Tom Bombadil hat geschrieben: ↑Sonntag 14. April 2024, 09:25
MW. hat Rotchina sehr viel Ackerland in der Ukraine gekauft/gepachtet, die sollte das eigentlich schon interessieren.
Es ist wohl eher so, dass China sehr viel Ackerland in der Ukraine kaufen wollte, sich die Dinge aber geändert haben:
Die bisherigen Überlegungen zeigen deutlich, dass die Ukraine sich politisch klar an der westlichen Zivilisation orientiert und eine Zusammenarbeit mit China nur soweit ausbauen wird, wie das dem Integrationskurs in europäische und euroatlantische Strukturen nicht widerspricht. Die Haltung der USA, die China als strategischen Gegner wahrnimmt, hat in dieser Frage einen Einfluss. Die Ukraine hat es jedoch nicht eilig, sich offen dem antichinesischen Lager anzuschließen, zumal die Haltung der europäischen Länder in dieser Hinsicht alles andere als einheitlich ist.
China ist zwar ein strategisch wichtiger Handelspartner für die Ukraine, die Handelsbeziehungen basieren aber auf einem strategischen Ungleichgewicht, das die Rolle der Ukraine als Rohstoffexporteur zementiert. Auch lässt sich angesichts der relativ geringen Investitionszusammenarbeit und des hohen Anteils an ausstehenden Verträgen nur schwerlich von einer offensiven Wirtschaftsexpansion Chinas sprechen. Pekings Investitionsprojekte in den strategischen Bereichen Telekommunikation und Rüstung zeigen keine „Erfolgsgeschichte“ chinesischer Investoren und sollten demensprechend nicht als strategische Verwundbarkeit der Ukraine in nennenswertem Maßstab bewertet werden. Die Ukraine ist weder zum unverzichtbaren Akteur in Chinas globaler „Belt and Road Initiative“ geworden, noch ist das Land dem chinesischen Format für regionale Zusammenarbeit mit mittelosteuropäischen Ländern „16+1“ beigetreten.
https://ukraineverstehen.de/osmolovska-china-ukraine/
Und selbst wenn es so wäre, könnte sich China dieses Ackerland auch durch Verhandlungen mit Russland sichern.
Meines Erachtens wird China nur dann bereit sein, auf Russland wegen eines für die Ukraine annehmbaren Friedensschlusses einzuwirken, wenn die Unterstützung Russlands zu weiteren, ernst zu nehmenden Problemen im Handel
mit USA und Europa und damit zu wirtschaftlicher Schwächung Chinas führt.
Genau das sollten übrigens auch westliche Gesprächspartner bei Verhandlungen mit China berücksichtigen: auch hier klare Kante statt Kotau.