Gesammelte Klimawissenschaften

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Corella
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Re: Gesammelte Klimawissenschaften

Beitrag von Corella »

Dieter Winter hat geschrieben: Di 28. Mär 2023, 17:43 Nö. Marotzke war 2014 und 2016 Leitautor beim IPCC.

Zum wissenschaftlichen Konsens: Dieser besteht lediglich im Hinblick auf die Erderwärmung. Die Apokalyptiker sind mitnichten in der Mehrheit. Das wird nur durch Gretajünger & Co. so dargestellt, als bezöge sich der Konsens auf die "Kehret um" Sekte.
So beruhigend liest sich Prof Marotzke dann aber auch nicht.
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Dieter Winter
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Re: Gesammelte Klimawissenschaften

Beitrag von Dieter Winter »

Corella hat geschrieben: Di 28. Mär 2023, 18:09 So beruhigend liest sich Prof Marotzke dann aber auch nicht.
Sicher, es gibt da ein paar ungelöste Probleme. Aber halt weit weniger dramatische, als uns die Apokalyse Sekte einreden will.
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Tom Bombadil
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Re: Gesammelte Klimawissenschaften

Beitrag von Tom Bombadil »

Dieter Winter hat geschrieben: Di 28. Mär 2023, 19:30Aber halt weit weniger dramatische, als uns die Apokalyse Sekte einreden will.
Richtig. Man sollte das aber nicht als Freifahrtschein nehmen, sondern global weiter an der Reduzierung der Treibhausgase arbeiten.
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Schnitter
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Re: Gesammelte Klimawissenschaften

Beitrag von Schnitter »

roli hat geschrieben: Di 28. Mär 2023, 17:36 Ich frage mich da immer, wer hier tatsächlich schwurbelt.
Ich frage mich das nicht mehr.

Viel Spaß beim Katzen jagen ;-)
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Re: Gesammelte Klimawissenschaften

Beitrag von Schnitter »

Dieter Winter hat geschrieben: Di 28. Mär 2023, 17:43 Nö. Marotzke war 2014 und 2016 Leitautor beim IPCC.
Und er hält die Energiewende für zwingend notwendig....aber wen interessiert schon diese Randnotiz ? :D
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Dieter Winter
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Re: Gesammelte Klimawissenschaften

Beitrag von Dieter Winter »

Tom Bombadil hat geschrieben: Di 28. Mär 2023, 19:41 Richtig. Man sollte das aber nicht als Freifahrtschein nehmen, sondern global weiter an der Reduzierung der Treibhausgase arbeiten.
Gerne. Halt mit Augenmaß. Und v. a. GLOBAL! D hat in den letzten 30 Jahren um 40% reduziert. Wenn der Rest der Welt ebenfalls auf 40% unter ihren Werten von 1990 ist, sehen wir weiter.
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Dark Angel
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Re: Gesammelte Klimawissenschaften

Beitrag von Dark Angel »

Corella hat geschrieben: Di 28. Mär 2023, 18:03 Eingestiegen warst du mit dem Mittelalteroptimum, dass das 1,5 Grad wärmer und das eine gute Zeit gewesen sei.
Ja, ich bin mit dem Mittelalteroptimum eingestiegen und ich habe geschrieben, dass es wärmer war als heute und dass die gesellschaftliche Entwicklung in dieser Zeit Fahrt aufgenommen hat.
Ich habe NICHT geschrieben, es sei eine gute Zeit gewesen.
Tut mir schrecklich leid, aber archäologische Befunde belegen nun mal, dass sich die Entwicklung der menschlichen Gesellschaft vorrangig in Warmphasen vollzog, während es in Kaltphasen zu kulturellen Zäsuren und Zusammenbrüchen ganzer Kulturen/Hochkulturen gekommen ist.
Corella hat geschrieben: Di 28. Mär 2023, 18:03 Und du hättest sicher nichts dagegen, dass Mitleser daraus den Schluss ziehen, dass 1,5 Grad globale Erwärmung ergo nicht so schlimm seien.
Doch da habe ich etwas dagegen, weil ich dergleichen nicht geschrieben habe, weil ich keinerlei Wertung vorgenommen habe.
Für Sein-sollen-Fehlschlüsse der Mitleser übernehme ich keinerlei Verantwortung.
Corella hat geschrieben: Di 28. Mär 2023, 18:03Und es geht nun darum, dass diese beiden 1,5 Grade Welten trennen dürfte. Denn die ersten sind hoch vermutlich regional, in Zeit und Raum inhomogen sowie mit geringerem Anteil enthaltener Ozeanerwärmung!
Auch wenn du das noch paarmal wiederholst, weder das Mittelalteroptimum noch die Kleine Eiszeit waren regionale Ereignisse, sondern globale. Dies belegen Datensätze aus Klimaarchiven, die von Klimatologen und Paläoklimatologen, in den Jahren seit 2010, insbesondere auf der südlichen Hemisphäre gesammelt und mit Datensätzen aus Nordeuropa und dem Mittelmeerraum abgeglichen wurden. Aus diesen Datensätzen geht auch hervor, dass Kaltphasen mit Phasen verstärkter vulkanischer und seismischer Aktivität korrelieren.
Corella hat geschrieben: Di 28. Mär 2023, 18:03Die anderen genannten Epochen, darunter die kleine Eiszeit, sollten dich nur aufmerksam machen, dass der Thread zu dem und mehr schon einiges enthält und du nix neues erzählst.
Noch so eine aggressive Nebelkerze und du bist wieder zurück auf ignore!
Aha! Ich beziehe mich auf ganz neue Datensätze/Erkenntnisse, aber ich erzähle nichts neues.
Meinetwegen ignoriere weiterhin, dass Klimawandel/Klimaschwankungen der Vergangenheit globale Ereignissen waren und keine regionalen, wenn das besser in den Weltbild passt. Christian Morgenstern lässt grüßen!
Und setz mich meinetwegen auf ignore!
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Re: Gesammelte Klimawissenschaften

Beitrag von streicher »

roli hat geschrieben: Di 28. Mär 2023, 17:12 das worst case lässt sich primär nur durch eine Reduktion der Bevölkerungsquote erreichen.
Also sollte man für Bildung, Menschenrechte und Gleichstellung der Frau weltweit kämpfen. ;)
Und gegen Armut.
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Re: Gesammelte Klimawissenschaften

Beitrag von Atue001 »

Dark Angel hat geschrieben: Di 28. Mär 2023, 21:29 Ja, ich bin mit dem Mittelalteroptimum eingestiegen und ich habe geschrieben, dass es wärmer war als heute und dass die gesellschaftliche Entwicklung in dieser Zeit Fahrt aufgenommen hat.
Faktencheck:
https://helmholtz-klima.de/klimafakten/ ... -als-heute
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Re: Gesammelte Klimawissenschaften

Beitrag von Seidenraupe »

Dieter Winter hat geschrieben: Mo 27. Mär 2023, 15:15

Was dann auf die Menschheit zukommt, steht für ihn fest: "Hunger, Zerstörung, Migration, Krankheit und Krieg", schlimmstenfalls sogar die "vollkommene Auslöschung".
Aus Sicht der Menschen, die während des 30Jährigen Krieges oder während der Pestepidemien in Europa lebten , leben wir heute im Paradies.

Aber Perspektivwechsel in der fokusierten Klimahysterie??

Bei den LG klingst halt so, als wären da teilweise Drogen im Spiel, irgendwas Angstverstärkendes.
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Re: Gesammelte Klimawissenschaften

Beitrag von Billie Holiday »

streicher hat geschrieben: Di 28. Mär 2023, 22:24 Also sollte man für Bildung, Menschenrechte und Gleichstellung der Frau weltweit kämpfen. ;)
Und gegen Armut.
Wie eigentlich?
Die Despoten, Machthaber und gewählten Regierungen anderer Länder entmachten und den Familien den westlichen Feminismus aufdrängen? Freie Marktwirtschaft erzwingen und die Kinder in die Schulen entführen? Bürgergeld und Mindestlohn einführen und überwachen?
Weiß der Rest der Welt schon, dass er sich uns anzupassen hat? Wissen die Frauen schon, dass sie ihre Kinder in Kitas geben müssen, um vollzeit arbeiten zu gehen und die Vorstände der Betriebe zu kapern? Na, da wünsche ich viel Erfolg bei der Missionierung.
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Dieter Winter
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Re: Gesammelte Klimawissenschaften

Beitrag von Dieter Winter »

Seidenraupe hat geschrieben: Di 28. Mär 2023, 23:45 Bei den LG klingst halt so, als wären da teilweise Drogen im Spiel, irgendwas Angstverstärkendes.
Diese morbide Lust an Endzeitprophezeiungen ist ja nicht neu. Nur, dass es diesmal die Klimasünden sind, die einen Untergang der Menschheit auslösen sollen. Im Prinzip sind LG & Co. nur eine Variation von z. B. den Zeugen Jehovas.
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Re: Gesammelte Klimawissenschaften

Beitrag von streicher »

Billie Holiday hat geschrieben: Mi 29. Mär 2023, 07:16 Wie eigentlich?
Die Despoten, Machthaber und gewählten Regierungen anderer Länder entmachten und den Familien den westlichen Feminismus aufdrängen? Freie Marktwirtschaft erzwingen und die Kinder in die Schulen entführen? Bürgergeld und Mindestlohn einführen und überwachen?
Weiß der Rest der Welt schon, dass er sich uns anzupassen hat?
Das muss ist nicht mit der Anpassung der restlichen Welt an die westlichee Welt gleichzusetzen. Die 2030 Agenda for Sustainable Development haben 2015 alle Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen unterschrieben. Grundlegend für diese Agenda sind die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen. Ich habe also mit meinem Beitrag die Ziele 1, 2, 4 und 5 herausgestellt. "Climate Action" ist Ziel 13.
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Re: Gesammelte Klimawissenschaften

Beitrag von streicher »

roli hat geschrieben: Di 28. Mär 2023, 17:44 Ganz abgesehen davon, fände ich es trotzdem prima, wenn die Weltgemeinschaft mehr gegen Umweltverschmutzung und Artengefährdung tun würde. Das steht für mich außer Frage. Aber da ist das CO2 nur ein begleitender Faktor.
Bei der Artengefährdung sind die roten Linien schon weiter überschritten. Die Biodiversität geht extrem zurück. Ich spreche mich auch dafür aus, dass die Weltgemeinschaft mehr gegen Umweltverschmutzung und Artengefährdung tut, bei allen Bemühungen, die schon laufen.
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Re: Gesammelte Klimawissenschaften

Beitrag von Dieter Winter »

streicher hat geschrieben: Mi 29. Mär 2023, 08:52 Grundlegend für diese Agenda sind die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen.
Gute Feen erfüllen doch immer nur 3 Wünsche?

Oder ist das die Liste für's Christkind?
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Re: Gesammelte Klimawissenschaften

Beitrag von streicher »

Dieter Winter hat geschrieben: Mi 29. Mär 2023, 09:05 Gute Feen erfüllen doch immer nur 3 Wünsche?
Eben. Da es 17 sind und ein Gesamtpaket, sollten sich alle Unterzeichner die 17 Ziele selbst und gemeinsam erfüllen. Haben sie gesagt. Man nehme es beim Wort. ;)
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Re: Gesammelte Klimawissenschaften

Beitrag von Dieter Winter »

streicher hat geschrieben: Mi 29. Mär 2023, 09:07 Eben. Da es 17 sind und ein Gesamtpaket, sollten sich alle Unterzeichner die 17 Ziele selbst und gemeinsam erfüllen. Haben sie gesagt. Man nehme es beim Wort. ;)
:D
Naja, das ist ja nun nicht neu, dass hehre Ziele postuliert werden und die Handlungen das genaue Gegenteil sind. Ob nun christliche Kirche, oder Kommunisten - alle wollen nur das Beste....
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Re: Gesammelte Klimawissenschaften

Beitrag von Seidenraupe »

streicher hat geschrieben: Mi 29. Mär 2023, 08:56 Bei der Artengefährdung sind die roten Linien schon weiter überschritten. Die Biodiversität geht extrem zurück. Ich spreche mich auch dafür aus, dass die Weltgemeinschaft mehr gegen Umweltverschmutzung und Artengefährdung tut, bei allen Bemühungen, die schon laufen.
wird mit den bundesdeutschen Grünen schwierig. Die Pfeifen auf Umweltschutz solange es in ihr Klimaschutzkonzept passt: Chloreinleitung ins Wattenmeer; teilweise ausgehebelter Umweltschutz beim Bau von Windmühlen und Sonnenkollektoren.
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Re: Gesammelte Klimawissenschaften

Beitrag von streicher »

Dieter Winter hat geschrieben: Mi 29. Mär 2023, 09:22 :D
Naja, das ist ja nun nicht neu, dass hehre Ziele postuliert werden und die Handlungen das genaue Gegenteil sind. Ob nun christliche Kirche, oder Kommunisten - alle wollen nur das Beste....
Man sollte sie halt nicht allein lassen.
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Re: Gesammelte Klimawissenschaften

Beitrag von streicher »

Seidenraupe hat geschrieben: Mi 29. Mär 2023, 10:41 wird mit den bundesdeutschen Grünen schwierig. Die Pfeifen auf Umweltschutz solange es in ihr Klimaschutzkonzept passt: Chloreinleitung ins Wattenmeer; teilweise ausgehebelter Umweltschutz beim Bau von Windmühlen und Sonnenkollektoren.
Dann ist also die Frage, wie man beiden Zielen näherkommen will - Umweltschutz und Klimaschutz - und die Umsetzungen von Maßnahmen sich möglichst wenig beißen.
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Dieter Winter
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Re: Gesammelte Klimawissenschaften

Beitrag von Dieter Winter »

streicher hat geschrieben: Mi 29. Mär 2023, 11:38 Dann ist also die Frage, wie man beiden Zielen näherkommen will - Umweltschutz und Klimaschutz - und die Umsetzungen von Maßnahmen sich möglichst wenig beißen.
Die Ziele 1+2 hängen eng mit 8+9 zusammen. Nur sind die halt im Zielkonflikt mit #13.
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Re: Gesammelte Klimawissenschaften

Beitrag von Corella »

Dark Angel hat geschrieben: Di 28. Mär 2023, 21:29 ...
Hilfreiche Klarstellung, hinreichend umgänglich im "Ton". So ist besser.
Okay, für Deine Einordnung und Beschreibung des Mittelalteroptimums melde ich Zweifel an. Für Recherche derzeit selber nicht die Möglichkeit. Hättest Du eine Quelle? Möglichst keine Einzelstudien, -paper. Die fallen unterschiedlich aus. Es bräuchte ein neueres Review oder ähnliches.
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Re: Gesammelte Klimawissenschaften

Beitrag von Corella »

streicher hat geschrieben: Mi 29. Mär 2023, 08:56 Bei der Artengefährdung sind die roten Linien schon weiter überschritten. Die Biodiversität geht extrem zurück. Ich spreche mich auch dafür aus, dass die Weltgemeinschaft mehr gegen Umweltverschmutzung und Artengefährdung tut, bei allen Bemühungen, die schon laufen.
Geht es um was konkretes, kann nur überfliegen?
Grundsätzlich verstehe ich Deinen Punkt und vertrete ihn beruflich. Und kann nur mit Kummer mitteilen, dass eine gewisse Triage auch in durchdachten (zunehmend selten) Konzepten enthalten ist. Bekannt ist an dieser Stelle ja der Rotmilan, ob der allerdings zurecht, ist umstritten. Gewichtiges anderes will ich den Trollen hier nicht konkret füttern, weil sie es missbrauchen.
Was ich Dir aber nahe legen möchte, ist, dass wir von der Verbrennung auch aus Naturschutzgründen wegkommen müssen. Schon oft dargelegt, Einstiegsstichworte Eutrophierung, Ruderalisierung, NOx, vielleicht weißt Du, wovon die Rede ist. Das wird von Bremsern oder Bedenkenträgern der EE, gern monomane Fachleut aus Vogel- oder Fledermauskunde, nicht hinreichend eingeordnet. Musst Dich nicht überzeugen, aber nimm zur Kenntnis, dass das Befürworter schneller Transformation trotzdem auf dem Schirm haben können.
Für die gegenwärtigen Biotop- und Artenverluste anbetrachts, wie Schutzgebiete "gemanaged" werden (ausräumende Intensivkultur, gezielte Pflege mit Mulcher, keine Kontrolle, Unfähigkeit, ausufernde Verwaltung, bornierte HALM- und co-Mß, unflexibel, zu kurz greifend usw usf. - das ganze EE-Thema wird da zum Nebenschauplatz samt enthaltener Triage.
Tut mir Leid für schlechte Nachrichten.
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Re: Gesammelte Klimawissenschaften

Beitrag von Corella »

@DA, bisschen zitieren kann ich doch, bis 3 Sätze darf man oder? In der Handbibithek steht Glaser: Klimageschichte Mitteleuropas. Das ist der gesamtschauende Klassiker, welcher weit übergreifend verfügbare Proxies validiert und zusammenfassend im Standardwerk dargestellt hat.

S. 182: ...leben wir heute in einer Warmphase, die dem Mittelalterlichen Klimaoptimum gleichkommt, dieses sogar leicht übetschreitet. Damit stellt diese Warmphase eine Besonderheit innerhalb der letzten 1000 Jahre dar. Aus der jahreszeitlichen Analyse wird auch deutlich, dass die saisonale Prägung in diesen Warmphasen grundverschieden war: Im Mittelalterluchen Wörmeoptimum waren es die heißen Sommer bei eher kalten Wintern und entsprechender Prägung Übergangsjahreszeiten, die für die positive Jahresbilanz verantwortlich waren."

So, und das renommierte Standardwerk datiert aud 2001. 2003, 2018 ff sind nicht enthalten. Damit folge ich doch mit Brgründung und Quelle mal PIK und anderen, dass wir aktuell auch am Atlantikum schon vorbei gehen. Außer es würde bald kühler, wer dran glaubt.
Und Achtung: wie geschildert, die Ozeane tanken Wärme noch viiiiele Jahrzehnt, stoppten alle Treibhausgasemissionen jetzt.
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Re: Gesammelte Klimawissenschaften

Beitrag von Corella »

Einordnung für Laien, was da steht: wir sind bereits jetzt dabei, das Pleistzän zu verlassen und das Tertiär zu betreten. Die Eisschmelze dauert
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Re: Gesammelte Klimawissenschaften

Beitrag von Dark Angel »

Corella hat geschrieben: Mi 29. Mär 2023, 15:29 Hilfreiche Klarstellung, hinreichend umgänglich im "Ton". So ist besser.
Okay, für Deine Einordnung und Beschreibung des Mittelalteroptimums melde ich Zweifel an.
Wie ich bereits schrieb, sind die Erkenntnisse neuesten Datums. Die Forschungen/Feldforschungen sind noch nicht abgeschlossen.
Ein internationales Forscherteam - unter der Leitung des Oeschger-Zentrums für Klimaforschung an der Universität Bern erstellt gegenwärtig eine Online-Datanbank zur (globalen) Klimageschichte der letzten 2000 Jahre.
Forschungen legen u.a. nahe, dass sich die Alpengletscher bis auf das Niveau des Römischen Optimums zurück gezogen hatten und es in den sommerfeuchten Tropen (Namibia) zu erhöhten Niederschlägen kam.
Blümel (2002) und Loehle (2007) schätzen die langjährigen Mitteltemperaturen um etwa 1° bis 1,5° höher als heute, Glaser (2001) setzt sie etwas niedriger an.
Interessant ist, dass es während des Mittelalteroptimums immer wieder zu Anomalien (Kälteeinbrüchen) in Mitteleuropa kam, die jedoch mit Dürrephasen in Mittelamerika korrelieren.
Dies alles zeigt mir, dass es sich bei diesen Klimaschwankungen nicht um regionale Phänomene handelt(e).
Das Problem mag darin bestanden haben, dass nur Daten aus der nördlichen Hemisphäre zur Verfügung standen.
Für die erwähnte Online-Datenbank können erstmals auch Daten der südlichen Hemisphäre mit einbezogen werden.
Corella hat geschrieben: Mi 29. Mär 2023, 15:29 Für Recherche derzeit selber nicht die Möglichkeit. Hättest Du eine Quelle? Möglichst keine Einzelstudien, -paper. Die fallen unterschiedlich aus. Es bräuchte ein neueres Review oder ähnliches.
Kann dir leider nur eine Quelle nennen, die jedoch auf umfangreiche Referenzen verweist:
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Re: Gesammelte Klimawissenschaften

Beitrag von Dark Angel »

Corella hat geschrieben: Mi 29. Mär 2023, 16:15 @DA, bisschen zitieren kann ich doch, bis 3 Sätze darf man oder? In der Handbibithek steht Glaser: Klimageschichte Mitteleuropas. Das ist der gesamtschauende Klassiker, welcher weit übergreifend verfügbare Proxies validiert und zusammenfassend im Standardwerk dargestellt hat.
So, und das renommierte Standardwerk datiert aud 2001. 2003, 2018 ff sind nicht enthalten. Damit folge ich doch mit Brgründung und Quelle mal PIK und anderen, dass wir aktuell auch am Atlantikum schon vorbei gehen. Außer es würde bald kühler, wer dran glaubt.
Najaaa 2001 ist auch schon wieder über 20 Jahre her und in dieser Zeit sind andere Wissenschaftler zu anderen Ergebnissen gekommen.
Mir geht es doch nicht darum, die Klimageschichte Europas oder auch nur Mitteleuropas infrage zu stellen, sondern dass diese Klimageschichte losgelöst "vom Rest der Welt" betrachtet wird, so als gäbe es keine Beeinflussungen und Wechselwirkungen.
Und nein, das PIK betrachte ich aufgrund der alarmistischen Kommunikation seiner Mitarbeiter gerade nicht als seriöse Quelle. Siehe Kippunkt-Diskussion.
Ich stelle auch den anthropogenen Enfluss beim gegenwärtigen Klimawandel nicht infrage und gehe auch nicht von einer baldigen "Beruhigung" aus.
Allerdings sollte man (wir alle) rational an die Sache herangehen (was ist technologisch machbar, welche Schritte müssen folgen) und nicht - wie gegenwärtig allgemein üblich - emotional und moralisierend.
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Re: Gesammelte Klimawissenschaften

Beitrag von Tom Bombadil »

Dark Angel hat geschrieben: Mi 29. Mär 2023, 19:15 Und nein, das PIK betrachte ich aufgrund der alarmistischen Kommunikation seiner Mitarbeiter gerade nicht als seriöse Quelle. Siehe Kippunkt-Diskussion.
Man sollte imho nicht das ganze Institut deswegen verdammen, aber dieser Rahmstorf ist schon einer, der der guten Sache imho einen Bärendienst erweist.
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Re: Gesammelte Klimawissenschaften

Beitrag von Ammianus »

Corella hat geschrieben: Mi 29. Mär 2023, 15:29 Hilfreiche Klarstellung, hinreichend umgänglich im "Ton". So ist besser.
Okay, für Deine Einordnung und Beschreibung des Mittelalteroptimums melde ich Zweifel an. Für Recherche derzeit selber nicht die Möglichkeit. Hättest Du eine Quelle? Möglichst keine Einzelstudien, -paper. Die fallen unterschiedlich aus. Es bräuchte ein neueres Review oder ähnliches.
Einen ganz brauchbaren Überblick liefert dazu der Wiki-Artikel:

https://de.wikipedia.org/wiki/Mittelalt ... maanomalie

Interessant sind hierbei auch die Auswirkungen nördlich und südlich der Alpen. In der Zeit fand zwischen Elbe und Oder der hochmittelalterliche Landesausbau statt. Ein großer Teil der Dörfer und Städte des heutigen Brandenburgs entstanden damals. Dazu vergleiche man die Vorgänge in Äypten. Dort kam es zu blanken Katastrophen.
Es war auch die Zeit der Kreuzzüge. Die wurden unter anderem durch einen deutlichen europäischen Bevölkerungsüberschuss befeuert. Der wiederum entstand scheinbar auch durch gute klimatische Bedingungen.
An anderer Stelle habe ich im Forum schon auf Beobachtungen verwiesen, welche die Bronzezeit betreffen. Auch da gab es wohl ein Optimum. Interessant ist dabei der archäologische Fundanfall von verschiedenen Plätzen im Elbe-Oder-Gebiet. Hier erreicht er nämlich genau dann einen Höhepunkt, der weder in der späteren Germanen- noch in der Slawenzeit erreicht wird. Erst im Hochmittelalter wird dieser wieder erreicht und dann überschritten. Gleichzeitig dehnen sich in der Bronzezeit die menschlichen Siedlungsgebiete in Regionen aus, die zuvor unbesiedelt waren.
Und was geschieht gleichzeitig südlich der Alpen? Das Hethiterreich und die Mykenische Kultur brechen zusammen. Es kommt zu massiven Wanderungsbewegungen. Die sogenannten Seevölker greifen Ägypten an. Zwar werden sie zurückgeschlagen aber das Land am Nil erreicht nie wieder die Bedeutung, die es in den Jahrtausenden zuvor besaß.
"Ich möchte an einem Ort sein, an dem es keine Politik gibt, keine Waffen, keine Religion."
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Re: Gesammelte Klimawissenschaften

Beitrag von Frank_Stein »

Klimaneutralität:
Pro Deutscher sind das ca. 8 Tonnen CO2, die wir produzieren.
Wenn eine Tonne ca. 50 Euro kostet, dann sind das 400 Euro pro Einwohner und Jahr.
Ist nicht wenig ... muss jeder selbst für sich entscheiden, ob es das wert ist, nur gibt es haufenweise Länder auf diesem Planeten, wo man pro ha Land mit einem Einkommen von 2000 Euro zufrieden wäre. Wenn man also die schnellstwachsenden Pflanzen darauf anbauen würde und diese Pflanzen danach pyrolysiert, dann käme man locker damit hin. Das ist dann auch viel billiger, als diese Menge CO2-Emissionen einzusparen, indem man das CO2 wieder dauerhaft einsammelt.
Für das Klima ist es egal, on CO2 nicht emittiert wurde oder wieder eingesammelt worden ist. Lasst doch bitte den Markt entscheiden, indem CO2-Emissionen ebenso wie die CO2 Reduktion gehandelt wird. Einsparung ist gut und schön, aber wenn es teurer ist, eine Tonne CO2 einzusparen, als sie wieder einzusammeln, dann sollte man letzteres tun.
Ceterum censeo Carthaginem esse delendam.
It is not racism, but pattern recognition.
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Re: Gesammelte Klimawissenschaften

Beitrag von Corella »

Dark Angel hat geschrieben: Mi 29. Mär 2023, 18:48 Interessant ist, dass es während des Mittelalteroptimums immer wieder zu Anomalien (Kälteeinbrüchen) in Mitteleuropa kam, die jedoch mit Dürrephasen in Mittelamerika korrelieren.
Dies alles zeigt mir, dass es sich bei diesen Klimaschwankungen nicht um regionale Phänomene handelt(e).
Moment, unterschiedliche Verteilungen von Luftströmungen können überregional sein. Im Zusammenhang war meinerseits aber die Rede von globaler Erwärmung. Da sind wir am Anfang des Prozesses mit niedrger TSI (Einstrahlung) am Beginn des Tertiärs.
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Re: Gesammelte Klimawissenschaften

Beitrag von Corella »

Ammianus hat geschrieben: Mi 29. Mär 2023, 22:30 ...
Danke
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Re: Gesammelte Klimawissenschaften

Beitrag von Corella »

Frank_Stein hat geschrieben: Mi 29. Mär 2023, 23:12 ...
Solche Kalkulationen dürften allerspätestens bei den Nebenwirkungen an den Konsequenzen des 2. Hauptsatzes der Thermodynamik scheitern.
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Dark Angel
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Re: Gesammelte Klimawissenschaften

Beitrag von Dark Angel »

Corella hat geschrieben: Do 30. Mär 2023, 06:38 Moment, unterschiedliche Verteilungen von Luftströmungen können überregional sein. Im Zusammenhang war meinerseits aber die Rede von globaler Erwärmung.
Kommt drauf an, was man als regional oder global betrachtet.
Beim Mittelalteroptimum war zumindest die nördliche Hemisphäre von der Erwärmung betroffen.
Die Zusammensetzung von Sauerstoffisotopen, die in Sedimentbohrkernen nachgewiesen werden konnten, weist auf ein sehr mildes Klima in Grönland hin - die Durchschnittstemperaturen lagen um etwa 1,5° höher als heute. Zeitlich passt diese Phase zum europäischen Mittelalteroptimum. Diese Warmphase wurde ab etwa Mitte des 15. Jh. durch extrem instabiles Klima mit Rekordwärme und Rekordkälte abgelöst. Wodurch diese Instabilität ausgelöst worden ist, ist unklar. Sie fällt jedoch inetwa mit dem Beginn der Kleinen Eiszeit zusammen.
Wenn bisher bei den Klimaschwankungen der letzten 2000 Jahre von eher regionalen Schwankungen ausgegangen wurde, kann das mit einer unzureichenden Datenlage aus der südlichen Hemisphäre zusammen hängen.
Ich sag' mal: warten wir ab, was die Online-Datenbank diesbezüglich an neuen Erkenntnissen liefert.
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Dark Angel
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Re: Gesammelte Klimawissenschaften

Beitrag von Dark Angel »

Tom Bombadil hat geschrieben: Mi 29. Mär 2023, 21:45 Man sollte imho nicht das ganze Institut deswegen verdammen, aber dieser Rahmstorf ist schon einer, der der guten Sache imho einen Bärendienst erweist.
Ich verdamme das Institut nicht, ich bin nur sehr skeptisch. Und Ja, Leute wie Rahmsdorf und Schellnhuber schaden dem Ruf des PIK, mit ihrem Aktivismus/Aktionismus ...
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H2O
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Re: Gesammelte Klimawissenschaften

Beitrag von H2O »

[MOD] Ich habe hier jetzt tüchtig ausgemistet. Strangschredderei, also das Wegleiten vom Thema, sollte in einer Diskussion in der Sache unterbleiben. Das Zeug liegt in der Ablage... falls deshalb Klagen laut werden sollten. H2O
Corella
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Re: Gesammelte Klimawissenschaften

Beitrag von Corella »

Dark Angel hat geschrieben: Do 30. Mär 2023, 10:36 ...
Global meint global. 1,5 aktuell global, das ist die Referenz für jetzt, wenn Du quervergleichen willst.
Wenn Deine Details denn so stimmen, denke ich, gibt es mindestens gute Hypothesen. Grönland: Schmelze dauert, natürliche Prozesse spielen in anderer Zeitdimension (eine Ausnahme, hatten wir auch schon mal behandelt).
Hemisphärenkontraste: Perihel, Golfstrom (der ja in Südhemisphäre wurzelt!)...
Also, dem Abgleichversuch "alles schon gehabt, kann gar nicht so schlimm sein" wird vehement widersprochen.
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Re: Gesammelte Klimawissenschaften

Beitrag von streicher »

Corella hat geschrieben: Mi 29. Mär 2023, 15:44 Geht es um was konkretes, kann nur überfliegen?
Grundsätzlich verstehe ich Deinen Punkt und vertrete ihn beruflich. Und kann nur mit Kummer mitteilen, dass eine gewisse Triage auch in durchdachten (zunehmend selten) Konzepten enthalten ist. Bekannt ist an dieser Stelle ja der Rotmilan, ob der allerdings zurecht, ist umstritten. Gewichtiges anderes will ich den Trollen hier nicht konkret füttern, weil sie es missbrauchen.
Ja, der Rotmilian ist das Beispiel, welches publik geworden ist und gerne genommen wird, wenn es um die Darstellung von Zielkonflikten geht. Mir geht es zum Beispiel um Belastungsgrenzen, die in Schaubildern wie diesen veranschaulicht werden (kennst du sicher), die zeigen, dass in anderen Feldern in Sachen Belastung die roten Linien schon überschritten sind. Diese Dimensionen werden wohl auch als co-abhängig gesehen. Dabei folgt das Schaubild natürlich auch einer Einschätzung. Dass nach dieser Einschätzung die Belastungsgrenze in Sachen Klima weit fortgeschritten gesehen wird, aber hinsichtlich des Artensterbens die Alarmstufe tiefroter ist, tut natürlich dafür, dass in Sachen Klimawandel Klimaschutzmaßnahmen ergriffen werden müssen, keinen Abstrich. Die Dimensionen zeigen aber auch, dass andere Bereiche dabei nicht aus dem Blick verloren gehen dürfen.
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Re: Gesammelte Klimawissenschaften

Beitrag von Frank_Stein »

Corella hat geschrieben: Do 30. Mär 2023, 06:43 Solche Kalkulationen dürften allerspätestens bei den Nebenwirkungen an den Konsequenzen des 2. Hauptsatzes der Thermodynamik scheitern.
Nein, daran eigentlich nicht. Es scheitert eher daran, dass man ein recht kompliziertes System erschaffen müsste, um das eingesammelte CO2 in der Menge zu bestimmen und zu vergüten. Besonders dann, wenn das ganze über Ländergrenzen hinweg gehen soll.
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Re: Gesammelte Klimawissenschaften

Beitrag von Corella »

streicher hat geschrieben: Do 30. Mär 2023, 20:44 ...Belastungsgrenzen, die in Schaubildern wie diesen veranschaulicht werden
Jau, da isser, der Stickstoffkreislauf. Kaum vermittelbar und deutet man konkretes an, ist man Alarmist.
Wir haben keine Chance, nutzen wir sie!
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Re: Gesammelte Klimawissenschaften

Beitrag von Corella »

Frank_Stein hat geschrieben: Do 30. Mär 2023, 23:59 Nein, daran eigentlich nicht.
Kannst Du einen einzigen, zitablen, nicht von Lobbyorganisationen bezahlten Naturwissenschaftler nennen, der die Aussage stützt, dass Vermeidung auch nur entfernt in der Kostendimension liegen könnte, wie Einsammeln von CO2? Unbenommen, dass wir dennoch solche Techniken benötigen werden...
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Re: Gesammelte Klimawissenschaften

Beitrag von streicher »

Corella hat geschrieben: Fr 31. Mär 2023, 06:57 Jau, da isser, der Stickstoffkreislauf. Kaum vermittelbar und deutet man konkretes an, ist man Alarmist.
Wir haben keine Chance, nutzen wir sie!
Dabei sind die Folgen einer Überdosierung vielfältig. Selbst für das Klima.
Denn Ammoniak fungiert als Vorläufer für eine starke Feinstaubbelastung. Darunter leidet insbesondere die menschliche Gesundheit. Die menschliche Lunge reagiert nicht gerade positiv auf die kleinen Staubpartikel. Asthma und Atemschwierigkeiten sind nur zwei Beispiele aus der Vielzahl der gesundheitlichen Beschwerden, welche aus einer hohen Feinstaubbelastung resultieren.
Darüber hinaus belastet Ammoniak nicht nur die Luft, sondern auch angrenzende Ökosystem. Flechten und Moose sind in dieser Hinsicht wahre Mimosen. Immerhin reagieren sie auf Ammoniak selbst wenn dieser in einer geringen Menge in der Atmosphäre vorhanden ist. Die Zusammensetzung der Artenvielfalt ändert sich.
Bei Lachgas handelt es sich um ein starkes Treibhausgas. Seine Wirkung auf das Klima ist mehr als 260- mal so hoch wie die von Kohlenmonoxid. In Deutschland verursacht der Agrarsektor ungefähr 80 Prozent der Lachgasemissionen. Als Lachgas-Verursacher für die hohe Menge an Emissionen geraten landwirtschaftliche Anbauflächen ins Visier. Doch, wie hoch sind die Emissionen? Die Menge der Lachgasemissionen hängt vom Stickstoffmanagement des jeweiligen Unternehmens ab.
https://umweltmission.de/wissen/stickst ... Umwelt_dar
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Re: Gesammelte Klimawissenschaften

Beitrag von Corella »

streicher hat geschrieben: Fr 31. Mär 2023, 08:29 Dabei sind die Folgen einer Überdosierung vielfältig. Selbst für das Klima.



https://umweltmission.de/wissen/stickst ... Umwelt_dar
Warum hat man die Landwirtschaft bei jedem Ringen um Standards in Opposition? Wer definiert im Gesetz weiterhin, dass die "gute fachliche Praxis" (ungut und ansonsten kaum kontrolliert) mit den artenschutzrechtlichen Verboten vereinbar sei (ok, nicht dass die Verbote handwerklich eine gute Regelung wären, und nein, nicht aus dem Grund, weil es sich um VERBOTE handelt) und auch mit den Standards eines Gewässerschonstreifens und und?
Als die Krefelder publizierten, hieß es aus den Kammern "oh, ja, da muss was getan werden". Und bis heute rücken sie die Daten der Biozidausbringung aber nicht heraus, dass Wissenschaftler Ursachen nachweisen könnten. Geschweige denn Standards helfen zu formulieren. Wie groß müssen Schäden werden, bis dort Hirn einzieht?

Nachtrag: nein, nicht alarmistischer Corella, ist alles viel schlimmer. Die gute fachliche Praxis: sie ist nicht nur ungut und kaum kontrolliert, sie ist nicht mal definiert
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Re: Gesammelte Klimawissenschaften

Beitrag von roli »

streicher hat geschrieben: Mi 29. Mär 2023, 08:56 Bei der Artengefährdung sind die roten Linien schon weiter überschritten. Die Biodiversität geht extrem zurück. Ich spreche mich auch dafür aus, dass die Weltgemeinschaft mehr gegen Umweltverschmutzung und Artengefährdung tut, bei allen Bemühungen, die schon laufen.
und auch hier spielt die Überbevölkerung eine entscheidende Rolle. Auch wenn das Viele nicht so sehen.
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Re: Gesammelte Klimawissenschaften

Beitrag von roli »

streicher hat geschrieben: Di 28. Mär 2023, 22:24 Also sollte man für Bildung, Menschenrechte und Gleichstellung der Frau weltweit kämpfen. ;)
Und gegen Armut.
so ist es.
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Re: Gesammelte Klimawissenschaften

Beitrag von roli »

Schnitter hat geschrieben: Di 28. Mär 2023, 20:16 Ich frage mich das nicht mehr.

Viel Spaß beim Katzen jagen ;-)
nur wenn die an meine Vögel oder Fische gehen.
Bei der Mäusejagd sind Die stets willkommen. ;)
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Re: Gesammelte Klimawissenschaften

Beitrag von Corella »

roli hat geschrieben: Fr 31. Mär 2023, 09:05so ist es.
Und deswegen sei der Erhalt von sauberem Wasser, Bodenfruchtbarkeit, Lebensräumen, Standards weg von Verbrennung bei uns minder bedeutend?
Wir kommen nicht weiter, immer mit Fingern im Kreis herumzudeuteln und business as usual zu veranstalten!
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Re: Gesammelte Klimawissenschaften

Beitrag von Dark Angel »

Corella hat geschrieben: Do 30. Mär 2023, 17:49 Global meint global. 1,5 aktuell global, das ist die Referenz für jetzt, wenn Du quervergleichen willst.
Wenn Deine Details denn so stimmen, denke ich, gibt es mindestens gute Hypothesen. Grönland: Schmelze dauert, natürliche Prozesse spielen in anderer Zeitdimension (eine Ausnahme, hatten wir auch schon mal behandelt).
Hemisphärenkontraste: Perihel, Golfstrom (der ja in Südhemisphäre wurzelt!)...
Also, dem Abgleichversuch "alles schon gehabt, kann gar nicht so schlimm sein" wird vehement widersprochen.
Zum wiederholtem Male: ich habe keine Wertung vorgenommen und nehme auch keine Wertung vor.
Also unterstell' mir keine und unterstell mir auch keinen Sein-Sollen-Fehlschluss.

Aber ich hätte da trotzdem noch was zum Thema Kleine Eiszeit:
Als Referenzjahr für Klimamodelle (vorindustrielle Zeit) wird das Jahr 1850 herangezogen, um damit den Menschen als Verursacher darstellen zu können.

Bislang wurde vermutet, dass industrieller Russ ab der Mitte des 19. Jahrhunderts die damalige Gletscherschmelze ausgelöst hatte.
In populärwissenschaftlichen Darstellungen werden oft Bilder der Alpengletscher aus den 1850er-Jahren zum Vergleich herangezogen, um den menschengemachten Klimawandel zu visualisieren. Dies ist jedoch falsch, haben Forschende nun anhand von Daten aus Eisborkernen nachgewiesen.
Diese Daten zeigen eindeutig, dass industrieller Russ kaum verantwortlich sein kann für die damalige Schmelze der Alpengletscher, die sich vor allem zwischen 1850 und 1875 vollzog. Bis 1875 waren bereits rund 80 Prozent des damaligen Gletscherrückgangs abgeschlossen, ...
1750 als Referenzjahr angenommen, wenn es in Klimamodellen darum geht, Daten aus der vorindustriellen Zeit mit denen nach Beginn der Industrialisierung zu vergleichen. Das ist sinnvoll, denn dass das Klima in der Mitte des 19. Jahrhunderts nicht das urtümliche war, sehen wir in unseren Daten nun deutlich.


Die Pressemitteilung des PSI ist inzwischen fünf Jahre alt, geändert hat sich in der Kommunikation - auch der Seitens des IPCC - nichts. Weiterhin wird das Referenzjahr 1850 verwendet. Was soll das, wenn es offensichtlich ungeeignet ist, wenn die Gletscherschmelze und damit die Erwärmung früher begannen?

Liegt es evtl. doch an einer Portion Ideologie, dass man nicht davon lassen will, den Menschen als Verusacher zu sehen, statt als Beeinflusser?
Ich denke, den menschlichen Einfluss auf den Klimawandel - seine Geschwindigkeit - bestreitet kein Mensch der (noch) klar bei Verstand ist ...
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Re: Gesammelte Klimawissenschaften

Beitrag von Corella »

Dark Angel hat geschrieben: Fr 31. Mär 2023, 10:38 Zum wiederholtem Male: ich habe keine Wertung vorgenommen und nehme auch keine Wertung vor.
Also unterstell' mir keine und unterstell mir auch keinen Sein-Sollen-Fehlschluss.
Zitat DA, s.o.:
"Übrigens war es während des Mittelalter-Klimaoptimums wärmer als heute und auch wärmer als die 1,5° gegenüber der vorindustriellen Zeit (Kleine Eiszeit). Da ist niemand in Panik verfallen, ganz im Gegenteil, da nahm die gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung so richtig Fahrt auf."
Fröhliches Wortklauben noch, beim Zurückrudern :rolleyes:
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Re: Gesammelte Klimawissenschaften

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Dark Angel hat geschrieben: Fr 31. Mär 2023, 10:38 ...Liegt es evtl. doch an einer Portion Ideologie, dass man nicht davon lassen will, den Menschen als Verusacher zu sehen, statt als Beeinflusser?...
Klingt mir VT, muss aber passen. Der "Hangfuß" beginnt diskret in den 1910er Jahren. Gleitende 30jährige Mittelwerte dürften zwischen 1850 und 1910 sehr ähnlich kommen.
Richtig ist aber, dass wir nach 1910 noch aus dem letzten Stück der kleinen Eiszeit rauskommen. Hätte nicht bemerkt, dass das jemand kaschiert. Gab ja sogar lang noch Vertreter in Sorge vor nächster Kaltzeit.
Davon wird aber nicht anders, dass wir jetzt dabei sind, am Anfang des Prozesses, schon alle Interglaziale zu sprengen.
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