Schnitter hat geschrieben: ↑Mittwoch 29. Mai 2024, 11:56
Dazu reicht im Übrigen ein Blick in die Kommentarspalten von Online Medien. Ganz besonders während der Covidioten Demos war das sichtbar.
Nein, das reicht ganz sicher nicht. Hate Speech ist ein Phänomen, das in jeder Gesellschaft zu finden ist, und es inzidiert in allen möglichen medialen Formaten. Ob bei Oliver Pocher, der seine Zuschauerin ein Zuckerschneckchen nennt, bis sie zu weinen anfängt, ob bei YouTube, wo konkurrierende Diwas über JoJo Siwa herziehen um sie totzuschreien, ob in Putins Agitatorenstall, der gegen den Westen hetzt dass es beinahe komisch sein könnte, ob bei den chinesischen Wumao's, die ausländerfeindliche Sinoismen verbreiten.
Die Parolen der Gelbwesten waren ein einziger gegen Macron gerichteter, hasserfüllter Sermon, die propalästinensischen Demonstrationen, die wir gerade erleben, sind kein rechtspolitisches, sondern - weil im Westen - eher ein linkspolitisches Phänomen, weil nicht der Neonazismus, sondern der Islamismus sie motiviert.
Hate-Speech findet sich auf Audio-CD's, in Umlauf gebracht von Labels aller politischen Lager, und das, was Hardcore Feministinnen - diese sind eher links, als rechts, weil sie sich im Westen eher mit Antifaschismus, Marxismus und ProAsyl identifizieren wollen - verbreiten, ist nicht mehr der Walter von der Vogelweide, sondern feministische Hatespeech.
Die Gegendemos, die regelmäßig im Zuge rechter Aufmärsche stattfinden, sind keine Schweigemärsche. Die Parolen der Linken werden mit derselben Wut im Bauch verbreitet, und sind von einer korrespondierenden Aggression beseelt, wie die der Rechten.
Hate-Speech in satirischer Form ist rechtsrum wie linksrum. Charlie Hebdo war und ist noch immer kein rechtspolitisches Schmierblatt, seine Veröffentlichungen sind gleichwohl vielfach rassistische Hetze gewesen. Ich bin mir nicht sicher, ob sich hieran mittlerweile etwas geändert hat, bis zu dem Massaker an den Karikaturisten von Charlie Hebdo jedenfalls hatten viele Ausgaben einen höchst zweifelhaften, und keinesfalls versöhnlichen "Charakter".
Die durch verbale Gewalt im Internet in den Suizid getriebenen Opfer - von diesen gibt es mittlerweile recht viele, und meistens sind sie sehr jung - sind nicht alle Opfer rechtspolitischer Hetze geworden. Diese ad personem gerichtete Aggression hat keine dezidierte politische Richtung, sie ist lediglich persönlich.
Reduziert man den Fokus auf ein einzelnes Phänomen wie den Diskurs um COVID, so erklärt man hierdurch kein solch allgemeines, und vielfältiges Phänomen wie Hate-Speech.