Der heutige Grenzfluß zu Polen, die Oder, ist von Frankfurt/Slubice an vergiftet. Deutschen Angaben zufolge mit Quecksilber in hoher Konzentration, aber auch mit "organischen Abfällen", weniger fachgerecht: Gülle. Polnische Medien melden, daß schon 10.000 kg tote Fische eingesammelt wurden, um weiteres Unheil unter frei laufenden und fliegenden Tieren zu verhindern. Die schreckliche Aussicht: Die Giftwelle läuft unaufhaltsam flußabwärts auf das Stettiner Haff zu, wird also auch "meinen" östlichen Abfluß zur Ostsee vergiften. Ein Hoffnungsschimmer: die Giftmischung wird im Stettiner Haff so weit verdünnt, daß uns hier größeres Unheil erspart bleibt. Aber bis zum Stettiner Haff hin fließt erst einmal die Giftbrühe unverdünnt durch den Oderbruch..
Die Herkunft der Giftstoffe ist noch unbekannt... allerdings meine ich, daß Betriebe im Großraum Frankfurt/Slubice, die mit Quecksilber in solchen Mengen arbeiten, rasch ausfindig gemacht werden können... wenn man denn will, und daß man dort bevorzugt nachforschen sollte... beiderseits der Oder.
Nun ja, wie große Mengen Gülle in die Oder gelangen können, das ist sicher eine umfassendere Untersuchung wert, zumal ja vermutlich nur dort nachgeforscht wurde, wo die Vergiftung schon Ihre Spuren unübersehbar hinterlassen hat. Bei Niedrigwasser der Oder infolge der anhaltenden Dürre in der gesamten Region sind solche "Unfälle" besonders schrecklich.
Nachtrag 2022-08-12, 15:30
- Angeblich setzt die Vergiftung schon in Niederschlesien ein. Durch schlampiges Verhalten der Behörden wurde dem dort aber nicht nachgegangen. Erst der Gestank der angespülten Fische bei Frankfurt/Slubice erregte allgemeines Aufsehen.... so die Gazeta Wyborcza vor einer Stunde
- Der DLF meldet, daß in Breslau schon vor 5 Tagen ein Fischsterben beobachtet wurde. Leider habe aber die mit Polen vereinbarte Meldekette nicht funktioniert. Dazu paßt auch eine Meldung der Gazeta Wyborcza, daß der der Regierungspartei PiS angehörige Wojewode Wladysłwa Dajczak, als er auf diesen Umweltskandal angesprochen wurde, öffentlich meinte, daß eine Untersuchung nicht erforderlich sei. Nun wird öffentlich seine sofortige Entlassung aus dem Amt wegen Untätigkeit gefordert.