mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

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Wähler
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Wähler »

Tom Bombadil hat geschrieben: Sonntag 14. Mai 2023, 10:06 Für 10k bis 16k EUR gibt es keine Wärmedämmung und Wärmepumpe, außerdem kann man das nicht auf 20 Jahre strecken, wenn man keinen Kredit bekommt weil zu alt, zu wenig Sicherheiten oder zu geringes Einkommen. Dann wird man die zus. 800 EUR p.a. an artifiziellen Kosten wohl schlucken müssen.
Was passiert eigentlich mit den "CO2-Preiskosten", die der Staat eintreibt? Werden die wenigstens in EE investiert oder verschwinden die im Bundeshaushalt?
Wenn der Staat 50% der Investitionskosten subventioniert, wird die Umstellung durchaus realistisch. Die Kosten für Wärmepumpen können auch noch im Verlauf der Jahre bei einem entsprechenden Marktvolumen sinken. Für alte Haushaltsvorstände wird es Ausnahmeregelungen geben.
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JJazzGold
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von JJazzGold »

Wähler hat geschrieben: Sonntag 14. Mai 2023, 11:02 Wenn der Staat 50% der Investitionskosten subventioniert, wird die Umstellung durchaus realistisch. Die Kosten für Wärmepumpen können auch noch im Verlauf der Jahre bei einem entsprechenden Marktvolumen sinken. Für alte Haushaltsvorstände wird es Ausnahmeregelungen geben.
Ist das gesicherte Information, dass der Staat generell 50% der Investitionskosten übernimmt?
Wie lauten die Ausnahmeregeln?
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Tom Bombadil
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Tom Bombadil »

Wähler hat geschrieben: Sonntag 14. Mai 2023, 11:02 Wenn der Staat 50% der Investitionskosten subventioniert...
Warum subventioniert der Staat nicht direkt 100%?
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Seidenraupe
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Seidenraupe »

Tom Bombadil hat geschrieben: Sonntag 14. Mai 2023, 10:06
Was passiert eigentlich mit den "CO2-Preiskosten", die der Staat eintreibt? Werden die wenigstens in EE investiert oder verschwinden die im Bundeshaushalt?
Die sollten -- Aussagen der B90/Grünen im Wahlkampf -- (zumindest in Teilen) in Form eines Energiegeldes an die Bürger zurückfließen.
Mehr Geld im Geldbeutel mit Energiegeld -- das war das Versprechen, das B90/Grünen 2021 Wahlkampf gemacht haben

Zur Erinnerung :
Je höher der CO2-Preis, desto höher das Energiegeld. Wenn also der CO2-Preis steigt, bekommt jede und jeder auch mehr Geld durch das Energiegeld zurück. Familien und Menschen mit geringen Einkommen haben so unterm Strich mehr in der Tasche.

Pro Kopf ergibt sich etwa bei einem CO2-Preis von 60 Euro ein Energiegeld von 75 Euro im Jahr, die zu Jahresbeginn ausgezahlt werden. Wer wenig fossile Energie verbraucht, hat am Ende des Jahres ein Plus, wer viel verbraucht, ein Minus. Klimafreundliches Verhalten wird belohnt.
https://www.gruene.de/artikel/so-entlas ... nergiegeld
Die CO2 Abgabe ist in jedem Sektor fällig, ab 2027 beginnt auch im Gebäudesektor der Zertifikatehandel.*
Einfach nur 10 Jahre lang die Differenz zw ausgezahltem Energiegeld und Verbrauchskosten sparen und schon hat man 3,50€ zusammen (wenn man richtig hart spart)
Ich weiß nicht, wie kge rechnet. Ich gehe nicht davon aus, dass die technischen Voraussetzungen gegeben sind, dass jeder Bürger nur eine Tonne CO2 im Jahr emmitieren kann.

*
Ein ETS II für Gebäude und Verkehr

Ein zweiter neuer Emissionshandel (ETS II) für CO2-Emissionen im Straßenverkehr und von Gebäuden wird bis 2027 eingeführt. Dies ist ein Jahr später als von der Kommission vorgeschlagen. Wie vom Parlament gefordert, werden auch fossile Brennstoffe für andere Sektoren wie das verarbeitende Gewerbe einbezogen.

Sollten Energiepreise außergewöhnlich hoch sein, kann das ETS II bis 2028 verschoben werden, um die Bürger*innen vor zu hohen Kosten zu schützen. Außerdem wird ein neuer Preisstabilitätsmechanismus eingeführt. So werden 20 Millionen zusätzliche ETS II-Zertifikate freigegeben, wenn der Preis für ein Zertifikat über 45 EUR steigt.
https://www.europarl.europa.eu/news/de/ ... handel-ets

dann wirds von Jahr zu Jahr noch teurer. zB kann es passieren, dass Fernwärmekunden nicht klimaneutral heizen können, weil die KRaftwerke weiterhin Gas oder Kohle verheizen....Ich sehe zB in Berlin keine Chance, dass die großen Heizkraftwerke bis 2027 komplett auf regenerative Energie umgestellt haben.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Wähler »

Wähler hat geschrieben: Sonntag 14. Mai 2023, 11:02 Wenn der Staat 50% der Investitionskosten subventioniert, wird die Umstellung durchaus realistisch. Die Kosten für Wärmepumpen können auch noch im Verlauf der Jahre bei einem entsprechenden Marktvolumen sinken. Für alte Haushaltsvorstände wird es Ausnahmeregelungen geben.
Tom Bombadil hat geschrieben: Sonntag 14. Mai 2023, 11:15 Warum subventioniert der Staat nicht direkt 100%?
Dann gibt es keine wirtschaftlichen Anreize mehr, Kosten zu reduzieren. Außerdem würde das wohl gegen EU-Recht verstoßen.
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Frank_Stein
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Frank_Stein »

Ich mag diese Seite in der FAZ, da hier sehr schön die einzelnen Energieträger aufgeschlüsselt werden und trotz Sonnenscheins hatten wir am 11.5. 38,7% Strom aus der Kohle gehabt und 15,3% aus Erdgas.

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/ ... 32227.html

Mich würde aber mal interessieren, ob die Auswirkungen der sogenannten Balkonkraftwerke schon sichtbar sind.
Gibt es Vergleichswerte zum Verbrauch an einem sonnigen Tag gegenüber dem Vorjahr?
Letztlich sind diese Eigenversorger ja Stromverbrauchsreduzierer und diese Form der Solarenergie wird in der Statistik somit nicht sichtbar.

Wie könnte man diesen Effekt also statistisch erfassen? Wohl nur, indem man die Schwankungen des Stromverbrauchs anhand im Vergleich des Sonnenscheins vergleicht. Ansonsten wird ja der nicht selbst verbrauchte Strom ans Stromnetz abgegeben und erhöht somit die Strommenge im Netz, ohne dass man für diesen Strom eine Herkunft angeben kann, da es sich ja auch um Kleinwindkraftanlagen handeln könnte.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Misterfritz »

Frank_Stein hat geschrieben: Sonntag 14. Mai 2023, 11:53Mich würde aber mal interessieren, ob die Auswirkungen der sogenannten Balkonkraftwerke schon sichtbar sind.
Apropos Balkonkraftwerke:
Gibt es am Mittwoch, 17.05., bei Lidl für 199€.
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Tom Bombadil
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Tom Bombadil »

Wähler hat geschrieben: Sonntag 14. Mai 2023, 11:45Dann gibt es keine wirtschaftlichen Anreize mehr, Kosten zu reduzieren.
Kosten reduzieren? Das glaube ich nicht. Außerdem geht es doch um den Klimawandel.
Außerdem würde das wohl gegen EU-Recht verstoßen.
Das mag sein. Am besten wäre es, wenn man diverse Produkte am Markt konkurrieren lassen würde.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Tom Bombadil »

Misterfritz hat geschrieben: Sonntag 14. Mai 2023, 14:13 Apropos Balkonkraftwerke:
Gibt es am Mittwoch, 17.05., bei Lidl für 199€.
"Einspeisung: bis zu 100 kWh pro Jahr"
Hat sich dann ca. 7 Jahren amortisiert, wenn er denn so lange hält, der Chinakram. Das gilt aber nur, wenn man den Strom selber verbraucht und so die Stromrechnung senken kann, wenn man den Strom einspeist, gibt es nur 8,2 Ct/kWh, pro Jahr also bis zu 8 EUR...
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Misterfritz »

Tom Bombadil hat geschrieben: Sonntag 14. Mai 2023, 14:23 "Einspeisung: bis zu 100 kWh pro Jahr"
Hat sich dann ca. 7 Jahren amortisiert, wenn er denn so lange hält, der Chinakram. Das gilt aber nur, wenn man den Strom selber verbraucht und so die Stromrechnung senken kann, wenn man den Strom einspeist, gibt es nur 8,2 Ct/kWh, pro Jahr also bis zu 8 EUR...
Naja, selbst verbrauchen dürfte nicht so schwierig sein. Ich persönlich, kenne keinen Haushalt der z.B. keinen Kühlschrank hat - und der läuft 24 Std. am Tag.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Frank_Stein »

Misterfritz hat geschrieben: Sonntag 14. Mai 2023, 14:28 Naja, selbst verbrauchen dürfte nicht so schwierig sein. Ich persönlich, kenne keinen Haushalt der z.B. keinen Kühlschrank hat - und der läuft 24 Std. am Tag.
Das klingt interessant. Wer einen Garten ohne Stromanschluss hat und eine Batterie oder einen Kühlschrank, der vor allem dann kühlen soll, wenn draußen die Sonne scheint, kann das sinnvoll sein.

Aber bei der Größe dürfte der Wechselrichter der Hauptkostenfaktor sein.
Ich schau mir das aber mal an.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Misterfritz »

Frank_Stein hat geschrieben: Sonntag 14. Mai 2023, 14:46 Das klingt interessant. Wer einen Garten ohne Stromanschluss hat und eine Batterie oder einen Kühlschrank, der vor allem dann kühlen soll, wenn draußen die Sonne scheint, kann das sinnvoll sein.

Aber bei der Größe dürfte der Wechselrichter der Hauptkostenfaktor sein.
Ich schau mir das aber mal an.
Wechselrichter ist dabei.

https://www.prospektangebote.de/anzeige ... 04#page=33
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Frank_Stein »

Misterfritz hat geschrieben: Sonntag 14. Mai 2023, 14:56 Wechselrichter ist dabei.

https://www.prospektangebote.de/anzeige ... 04#page=33
Ja, eben ... da bleibt bei dem Preis kaum noch etwas für die Solarmodule übrig.

PMW 300 bedeutet wohl, dass das Ding max. 300 Watt einspeisen kann.
600 sind im Moment erlaubt, aber es sollen wohl 800 werden.

Aber das ist interessant: Nicht der Schukostecker, sondern sogar mit Wielandstecker und entsprechendem Kabel.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Kamikaze »

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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Kamikaze »

Der Trend weg von der Kohle geht weiter:
Dennoch ist die Stromerzeugung durch Steinkohle im ersten Quartal gesunken. Sie lag laut Bundesnetzagentur deutschlandweit rund 14 Prozent unter dem Vorjahreswert.
[...]
Auch dass vor einem Monat die letzten verbliebenen Atomkraftwerke in Deutschland abgeschaltet wurden, hat keine spürbaren Auswirkungen - weder auf die Stromerzeugung in den Kohlekraftwerken noch auf den Strompreis.
https://www.sr.de/sr/home/nachrichten/p ... d_100.html
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Frank_Stein »

https://www.welt.de/wissenschaft/plus24 ... lianz.html

Vielleicht kann das die deutsche Energiewende retten ... das europäische Verbundnetz. Wenn wir günstigen Nachtstrom aus dem Ausland beziehen, könne wir unsere Pufferbatterien dann wieder aufladen.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Tom Bombadil »

Welche "Pufferbatterien"?
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Schnitter »

Tom Bombadil hat geschrieben: Dienstag 23. Mai 2023, 21:51 Welche "Pufferbatterien"?
Er schreibt doch sowieso nur Humbug am laufenden Band.
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Emin
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Emin »

Kamikaze hat geschrieben: Dienstag 23. Mai 2023, 15:53 Der Trend weg von der Kohle geht weiter:


https://www.sr.de/sr/home/nachrichten/p ... d_100.html
Tja, und wie sieht es nun im zweiten Quartal aus? Deutschland importiert seit Wochen massenhaft Strom und kann sich nicht selbst versorgen. Am meisten übrigens Atomstrom aus Frankreich und der Schweiz, aber auch der polnische Kohlestrom war teils gut vertreten:

https://www.energy-charts.info/charts/p ... te&week=19
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Kamikaze »

Emin hat geschrieben: Donnerstag 25. Mai 2023, 08:48 und kann sich nicht selbst versorgen
Wie kommst du denn auf das schmale Brett?
Aktuell ist es einfach billiger den Strom dort ein zu kaufen, wo schlecht regelbare Kraftwerke laufen, die den Strom anderweitig nicht loswerden. ;)
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Emin »

Kamikaze hat geschrieben: Donnerstag 25. Mai 2023, 08:55 Wie kommst du denn auf das schmale Brett?
Aktuell ist es einfach billiger den Strom dort ein zu kaufen, wo schlecht regelbare Kraftwerke laufen, die den Strom anderweitig nicht loswerden. ;)
Dann solltest du dir vielleicht die aktuellen Börsenstrompreise angucken:

https://energy-charts.info/charts/price ... ?l=de&c=DE

Liegt im Durchschnitt bei ca. 100€/MWh, da machen die "schlecht regelbaren Kraftwerke" gerade den Reibach mit den deutschen Abnehmern.

Wer "seinen Strom nicht los wird" sind die deutschen Erzeuger, die für zwischenzeitliche Preiseinbrüche in genauer Korrelation mit der Leistung der deutschen PV-Anlagen sorgen.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Kamikaze »

Im Mai 2023 kamen 69% der elektrischen Energie in D aus erneuerbaren Energien: https://energy-charts.info/charts/renew ... ?l=de&c=DE

Emin hat geschrieben: Donnerstag 25. Mai 2023, 09:58 Wer "seinen Strom nicht los wird" sind die deutschen Erzeuger, die für zwischenzeitliche Preiseinbrüche in genauer Korrelation mit der Leistung der deutschen PV-Anlagen sorgen.
Du verdrehst hier Ursache und Wirkung.
Leg mal die Erzeugung und die Preise nebeneinander, dann wirst du feststellen, dass wir an einigen Tagen inzwischen komplett auf Fossilkraftwerke verzichten könnten, aber diese trotz negativer Preise weiter laufen.
Die Untergrenze scheint aktuell bei etwa 9GW zu liegen - weniger Fossilstrom wurde sogar bei Rekord-Negativpreisen nicht erreicht.
Insbesondere auch korrelliert der Import aus Frankreichs schlecht regelbarem Kraftwerkspark recht gut mit mangelnder Nachfrage in F selbst, was für massiven Preisverfall des Stroms sorgt, da die Erzeuger eben nicht einfach abgeregelt werden können.
Die geringen Strompreise in D sorgen derzeit u.A. dafür, dass es auch für andere Länder extrem lukrativ ist die eigenen Fossilkraftwerke zu drosseln und stattdessen Strom aus D zu kaufen, soweit die Koppelstellen das her geben.
Das wiederum führt insgesamt zu einem geringeren Schadstoffausstoß im Gebiet des Verbundnetzes.
Hierbei ist zu beachten, dass negative Strompreise derzeit nur durch mangelnde Koppelkapazitäten/Leitungskapazitäten entstehen können.
So lange das der Fall ist, sind Investitionen in Netze und besser regelbare Kraftwerkstypen (z.B. Umrüstung von Kohle- auf Gasfeuerung) sinnvoller als weitere Energiespeicher, denn damit ließen sich bereits vorhandene Energiespeicher (z.B: Gaskavernen, Kohlehalden, etc.) nutzen. Dennoch läuft langsam aber sicher auch der Bau von Batteriekraftwerken an.
Im Zuge der Kostenersparnis muss dennoch das europäische Verbundnetz dringend weiter ausgebaut werden. Dies ist kosteneffizienter als es jede Batterie jemals sein könnte und hat das Potential sehr viel Energiespeicherkapazität zu substituieren.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Seidenraupe »

Kamikaze hat geschrieben: Freitag 2. Juni 2023, 08:40 Im Mai 2023 kamen 69% der elektrischen Energie in D aus erneuerbaren Energien: https://energy-charts.info/charts/renew ... ?l=de&c=DE


Insbesondere auch korrelliert der Import aus Frankreichs schlecht regelbarem Kraftwerkspark recht gut mit mangelnder Nachfrage in F selbst, was für massiven Preisverfall des Stroms sorgt, da die Erzeuger eben nicht einfach abgeregelt werden können.
Die geringen Strompreise in D sorgen derzeit u.A. dafür, dass es auch für andere Länder extrem lukrativ ist die eigenen Fossilkraftwerke zu drosseln und stattdessen Strom aus D zu kaufen, soweit die Koppelstellen das her geben.
wenn du deine rosarote Brille absetzt, kannst du mit den Fakten mehr anfangen:
Die Bundesrepublik ist seit Kurzem auf Stromlieferungen aus dem Ausland angewiesen, vor allem aus Frankreich. Je nach Wetter könnte das im Sommer zum Problem werden.
...Als vergangenes Jahr zahlreiche Atomkraftwerke in Frankreich ausfielen, fand sich das Land in der ungewohnten Lage wieder, auf massive Stromimporte angewiesen zu sein. Deutschland sprang ein und lieferte so viel Elektrizität wie nie zuvor an den Nachbarn. Auch in den ersten drei Monaten dieses Jahres blieb die Bundesrepublik unter dem Strich Exporteur von Strom nach Frankreich.

Dieses Verhältnis hat sich nun abrupt umgekehrt. Wie Daten des französischen Netzbetreibers RTE zeigen, lieferten die Franzosen seit Mitte April an den meisten Tagen deutlich mehr Strom in Richtung Deutschland.
https://www.handelsblatt.com/politik/de ... 84124.html

Seit Mitte April braucht Deutschland Strom aus den Nachbarländern.
Was ein Zufall aber auch, dass Mitte April die letzten 3 AKWs abgeschaltet wurden (weil die Grünen einer irrationalen Tsunamiephobie unterliegen) .
Immerhin haben die 3 letzten AKW 6% des dt Strombedarfs gedeckt (zu Volllastzeiten) und damit 10 Millionen Haushalte WETTERUNABHÄNGIG mit Strom rund um die Uhr versorgt.

Aus irgendeinem mir unbekannten Grund verstopft (nicht meine Ausdrucksweise, sondern Grünes Expertenwissen) Atomstrom aus unseren Nachbarländern die dt Stromnetze nicht.
Da sind wohl multikulti Kobolde am Werk und halten die Netze verstopfungsfrei

Ach, und für nächsten Winter macht Habeck in Brüssel den Bittsteller: Er bittet die EU darum, Braunkohlekraftwerke aus der Reserve wieder ans Netz nehmen zu dürfen, damit Deutschland im Winter genügend Strom und Wärme hat.
„Ende Juni sollen die Kraftwerks-Reserveblöcke abgeschaltet werden“, verkündete der Minister in der Potsdamer Staatskanzlei, „danach können sie mit einer Sondergenehmigung über den Winter wieder genutzt werden.“

Den nötigen Antrag will Habeck jetzt bei der EU in Brüssel stellen. „Ich muss die Weiternutzung begründen“, sagte er, „wir brauchen eine zusätzliche Kapazitätsreserve für den Winter.“ Denn volle Gasspeicher, Wind- und Sonnenstrom reichen in der dunklen Jahreszeit nicht aus. Und die Kernkraftwerke sind abgeschaltet.
https://www.bild.de/politik/inland/poli ... .bild.html
Wenns dumm läuft, sagt Brüssel zu Habecks Plänen: nej, no, never, no way. Keine Braunkohle verstromen! Atomstrom ist nachhaltig bezogen aufs Klima, Braunkohledrecksstrom nicht. Aber das wussten die Grünen ja schon lange, es war ihnen nur schlicht egal.

Was für Irrsinn!
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Seidenraupe »

Emin hat geschrieben: Donnerstag 25. Mai 2023, 08:48 Tja, und wie sieht es nun im zweiten Quartal aus? Deutschland importiert seit Wochen massenhaft Strom und kann sich nicht selbst versorgen. Am meisten übrigens Atomstrom aus Frankreich und der Schweiz, aber auch der polnische Kohlestrom war teils gut vertreten:
mit ein bisschen Hirnakrobatik biegen sich das die Fans der Grünen schon zurecht: Deutschland als GEwinner (muss Strom zukaufen), die Anderen die Deppen (müssen für uns produzieren wenn der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint)
Was die fans nicht bemerken:

Wir begeben uns in neue Abhängigkeiten und haben keine Chance, uns selbst ausreichend mit Strom zu versorgen

Eine MEisterleistung!
Wir schreiben das Jahr 2023 und Deutschland hat nicht mehr genug Strom.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von H2O »

Nichts spricht innerhalb der EU gegen den Austausch von elektrischer Energie nach jeweils vorhandener Möglichkeit. Natürlich gibt es hier hinreichend viele Teilnehmer, die Vernunft ablehnen oder für eine typisch grüne Krankheit halten: Keine Lösungen, aber jede Menge Probleme. Und sie dreht sich doch!
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Schnitter »

Seidenraupe hat geschrieben: Freitag 2. Juni 2023, 20:14 Wir schreiben das Jahr 2023 und Deutschland hat nicht mehr genug Strom.
Deswegen sind wir auch seit über 20 Jahren Netto-Stromexporteur.

Herr lass Hirn regnen, sag ich da mal.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Emin »

Kamikaze hat geschrieben: Freitag 2. Juni 2023, 08:40 Im Mai 2023 kamen 69% der elektrischen Energie in D aus erneuerbaren Energien: https://energy-charts.info/charts/renew ... ?l=de&c=DE




Du verdrehst hier Ursache und Wirkung.
Leg mal die Erzeugung und die Preise nebeneinander, dann wirst du feststellen, dass wir an einigen Tagen inzwischen komplett auf Fossilkraftwerke verzichten könnten, aber diese trotz negativer Preise weiter laufen.
Die Untergrenze scheint aktuell bei etwa 9GW zu liegen - weniger Fossilstrom wurde sogar bei Rekord-Negativpreisen nicht erreicht.
Insbesondere auch korrelliert der Import aus Frankreichs schlecht regelbarem Kraftwerkspark recht gut mit mangelnder Nachfrage in F selbst, was für massiven Preisverfall des Stroms sorgt, da die Erzeuger eben nicht einfach abgeregelt werden können.
Die geringen Strompreise in D sorgen derzeit u.A. dafür, dass es auch für andere Länder extrem lukrativ ist die eigenen Fossilkraftwerke zu drosseln und stattdessen Strom aus D zu kaufen, soweit die Koppelstellen das her geben.
Das wiederum führt insgesamt zu einem geringeren Schadstoffausstoß im Gebiet des Verbundnetzes.
Hierbei ist zu beachten, dass negative Strompreise derzeit nur durch mangelnde Koppelkapazitäten/Leitungskapazitäten entstehen können.
So lange das der Fall ist, sind Investitionen in Netze und besser regelbare Kraftwerkstypen (z.B. Umrüstung von Kohle- auf Gasfeuerung) sinnvoller als weitere Energiespeicher, denn damit ließen sich bereits vorhandene Energiespeicher (z.B: Gaskavernen, Kohlehalden, etc.) nutzen. Dennoch läuft langsam aber sicher auch der Bau von Batteriekraftwerken an.
Im Zuge der Kostenersparnis muss dennoch das europäische Verbundnetz dringend weiter ausgebaut werden. Dies ist kosteneffizienter als es jede Batterie jemals sein könnte und hat das Potential sehr viel Energiespeicherkapazität zu substituieren.
Korrelation ist eben nicht Kausalität. Mal abgesehen davon, dass die Preise zwischen 12:00 und 14:00 Uhr in den Keller gehen, wo es keinen großen Unterschied im Verbrauch gibt, aber die deutschen PV-Anlagen ihr Produktionsmaximum erreichen:

https://www.smard.de/home/marktdaten?ma ... 22DE%22%7D

Man sieht sehr schön: Deutschland gibt ausländischen Märkten bis zu 13 cent/kWh, damit sie den deutschen PV-Strom abnehmen. Ein super Geschäft für Deutschland :thumbup:
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Kamikaze »

Emin hat geschrieben: Sonntag 4. Juni 2023, 20:41 Man sieht sehr schön: Deutschland gibt ausländischen Märkten bis zu 13 cent/kWh, damit sie den deutschen PV-Strom abnehmen. Ein super Geschäft für Deutschland :thumbup:
Entscheide dich mal, ob du nun hohe Strompreise (das macht ja angeblich die hiesige Industrie kaputt) oder niedrige Energiepreise (da macht ja angeblich Deutschland Verluste) verteufeln willst.

Fakt ist: Die EE senken regelmäßig die Strompreise. So war es in den letzten Wochen regelmäßig möglich mit einem entsprechenden Tarif z.B. sein E-Auto laden, die Warmwasserbereitung und ggf. andere verschiebbare Verbraucher kostenlos oder extrem kostengünstig betreiben.

Ich persönlich sehe das sehr positiv. Dass du an allem was Menschen nicht krank macht was zu mäkeln hast ist ja hinlänglich bekannt.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Emin »

Kamikaze hat geschrieben: Dienstag 6. Juni 2023, 07:31 Entscheide dich mal, ob du nun hohe Strompreise (das macht ja angeblich die hiesige Industrie kaputt) oder niedrige Energiepreise (da macht ja angeblich Deutschland Verluste) verteufeln willst.

Fakt ist: Die EE senken regelmäßig die Strompreise. So war es in den letzten Wochen regelmäßig möglich mit einem entsprechenden Tarif z.B. sein E-Auto laden, die Warmwasserbereitung und ggf. andere verschiebbare Verbraucher kostenlos oder extrem kostengünstig betreiben.

Ich persönlich sehe das sehr positiv. Dass du an allem was Menschen nicht krank macht was zu mäkeln hast ist ja hinlänglich bekannt.
Den geschenkten Strom gibt es für die ausländischen Abnehmer. Inländische bezahlen das ganze (und mehr Idiotie) über die hohen Strompreise. Noch dümmer und planloser kann man seine Energiepolitik kaum gestalten.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von ggf »

Emin hat geschrieben: Sonntag 4. Juni 2023, 20:41 Man sieht sehr schön: Deutschland gibt ausländischen Märkten bis zu 13 cent/kWh, damit sie den deutschen PV-Strom abnehmen. Ein super Geschäft für Deutschland :thumbup:
Habe ich Sie schon wieder beim Phantasieren erwischt!

Für User, die sich für negative Strompreise interessieren: https://www.next-kraftwerke.de/wissen/n ... trompreise

Solar- und Windkraftanlagen lassen sich z.B. wesentlich schneller auf null drosseln als Braunkohle- oder Atomkraftwerke.
Bei Silizium-Solarzellen geht es in weniger als einer 50-stel Sekunde. Bei Windrädern dauert es weniger als 20 Sekunden.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Emin »

ggf hat geschrieben: Dienstag 6. Juni 2023, 10:47 Habe ich Sie schon wieder beim Phantasieren erwischt!

Für User, die sich für negative Strompreise interessieren: https://www.next-kraftwerke.de/wissen/n ... trompreise

Solar- und Windkraftanlagen lassen sich z.B. wesentlich schneller auf null drosseln als Braunkohle- oder Atomkraftwerke.
Bei Silizium-Solarzellen geht es in weniger als einer 50-stel Sekunde. Bei Windrädern dauert es weniger als 20 Sekunden.
Wenn man keine Ahnung hat...

Betreiber von EE haben ein Recht auf ihre Einspeisevergütung. Wenn die Netze überlastet sind, dann ist das ein Problem der Netzbetreiber. Die lassen dann die EE lieber weiterlaufen und geben den Strom zu einem negativen Preis ans Ausland ab, der niedriger ist als die Einspeisevergütung.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Tom Bombadil »

Emin hat geschrieben: Dienstag 6. Juni 2023, 11:00Betreiber von EE haben ein Recht auf ihre Einspeisevergütung.
Wimre bekommen die das auch, wenn sie die Anlagen abschalten. Komplett meschugge ist das.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von ggf »

Emin hat geschrieben: Dienstag 6. Juni 2023, 11:00 Wenn man keine Ahnung hat...

Betreiber von EE haben ein Recht auf ihre Einspeisevergütung. Wenn die Netze überlastet sind, dann ist das ein Problem der Netzbetreiber. Die lassen dann die EE lieber weiterlaufen und geben den Strom zu einem negativen Preis ans Ausland ab, der niedriger ist als die Einspeisevergütung.
Die Stromversorger zahlen also sowohl an die EE-Erzeuger und an die Stromabnehmer?

Lesen Sie den von mir zitierten Beitrag und hören Sie auf, permanent technischen und logischen Unfug zu posten.

Negative Strompreise entstehen nur, weil Wärmekraftwerke also Grundlastkraftwerke nicht leicht zu drosseln sind. Für EE-Anlagen gilt das nicht.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Emin »

Tom Bombadil hat geschrieben: Dienstag 6. Juni 2023, 11:11 Wimre bekommen die das auch, wenn sie die Anlagen abschalten. Komplett meschugge ist das.
Das ist prinzipiell ja auch noch nachvollziehbar. Warum sollte ich die Einspeisevergütung aus meiner Dachanlage nicht bekommen, bloß weil Deutschland nicht planen kann?

Man könnte das vermeiden, indem man gesetzlich verankert, dass jede Anlage mit einem ausreichend großen Speicher gebaut werden muss, um solche Netzüberlastungen zu vermeiden. Dafür bräuchte es Speicherkapazitäten von ca. 8 Tagen bei Durchschnittsproduktion. Aber an sowas traut man sich nicht ran, wohlwissend, dass es dann unbezahlbar wird. Man erzählt den Leuten aber trotzdem, dass alles klappen wird und pumpt fleißig weiter Milliarden in diesen Unsinn. Das wären auch nur Speicher für Netzüberlastungen - Jahreszeitspeicher müssten nochmals größer ausfallen.

Ich glaube seit dem 2. WK hat keine deutsche Regierung mehr so enorm großen Schaden aus reiner Idiotie verursacht.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Emin »

ggf hat geschrieben: Dienstag 6. Juni 2023, 11:15 Die Stromversorger zahlen also sowohl an die EE-Erzeuger und an die Stromabnehmer?

Lesen Sie den von mir zitierten Beitrag und hören Sie auf, permanent technischen und logischen Unfug zu posten.

Negative Strompreise entstehen nur, weil Wärmekraftwerke also Grundlastkraftwerke nicht leicht zu drosseln sind. Für EE-Anlagen gilt das nicht.
Aus deinem eigenen Artikel, du Diplom-Troll:

"Typischerweise treten negative Strompreise dann auf, wenn die volatilen Stromerzeuger (Wind und PV) überproportional viel Strom einspeisen, beispielsweise bei hoher Sonneneinstrahlung und gleichzeitig starkem Wind."

Und nein, der Strom wird dann zu diesem Preis an die Abnehmer gegeben - diese Kosten trägt dann der EE-Betreiber. Der Netzbetreiber legt die Kosten also auf den EE-Betreiber um, und dieser lässt solange laufen, wie der negative Preis geringer ist als seine Vergütung. Auch das steht übrigens in dem Artikel, den du Diplom-Troll entweder nicht gelesen, oder nicht verstanden hast:

"Die Kosten der negativen Strompreise tragen die Erzeugungsanlagen, die nicht nur keine Deckung ihrer laufenden Kosten haben, sondern für ihr Produkt obendrein bezahlen müssen. Wie zuvor angedeutet sind auch Haushaltskunden auf der Verliererseite: Negative Strompreise werden für Erzeugungsanlagen im Marktprämienmodell durch die EEG-Förderung kompensiert, viele negative Stunden steigern daher die EEG-Umlage."

Wie gesagt, wenn man keine Ahnung hat...

Und es ist genau andersherum: Je mehr EE es ist gibt, desto häufiger gibt es negative Preise. Je mehr konventionelle Kraftwerke es gibt, desto seltener treten sie auf.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von ggf »

Emin hat geschrieben: Dienstag 6. Juni 2023, 11:25 Und es ist genau andersherum: Je mehr EE es ist gibt, desto häufiger gibt es negative Preise. Je mehr konventionelle Kraftwerke es gibt, desto seltener treten sie auf.
Redakteure verstehen eben auch nicht viel von Physik und Regelungstechnik.
Fakt ist, dass Grundlastkraftwerke im Gegensatz zu EE-Anlagen sich nur langsam drosseln lassen.
Wollen Sie das bestreiten?
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von ggf »

Politiker wollen viel, denken aber wenig: https://www.smard.de/page/home/topic-article/444/15412
„Ein Betreiber einer Erneuerbaren-Energien Anlage nimmt daher negative Preise so lange in Kauf, wie diese durch die Marktprämie überkompensiert werden.
Erst wenn der aktuelle negative Preis die Marktprämie vollständig aufzehrt, werden die Erlöse des Betreibers negativ und er schaltet die Anlage ab.
Beim gegenwärtigen Preisniveau und entsprechendem durchschnittlichen Erlös zu Beginn des Jahres 2020 könnte der Großhandelspreis noch bei vielen Anlagen bis auf minus 30 €/MWh sinken,
ohne dass ein negativer Großhandelspreis die garantierten Einnahmen aus der Förderauszahlung überwiegen würde.“
Zuletzt geändert von ggf am Dienstag 6. Juni 2023, 12:37, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Emin »

ggf hat geschrieben: Dienstag 6. Juni 2023, 11:42 Redakteure verstehen eben auch nicht viel von Physik und Regelungstechnik.
Fakt ist, dass Grundlastkraftwerke im Gegensatz zu EE-Anlagen sich nur langsam drosseln lassen.
Wollen Sie das bestreiten?
Das spielt keine Rolle. Ursächlich ist die volatile Produktion der EE. EE-Befürworter hätten gerne, dass in der gegenwärtigen Situation alle runterdrosseln, damit die EE-Anlagen zu voller Vergütung ihre Volllaststunden sammeln können, die anderen also Verluste fahren, damit EE Gewinn machen kann. Dass das ein Trugschluss ist, wird leicht erkennbar, wenn wir davon ausgehen, dass es nur noch EE gäbe. Dann wäre die Überproduktion noch heftiger, und entsprechend die Preise auch noch heftiger am kollabieren. Aus eben diesem Grund gibt es die garantierte Vergütung: Wenn EE-Anlagen unter Volllast laufen, dann wird viel zu viel Strom produziert. Gleichzeitig braucht die EE-Anlage diese Volllaststunden aber auch, um überhaupt wirtschaftlich zu sein. Drosselt sie hier herunter, dann wird bspw. im Falle einer PV-Anlage, die mittags zwei Stunden abgeschalten wird, die Zahl ihrer Volllaststunden um bis zu 50% reduziert. Da unter solchen Umständen niemand in EE investieren würde, gibt es die garantierte Einspeisevergütung.

Die einzige Lösung des Problems ist, dass eine EE-Anlage mit einem großen Speicher kombiniert wird. Das ist aber dermaßen teuer, dass das ebenso niemand macht. Resultat ist also, dass wir die gegenwärtige Situation haben, dass EE ihre Volllaststunden sammeln dürfen, damit sie so tun können, als seien sie rentabel. Der Zahlmeister dieses ganzen Schauspiels ist dann der Verbraucher.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von ggf »

Emin hat geschrieben: Dienstag 6. Juni 2023, 12:37 ...
Die einzige Lösung des Problems ist, dass eine EE-Anlage mit einem großen Speicher kombiniert wird. Das ist aber dermaßen teuer, dass das ebenso niemand macht.
...
Der Speicher heißt Wasserstoff:
ggf hat geschrieben: Montag 5. Juni 2023, 15:41 ...
Es werden bereits große Elektrolyseanlagen zur Herstellung von Wasserstoff gebaut.
https://www.industriepark-lingen.de/akt ... ingen.html
Dieser Wasserstoff übernimmt dann die Grundlast. Als Speicher können die vorhandenen Erdgasspeicher weiterverwendet werden. Zunächst können auch die Erdgaskraftwerke leicht auf Wasserstoff umgestellt werden. Später werden sie dann durch Brennstoffzellen ersetzt.

Ein Kraftwerk, dass keine Brennstoffkosten und insbesondere keine Endlagerkosten verursacht, ist langfristig immer deutlich günstiger als Kraftwerke, die Brennstoff benötigen.
(H2-)Gaskraftwerke sind natürlich auch sehr träge. Auf Lastschwankungen kann man aber mit Wind- und Solaranlagen relativ schnell reagieren.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Kamikaze »

Emin hat geschrieben: Dienstag 6. Juni 2023, 12:37 Die einzige Lösung des Problems ist, dass eine EE-Anlage mit einem großen Speicher kombiniert wird.
Warum machen das eigentlich die Fossilbrenner nicht?
Die könnten damit Verlusten entgehen und gleichzeitig das Stromnetz stabilisieren.
Stromspeicher können nicht nur bei EE-Anlagen stehen.
Sogar Großverbraucher könnten von solchen Niedrigpreisphasen profitieren, wenn sie entsprechende Stromspeicher hätten.
Gleiches Recht für alle. ;)

Momentan ist das dumme Verheizen von teurem Brennstoff für ein Endprodukt, auf das man noch Geld drauf legt lukrativer, als die Abschaltung der Anlagen oder der Bau von Stromspeichern (Energiespeicher wären bei Fossilbrennern ja schon vorhanden in Form von Kohlehalden oder Gaskavernen).
Gleichzeitig macht man damit auch noch viele Menschen krank und befördert den Treibhauseffekt und damit den menschgemachten Klimawandel.
Dass das auf Dauer kein tragfähiges Konzept sein kann erschließt sich von selbst, wenn man nicht komplett vernagelt ist.
Dass stattdessen EE-Erzeuger gedrosselt werden sollen und die schädlichen und teuren Fossilbrenner weiterlaufen ist einfach nur hirnrissig. Die absolte MINIMUManforderung ist also, dass es wirtschaftlich weniger rentabel wird, in den gut vorhersagbaren Zeiten, in denen viel EE-Strom zur Verfügung steht. Das ist derzeit auch die EINZIGE Möglichkeit die Betreiber von Fossilkraftwerken dazu zu bringen weniger zu verbrennen.
Dass die Preise aktuell noch nicht niedrig genug sind, dass diese Anlagen wirklich abgeschaltet werden zeigt nur, dass wir zukünftig noch viel länger viel niedrigere Preise brauchen, um die unnötigen (!!!) und teuren (!!!) Fossilbrenner endlich ab zu schalten, wenn es nicht über Verbote passieren soll.
Profitieren werden davon all jene, je weiter diese die Sektorkopplung und Elektrifizierung bereits vorangebracht haben. Das können seit geraumer Zeit neben Firmen auch Privatleute sein (z.B. via Awattar oder Tibber-Stromvertrag). Dass das nur für den Stromexport gelten soll ist einfach nur Blödsinn.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Emin »

ggf hat geschrieben: Dienstag 6. Juni 2023, 12:47 Der Speicher heißt Wasserstoff:

(H2-)Gaskraftwerke sind natürlich auch sehr träge. Auf Lastschwankungen kann man aber mit Wind- und Solaranlagen relativ schnell reagieren.
Da kostet alleine die Rückverstromungsanlage mehr, als die Stromerzeugungsanlage selbst. Ein Wasserstoffkraftwerk kostet aktuell ca. 4,5 Millionen/MWe. Bei einer durchschnittlichen Windanlage liegen die Kosten bei 4 Millionen/MWe. Günstiger kommt man mit einem Gaskraftwerk davon - hier betragen sie ca. 1,5 Millionen/MWe. Dafür ist aber auch der Synthetisierungsprozess teurer und ineffizienter, weswegen Gaskraftwerke nicht in Frage kommen, da die höheren laufenden Kosten die niedrigeren Kapitalkosten schnell auffressen.

Das ist wie gesagt bloß die Rückverstromungsanlage. Der echte Kostenblock ist aber die Speicherung und Herstellung des Wasserstoffs. Aber selbst ohne diesen würde bereits eine Windfarm + Wasserstoffkraftwerk Baukosten/MWe erreichen, die auf dem Niveau von Olkiluoto 3 liegen. Allerdings läuft Olkiluoto 3 mindestens 60 Jahre lang, das Windrad + Brennstoffzelle nur 20. Nimmt man nun selbst sehr optimistische Annahmen für Speicherung und Herstellung an, so ist man trotzdem bei einem Vielfachen der Kosten. Deswegen baut auch niemand Speicherkraftwerke, abgesehen von wenigen Pilotprojekten. Nicht nur in Deutschland nicht, sondern in der ganzen Welt.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Emin »

Kamikaze hat geschrieben: Dienstag 6. Juni 2023, 15:42 Warum machen das eigentlich die Fossilbrenner nicht?
Die könnten damit Verlusten entgehen und gleichzeitig das Stromnetz stabilisieren.
Stromspeicher können nicht nur bei EE-Anlagen stehen.
Sogar Großverbraucher könnten von solchen Niedrigpreisphasen profitieren, wenn sie entsprechende Stromspeicher hätten.
Gleiches Recht für alle. ;)

Momentan ist das dumme Verheizen von teurem Brennstoff für ein Endprodukt, auf das man noch Geld drauf legt lukrativer, als die Abschaltung der Anlagen oder der Bau von Stromspeichern (Energiespeicher wären bei Fossilbrennern ja schon vorhanden in Form von Kohlehalden oder Gaskavernen).
Gleichzeitig macht man damit auch noch viele Menschen krank und befördert den Treibhauseffekt und damit den menschgemachten Klimawandel.
Dass das auf Dauer kein tragfähiges Konzept sein kann erschließt sich von selbst, wenn man nicht komplett vernagelt ist.
Dass stattdessen EE-Erzeuger gedrosselt werden sollen und die schädlichen und teuren Fossilbrenner weiterlaufen ist einfach nur hirnrissig. Die absolte MINIMUManforderung ist also, dass es wirtschaftlich weniger rentabel wird, in den gut vorhersagbaren Zeiten, in denen viel EE-Strom zur Verfügung steht. Das ist derzeit auch die EINZIGE Möglichkeit die Betreiber von Fossilkraftwerken dazu zu bringen weniger zu verbrennen.
Dass die Preise aktuell noch nicht niedrig genug sind, dass diese Anlagen wirklich abgeschaltet werden zeigt nur, dass wir zukünftig noch viel länger viel niedrigere Preise brauchen, um die unnötigen (!!!) und teuren (!!!) Fossilbrenner endlich ab zu schalten, wenn es nicht über Verbote passieren soll.
Profitieren werden davon all jene, je weiter diese die Sektorkopplung und Elektrifizierung bereits vorangebracht haben. Das können seit geraumer Zeit neben Firmen auch Privatleute sein (z.B. via Awattar oder Tibber-Stromvertrag). Dass das nur für den Stromexport gelten soll ist einfach nur Blödsinn.
Weil diese keine volatile Stromproduktion haben und keine Speicherung benötigen.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von ggf »

Emin hat geschrieben: Dienstag 6. Juni 2023, 16:48 Da kostet alleine die Rückverstromungsanlage mehr, als die Stromerzeugungsanlage selbst. Ein Wasserstoffkraftwerk kostet aktuell ca. 4,5 Millionen/MWe. Bei einer durchschnittlichen Windanlage liegen die Kosten bei 4 Millionen/MWe. Günstiger kommt man mit einem Gaskraftwerk davon - hier betragen sie ca. 1,5 Millionen/MWe.
Ich nehme an, Sie meinen mit Rückverstromung die Herstellung von Strom aus grünem Wasserstoff.
Hierzu könnten vorhandene Gaskraftwerke leicht umgerüstet werden. Diese würden später durch Brennstoffzellen ersetzt. Diese könnten auch als kleinere Anlagen realisiert werden, sodass sich die Kraft-Wärme-Kopplung lohnt.

Es gibt bereits Brennstoffzellensysteme mit KWK für den Einsatz in Eigenheimen. Davon halte ich allerdings nichts, da dies einen Gasanschluss erfordert und niemals den Wirkungsgrad einer Wärmepumpe erreicht.

Warum Ihr Atomkraftwerk Olkiluoto länger als Photovoltaik- oder Windkraftanlagen halten soll, werden Sie einem Physiker schlecht klar machen können.
Vermutlich verwechseln Sie Förderdauer mit Haltbarkeit.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Kamikaze »

Emin hat geschrieben: Dienstag 6. Juni 2023, 16:50 Weil diese keine volatile Stromproduktion haben und keine Speicherung benötigen.
Dass der Strombedarf dann immer gleich ist habe ich dann wohl übersehen... Oder du.

Es gibt immer die Nachfrageseite und die Angebotsseite. Bei beiden sind Energiespeicher unter den richtigen Rahmenbedingungen sinnvoll.
Die ersten Energiespeicher, die wir nutzen sollten sind (aus Kostengrünen) die, die wir schon haben, und die sind nun mal bei den Fossilbrennern: Kohlehalden und Gaskavernen.
Wenn wir einfach aufhören das Zeug zu unnötigen Zeiten zu verbrennen, dann wäre schon viel gewonnen.
Aktuell laufen aber etwa 10GW Fossilkraftwerke durch - auch wenn der strompreis negativ ist und die EE (wie bereits tage vorher angekündigt) > als 100% des erwarteten (und realen) Strombedarfs decken können.
Das bedeutet entweder, dass die "nicht volatilen" Stromerzeuger nicht ausreichend regelbar sind - also sich nicht dem Bedarf anpassen können (was du trotz mehrfacher Widerlegung den EE anhängen willst), oder dass es für sie einfach noch zu billig ist, ihren Brennstoff unnötig zu verheizen.
Man könnte meinen du hast Angst vor billigem Strom.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Emin »

ggf hat geschrieben: Dienstag 6. Juni 2023, 18:07 Ich nehme an, Sie meinen mit Rückverstromung die Herstellung von Strom aus grünem Wasserstoff.
Hierzu könnten vorhandene Gaskraftwerke leicht umgerüstet werden. Diese würden später durch Brennstoffzellen ersetzt. Diese könnten auch als kleinere Anlagen realisiert werden, sodass sich die Kraft-Wärme-Kopplung lohnt.

Es gibt bereits Brennstoffzellensysteme mit KWK für den Einsatz in Eigenheimen. Davon halte ich allerdings nichts, da dies einen Gasanschluss erfordert und niemals den Wirkungsgrad einer Wärmepumpe erreicht.

Warum Ihr Atomkraftwerk Olkiluoto länger als Photovoltaik- oder Windkraftanlagen halten soll, werden Sie einem Physiker schlecht klar machen können.
Vermutlich verwechseln Sie Förderdauer mit Haltbarkeit.
In Deutschland stehen Gaskraftwerke mit einer Leistungskapazität von ca. 20GWe. Um die aktuelle Last im Falle einer Dunkelflaute tragen zu können, wo also quasi gesamter Strom aus Speichern kommen muss, sind aber ca. 80GWe nötig. Bei einer Elektrifizierung des Privatverkehrs und des Heizsektors sind es 130-150GWe. Die Zahl der Gaskraftwerke müssten also vervielfacht werden.
Aber wie gesagt rechnet sich die Rückverstromung mit Gaskraftwerken aufgrund des deutlich schlechteren Wirkungsgrads im Vergleich zur Brennstoffzelle sowieso nicht. Wasserstoff herzustellen kostet Geld, und aufgrund des höheren Wirkungsgrads lohnt sich die Brennstoffzelle sehr schnell, sowohl gegenüber synthetisiertem Gas, als auch einem für Wasserstoff umgerüsteten Gaskraftwerk, denn eine EE-Anlage muss sehr oft auf sein Speichermedium zugreifen. In einem normalen Jahr in Deutschland würde so ca. 15% des Stroms eines Windrads und 25% des Stroms einer PV-Anlage erst zwischengespeichert werden. Da sind die höheren Baukosten der Brennstoffzelle dank der effizienteren Speicherung schnell wieder drin. Besser wäre eine Batterie, deren Preise sind aber derartig astronomisch, dass das sowieso nichts wird.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Emin »

Kamikaze hat geschrieben: Dienstag 6. Juni 2023, 21:47 Dass der Strombedarf dann immer gleich ist habe ich dann wohl übersehen... Oder du.

Es gibt immer die Nachfrageseite und die Angebotsseite. Bei beiden sind Energiespeicher unter den richtigen Rahmenbedingungen sinnvoll.
Die ersten Energiespeicher, die wir nutzen sollten sind (aus Kostengrünen) die, die wir schon haben, und die sind nun mal bei den Fossilbrennern: Kohlehalden und Gaskavernen.
Wenn wir einfach aufhören das Zeug zu unnötigen Zeiten zu verbrennen, dann wäre schon viel gewonnen.
Aktuell laufen aber etwa 10GW Fossilkraftwerke durch - auch wenn der strompreis negativ ist und die EE (wie bereits tage vorher angekündigt) > als 100% des erwarteten (und realen) Strombedarfs decken können.
Das bedeutet entweder, dass die "nicht volatilen" Stromerzeuger nicht ausreichend regelbar sind - also sich nicht dem Bedarf anpassen können (was du trotz mehrfacher Widerlegung den EE anhängen willst), oder dass es für sie einfach noch zu billig ist, ihren Brennstoff unnötig zu verheizen.
Man könnte meinen du hast Angst vor billigem Strom.
Das ist genau so eine Nebelkerze, wie der Blödsinn, dass der Preisabsturz angeblich mit französischen Nachfragern zu tun hat. Die täglichen Schwankungen über die Grundlast hinaus sind kalkulierbar, minimale Abweichungen durch vergleichsweise winzige Speicher abfederbar. Da reichen die wenigen Pumpspeicherkraftwerke in Deutschland schon. Das funktioniert wunderbar in Frankreich, der Schweiz, Schweden, Finnland und anderen Ländern mit hohem Atomstrom- und geringem EE-Anteil. Wie deren Strompreise im Vergleich zu den Deutschen liegen brauche ich dir hoffentlich nicht sagen. Vor allem, wenn man sie auch kaufkraftbereinigt.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Misterfritz »

Emin hat geschrieben: Dienstag 6. Juni 2023, 21:53 Besser wäre eine Batterie, deren Preise sind aber derartig astronomisch, dass das sowieso nichts wird.
Es wird Batteriespeicher geben,
nämlich die Akkus aus E-Autos, die demnächst en masse anfallen werden. Für die Autofahrt wohl nicht mehr brauchbar, als Energiespeicher allerdings. Wäre auch eine absolut sinnvolle Zweitverwendung für diese Teile.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Emin »

Misterfritz hat geschrieben: Dienstag 6. Juni 2023, 22:28 Es wird Batteriespeicher geben,
nämlich die Akkus aus E-Autos, die demnächst en masse anfallen werden. Für die Autofahrt wohl nicht mehr brauchbar, als Energiespeicher allerdings. Wäre auch eine absolut sinnvolle Zweitverwendung für diese Teile.
Selbst wenn es in Deutschland bald 50 Millionen Autos mit je 80kWh-Batterien gäbe, bist du immer noch Größenordnungen davon entfernt ausreichend Speicherkapazität zu haben. Das sind nämlich läppische 4TWh, das deutsche Stromnetz bei 100% EE und voller Elektrifizierung wo es irgendwie geht bräuchte aber eher mindestens 40-60TWh.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Tom Bombadil »

Strom: Frankreich Europas größter Exporteur, Deutschland wird Importeur
https://finanzmarktwelt.de/strom-frankr ... ur-279565/

Auch hier erzielt Habecks Politik die erwünschte Wirkung. Die Grünen sollten beten, dass Frankreich und andere Nachbarn immer genug Strom nach D liefern können.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von H2O »

Dieser Wunsch ist wirklich Wunschdenken. Wenn Frankreich nur Dampf für Dampfturbinen erzeugt, dann liegt es in der Natur dieses Ablaufs, daß der austretende Dampf wieder verflüssigt werden muß, also durch Kühlung Energie freisetzen muß. Dann müßten diese AKW an der Atlantikküste stehen... oder in warmen Sommern abgeschaltet oder gedrosselt werden.

Ich würde mich freuen, wenn Frankreich uns mit Strom versorgen könnte, wenn Strom hier einmal knapp wird. Aber obige Bedenken sollten wir schon noch im Hinterkopf haben, wenn wir unsere deutsche Stromversorgung aus EE planen. In Italien hatte es mit den vertraglich zugesagten Energiemengen Frankreichs große Probleme, nämlich Stromausfall, gegeben. Wie Italien nach dieser Erfahrung sich dagegen gewappnet hat, das habe ich nicht mehr verfolgt. Ich vermute mit geothermischen Kraftwerken...
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