutschlands reichtum kommt aber immer noch überwiegend aus dem produzierenden Gewerbe, da ist erstmal wenig mit Homeoffice und nochmal wenn du einer billige Wohung mit wenig bzw. keiner Infrastruktur leben kannst , hält dich auch jetzt schon niemand auf.
Genau das könnte für die neuen Länder ein Vorteil sein, dass das Überangebot an Wohnungen im ländlichen Raum einige Menschen aus den Großstädten anzieht und so umgekehrt die Metropolen- Regionen entlastet.
Ja, dann werden diese Dörfer aber auch zu Städten, wenn nicht, siehe Infrstrukturprobleme
Abgehängt sein kann man somit auch als Vorteil betrachten.
Solange man geistig nicht abgehängt wird.
Wenn also Menschen mit hohem Einkommen in kleine Orte ziehen, dann kann der gesamte Ort davon profitieren. Da sie weniger Geld für die Miete ausgeben müssen, bleibt mehr Geld für andere Bereiche. Bäcker, Handwerker, Erzieher und Ärzte würden von einer solchen Nachfrage profitieren ... neue Zuversicht.
Oh du willst ländliche Ghettos für Wohlhabende, damit sie sich nicht mehr mit den Migranten in den Städten auseinandersetzen muessen? Ich glaube du durchdenkst das falsch.
Aber das beste daran ist: Während man in München &Co zwei voll erwerbstätige Personen benötigt, wobei ein Einkommen davon für Miete &Co drauf geht, reicht in obiger Konstellation aus, wenn nur einer arbeitet. Das wäre sehr familienfreundlich.
...und ich frage mal Provokant, das käme ja dann auch dem favorisierten traditionellen Familienbild aus denn 50igern näher , gelle?
Der Osten wird sich wieder berappeln. Man wird die Vorteile erkennen und schätzen lernen.
Der Osten muss sich nicht berappeln, nur weniger Jammern.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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becksham
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Re: Die neuen Bundesländer sind abgehängt?

Beitrag von becksham »

Frank_Stein hat geschrieben: Freitag 4. Oktober 2024, 09:07 Du hast es vielleicht überlesen (ich unterstelle Dir mal trotzdem keine Leseschwäche), aber ich hatte geschrieben, dass sich die Arbeitswelt verändert hat und man viele Arbeiten im Homeoffice erledigen kann. Wer also in Hamburg oder München angestellt ist, jedoch im Homeoffice (also von überall) arbeiten kann, zieht einen Nutzen aus den hohen Gehältern, hat aber deutlich geringere Kosten im Bereich Wohnraum usw. wenn er aus den Metropolen in den ländlichen Raum im Osten zieht.
...
Du kapierst mal wieder nix. Also ich würde nicht in die rechte Pampa im Osten ziehen, denn ich kann günstig auch in der Pampa im Westen wohnen.
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Frank_Stein
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Re: Die neuen Bundesländer sind abgehängt?

Beitrag von Frank_Stein »

relativ hat geschrieben: Freitag 4. Oktober 2024, 10:06 Deutschlands reichtum kommt aber immer noch überwiegend aus dem produzierenden Gewerbe, da ist erstmal wenig mit Homeoffice und nochmal wenn du einer billige Wohung mit wenig bzw. keiner Infrastruktur leben kannst , hält dich auch jetzt schon niemand auf.
Ja, sicher. Es gibt Jobs, die man im Homeoffice machen kann und andere natürlicherweise nicht.
Winterdienst im Homeoffice ist ebenso schwierig wie Homeoffice als Notarzt.

Aber es gibt eben (vor allem im IT-Bereich, Werbetexter usw.) Arbeiten, die man auch von zuhause aus erledigen kann.
Es wäre ja schon eine große Entlastung für die Städte, wenn nur 5% der Bewohner die Umzugswagen anrollen lassen würden oder
einige eine kleine Arbeitswohnung in der Stadt haben (zum Schlafen) und die Familie dann auf dem Land lebt.

Es gibt viele Möglichkeiten, die neuen Freiräume für sich zu nutzen.

Und ja, auch in der westdeutschen Provinz gibt es sicherlich noch günstige Wohnmöglichkeiten, aber im Osten gibt es mehr Möglichkeiten mit kleinem Budget auszukommen.
Ceterum censeo Carthaginem esse delendam.
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frems
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Re: Die neuen Bundesländer sind abgehängt?

Beitrag von frems »

relativ hat geschrieben: Freitag 4. Oktober 2024, 10:06 Der Osten muss sich nicht berappeln, nur weniger Jammern.
Theo prophezeit seit Ewigkeiten, dass seine Provinz irgendwann boomen wird, weil irgendwas mit Ausländern. Ist bloß bis heute nicht eingetreten und auch die vielen Flüchtlinge vor mittlerweile fast zehn Jahren haben es nicht geändert. Selbst rechte Blätter wie die WELT können es nicht mehr leugnen: https://archive.ph/q4p7J

Es gibt natürlich auch im Osten tolle Orte, ob Potsdam, Leipzig oder Rostock. Nur ist das ja nun wirklich nicht Provinz, sondern interessante Großstädte. Da zahlt man gerne lieber etwas mehr Miete, um nicht in Orten wie https://de.m.wikipedia.org/wiki/Hirschf ... andenburg) (man schaue nur mal auf die letzten Landtagswahlen) leben zu müssen. Wenn Standorte extrem billig sind und keine Nachfrage haben, hat das ja Gründe, sonst wären die Preise andere.

Bei reinen Remote-Jobs ist man zudem überhaupt nicht abhängig, in Deutschland zu leben, egal ob Ost oder West, sofern es keine Vorgaben vom Arbeitgeber oder so gibt. Dann kann man auch nach Bulgarien an den Strand ziehen. Oder noch weiter weg, sofern es von der Zeitzone und Online-Terminen passt.
Labskaus!

Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
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frems
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Re: Die neuen Bundesländer sind abgehängt?

Beitrag von frems »

Geld ist da - es fehlen Menschen

Der Bund fördert den Lausitzer Strukturwandel mit Milliarden. Cottbus zum Beispiel profitiert von Investitionen in Bahnwerk, Uni-Medizin und Science-Park. Statt Angst vor einem neuen Bruch herrscht nun Sorge um fehlende Fachkräfte. [...]

Die Präsidentin der Brandenburgischen-Technischen Universität Cottbus-Senftenberg, Gesine Grande, verweist auf eine Studie ihres Hauses. Demnach werden der Lausitz bis 2038 bis zu 60.000 Fachkräfte fehlen. Die Region Südbrandenburg kämpfe dabei auch immer noch mit den Nachwendewirren.

"Wir haben hier in der Lausitz einfach eine schwierige demografische Situation. Vor 20, 30 Jahren sind sehr viele junge Leute weggegangen aus der Region – und die fehlen einfach als Eltern. Wir haben in den Landkreisen um Cottbus mit den geringsten Kinderanteil in ganz Deutschland. Und wenn Kinder fehlen, fehlen Schüler, Studenten, Absolventen", sagt Grande. Die Uni selbst stelle sich konsequenter international auf, schon heute kämen 40 Prozent der Doktoranden nicht aus Deutschland, sagt Grande.

Neben der Randlage hat Cottbus noch ein weiteres Problem, ein Image-Problem. Stadt und Region gelten als eher skeptisch, was Zuwanderung angeht, immer wieder gibt es auch fremdenfeindliche Übergriffe. Das ist fatal, sagt Doreen Mohaupt, sie ist als Dezernentin für die Stadtentwicklung von Cottbus zuständig.
https://www.rbb24.de/wirtschaft/beitrag ... l-dlr.html

Huch, wie kann das bloß sein? Rechtsextremismus schreckt potentielle Fachkräfte ab statt sie magisch anzuziehen? Das ist ja verrückt und unerklärlich. :eek:
Labskaus!

Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
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