Café Kosmos

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schokoschendrezki
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Re: Café Kosmos

Beitrag von schokoschendrezki »

Vongole hat geschrieben:(10 Oct 2021, 18:02)

Wird hier gut erklärt:
https://www.chemie.de/lexikon/Photon.html
Die dort gewählte Betrachtung des Photons als Austauschobjekt elektrodynamischer Wechselwirkungen ist glaub ich auf jeden Fall besser als die als "Träger elektromagnetischer Stahlung". Diese "Träger"-Vorstellung lässt den Welle-Teilchen-Dualismus außer acht.

Einstein wollte 1905 seine Arbeit zur SRT eigentlich "Zur Elektrodynamik bewegter Körper" nennen. Schon in diesem Ansinnen wird die Verknüpfung der universellen Vorstellungen von Raum und Zeit mit einer ganz speziellen Sache deutlich: Der elektrodynamischen Wechselwirkung und ihrer absoluten Ausbreitungsgewschwindigkeit.

Die eine absolute Frage der Philosophie und der menschlichen Erkenntnis überhaupt ... warum es etwas gibt und nicht etwa nichts: Ist meinem Gefühl nach nicht zu verstehen, wenn man von einem leeren, unstrukturierten Raum ausgeht, in welchem irgendwie etwas "hineingegeben" wird. Oder in das etwas aus dem Nichts heraus hineinwächst. Der Raum selbst ist ein "Etwas". Das Wesen des Raums ist mit den Eigenschaften der elektrodynamischen Wechselwirkungen verknüpft. Es fliegen also nicht irgendwie Photonen durch den leeren Raum. So etwas wie Quantenverschränkung über beliebige Distanzen hinweg kann man sich schon gar nicht vorstellen mit diesem Modell von einem leeren Raum.

Was mir immer schlüssiger als Erklärung dafür vorkommt, dass eben Etwas und nicht nix existiert, ist die Vorstellung von Raum und Zeit als eine Art Denkapparat. Das Etwas ist eine notwendige Folge eines Gedachtwerdenkönnens. Nur bedarf es eben gar nicht eines Erdachtwerdens und schon gar nicht eines "Erdenkers" sondern nur eines Gedachtwerdenkönnens. Nach den klassischen Mustern muss man irgendwie eine Genesis-Theorie vorlegen. Wie genau aus dem Nichts irgendetwas wird. Nicht aber wenn man das "Gedachtwerdenkönnen" mit dem "Wirklichsein" gleichsetzt. Das "Gedachtwerdenkönnen" wird im allgemeinen durch widespruchsfrei formulierbare und auf Axiomen beruhende mathematische Theorien begründet. Für die Existenz von irgendetwas ist notwendig und hinreichend seine logisch-mathematisch konsistente Formulierbarkeit.
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Re: Café Kosmos

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(11 Oct 2021, 13:31)

Mal abgesehen davon, dass eine Formulierung wie "aus der Sicht eines Photons" natürlich irgendwie fragwürdig bis unsinnig ist. ...
Also langer Rede kurzer Unsinn - du verschwurbelst tatsächlich moderne relativistische Physik mit der Quantenmechanik.
Den Unsinn - wie du es selbt nennst - hat du auf meine Frage: was das

Sowie "Raum" und "Zeit" als homogenes Kontinuum.

sein soll, geantwortet.
Diese Antwort ist also nicht nur unsinnig, sondern gar keine Antwort auf meine Frage.

Ich wollte nämlich von dir wissen, was an der Raumzeit homogen sein soll bzw wie das ein homogenes Kontinuum sein soll.
Diese Frage ist immer noch unbeantwortet!
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Re: Café Kosmos

Beitrag von schokoschendrezki »

Dark Angel hat geschrieben:(11 Oct 2021, 17:05)

Also langer Rede kurzer Unsinn - du verschwurbelst tatsächlich moderne relativistische Physik mit der Quantenmechanik.
Den Unsinn - wie du es selbt nennst - hat du auf meine Frage: was das

Sowie "Raum" und "Zeit" als homogenes Kontinuum.

sein soll, geantwortet.
Diese Antwort ist also nicht nur unsinnig, sondern gar keine Antwort auf meine Frage.

Ich wollte nämlich von dir wissen, was an der Raumzeit homogen sein soll bzw wie das ein homogenes Kontinuum sein soll.
Diese Frage ist immer noch unbeantwortet!
Gerne erkläre ich dir das.
Der Unterschied einer klassischen nichtrelativistischen und einer modernen relativistischen Auffassung von Raum und Zeit lässt sich auf die Unterscheidung von Galilei-Transformationen und Lorentz-Transformationen herunterbrechen. In ersteren addieren sich einfach Geschwindigkeiten in zwei Inertialsystemen durch die Relativbewegung zwischen diesen Systemen. Insofern sind Raum und Zeit dort homogen. Bei den Loretz-Transformationen in der SRT wird von einer absolut gleichen Lichtgeschwindigkeit ausgegangen. Man kann eigentlich schon etwas größeren Kindern das Grundproblem deutlich machen. Die sind in der Regel aufgeschlossen und unvoreingenommen. Wenn ein Flitzbogenpfeil (für "Licht"), abgeschossen von einem galoppierenden Pferd exakt genauso schnell fliegen soll wie der von einem stehenden Menschen ... dann ist dieser Widerspruch nur damit zu klären, dass sich Raum und Zeit zwischen Inertialsystemen dehnen und komprimieren lassen. Und ein gedehnter bzw. komprimierter Raum bezogen auf zwei Inertialsysteme ist jetzt was? Richtig: Inhomogen. Merke: Galilei-Transformation: Homogene Raumzeit. Lorentz-Transformation: Inhomogene Raumzeit.

In der allgemeinen RT kommt nun noch hinzu, dass Gravitation nicht einfach nur die ANziehungskraft eines materiellen Körpers auf andere Körper ist, sondern dass diese Gravitation einer Krümmung des Raums selbst entspricht. Ein gekrümmter (also auch wieder inhomogener) Raum ist etwas ganz anderes als ein Körper mit einer Anziehungskraft in einem homogen gedachten Raum.

Wenn man nach der eigentlichen Essenz der Aussagen der beiden Relativitätstheorien in kurzer Form sucht, wird man in vielen Fällen auf Aussagen der Form "Die Struktur von Raum und Zeit" wurde gefunden. Bzw. es wurde überhaupt der Nachweis erbracht, dass Raum und Zeit nicht homogen sind sondern eine Struktur haben. Was eine Struktur hat, ist nicht mehr homogen.

Und relativistische Physik ist von Anfang und Beginn an mit Quantenmechanik "verschwurbelt". Modern ist beides. Nochmal: 1905 wollte Einstein seine SRT eigentlich "Elektrodynamik bewegter Körper" betiteln. Selbst ohne jede spezielle Kenntnisse müsste einem klar sein, dass die herausgehobene absolute Stellung der Lichtgeschwindigkeit in der SRT dafür spricht, dass diese Struktur der Raumzeit mit der elektrodynamischen Wechselwirkung nicht nur "irgendwie verknüpft" ist, sondern das eine untrennbar und wesensbestimmend mit dem anderen zusammenhängt.
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Re: Café Kosmos

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(11 Oct 2021, 17:52)

Gerne erkläre ich dir das.
Der Unterschied einer klassischen nichtrelativistischen und einer modernen relativistischen Auffassung von Raum und Zeit lässt sich auf die Unterscheidung von Galilei-Transformationen und Lorentz-Transformationen ...
Würdest du bitte dein ellenlanges sinnbefreites Geschwätz lassen und mit ein, zwei Sätzen erklären, was an der Raumzeit ein "homogenes Kontinuum" sein soll!

Ich finde jede Mengen - durchaus verständliche - Erklärungen, was unter Raumzeit zu verstehen ist. Von einem "homogenen Kontinuum" ist allerdings nirgends die Rede.
Also was soll das sein das "homogene Kontinuum" von "Raum" und "Zeit"?
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schokoschendrezki
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Re: Café Kosmos

Beitrag von schokoschendrezki »

Dark Angel hat geschrieben:(11 Oct 2021, 18:41)

Würdest du bitte dein ellenlanges sinnbefreites Geschwätz lassen und mit ein, zwei Sätzen erklären, was an der Raumzeit ein "homogenes Kontinuum" sein soll!

Ich finde jede Mengen - durchaus verständliche - Erklärungen, was unter Raumzeit zu verstehen ist. Von einem "homogenen Kontinuum" ist allerdings nirgends die Rede.
Also was soll das sein das "homogene Kontinuum" von "Raum" und "Zeit"?
Wenn Du das Wesen der Raumzeit also vollständig verstanden hast. Warum noch weitere Erklärungen?

Aber ich will gerne trotzdem auf deine Bitte eingehen.

Die Raumzeit in moderner Vorstellung ist eben gerade kein homogenes Kontinuum. Nocheinmal: Die Quintessenz der Relativitätstheorie besteht in der Erkenntnis, dass Raum und Zeit eine Struktur haben und von daher eben nicht homogen sein können. Und diese Struktur hat auf essentielle Weise etwas mit der Ausbreitungsgeschwindigkeit elektrodynamischer Wechselwirkungen zu tun. Einem Phänomen also, das im allgemeinen durch quantenphysikalische Theorien erklärt wird. Dieser enge Zusammenhang zwischen der Theorie einer strukturierten Raumzeit und der Quantenelektrodynamik ist von Anfang an gegeben.

Nun zum "homogenen Kontinuum". Dazu muss man nocheinmal Aristoteles bis Newton bemühen. In der klassischen Vorstellung ist das Universum homogen und isotrop. Dieses Modell eines homogenen und isotropen Universums ist eine Art kosmologischer Standard. Überall herrschen die gleichen Gesetze und diese Gesetze ändern sich auch nicht mit der Richtung. Und nach Aristoteles bis Newton ist das auch in Raum und Zeit beliebig fortsetzar. Also ein Kontinuum. Das Universum ist unendlich, unerschaffen, unzerstörbar und vom Prinzip her überall gleich. In seinem "Principia" kurzbetitelten Hauptwerk legt Newton diese Ideen dar.

Aus einer der Betrachtungen dazu:
Er (Newton) glaubte noch an einen absoluten Raum als Bezugssystem aller Bewegungen; ein absoluter Raum ist ein großer, leerer Behälter, eine Art Riesenschachtel für das Universum, in dem Orte mit dem (von dem französischen Mathematiker und Philosophen René Descartes entwickelten) kartesischen Koordinatensystem eindeutig bestimmt werden konnten. In diesem verläuft die Zeit gleichförmig, und tatsächlich war die Zeit die einzige feststehende Größe in Einklang mit Newtons Gesetzen.
https://www.oekosystem-erde.de/html/exkurs-01.html

Zumindest in meiner begrenzten Vorstellung kann man einen gleichförmigen Verlauf auch als "homogenes Kontinuum" bezeichnen. Kontinuum insofern auch, als dass Raum und Zeit bis Newton eben als prinzipiell und in alle Richtungen unendlich gedacht wurden. Nun kommt natürlich noch mit der Quantentheorie die Erkenntnis dazu, dass physikalische Prozesse zumindest im Kleinen grundsätzlich nicht kontinuierlich verlaufen oder strukturiert sind. Weder in der Zeit noch im Raum.

Und dass von irgendetwas (möglicherweise) nirgendwo die Rede ist, kann durchaus sein. Ich trage in diesem Forum grundsätzlich meine eigenen Gedanken vor. Nur, wenn ich mich explizit auf irgendeine Aussage beziehe, nenne ich auch die Quelle. (Falls ichs nicht vergesse ...). Denn, erstens: Es gibt kein kanonisches Wissen! Und zweitens: Philosophie, Nachdenken über die Welt, hat als Grundvoraussetzung, sich in seinem Denkhorizont im ersten Ansatz in keinster Weise irgendeine Beschränkung aufzuerlegen. Das bedeutet natürlich nicht, sich anderen Meinungen oder sozusagen gefestigter Erkenntnisse zu verweigern. Es gab während meiner Studienzeit eine eiserne Regel: Niemals einfach einem Lehrenden etwas einfach so glauben. Eine vollkommen, wirklich total antiautoritäre Wissenschaftsethik. Alles ist bestreitbar. Alles! Eine solche grundsätzliche Haltung wurde regelrecht verlangt. Und konnte längst nicht von allen geleistet werden. In sämtlichen außermathematischen Fächern herrschte ein ganz anderer, in der Regel vollkommen gegenteiliger Geist.
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Re: Café Kosmos

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(11 Oct 2021, 19:39)

Wenn Du das Wesen der Raumzeit also vollständig verstanden hast. Warum noch weitere Erklärungen?
Ich will den pseudointellektuellen Unsinn verstehen, den du am 08.10. bezüglich Universum und Kosmos von dir gegeben hast.
Jeder "normal" denkende und gebildete Mensch weiß, dass beide Begriffe synonym für Weltall gebraucht/benutzt werden.
In diesem Zusammenhang hast du diese unsägliche Aussage getätigt.
schokoschendrezki hat geschrieben:(11 Oct 2021, 19:39)
Die Raumzeit in moderner Vorstellung ist eben gerade kein homogenes Kontinuum.
Und in er klassischen Mechanik gibt es erst recht keine Vorstellung von a) einer Raumzeit und b) davon dass ""Raum" und "Zeit" ein homogenes Kontinuum" bilden.
In der klassischen Menachnik sind Raum und Zeit für sich homogen, werden aber unabhängig voneinander als absolut betrachtet und gerade nicht als etwas kontinuierlich, lückenlos zusammenhängndes, nicht als Kontinuum.

Das müsste dir, als Mathematiker, eigentlich bekannt sein und zwar sehr viel besser als mir.
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Strangequark
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Re: Café Kosmos

Beitrag von Strangequark »

Um den Begriff "Kontinuum" würde ich ohnehin einen Bogen machen. Ich beschäftige mich inzwischen seit Jahren mit Astrophysik, Kosmologie und Quantenmechanik, den Begriff Kontinuum kenne ich aber nur aus Star Trek :D
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Re: Café Kosmos

Beitrag von Dark Angel »

Strangequark hat geschrieben:(12 Oct 2021, 16:51)

Um den Begriff "Kontinuum" würde ich ohnehin einen Bogen machen. Ich beschäftige mich inzwischen seit Jahren mit Astrophysik, Kosmologie und Quantenmechanik, den Begriff Kontinuum kenne ich aber nur aus Star Trek :D
:D Da kommt doch der Q her, der Capt'n Picard öffter mal nervt.
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Strangequark
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Re: Café Kosmos

Beitrag von Strangequark »

Die ESO hat für den 12. Mai eine Pressekonforenz angeküdigt bei der sie "bahnbrechende Forschungsergebnisse" vom EHT bekannt geben will. Es wird vermutet das es sich um das erste Bild von Sagittarius A* handelt da es das gleiche Forschungsprojekt ist welches 2019 das erste Bild eines schwarzen Lochs machen konnte.

Die Pressekonforenz wird am 12. Mai um 15:00 Uhr Live auf Youtube übertragen:




Wer vorher mal einen Blick in die Nachbarschaft von Sagittarius A* werfen möchte, dem kann ich dieses Video sehr ans Herz legen...

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Re: Café Kosmos

Beitrag von Alexyessin »

Das Bild kam übrigens
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Re: Café Kosmos

Beitrag von firlefanz11 »

Alexyessin hat geschrieben: Fr 20. Mai 2022, 06:54 Das Bild kam übrigens
Ja, aber war nicht viel drauf zu sehen... ;) :D
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Re: Café Kosmos

Beitrag von firlefanz11 »

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Strangequark
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Re: Café Kosmos

Beitrag von Strangequark »

Diese Woche ist das Highlight des "Great Alignment" an dem sich Merkur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn in der gleichen Reihenfolge wie der Entfernung zur Sonne am Nachthimmel zusammen mit dem Mond in einer Reihe anordnen. Es ist ein sehr seltenes Ereignis (in dieser Konstellation nur alle ~1000 Jahre) und kann mit bloßen Auge am südlichen Nachthimmel beobachtet werden, der erste Planet (Saturn) geht gegen 1:00 Uhr auf, der letzte (Merkur) gegen 4:00 Uhr. Da ca. 1 Stunde später dahinter auch Sonne aufgeht ist die Beobachtung der kompletten Reihe wohl nur noch unter Idealbedingungen möglich: Wolkenloser Himmel, Außerhalb der Stadt auf flachem oder erhöhtem Land. Für Frühaufsteher auf dem Lande durchaus einen Blick wert...

Auflistung des kompletten Ablaufs mit Beispielbildern
Interaktive Nachthimmeldarstellung mit Timeline
Wer Hilfe beim suchen braucht kann ich die kostenlose App Stellarium empfehlen.
____________________________________________________________________________________________

Auch die Reise dorthin nimmt endlich wieder an Fahrt auf. Nachdem die FAA über 6 Monate gebraucht hat um ihre Freigabe zugeben hat Musk versprochen das Starship im Juli zu seinem ersten Suborbitalflug starten wird. Es wird die höchste Rakete aller Zeiten sein.

Einen Monat später könnte auch Artemis 1 mit dem neuen SLS Trägersystem startbereit sein und damit den Beginn der neuen bemannten Raumfahrt zum Mond & Mars einleiten. Es wird die stärkste Rakete aller Zeiten. Mit an Bord ist das unbemannte "Raumschiff Orion" welches zum Mond fliegt, dort in eine stabile Umlaufbahn einschwenkt und ein paar Tage später wieder zur Erde zurückkehren soll: Grafik

Hier eine Konzeptgrafik wie sich die NASA die nächsten Jahrzehnte der Raumfahrt vorstellt...
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Re: Café Kosmos

Beitrag von firlefanz11 »

Strangequark hat geschrieben: Mo 20. Jun 2022, 22:20 Diese Woche ist das Highlight des "Great Alignment" an dem sich Merkur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn in der gleichen Reihenfolge wie der Entfernung zur Sonne am Nachthimmel zusammen mit dem Mond in einer Reihe anordnen. Es ist ein sehr seltenes Ereignis (in dieser Konstellation nur alle ~1000 Jahre)
AH! Das Ende ist nahe! Das ist die Apokalypse!!! :eek: :dead:

War das gleiche Alignment nicht auch schon mal 2012? :?
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Re: Café Kosmos

Beitrag von BingoBurner1 »

Liegestuhl hat geschrieben: Di 8. Jun 2021, 13:36 Wie viele Sterne gibt es wohl im gesamten Weltraum? Mehr als tausend? Was meint ihr?
Ich denke es sind ein paar mehr :)
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Re: Café Kosmos

Beitrag von BingoBurner1 »

Dark Angel hat geschrieben: Di 12. Okt 2021, 19:19 :D Da kommt doch der Q her, der Capt'n Picard öffter mal nervt.
Ich wusste das du cool bist Dark Angel. :) ......Staffel 2 von Picard wird völlig zu Unrecht zerrissen........Q ist geil.....schnüff

youtu.be/6r9HSrWvNJ0
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Strangequark
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Re: Café Kosmos

Beitrag von Strangequark »

firlefanz11 hat geschrieben: Mo 27. Jun 2022, 11:33 AH! Das Ende ist nahe! Das ist die Apokalypse!!! :eek: :dead:

War das gleiche Alignment nicht auch schon mal 2012? :?
Ein Great Alignment gibt es soweit ich weiß alle ~20 Jahre aber in der Reihenfolge zusammen mit dem Mond wohl nur alle 1000 Jahre wie ich gehört habe.
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jorikke
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Re: Café Kosmos

Beitrag von jorikke »

Vor einigen Tagen wurde die ersten Bilder des neuen James-Webb-Teleskops veröffentlicht. Sie zeigen Bilder von Galaxien am Rande des frühen Universums. Das Licht dieser Galaxien brauchte 13 Milliarden Jahren um das Teleskop zu erreichen. Der sogenannte Urknall liegt ziemlich exakt 13,8 Milliarden Jahre zurück. An diesem Punkt kann ich nicht folgen. Man kann auch sagen, ich stehe auf der Leitung.
Wenn die Lichtquelle, also die 13 Milliarden Lichtjahre entfernte Galaxie, von dort bis zum Teleskop eben diese 13 Mlrd. brauchte, dann muss die Galaxie doch auch etwa 13 Milliarden Lichtjahre gebraucht haben um vom Ausgangsort des Urknall dorthin zu gelangen.
Da der Urknall aber nur 13,8 Mild. LJ zurück liegt, muss die fotografierte Galaxie "den Hinweg" in nur 800 Millionen Jahren geschafft haben. Ein vielfaches schneller also als Lichtgeschwindigkeit.
Kann mir mal Jemand den Fuß von der Leitung lupfen?
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Tom Bombadil
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Re: Café Kosmos

Beitrag von Tom Bombadil »

jorikke hat geschrieben: Mi 13. Jul 2022, 16:02 Kann mir mal Jemand den Fuß von der Leitung lupfen?
Nicht die Lichtquelle brauchte 13 Mrd. Jahre, sondern das Licht selber.
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jorikke
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Re: Café Kosmos

Beitrag von jorikke »

Tom Bombadil hat geschrieben: Mi 13. Jul 2022, 16:23 Nicht die Lichtquelle brauchte 13 Mrd. Jahre, sondern das Licht selber.
Wenn es so einfach wäre.
Unter Urknall versteht man doch den Punkt von dem alles ausging und die Materie " wegflog". Ähnlich einer Explosion von der sich die Splitter dann in alle Richtungen verteilen.
Nimmt man diesen Ausgang, braucht die Galaxie ja auch einige Zeit um zu den Punkt zu gelangen, von dem sie bzw. das von ihr ausgehenden Licht, jetzt fotografiert wurde. Sozusagen der Hinweg. Zusammen mit dem Rückweg des Lichtes zur Kamera wären das dann 26 Milliarden Jahre. Soviel Zeit stand aber in dieser Theorie gar nicht zur Verfügung, da der Urknall sich erst vor 13,8 Mlrd. Jahren ereignete.
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Re: Café Kosmos

Beitrag von Tom Bombadil »

jorikke hat geschrieben: Mi 13. Jul 2022, 16:39Nimmt man diesen Ausgang, braucht die Galaxie ja auch einige Zeit um zu den Punkt zu gelangen, von dem sie bzw. das von ihr ausgehenden Licht, jetzt fotografiert wurde.
Ja, die Galaxie brauchte seit dem Urknall 800 Mio Jahre bis zu dem Punkt. Das Licht brauchte ab diesem Punkt dann 13 Mrd. Jahre bis zu uns.
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Re: Café Kosmos

Beitrag von jorikke »

Tom Bombadil hat geschrieben: Mi 13. Jul 2022, 18:34 Ja, die Galaxie brauchte seit dem Urknall 800 Mio Jahre bis zu dem Punkt. Das Licht brauchte ab diesem Punkt dann 13 Mrd. Jahre bis zu uns.
Das ist für mich völlig unverständlich. Tut mir leid, bin absoluter Laie.
Lichtgeschwindigkeit ist doch das schnellste. Wie kann dann Materie die gleiche Strecke, für die das Licht 13 Milliarden Jahre braucht, in nur 800 Millionen Jahren schaffen?
Dann wäre Materie ja 16,25 mal schneller als das Licht.
Ich glaube, das blicke ich nicht.
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Re: Café Kosmos

Beitrag von Tom Bombadil »

jorikke hat geschrieben: Mi 13. Jul 2022, 21:06 Wie kann dann Materie die gleiche Strecke, für die das Licht 13 Milliarden Jahre braucht, in nur 800 Millionen Jahren schaffen?
Kann sie ja auch nicht, denn dann stünde diese Galaxie ja direkt vor unserer Haustüre.

Die Galaxie war im Jahr 800 Mio nach Urknall "irgendwo" und hat gestrahlt. Unser James Webb Teleskop fängt jetzt die Strahlung auf, die die Galaxie von dieser Position "irgendwo" vor 13 Mrd. Jahren ausgestrahlt hat.
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Re: Café Kosmos

Beitrag von aleph »

jorikke hat geschrieben: Mi 13. Jul 2022, 16:39 Wenn es so einfach wäre.
Unter Urknall versteht man doch den Punkt von dem alles ausging und die Materie " wegflog". Ähnlich einer Explosion von der sich die Splitter dann in alle Richtungen verteilen.
Nein, denn der Raum entstand ja mit dem Urknall erst. Da sind keine Trümmer von einem Punkt in den Raum geflogen, weil es diesen Raum noch gar nicht gab.
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jorikke
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Re: Café Kosmos

Beitrag von jorikke »

aleph hat geschrieben: Mi 13. Jul 2022, 23:13 Nein, denn der Raum entstand ja mit dem Urknall erst. Da sind keine Trümmer von einem Punkt in den Raum geflogen, weil es diesen Raum noch gar nicht gab.
Wie können Unmengen von Galaxien, Unmengen von Massen also, aus etwas entstehen, das es nicht gab?
Ich habe mal gelesen, genau dies sei der Knackpunkt an der ganzen Urknalltheorie. Da sie an sich aber schlüssig ist und wissenschaftlich als bewiesen gilt, sei man sich weitgehend einig diese Fragestellung bis auf weiteres als "noch nicht erklärbar" zu betrachten.
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Re: Café Kosmos

Beitrag von JJazzGold »

Vielleicht könnte man sich vorstellen, dass sich der Raum sich dem Initialknall schneller ausbreitete als die Materie = Trümmer, weshalb diese innerhalb des sich ausbreitenden Raumes in alle Richtungen flogen?

Kann ich weder berechnen, noch beweisen, aber so kann ich es mir logisch nachvollziehbar vorstellen.
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Re: Café Kosmos

Beitrag von aleph »

jorikke hat geschrieben: Do 14. Jul 2022, 08:11 Wie können Unmengen von Galaxien, Unmengen von Massen also, aus etwas entstehen, das es nicht gab?
Ich habe mal gelesen, genau dies sei der Knackpunkt an der ganzen Urknalltheorie. Da sie an sich aber schlüssig ist und wissenschaftlich als bewiesen gilt, sei man sich weitgehend einig diese Fragestellung bis auf weiteres als "noch nicht erklärbar" zu betrachten.
Meines Wissens ist das nicht der Knackpunkt, ist ein anderer. Ein Problem ist die Singularität. Bei plötzlichen Sprüngen müssten bestimmte physikalische Größen am Anfang unendlich sein. Ein anderes Problem ist die Gleichverteilung der Gakaxien.
https://www.scinexx.de/service/dossier_ ... rID=212784
Zuletzt geändert von aleph am Do 14. Jul 2022, 08:30, insgesamt 1-mal geändert.
Auf dem Weg zum Abgrund kann eine Panne lebensrettend sein. Walter Jens
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Re: Café Kosmos

Beitrag von jorikke »

aleph hat geschrieben: Do 14. Jul 2022, 08:25 Meines Wissens ist das nicht der Knackpunkt, ist ein anderer. Ein Problem ist die Singularität. Bei plötzlichen Sprüngen müssten bestimmte physikalische Größen am Anfang unendlich sein. Ein anderes Problem ist die Gleichverteilung der Gakaxien.
https://www.scinexx.de/dossier/big-boun ... -big-bang/
Gestatte mir die Unhöflichkeit nicht zu antworten.
..ich wäre völlig überfordert.
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Re: Café Kosmos

Beitrag von aleph »

jorikke hat geschrieben: Do 14. Jul 2022, 08:29 Gestatte mir die Unhöflichkeit nicht zu antworten.
..ich wäre völlig überfordert.
Die gesamte Physikerzunft ist überfordert. Es gibt schon Bücher über diese Verzweiflung. Ich verstehe natürlich auch nichts, ich höre schon bei der Inflationshypothese auf.

https://www.spiegel.de/wissenschaft/ist ... 0159189655

https://www.spiegel.de/wissenschaft/hat ... 72c4304ba5
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Re: Café Kosmos

Beitrag von aleph »

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Tom Bombadil
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Re: Café Kosmos

Beitrag von Tom Bombadil »

Die Urknalltheorie wird wahrscheinlich falsch sein, aber sie ist die beste Theorie, die wir bisher haben. Genau deswegen bringen wir ja auch solche Instrumente ins Weltall, um immer weiter zurück in die Vergangenheit sehen zu können, um bessere Daten zu sammeln und um daraus dann die bestehenden Theorien zu verbessern oder ganz neue Theorien zu entwickeln.

Das Thema ist schon spannend, aber für unser Leben als Nicht-Astrophysiker ziemlich nebensächlich.
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schokoschendrezki
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Re: Café Kosmos

Beitrag von schokoschendrezki »

aleph hat geschrieben: Do 14. Jul 2022, 08:44 Hier ist es etwas verständlicher
https://m.tagesspiegel.de/wissen/vor-de ... gle.com%2F
Daraus:
Das Nichts des Lawrence Krauss hat es in sich. Denn aus Sicht der Quantenmechanik gibt es eigentlich gar keinen leeren Raum. Selbst ein perfektes Vakuum enthält laut Krauss ein „kochendes Gebräu aus virtuellen Partikeln, die erscheinen und wieder verschwinden, aber so rasch, dass wir sie gar nicht direkt sehen können“. Quanten-Fluktuationen nennen Physiker solche zufälligen Energieschwankungen im Vakuum. Sie verstehen darunter das spontane Entstehen eines Teilchens und seines Pendants, eines Antiteilchens. Normalerweise löschen sie sich kurz darauf wieder gegenseitig aus, so dass das Energieerhaltungsgesetz gewahrt bleibt. Denn es entsteht keine Energie aus dem Nichts.
Das Problem bei dieser Verständlichkeitserklärung besteht darin: Auch der Raum, auch der leere Raum ist schon ein "Etwas". Ebenso wie die Zeit. Mit der Zeit verhält es sich ja noch problematischer. Alle die Fragen der Art "Was war vor dem Urknall" sind falsch gestellt. Wenn es keine Zeit gibt, gibts auch kein "vorher". Dass Raum und Zeit ein "Etwas" ist und nicht etwa einfach nur ein gedachtes soundsovieldiminensionales Koordinatensystem, isotroph, homogen, unerschaffen und unvergänglich ... das genau ist ja einer der wesentlichen Unterschiede zwischen den klassischen Vorstellungen von Aristoteles bis Newton und der modernen relativisitischen Physik.

Man müsste also eher von einem raum- und zeitlosen "Nichts" reden, das auch nichts enthält. Auch kein kochendes Gebräu aus virtuellen Partikeln. Bzw. diese Virtualität als rein logische Möglichkeit deuten. Möglichkeiten jedoch, die sich gegenseitig aufheben und die verhindern, dass ein "Etwas" aus dem "Nichts" hevortriitt. An irgendeiner Stelle jedoch muss es eine Symmetriebrechung geben. Und das ist die große Frage. Ich stelle mir das so vor, dass deswegen dem "Nichts" nichts übrigbleibt als zu einem "Etwas" hinüberzuwechseln. Die schwache Wechselwirkung ist das eine Beispiel für ein physikalisches Phänomen, das eine Paritätsverletzung aufweist. Rechts ist nicht genau gleich bewichtet wie Links.

Der liebe Gott dachte sehr viel über die logisch-mathematischen Gesetze eines Universums nach, das auch etwas hervorbringt. Leben insbesondere. Dazu muss so etwas wie die elektromagnetische Wechselwirkung eingebaut sein. Damit am Ende komplexe Strukturen wie Makromoleküle entstehen. Diese Symmetriebrechung ist der Schubs, der dieses Gedankengebäude in die Realtität befördert.
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Re: Café Kosmos

Beitrag von schokoschendrezki »

jorikke hat geschrieben: Do 14. Jul 2022, 08:11 Wie können Unmengen von Galaxien, Unmengen von Massen also, aus etwas entstehen, das es nicht gab?
Ich habe mal gelesen, genau dies sei der Knackpunkt an der ganzen Urknalltheorie. Da sie an sich aber schlüssig ist und wissenschaftlich als bewiesen gilt, sei man sich weitgehend einig diese Fragestellung bis auf weiteres als "noch nicht erklärbar" zu betrachten.
Es gibt Dinge, die ohne ein "Etwas" existieren. Nimm als Beispiel die Riemannsche Vermutung: Also kurzgesagt, die sich immer weiter bestätigende Hypothese dass die Primzahlverteilung auch mit wachsendem betrachteten Intervall maximal zufällig ist. Das ist etwas, was einfach rein logisch existiert. Denkt man eine Weile drüber nach ... so kommt einem nicht unlogisch der Gedanke, die Frage, ob das nicht auch schon "etwas" ist. Ja selbstverständlich ist das "etwas". Umgekehrt sollte man überlegen: Sind Partikel, Teilchen überhaupt etwas, das wir uns als ein "Etwas" im herkömmlichen Sinne vorstellen sollen. Ein etwas, das man theoretisch anfassen kann. Oder repräsentieren diese Teilchen nur die Gesetze, nach denen sie sich verhalten. Im Prinzip können wir beides gar nicht unterscheiden. Alle Messungen bestätigen immer nur die Regeln, nach denen Objekte funktionieren und sich verhalten. Man kann also die Frage "Warum gibt es etwas und nicht nichts" auch umkehren: "Gibt es überhaupt etwas?" Das ist nicht entscheidbar! Ein Universum, das einfach nur quasi vom lieben Gott gedacht und logisch konsistent entworfen ist, ist nicht unterscheidbar von einem Universum, das irgendwie nach Aristoteles-Newton einfach so existiert. Und dessen Herkunft nicht hinterfragt werden sollte.
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Re: Café Kosmos

Beitrag von schokoschendrezki »

Ein Teilchenbeschleuniger zum Beispiel ... ist ja nicht etwa sowas wie ein Riesenmikroskop. Man legt ein starkes Magnetfeld an und misst und beobachtet auf kontrollierte Art das Verhalten des Seins. Das Standardmodell der Teilchenphysik übersetzt dieses Verhalten in die Vorstellung von Teilchen. Und das funktioniert logisch einigermaßen widerspruchsfrei. Das heißt aber noch lange nicht, dass Teilchen, Partikel so im Sinne von winzig kleinen Sandkörnchen tatsächlich existieren. Ich finde diese Vorstellung ziemlich absurd. Wie soll das gehen? Was soll das sein: Ein Teilchen. Wie soll der Raum mit solchen Partikeln angefüllt sein? Tatsächlich verhalten sich Raum und Zeit und die Messenden einfach nur so, als gäbe es solche Teilchen. Tatsächlich existieren tut z.B. die Schrödingergleichung. Sie beschreibt logisch konsistent ein Verhalten von Raum und Zeit, das dem allgemeinen Prinzip der kleinesten Wirkung gehorchtt und das dann so aussieht als gäbe es entsprechend beschreibbare Partikel.
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Re: Café Kosmos

Beitrag von aleph »

schokoschendrezki hat geschrieben: Do 14. Jul 2022, 10:03 Es gibt Dinge, die ohne ein "Etwas" existieren. Nimm als Beispiel die Riemannsche Vermutung: Also kurzgesagt, die sich immer weiter bestätigende Hypothese dass die Primzahlverteilung auch mit wachsendem betrachteten Intervall maximal zufällig ist. Das ist etwas, was einfach rein logisch existiert. Denkt man eine Weile drüber nach ... so kommt einem nicht unlogisch der Gedanke, die Frage, ob das nicht auch schon "etwas" ist. Ja selbstverständlich ist das "etwas". Umgekehrt sollte man überlegen: Sind Partikel, Teilchen überhaupt etwas, das wir uns als ein "Etwas" im herkömmlichen Sinne vorstellen sollen. Ein etwas, das man theoretisch anfassen kann. Oder repräsentieren diese Teilchen nur die Gesetze, nach denen sie sich verhalten. Im Prinzip können wir beides gar nicht unterscheiden. Alle Messungen bestätigen immer nur die Regeln, nach denen Objekte funktionieren und sich verhalten. Man kann also die Frage "Warum gibt es etwas und nicht nichts" auch umkehren: "Gibt es überhaupt etwas?" Das ist nicht entscheidbar! Ein Universum, das einfach nur quasi vom lieben Gott gedacht und logisch konsistent entworfen ist, ist nicht unterscheidbar von einem Universum, das irgendwie nach Aristoteles-Newton einfach so existiert. Und dessen Herkunft nicht hinterfragt werden sollte.
Ja, deshalb spricht man von unserem mathematischen Universum. Wir könnten auch eine Computersimulation sein.
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Re: Café Kosmos

Beitrag von aleph »

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Re: Café Kosmos

Beitrag von schokoschendrezki »

aleph hat geschrieben: Do 14. Jul 2022, 10:32 Ja, deshalb spricht man von unserem mathematischen Universum. Wir könnten auch eine Computersimulation sein.
Das ist ja schon öfters so ausgedacht und erzählt worden. Ich hab meine Probleme damit. Wenn es sich um eine Simulation auf einem digitalen Computer mit deterministischen Algorithmen handelt ... dann wird damit gar nix erklärt. Denn die Welt ist - ob real oder nicht - ganz offensichtlich nichtdeterministisch.

Ich will noch ein anderes Beispiel bringen: Die Gaußsche Normalverteilung, die "Glockenkurve". Das ist ein reales Ding unabhängig von allen realen Objekten und unabängig auch davon, ob überhaupt Raum und Zeit existieren. Klar, mathematische Konstanten wie e oder pi sind auch universell und unabhängig von der Existenz von irgendwas. Der zentrale Grenzwertsatz der Wahrscheinlichkeitstheorie weist der Normalverteilung ihre Universalität zu. Wenn man eine Weile drüber nachdenkt ... die Grenze zwischen einer Realität aus anfassbaren Objekten und logisch konsistent ableitbaren Gesetzmäßigkeiten verschwimmt irgendwie. "Sehen" ist auch nix anderes als eine elektromagnetische Wechselwirkung. Bei der sich bestimmte Regeln realisieren.

Wir haben nur grad ein paar Jahrhunderte hinter uns, in denen sich diese aristotelische Weltsicht immer wieder aufs neue bestätigt hat. Die Dampfmaschine. Die Schiffsnavigation. Man peilt ein paar Himmelskörper an, die Erde rotiert, der Mond dreht sich um die Erde, beide Körper um die Sonne ... man rechnet ein bissel nach ... und siehe da: Es ist präzise. Deshalb vielleicht hat sich diese Weltsicht so verfestigt: Raum und Zeit sind nicht ein "Etwas" sondern ein unhinterfragbares Koordinatensystem. Die Objekte darin existieren einfach: Unerschaffen, unzerstörbar. Und man kann jetzt als Mensch beobachten, empirisch Messwerte erfassen, sich Modelle ausdenken und prüfen, ob die sich bestätigen oder sich als falsch herausstellen. So dass man am Ende, Ende des 19. Jahrhunderts gesagt hat, o.k. Hier gibts noch die eine oder andere Lücke zu schließen aber grundsätzlich ist alles entdeckt.

Mit der Teilchen- und Quantenphysik ist es ja eigentlich ganz ähnlich: Die Modelle, die Standardtheorien funktionieren wunderbar und präzise. Nur: Was es eigentlich mit dem Universum, mit der Welt auf sich hat ... das verraten sie nicht. Deshalb: Gerade in diesen Grenzbereichen sollte Physik immer mit Philosophie gekoppelt werden. Messen und ausrechnen kann man immer. Wirklich verstehen ist aber noch was anderes.
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Re: Café Kosmos

Beitrag von aleph »

@schoko
Zustimmung. Man weiß nicht, warum sich unsere Welt nach Gesetzmäßigkeiten orientiert. Aber kann man nichtdeterministische Systeme nicht auch simulieren? Macht man doch mit Computern auch, es sieht dann so aus, als wäre es nichtdeterministisch.
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Re: Café Kosmos

Beitrag von jorikke »

schokoschendrezki hat geschrieben: Do 14. Jul 2022, 12:46 Das ist ja schon öfters so ausgedacht und erzählt worden. Ich hab meine Probleme damit. Wenn es sich um eine Simulation auf einem digitalen Computer mit deterministischen Algorithmen handelt ... dann wird damit gar nix erklärt. Denn die Welt ist - ob real oder nicht - ganz offensichtlich nichtdeterministisch.

Ich will noch ein anderes Beispiel bringen: Die Gaußsche Normalverteilung, die "Glockenkurve". Das ist ein reales Ding unabhängig von allen realen Objekten und unabängig auch davon, ob überhaupt Raum und Zeit existieren. Klar, mathematische Konstanten wie e oder pi sind auch universell und unabhängig von der Existenz von irgendwas. Der zentrale Grenzwertsatz der Wahrscheinlichkeitstheorie weist der Normalverteilung ihre Universalität zu. Wenn man eine Weile drüber nachdenkt ... die Grenze zwischen einer Realität aus anfassbaren Objekten und logisch konsistent ableitbaren Gesetzmäßigkeiten verschwimmt irgendwie. "Sehen" ist auch nix anderes als eine elektromagnetische Wechselwirkung. Bei der sich bestimmte Regeln realisieren.

Wir haben nur grad ein paar Jahrhunderte hinter uns, in denen sich diese aristotelische Weltsicht immer wieder aufs neue bestätigt hat. Die Dampfmaschine. Die Schiffsnavigation. Man peilt ein paar Himmelskörper an, die Erde rotiert, der Mond dreht sich um die Erde, beide Körper um die Sonne ... man rechnet ein bissel nach ... und siehe da: Es ist präzise. Deshalb vielleicht hat sich diese Weltsicht so verfestigt: Raum und Zeit sind nicht ein "Etwas" sondern ein unhinterfragbares Koordinatensystem. Die Objekte darin existieren einfach: Unerschaffen, unzerstörbar. Und man kann jetzt als Mensch beobachten, empirisch Messwerte erfassen, sich Modelle ausdenken und prüfen, ob die sich bestätigen oder sich als falsch herausstellen. So dass man am Ende, Ende des 19. Jahrhunderts gesagt hat, o.k. Hier gibts noch die eine oder andere Lücke zu schließen aber grundsätzlich ist alles entdeckt.

Mit der Teilchen- und Quantenphysik ist es ja eigentlich ganz ähnlich: Die Modelle, die Standardtheorien funktionieren wunderbar und präzise. Nur: Was es eigentlich mit dem Universum, mit der Welt auf sich hat ... das verraten sie nicht. Deshalb: Gerade in diesen Grenzbereichen sollte Physik immer mit Philosophie gekoppelt werden. Messen und ausrechnen kann man immer. Wirklich verstehen ist aber noch was anderes.
Deine zwei letzten Sätze entsprechen meiner beruflichen Erfahrung. Mit Messen - in dem Fall Wägetechnik - habe ich mich mein ganzes Berufsleben rumgeschlagen. Ich habe noch mech. Waagen montiert und justiert mit denen man ein Millionstel Gramm bestimmen konnte. Oft kam man im Grenzbereich an unerklärliche Fehler, die dann zu der Überzeugung führten, unser Messbereich liegt halt an der Grenze des Machbaren, "wo wir messen, fängt der Glaube an."
Also genau an dem Punkt, an dem philosophischer Rat, deiner Meinung nach, hilfreich gewesen wäre.
Zum Glück haben wir die großen Denker rausgehalten, tüchtige Physiker um Rat gefragt und so wurde so manch scheinbarer Messfehler erklärbar.
Mit philosophischen Denkmustern kann man viel erklären, konkretes eher nicht.
Dazu das Problem der verschiedenen Denkschulen, die mit unterschiedlichen Ansätzen völlig gegensätzliche Lehren verkünden.
Nicht unbedingt was für mich. Amüsant allemal.
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Re: Café Kosmos

Beitrag von BingoBurner1 »

Dark Angel hat geschrieben: Mo 11. Okt 2021, 17:05 Also langer Rede kurzer Unsinn - du verschwurbelst tatsächlich moderne relativistische Physik mit der Quantenmechanik.
Den Unsinn - wie du es selbt nennst - hat du auf meine Frage: was das

Sowie "Raum" und "Zeit" als homogenes Kontinuum.

sein soll, geantwortet.
Diese Antwort ist also nicht nur unsinnig, sondern gar keine Antwort auf meine Frage.

Ich wollte nämlich von dir wissen, was an der Raumzeit homogen sein soll bzw wie das ein homogenes Kontinuum sein soll.
Diese Frage ist immer noch unbeantwortet!
Nein ist sie nicht nicht. Es ist relativ, wobei wir bei Heisenberg wären.
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Re: Café Kosmos

Beitrag von Realist2014 »

jorikke hat geschrieben: Mi 13. Jul 2022, 21:06 Das ist für mich völlig unverständlich. Tut mir leid, bin absoluter Laie.
Lichtgeschwindigkeit ist doch das schnellste. Wie kann dann Materie die gleiche Strecke, für die das Licht 13 Milliarden Jahre braucht, in nur 800 Millionen Jahren schaffen?
Dann wäre Materie ja 16,25 mal schneller als das Licht.
Ich glaube, das blicke ich nicht.
ISt doch einfach

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Re: Café Kosmos

Beitrag von BingoBurner1 »

Strangequark hat geschrieben: Sa 30. Apr 2022, 11:13 Die ESO hat für den 12. Mai eine Pressekonforenz angeküdigt bei der sie "bahnbrechende Forschungsergebnisse" vom EHT bekannt geben will. Es wird vermutet das es sich um das erste Bild von Sagittarius A* handelt da es das gleiche Forschungsprojekt ist welches 2019 das erste Bild eines schwarzen Lochs machen konnte.

Die Pressekonforenz wird am 12. Mai um 15:00 Uhr Live auf Youtube übertragen:




Wer vorher mal einen Blick in die Nachbarschaft von Sagittarius A* werfen möchte, dem kann ich dieses Video sehr ans Herz legen...


Das ist der Hammer 🔨
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Re: Café Kosmos

Beitrag von BingoBurner1 »

Realist2014 hat geschrieben: Do 14. Jul 2022, 20:32 ISt doch einfach

Warp 10.... :D

Bei der Lichtgeschwindigkeit geht es um eine Informationsübertragung.

In der Quantenphysik gibt es die Verschränkung. Die wäre quasi schneller als Licht. Einstein selber, wurde nie mit dieser Tatsache warm und sprach von einer spukhaften Fernwirkung oder Gott würfelt nicht. Heute wissen wir daß es sich um eine Zustandsänderung handelt jedoch nicht um eine Informationsübertragung


Kurz .....Einstein hat Recht....nix ist schneller als das Licht

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Re: Café Kosmos

Beitrag von Realist2014 »

BingoBurner1 hat geschrieben: Do 14. Jul 2022, 20:55 Bei der Lichtgeschwindigkeit geht es um eine Informationsübertragung.

In der Quantenphysik gibt es die Verschränkung. Die wäre quasi schneller als Licht. Einstein selber, wurde nie mit dieser Tatsache warm und sprach von einer spukhaften Fernwirkung oder Gott würfelt nicht. Heute wissen wir daß es sich um eine Zustandsänderung handelt jedoch nicht um eine Informationsübertragung


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Re: Café Kosmos

Beitrag von BingoBurner1 »


Aus deinem Link......



"Das ist aber kein Verstoß gegen dieses Gesetz der Relativitätstheorie, dass sich nichts schneller als mit Lichtgeschwindigkeit bewegen kann. Das heißt, diese Galaxie überholt uns nicht mit Lichtgeschwindigkeit, die fliegt nicht mit Lichtgeschwindigkeit an uns vorbei, sondern sie ist sehr weit von uns entfernt und befindet sich in einem anderen Koordinatensystem. Und wir definieren uns jetzt eine Größe, die wir Fluchtgeschwindigkeit nennen und kommen dann auf ein Ergebnis, das größer ist als die Lichtgeschwindigkeit.

Hendrik Hildebrandt, Ruhr-Universität Bochum"
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Re: Café Kosmos

Beitrag von Realist2014 »

BingoBurner1 hat geschrieben: Do 14. Jul 2022, 21:35 Aus deinem Link......



"Das ist aber kein Verstoß gegen dieses Gesetz der Relativitätstheorie, dass sich nichts schneller als mit Lichtgeschwindigkeit bewegen kann. Das heißt, diese Galaxie überholt uns nicht mit Lichtgeschwindigkeit, die fliegt nicht mit Lichtgeschwindigkeit an uns vorbei, sondern sie ist sehr weit von uns entfernt und befindet sich in einem anderen Koordinatensystem. Und wir definieren uns jetzt eine Größe, die wir Fluchtgeschwindigkeit nennen und kommen dann auf ein Ergebnis, das größer ist als die Lichtgeschwindigkeit.

Hendrik Hildebrandt, Ruhr-Universität Bochum"
ja-und?

Woher wollen wir wissen, was in der Zukunft so alles möglich sein wird?

Das ist anmaßend....
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Re: Café Kosmos

Beitrag von BingoBurner1 »

Realist2014 hat geschrieben: Do 14. Jul 2022, 21:39 ja-und?

Woher wollen wir wissen, was in der Zukunft so alles möglich sein wird?

Das ist anmaßend....
Nein ist es nicht. Es ist logisch

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Re: Café Kosmos

Beitrag von schokoschendrezki »

jorikke hat geschrieben: Do 14. Jul 2022, 16:57 Deine zwei letzten Sätze entsprechen meiner beruflichen Erfahrung. Mit Messen - in dem Fall Wägetechnik - habe ich mich mein ganzes Berufsleben rumgeschlagen. Ich habe noch mech. Waagen montiert und justiert mit denen man ein Millionstel Gramm bestimmen konnte. Oft kam man im Grenzbereich an unerklärliche Fehler, die dann zu der Überzeugung führten, unser Messbereich liegt halt an der Grenze des Machbaren, "wo wir messen, fängt der Glaube an."
Also genau an dem Punkt, an dem philosophischer Rat, deiner Meinung nach, hilfreich gewesen wäre.
Zum Glück haben wir die großen Denker rausgehalten, tüchtige Physiker um Rat gefragt und so wurde so manch scheinbarer Messfehler erklärbar.
Mit philosophischen Denkmustern kann man viel erklären, konkretes eher nicht.
Dazu das Problem der verschiedenen Denkschulen, die mit unterschiedlichen Ansätzen völlig gegensätzliche Lehren verkünden.
Nicht unbedingt was für mich. Amüsant allemal.
Nur, u.a. darin unterscheiden sich Mensch und Tier: Ein Tier ist immer mit Konkretem befasst. Auch wenn inzwischen klar zu sein scheint, dass Tiere nicht einfach "biologische Maschinen" ( Descartes) sind sondern Indviduen, die fühlen und in einem gewissen Sinn auch denken können. Nur, warum Bäume, Gerüche, Menschen usw. existieren ... darüber werden sie kaum nachdenken. Und auf eine eigentlich ähnliche Lebensart würde der Vorsatz hinauslaufen, sich nur an "Konkretes" zu halten.

Ein Beispiel: Die von einigen Wissenschaftlern bestrittene Existenz eines "freien Willens". Neurobiologen haben Hirnaktivitäten gemessen, bevor ein Proband eine scheinbar willentliche Handlung vollzieht. Und schlussfolgern daraus, dass sich die Vorstellung eines freien Willens damit erledigt habe. Das Problem ist: Dass sie gar nicht über die eigentlich logische Widersprüchlichkeit des Begriffs "freier Wille" nachdenken. Auf einer Metaebene, die über der eigentlichen Objektebene liegt. Täten sie das, würden sie erstens anders an den Versuchsaufbau und zweitens anders an die Versuchsinterpretation herangehen.

Die Vernaturwissenschaftlichung und Mathematisierung auch der Geistes- und Sozialwissenschaften wie auch der Philosophie selbst ist meiner Ansicht zumindest eine der Ursachen für die gradezu beängstigende Renaissance der Religionen weltweit oder auch esoterischer Gemeinschaften und irrationalem Denken. Der bekannteste deutsche Philosoph, Peter Sloterdijk, sprach mehrfach vom Tod oder vom Sterben der Philosophie in der Gegenwart. Sie ist in tausenden von gut verkäuflichen Lebensratgebern und in diese sogenannte akademische Philosophie hinein versickert. Die zwar nix Unbotmäßiges ist aber eben keine Philosophie. Kein Nachdenken über das Sein.

Jüngst hieß es in der Presse von einer Abiturientin (sinngemäß), sie wisse über die Literaturepoche des Sturm und Drang Bescheid und habe schonmal etwas von der Relativität von Raum und Zeit gehört, könne aber keine Steuererklärung ausfüllen. Das ist unendlich traurig. In einer Welt, in der den Jugendlichen in der Schule rechnen, schreiben und Ausfüllen von Anträgen oder auch das Bedienen eines Computers eines bestimmten Herstellers beigebracht wird, will ich nicht leben! Das ist - in gewissem Sinne - übrigens auch Maoismus.

Zitat Heinrich Heine:
Nur mit Abscheu und Grauen denke ich an die Epoche, wo diese finsteren Bilderstürmer zur Herrschaft gelangen werden; mit ihren schwieligen Händen werden sie ohne Erbarmen die Marmorbildsäulen der Schönheit zerbrechen, die meinem Herzen so teuer sind; sie werden all jenes phantastische Flitter- und Spielwerk der Kunst zerstören, das der Dichter so sehr liebte; sie werden meine Lorbeerhaine fällen und an ihre Stelle Kartoffeln pflanzen; die Lilien, die nicht spannen und nicht arbeiteten und doch so herrlich gekleidet waren wie König Salomon in all seiner Pracht, sie werden aus dem Boden der Gesellschaft ausgerauft werden, es sei denn, daß sie etwa die Spindel zur Hand nehmen wollen; die Rosen, die müßigen Bräute der Nachtigallen, wird das gleiche Los ereilen; die Nachtigallen, diese unnützen Sänger, werden verjagt werden, und ach! Mein Buch der Lieder wird dem Gewürzkrämer dienen, um daraus Tüten zu drehen, in die er Kaffee oder Tabak schütten wird für die alten Weiber der Zukunft. Ach!
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Beitrag von BingoBurner1 »

schokoschendrezki hat geschrieben: Di 19. Jul 2022, 09:44 Nur, u.a. darin unterscheiden sich Mensch und Tier: Ein Tier ist immer mit Konkretem befasst. Auch wenn inzwischen klar zu sein scheint, dass Tiere nicht einfach "biologische Maschinen" ( Descartes) sind sondern Indviduen, die fühlen und in einem gewissen Sinn auch denken können. Nur, warum Bäume, Gerüche, Menschen usw. existieren ... darüber werden sie kaum nachdenken. Und auf eine eigentlich ähnliche Lebensart würde der Vorsatz hinauslaufen, sich nur an "Konkretes" zu halten.

Ein Beispiel: Die von einigen Wissenschaftlern bestrittene Existenz eines "freien Willens". Neurobiologen haben Hirnaktivitäten gemessen, bevor ein Proband eine scheinbar willentliche Handlung vollzieht. Und schlussfolgern daraus, dass sich die Vorstellung eines freien Willens damit erledigt habe. Das Problem ist: Dass sie gar nicht über die eigentlich logische Widersprüchlichkeit des Begriffs "freier Wille" nachdenken. Auf einer Metaebene, die über der eigentlichen Objektebene liegt. Täten sie das, würden sie erstens anders an den Versuchsaufbau und zweitens anders an die Versuchsinterpretation herangehen.

Die Vernaturwissenschaftlichung und Mathematisierung auch der Geistes- und Sozialwissenschaften wie auch der Philosophie selbst ist meiner Ansicht zumindest eine der Ursachen für die gradezu beängstigende Renaissance der Religionen weltweit oder auch esoterischer Gemeinschaften und irrationalem Denken. Der bekannteste deutsche Philosoph, Peter Sloterdijk, sprach mehrfach vom Tod oder vom Sterben der Philosophie in der Gegenwart. Sie ist in dieser sogenannten akademischen Philosophie hinein versickert. Die zwar nix Unbotmäßiges ist aber eben keine Philosophie. Kein Nachdenken über das Sein.

Das sind interessante Gedanken. Gerade das mit den freien Willen beschäftigt mich auch sehr.

Ich widerspreche dem aber. Das hat einen ganz einfachen Grund. Wachstum......als Faktor !

Das menschliche Gehirn ist dermaßen plastisch, das es kaum möglich ist Vorhersagen zu treffen. Klar, du kannst die Statistik heranziehen, doch die bildet nicht ab was das menschliche Gehirn alles kann. Höchstens ansatzweise.

Schau, eine Neurone kann bis zu 10 oder 12 Zustände speichern. Doch jeder Mensch hat davon Millionen ! Das bedeutet Millionen hoch 10.
Das knackst du nicht. Selbst mit einem MRT.

Eckhardt von Hirschhausen, hat ein schönes gedankliches Bild formuliert, was die Problematik deutlich macht......


Du kannst von einem Hügel, auf eine hell erleuchtete Stadt blicken. Dann siehst du Gebäude die sind heller erleuchtet als andere.
Doch was wirklich hinter den hell erleuchteten Fenstern abgeht, das siehst du nicht. Du kannst es nur erahnen.


Die Philosophie ist nicht tot und Peter Sloterdijk ein Idiot.
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Absurd
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Re: Café Kosmos

Beitrag von Absurd »

BingoBurner1 hat geschrieben: Di 19. Jul 2022, 10:10 Das sind interessante Gedanken. Gerade das mit den freien Willen beschäftigt mich auch sehr.
Wovon soll der Wille denn bitte frei sein?
Der Mensch ist mit seinem Gehirn (seiner Persönlichkeit und seinem "Willen") doch zu 100% ein Produkt von Prägung (25% Gene, 25% Schwangerschaftsentwicklung,
20% frühkindliche Erziehung, 20% pubertäre Erziehung, und 20% Einflüsse während des Erwachsenenalters samt Zufällen wie Wohnort, Arbeitsplatz, Familie u.v.a.m.)
Letzlich ist der Mensch ein Zellhaufen von dem sich einige Zellen zu einem Gehirn zusammen ligiert haben und den Menschen so etwas wie ein "Ich" und einen
"freien" Willen vorgaukeln. Diese Illusion ist so stark und vielleicht auch überlebenswichtig, dass niemand daran zu zweifeln wagt.
BingoBurner1 hat geschrieben: Di 19. Jul 2022, 10:10Schau, eine Neurone kann bis zu 10 oder 12 Zustände speichern. Doch jeder Mensch hat davon Millionen ! Das bedeutet Millionen hoch 10.
Das knackst du nicht. Selbst mit einem MRT.
Jedes Neuron allein hat bis zu 10000 Synapsen von denen jede einzelne Synapse mit tausenden verschieden Stärken an Axone angedockt ist und Synapsen
auch mit verschiedenen Neurotransmittern arbeiten und die Synapsenwirkung auch vom Abstand mit dem sie am nächsten Axon angedockt ist abhängt. Das sind
abertausende mal mehr als nur 10-12 Zustände.
Berechnen kann man in einem so unendlich komplexen neuronalen Netz nichts. Das heißt aber nicht dass es in der Natur nicht mit rechten Dingen zuginge.
Berechnen kann man in der Welt eh nichts genau, da immer mehr als 2 Teilchen an irgend etwas beteiligt sind. Siehe auch Dreifachpendel:
https://i.gifer.com/Atzv.gif
Es gibt ja nicht einmal ein Atom mit 2 Teilchen (Wasserstoff mit 1 Proton und 1 Elektron) sondern schon der Wasserstoff kommt nur als H2
(2 Protonen und 2 Elektronen -> "Vierfachpendel") vor, d.h. da kann man nichts mehr berechnen. Niemand weiß wo der Mond (3 "Teilchen": 1. Sonne, 2. Erde,
3.Mond) in 1000 Jahren steht oder wie das Wetter in 4 Wochen wird oder ob die Kurse morgen fallen.
Der Mensch als handlungsplanendes Wesen kann aber unmöglich damit leben die Kontrolle zu verlieren (über sein Leben samt seiner Endlichkeit,
der Sinnillusion der er im Leben nachhängt oder dem Älterweden, dass er ignorieren muss u.v.a.m.) und so neigt er immer zu Metaphysichem,
Religiösem oder anderen, irrationalen adaptiven Wahnsystemen (auch mit allen negativen Folgen für das Zuasammenleben)...
Die Absurdität des Lebens schafft bisweilen eine unerträgliche kognitive Dissonanz... http://www.denkwerkzukunft.de/downloads ... zinger.pdf
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