Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

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Emin
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Emin »

Kamikaze hat geschrieben: Donnerstag 8. August 2024, 07:24 Deshalb schreien die Betreiber auch bei jeder Wartung nach Geld von Papa Staat: Weil es sich soooo dolle rechnet. :D
(Und das obwohl sowohl Grund und Boden, als auch die Ewigkeitskosten und Entsorgung netterweise der Steuerzahler übernimmt.)
Atomkraft ist die teuerste Energie des Planeten.

Da setzt ich lieber auf Fusion.
In sicherer Entfernung haben wir da einen ganz tollen Reaktor, der jeden Tag tausendfach mehr Energie liefert als die menschliche Zivilisation braucht.
Kannst du denn Quellen liefern, dass Betreiber von AKWs ständig nach Geld vom Staat schreien? Das sind nämlich eher die EE-Betreiber, die wollen nämlich immer ihr Geld für den produzierten Strom, auch wenn er das Netz gerade komplett überlastet. Man könnte den Betreibern ja sagen, dass sie eben in Speicherung investieren müssen oder damit leben, dass ihre Anlagen dann abgeschaltet werden. Aber es gäbe wohl keinen besseren Weg sicherzustellen, dass dann keine einzige EE-Anlage mehr gebaut wird. Denn Ersteres ist natürlich utopisch teuer, Zweiteres würde bei dem hohen Anteil an EE in Deutschland so oft vorkommen, dass sich weitere Anlagen nicht lohnen.

Diese Kosten übernimmt in Deutschland der Staat, weil hier der Staat den Betreibern auch den Betrieb verboten hat. Um lästige Schadensersatzklagen zu vermeiden hat man sich eben so geeinigt.
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H2O
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von H2O »

Tom Bombadil hat geschrieben: Donnerstag 8. August 2024, 08:54 Gut so :thumbup:
Hier, hier bin ich sowieso; schöner ist es anderswo. ;)
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Tom Bombadil
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Tom Bombadil »

Wo will Polen eigentlich seine KKW bauen, stehen die Standorte schon fest?
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Kamikaze
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Kamikaze »

Emin hat geschrieben: Donnerstag 8. August 2024, 09:08 Kannst du denn Quellen liefern, dass Betreiber von AKWs ständig nach Geld vom Staat schreien?
Habe ich hier im Strang zwar schon des öfteren geliefert, aber ich helfe gerne:

https://www.topagrar.com/energie/news/a ... 52064.html
https://www.wiwo.de/technologie/umwelt/ ... 908-2.html
https://www.igmetall.de/politik-und-ges ... -atomstrom
https://www.bundestag.de/resource/blob/ ... f-data.pdf
https://foes.de/publikationen/2020/2020 ... nergie.pdf


Übrigens werden zunehmend EE-Anlagen ganz ohne Subventionen gebaut - ganz im Gegensatz zu AKW:
https://www.zfk.de/politik/deutschlan/e ... bventionen
https://zeitenvogel.de/erneuerbare-ener ... profitabel
https://www.handelsblatt.com/unternehme ... 10520.html

Passt natürlich nicht zur Atomfan-Ideologie - also die Links im Sinne des Atoms keinesfalls klicken oder gar lesen! :p
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Emin
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Emin »

Kamikaze hat geschrieben: Donnerstag 8. August 2024, 10:29 Habe ich hier im Strang zwar schon des öfteren geliefert, aber ich helfe gerne:

https://www.topagrar.com/energie/news/a ... 52064.html
https://www.wiwo.de/technologie/umwelt/ ... 908-2.html
https://www.igmetall.de/politik-und-ges ... -atomstrom
https://www.bundestag.de/resource/blob/ ... f-data.pdf
https://foes.de/publikationen/2020/2020 ... nergie.pdf


Übrigens werden zunehmend EE-Anlagen ganz ohne Subventionen gebaut - ganz im Gegensatz zu AKW:
https://www.zfk.de/politik/deutschlan/e ... bventionen
https://zeitenvogel.de/erneuerbare-ener ... profitabel
https://www.handelsblatt.com/unternehme ... 10520.html

Passt natürlich nicht zur Atomfan-Ideologie - also die Links im Sinne des Atoms keinesfalls klicken oder gar lesen! :p
Netter Versuch von gish gallop, aber keiner deiner Links redet von Subventionen für den Betrieb von AKWs.

Bei EEs sieht es so aus:

https://www.tagesschau.de/inland/innenp ... g-100.html

"Im Mai erreichte die EEG-Förderung nach Angaben der Netzbetreiber mit mehr als 2,1 Milliarden Euro einen neuen Höchstwert. Michael Kruse, energiepolitischer Sprecher der FDP-Fraktion im Bundestag, sieht daher Handlungsbedarf. Ansonsten würden die Kosten für die EEG-Förderung, die seit Juli 2022 vollständig vom Bund und nicht mehr von den Stromverbrauchern bezahlt werden, immer weiter steigen."

2.1 Milliarden € nur im Mai.

"Kruse fordert, für neue Wind- und Photovoltaikanlagen die Subventionen zu begrenzen. Eine Förderung sollte es demnach nicht mehr für die Stromproduktion an sich geben, sondern nur dann, wenn Strom tatsächlich gebraucht wird. Kruses Idee: "Das wird dafür sorgen, dass Speicher zugebaut werden. Und es wird auch dafür sorgen, dass wir in den Zeiten, in denen die Erneuerbaren nicht genügend produzieren, trotzdem günstigen erneuerbaren Strom haben."

Nette Idee von Herr Kruse. Kann man ja umsetzten, und dann schauen wir mal, wie viel EE in Deutschland noch gebaut werden.
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Kamikaze
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Kamikaze »

Emin hat geschrieben: Donnerstag 8. August 2024, 10:45 "Kruse fordert, für neue Wind- und Photovoltaikanlagen die Subventionen zu begrenzen. Eine Förderung sollte es demnach nicht mehr für die Stromproduktion an sich geben, sondern nur dann, wenn Strom tatsächlich gebraucht wird. Kruses Idee: "Das wird dafür sorgen, dass Speicher zugebaut werden. Und es wird auch dafür sorgen, dass wir in den Zeiten, in denen die Erneuerbaren nicht genügend produzieren, trotzdem günstigen erneuerbaren Strom haben."

Nette Idee von Herr Kruse. Kann man ja umsetzten, und dann schauen wir mal, wie viel EE in Deutschland noch gebaut werden.
Gerne!
Bitte identisch für alle Anderen Kraftwerke umsetzen!
Generell fände ich eine Gleichstellung aller Energieformen in Sachen Steuern, Abgaben und Subventionen sehr sinnvoll.
(Natürlich incl. der fachgerechten Entsorgung sämtlicher Abfälle. Auch gasförmiger und strahlender - auf alleinige Kosten der Betreiber. Bei Insolvenz einer Betreibergesellschaft dann persönliche Haftung aller Anteilseigner.)
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Emin
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Emin »

Kamikaze hat geschrieben: Donnerstag 8. August 2024, 10:53 Gerne!
Bitte identisch für alle Anderen Kraftwerke umsetzen!
Generell fände ich eine Gleichstellung aller Energieformen in Sachen Steuern, Abgaben und Subventionen sehr sinnvoll.
(Natürlich incl. der fachgerechten Entsorgung sämtlicher Abfälle. Auch gasförmiger und strahlender - auf alleinige Kosten der Betreiber. Bei Insolvenz einer Betreibergesellschaft dann persönliche Haftung aller Anteilseigner.)
EE sind schon seit 10 Jahren soweit jetzt dann bald ohne Subventionen wachsen zu können. Diesmal aber echt! :D
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Kamikaze
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Kamikaze »

Emin hat geschrieben: Donnerstag 8. August 2024, 11:26 EE sind schon seit 10 Jahren soweit jetzt dann bald ohne Subventionen wachsen zu können. Diesmal aber echt! :D
Mit dem Unterschied, dass spätestens seit 2020 EE-Anlagen ganz ohne Subventionen laufen und trotzdem Gewinne generieren.
Im Gegensatz zu AKW, die das seit >70 Jahren versprechen und sich stattdessen in die genau gegenteilige Richtung entwickeln. ;)
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Cobra9
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Cobra9 »

Interessante Option eventuell für England.


Zitat:

Mini-Atomkraftwerk von Rolls-Royce nimmt Fahrt auf: Bald kann es gebaut werden
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Mendoza
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Mendoza »

Kamikaze hat geschrieben: Donnerstag 8. August 2024, 11:54 Mit dem Unterschied, dass spätestens seit 2020 EE-Anlagen ganz ohne Subventionen laufen und trotzdem Gewinne generieren.
Im Gegensatz zu AKW, die das seit >70 Jahren versprechen und sich stattdessen in die genau gegenteilige Richtung entwickeln. ;)
Bleibt immer noch die Frage, warum man in Frankreich mit dem teuren Atomstrom nur - Pi mal Daumen - als Privatmensch 60% dessen bezahlt was man in Deutschland mit dem billigen erneuerbaren bezahlt. Ich hab schon verstanden, dass der Strom z.T. in FRA subventioniert wird (Electricité de France macht übrigens wieder Gewinn). Das erklärt immer noch nicht den Riesen(!)-Unterschied. Nach deiner Theorie müsste es ja genau umgekehrt sein. In anderen Ländern z.B. Japan, ist der Strom ähnlich billig wie in Frankreich. FRA und Japan müssen den Abfall übrigens auch endlagern - und zwar viel mehr von dem Zeug wie wir. Slowakei hat auch Atomstrom, genau so Finnland. überall ist es billiger außer in Dänemark, wo es keine AKW's gibt. Die Realität steht einfach im krassen Widerspruch zu deiner Theorie.
Dazu kommt, dass FRA viel weniger CO2 in die luft pustet als wir.
Ich habe übrigens gar nichts gegen Windräder und Co, es stößt mir nur sauer auf, wenn man mir mit tollen Argumenten erklärt, dass die Sonne scheint und ich werde gerade pitschenass :(
Churchill "Dem Kapitalismus wohnt ein Laster inne: Die ungleichmäßige Verteilung der Güter. Dem Sozialismus hingegen wohnt eine Tugend inne: Die gleichmäßige Verteilung des Elends."
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Schnitter »

Nichts passt zu diesem Thread besser als dieser Kommentar beim linksgrünversifftunverdächtigem Focus:

https://www.focus.de/earth/experten/aut ... 00554.html
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Tom Bombadil
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Tom Bombadil »

Jan Hegenberg ist der Gründer von graslutscher.de :)
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Kamikaze
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Kamikaze »

Mendoza hat geschrieben: Donnerstag 8. August 2024, 13:40 Bleibt immer noch die Frage, warum man in Frankreich mit dem teuren Atomstrom nur - Pi mal Daumen - als Privatmensch 60% dessen bezahlt was man in Deutschland mit dem billigen erneuerbaren bezahlt.
Weil in F nur ein Bruchteil der Abgaben auf Strom fällig wird und der Rest eben aus Steuergeld finanziert wird. (EDF ist aufgrund der "üppigen Gewinne" inzwischen voll verstaatlicht.)
Ist ähnlich gelagert, wie in D die Preise für Fossilbrennstoffe. Bezahlt einfach "die Gesellschaft" - also wir alle - zu einem großen Teil. Warum das hier ausgerechnet bei Strom anders ist kann ich nur vermuten, aber sicherlich hat das rein garnichts mit den üppigen Gewinnen der Fossilwirtschaft und deren Kontakte in die "konservativen" Parteien zu tun, die hier Jahrzehnte lang den Ton angaben...
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Schnitter »

Tom Bombadil hat geschrieben: Donnerstag 8. August 2024, 13:55 Jan Hegenberg ist der Gründer von graslutscher.de
Was an der Richtigkeit der präsentierten Zahlen nichts ändert.
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Emin
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Emin »

Kamikaze hat geschrieben: Donnerstag 8. August 2024, 15:27 Weil in F nur ein Bruchteil der Abgaben auf Strom fällig wird und der Rest eben aus Steuergeld finanziert wird. (EDF ist aufgrund der "üppigen Gewinne" inzwischen voll verstaatlicht.)
Ist ähnlich gelagert, wie in D die Preise für Fossilbrennstoffe. Bezahlt einfach "die Gesellschaft" - also wir alle - zu einem großen Teil. Warum das hier ausgerechnet bei Strom anders ist kann ich nur vermuten, aber sicherlich hat das rein garnichts mit den üppigen Gewinnen der Fossilwirtschaft und deren Kontakte in die "konservativen" Parteien zu tun, die hier Jahrzehnte lang den Ton angaben...
Kannst du diese ominösen staatlichen Subventionen für Atomstrom konkret benennen? Ich sehe da nämlich nur das Gegenteil. Der Staat bekommt den Gewinn und zudem darf EDF einen Teil seines Stroms auch nur zu vorgegebenen Preisen verkaufen. Wo genau ist hier die staatliche Hilfe?

Ok gut, wieso frage ich eigentlich. Jetzt kommt wieder ein gish gallop von Zeitungsartikeln, dass im Jahr 1978 mal 5 Millionen € geflossen sind :rolleyes:
Zuletzt geändert von Emin am Donnerstag 8. August 2024, 17:25, insgesamt 1-mal geändert.
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Emin
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Emin »

Schnitter hat geschrieben: Donnerstag 8. August 2024, 16:39 Was an der Richtigkeit der präsentierten Zahlen nichts ändert.
Der Artikel ist ein typisches Beispiel für Lügen mit Statistiken und Strohmannargumenten. Kein Mensch behauptet, dass ein bisschen EE schlimm ist. Das sieht man eben auch überall, dass EE von alleine auf 15-20% anwachsen und dann der weitere Ausbau stockt. Denn anders als du vermutlich denkst, sind nicht "unflexible" AKW und Kohlekraftwerke der Feind von EE, sondern es sind andere EE-Anlagen. EE-Anlagen leben von ihren Volllaststunden, und wenn es zu viele davon gibt, dann kommt man schnell in die Situation, dass die EE zu viel auf einmal produzieren. Hier wird dann Speicherung relevant, aber mit Speicherung ist EE nicht mehr ökonomisch. Da sind wir im Jahr 2024 immer noch bei Zukunftsprognosen und Studien, wann Speicherung ja angeblich endlich so spottbillig wird.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Vongole »

Schnitter hat geschrieben: Donnerstag 8. August 2024, 13:43 Nichts passt zu diesem Thread besser als dieser Kommentar beim linksgrünversifftunverdächtigem Focus:

https://www.focus.de/earth/experten/aut ... 00554.html
Und dieser über die vergeblichen Ausbaupläne der USA:
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Three-Mi ... 88806.html
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Tom Bombadil
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Tom Bombadil »

Irgendwo muss der Strom aber herkommen und es muss viel Strom sein, viel mehr als heute, wenn man sich trotz Verzicht auf fossile Energieträger weiter entwickeln will.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Schnitter »

Emin hat geschrieben: Donnerstag 8. August 2024, 17:25 Der Artikel ist ein typisches Beispiel für Lügen mit Statistiken.....
Zitat bitte.

Eigentlich widerlegt der Kommentar nur 2 Märchen der Atomlobby:

1. "Alle anderen sind dann wohl dumm denn sie betreiben AKWs"

2. "Es gibt eine Renaissance der Atomkraft"

Beides Unsinn der hier im Forum immer wieder daher gelogen wird
.....aber mit Speicherung ist EE nicht mehr ökonomisch
Quelle mit rechnerischem Nachweis bitte.

Bei vollständiger Sektorkopplung stellt sich die Frage übrigens nicht mehr.
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Cobra9
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Cobra9 »

Schnitter hat geschrieben: Donnerstag 8. August 2024, 18:11 Zitat bitte.

Eigentlich widerlegt der Kommentar nur 2 Märchen der Atomlobby:

1. "Alle anderen sind dann wohl dumm denn sie betreiben AKWs"

2. "Es gibt eine Renaissance der Atomkraft"

Beides Unsinn der hier im Forum immer wieder daher gelogen wird.
Du meinst wie Reaktoren werden quasi nicht mehr gebaut und Atomkraft ist dem Tode geweiht :p War das nicht so ein bischen von Dir ?

Hab Ich mit Quellen wiederlegt. Fakt ist Atomkraft ist weiterhin ein Faktor in der Erzeugung von Energie und bleibt es. Es werden mehr als Einzelfälle gebaut.
Welche Länder oder welches Land mit seinem Fahrplan in 30 Jahren dann schlauer war- kann Ich nicht beantworten, Du nicht und auch H20 nicht...keiner hier.

Ich denke der jetzige Plan auf Grundlagen der Ampel wird SO nicht funktionieren und man wird erhebliche Mehrkosten, Nachteile haben. Plus länger Bauzeiten. Die nächste Regierung ohne Ampel Beteiligungen, dürfte einige Änderungen vornehmen. Um es vorweg zu nehmen. Ich bleibe dabei um genug Energie zu erzeugen muss man Zitronen schlucken. Ob Gas oder Atomkraft- ist lediglich die Wahl zwischen Pest und Cholera.

Es gibt aber keine Alternative da Wir eine Menge an Strom brauchen und eine sichere Stromversorgung benötigen. Wir werden Cholera und Pest erst nicht mehr nutzen müssen wenn es ausreichende Alternativen gibt mit einem sicheren Modus im Betrieb usw.

Kannste anders sehen
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Schnitter »

Cobra9 hat geschrieben: Donnerstag 8. August 2024, 18:20 Du meinst wie Reaktoren werden quasi nicht mehr gebaut und Atomkraft ist dem Tode geweiht
Du kannst doch lesen oder ?

Nichts von dem was du mir in den Mund legst schrieb ich.
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H2O
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von H2O »

Tom Bombadil hat geschrieben: Donnerstag 8. August 2024, 09:25 Wo will Polen eigentlich seine KKW bauen, stehen die Standorte schon fest?
Ja, vor etwa 12 Wochen war einmal ein empörter Aufschrei in der Gazeta Wyborcza zu lesen, daß bei Gdingen an der Ostsee ein ziemlich großer Bereich Dünenwald abgeholzt wurde, um einen Bauplatz für das erste AKW zu schaffen, obwohl die polnische Finanzierung des Kraftwerks noch gar nicht geklärt war. Der Verdacht kam auf, daß dort ein PiS-Politiker tüchtig am "geernteten Holz mitverdient hat. Weitere AKW sollen bei Warschau und Krakau entstehen, natürlich nie auf Industrieruinen, sondern immer im Wald... ähnlich wie Tesla in Brandenburg. Die Menschheit ist in ihrer Raffgier wahnsinnig geworden.

Den wirklichen Durchblick hat hier vermutlich niemand; etwa, wie der Spaß bezahlt werden soll. Vielleicht hofft man polnischerseits dabei auf die Nettozahler der EU und die EU-Kommission.

Um an die bekannten künftigen Standorte heranzukommen, müsste ich in der Gazeta Wyborcza gründeln... denn genannt wurden sie zumindest für 4 AKW, die mit Westinghouse unter Vertrag genommen werden sollten. Absichtserklärungen der inzwischen abgewählten PiS-Regierung begleitet von "nützlichen Abgaben"?

Die Regierung Tusk versucht seit Monaten, Licht in diese wirtschaftlichen Verbindungen von PiS-Politikern und dabei zu Unrecht geflossenen Geldern zu bringen. Eine echte Schlammschlacht mit Gerichtsurteilen gegen Politiker: Verlust des Mandats, Haftstrafen...
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Tom Bombadil
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Tom Bombadil »

H2O hat geschrieben: Donnerstag 8. August 2024, 19:24 Um an die bekannten künftigen Standorte heranzukommen, müsste ich in der Gazeta Wyborcza gründeln...
So wichtig ist es nicht, mich interessierte nur, ob die am Meer oder an Flüssen gebaut werden sollen.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Cobra9 »

Kamikaze hat geschrieben: Donnerstag 8. August 2024, 11:54 Mit dem Unterschied, dass spätestens seit 2020 EE-Anlagen ganz ohne Subventionen laufen und trotzdem Gewinne generieren.
Im Gegensatz zu AKW, die das seit >70 Jahren versprechen und sich stattdessen in die genau gegenteilige Richtung entwickeln. ;)
Beim Thema Gewinn würde Ich aber wiedersprechen. Die Unternehmen haben schon Gewinn mit AKJs gemacht.

Laut BUND :

So finanzierte AKWs haben den Konzernen bis zu 1 Million Euro Gewinn pro Tag eingebracht

https://www.bund-bawue.de/mensch-umwelt ... imaschutz/


Und EE Anlagen laufen ohne Subventionen ist auch Quatsch. Glaubst Du der Regierung ?

Subventionen von Photovoltaik in der EU und Deutschland

https://www.bundestag.de/resource/blob/ ... 065-24.pdf


Sowohl EE als Atomkraft wurden und werden subventioniert. Auch in Deutschland sowie EU.

https://op.europa.eu/en/publication-det ... anguage-en

Man kann sich um Wort streiten, Fakt ist auch EE bekommt de facto Subventionen und wenn auch verwinkelt.

Wo Ich mitgehen würde wäre ungefähr so formuliert. EE Anlagen werden weniger subventioniert als Atomkraft derzeit und aktuellem Stand der Infos. Außerdem ist das nachhaltiger mit weniger Belastungen für die Umwelt und Nachfolgeschäden ( Stichwort Atommüll, Kosten für Lagerung ect )

Ergo Stand heute und im Vergleich mit den IST Vorhanden AKs- wesentlich bessere Idee. Wie das sich dann verhält mit neuen Reaktoren, neuer EE Technik, neuen Batterien kann man heute nicht im Ansatz sagen.
Kamikaze hat geschrieben: Donnerstag 8. August 2024, 08:03 Den Reaktor zeig mal her, der in 2 Jahren gebaut wurde und ans Netz gegangen ist.
(Bonuspunkte, wenn der dann auch 60 Jahre Betrieb überhaupt durchalten kann, wie das andere Nutzer hier als ganz selbstverständlich betrachten.)
Du magst wieder Trollen ? Dann trollen Wir mal mit. Zeig Mir die PV die 60 Jahre im Betrieb bleibt ohne Bauveränderungen usw... :rolleyes: Ach kannste nicht zeigen ? Upps. Größe, Bauzeit werden varieren wie auch die Lebensdauer. Wo habe Ich eigentlich behauptet die Reaktoren laufen 60 Jahre ?

Du unterstellst immer Aussagen wo Ich gar nicht getätigt habe. Also Zitat mal mit meiner Aussage. Oder Du lässt es mal mit Ausagen unterschieben. Wäre Mir lieb anonsten müsste man es anders fortführen. Wurde alles schon xmal geschrieben zu den neuen Rekatoren und was bekannt ist so grob.

Wenn Du mal offen an die Sache rangehen würdest, was zu meinem Erstaunen H20 machte, hättest Du gelesen das es neue Typen von Reaktoren in verschiedener Ausführung geben wird. Je nach Ausführung könnte soweit kommen das System in Baukasten System geliefert werden und muss nur noch aufgestellt werden auf passendem Terrain ,ans Netz angeschlossen werden. Würde micht Sicherheit keine Jahre brauchen.

Oder das von Rolls Royce scheint nicht die Größe herkömmlicher Reaktoren zu brauchen

https://www.rolls-royce.com/innovation/ ... -royce-smr

Terrapower will auch verschiedene kleine Reaktoren anbieten die je nach Ausführung nur 2-4 Jahre als Bauzeit haben. Ob in der Zeit die üblichen Verfahren drin sind oder reine technische Bauzeit unklar.

Also doch keine zwei Jahre?
Eher 10? 20?
Wie lange baut man nochmal an Hinkley Point C?
Weiter mit Trollen. Du kannst auch einen Ford Fiesta mit einem MAN LKW TGX vergleichen. Bringt zwar nichts, aber was rausgehauen als Strohmann Argument :rolleyes:

Das Kernkraftwerk Hinkley Point hat mit den erwähnten Beispielen soviel zu tun wie Du hier sinnvolle Vergleiche bringst. Was hat der Reaktor bspw von Rolls Royce mit dem Kernkraftwerk Hinkley Point zu tun. Das sind massiv verschiedene Anlagen, sowie Technik. Schon auch von der Auslegung her.

Hinkley Point-C1 und Hinkley Point-C2 sind EPR Reaktoren. Also eher Standard und sicher nicht mit anderen neuen Beispielen vergleichbar. Wasserkühlung versus bspw Natrium. Das die Reaktoren auch anders konzipiert sind ect....

...wie fast alle AKW auf russischen Brennstoff angewiesen sind.
Lesen bildet. Sowohl Terrapower, Rolls Rocye und andere Firmen wollen nicht auf Russ. Brennstoff setzen. Westinghouse soll Brennstoff aus nicht Russischen Quellen oft liefern. Bei Terrapower hat der Verzicht zu 2 Jahren Verzögerung geführt.

Zitat:

Der Bau in Wyoming soll 2030 abgeschlossen sein. Ursprünglich hatte die Firma das Kraftwerk bereits 2028 fertigstellen wollen. Doch dafür wäre das Unternehmen auf Brennstoff aus Russland angewiesen gewesen, sagte Gates

https://www.wiwo.de/unternehmen/energie ... 52568.html


Auch weitere "westliche" Firmen wollen auf russ. Brennstoff verzichten. Tja Du kannst nicht beweisen ob die wirklich russ. Brennstoff mhmm verbauen werden oder brauchen. Ich derzeit nicht das Gegenteil. Bleibt nur Abwarten, allerdings denke Ich nicht das die meisten Firmen mit 2 Gramm an Hirn auf russ. Brennstoff setzen.
Insbesondere Frankreich steuert da auf ein massives Problem zu, wenn Niger entweder die Preise stark anzieht, oder angesichts der gravierenden Umweltverpestung durch den Uranabbau die Reißleine zieht und den Abbau ganz stoppt.
Die Entwcklung in Niger tut vor allem franz. Konzernen weh, wird viel Geld per se kosten. Soweit korrekt. Und beim Abbau von Rohstoffen für EE, Batterien alles sauber ? :p

Upss wieder gell. In Simbabwe wird lithium bestimmt sauber gefördert. Oder in der Dem. Rep. Kongo das Kobalt ? Huiii. Ach haste nicht geschrieben. Aber diese Verpestung bei der Förderung müsstest Du ja massiv ablehnen.

Für Uran gibt es allerdings einige größere Exporteure statt nur Russland, Niger

https://de.statista.com/statistik/daten ... -weltweit/

Bspw Kasachstan ist gern bereit Russland zu ersetzen für gutes Geld. Und bitte Russland war nicht als Billig bekannt. Zu deinem Schwachsinn Satz mit X.....als ob Du weisst welche EE Projekte immer die Bauzeit einhalten und Verzögerungen haben vorweg. Hasst Du die Lottozahlen für nächste Woche ?

Man plant ein Projekt inkl. bauzeit wie das hier

https://www.swr.de/swraktuell/baden-wue ... t-100.html

2025 wird arg eng. Das hast Du vorab gewusst gell :p Es kann aber sein das 2030 die Terrapower Reaktoren laufen. Kannst Du das Gegenteil heute schlüssig beweisen...na komm. Ich warte. Und ich mach es nur wie Du.
Sonst: Schau dir mal die Netz-Ausbauzahlen aus den 70ern an. Da wurde noch weit mehr im von dir genannten Zeitraum geschafft. ;)
Ging also schon mal.
Der Netz Ausbau in den 70ern hat aber keine digitale Technik, Speicher, Booster ect. dabei gehabt und weniger Rücksicht nehmen müssen. Aber rede ruhig alles schön.
Die Herausforderungen sind heute bischen anders. Auch wegen diversen Regelungen, Klagen ect.

Aber hier ist dann alles kein Problem- Schönreden mhmm. Real:

https://www.welt.de/wirtschaft/article2 ... arden.html

Als ob Du weisst was die Reaktoren der Zukunft können und bringen. Dito EE Anlagen :rolleyes: Der Herr Kamikaze jetzt ihr Hellseher auch noch.

Weder DU noch ICH können irgendwie in die Zukunft sehen.

Werden wir sehen.
Glaube aktuell nicht, dass die jemals ans Netz gehen werden.
Aber die USA brauchen auch einen Personalpool für ihre Atomwaffen - da könnte also gut sein, dass Militär und Regierung nachhelfen, damit dieses Personal ausgebildet und beschäftigt wird.
Neben dem Hellseher kommt jetzt die Verschwörung auch noch daher :p Die US Streitkräfte bilden alle ihre Experten wo mit den Atomwaffen direkt umgehen und Sie anwenden intern aus, gerade aus Gründen der Sicherheit. Ein Dipl. Ing von Terrapower hat damit soviel zu tun wie Du gerade mit der Realität. Abgesehen davon das man viele Typen an Reakoren aktuell und in der Zukfunt gar nicht für Atomwaffenprogramme nutzen kann.

Die US Streitkräfte haben einen eigenen enormen Personalpool unter Vertrag. Beim Personal liegst Du weit daneben. Wenn Du mal nachdenken würdest kommst Du auf die einfachste Antwort. Man kann mit dem Brennstoff bei einigen Typen viele verschiedene Anwendungen fahren und Ich denke mal viele Reaktoren würden waffenfäiges Plutonium ermöglichen. Hier würde Ich eine reele Möglichkeit sehen.

Ohen Gewähr. Personal nein, andere Dinge aber klares Ja. Halte Ich auf für notwendig in Teilen rein fürs Militär

Warum?
Am Ende entscheiden die Kosten, was die sinnvollste Art der Energiegewinnung ist.
Wäre das nicht der Fall, wären die Ewigkeitsschäden wohl das naheliegendste.
Bei beidem liegen die EE himmelweit vor AKW.
Blöd für Atomfans.
Du hast doch gar keine Ahnung was in den Jahren an Technik kommt, welche Kosten und so weiter. Aber kannst es heute bewerten.

Wie ? Rest lass ich...
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Beitrag von schokoschendrezki »

So völlig ahnungslos bin ich in Hinsicht Technologie auch nicht.Olkiluoto 3. Finnland. Da kann man sich wirklich nur noch an den Kopf fassen! 14 Jahre Verzögerung und zig Milliarden mehr als geplant. Und es läuft immer noch nicht! Stand zumindest April 24 : Es läuft nicht. Es funktioniert nicht. Es Liefert Null Kilowattstunden Strom. Ja: Von Wegen "schöne neue Welt".
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Mendoza
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Re:

Beitrag von Mendoza »

schokoschendrezki hat geschrieben: Donnerstag 8. August 2024, 20:07 So völlig ahnungslos bin ich in Hinsicht Technologie auch nicht.Olkiluoto 3. Finnland. Da kann man sich wirklich nur noch an den Kopf fassen! 14 Jahre Verzögerung und zig Milliarden mehr als geplant. Und es läuft immer noch nicht! Stand zumindest April 24 : Es läuft nicht. Es funktioniert nicht. Es Liefert Null Kilowattstunden Strom. Ja: Von Wegen "schöne neue Welt".
Doch es lief schon. Im Moment ist Jahresrevision.
https://www.iwr.de/ticker/fast-2-5-mona ... eb%20gehen.
Der Bau des finnischen EPR-Atomkraftwerks OL3 begann im Frühjahr 2005, die Fertigstellung war ursprünglich für 2009 geplant. Doch erst im April 2023 konnte das Atomkraftwerk Olkiluoto 3 nach jahrelanger Bauverzögerung in den Regelbetrieb gehen. Für die erste OL3-Jahresrevision im Jahr 2024 waren zunächst 37 Tage vorgesehen, nach aktuellem Stand wird das Atomkraftwerk Olkiluoto 3 aber fast 2,5 Monate stillstehen und somit nicht für die Stromversorgung zur Verfügung stehen.
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Emin
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Re:

Beitrag von Emin »

schokoschendrezki hat geschrieben: Donnerstag 8. August 2024, 20:07 So völlig ahnungslos bin ich in Hinsicht Technologie auch nicht.Olkiluoto 3. Finnland. Da kann man sich wirklich nur noch an den Kopf fassen! 14 Jahre Verzögerung und zig Milliarden mehr als geplant. Und es läuft immer noch nicht! Stand zumindest April 24 : Es läuft nicht. Es funktioniert nicht. Es Liefert Null Kilowattstunden Strom. Ja: Von Wegen "schöne neue Welt".
20 Jahre ist zwar lang, aber immerhin funktioniert es. Im Jahr 2044 hingegen wird Deutschland immer noch Kohle verbrennen, EE-Enthusiasten werden davon reden, dass jetzt bald die EE-Subventionen eingestellt werden können und die perfekte Speichertechnologie wartet schon hinter der nächsten Ecke.

Übrigens bauen Südkoreaner, Japaner, Chinesen immer noch on budget und on time:

https://en.yna.co.kr/view/AEN20240324000800320

Vielleicht sollte man ja einfach von denen die Reaktoren kaufen, wenn man es selbst nicht mehr kann ;)
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von H2O »

[quote=Emin post_id=5509321 time=1723130718 user_id=3
(...)
...EE-Anlagen leben von ihren Volllaststunden, und wenn es zu viele davon gibt, dann kommt man schnell in die Situation, dass die EE zu viel auf einmal produzieren. Hier wird dann Speicherung relevant, aber mit Speicherung ist EE nicht mehr ökonomisch. Da sind wir im Jahr 2024 immer noch bei Zukunftsprognosen und Studien, wann Speicherung ja angeblich endlich so spottbillig wird.
Das ist aber eine Fehldeutung! Erst einmal müssen ja EE in ausreichender Menge da sein, ehe man mit unterschiedlichen Speichern die Zappelenergie glättet, um Überproduktion nutzbar zu machen. Und dazu muß man vernünftige Netze zur Abpufferung von Spitzenlasten der Erzeugung für Spitzenlasten des Verbrauchs schaffen, man muß Speicher für die Sicherung der Grundlast und Langzeitspeicher für Dunkelflauten vorhalten.

Aber ohne die EE wären diese Speicher sinnlos; mit hinreichend EE sind sie aber notwendig.

Im privaten Bereich bin ich einige kleine Schritte in diese Richtung gegangen... und habe damit 97% Eigenstrom erreicht, wobei ich etwa 5-mal mehr Energie zum Nulltarif (!) ins Netz einspeise als mein Haushalt verbraucht. Gut, ich könnte aus Ärger über den "Nulltarif" auch auf "Nulleinspeisung" hinarbeiten und meine Energie wegregeln. Aber so ist mein Denken nicht angelegt.

Ich vermute, daß man im öffentlichen Bereich sehr ähnliche Maßnahmen umsetzen muß, damit EE ein Renner werden. Der Aufbau dauert aber sicher noch Größenordnung 20 bis 30 Jahre... ist aus meiner Sicht auch möglich. Das Ziel bleibt die CO2-Neutralität mit EE, und die Unabhängigkeit von lebenswichtigen Energielieferungen durch EE. Handelspolitische Erpressbarkeit gebannt!
Zuletzt geändert von H2O am Donnerstag 8. August 2024, 21:19, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von H2O »

Tom Bombadil hat geschrieben: Donnerstag 8. August 2024, 19:28 So wichtig ist es nicht, mich interessierte nur, ob die am Meer oder an Flüssen gebaut werden sollen.
Offenbar ja an der Ostsee und an der Weichsel. Frankreich hatte große Sorgen mit dem Kühlwasser aus Flüssen. Das wird in Polen nicht anders sein können. Ein gar so gewaltiger dauerhafter Strom ist die Weichsel auch nicht. Ich hoffe deshalb, daß die Politik hier zur Vernunft zurückfindet und das tut, was verläßlich möglich ist. Etwa ein EE-Energieverbund D-PL ohne Kohlestrom. Das muß man wollen und dazu stehen; dann wird das auch etwas.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Tom Bombadil »

Bei Włocławek wird die Weichsel ja aufgestaut, das Reservoir sollte wohl nicht so schnell austrocknen. Da müsste man dann aber das KKW hinbauen.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Emin »

H2O hat geschrieben: Donnerstag 8. August 2024, 21:16 Offenbar ja an der Ostsee und an der Weichsel. Frankreich hatte große Sorgen mit dem Kühlwasser aus Flüssen. Das wird in Polen nicht anders sein können. Ein gar so gewaltiger dauerhafter Strom ist die Weichsel auch nicht. Ich hoffe deshalb, daß die Politik hier zur Vernunft zurückfindet und das tut, was verläßlich möglich ist. Etwa ein EE-Energieverbund D-PL ohne Kohlestrom. Das muß man wollen und dazu stehen; dann wird das auch etwas.
Frankreich hat sein AKWs so ausgelegt, dass sie genügend Kapazität haben, um im Winter das Land versorgen zu können. Im Sommer ist der Verbrauch deutlich niedriger, deswegen lohnen sich Kühltürme nicht, da die Produktion sowieso gedrosselt wird. Erst Recht seit der deutschen Energiewende, in der Deutschland jeden Sommer Europa mit kostenlosem Strom versorgt :D

Ich kenne zwar die polnische Strategie nicht, aber ich vermute mal, die Kraftwerke sollen dauerhaft ein hohes Leistungsniveau halten, daher dürfte dort der Bau von Kühltürmen geplant sein.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von H2O »

Emin hat geschrieben: Donnerstag 8. August 2024, 21:23 Frankreich hat sein AKWs so ausgelegt, dass sie genügend Kapazität haben, um im Winter das Land versorgen zu können. Im Sommer ist der Verbrauch deutlich niedriger, deswegen lohnen sich Kühltürme nicht, da die Produktion sowieso gedrosselt wird. Erst Recht seit der deutschen Energiewende, in der Deutschland jeden Sommer Europa mit kostenlosem Strom versorgt :D

Ich kenne zwar die polnische Strategie nicht, aber ich vermute mal, die Kraftwerke sollen dauerhaft ein hohes Leistungsniveau halten, daher dürfte dort der Bau von Kühltürmen geplant sein.
Vor etwa 25 Jahren konnte Frankreich seine Lieferverträge für elektrische Energie an Italien nicht einhalten, weil die Flüsse als einfache Kühleinrichtung überhitzt wurden. Natürlich können Kühltürme das Problem entspannen... ob sie es endgültig lösen können, das werden Ingenieure zu entscheiden haben. Denn die in den letzten Jahren immer häufigeren und längeren Dürrezeiten lassen auch große Flüsse zu Rinnsalen werden... sogar den guten alten Vater Rhein.

Warum soll es der Weichsel besser gehen? Hier in Pommern erinnere ich mich noch an schneereiche Winter um 2010 herum. Inzwischen ist hier Schnee im Winter zu einer echten Überraschung geworden. Die Dziwna ist seit vielen Jahren nur gelegentlich um den Schilfgürtel herum zugefroren. Erkennt man daran, daß das alte Schilf durch wechselnde Wasserstände nicht mehr durch Eis abgerissen wird. Früher war ich sauer, weil ich falsch vermutet hatte, daß "jemand" "mein Schilf" abgesäbelt hatte für Schilfdächer. :D

Was ich hier im Grunde sagen möchte: Man kann über die Unstetigkeit der EE lästern, muß aber auch einsehen, daß Wärmekraftwerke/AKW an ganz natürliche Grenzen stoßen... und das dann wochenlang und monatelang.

Aus meiner Sicht ist es vernünftig, diese Risiken zu bewerten und in die eigene Planung einzubeziehen.
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Re:

Beitrag von Schnitter »

schokoschendrezki hat geschrieben: Donnerstag 8. August 2024, 20:07 So völlig ahnungslos bin ich in Hinsicht Technologie auch nicht.Olkiluoto 3. Finnland. Da kann man sich wirklich nur noch an den Kopf fassen!
Hinkley Point C und Flamanville 3 sind auch nicht besser.

Wer Geld verbrennen will sollte unbedingt AKWs bauen ;-)
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Schnitter »

Tom Bombadil hat geschrieben: Donnerstag 8. August 2024, 19:28 So wichtig ist es nicht, mich interessierte nur, ob die am Meer oder an Flüssen gebaut werden sollen.
Die erste Ausschreibung ist Zarnowiec.

Also am Meer.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Perkeo »

H2O hat geschrieben: Donnerstag 8. August 2024, 21:41 Vor etwa 25 Jahren konnte Frankreich seine Lieferverträge für elektrische Energie an Italien nicht einhalten, weil die Flüsse als einfache Kühleinrichtung überhitzt wurden. Natürlich können Kühltürme das Problem entspannen... ob sie es endgültig lösen können, das werden Ingenieure zu entscheiden haben.
Nö, das haben die schon vor mehr als 100 Jahren entschieden. Kühltürme sind keine neue unerforschte Technologie.
H2O hat geschrieben: Donnerstag 8. August 2024, 21:41 Was ich hier im Grunde sagen möchte: Man kann über die Unstetigkeit der EE lästern, muß aber auch einsehen, daß Wärmekraftwerke/AKW an ganz natürliche Grenzen stoßen... und das dann wochenlang und monatelang.
Da du 25 Jahre zurückgehen musst für dein Beispiel, kann es so schlimm um die Grenzen der Wasserkühlung nicht stehen.

Und der angebliche Wettbewerb zwischen Erneuerbaren und Kernenergie ist sowieso ein reiner Strohmann. Der Deutsche Energiemix ist nach wie vor etwa 80% nicht-erneuerbar. Einen Überschuss an CO2-armen Strom haben wir nicht und werden wir auch noch jahrzehntelang nicht haben. Es stand nie ernsthaft zur Debatte, Windräder und Solarzellen zu verbieten um neue Kernkraftwerke zu bauen. Die eigentlich anstehende, und leider schlecht beantwortete, Frage war: Wollen wir zuerst aus der Kohle oder zuerst aus der Kernkraft aussteigen? Und der Kampf gegen den Klimawandel wurde eben vertagt. Dringlichkeit besteht offenbar nur, wenn es nicht die Grünen sind die über den eigenen Schatten springen müssen. Sieht man auch an den Klimaklebern, die zum Gerichtstermin plötzlich in Thailand sind.
H2O hat geschrieben: Donnerstag 8. August 2024, 21:41 Aus meiner Sicht ist es vernünftig, diese Risiken zu bewerten und in die eigene Planung einzubeziehen.
Zeig mir EINE Studie, die die Risiken von Kohle und Kernenergie vergleicht und zum Ergebnis kommt, dass der Atomausstieg objektiv dringlicher ist als der Kohleausstieg.

Finde dich damit ab: Ihr Kernkraftgegner habt die Macht gewonnen, nicht den Kampf um die vernünftige, die objektiven Risiken abwägende Lösung. Der Atomausstieg hat Milliarden Tonnen CO2 gekostet, keinen der Nachteile der Kernenergie wesentlich gelindert und auch nicht den Ausbau der Erneuerbaren beschleunigt.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Atue001 »

Emin hat geschrieben: Donnerstag 8. August 2024, 21:23 Frankreich hat sein AKWs so ausgelegt, dass sie genügend Kapazität haben, um im Winter das Land versorgen zu können. Im Sommer ist der Verbrauch deutlich niedriger, deswegen lohnen sich Kühltürme nicht, da die Produktion sowieso gedrosselt wird. Erst Recht seit der deutschen Energiewende, in der Deutschland jeden Sommer Europa mit kostenlosem Strom versorgt :D
Galt das für Frankreich auch im Winter 22/23 und 23/24? Wohl eher nicht...
Und stimmt die Behauptung mit dem kostenlosen Strom aus Deutschland in 2024? Wohl eher nicht....
In diesem Sommer hat Deutschland viel importiert - übringes vor allem viel regenerativ erzeugten Strom, und als zweites dann Atomstrom aus Frankreich. Nicht, weil wir so gerne Geld ausgeben, sondern weil die Importe billiger waren als der Strom aus weiteren deutschen Kohlekraftwerken....

Und bevor dann als nächstes das nächste Märchen kommt, dass man die 4 AKWs hätte Laufzeitverlängern sollen, damit man nicht so viel importiert hätte.....die Importmengen haben ein anderes Niveau als das, was die 4 Rest-AKWs hätten erledigen können.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Emin »

Atue001 hat geschrieben: Donnerstag 8. August 2024, 22:34 Galt das für Frankreich auch im Winter 22/23 und 23/24? Wohl eher nicht...
Und stimmt die Behauptung mit dem kostenlosen Strom aus Deutschland in 2024? Wohl eher nicht....
In diesem Sommer hat Deutschland viel importiert - übringes vor allem viel regenerativ erzeugten Strom, und als zweites dann Atomstrom aus Frankreich. Nicht, weil wir so gerne Geld ausgeben, sondern weil die Importe billiger waren als der Strom aus weiteren deutschen Kohlekraftwerken....

Und bevor dann als nächstes das nächste Märchen kommt, dass man die 4 AKWs hätte Laufzeitverlängern sollen, damit man nicht so viel importiert hätte.....die Importmengen haben ein anderes Niveau als das, was die 4 Rest-AKWs hätten erledigen können.
Frankreich war wegen seinen AKWs tatsächlich vergleichsweise wenig von der Energiekrise betroffen - und da die Franzosen bis zum Winter auch alle Reaktoren wieder am Netz hatten haben sie schlimmeres in jenem Winter in Europa auch verhindert :)

Deutschland überschwemmt Europa regelmäßig mit Strom und muss ihn dann an anderen Stellen wieder zurückkaufen.

https://www.nzz.ch/visuals/deutschland- ... ld.1765078

Die AKW-Schließungen hätten nicht nur dafür gesorgt, dass man seltener importieren muss, sondern, dass Deutschland bis Ende 2022 noch großer Netto-Exporteur von Strom war. Die rund 30TWh Produktion fehlen nun, und Deutschland hat 2023 rund 10TWh netto-importiert, und 24 werden es wohl 30TWh sein (ist bei Deutschland nun mal sehr wetterabhängig), also genau jene Menge, die die AKWs noch geliefert hätten.
Zuletzt geändert von Emin am Donnerstag 8. August 2024, 23:29, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Emin »

H2O hat geschrieben: Donnerstag 8. August 2024, 21:41 Vor etwa 25 Jahren konnte Frankreich seine Lieferverträge für elektrische Energie an Italien nicht einhalten, weil die Flüsse als einfache Kühleinrichtung überhitzt wurden. Natürlich können Kühltürme das Problem entspannen... ob sie es endgültig lösen können, das werden Ingenieure zu entscheiden haben. Denn die in den letzten Jahren immer häufigeren und längeren Dürrezeiten lassen auch große Flüsse zu Rinnsalen werden... sogar den guten alten Vater Rhein.

Warum soll es der Weichsel besser gehen? Hier in Pommern erinnere ich mich noch an schneereiche Winter um 2010 herum. Inzwischen ist hier Schnee im Winter zu einer echten Überraschung geworden. Die Dziwna ist seit vielen Jahren nur gelegentlich um den Schilfgürtel herum zugefroren. Erkennt man daran, daß das alte Schilf durch wechselnde Wasserstände nicht mehr durch Eis abgerissen wird. Früher war ich sauer, weil ich falsch vermutet hatte, daß "jemand" "mein Schilf" abgesäbelt hatte für Schilfdächer. :D

Was ich hier im Grunde sagen möchte: Man kann über die Unstetigkeit der EE lästern, muß aber auch einsehen, daß Wärmekraftwerke/AKW an ganz natürliche Grenzen stoßen... und das dann wochenlang und monatelang.

Aus meiner Sicht ist es vernünftig, diese Risiken zu bewerten und in die eigene Planung einzubeziehen.
Wann genau soll das gewesen sein? Wie gesagt, Frankreich hat im Sommer immer große Reservekapazitäten. Selbst im Sommer 22, als kein Gas mehr aus Russland kam, Dürresommer war und die Wasserkraftwerke deswegen wenig produzieren konnten, und coronabedingt aufgeschobene Wartungsarbeiten alle auf einmal anfielen, ist man nicht ernsthaft in Bredouille gekommen.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von H2O »

Emin hat geschrieben: Donnerstag 8. August 2024, 23:28 Wann genau soll das gewesen sein? Wie gesagt, Frankreich hat im Sommer immer große Reservekapazitäten. Selbst im Sommer 22, als kein Gas mehr aus Russland kam, Dürresommer war und die Wasserkraftwerke deswegen wenig produzieren konnten, und coronabedingt aufgeschobene Wartungsarbeiten alle auf einmal anfielen, ist man nicht ernsthaft in Bredouille gekommen.
Damit wiederholen Sie Ihre Fehleinschätzung. Ich war um das Jahr 2000 - 2 +3 Jahre in Italien tätig, und ich erinnere mich noch gut daran, daß damals die beliebten Klimaanlagen nicht eingeschaltet werden sollten, weil ansonsten gar kein Strom mehr verfügbar sei. Der Grund war damals ein (nach damaligen Verhältnissen) sehr heißer Sommer in Frankreich mit wenig Wasser in den Flüssen und deshalb Leistungsbeschränkung der damaligen AKW. Frankreich mußte seine vertraglich zugesicherten Stromlieferungen an Italien vermindern.... höhere Gewalt. Aus meiner Sicht schon damals eine Fehleinschätzung der technischen Möglichkeiten. Vermutlich wird Frankreich inzwischen Abhilfen geschaffen haben; die Leute sind ja nicht blöd! Dafür waren die AKW inzwischen brüchig geworden und mußten abgeschaltet werden. Meine Vermutung: Strom aus D für F... wenn das möglich ist, ist das auch eine Selbstverständlichkeit unter Nachbarn: Ein Vorteil der EU und des gemeinsamen Marktes.

Italien hatte seinerseits der französischen AKW-Technologie voll vertraut. Inzwischen wird man in Italien wohl eigene Kapazitäten geschaffen haben, um diese Abhängigkeit zu vermindern. So etwas dauert ja immer ein paar Jahre bis zur Inbetriebnahme.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Tom Bombadil »

H2O hat geschrieben: Freitag 9. August 2024, 07:56Inzwischen wird man in Italien wohl eigene Kapazitäten geschaffen haben, um diese Abhängigkeit zu vermindern.
Und Deutschland baut Kapazitäten ab, um diese Abhängigkeit zu erhöhen.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von H2O »

Perkeo hat geschrieben: Donnerstag 8. August 2024, 22:27 Nö, das haben die schon vor mehr als 100 Jahren entschieden. Kühltürme sind keine neue unerforschte Technologie.

Da du 25 Jahre zurückgehen musst für dein Beispiel, kann es so schlimm um die Grenzen der Wasserkühlung nicht stehen.(...)
Das hohe Roß, von dem aus Sie unbedarft predigen, ist schon längst auf dem Gnadenhof gelandet. Die zu geringe Kühlkapazität der französischen AKW im Sommer ist doch wirklich nichts Neues; hinzu kamen Schäden durch Langzeitbetrieb, die zeitweise Stilllegungen vieler AKW notwendig machten. Diese Nachrichten sind offenbar an Ihnen spurlos vorbeigerauscht.

Wenn AKW der Weisheit letzter Schluß wären, dann müßte Frankreich vom Wahnsinn geplagt sein, wenn es sich überhaupt mit EE befasste.

Man muß nur googeln mit "Erneuerbare Energie Frankreich" um folgende Nachricht lesen zu können:
Zur Umsetzung der bisherigen EU-Vorgaben sieht das französische Energie- und Klimagesetz von 2019 ein Ziel von mindestens 33 Prozent erneuerbaren Energien am Bruttoendenergieverbrauch im Jahr 2030 vor. Dieser Anteil lag im Jahr 2022 bei 20,7 Prozent.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von H2O »

Tom Bombadil hat geschrieben: Freitag 9. August 2024, 08:01 Und Deutschland baut Kapazitäten ab, um diese Abhängigkeit zu erhöhen.
Unsere Energieversorger folgen einem gut überlegten Plan, wie unsere Netze und unsere Energieversorgung aus EE zur Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen führen sollen. Es ist mir klar, daß man da niemanden hinstellen kann mit einem Zauberstab, nach dessen Schwenken nun die schöne neue EE-Welt zur allseitigen Zufriedenheit läuft. Wir wohnen in einem Altbau, der Zug um Zug kernsaniert werden muß. Nicht schön für die Bewohner, aber die Aussicht auf das Endergebnis tröstet über dieses Jammertal hinweg.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Tom Bombadil »

H2O hat geschrieben: Freitag 9. August 2024, 08:20 Unsere Energieversorger folgen einem gut überlegten Plan...
Guter Witz :D
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Emin »

H2O hat geschrieben: Freitag 9. August 2024, 07:56 Damit wiederholen Sie Ihre Fehleinschätzung. Ich war um das Jahr 2000 - 2 +3 Jahre in Italien tätig, und ich erinnere mich noch gut daran, daß damals die beliebten Klimaanlagen nicht eingeschaltet werden sollten, weil ansonsten gar kein Strom mehr verfügbar sei. Der Grund war damals ein (nach damaligen Verhältnissen) sehr heißer Sommer in Frankreich mit wenig Wasser in den Flüssen und deshalb Leistungsbeschränkung der damaligen AKW. Frankreich mußte seine vertraglich zugesicherten Stromlieferungen an Italien vermindern.... höhere Gewalt. Aus meiner Sicht schon damals eine Fehleinschätzung der technischen Möglichkeiten. Vermutlich wird Frankreich inzwischen Abhilfen geschaffen haben; die Leute sind ja nicht blöd! Dafür waren die AKW inzwischen brüchig geworden und mußten abgeschaltet werden. Meine Vermutung: Strom aus D für F... wenn das möglich ist, ist das auch eine Selbstverständlichkeit unter Nachbarn: Ein Vorteil der EU und des gemeinsamen Marktes.

Italien hatte seinerseits der französischen AKW-Technologie voll vertraut. Inzwischen wird man in Italien wohl eigene Kapazitäten geschaffen haben, um diese Abhängigkeit zu vermindern. So etwas dauert ja immer ein paar Jahre bis zur Inbetriebnahme.
Da musst du schon etwas genauer werden. Um die Jahrtausendwende hatte EDF keine Produktionsschwierigkeiten. Wie gesagt hat Frankreich im Sommer große Reservekapazitäten, wenn einige Reaktoren ihren Output drosseln erhöhen die anderen ihren Output.

Also ohne eine richtige Quelle würde ich jetzt irgendwelche Aussagen von italienischen Kollegen, wieso du Strom sparen sollst, eher nicht vertrauen.

Ich vermute mal das könnte ein Mythos sein, der aufgrund des blackouts in Italien 2003 entstanden ist. Der hatte aber nichts mit französischen AKWs zu tun, sondern mit sturmbedingten Schäden am Netz.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Kamikaze »

Cobra9 hat geschrieben: Donnerstag 8. August 2024, 19:38 Beim Thema Gewinn würde Ich aber wiedersprechen. Die Unternehmen haben schon Gewinn mit AKJs gemacht.
Stimmt. Auf Kosten der Allgemeinheit.
Volkswirtschaftlich waren und sind AKW seit jeher ein Verlustgeschäft.
Wo Ich mitgehen würde wäre ungefähr so formuliert. EE Anlagen werden weniger subventioniert als Atomkraft derzeit und aktuellem Stand der Infos. Außerdem ist das nachhaltiger mit weniger Belastungen für die Umwelt und Nachfolgeschäden ( Stichwort Atommüll, Kosten für Lagerung ect )
Dann sind wir uns ja einig. :)
Ergo Stand heute und im Vergleich mit den IST Vorhanden AKs- wesentlich bessere Idee. Wie das sich dann verhält mit neuen Reaktoren, neuer EE Technik, neuen Batterien kann man heute nicht im Ansatz sagen.
Der IST-Stand bei den deutschen AKW ist aber, dass die inzwischen allesamt nicht mehr einsatzfähig sind und auch zum Ausstiegdatum schon gravierenden Wartungsstau hatten, der eher nicht innerhalb von 1-2 Jahren (!!!) auf zu holen gewesen wäre. Von den Kosten dafür ganz zu schweigen - die wollte nämlich auch kein Betreiber mehr für die alten Teile aufbringen (hätte der Steuerzahler übernehmen sollen für mehr Gewinn der Betreiber).
Zeig Mir die PV die 60 Jahre im Betrieb bleibt ohne Bauveränderungen usw... :rolleyes: Ach kannste nicht zeigen ? Upps.
60 Jahre gibt es PV noch nicht in Serienfertigung.
Seit 38 Jahren läuft aber z.B. diese Anlage: https://www.solareffekt.de/wissen/%C3%A ... pv-anlage/
Zeig mal ein AKW, das 38 Jahre ohne bauliche Veränderung lief. ;) :P
Größe, Bauzeit werden varieren wie auch die Lebensdauer.
Also wieder nichts konkretes. Wie üblich bei den Atomfans.
Wo habe Ich eigentlich behauptet die Reaktoren laufen 60 Jahre ?
Du unterstellst immer Aussagen wo Ich gar nicht getätigt habe. Also Zitat mal mit meiner Aussage.
Lesen musst du schon selbst. Ich schrieb, dass diese Aussage von anderen Nutzern hier im Strang stammten. Also Ball flach halten und Schaum vom Mund wischen. ;)
hättest Du gelesen das es neue Typen von Reaktoren in verschiedener Ausführung geben wird. Je nach Ausführung könnte soweit kommen das System in Baukasten System geliefert werden und muss nur noch aufgestellt werden auf passendem Terrain ,ans Netz angeschlossen werden. Würde micht Sicherheit keine Jahre brauchen.
Bisher nur Versprechungen - nicht mal eine Versuchsanlage, geschweige Denn ein Demo-Objekt. Also erst mal nicht mehr wert, als das bedruckte Papier.
Das Kernkraftwerk Hinkley Point hat mit den erwähnten Beispielen soviel zu tun wie Du hier sinnvolle Vergleiche bringst. Was hat der Reaktor bspw von Rolls Royce mit dem Kernkraftwerk Hinkley Point zu tun. Das sind massiv verschiedene Anlagen, sowie Technik. Schon auch von der Auslegung her.
Bald kommt der Wunderreaktor! Ganz sicher! :P
Hinkley Point-C1 und Hinkley Point-C2 sind EPR Reaktoren. Also eher Standard
Also schaffen es AKW-Betreiber nicht mal den Standard ein zu schätzen und im Zeit-. und Kostenrahmen zu bauen...
Ich persönlich sehe das eher als Armutszeugnis...
Westinghouse soll Brennstoff aus nicht Russischen Quellen oft liefern. Bei Terrapower hat der Verzicht zu 2 Jahren Verzögerung geführt.
Ist sicher gut, sich von einem Anbieter Abhängig zu machen, der zudem schon Lieferschwierigkeiten hatte.
Wenn das Teil mal läuft ist dann ja egal, wo der Brennstoff her kommt.
Sah man ja schon an Frankreich, die russischen Brennstoff während der heißen Phase des Angriffskriegs gegen die Ukraine einfliegen ließen und dafür die Sanktionen von EU und NATO blockiert haben.
Bleibt nur Abwarten, allerdings denke Ich nicht das die meisten Firmen mit 2 Gramm an Hirn auf russ. Brennstoff setzen.
...oder sehen, wie das bisher lief.
Manche Menschen lernen aus der Vergangenheit - andere wiederholen sie und sind dann erstaunt über die Ergebnisse. :rolleyes:
Und beim Abbau von Rohstoffen für EE, Batterien alles sauber ? :p
Upss wieder gell. In Simbabwe wird lithium bestimmt sauber gefördert. Oder in der Dem. Rep. Kongo das Kobalt ? Huiii. Ach haste nicht geschrieben. Aber diese Verpestung bei der Förderung müsstest Du ja massiv ablehnen.
Stimmt. Diese Verpestung lehne ich ab. Gut, dass es inzwischen Technologien gibt, die auf diese Rohstoffe weitgehend verzichten.
Wie ist das übrigens im Uranbergbau? Verursacht der weniger Umweltschäden, als der Abbau von Batterierohstoffen?
als ob Du weisst welche EE Projekte immer die Bauzeit einhalten und Verzögerungen haben vorweg. Hasst Du die Lottozahlen für nächste Woche ?
Schicker Strohmann!
Schau einfach mal, wieviel EE gebaut wurde allein während der Zeit, in der Hinkley-Point C, Flamanville, etc. über die Planung hinaus gebaut wurden. ;)
2025 wird arg eng. Das hast Du vorab gewusst gell :p Es kann aber sein das 2030 die Terrapower Reaktoren laufen. Kannst Du das Gegenteil heute schlüssig beweisen...na komm.
Muss ich nicht.
Wird die Zukunft zeigen.
Ich gehe aber sehr davon aus, dass die Terrapower-Reaktoren bis dahin nicht mal annähernd am Netz sein werden.
Der Netz Ausbau in den 70ern hat aber keine digitale Technik, Speicher, Booster ect. dabei gehabt und weniger Rücksicht nehmen müssen. Aber rede ruhig alles schön.
Die Herausforderungen sind heute bischen anders. Auch wegen diversen Regelungen, Klagen ect.
Und das ist bei AKW anders?
Weder DU noch ICH können irgendwie in die Zukunft sehen.
Es gibt zwei Arten von Menschen:
Die Einen können aus vorhandenen Datensätzen extrapolieren.
Die US Streitkräfte haben einen eigenen enormen Personalpool unter Vertrag.
Und die haben alle Studiert und ihre Ausbildung gemacht beim Militär?
Oder machen die es auch eher wie Frankreich und Andere, dass das Personal in der "freien Wirtschaft" ausgebildet wird, und dann beim Militär "nur" auf die spezifischen Anlagen eingeschult wird?
und Ich denke mal viele Reaktoren würden waffenfäiges Plutonium ermöglichen. Hier würde Ich eine reele Möglichkeit sehen.
Das kommt noch hinzu.
Du hast doch gar keine Ahnung was in den Jahren an Technik kommt, welche Kosten und so weiter. Aber kannst es heute bewerten.
Wie ?
Schau dir mal an, wie das mit den AKW in der Vergangenheit lief und ziehe dann deine Schlüsse.
Die Scheuklappen solltest du dafür aber abnehmen. ;)

AKW glänzten schon immer mit Kostenüberschreitungen, überbordenden Bauzeiten, mangelnder Akzeptanz in der Bevölkerung und Gewinnen für Wenige auf Kosten der Allgemeinheit. Dazu kommen Unfälle, Störfälle und Ewigkeitskosten.
EE dagegen erzielen jedes Jahr neue Tiefpreis-Rekorde und übertreffen regelmäßig die Ausbau-Prognosen - trotz teils großer politischer Widerstände (z.B. 10H).
Was hat wohl mehr Zukunftspotential? ;)
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Perkeo »

H2O hat geschrieben: Freitag 9. August 2024, 08:12 Das hohe Roß, von dem aus Sie unbedarft predigen, ist schon längst auf dem Gnadenhof gelandet. Die zu geringe Kühlkapazität der französischen AKW im Sommer ist doch wirklich nichts Neues; hinzu kamen Schäden durch Langzeitbetrieb, die zeitweise Stilllegungen vieler AKW notwendig machten. Diese Nachrichten sind offenbar an Ihnen spurlos vorbeigerauscht.
Eine vorübergehende Drosselung und ein paar extensive Wartungsarbeiten machen keinne Showstopper. Das ist so als wolle man Solarzellen verbieten weil nachts keine Sonne scheint. Und schon gar nicht ergibt das eine Rechtfertigung des Deutschen Wahnsinns, die Kernkraft durch Braunkohle und durch Gas, zuerst von Putin zur Finanzierung seines Völkermords, jetzt anderen "lupenreinen Demokraten", zu ersetzen.
H2O hat geschrieben: Freitag 9. August 2024, 08:12 Wenn AKW der Weisheit letzter Schluß wären, dann müßte Frankreich vom Wahnsinn geplagt sein, wenn es sich überhaupt mit EE befasste.

Man muß nur googeln mit "Erneuerbare Energie Frankreich" um folgende Nachricht lesen zu können:
Und da ist er wieder, der Strohmann, dass jeder Gegner des deutschen Kohle statt Kernkraft Prinzips auch ein Gegner Erneuerbarer sein muss. Die Strohman-Taktik ist für den Machtgewinn effizient, nicht aber für die Problemlösung.

Frankreich macht GENAU das was ich fordere: Erst einmal aller Strom CO2-arm, dann Elektrifizierung, an dritter Stelle darf die Stromerzeugung dann gerne Erneuerbar sein. Im Ergebnis hat Frankreich beim Klimaschutz einen Vorsprung, den Deutschland niemals einholen wird, während Deutschland drotz gigantischer Investitionen bestenfalls im Mittelfeld ist.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Perkeo »

H2O hat geschrieben: Freitag 9. August 2024, 08:20 Unsere Energieversorger folgen einem gut überlegten Plan, wie unsere Netze und unsere Energieversorgung aus EE zur Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen führen sollen. Es ist mir klar, daß man da niemanden hinstellen kann mit einem Zauberstab, nach dessen Schwenken nun die schöne neue EE-Welt zur allseitigen Zufriedenheit läuft. Wir wohnen in einem Altbau, der Zug um Zug kernsaniert werden muß. Nicht schön für die Bewohner, aber die Aussicht auf das Endergebnis tröstet über dieses Jammertal hinweg.
Das Endergebnis hat der Atomausstieg nicht verbessert. Nur wurde das Jammertal, in dem wir nach wie vor der größte Braunkohleproduzent der Welt sind, in dem wir trotz aller Subventionen im CO2-Ausstoß bestenfalls druchschnittlich sind, gewaltig vertieft und verbreitert. Wir könnten mit Kernkraft JETZT schon nahezu CO2-neutral im Strommix sein, wenn wir alles Geld in die tatsächliche Lösung tatsächlicher Probleme gesteckt hätten - anstatt die Nicht-Lösung nicht existierender Probleme.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Perkeo »

Cobra9 hat geschrieben: Donnerstag 8. August 2024, 12:39 Interessante Option eventuell für England.

Zitat:

Mini-Atomkraftwerk von Rolls-Royce nimmt Fahrt auf: Bald kann es gebaut werden
Solche neuen Technologien sind quasi eine Ausstiegsdroge: Man will aus quasi-religiösen Gründen nicht zugeben dass der deutsche Atomausstieg falsch war, ahnt aber, dass die Technologiefeindlichkeit in einem so technologieabhängigen Land wie Deutschland und Kohle mitten im Klimawandel wohl doch blöde Ideen sind.

Die Sache hat nur einen Haken: Vom Produktkonzept bis hin zur Verwirklichung, Zulassung und flächendeckenden Einführung sind viel Zeit, Geld und Überwindung von Unwägbarkeiten nötig. Es wäre schön wenn das in Ländern mit verantwortungsvollerer Energiepolitik als Deutschland noch zum Tragen kommt, aber die deutsche Realität ist und bleibt: Der Atomausstieg wurde durch eine jahrzehntelange Verschiebung des weitaus dringenderen Braunkohleausstiegs ermöglicht. Erneuerbare konnten nicht beides ersetzen und werden es auch noch sehr lange nicht können. Die Ideologie hat über die Problemlösung gesiegt.

Großbritannien ist übrigens auch ohne Mini-Atomkraftwerk Deutschland um viele viele Jahre voraus.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Wähler »

Perkeo hat geschrieben: Freitag 9. August 2024, 14:51 Der Atomausstieg wurde durch eine jahrzehntelange Verschiebung des weitaus dringenderen Braunkohleausstiegs ermöglicht. Erneuerbare konnten nicht beides ersetzen und werden es auch noch sehr lange nicht können. Die Ideologie hat über die Problemlösung gesiegt.
Der Atomausstieg wurde von der zweiten Regierung Merkel mit Zustimmung der FDP 2011 finalisiert. 2020 wurde der Kohlekompromiss parteiübergreifend in Bundestag und Bundesrat beschlossen. Das mit einer so gearteten Ideologisierung stimmt also hinten und vorne nicht.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Emin »

Wähler hat geschrieben: Freitag 9. August 2024, 15:16 Der Atomausstieg wurde von der zweiten Regierung Merkel mit Zustimmung der FDP 2011 finalisiert. 2020 wurde der Kohlekompromiss parteiübergreifend in Bundestag und Bundesrat beschlossen. Das mit einer so gearteten Ideologisierung stimmt also hinten und vorne nicht.
Doch, die ist in Deutschland aber inzwischen übers gesamte politische Spektrum vertreten. Vielleicht sollte man auch eher von einer kollektiven Angststörung reden, die man sich zu rationalisieren versucht, indem man die Lüge vor sich herträgt, AKWs seien ja sowieso unokönomisch. Dass es selbst bei dieser Lüge um neugebaute AKWs geht, nicht um bereits gebaute, die man in Deutschland einfach frühzeitig abschaltet und stattdessen lieber Kohle verbrennt, wird dann einfach ignoriert.

Energiepolitik/Klimapolitik in Deutschland ist eine interessante case study für kollektive Psychologie, das muss man schon sagen.
"Sir, we're surrounded"
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