Gottlos glücklicher leben

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Re: Gottlos glücklicher leben

Beitrag von Progressiver »

Phileas hat geschrieben: Sa 5. Nov 2022, 23:43 Ja, bloss habe ich genau diesen Horror-Porno mit dem Religionskritiker ihre Position untermauern wollen, gar nicht gemeint. ;) Wir reden aneinander vorbei: Mir ging es um in einigen Studien nachgewiesene positive Aspekte auf die psychologische Gesundheit von religiösen Menschen.

https://www.aei.org/wp-content/uploads/ ... pdf?x91208

Eine Tendenz von religiösen Amerikanern, sich weniger allein zu fühlen (Seite 9)
Und da muss man wirklich an einen unsichtbaren, wissenschaftlich nicht nachweisbaren Freund, Gott oder auch ein Einhorn glauben, um sich zusammen weniger alleine zu fühlen? Wie wäre es, auf realen Werten und Dingen ein Gemeinschaftsgefühl aufzubauen? Im Übrigen ist Alleinsein per se nichts schlechtes. Man kann da auch produktiv arbeiten und klar über seine eigenen Wünsche und Ziele reflektieren. Außerdem ist es meiner Meinung nach sehr wichtig, mal nur mit sich selbst sein zu können. Wenn man sich selbst gut aushält, dann ist auch das Zusammensein mit anderen Menschen erfüllend. Wenn man dagegen nur vor sich selbst in irgendwelche sozialen Beziehungen flüchtet, weil man sich selbst nicht leiden kann, dann ist die Katastrophe vorprogrammiert.

Also: Alleinsein ist nicht schlecht. Einsamkeit und soziale Isolation können problematisch werden. Wenn aber die vielen sozial Isolierten, die in ihrem Zustand der Gesellschaft die Schuld an ihrer Situation geben, sich in ihrem Hass vereinigen, dann entstehen solche Sachen wie die AFD, der Trumpismus in Amerika, evangelikale Endzeitsekten und andere Hasspredigervereinigungen.
https://news.harvard.edu/gazette/story/ ... f-despair/

Personen, welche regelmäßig religiöse Veranstaltungen besuchen, haben ein signifikant geringeres Risiko an Drogen, Alkohol oder durch Suizid zu sterben
Religionen sind in der Regel frauenfeindlich und homophob. Frauen werden im günstigsten Fall unterdrückt. Schwule und Lesben werden durch sogenannte Konversionstherapien versucht, umzupolen. Auf jeden Fall sind Religionen im Allgemeinen intolerant genug, um Leute, die nicht in das Raster passen, in den Selbstmord zu treiben. Und von Kinderschändereien innerhalb der Religionen, die bestenfalls vertuscht werden, habe ich noch gar nicht geschrieben.
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Re: Gottlos glücklicher leben

Beitrag von Progressiver »

H2O hat geschrieben: So 6. Nov 2022, 10:27 Man kann aber auch den Grundsätzen der Bergpredigt folgen... einem Gott zuliebe, oder der eigenen Vernunft folgend. Das Ergebnis bleibt gleich.
Fein. Wieso nehmen die Christen nicht die Bergpredigt und gründen eine Philosophierichtung? Bzw. sie kloppen den Rest der Bibel in die Tonne und orientieren sich an der Ethik der Bergpredigt?

Und kurz zu mir: Ich habe selbst vor langer Zeit die Bibel als Ganzes gelesen. Jedoch kann ich mich nicht mehr so genau an die Inhalte der Bergpredigt erinnern.
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Re: Gottlos glücklicher leben

Beitrag von Progressiver »

Patefachs hat geschrieben: So 6. Nov 2022, 00:03 Die Apokalypse wurde zu einer Zeit der Christenverfolgung niedergeschrieben und enthielt Trostbilder für ein neues Jerusalem. Die Tiere sind Bilder für Weltreiche bzw. deren Herrscher, genau wie bei der Offenbarung Daniel im AT. Die Leute damals hatten andere Sorgen als wie die Welt in ein paar Jahrtausenden untergehen würde.
Die Endzeitchristen hofften sogar, dass die Welt untergeht. Ähnlich wie die amerikanischen Evangelikalen der Gegenwart. Und die Verbreitung des Christentums fiel in einen Zeitraum, in denen das Römische Reich dem Untergang entgegentaumelte. Insofern war es also gar nicht so verkehrt, dass die Christen sich in einer Endzeit wähnten und die Hoffnung auf ein baldiges "Reich Gottes" als Ersatz für das Römische Reich legten. Ich mag hier aber nicht diskutieren, inwieweit das Christentum nicht auch zum Untergang des Römischen Reiches beigetragen hat. Aber der Aufbau der Kirchen war meines Erachtens dennoch eine Verlegenheitslösung.
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Re: Gottlos glücklicher leben

Beitrag von H2O »

Progressiver hat geschrieben: Mo 7. Nov 2022, 22:09 Fein. Wieso nehmen die Christen nicht die Bergpredigt und gründen eine Philosophierichtung? Bzw. sie kloppen den Rest der Bibel in die Tonne und orientieren sich an der Ethik der Bergpredigt?

Und kurz zu mir: Ich habe selbst vor langer Zeit die Bibel als Ganzes gelesen. Jedoch kann ich mich nicht mehr so genau an die Inhalte der Bergpredigt erinnern.
Warum sollte man "den Rest der Bibel in die Tonne kloppen"? Das wäre ja ziemlich dumm, weil man dort viel über das Denken zu den Anfängen der Gottsuche lernen kann. Auch enthält die Bibel viele literarische Kunstwerke... die Ihnen offenbar gar nicht aufgefallen sind.
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Re: Gottlos glücklicher leben

Beitrag von Misterfritz »

H2O hat geschrieben: Di 8. Nov 2022, 05:52Auch enthält die Bibel viele literarische Kunstwerke... die Ihnen offenbar gar nicht aufgefallen sind.
Mir auch nicht - ich finde das Teil gerade unter literarischen Aspekten bescheiden ;)
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Gottlos glücklicher leben

Beitrag von Deus81 »

H2O hat geschrieben: Di 8. Nov 2022, 05:52 ...
Auch enthält die Bibel viele literarische Kunstwerke...
Auf welche Version/Übersetzung der Bibel wird sich hier bezogen?

Und nur weil etwas literarisch hochwertig verfasst ist, erhält es dadurch keinen Freifahrtschein für Indoktrination und die Verbreitung von Schwachsinn.
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Re: Gottlos glücklicher leben

Beitrag von H2O »

Misterfritz hat geschrieben: Di 8. Nov 2022, 09:00 Mir auch nicht - ich finde das Teil gerade unter literarischen Aspekten bescheiden ;)
Auf dem Gebiet darf man wohl sehr unterschiedlicher Meinung sein.
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Phileas
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Re: Gottlos glücklicher leben

Beitrag von Phileas »

Progressiver hat geschrieben: Mo 7. Nov 2022, 22:04 Wenn aber die vielen sozial Isolierten, die in ihrem Zustand der Gesellschaft die Schuld an ihrer Situation geben, sich in ihrem Hass vereinigen, dann entstehen solche Sachen wie die AFD
Ahja, wegen sozialer Isolation entsteht die AfD. Gut, es kann sein, dass es viele Gründe dafür gibt, dass die AfD entstanden ist oder sich etabliert hat und ich will soziale Isolation nicht ausschließen. Aber, mir fällt da auf Anhieb noch ein anderer, sehr logischer Grund ein. Nämlich die Tatsache, dass Deutschland 2015 eine massive Menge an Personen mit folgendem Profil ins Land gelassen hat: Jung, männlich, ungebildet, meistens aus islamischen Ländern oder afrikanischen Ländern mit brutaler Erziehung und deutlicher Machokultur. Und das wir mit dieser Personengruppe bereits vor 2015 massive Probleme in puncto Banden- und Gewaltkriminalität hatten und 2015 und danach nochmal ein signifikanter Teil von dieser illustren Personengruppe dazugekommen ist. Können Sie in vielen deutschen Großstädten bewundern. ;)

Mir ist schon klar, dass Sie als "Progressiver" diesen Punkt so gar nicht hören wollen. Aber: Die Entstehung/Etablierung der AfD auf soziale Isolation zu schieben und den von mir genannten Punkt nicht zu erwähnen, ist für mich bizarrer als viele religiöse Geschichten es sind. ;)

Aber gut, das wird jetzt zugegeben schon mehr Off-Topic.
Zuletzt geändert von Phileas am Di 8. Nov 2022, 11:02, insgesamt 1-mal geändert.
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Phileas
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Re: Gottlos glücklicher leben

Beitrag von Phileas »

Progressiver hat geschrieben: Mo 7. Nov 2022, 22:04 Und da muss man wirklich an einen unsichtbaren, wissenschaftlich nicht nachweisbaren Freund, Gott oder auch ein Einhorn glauben, um sich zusammen weniger alleine zu fühlen? Wie wäre es, auf realen Werten und Dingen ein Gemeinschaftsgefühl aufzubauen? Im Übrigen ist Alleinsein per se nichts schlechtes. Man kann da auch produktiv arbeiten und klar über seine eigenen Wünsche und Ziele reflektieren. Außerdem ist es meiner Meinung nach sehr wichtig, mal nur mit sich selbst sein zu können. Wenn man sich selbst gut aushält, dann ist auch das Zusammensein mit anderen Menschen erfüllend. Wenn man dagegen nur vor sich selbst in irgendwelche sozialen Beziehungen flüchtet, weil man sich selbst nicht leiden kann, dann ist die Katastrophe vorprogrammiert.
[...]

Religionen sind in der Regel frauenfeindlich und homophob. Frauen werden im günstigsten Fall unterdrückt. Schwule und Lesben werden durch sogenannte Konversionstherapien versucht, umzupolen. Auf jeden Fall sind Religionen im Allgemeinen intolerant genug, um Leute, die nicht in das Raster passen, in den Selbstmord zu treiben. Und von Kinderschändereien innerhalb der Religionen, die bestenfalls vertuscht werden, habe ich noch gar nicht geschrieben.

Ich werbe hier nicht dafür, dass jeder religiös werden soll. Ich bin es selber eher nicht. :D Ich weise lediglich auf manche wissenschaftliche Untersuchungen hin, die zeigen, dass religiöse Ausübung und religiöse Rituale auch sehr positive Auswirkungen haben können und das das Ausmaß dieser positiven Auswirkungen von anti-religiösen Personen meiner Meinung nach unterschätzt wird.

Wie gesagt: Ihre Beiträge wirken eher wie eine Art Horror-Porno , in denen ausschließlich extrem negative Teilaspekte mancher Religionen wie bei einem Triumphzug vorgestellt und als einzig relevantes Bewertungskriterium für Religionen herhalten müssen. Angesichts dieser Tatsache kam mir spontan die Idee da etwas dagegenzuhalten. That's it.

Wenn Sie positive Erlebnisse ohne religiöse Rituale oder Glaube an Gott haben, dann ist das gut so. Aber wenn Sie penetrant fragen, ob man dafür dringend einen Gott braucht, kommen Sie mir irgendwie vor wie religiöse Personen, für die es unvorstellbar ist wie man ohne Gott glücklich sein kann. ;)
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Re: Gottlos glücklicher leben

Beitrag von Realist2014 »

Progressiver hat geschrieben: Mo 7. Nov 2022, 22:04
Also: Alleinsein ist nicht schlecht. Einsamkeit und soziale Isolation können problematisch werden. Wenn aber die vielen sozial Isolierten, die in ihrem Zustand der Gesellschaft die Schuld an ihrer Situation geben, sich in ihrem Hass vereinigen, dann entstehen solche Sachen wie die AFD,
Die AfD entstand als Anti-Auto Partei...

Nun, Fakten sind nicht jedermanns Sache.... :D
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Re: Gottlos glücklicher leben

Beitrag von Realist2014 »

Phileas hat geschrieben: Di 8. Nov 2022, 10:56
Wie gesagt: Ihre Beiträge wirken eher wie eine Art Horror-Porno , in denen ausschließlich extrem negative Teilaspekte mancher Religionen wie bei einem Triumphzug vorgestellt und als einzig relevantes Bewertungskriterium für Religionen herhalten müssen.
Seine Beiträge zur Marktwirtschaft und dem Thema Eigentum sind auch "Horror"... :x
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Re: Gottlos glücklicher leben

Beitrag von Billie Holiday »

Schade, meine Fragen werden wohl nicht beantwortet werden.
Na gut, bleiben es reine Behauptungen.
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Re: Gottlos glücklicher leben

Beitrag von firlefanz11 »

Realist2014 hat geschrieben: Di 8. Nov 2022, 11:28 Die AfD entstand als Anti-Auto Partei...

Nun, Fakten sind nicht jedermanns Sache.... :D
Hmm... ich war mir eigtl. ziemlich sicher, dass Lucke die damals als anti-Euro Partei gegründet hat... :?
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Re: Gottlos glücklicher leben

Beitrag von H2O »

Billie Holiday hat geschrieben: Do 3. Nov 2022, 06:28 (...)
Was eint denn Gläubige? Also außer ihr Glaube an ein unsichtbares Wesen?
Das sicher auch; aber doch wohl auch Lebensregeln, die sicher Menschenwerk sind, auch wenn sie zur Bekräftigung einem Gott zugeschrieben werden. Die Gedanken, die in der Bergpredigt ausgebreitet wurden, halte ich für befolgenswert. Entweder um Gott zu gefallen oder dem eigenen Gewissen zu folgen. Es gibt nichts Gutes, es sei denn, man tut es...
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Re: Gottlos glücklicher leben

Beitrag von H2O »

firlefanz11 hat geschrieben: Di 8. Nov 2022, 13:13 Hmm... ich war mir eigtl. ziemlich sicher, dass Lucke die damals als anti-Euro Partei gegründet hat... :?
Vielleicht ist der Gute damals ja in der Fußgängerzone mit einem Auto zusammengeprallt, wobei ihm der Euro als Blitzableiter diente?
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Re: Gottlos glücklicher leben

Beitrag von Phileas »

Billie Holiday hat geschrieben: Di 8. Nov 2022, 12:55 Schade, meine Fragen werden wohl nicht beantwortet werden.
Na gut, bleiben es reine Behauptungen.
Deswegen ja der Twitter-Link in meinem Ursprungsbeitrag. ;)

Leider bin auch ich an Zwänge und Beschränkungen vor allem in zeitlicher Hinsicht gebunden, lieber Billie Holiday. Momentan sogar noch stärker als sonst. Das bedeutet, ich kann nicht immer einen umfangreichen Beitrag schreiben, auch wenn ich es gerne möchte. ;) Wenn Sie sich deswegen jetzt als "Gewinner" fühlen wollen, lasse ich Ihnen die Freude. :D
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Re: Gottlos glücklicher leben

Beitrag von Billie Holiday »

Phileas hat geschrieben: Di 8. Nov 2022, 13:28 Deswegen ja der Twitter-Link in meinem Ursprungsbeitrag. ;)

Leider bin auch ich an Zwänge und Beschränkungen vor allem in zeitlicher Hinsicht gebunden, lieber Billie Holiday. Momentan sogar noch stärker als sonst. Das bedeutet, ich kann nicht immer einen umfangreichen Beitrag schreiben, auch wenn ich es gerne möchte. ;) Wenn Sie sich deswegen jetzt als "Gewinner" fühlen wollen, lasse ich Ihnen die Freude. :D
Liebe Billie....

Ich wußte nicht, dass wir hier Wettbewerbe austragen, wo es Gewinner und Verlierer gibt...schau an. :cool:

Ich stelle nur fest, hier werden Behauptungen hinsichtlich Glück, Gesundheit, Drogenkonsum oder sogar Ethik in Bezug auf Glaube und Unglauben hingeschrieben. Ich frag nach und erhalte ziemlich aggressive Rückmeldung. Lass einfach. Ich gehe sowieso davon aus, dass das rein subjektive Behauptungen sind, für die es keine wissenschaftlichen Beweise gibt.
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Re: Gottlos glücklicher leben

Beitrag von Billie Holiday »

H2O hat geschrieben: Di 8. Nov 2022, 13:21 Das sicher auch; aber doch wohl auch Lebensregeln, die sicher Menschenwerk sind, auch wenn sie zur Bekräftigung einem Gott zugeschrieben werden. Die Gedanken, die in der Bergpredigt ausgebreitet wurden, halte ich für befolgenswert. Entweder um Gott zu gefallen oder dem eigenen Gewissen zu folgen. Es gibt nichts Gutes, es sei denn, man tut es...
Gibt es denn Untersuchungen, wonach ein Atheist ohne diese Lebensregeln kein guter Mensch sein kann?
Meine Erfahrungen im Alltag sehen anders aus. Viele benötigen keine Anweisung für Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft und Empathie, haben auch keine Angst vor einem alles sehenden Gott, machen ihr gutes Werk also völlig uneigennützig.
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Re: Gottlos glücklicher leben

Beitrag von H2O »

Billie Holiday hat geschrieben: Di 8. Nov 2022, 13:48 Gibt es denn Untersuchungen, wonach ein Atheist ohne diese Lebensregeln kein guter Mensch sein kann?
Meine Erfahrungen im Alltag sehen anders aus. Viele benötigen keine Anweisung für Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft und Empathie, haben auch keine Angst vor einem alles sehenden Gott, machen ihr gutes Werk also völlig uneigennützig.
Ich schrieb ja schon: Im Ergebnis ist es Wurscht, ob jemand den Gedanken der Bergpredigt einem Gott zuliebe oder seinem Gewissen folgt. Es gibt nichts Gutes, es sei denn, man tut es. Ich finde in dem Zusammenhang den Begriff "Eigennutz" unnötig abwertend. Das Ergebnis zählt!
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Re: Gottlos glücklicher leben

Beitrag von Patefachs »

Billie Holiday hat geschrieben: Fr 4. Nov 2022, 07:18 Wozu überhaupt die Frage, was sie gemeinsam haben. Ist das wichtig, braucht das jemand?
Naja, wenn sie als eine Kraft wahrgenommen werden wollen, dann schon. Eine Kraft, die in unzählige, völlig unterschiedliche Richtungen geht, ist ja wohl keine Kraft. So sehe ich das jedenfalls.
Zuletzt geändert von Patefachs am Di 8. Nov 2022, 21:33, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Gottlos glücklicher leben

Beitrag von Realist2014 »

firlefanz11 hat geschrieben: Di 8. Nov 2022, 13:13 Hmm... ich war mir eigtl. ziemlich sicher, dass Lucke die damals als anti-Euro Partei gegründet hat... :?
Sch..ß Auto-Korrektur. :D

Klar, Anti-Euro.... :x
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Re: Gottlos glücklicher leben

Beitrag von Misterfritz »

Patefachs hat geschrieben: Di 8. Nov 2022, 21:22 Naja, wenn sie als eine Kraft wahrgenommen werden wollen, dann schon. Eine Kraft, die in unzählige, völlig unterschiedliche Richtungen geht, ist ja wohl keine Kraft. So sehe ich das jedenfalls.
Warum sollten sie als das wahrgenommen werden wollen?
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Re: Gottlos glücklicher leben

Beitrag von firlefanz11 »

Realist2014 hat geschrieben: Di 8. Nov 2022, 21:27 Sch..ß Auto-Korrektur. :D

Klar, Anti-Euro.... :x
:D Alles klar... Deshalb hab ich Autokorrektur auch immer aus...
Bei meiner Mom kommen da auch öfters mal lustige Sachen bei raus...
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Re: Gottlos glücklicher leben

Beitrag von streicher »

Patefachs hat geschrieben: Di 8. Nov 2022, 21:22 Naja, wenn sie als eine Kraft wahrgenommen werden wollen, dann schon. Eine Kraft, die in unzählige, völlig unterschiedliche Richtungen geht, ist ja wohl keine Kraft. So sehe ich das jedenfalls.
In Anlehnung an die Physik ist die Summe gering. Aber es stellt sich die Frage, was erreicht werden soll beziehungsweise ist der Vergleich vielleicht leicht hinkend. Es gibt ja in den Weltreligionen verschiedene Richtungen, obwohl sie Gemeinsames haben. Doch sind sie in mancherlei Hinsicht zersplittert.
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Re: Gottlos glücklicher leben

Beitrag von Progressiver »

Phileas hat geschrieben: Di 8. Nov 2022, 10:41 Aber: Die Entstehung/Etablierung der AfD auf soziale Isolation zu schieben und den von mir genannten Punkt nicht zu erwähnen, ist für mich bizarrer als viele religiöse Geschichten es sind. ;)
Es gibt ja nicht nur die AFD. In Ländern wie den USA gibt es auch die Trumpisten. Ich schätze mal, dass viele dieser Wähler nicht gut in die Gesellschaft integriert sind. Sie neigen auch zu Verschwörungstheorien und zu Evangelikalismus. Oder um beim Beispiel Deutschland zu bleiben: In der sogenannten "Flüchtlingskrise" gab es zumindest im Osten Deutschlands Leute, die Schilder in die Höhe hielten, auf denen stand: "Jetzt integriert doch zuerst einmal uns".

Ein anderes Beispiel kann man dann in den sogenannten "sozialen Medien" beobachten: Da gibt es Menschen mit extremen Ansichten. Ohne die sozialen Medien würden diese einsam vor sich hin brüten. Aber bei Twitter etc. finden sie sich und produzieren einen Shitstorm nach dem anderen.

Solche Menschen hassen die Gesellschaft. Aber indem sie sich in Rudeln zusammenfinden, um gemeinsam ihren Hass auf die Mehrheitsgesellschaft kundzutun, fühlen sie sich weniger sozial isoliert.

Und um zum Thema zurückzukommen: Religionen können einem das Leben zur Hölle machen. Das ist kein "Horrorporno", sondern Fakt. Meine Erkenntnis ist jedoch: Die Befreiung von den Religionen alleine bringt einen noch nicht automatisch dazu, sich selbst zu akzeptieren, wie man ist. Man geht noch nicht automatisch wohlwollend, wertschätzend und achtsam mit sich um. Da bedarf es beim Individuum noch einiger anderer Lebensveränderungen, um gottlos glücklicher und gelassener zu werden.
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Re: Gottlos glücklicher leben

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Progressiver hat geschrieben: Mi 9. Nov 2022, 15:37 : Die Befreiung von den Religionen alleine bringt einen noch nicht automatisch dazu, sich selbst zu akzeptieren, wie man ist. Man geht noch nicht automatisch wohlwollend, wertschätzend und achtsam mit sich um. Da bedarf es beim Individuum noch einiger anderer Lebensveränderungen, um gottlos glücklicher und gelassener zu werden.
Eins verstehe ich noch nicht. Wie kommst du eigentlich auf die Idee, dass Atheismus (automatisch) glücklich machen soll?
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Re: Gottlos glücklicher leben

Beitrag von Deus81 »

Er sagt doch, dass es noch mehr braucht als nur Atheismus um glücklich zu werden
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Re: Gottlos glücklicher leben

Beitrag von Progressiver »

3x schwarzer Kater hat geschrieben: Mi 9. Nov 2022, 18:26 Eins verstehe ich noch nicht. Wie kommst du eigentlich auf die Idee, dass Atheismus (automatisch) glücklich machen soll?
Na ja, das habe ich ja schon in meinem Anfangsposting dargelegt. Es gab ja mal auch in Deutschland eine Buskampagne, in der Atheistenverbände mit der Losung "Gottlos glücklich" durch die Gegend fuhren. Dies war als Antwort auf die Werbung der Religionen gedacht, die behaupten, dass man nur dann glücklich werden kann, wenn man an die jeweilige Gottesvorstellung glaubt. Was die Religionen an Wahrheiten verbreiten, löst bei mir größte Skepsis aus. Glücklich werden deren Anhänger nur, wenn sie nicht durch das Raster fallen. Ansonsten bereiten die Religionen den Menschen eher die Hölle auf Erden.

Ich bezweifele aber auch, dass der Spruch der atheistischen Buskampagne stimmt. Natürlich ist es zunächst einmal ein Befreiungsschlag, wenn man sich nicht mehr den Regeln irgendwelcher machtgeiler religiöser Gurus unterwerfen muss. Viele Gläubige können sich ja nur deswegen selbst lieben, weil ihnen vorgegaukelt wird, dass beispielsweise ein gewisser Jesus sie ebenfalls liebt. Obwohl das von der Sadomaso-Perspektive schon etwas interessantes hat. Einerseits wird denn Leuten eingeredet, dass sie infolge der sogenannten "Erbsünde" alle potentielle Schwerverbrecher sind. Und so können sie sich selbst nur hassen und verachten. Andererseits bietet die gleiche Religion ihnen dann auch die Lösung an für ein Problem, das sie ohne die Religion gar nicht hätten.

Wer sich also von den Religionen lossagt, kann definitiv ein freieres Leben führen. Jedenfalls frei von äußerem Druck. Aber es ist natürlich noch lange nicht gesagt, dass dieser jemand auch automatisch sofort fähig ist, mit sich selbst wohlwollend und achtsam umzugehen. Gesunde Selbstliebe -nicht zu verwechseln mit Narzissmus- ist auch einem Atheisten nicht in die Wiege gelegt. Bzw. er muss es oft erst lernen. Ich halte es aber dennoch für möglich, dass man als Atheist "gottlos glücklicher" und gelassener leben kann.
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Re: Gottlos glücklicher leben

Beitrag von Progressiver »

Deus81 hat geschrieben: Mi 9. Nov 2022, 21:24 Er sagt doch, dass es noch mehr braucht als nur Atheismus um glücklich zu werden
Genau. Glücklicher und gelassener. Ich bezweifele, dass die Religiösen wirklich glücklich sind, solange sie immer Angst haben müssen, dass ihnen in einem imaginierten "Jenseits" ewige Höllenstrafen drohen werden. Oder sie haben Angst, im nächsten Leben als Ameise wiedergeboren zu werden. Es gibt ja nichts, was es nichts gibt. Aber auch Atheismus alleine kann dazu führen, dass das Individuum sich den eigenen inneren "Dämonen" unterwirft. Dazu zähle ich maßlose Selbstkritik, übersteigerter Ehrgeiz etc. Aber auch, wenn man sich auf der anderen Seite irgendwelchen Drogengeschichten und anderen Maßlosigkeit ergibt, so ist das sicher nicht gesund. Ich kann aber nicht in die Menschen hineinsehen. Wohl jeder hat einen schlimmen inneren Kritiker oder Saboteur, der einen daran hindert, das volle eigene Potential zu entwickeln.

So muss der heutige Mensch sich nicht nur von dem äußeren Joch der Religionen befreien. Sondern er muss auch das eigene Leben loslassen können, um es überhaupt erst genießen zu können.
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Re: Gottlos glücklicher leben

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Progressiver hat geschrieben: Mi 9. Nov 2022, 22:09
Ich bezweifele aber auch, dass der Spruch der atheistischen Buskampagne stimmt.
Ich hatte hier schon mal geschrieben, dass du das m.E. falsch verstanden hast. Der Spruch wendet sich gegen das Narrativ der Kirche nach dem sich wahres Glück nur in Gott finde. Er widerspricht diesem Narrativ in dem Sinne, dass man auch ohne Gott glücklich sein kann.
Keinesfalls ist er als eine Art Heilsversprechen zu sehen, dass man mit dem Sichabwenden von Gott glücklich wird. Mich wundert, dass du das aber offensichtlich so auffasst und frage mich wie man auf so eine Idee kommen kann.
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Re: Gottlos glücklicher leben

Beitrag von Progressiver »

3x schwarzer Kater hat geschrieben: Mi 9. Nov 2022, 22:27 Ich hatte hier schon mal geschrieben, dass du das m.E. falsch verstanden hast. Der Spruch wendet sich gegen das Narrativ der Kirche nach dem sich wahres Glück nur in Gott finde.


Das sehe ich auch so.
Er widerspricht diesem Narrativ in dem Sinne, dass man auch ohne Gott glücklich sein kann.
Ja, kann. Theoretisch. Oder um auf die Religionen zurückzukommen: Ich kann mir nicht vorstellen, dass Religion einen wirklich glücklich machen kann. Da steht ja schon beispielsweise bei der Bibel der Glaube an den "Tag des Jüngsten Gerichts" und an die Hölle entgegen. Das muss ein ziemlicher Stress sein, dauernd Angst haben zu müssen, entweder die biblische Apokalypse miterleben zu müssen. Und irgendwelche Seuchen und Kriege gibt es ja immer. Oder aber man wird nach dem Tode wieder auferweckt und muss möglicherweise für alle Zeit in der sogenannten Hölle brennen. Und auch andere Religionen bieten keinen praktischen Trost. Natürlich hoffen die Buddhisten, irgendwann als Buddha wiedergeborener zu werden. Es muss aber auch wenig tröstlich sein, wenn man möglicherweise als Ameise oder Stinktier wiedergeboren werden kann.

Als Atheist ist man wiederum zunächst nicht glücklicher. Oder genauer gesagt: Zufriedener. Man kann aber von dem äußeren Druck der Religionen ein freieres Leben führen. Jedenfalls zumindest hier bei uns in Europa. Um aber glücklicher oder zufriedener leben zu können, braucht es solche Dinge wie Selbstachtsamkeit. Aber wer bringt einem so etwas schon bei? Wieviele Menschen haben an sich so hohe Anforderungen, dass sie irgendwann in der Burnout-Klinik landen? Oder aber sie flüchten sich in irgendwelche Süchte und möglicherweise toxische Beziehungen, nur um sich selbst nicht spüren zu müssen?

Ich für meinen Teil habe irgendwann -spät, aber nicht zu spät- lernen müssen, dass ich gut genug bin, wie ich bin. In puncto Selbstachtsamkeit bilde ich mich jetzt als Autodidakt fort. Weder will ich mich als mein schlimmster Sklaventreiber betätigen noch habe ich die Absicht, vor mir fliehen zu wollen. Ich kann gut alleine sein und mein Verhalten und meine Gedanken reflektieren. Ich will aber auch schauen, dass ich erfüllende Beziehungen zu anderen Menschen erreiche. Vielleicht gibt es irgendwo da draußen Menschen, die entweder von Natur aus oder durch die Erziehung dies alles schon mitgekriegt haben. Aber andererseits leben wir ja im Zeitalter der Selbstoptimierung. Und da wird dann so lange an sich gearbeitet, bis man körperlich oder psychisch komplett kaputt ist, aber immer noch nicht zufrieden. Natürlich gibt es auch zum Beispiel die Bücher der Bestseller-Autorin und Psychologin Stefanie Stahl. Und mittlerweile scheinen auch mehr Leute lernen zu wollen, wie man besser mit sich klar kommt. Aber tatsächlich werden solche Dinge wie Selbstannahme, Achtsamkeit gegenüber sich selbst, seinen Mitmenschen und der Umwelt gegenüber nirgends gelehrt. Nicht im Elternhaus. Nicht in der Schule. Und auch nicht im übrigen Umgang mit sich und seinen Mitmenschen. Im Gegenteil: Die anderen Leute werden nur als Konkurrenten wahrgenommen, denen man möglichst aggressiv gegenüber treten muss. So haben viele Leute wohl keinen Bezug zu sich selbst. Und flüchten lieber in den Konsumismus und Beziehungen. Und letztere werden dann aber auch als Albtraum wahrgenommen, weil man weder in der Lage ist, sich selbst gegenüber ein guter Freund zu sein noch fähig, sich adäquat gegenüber seinen Mitmenschen zu verhalten. So heißt es dann, frei nach Sartre: "Die Hölle, das sind die anderen." Und den eigenen "Dämonen" wollen bzw. können sich viele Menschen auch nicht bewusst stellen.

Ich sehe also nirgends in der Gesellschaft größere bedeutsame Bereiche, in denen Achtsamkeit sich selbst, seinen Mitmenschen und der Umwelt gegenüber gelehrt wird.
Keinesfalls ist er als eine Art Heilsversprechen zu sehen, dass man mit dem Sichabwenden von Gott glücklich wird. Mich wundert, dass du das aber offensichtlich so auffasst und frage mich wie man auf so eine Idee kommen kann.
Siehe oben. Ich bezweifele, dass Religionen einen wirklich glücklich machen können. Das "Heilsversprechen" des Atheismus besteht nur darin, sich von den äußeren Dämonen zu befreien. Aber eigentlich verspricht er gar nichts darüber hinaus. Die inneren Dämonen wiederum, die Selbstzweifel, der "innere Kritiker" oder der eigene "kleine Saboteur" sind aber immer noch da. Also muss man erst lernen, mit sich selbst Frieden zu schließen. Das ist dann der erste Schritt zu mehr Selbstzufriedenheit und Gelassenheit. Dies aber wird weder von den Religionen gelehrt noch von den Atheistenverbänden noch von der Ratgeber-Industrie, die einem verkaufen will, dass man sich nur selbst optimieren solle, damit man irgendwann in ferner Zukunft gut genug ist, um von sich selbst oder seinen Mitmenschen angenommen zu werden.
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Re: Gottlos glücklicher leben

Beitrag von Billie Holiday »

Deus81 hat geschrieben: Mi 9. Nov 2022, 21:24 Er sagt doch, dass es noch mehr braucht als nur Atheismus um glücklich zu werden
Das sieht jeder anders, Glück liegt im Auge des Betrachters und kann auch mal temporär sein. Wer Höhen und Tiefen kennt, ist nicht permanent wie ein Beschränkter glücklich. Aber er weiß glückliche Momente sehr zu schätzen. Ob er nun Gott oder dem Schicksal dankt, oder sich selbst, ist doch egal

Ich kenne einen einzigen Menschen, der als Erwachsener zu einem Glauben gefunden hat. Aber ich kenne viele, die aus der Kirche ausgetreten sind. Natürlich oft, um keine Kirchensteuer zu zahlen. Aber auch, weil Kirche ihnen nichts bedeutet.
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Re: Gottlos glücklicher leben

Beitrag von harry52 »

World Happiness Report:
https://de.wikipedia.org/wiki/World_Happiness_Report

Religiösität weltweit:
https://fowid.de/meldung/globaler-index ... -atheismus

"Die „Top 10“ der Länder mit den höchsten Anteilen von Personen, die sich als religiös verstehen, sind in Afrika (Ghana, Nigeria und Kenia), in Osteuropa (Mazedonien und Rumänien), Lateinamerika (Peru und Brasilien), sowie die Fidschi-Inseln und der Irak."

Es ist nicht ganz so einfach,
die Frage zu beantworten, ob Atheisten glücklicher als Theisten sind, oder umgekehrt. Man muss mehrere Dinge dabei bedenken. Beispielsweise, dass es auch Religionen gibt, in denen man nicht an mehrere Götter, oder einen Gott glaubt.

Und man muss berücksichtigen,
dass es viele Länder gibt, in denen es noch keine verlässlichen Studien gibt, wie viele dort Atheisten sind, bzw. ob Religion eine große Rolle in ihrem Leben spielt.

China ist auch ein Sonderfall.
Da es dort eine kommunistische Einparteiendiktatur gibt, sagen viele Chinesen gezwungen (oder freiwillig) dass sie Atheisten sind, aber spenden auch gerne ihren toten Ahnen Papiergeld, oder beteten Mao wie einen Gott an und viele tun das jetzt ja auch mit Xi.
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Re: Gottlos glücklicher leben

Beitrag von Boudicca »

Es gibt doch auch die moderne Dreifaltigkeit mit Marx, Engels und Lenin.
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Re: Gottlos glücklicher leben

Beitrag von streicher »

Boudicca hat geschrieben: So 5. Feb 2023, 10:32 Es gibt doch auch die moderne Dreifaltigkeit mit Marx, Engels und Lenin.
Die Dreifaltigkeit kann Modell für vieles stehen. Scheinbar werden Personen (oder Konstruktionen) damit wichtiger gemacht, als man sie eigentlich nehmen sollte.
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Re: Gottlos glücklicher leben

Beitrag von harry52 »

H2O hat geschrieben: Di 8. Nov 2022, 13:21 Die Gedanken, die in der Bergpredigt ausgebreitet wurden, halte ich für befolgenswert.
Das sagst Du aber nur,
weil Du die Bergpredigt nur teilweise kennst. Ein paar Beispiele:

"(3) Selig sind, die da geistlich arm sind; denn ihrer ist das Himmelreich."

Das hört sich ganz nett an,
aber es stellen sich Fragen. Was bedeutet "geistlich arm"? Wie genau ist das definiert? Ab wann setzte "geistlich reich" in der Evolution ein?

Beim Homo rudolfensis, oder Homo habilis, oder Homo erectus, ....

oder alles nur bei Homo sapiens, aber ab wann und mit welchen Fähigkeiten? Kommt auch der "geistlich arme" Hitler automatisch in den Himmel, weil er dreimal sitzengeblieben ist und keinen Schulabschluß hatte und auch sonst wenig intelligent war?

"(6) Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit; denn sie sollen satt werden."

Auch hier bleibt Jesus gefährlich schwammig.
Was genau ist Gerechtigkeit und was ist gerecht? Im Namen der Gerechtigkeit sind in der Vergangenheit schon so manche Blutbäder entstanden.

Und was genau ist '"selig"?
Für mich sind dieses "selig" Verse unwissenschaftlich und teilweise auch gefährlich und irreführend.

----------------------------------------
Aber jetzt wirds richtig gruselig:
----------------------------------------

"(13) Ihr seid das Salz der Erde. Wenn nun das Salz nicht mehr salzt, womit soll man salzen? Es ist zu nichts mehr nütze, als dass man es wegschüttet und lässt es von den Leuten zertreten."

Hört sich echt gruselig an.
Manche Menschen werden mit Salz verglichen, dass nutzlos ist, weil es nicht mehr salzt. Was auch immer das bedeuten soll, diese nutzlosen Menschen sollen verschüttet und zertreten werden?


(22) Ich aber sage euch: Wer mit seinem Bruder zürnt, der ist des Gerichts schuldig; wer aber zu seinem Bruder sagt: Du Nichtsnutz!, der ist des Hohen Rats schuldig; wer aber sagt: Du Narr!, der ist des höllischen Feuers schuldig.

Ich habe keinen Bruder, aber eine Schwester und
frage mich, ob das auch für Schwestern gilt? Wenn ich sie "Narr" nenne, vieleicht auch zu Recht weil sie etwas ganz dummes getan hat, dann ab ins Höllenfeuer?
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Re: Gottlos glücklicher leben

Beitrag von jellobiafra »

Wenn man in Deutschland die Suizidrate in Bezug zur Konfessionzugehörigkeit betrachtet, ergibt sich folgendes Bild:

Von den konfessionellen Grossgruppen (Katholisch, Protestantisch, Konfessionslos)
ist die Suizidrate bei den Katholiken am niedrigsten und bei den Konfessionslosen am höchsten.

Das kann darauf hin deuten, dass Christen tatsächlich glücklicher und resilienter sind als Atheisten. Es kann aber auch daran liegen, dass im Christentum der Selbstmord als schwere Sünde gilt und deshalb die Hemmungen größer sind.

Quellen spar ich mir, da es sich um Basiswissen handelt.
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Re: Gottlos glücklicher leben

Beitrag von streicher »

jellobiafra hat geschrieben: Fr 7. Apr 2023, 20:27 Das kann darauf hin deuten, dass Christen tatsächlich glücklicher und resilienter sind als Atheisten. Es kann aber auch daran liegen, dass im Christentum der Selbstmord als schwere Sünde gilt und deshalb die Hemmungen größer sind.

Quellen spar ich mir, da es sich um Basiswissen handelt.
Was ist "Basiswissen"? Gäbe es Quellen?

Ich habe zwei Personen gekannt, die sehr gläubig waren - und sich das Leben genommen haben. Das ist keine Statistik. Aber auch Glaube kann verzweifeln lassen.
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Re: Gottlos glücklicher leben

Beitrag von jellobiafra »

https://fssz.ch/zahlen-fakten/vergleich ... onfession/

Hier eine Quelle. Reformierte und Konfessionslose liegen noch eng beieinander. Deutlich weniger selbstmordgefährdet sind Katholiken.
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Re: Gottlos glücklicher leben

Beitrag von Misterfritz »

jellobiafra hat geschrieben: Fr 7. Apr 2023, 21:49Deutlich weniger selbstmordgefährdet sind Katholiken.
Die dürfen das ja qua Glauben eh' nicht :D
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Gottlos glücklicher leben

Beitrag von jellobiafra »

Misterfritz hat geschrieben: Fr 7. Apr 2023, 22:06 Die dürfen das ja qua Glauben eh' nicht :D
Das stimmt, gilt aber auch für Protestanten m.W.
Ich lass mich aber gerne belehren.
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Re: Gottlos glücklicher leben

Beitrag von jellobiafra »

Katholiken sind im übrigen auch weniger kriminell
als Protestanten und Konfessionslose.
Zumindest in Deutschland.
Das liegt bestimmt daran, dass es ihnen verboten ist.
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Re: Gottlos glücklicher leben

Beitrag von Misterfritz »

jellobiafra hat geschrieben: Fr 7. Apr 2023, 22:18 Katholiken sind im übrigen auch weniger kriminell
als Protestanten und Konfessionslose.
Zumindest in Deutschland.
Das liegt bestimmt daran, dass es ihnen verboten ist.
Wird bei Kriminellen tatsächlich abgefragt, ob sie katholisch sind? :p
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Gottlos glücklicher leben

Beitrag von jellobiafra »

Misterfritz hat geschrieben: Fr 7. Apr 2023, 22:23 Wird bei Kriminellen tatsächlich abgefragt, ob sie katholisch sind? :p
Es gibt tatsächlich Studien, die sich dieser Frage widmen.
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Re: Gottlos glücklicher leben

Beitrag von Misterfritz »

jellobiafra hat geschrieben: Fr 7. Apr 2023, 22:27 Es gibt tatsächlich Studien, die sich dieser Frage widmen.
Es ist aber üblicherweise unerheblich.
Oder hast Du je in der Zeitung gelesen, dass ein Täter in XY lebt, 36 Jahre alt und katholisch ist?
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Re: Gottlos glücklicher leben

Beitrag von H2O »

harry52 hat geschrieben: Fr 7. Apr 2023, 08:50 Das sagst Du aber nur,
weil Du die Bergpredigt nur teilweise kennst. Ein paar Beispiele:
(...)
Sie versuchen sich in der Textauslegung nach Ihren Vorstellungen; in aller Demut, ich verstehe die Texte anders als Sie.
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Re: Gottlos glücklicher leben

Beitrag von harry52 »

H2O hat geschrieben: Sa 8. Apr 2023, 07:37 Sie versuchen sich in der Textauslegung nach Ihren Vorstellungen; in aller Demut, ich verstehe die Texte anders als Sie.
Ich habe die Texte gar nicht großartig ausgelegt.
Wenn sie sich das bitte nochmal durchlesen, dann stellen Sie fest, dass ich in Wahrheit Fragen gestellt habe.

Das ist doch eine großartige Gelegenheit,
Jesus den Ungläubigen nahezubringen, indem man mal wenigstens ein paar der Fragen, die ich gestellt habe, beantwortet.

-------

Mal was zur Moral.
Hier kam ja auch die Frage auf, woher sollen Atheisten wissen und lernen, was gut und böse ist. Wie soll die Menschheit zum Guten erzogen werden, wenn nicht durch die Religion?

Tatsache ist doch, dass sich die Moralvorstellungen
ständig auch ändern. Heute gilt bei uns die Homosexualität nicht mehr als böse. Auch als Ehebrecher wird man nicht mehr bestraft. Geld verleihen und dafür Zinsen zu nehmen wird längst schon nicht mehr als sicherer Weg in die Hölle gesehen und und und

Kinder zu schlagen,
was man früher sogar in den Schulen getan hat, ist nicht mehr gut, sondern böse. Das sind nur einige Beispiele.

Die Bibel ist aber immer noch die gleiche
und viele dieser Änderungen hin zu "modernen" Moralvorstellungen sehen wir auch in Ländern wie Japan, wo es fast keine Christen gibt und nahezu niemand jemals die Bibel gelesen hat.

Moralvorstellungen und auch die Änderung von Moralvostellungen
entwickeln sich also auch ganz ohne Bibel und Koran und dem Glauben daran und an Götter.

Forschungen darüber zeigen sogar etwas ganz erstaunliches:
"Beobachtungen unserer haarigen Vettern, Schimpansen oder Bonobos, bestätigen reichlich, dass sie Gut und Böse auseinanderhalten können. Marc Hauser, ein Primatenforscher an der Harvard-Universität, geht gar davon aus, dass die Fähigkeit zur Moral in der DNA verankert, also angeboren ist."
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Re: Gottlos glücklicher leben

Beitrag von harry52 »

Todeswürdige Verbrechen laut Bibel:
Ex 22,17 Eine Hexe sollst du nicht am Leben lassen.
Ex 22,18 Jeder, der mit einem Tier verkehrt, soll mit dem Tod bestraft werden.
Ex 22,19 Wer einer Gottheit außer Jahwe Schlachtopfer darbringt, an dem soll die Vernichtungsweihe vollstreckt werden.

Daran hält sich auch niemand mehr und darüber können wir doch froh sein.
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Re: Gottlos glücklicher leben

Beitrag von Misterfritz »

H2O hat geschrieben: Sa 8. Apr 2023, 07:37 Sie versuchen sich in der Textauslegung nach Ihren Vorstellungen; in aller Demut, ich verstehe die Texte anders als Sie.
Mir fällt ernsthaft kein Grund ein, warum ich mich mit einem Text befassen sollte, der nachweislich gar nicht so von Jesus gesagt oder gar gemeint sein kann. Die Bibel wurde lange nach Jesus' Ableben verfasst. Und jeder, der mal "Stille Post" gespielt hat, weiss was von mündlicher Überlieferung zu halten ist - von den ganzen Interpretationen und Intentionen der Schreiber mal abgesehen :p
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Re: Gottlos glücklicher leben

Beitrag von aleph »

H2O hat geschrieben: Sa 8. Apr 2023, 07:37 Sie versuchen sich in der Textauslegung nach Ihren Vorstellungen; in aller Demut, ich verstehe die Texte anders als Sie.
Natürlich, jeder Mensch interpretiert die Texte anders. Das heißt, niemand kann sagen, was sie beinhalten. Die Inquisition interpretierte die Texte offensichtlich anders.
Auf dem Weg zum Abgrund kann eine Panne lebensrettend sein. Walter Jens
Besser schweigen und als Narr zu scheinen, als sprechen und jeden Zweifel zu beseitigen. Abraham Lincoln
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