Vergessener Krieg in Nordostsyrien: Rojava

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streicher
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Vergessener Krieg in Nordostsyrien: Rojava

Beitrag von streicher »

In Nord- und Ostsyrien ist 2012 ein autonomes Gebiet entstanden, welches als Folge des syrischen Bürgerkrieges gesehen werden kann. Es steht unter kurdischer Selbstverwaltung. Frauen spielen dort eine entscheidende Rolle, was auch immer wieder thematisiert wird. (Beispiel: Frauenrevolution in Nordsyrien
Mit Willen und Waffen
Zusammenfassender Text:
Seit in Kobanê 2012 die Revolution ausgerufen wurde, haben sich Frauen in der kurdischen Selbstverwaltung im Norden Syriens viele Freiheiten maßgeblich erkämpft: gegen die IS-Terrormiliz und männliche Machtstrukturen. Ihr Ziel ist Gleichberechtigung.
Hier wurde schon thematisiert, dass Rojava immer wieder von der Türkei aus angegriffen wird. Wahrgenommen wird es - eben auch aktuell - angesichts der Weltlage kaum. Man kann natürlich fragen: Warum? Man kann aber auch fragen: Was ist das Problem der Türkei mit Rojava?
Die Verwaltung folgt demokratischen Grundsätzen. Tagesschau.de stellt fest: es handelt sich um unbeachteten Krieg Erdogans. Das ist nicht neu:
Schon seit Jahren lässt Erdogan völkerrechtswidrige Angriffe auf den gesamten Norden Syriens durchführen. In die multi-ethnische Region Afrin waren 2018 türkische Truppen einmarschiert. Heute wird es von konservativ-islamischen, Erdogan-nahen Kräften dominiert.
Und:
Weiter östlich, in Rojava, gebe es seitdem einen Zermürbungskrieg niedriger Intensität, erklärt Michael Wilk. "Es ist alltäglicher Terror mit der Besonderheit, dass dieser Terror von einem NATO-Staat ausgeht."Für die USA dagegen sind die Selbstverwaltung in Rojava und die Kurdenmiliz YPG ein Partner im Kampf gegen den IS. Als wichtige Stütze der internationalen Allianz gegen die Islamisten kämpfen sie bis heute gegen Terrorzellen, die noch immer in der Region aktiv sind.
Warum kann die Türkei dort eigentlich so frei und willkürlich agieren?
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Re: Vergessener Krieg in Nordostsyrien: Rojava

Beitrag von streicher »

Eine Frage, die ich in dem Zusammenhang auch stelle: Hat die türkische Regierung (oder haben auch andere Regierungen) ein Problem damit, dass in Rojava Frauen eine vergleichbar starke Rolle spielen (mit Ziel der Gleichberechtigung)?
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Bogdan
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Re: Vergessener Krieg in Nordostsyrien: Rojava

Beitrag von Bogdan »

streicher hat geschrieben: Freitag 24. November 2023, 09:23 Eine Frage, die ich in dem Zusammenhang auch stelle: Hat die türkische Regierung (oder haben auch andere Regierungen) ein Problem damit, dass in Rojava Frauen eine vergleichbar starke Rolle spielen (mit Ziel der Gleichberechtigung)?
Die Türken haben ein Problem mit einem kurdischen Staat oder Gebiete wie Rojava.
Autonome kurdische Gebiete gehen aus Sicht des Sultans und Assad gar nicht.

Aus meiner Sicht spielt da die Rolle der Frau eine untergeordnete Rolle.
Eine persönlich-abwertende Bemerkung gegenüber einem anderen User
zeigt die Unfähigkeit, einen sachlichen Disput zu führen.
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Re: Vergessener Krieg in Nordostsyrien: Rojava

Beitrag von streicher »

Bogdan hat geschrieben: Freitag 24. November 2023, 09:51 Autonome kurdische Gebiete gehen aus Sicht des Sultans und Assad gar nicht.

Aus meiner Sicht spielt da die Rolle der Frau eine untergeordnete Rolle.
Ja, da ist Erdogan wirklich dagegen.
Allerdings denke ich, dass das Konstrukt, wie das autonome Gebiet organisiert ist, strengen Vertretern des Patriachats auch Sorgen bereitet. Das hat auch Auswirkung auf andere Völker, zum Beispiel die arabische Bevölkerung.
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Re: Vergessener Krieg in Nordostsyrien: Rojava

Beitrag von streicher »

Das berichtete Das Erste vor fast einem Jahr:
Zitat aus Sendung:
Georg Restle: "Und jetzt zu einem Krieg, der seit einigen Wochen eskaliert. Nein nicht in der Ukraine, sondern in Syrien, wo die türkische Armee seit Wochen massive Luftangriffe auf kurdische Gebiete führt, ohne dass das hier wirklich Schlagzeilen macht. Und nicht nur dort, auch im Nordirak trifft es die Kurden. Genau die gleichen Kurden, die für den Westen doch mal so gute Partner waren – im Kampf gegen den so genannten "Islamischen Staat". Und heute? Schweigt der Westen oder kritisiert allenfalls schmallippig. Denn mit dem türkischen Präsidenten Erdoğan will man es sich schließlich nicht verscherzen. Weil man ihn zu brauchen meint – wegen der Flüchtlinge, wegen des Ukraine Kriegs, wegen der NATO. Bitter für die Kurden, sehr bitter. Andreas Maus, Lutz Polanz und Andreas Spinrath."
https://www1.wdr.de/daserste/monitor/se ... n-100.html
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