Zitate berühmter Philosophen

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Oliver Krieger
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Zitate berühmter Philosophen

Beitrag von Oliver Krieger »

Herzlich willkommen im Diskurs über gehaltvolle Zitate berühmter Philosophen.

An diesem Ort möchte ich solche Zitate platzieren und platziert wissen, die es wert sind, genannt, und reflektiert, und auch diskutiert zu werden. Die Diskussion kann meinetwegen auch hier stattfinden, wenn dem keine wichtigen Gründe widersprechen.

Die Zitate können etwas länger sein, schließlich ist der logische Kontext derselben von Bedeutung.

Ich beginne mit einem Zitat Bertrand Russells :
"Religion is based ... mainly upon fear ... fear of the mysterious, fear of defeat, fear of death. Fear is the parent of cruelty, and therefore it is no wonder if cruelty and religion have gone hand in hand. My own view on religion is that of Lucretius. I regard it as a disease born of fear and as a source of untold misery to the human race."

"Religion basiert ... hauptsächlich auf Angst ... Angst vor dem Geheimnisvollen, Angst vor Niederlagen, Angst vor dem Tod. Angst ist der Ursprung der Grausamkeit, und daher ist es kein Wunder, dass Grausamkeit und Religion Hand in Hand gehen. Meine eigene Sicht auf Religion ist die von Lucretius. Ich betrachte es als eine aus Angst geborene Krankheit und als eine Quelle ungesagten und unsagbaren Elends für die Menschheit."
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Oliver Krieger
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Re: Zitate berühmter Philosophen

Beitrag von Oliver Krieger »

The sad thing about artificial intelligence is that it lacks artifice and therefore intelligence.

Das Traurige an der künstlichen Intelligenz ist, dass es ihr an Künstlichkeit und damit an Intelligenz mangelt.
Jean Baudrillard
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denkmal
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Re: Zitate berühmter Philosophen

Beitrag von denkmal »

Nach meiner Meinung eines der am häufigsten falsch verwendeten Zitate.
„Ich weiß, dass ich nicht weiß.“
Sokrates in Platons Apologie des Sokrates und Meno (4. Jahrhundert v. Chr.)
Wird gerne als "Ich weiß, daß ich nichts weiß" zitiert.

Gemeint ist aber wohl, dass im Disput "nur" eine Meinung geäußert wird statt eines Fakts. Aber er (Sokrates) ist sich dessen zumindest bewusst (und das läßt den Schluss zu, dass das Gegenüber das noch nicht für sich erkannt hat).

So zumindest hatte ich mir das im Unterricht vor zig Jahren zusammengereimt. :)
Neuere Quelle
Noch ne neuere Quelle

Das andere war eher "Wer weiß, dass er nicht alles weiß, weiß mehr als der, der nicht alles weiß und nicht weiß, das er nicht alles weiß" (Unbekannt) **Sorry für den Ausflug... :cool: **
Zuletzt geändert von denkmal am Donnerstag 13. Juni 2024, 08:43, insgesamt 2-mal geändert.
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Nathan
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Re: Zitate berühmter Philosophen

Beitrag von Nathan »

"Planung ist der Ersatz des Zufalls durch den Irrtum" [Management Weisheit] --- nur zur Einstimmung. Auch unbekannte Menschen können große Philosophen sein.

Aber nun zum eigentlichen Thema:

Das hat er NIE gesagt:
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt
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denkmal
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Re: Zitate berühmter Philosophen

Beitrag von denkmal »

Nathan hat geschrieben: Donnerstag 13. Juni 2024, 08:30 "Planung ist der Ersatz des Zufalls durch den Irrtum" [Management Weisheit] --- nur zur Einstimmung. Auch unbekannte Menschen können große Philosophen sein.

Aber nun zum eigentlichen Thema:

Das hat er NIE gesagt:
Ich glaube sogar, die unbekannten "Philosophen" sind deutlich in der Überzahl. :cool:
Dummheit ist keine Ausrede.
(Unbekannt)
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syna
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Re: Zitate berühmter Philosophen

Beitrag von syna »

Was hier auch gut in's Forum passt:
Albert Einstein hat geschrieben: Die Majorität der Dummen ist unüberwindbar und für alle Zeiten gesichert. Der
Schrecken ihrer Tyrannei wird indessen gemildert durch ihren Mangel an
Konsequenz.
Quelle: Albert Einstein: Mein Weltbild - Ullstein – ISBN 3548 350 240, Erstdruck 1934 Amsterdam, Seite 105.
--~~/§&%"$!\~~--
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Nathan
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Re: Zitate berühmter Philosophen

Beitrag von Nathan »

denkmal hat geschrieben: Donnerstag 13. Juni 2024, 08:49 Ich glaube sogar, die unbekannten "Philosophen" sind deutlich in der Überzahl. :cool:
Dummheit ist keine Ausrede.
(Unbekannt)
Ja, das glaube ich auch. Der Autor dieser Weisheit ist mir aber kein Unbekannter. Ich treffe ihn immer dann, wenn ich in einen Spiegel schaue!

Jedoch, das Strangthema will es anders. Also bitte sehr:
„Die Natur muss gefühlt werden.“
(Alexander von Humboldt, deutscher Forschungsreisender, 1769 – 1859, in einem Brief vom 3. Januar 1810 an seinen Freund Johann Wolfgang von Goethe) [Anm. Nathan: DAS hat er wirklich gesagt]
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Nathan
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Re: Zitate berühmter Philosophen

Beitrag von Nathan »

syna hat geschrieben: Donnerstag 13. Juni 2024, 08:57 Was hier auch gut in's Forum passt:



Quelle: Albert Einstein: Mein Weltbild - Ullstein – ISBN 3548 350 240, Erstdruck 1934 Amsterdam, Seite 105.
Bedauerlich, dass er nie die europäischen Nationallöwinnen erleben durfte, wie sie sich umschleichen und nur auf Schwäche der anderen warten. ItalienfirstFrankreichfirstDeutschlandfirst - wie witzig!
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Oliver Krieger
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Re: Zitate berühmter Philosophen

Beitrag von Oliver Krieger »

Nathan hat geschrieben: Donnerstag 13. Juni 2024, 08:30 Das hat er NIE gesagt:
https://www.presseportal.de/pm/133833/4412384

Ein Zitat-Forscher nennt es "Kuckuckszitat", ähnlich wie das fälschlich Voltaire zugeschriebene „Ich verachte Ihre Meinung, aber ich gäbe mein Leben dafür, dass Sie sie sagen dürfen.“, welches eigentlich von Evelyn Beatrice Hall stammt.
denkmal hat geschrieben: Donnerstag 13. Juni 2024, 08:25 Das andere war eher "Wer weiß, dass er nicht alles weiß, weiß mehr als der, der nicht alles weiß und nicht weiß, das er nicht alles weiß" (Unbekannt) **Sorry für den Ausflug... :cool: **
Diese zweite Bedeutung ist diejenige, die ich für den Spruch von Sokrates kenne. Meines Wissens hat Sokrates in Athen berufsbezogene Befragungen durchgeführt, um die Meinung der Arbeiter und Beamten von deren eigenem persönlichen Fachverständnis herauszufinden. Das Ergebnis dieser Erhebung war wohl sehr deutlich, fast alle gaben entrüstet zur Antwort, ausgelernt zu haben, also alles, oder alles Nötige für die Berufsausübung zu wissen. Sokrates setzte diesem Ergebnis sein eigenes, kontrapunktierend entgegen.

Die athenische Regierung nahm ihm diesen Zweifel wohl sehr übel, besonders, weil er die athenische Jugend für diese erste dokumentierte Meinungsforschung der Menschheit instrumentalisierte, und richtete ihn deswegen hin.

Die Parallele zu Jesus Christus ist ganz bemerkenswert.
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Nathan
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Re: Zitate berühmter Philosophen

Beitrag von Nathan »

Es gibt eine Kurzgeschichte mit einem fiktiven Interview, in dem der Autor Sokrates zwar erfundene, aber im Bereich der historischen Belge liegende Dinge zu einem Thema sagen lässt, das wie heute Pädophilie, besser Päderasmus nennen, und das in der griechischen Antike üblich war. Es führte jedoch immer wieder zu schweren Eifersuchtsdramen und war womöglich neben der offiziellen Begründung auch persönlicher Hintergrund bei seiner Hinrichtung.
Aber wir antiken Griechen interpretierten damals vieles mit der so genannten Säfte-Lehre. Das reichte bis in die Pädagogik hinein. Wir nahmen an, dass das Sperma eines hervorragenden Politikers, eines Volkshelden, eines bekannten Philosophen, eines tapferen Kriegers, eines bekannten Künstlers, eines wertvollen Mannes, usw. dessen genetische Eigenschaften enthielt und diese beim sexuellen Verkehr mit einem geliebten Knaben übertragen würden, rektal oder oral übertragen würden. Auch daraus resultierte die Praxis des sexuellen Verkehrs mit einem Knaben in einer solchen pädagogischen Beziehung.
Ein bisschen was glaubte er schon zu wissen.

Das ganze "Interview" ist übrigens eine hervorragende Quelle für ethisches Material zur Handhabung und Bestrafung von Sexualdelikten. https://www.e-stories.de/view-kurzgesch ... html?29009
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denkmal
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Re: Zitate berühmter Philosophen

Beitrag von denkmal »

Epikur schrieb
Das schauerlichste aller Übel, der Tod, hat also keine Bedeutung für uns; denn solange wir da sind, ist der Tod nicht da, wenn aber der Tod da ist, dann sind wir nicht da.
Epikur (altgriechisch Ἐπίκουρος Epíkouros; * um 341 v. Chr. auf Samos; † 271 oder 270 v. Chr. in Athen)
So einfach ist Leben! ;)
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denkmal
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Re: Zitate berühmter Philosophen

Beitrag von denkmal »

„Man verdirbt einen Jüngling am sichersten, wenn man ihn anleitet, den Gleichdenkenden höher zu achten, als den Andersdenkenden.“ — Friedrich Nietzsche
Wie wahr!
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Nathan
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Re: Zitate berühmter Philosophen

Beitrag von Nathan »

denkmal hat geschrieben: Freitag 14. Juni 2024, 07:41 Epikur schrieb

Epikur (altgriechisch Ἐπίκουρος Epíkouros; * um 341 v. Chr. auf Samos; † 271 oder 270 v. Chr. in Athen)
So einfach ist Leben! ;)
Epikur stand immer im Epizentrum der Epidemien und es war ihm immer total todernst mit dem Tod :-)

Ich habe es mehr mit Goethe, der leider als Philosoph nicht so wahrgenommen wird wie es ihm gebührt.
„Ein bißchen Diebsgelüst, ein bißchen Rammelei. So spukt mir schon durch alle Glieder, die herrliche Walpurgisnacht.“
Aristoteles, Sokrates, Kant, Schopenhauer - sprach jemals ein Philosoph weisere Worte als der lebenslustige Freiherr?
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Nathan
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Re: Zitate berühmter Philosophen

Beitrag von Nathan »

denkmal hat geschrieben: Freitag 14. Juni 2024, 07:58Wie wahr!
ich lernte in einem anderen Forum ein bissige ältere Dame kennen, eine Spezialistin in Sachen Kant und in jungen Jahren eine Rockgitarristin. Das war eine der interessantesten Begegnungen meines Forenlebens. Leider wohl verstorben.

Kant war natürlich ein Genie, und der von dir zitierte Satz sollte in jedem dieser Politforen zur Mahnung aufgehängt werden.
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Oliver Krieger
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Re: Zitate berühmter Philosophen

Beitrag von Oliver Krieger »

Nathan hat geschrieben: Donnerstag 13. Juni 2024, 10:44 Es gibt eine Kurzgeschichte mit einem fiktiven Interview, in dem der Autor Sokrates zwar erfundene, aber im Bereich der historischen Belge liegende Dinge zu einem Thema sagen lässt, das wie heute Pädophilie, besser Päderasmus nennen, und das in der griechischen Antike üblich war. Es führte jedoch immer wieder zu schweren Eifersuchtsdramen und war womöglich neben der offiziellen Begründung auch persönlicher Hintergrund bei seiner Hinrichtung.

Ein bisschen was glaubte er schon zu wissen.

Das ganze "Interview" ist übrigens eine hervorragende Quelle für ethisches Material zur Handhabung und Bestrafung von Sexualdelikten. https://www.e-stories.de/view-kurzgesch ... html?29009
Der Artikel ist defamatorisch, sein Autor lässt Sokrates die eigene Schuld an der Päderastie eingestehen, etwas, für das wir keine Belege haben. Du hast seinen Weisheitsspruch ja schnell wieder vergessen.

Sokrates (469 v. Chr. - 399 v. Chr.) war einer der einflussreichsten Philosophen der
Weltgeschichte. Seine genauen Lebensumstände liegen teilweise im Dunkeln, da die
historischen Quellen oft eher Dichtung als wahrheitsgemäße Biographie sind und daher mit
Vorsicht zu betrachten sind. Seit Jahrhunderten wird unter Gelehrten darüber gestritten, ob
Sokrates Jünglinge liebte.922 In den Texten von Platon liebte Sokrates Jünglinge. Sokrates
sagte danach zu dem jungen Phaidros: "Verhüllt will ich sprechen, damit ich die Rede so
schnell als möglich durchrenne und nicht vor Scham ins Stocken gerate, wenn ich auf dich
blicke!"923 Nach historischen Quellen soll Sokrates ungefähr von 435 - 430 v. Chr. eine
angeblich keusche Partnerschaft mit dem zu Beginn der Beziehung ungefähr 16-jährigen
Alkibiades geführt haben. Während Sokrates einer der hässlichsten Männer seiner Zeit
gewesen sein soll, war Alkibiades angeblich eine Schönheit. Dieser soll als Junge den Frauen
ihre Männer ausgespannt haben und als Erwachsener den Männern ihre Frauen. Sokrates habe
Alkibiades Schönheit bewundert, sich aber bewusst dessen jugendlichen Reizen entzogen.
Günter Figal schreibt über Sokrates: "Die erotische Ansprechbarkeit des Sokrates durch
schöne junge Männer spielt in den Platonischen Texten keine geringe Rolle. So eröffnet der
namenlose Freund in der Eingangsszene des Protagoras das Gespräch mit der Frage, ob
Sokrates von der Jagd nach der Gesellschaft des Alkibiades käme (Prto. 309a; vgl. dazu auch
Alk. I 104 d; Gorg 481 d); auch von der Schönheit des Charmides ist Sokrates angetan
(Charm. 155 c-e), und, von dieser erzählend, gesteht er umstandslos, alle in diesem Alter,
dem Alter zwischen Jugend und Erwachsenheit, erschienen ihm schön (Charm. 154 a-c);
gemäß den Üblichkeiten der Zeit ist es damit vereinbar, daß Sokrates verheiratet war und mit
seiner Frau Xanthippe drei Söhne hatte. Selbst der hier eher zurückhaltende Xenophon läßt
Sokrates sagen, er sei durch Eros beherrscht (erotikos/Mem. II.6.28)."924 925

922 Siehe Derks (1990) S. 57-78
923 Ledwig (2011) S. 40, Hervorhebung im Original
924 Figal (2006) S. 96, Hervorhebungen im Original kursiv
925 Der Abschnitt über Sokrates stützt sich überwiegend auf: Derks (1990); Figal (2006); Gigon (1979); Ledwig (2011);
Percy III (2005) S. 35; Wikipedia deutsch unter "Sokrates", Stand: 1.1.2013, http://de.wikipedia.org/wiki/Sokrates;
www.freitag.de, 26.3.2010, Michael Groneberg, "Gibst Du mir Weisheit, geb ich dir Sex",
http://www.freitag.de/autoren/der-freit ... ch-dir-sex (abgerufen am 1.1.2013);
http://www.physiologus.de, Eintrag Alkibiades, http://www.physiologus.de/alkib.htm (abgerufen am 1.1.2013)
in: Filip Schuster, "Lexikon der Pädophilie-Irrtümer"
https://www.ipce.info/host/lexikon/lexikon.pdf
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Nathan
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Re: Zitate berühmter Philosophen

Beitrag von Nathan »

Oliver Krieger hat geschrieben: Freitag 14. Juni 2024, 14:07 Der Artikel ist defamatorisch, sein Autor lässt Sokrates die eigene Schuld an der Päderastie eingestehen, etwas, für das wir keine Belege haben. Du hast seinen Weisheitsspruch ja schnell wieder vergessen.
...
In deinem Zitat steht:
Seit Jahrhunderten wird unter Gelehrten darüber gestritten, ob
Sokrates Jünglinge liebte.
Wahrscheinlich sind diese Gelehrten gelehrter als du und ich. Warum zweifelst du an meiner Darstellung, wenn doch ein gut Teil von Gelehrten seit Jahrhunderten diese Meinung vertreten. NICHT gestritten wird insgesamt darüber, dass im antiken Griechenland die Homoerotik zum Alltag gehörte und ja, nicht im Widerspruch zu heterosexuellen Beziehungen stand. Sokrates war wahrscheinlich wie viele seiner griechischen Zeitgenossen "bi", würde man heute sagen. Vielleicht aber auch nicht, weil, es gibt ja auch die gelehrten Gegenmeinungen. Letztlich ist es doch auch völlig wurscht, ob er nun schwul, hetero oder Bi war, oder ist das für dich irgendwie wichtig?
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Oliver Krieger
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Re: Zitate berühmter Philosophen

Beitrag von Oliver Krieger »

Nathan hat geschrieben: Freitag 14. Juni 2024, 16:20 Letztlich ist es doch auch völlig wurscht, ob er nun schwul, hetero oder Bi war, oder ist das für dich irgendwie wichtig?
Na, wenns wurscht ist, warum schreibst du erst darüber ?

Die zitierten Artikel befassen sich wesentlich mit der im antiken Griechenland verbreiteten Päderastie, diese ist heutzutage von immenser Bedeutung, genauso wie die Vorverurteilung eines unschuldigen Menschen, ohne Beweise von dessen Schuld zu haben.

Sokrates aber ist nicht irgendwer, und ob ein Geschichtenerzähler wie Platon, der das Märchen von Atlantis schuf - und hiermit möglicherweise irgendein west-iberisches, prä-aquitanisches, oder keltisches Volk meinte, oder auch nicht - ihn auf die päderastische Schippe nimmt, oder nicht, ist von Bedeutung.

Gewiss hat man also schon zu Sokrates Zeiten Witze über bestimmte Formen der Päderastie gemacht, und das Lächerliche, das Eifersucht hervorrufende, und das aufgrund von Angebot und Nachfrage Populäre, besonders dann, wenn es nach heutigen Begrifen unsittlich ist, ist ganz sicher nicht "wurscht".

Die Epistemologie beschäftigt sich übrigens mit dem, was einen Beweis darstellt, mit der Nachprüfbarkeit, Verlässlichkeit, Bedenklichkeit, Bedeutung, Herkunft von Beweisen. Das heißt, die Philosophie selbst hat ein Interesse daran, dass der Verdacht, Sokrates sei Päderast gewesen, entweder bestätigt, oder entkräftet wird.

So lange dies aber nicht möglich ist, müssen Indizien auch als solche verstanden werden.
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Re: Zitate berühmter Philosophen

Beitrag von Frank_Stein »

Oliver Krieger hat geschrieben: Mittwoch 29. Mai 2024, 19:45
Die Zitate können etwas länger sein, schließlich ist der logische Kontext derselben von Bedeutung.
Also ich mag Aussagen, die kurz sind und in denen doch eine ganze Weltanschauung verborgen ist.
Ich bringe mal diese beiden Welten bzw. ihren Gegensatz mit zwei Zitaten auf den Punkt.

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bestimmt irgendein Chinese

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Re: Zitate berühmter Philosophen

Beitrag von Liegestuhl »

„Gewöhne dich daran zu glauben, dass der Tod keine Bedeutung für uns hat. Denn alles, was gut, und alles, was schlecht ist, ist Sache der Wahrnehmung. Der Verlust der Wahrnehmung aber ist der Tod. Daher macht die richtige Erkenntnis, dass der Tod keine Bedeutung für uns hat, die Vergänglichkeit des Lebens zu einer Quelle der Lust, indem sie uns keine unbegrenzte Zeit in Aussicht stellt, sondern das Verlangen nach Unsterblichkeit aufhebt. […] Das schauerlichste aller Übel, der Tod, hat also keine Bedeutung für uns; denn solange wir da sind, ist der Tod nicht da, wenn aber der Tod da ist, dann sind wir nicht da.

(Epikur)
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
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Re: Zitate berühmter Philosophen

Beitrag von PeterK »

Liegestuhl hat geschrieben: Montag 17. Juni 2024, 15:26 „Gewöhne dich daran zu glauben, dass der Tod keine Bedeutung für uns hat. Denn alles, was gut, und alles, was schlecht ist, ist Sache der Wahrnehmung. Der Verlust der Wahrnehmung aber ist der Tod. Daher macht die richtige Erkenntnis, dass der Tod keine Bedeutung für uns hat, die Vergänglichkeit des Lebens zu einer Quelle der Lust, indem sie uns keine unbegrenzte Zeit in Aussicht stellt, sondern das Verlangen nach Unsterblichkeit aufhebt. […] Das schauerlichste aller Übel, der Tod, hat also keine Bedeutung für uns; denn solange wir da sind, ist der Tod nicht da, wenn aber der Tod da ist, dann sind wir nicht da.

(Epikur)
Und dann (ein wenig daran anknüpfend) Horaz: "Carpe diem". ;)
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Oliver Krieger
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Re: Zitate berühmter Philosophen

Beitrag von Oliver Krieger »

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aus : Siegfried Zielinski, "Nach den Medien. Nachrichten vom ausgehenden 20. Jahrhundert"
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Re: Zitate berühmter Philosophen

Beitrag von Zodd »

Liegestuhl hat geschrieben: Montag 17. Juni 2024, 15:26 „Gewöhne dich daran zu glauben, dass der Tod keine Bedeutung für uns hat. Denn alles, was gut, und alles, was schlecht ist, ist Sache der Wahrnehmung. Der Verlust der Wahrnehmung aber ist der Tod. Daher macht die richtige Erkenntnis, dass der Tod keine Bedeutung für uns hat, die Vergänglichkeit des Lebens zu einer Quelle der Lust, indem sie uns keine unbegrenzte Zeit in Aussicht stellt, sondern das Verlangen nach Unsterblichkeit aufhebt. […] Das schauerlichste aller Übel, der Tod, hat also keine Bedeutung für uns; denn solange wir da sind, ist der Tod nicht da, wenn aber der Tod da ist, dann sind wir nicht da.

(Epikur)

:thumbup: Für die Christen waren Epikur und seine Anhänger, die ersten großen Schweine der Geschichte". Diese Auszeichnung machte für mich als Kind diesen Philosophen erst recht interessant. :p
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