Deutschistani » Mo 10. Mär 2014, 22:16 hat geschrieben:Der Duden nennt als standardsprachlich [China] und [Kina], das "Österreichische Wörterbuch" nur [Kina]. Gleiches gilt bei Chemie. Auch die Schweizer haben den Anlaut K-, der jedoch gemäß der hochdeutschen Lautverschiebung ganz korrekt zu kch verschoben wurde. [analog zu p -> pf eben auch k -> kch]
Die Aussprache mit sch- ist norddeutsch und den dortigen angestammten niederdeutschen Mundarten entnommen, also eben *nicht* hochdeutsch.
Die Aussprache mit
sch nicht, aber die mit
ch wie in
nicht.
Deutschistani hat geschrieben:
Stimmt doch nicht. In den Gebieten, wo anlautendes k gemäß hochdeutscher Lautverschiebung zu kch (Knecht -> Kchnecht) verschoben ward (inlautendes k zu ch, vgl. maken -> machen), findet dies in allen anlautenden k statt. Mit dem gleichen Argument könnte man ja sagen, p sei nur vor hellen Vokalen zu pf geworden. Wörter wie Pfanne und Pfund sprechen jedoch dagegen.
Du verwechselst das mit einer leicht unterschiedlichen Aussprache des k vielen deutschen Varietäten, wo das k in können tatsächlich leicht anders gesprochen wird als jenes in Kuh.
Um Dialekte geht es nicht, sondern um die deutsche Standardsprache.
http://de.wikipedia.org/wiki/Ch_%28Digraph%29
Ch wird im Deutschen als starker (stimmloser) Reibelaut auf zwei unterschiedliche Arten ausgesprochen:[1]
- Nach dunklen Vokalen (a, o, u oder au) als stimmloser velarer Frikativ (Hintergaumenlaut) x, sofern es nicht Bestandteil des Diminutiv-Suffixes -chen ist. Beispiele: auch [aux], Buch [buːx], Loch [lɔx], nach [naːx] (in Wörtern aus dem Griechischen selbst dann, wenn Vokal und Reibelaut ursprünglich zu zwei verschiedenen Wortbestandteilen gehören: autochthon, Hypochonder; gelegentlich kommt bei der Übernahme von Wörtern aus anderen Sprachen [x] auch am Wortanfang vor, bei Wörtern z. B. aus dem Jiddischen, Hebräischen und Russischen auch geschrieben mit ch: Chuzpe).
- In allen anderen Positionen, in denen ch als Reibelaut gesprochen wird (nach hellen Vokalen und nach Konsonanten, am Wortanfang vor hellen Vokalen und am Anfang des Suffixes -chen), als stimmloser palataler Frikativ (Vordergaumenlaut) ç. Beispiele: ich [ɪç], Milch [mɪlç], Chemie [çe'miː], Autochen ['aʊtoçən].
(In einigen süddeutschen Varietäten wie dem Schweizerdeutschen wird jedoch jedes ch in den genannten Fällen als [x] ausgesprochen.)
Im Deutschen kommt es also ausschließlich auf den vorhergehenden Vokal an, der nachfolgende spielt für die Entscheidung [ç/x] (im Gegensatz zum χ im Griechischen) keine Rolle. (Anders aber bei der Entscheidung [k] oder nicht [k], v.a. bei Wörtern aus dem Griechischen, wie im Folgenden dargestellt.)
Daneben ist ch im Deutschen eine Schreibung für den Laut [k], die nur in bestimmten Fällen Verwendung findet. ch wird [k] gesprochen
regelmäßig in Verbindung mit einem folgenden s: wachsen, Deichsel,
am Wortanfang vor dunklen Vokalen (a, o, u) und vor Konsonanten: Chor, Chlor, chronisch (in Fachwörtern oder bei gelehrter Aussprache kommt auch in diesen Positionen bei Wörtern griechischer Herkunft die Aussprache mit [ç] vor: Charisma, chthonisch), generell am Wortanfang in süddeutschen Varietäten anstelle von [ç] (Chemie, China) und am Wortanfang deutscher geographischer Eigennamen (Chiemsee, Chemnitz, Cham),
in bestimmten, nicht integrierten Fremdwortschreibungen, vor allem aus dem Italienischen: Chianti, Pinocchio.
Die Aussprache als [k] (und nicht als Reibelaut [ç/x]) ist abhängig von der Bedeutung und dem Aufbau eines Wortes (morphologische Struktur): vgl. wachst (zu wachsen) vs. wachst (zu wachen); Chöre ['køːʁə], abgeleitet von Chor.
Außerdem kommen für ch auch die Aussprachen als sch [ʃ] und tsch [tʃ] vor:
wie [ʃ] als umgangssprachliche oder varietätenspezifische Variante von [ç] am Wortanfang (Chemie, China),
in nicht (vollständig) integrierten Fremdwortschreibungen vor allem aus dem Französischen und Portugiesischen (als [ʃ]: Champignon, Charlotte, Recherche), dem Englischen und Spanischen (als [tʃ]: Chip, chatten, Macho).