Machen Marktlöhne überhaupt Sinn?

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franktoast
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Machen Marktlöhne überhaupt Sinn?

Beitrag von franktoast »

Kommend vom Mindestlohnthread, da es wohl ein eigenes Thema ist:

Was ist eure Einstellung zu einem Marktpreis? Wenn sich der Preis durch Angebot und Nachfrage gebildet, warum sollte das besser sein, als wenn zB. der Staat diese Preise festlegt? Ernst gemeinte Frage.

Warum wäre es schlechter, wenn zB. Softwareentwickler so einer Besoldungstabelle wie Beamte folgen?
Man könnte doch sagen, alle Softwareentwickler mit einer bestimmten Ausbildung und Beschäftigungsdauer bekommen zB. 17€/h

Warum sollte der Marktlohn hier besser sein, so dass zwei Softwareentwickler mit gleicher Ausbildung und Beschäftigungsdauer unterschiedlich verdienen?
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
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NicMan
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Re: Machen Marktlöhne überhaupt Sinn?

Beitrag von NicMan »

Nach oben offene Marktlöhne fallen meist deutlich höher aus, als staatlich festgelegte, beispielsweise im öffentlichen Dienst. Insofern bieten Marktlöhne die Chance, Reich zu werden, was für einige ein Anreiz sein dürfte. Im Umkehrschluss kennen Marktlöhne auch nach unten keine Grenze - es sei denn, es wird regulierend eingegriffen. Dort halte ich dann moderate Mindestlöhne für richtig, statt Marktlöhne. Eine Begrenzung nach oben hin hingegen lehne ich ab.
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Re: Machen Marktlöhne überhaupt Sinn?

Beitrag von Realist2014 »

franktoast hat geschrieben:(16 Nov 2021, 16:35)

Kommend vom Mindestlohnthread, da es wohl ein eigenes Thema ist:

Was ist eure Einstellung zu einem Marktpreis? Wenn sich der Preis durch Angebot und Nachfrage gebildet, warum sollte das besser sein, als wenn zB. der Staat diese Preise festlegt? Ernst gemeinte Frage.
Stell die doch einfach den ehemaligen DDR-Bürgern...
Warum wäre es schlechter, wenn zB. Softwareentwickler so einer Besoldungstabelle wie Beamte folgen?
Man könnte doch sagen, alle Softwareentwickler mit einer bestimmten Ausbildung und Beschäftigungsdauer bekommen zB. 17€/h
Das kann der Staat ja auch in seinen Betrieben machen.
Ansonsten entscheidet der, der zahlt...

Warum sollte der Marktlohn hier besser sein, so dass zwei Softwareentwickler mit gleicher Ausbildung und Beschäftigungsdauer unterschiedlich verdienen?
Warum gibt es unterschiedliche Mieten für eine 100qm Wohnung in München in der Stadtmitte und in Görlitz in der Stadtmitte?
Für eine Tasse Kaffee in München oder in Görlitz..
Usw...
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Re: Machen Marktlöhne überhaupt Sinn?

Beitrag von Quatschki »

Wer in die Pampa mit den niedrigen Lebenskosten entsandt wird, der lässt sich oft noch Buschzulagen zahlen.
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
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Andreas62
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Re: Machen Marktlöhne überhaupt Sinn?

Beitrag von Andreas62 »

Lasst mal lieber die freie Marktwirtschaft so wie sie ist, wenn der Staat in allem herumpfuscht, daran kann ich mich noch gut erinnern, ist ein Desaster.
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Re: Machen Marktlöhne überhaupt Sinn?

Beitrag von Sören74 »

Andreas62 hat geschrieben:(16 Nov 2021, 17:05)

Lasst mal lieber die freie Marktwirtschaft so wie sie ist, wenn der Staat in allem herumpfuscht, daran kann ich mich noch gut erinnern, ist ein Desaster.
Ich bin mehr für die soziale Marktwirtschaft.
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Re: Machen Marktlöhne überhaupt Sinn?

Beitrag von Adam Smith »

franktoast hat geschrieben:(16 Nov 2021, 16:35)
Warum wäre es schlechter, wenn zB. Softwareentwickler so einer Besoldungstabelle wie Beamte folgen?
Bei Ärzten, Rechtsanwälten, Steuerberatern gibt es Gebührentabellen. Sollte man die abschaffen?
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: Machen Marktlöhne überhaupt Sinn?

Beitrag von NicMan »

Realist2014 hat geschrieben:(16 Nov 2021, 16:43)

Stell die doch einfach den ehemaligen DDR-Bürgern...
Das bringt mich auf ein weiteres Argument pro Marktlöhne: Marktpreise sind Knappheitsindikatoren. Deshalb eignen sie sich durchaus zur effizienten Allokation von Ressourcen. Grade hier gibt es durchaus Bereiche, wo mehr Marktwirtschaft helfen würde, also wo der Konsument nicht die Kosten auf andere abwälzen kann. Ein Beispiel hierfür wäre Klimaschutz über C02-Bepreisung.

Diese Funktion als Knappheitsindikator sorgt aber manchmal auch für Streit innerhalb der sozialen Markwirtschaft. Verkäufer und Verkäuferinnen im Supermarkt sind gegenwärtig wohl unerlässlich, oder auch "systemrelevant", wie man in den letzten beiden Jahren häufig erwähnte. Und das stimmt auch. Trotzdem ist es kein Widerspruch, dass die Marktlöhne hier nicht allzu hoch ausfallen, denn der Beruf ist zwar unerlässlich, gleichzeitig aber auch leicht zu ersetzen. Insgesamt sehe ich deshalb schon eine Notwendigkeit für Lohnuntergrenzen, auch wenn dann eventuell der Konsument mehr zahlen muss oder sich gewisse Geschäftsmodelle nicht mehr lohnen. Das sollte dann aber auch ehrlich so in der Politik kommuniziert werden.
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Re: Machen Marktlöhne überhaupt Sinn?

Beitrag von Realist2014 »

NicMan hat geschrieben:(16 Nov 2021, 18:08)
.................................
. Insgesamt sehe ich deshalb schon eine Notwendigkeit für Lohnuntergrenzen, auch wenn dann eventuell der Konsument mehr zahlen muss oder sich gewisse Geschäftsmodelle nicht mehr lohnen. Das sollte dann aber auch ehrlich so in der Politik kommuniziert werden.

Ich habe mal die zwei Key Topics hervorgehoben...

Die Kombination "Billig" und gleichzeitig "hohe Löhne" geht halt nicht zusammen...
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Re: Machen Marktlöhne überhaupt Sinn?

Beitrag von BlueMonday »

NicMan hat geschrieben:(16 Nov 2021, 16:40)

Nach oben offene Marktlöhne fallen meist deutlich höher aus, als staatlich festgelegte, beispielsweise im öffentlichen Dienst. Insofern bieten Marktlöhne die Chance, Reich zu werden, was für einige ein Anreiz sein dürfte. Im Umkehrschluss kennen Marktlöhne auch nach unten keine Grenze - es sei denn, es wird regulierend eingegriffen. Dort halte ich dann moderate Mindestlöhne für richtig, statt Marktlöhne. Eine Begrenzung nach oben hin hingegen lehne ich ab.
Gerade die Flucht nach vorn oder nach oben der höheren Einkommensgruppen konterkariert ja die Intervention durch den Mindestlohn.
Das ist ja praktisch immer das Problem, dass eine plumpe einzige Intervention nie genügt. Stattdessen wird ein ganzer interventionistischer Prozess angeschoben, eine "Interventionsspirale", die kaum je zu stoppen sein wird.
Irgendwann kommt man wieder da heraus, dass man alles irgendwie festlegen, festzurren, zuweisen, zentral planen muss...
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franktoast
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Re: Machen Marktlöhne überhaupt Sinn?

Beitrag von franktoast »

Sören74 hat geschrieben:(16 Nov 2021, 17:11)

Ich bin mehr für die soziale Marktwirtschaft.
Die Frage ist ja, welchen Vorteil Marktlöhne gegenüber staatlich, politisch festgelegten Löhnen haben. Ich meine, der Staat erfindet da ja keine Lohnverordnungen, sondern legt die so fest, dass es gerecht ist.
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
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Re: Machen Marktlöhne überhaupt Sinn?

Beitrag von Realist2014 »

franktoast hat geschrieben:(16 Nov 2021, 19:37)

Die Frage ist ja, welchen Vorteil Marktlöhne gegenüber staatlich, politisch festgelegten Löhnen haben. Ich meine, der Staat erfindet da ja keine Lohnverordnungen, sondern legt die so fest, dass es gerecht ist.
Hm,

was wäre wohl ein "gerechter Lohn" für Manuel Neuer ? :x
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Re: Machen Marktlöhne überhaupt Sinn?

Beitrag von conscience »

franktoast hat geschrieben:(16 Nov 2021, 19:37)

Die Frage ist ja, welchen Vorteil Marktlöhne gegenüber staatlich, politisch festgelegten Löhnen haben. Ich meine, der Staat erfindet da ja keine Lohnverordnungen, sondern legt die so fest, dass es gerecht ist.
Nun — wenn man für Verarmung und die Wiederauferstehung des Marxismus sorgen will, dann runter mit den Löhnen.

Der Staat ist schon an sich; der Volksstaat aber ist die höchste Form des sozialen Gemeinschaftsleben.

Warum sollte der so geartete Staat dann nicht für gute Löhne sorgen ?
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Re: Machen Marktlöhne überhaupt Sinn?

Beitrag von Skull »

franktoast hat geschrieben:(16 Nov 2021, 19:37)

Die Frage ist ja, welchen Vorteil Marktlöhne gegenüber staatlich, politisch festgelegten Löhnen haben.
Aus meiner Sicht…unendlich viele. Oder besser … keinen einzigen Vorteil für zweiteres.

In Deutschland werden die Löhne ja deswegen auch nicht politisch festgelegt. :)

mfg
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Re: Machen Marktlöhne überhaupt Sinn?

Beitrag von Sören74 »

Skull hat geschrieben:(16 Nov 2021, 23:47)

Aus meiner Sicht…unendlich viele. Oder besser … keinen einzigen Vorteil für zweiteres.
Ich sehe auch viele Vorteile bei "Marktpreisen", aber diese wird man beispielsweise bei Beamten nicht ermitteln wollen oder können, sondern da wird es tarifliche Aushandlungen mit dem Staat geben. Allerdings in dem Fall würde ich nicht von "politisch festgelegten" Löhnen sprechen, sondern es ist das Ergebnis einer Aushandlung mit den jeweiligen Gewerkschaften.
Skull hat geschrieben:In Deutschland werden die Löhne ja deswegen auch nicht politisch festgelegt. :)
Naja, das Gehalt unserer Regierungsmitglieder ist schon politisch festgelegt. :) Die gehören mit zu den Ausnahmen.
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Re: Machen Marktlöhne überhaupt Sinn?

Beitrag von Adam Smith »

Sören74 hat geschrieben:(16 Nov 2021, 23:54)

Naja, das Gehalt unserer Regierungsmitglieder ist schon politisch festgelegt. :) Die gehören mit zu den Ausnahmen.
Oder nehme alternativ alle Beamten.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: Machen Marktlöhne überhaupt Sinn?

Beitrag von Moses »

Sören74 hat geschrieben:(16 Nov 2021, 23:54)

Ich sehe auch viele Vorteile bei "Marktpreisen", aber diese wird man beispielsweise bei Beamten nicht ermitteln wollen oder können, sondern da wird es tarifliche Aushandlungen mit dem Staat geben. Allerdings in dem Fall würde ich nicht von "politisch festgelegten" Löhnen sprechen, sondern es ist das Ergebnis einer Aushandlung mit den jeweiligen Gewerkschaften.
Das ist mir neu, kann mich nicht erinnern, dass die Besoldung für Beamte, Richter und Soldaten von Gewerkschaften ausgehandelt wurden.
Das Tarifabschlüsse im ÖD teilweise und meist zeitversetzt übernommenwerden hat nichts mit "gewerkschaftlich ausgehandelt" zu tun.
Der Herr gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich nicht hinnehmen kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
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Re: Machen Marktlöhne überhaupt Sinn?

Beitrag von franktoast »

conscience hat geschrieben:(16 Nov 2021, 21:15)

Nun — wenn man für Verarmung und die Wiederauferstehung des Marxismus sorgen will, dann runter mit den Löhnen.

Der Staat ist schon an sich; der Volksstaat aber ist die höchste Form des sozialen Gemeinschaftsleben.

Warum sollte der so geartete Staat dann nicht für gute Löhne sorgen ?
Darf ich fragen, wie deine Einstellung zu Mindestlöhnen oder Maximalmieten ist? Worauf ich bei dem Thread ja eigentlich hinaus wollte ist, dass mir ein Mindestlohnbefürworter erklärt, worin der Vorteil von Marktlöhnen sei. Leider schweigen die hier alle.
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
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Re: Machen Marktlöhne überhaupt Sinn?

Beitrag von franktoast »

Skull hat geschrieben:(16 Nov 2021, 23:47)

Aus meiner Sicht…unendlich viele. Oder besser … keinen einzigen Vorteil für zweiteres.

In Deutschland werden die Löhne ja deswegen auch nicht politisch festgelegt. :)

mfg
Ja schön. Nenn doch mal bitte einen Vorteil, den Marktlöhne bieten, aber staatliche festgelegte Löhne nicht? Worin ist es zu rechtfertigen, dass jemand für die gleiche Tätigkeit mit gleich viel Erfahrung viel mehr verdient als ein anderer?
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
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Re: Machen Marktlöhne überhaupt Sinn?

Beitrag von Skull »

franktoast hat geschrieben:(17 Nov 2021, 08:20)

Ja schön. Nenn doch mal bitte einen Vorteil, den Marktlöhne bieten, aber staatliche festgelegte Löhne nicht?

Worin ist es zu rechtfertigen, dass jemand für die gleiche Tätigkeit mit gleich viel Erfahrung viel mehr verdient als ein anderer?
Das nennt sich Freiheit, Tarifautonomie.
Es ist nicht Aufgabe des Staates, in oder über jedes oder alles (Arbeits) Leben zu bestimmen.
Der Staat bildet einen Rahmen. Er bestimmt nicht Dich.

Du willst einen einzigen Vorteil hören ?

Wettbewerb. :)

mfg
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Re: Machen Marktlöhne überhaupt Sinn?

Beitrag von franktoast »

Skull hat geschrieben:(17 Nov 2021, 08:55)

Das nennt sich Freiheit, Tarifautonomie.
Es ist nicht Aufgabe des Staates, in oder über jedes oder alles (Arbeits) Leben zu bestimmen.
Der Staat bildet einen Rahmen. Er bestimmt nicht Dich.

Du willst einen einzigen Vorteil hören ?

Wettbewerb. :)

mfg
Wettbewerb? Verstehe ich nicht. Wenn ich als Softwareunternehmen nach Entwickler suche, wäre es doch besser, wenn ich schon vorher wüsste, wie viel der kostet und welche Gehaltserhöhungen auf mich zukommen. Das erhöht auch meine Planungssicherheit. Zudem ist es gerechter, wenn jeder Softwareentwickler das Gleiche verdient.
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
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Re: Machen Marktlöhne überhaupt Sinn?

Beitrag von Andreas62 »

Mein erster Gesellenlohn 1980 war 820 Mark der DDR, gut, Miete war billig für eine heruntergelumperte Bude ohne Dusche und Wanne und ein Brötchen kostete festgemeißelte 10 Pfennig, alles was aber ein wenig in Richtung "Luxus" ging, schlug aber dann schon heftiger zu Buche.
Ein Paar Schuhe konnten locker 150 Mark kosten.
Ansonsten gab es so gut wie nichts an Konsumgütern, sahen die Planwirtschaftler als nicht so wichtig für den "Menschen neuen Typus" an.
Nee, ist schon so okay das der Markt bestimmt und nicht irgendwelche Polit-Deppen.
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Re: Machen Marktlöhne überhaupt Sinn?

Beitrag von Skull »

franktoast hat geschrieben:(17 Nov 2021, 11:01)

Wettbewerb? Verstehe ich nicht.
Macht ja nichts.




Ohne Wettbewerb läuft da nichts.

Wettbewerb von Ideen, Produkten, Produktionsprozessen, Ressourcen,
Ressourcenverteilungen, um Arbeitskräfte und und und…


Du kannst gerne zu einem Anhänger des allwissenden Staates werden,
der alles weiss, alles richtig macht, die Zukunft vorhersagen kann und alles somit für alle planen kann.

Aber ich denke, das schwebt Dir wohl nicht vor.

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Re: Machen Marktlöhne überhaupt Sinn?

Beitrag von Sören74 »

Adam Smith hat geschrieben:(17 Nov 2021, 06:49)

Oder nehme alternativ alle Beamten.
Da gibt es wie gesagt gemeinsame Tarifabschlüsse zwischen staatlichen Arbeitgebern und Beamtenbund.

P.S.: Genauer gesagt werden die Tarifabschlüsse wie beispielsweise hier https://www.bmi.bund.de/DE/themen/oeffe ... D.1_cid287 entsprechend übernommen.

https://www.bmi.bund.de/SharedDocs/kurz ... rgung.html
Zuletzt geändert von Sören74 am Mittwoch 17. November 2021, 13:02, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Machen Marktlöhne überhaupt Sinn?

Beitrag von franktoast »

Skull hat geschrieben:(17 Nov 2021, 11:08)
Ohne Wettbewerb läuft da nichts.

Wettbewerb von Ideen, Produkten, Produktionsprozessen, Ressourcen,
Ressourcenverteilungen, um Arbeitskräfte und und und…
Und der Wettbewerb der Ideen usw. läuft nicht mehr, wenn jeder Softwareentwickler das Gleiche verdient?
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
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Re: Machen Marktlöhne überhaupt Sinn?

Beitrag von Sören74 »

Moses hat geschrieben:(17 Nov 2021, 07:07)

Das ist mir neu, kann mich nicht erinnern, dass die Besoldung für Beamte, Richter und Soldaten von Gewerkschaften ausgehandelt wurden.
Das Tarifabschlüsse im ÖD teilweise und meist zeitversetzt übernommenwerden hat nichts mit "gewerkschaftlich ausgehandelt" zu tun.
Da die Tarifabschlüsse regelmäßig übernommen werden, entspricht das natürlich einer gewerkschaftlichen Aushandlung.
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Re: Machen Marktlöhne überhaupt Sinn?

Beitrag von Realist2014 »

franktoast hat geschrieben:(17 Nov 2021, 13:00)

Und der Wettbewerb der Ideen usw. läuft nicht mehr, wenn jeder Softwareentwickler das Gleiche verdient?
das ist so.....
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Machen Marktlöhne überhaupt Sinn?

Beitrag von Liegestuhl »

Adam Smith hat geschrieben:(16 Nov 2021, 17:16)

Bei Ärzten, Rechtsanwälten, Steuerberatern gibt es Gebührentabellen. Sollte man die abschaffen?
Ja
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
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Re: Machen Marktlöhne überhaupt Sinn?

Beitrag von Sören74 »

franktoast hat geschrieben:(17 Nov 2021, 11:01)

Wettbewerb? Verstehe ich nicht. Wenn ich als Softwareunternehmen nach Entwickler suche, wäre es doch besser, wenn ich schon vorher wüsste, wie viel der kostet und welche Gehaltserhöhungen auf mich zukommen. Das erhöht auch meine Planungssicherheit. Zudem ist es gerechter, wenn jeder Softwareentwickler das Gleiche verdient.
Ein SW-Entwickler hat verschiedene Aufgaben, mit unterschiedlichen Anforderungen. Entsprechend gibt es in dem Beruf verschiedene tarifliche Einstufungen. Oder wenn nicht nach Tarif bezahlt wird, ergibt sich das aus der gemeinsamen Aushandlung mit dem Arbeitgeber.
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Re: Machen Marktlöhne überhaupt Sinn?

Beitrag von Adam Smith »

Sören74 hat geschrieben:(17 Nov 2021, 12:52)

Da gibt es wie gesagt gemeinsame Tarifabschlüsse zwischen staatlichen Arbeitgebern und Beamtenbund.
Ich meine dieses Gesetz.
Bundesbesoldungsgesetz

der Gesetzgeber bestimmt die Höhe der Besoldung, nicht die einzelnen Dienststellen
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Bundesbesoldungsgesetz
Das ist Kapitalismus:

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Re: Machen Marktlöhne überhaupt Sinn?

Beitrag von Realist2014 »

Liegestuhl hat geschrieben:(17 Nov 2021, 13:05)

Ja
Warum möchtest du die Gebührenordnungen abschaffen?
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Machen Marktlöhne überhaupt Sinn?

Beitrag von Sören74 »

Adam Smith hat geschrieben:(17 Nov 2021, 13:11)

Ich meine dieses Gesetz.



https://de.m.wikipedia.org/wiki/Bundesbesoldungsgesetz
Danke für die Info. Wie gesagt, es gibt Ausnahmen, wo nicht ein "Marktlohn" gezahlt wird, sondern der Staat die Höhe festlegt. Und das muss nicht unbedingt schlecht sein.
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Re: Machen Marktlöhne überhaupt Sinn?

Beitrag von Realist2014 »

Sören74 hat geschrieben:(17 Nov 2021, 13:21)

Danke für die Info. Wie gesagt, es gibt Ausnahmen, wo nicht ein "Marktlohn" gezahlt wird, sondern der Staat die Höhe festlegt. Und das muss nicht unbedingt schlecht sein.
Das geht aber nur bei staatlichen Unternehmen.
Das sollte klar sein.
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Machen Marktlöhne überhaupt Sinn?

Beitrag von Sören74 »

Realist2014 hat geschrieben:(17 Nov 2021, 13:23)

Das geht aber nur bei staatlichen Unternehmen.
Das sollte klar sein.
Ja klar.
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Re: Machen Marktlöhne überhaupt Sinn?

Beitrag von Skull »

franktoast hat geschrieben:(17 Nov 2021, 13:00)

Und der Wettbewerb der Ideen usw. läuft nicht mehr, wenn jeder Softwareentwickler das Gleiche verdient?
???

Wenn jeder das gleiche verdient…welche Gründe sollte es haben, den Arbeitgeber noch zu wechseln ?
Oder neue Arbeitnehmer zu bekommen ?

So langsam habe ich das Gefühl, Du willst hier nur rumulken.

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Re: Machen Marktlöhne überhaupt Sinn?

Beitrag von Skull »

Sören74 hat geschrieben:(17 Nov 2021, 13:21)

Danke für die Info. Wie gesagt, es gibt Ausnahmen, wo nicht ein "Marktlohn" gezahlt wird,
sondern der Staat die Höhe festlegt. Und das muss nicht unbedingt schlecht sein.
Und der Staat bewegt sich im luftleeren Raum ? :?:

Steht nicht im „Wettbewerb“ mit anderen Arbeitsplätzen und deren Attraktivität ?

Für die Arbeitnehmer (Beamte) spielt es keinerlei Rolle, was um sie herum bezahlt und verdient wird ?

Man geht zum Staat und dann ist es egal, was man für ein Gehalt bekommt ? :?: :?:

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Re: Machen Marktlöhne überhaupt Sinn?

Beitrag von conscience »

franktoast hat geschrieben:(17 Nov 2021, 08:19)

Darf ich fragen, wie deine Einstellung zu Mindestlöhnen oder Maximalmieten ist? Worauf ich bei dem Thread ja eigentlich hinaus wollte ist, dass mir ein Mindestlohnbefürworter erklärt, worin der Vorteil von Marktlöhnen sei. Leider schweigen die hier alle.
Schauen Sie dort bitte
https://www.politik-forum.eu/viewtopic. ... 6#p5113746

Was Mieten betrifft, habe ich keinen blassen Schimmer (als Egt.).
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Re: Machen Marktlöhne überhaupt Sinn?

Beitrag von BlueMonday »

Skull hat geschrieben:(17 Nov 2021, 14:33)

So langsam habe ich das Gefühl, Du willst hier nur rumulken.

mfg
Da verkennst du ihn.
Das ist ja ein bewährtes Gedankenexperiment: Man stellt sich kontrafaktisch vor, dass es eine Institution (Markt, Eigentum, Geld etc.) nicht mehr gäbe und kommt dann -vielleicht- zur Einsicht, welchen Nutzen und Sinn jene Institution hat.
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Re: Machen Marktlöhne überhaupt Sinn?

Beitrag von Liegestuhl »

franktoast hat geschrieben:(17 Nov 2021, 13:00)

Und der Wettbewerb der Ideen usw. läuft nicht mehr, wenn jeder Softwareentwickler das Gleiche verdient?
Wenn ich wüsste, dass es Länder gibt, in denen es den Einheitslohn nicht gibt, würde ich versuchen dort in die SWE zu gehen.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
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Re: Machen Marktlöhne überhaupt Sinn?

Beitrag von Realist2014 »

Liegestuhl hat geschrieben:(17 Nov 2021, 14:48)

Wenn ich wüsste, dass es Länder gibt, in denen es den Einheitslohn nicht gibt, würde ich versuchen dort in die SWE zu gehen.

das passierte ja in D von 1950 bis zum Mauerbau..( allerdings nicht SWE)
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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franktoast
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Re: Machen Marktlöhne überhaupt Sinn?

Beitrag von franktoast »

Sören74 hat geschrieben:(17 Nov 2021, 13:06)

Ein SW-Entwickler hat verschiedene Aufgaben, mit unterschiedlichen Anforderungen. Entsprechend gibt es in dem Beruf verschiedene tarifliche Einstufungen. Oder wenn nicht nach Tarif bezahlt wird, ergibt sich das aus der gemeinsamen Aushandlung mit dem Arbeitgeber.
Man könnte ja ein entsprechend detailierte Lohntabelle erstellen. Ist der Aufwand es wirklich wert, um da ungerechte Löhne zu haben? Ungleicher Lohn für gleiche Arbeit? Außerdem richtet sich der Lohn dann nach ökonomisch sinnvollen Werten, die die Politik überblicken kann und nicht nach der Willkür einzelner Arbeitgeber.
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
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Re: Machen Marktlöhne überhaupt Sinn?

Beitrag von Skull »

franktoast hat geschrieben:(17 Nov 2021, 15:58)

Außerdem richtet sich der Lohn dann nach ökonomisch sinnvollen Werten,
die die Politik überblicken kann und nicht nach der Willkür einzelner Arbeitgeber.
Lohn nach „ökonomisch … sinnvollen … Werte“ -> die die POLITIK überblicken kann.

„Willkür einzelner Arbeitgeber“

So langsam driftet es (Du) ab. :D

Es gibt Arbeitsverträge. Die werden von 2 Seiten unterschrieben.

mfg
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Re: Machen Marktlöhne überhaupt Sinn?

Beitrag von Realist2014 »

franktoast hat geschrieben:(17 Nov 2021, 15:58)

Man könnte ja ein entsprechend detailierte Lohntabelle erstellen. Ist der Aufwand es wirklich wert, um da ungerechte Löhne zu haben? Ungleicher Lohn für gleiche Arbeit? Außerdem richtet sich der Lohn dann nach ökonomisch sinnvollen Werten, die die Politik überblicken kann und nicht nach der Willkür einzelner Arbeitgeber.
es gibt doch Tariflöhne.....
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Re: Machen Marktlöhne überhaupt Sinn?

Beitrag von Moses »

Sören74 hat geschrieben:(17 Nov 2021, 13:01)

Da die Tarifabschlüsse regelmäßig übernommen werden, entspricht das natürlich einer gewerkschaftlichen Aushandlung.
Zum einen werden Tarifabschlüsse nicht zwingend übernommen, nicht in der Höhe und auch nicht solche, die sich nur indirekt auf die Besoldung auswirken, zum anderen erfolgt die Übernahme meist zeitlich versetzt und eine irgendwie geartete Verpflichtung für den Dienstherren besteht schon gar nicht.
Deine Aussage ist mithin schlicht falsch.
Der Herr gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich nicht hinnehmen kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Sören74

Re: Machen Marktlöhne überhaupt Sinn?

Beitrag von Sören74 »

Skull hat geschrieben:(17 Nov 2021, 14:36)

Und der Staat bewegt sich im luftleeren Raum ? :?:

Steht nicht im „Wettbewerb“ mit anderen Arbeitsplätzen und deren Attraktivität ?

Für die Arbeitnehmer (Beamte) spielt es keinerlei Rolle, was um sie herum bezahlt und verdient wird ?

Man geht zum Staat und dann ist es egal, was man für ein Gehalt bekommt ? :?: :?:

mfg
Deine vier Suggestivfragen stehen doch jetzt gar nicht im Widerspruch zu meiner Aussage. :)
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Re: Machen Marktlöhne überhaupt Sinn?

Beitrag von Skull »

Sören74 hat geschrieben:(17 Nov 2021, 17:27)

Deine vier Suggestivfragen stehen doch jetzt gar nicht im Widerspruch zu meiner Aussage. :)
Das richtet sich ja in erster Linie an franktoast und seinen „Gedanken“…

mfg
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Re: Machen Marktlöhne überhaupt Sinn?

Beitrag von Sören74 »

franktoast hat geschrieben:(17 Nov 2021, 15:58)

Man könnte ja ein entsprechend detailierte Lohntabelle erstellen. Ist der Aufwand es wirklich wert, um da ungerechte Löhne zu haben? Ungleicher Lohn für gleiche Arbeit? Außerdem richtet sich der Lohn dann nach ökonomisch sinnvollen Werten, die die Politik überblicken kann und nicht nach der Willkür einzelner Arbeitgeber.
Die Frage ist, wie Du Gerechtigkeit oder Ungerechtigkeit bei Löhnen definierst. Wenn verschiedene Menschen für unterschiedliche Aufgaben unterschiedliche Gehälter bekommen, sehe ich das erstmal nicht als ungerecht an. Von gleicher Arbeit hast Du nicht gesprochen, sondern von dergleichen Berufsbezeichnung. Und zum Glück sind in der Regel Gehälter nicht nur von der Willkür der Arbeitgeber abhängig.
Sören74

Re: Machen Marktlöhne überhaupt Sinn?

Beitrag von Sören74 »

Moses hat geschrieben:(17 Nov 2021, 17:09)

Zum einen werden Tarifabschlüsse nicht zwingend übernommen, nicht in der Höhe und auch nicht solche, die sich nur indirekt auf die Besoldung auswirken, zum anderen erfolgt die Übernahme meist zeitlich versetzt und eine irgendwie geartete Verpflichtung für den Dienstherren besteht schon gar nicht.
Deine Aussage ist mithin schlicht falsch.
Wann wurde das letzte Mal ein Tarifabschluss nicht übernommen?
Sören74

Re: Machen Marktlöhne überhaupt Sinn?

Beitrag von Sören74 »

Skull hat geschrieben:(17 Nov 2021, 17:29)

Das richtet sich ja in erster Linie an franktoast und seinen „Gedanken“…

mfg
Gut, dann kannst Du vielleicht ein @franktoast dransetzen. :)
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Re: Machen Marktlöhne überhaupt Sinn?

Beitrag von Moses »

Sören74 hat geschrieben:(17 Nov 2021, 17:33)

Wann wurde das letzte Mal ein Tarifabschluss nicht übernommen?
Zum einen wird er seit Jahren nicht in voller Höhe angenommen und zum anderen - es spielt überhaupt keine Rolle!

Ein Beamtenverhältnis ist ein öffentlich rechtliches Dienst- und Treueverhältnis und eben kein Vertrag, nichts an diesem Verhältnis ist verhandelbar, das sieht das öffentliche Recht eben nicht vor und zwar unabhängig davon, ob Du das verstehen willst oder eben nicht.
Der Herr gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich nicht hinnehmen kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
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