Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

H2O hat geschrieben:(26 Feb 2021, 22:12)

Hier verquirlen Sie aber gleich mehrere Themen. Ich will den Handel und Beziehungen mit Rußland. Sie wollen mehr Sanktionen, damit der Handel nicht stattfindet.

Über die Entstehung des Kosovo und über die Krim kann man streiten. Und Sie wollen streitige Fragen miteinander verknüpfen und sagen "Kalter Krieg". Und ich will nur russisches Gas und mit niemandem Streit. Kosovo abgehakt; Krim abgehakt.
Die Themen sind hier aufgetaucht, wie von Zauberhand. Auffällig ist dabei eben die Sollbruchlinie - wer für die Röhre ist, hat auch Verständnis für die Krim-Eroberung, aber wenig Verständnis für Kosovo, und umgekehrt.
Sicherlich kann man über alles streiten, wurde im Kalten Krieg doch auch gemacht.
Vermutlich ist jedem die strategische Bedeutung der Röhre klar, man spricht nur nicht offen darüber.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

Teeernte hat geschrieben:(26 Feb 2021, 20:52)

Wir wissen - was die Russen NICHT wollen.....Ukrainische Verhältnisse...!! >> Jede Menge >>>"Hilfe" aus dem Westen. :D :D :D

Das Regime ist offenbar auch bereit, das Verhältnis eines frostigen Konfliktes mit der eigenen Bevölkerung einzugehen.
Stimmt - Die Autonome Republik Krim wird nicht mehrheitlich von Ukrainern bewohnt.
Nicht jeder Russe heißt Putin, manche heißen auch Nawalny.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Troh.Klaus »

DarkLightbringer hat geschrieben:(26 Feb 2021, 21:06)
Über Unregelmässigkeiten wird regelmässig berichtet.
Ja, das ganze letzte Jahr. Aus den USA, nicht wahr. Top 2 nach Corona.
Die Besatzungsmacht auf der Krim kann ihre Anführer selbst bestimmen, sollte aber die Zivilbevölkerung nicht drangsalieren.
Tut sie das denn? Du hast doch sicher einen ganzen Sack voll Beispielen.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Teeernte »

H2O hat geschrieben:(26 Feb 2021, 22:29)

Ich meine, daß die Sowjetunion aus Deutschland abgezogen war. Die Sowjetunion zerfiel erst etwas später.
Nun - ich hab mit denen "gedient" - die zur Wende mit den "Russen" verhandelt haben.

Die 2. Garde-Panzerarmee und 3. Allgemeine Rotbanner-Armee - die wollten gern "bleiben". Von der BEL (Bezirkseinsatzleitung) in Insellage wurde ein Bleiberecht zugesichert.

....die die dann nachhause gefahren sind - hatten mit FRAU und KINDERN 2 Jahre ZELT in SU// Russland !

Versucht mir bitte nicht - die Geschichte zu erklären - da war ich näher dran.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

Troh.Klaus hat geschrieben:(26 Feb 2021, 22:49)

Ja, das ganze letzte Jahr. Aus den USA, nicht wahr. Top 2 nach Corona.
Sie diskutieren halt gern, letztlich ist aber Trump ganz banal abgewählt worden.
Wie lange will Putin Frontmann spielen - bis 2036? Eine banale Abwahl kommt wohl eher nicht in Frage und die Diskussion wird vorrangig mit dem Schlagstock geführt.
Tut sie das denn? Du hast doch sicher einen ganzen Sack voll Beispielen.
Der Ukraine-Strang ist voll mit Details rund um den Konflikt allgemein.

Einer der prominentesten Fälle wäre aber der des Filmregisseurs Oleg Senzow, der als Besatzungskritiker von der Krim nach Russland verschleppt worden ist - und mittlerweile wieder frei kam.

Die Gasröhre wird also die Spannungen nach vorne bringen.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von H2O »

DarkLightbringer hat geschrieben:(26 Feb 2021, 22:35)
...

Vermutlich ist jedem die strategische Bedeutung der Röhre klar, man spricht nur nicht offen darüber.
Sehe ich völlig anders. Strategisch ist es für Deutschland wichtig, möglichst günstig und verläßlich mit Gas versorgt zu werden; wichtig für unsere Energiewende. Wenn das nicht gewährleistet ist, dann können die Rohre dem Hochofen zugeführt werden. Bis Ende Mai 2021 müssen wir uns noch gedulden... dann kommt Gas.

Strategisch ab zu lehnen ist ein Dauerstreit mit Rußland über die Krim. Das Ding ist gelaufen und nicht mehr verhandelbar.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Teeernte »

DarkLightbringer hat geschrieben:(26 Feb 2021, 23:06)

Die Gasröhre wird also die Spannungen nach vorne bringen.
Da geh ich mit - der Rest - nun ja ....da hat jeder seine Sicht.

Der Ukraine wird der Gaskubikmeter einzeln vorgezählt werden - und die Deutschen Verbraucher werden das Ukrainische Freibier zahlen dürfen - zusätzlich zur CO2 "Abgabe".
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

H2O hat geschrieben:(26 Feb 2021, 23:11)

Sehe ich völlig anders. Strategisch ist es für Deutschland wichtig, möglichst günstig und verläßlich mit Gas versorgt zu werden; wichtig für unsere Energiewende. Wenn das nicht gewährleistet ist, dann können die Rohre dem Hochofen zugeführt werden. Bis Ende Mai 2021 müssen wir uns noch gedulden... dann kommt Gas.
Das unnütze, teure und umweltschädliche Putin-Schröder-Projekt dient nur einem Zweck - den Krieg fortzusetzen.
Aber, noch im März wird es auf höchster Ebene multilaterale Beratungen geben. Man könnte sich auf eine gemeinsame Linie einigen, die Handlungsfähigkeit und den festen Willen zur Verteidigung der Freiheit signalisiert.
Strategisch ab zu lehnen ist ein Dauerstreit mit Rußland über die Krim. Das Ding ist gelaufen und nicht mehr verhandelbar.
Über Aggression nicht mehr zu reden ist keine Strategie, sondern eine Kapitulation.
Deutschland hat eigene historische Erfahrungen mit der Teilung des Landes gemacht, ebenso mit lang eingefrorenen Konflikten. Aber auch damit, wie eine Mauer plötzlich fällt und Feinde von früher zu Freunden werden.
Deswegen ist es das einzig Richtige, jenen die Hand zu reichen, die um ihre Freiheit ringen, einschließlich unseren russischen Freunden in der Zivilgesellschaft, aber natürlich auch den Ukrainern, die Europäer sein wollen.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Teeernte »

DarkLightbringer hat geschrieben:(27 Feb 2021, 00:08)

Das unnütze, teure und umweltschädliche Putin-Schröder-Projekt dient nur einem Zweck - den Krieg fortzusetzen.
Aber, noch im März wird es auf höchster Ebene multilaterale Beratungen geben. Man könnte sich auf eine gemeinsame Linie einigen, die Handlungsfähigkeit und den festen Willen zur Verteidigung der Freiheit signalisiert.


Über Aggression nicht mehr zu reden ist keine Strategie, sondern eine Kapitulation.
Deutschland hat eigene historische Erfahrungen mit der Teilung des Landes gemacht, ebenso mit lang eingefrorenen Konflikten. Aber auch damit, wie eine Mauer plötzlich fällt und Feinde von früher zu Freunden werden.
Deswegen ist es das einzig Richtige, jenen die Hand zu reichen, die um ihre Freiheit ringen, einschließlich unseren russischen Freunden in der Zivilgesellschaft, aber natürlich auch den Ukrainern, die Europäer sein wollen.
Nun - hier ist D - (NICHT USA - da könnte man mit solch REDEN einen Bierdeckel gewinnen) . Wenn JEDER eine WAFFE im HAUS hätte (NRA) - wär die Lage möglicherweise anders . Eine Frage der HERANGEHENSWEISE. Man wünscht FRIEDLICHE Untertanen in D.

Zuerst wird gefragt - mit was heiz ich morgen ? ...und was KOSTES ->> die UKRAINE und die anderen Russen ?

Nun komm nicht - mit dem "ALTEN" Rohr. - DAS hätte früher gereicht . DIE neue LAGE ist - eben nicht die ALTE !!
Die GerdGAS will mit 10 Mrd EINSATZ 30 MRD GEWINN . Egal ob du nun fertig bauen lässt - oder nicht. Es wird - teuer.

Hand reichen ? :D :D :D Europäer ? Noch was ? ....Türken ?

Probiers mal.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von H2O »

DarkLightbringer hat geschrieben:(27 Feb 2021, 00:08)

Das unnütze, teure und umweltschädliche Putin-Schröder-Projekt dient nur einem Zweck - den Krieg fortzusetzen.
Aber, noch im März wird es auf höchster Ebene multilaterale Beratungen geben. Man könnte sich auf eine gemeinsame Linie einigen, die Handlungsfähigkeit und den festen Willen zur Verteidigung der Freiheit signalisiert.


Über Aggression nicht mehr zu reden ist keine Strategie, sondern eine Kapitulation.
Deutschland hat eigene historische Erfahrungen mit der Teilung des Landes gemacht, ebenso mit lang eingefrorenen Konflikten. Aber auch damit, wie eine Mauer plötzlich fällt und Feinde von früher zu Freunden werden.
Deswegen ist es das einzig Richtige, jenen die Hand zu reichen, die um ihre Freiheit ringen, einschließlich unseren russischen Freunden in der Zivilgesellschaft, aber natürlich auch den Ukrainern, die Europäer sein wollen.
Traumtänzereien, große Reden zum Fenster hinaus, die zu gar nichts führen; weder zum friedlichen Umgang mit Rußland noch in der Ukraine mit Rußland noch zum Gas. Den Weg müssen Sie allein gehen.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Kohlhaas »

H2O hat geschrieben:(26 Feb 2021, 21:11)

Aber der Ukrainer und Präsident der Sowjetunion Chruschtschow durfte das; schließlich war seine Geberlaune unantastbar. Bestimmt eine lupenrein demokratische Schenkung... oder so.
Eben. Da liegt die Wurzel der Probleme, die sich heute in der Ost-Ukraine und "gestern" auf der Krim gezeigt haben: Im "Vielvölkerstaat" Sowjetunion spielten Grenzen zwischen Ethnien aus ideologischen Gründen keine Rolle mehr, sie wurden auf Befehl des Obersten Sowjet für abgeschafft erklärt. Und dann wurden irgendwann willkürlich Landesgrenzen gezogen. Heute, nach dem Zusammenbruch der SU, rächt sich das. Heute sind zum Beispiel fast 40 Prozent der Bewohner der baltischen Staaten russischer Abstammung. In der Ost-Ukraine stellen Russen vielleicht sogar die Bevölkerungsmehrheit. Auf der Krim gibt es auch eine sehr gemischte Bevölkerung. Welche "Staatsangehörigen" wo leben, ist zur Streitfrage geworden, seit die "Brudervölker" sich zerstritten haben. Die Frage wird heute gern mal mit Gewalt beantwortet.

Eine ganz ähnliche Entwicklung mit ganz ähnlichen Ursachen haben wir nach dem Zusammenbruch Jugoslawiens gesehen. Da brachen ethnische Konflikte aus, die das osmanische Reich durch seine Ignoranz gegenüber ethnischen Unterschieden verursacht hatte. Auch da spielten willkürliche Grenzziehungen eine zentrale Rolle.

Zur Krim habe ich eine differenzierte Meinung. Völkerrechtlich gehört die zur Ukraine. Historisch gehörte sie seit Jahrhunderten zu Russland. Natürlich kann man sich Deiner Argumentation anschließen, dass völkerrechtlich eine "Abspaltung" vom "Mutterland" nur mit dessen Zustimmung zulässig ist. Das würde dann allerdings das Recht der Iren infrage stellen, sich Anfang des vergangenen Jahrhunderts von der britischen Kolonialmacht zu befreien. Oder das Recht Vietnams, sich von Frankreich loszusagen. Um nur zwei Beispiele zu nennen. Trotzdem bleibt die Besetzung der Krim durch Russland rechtswidrig. Die wurde vom Kreml nur mit der ach so bekannten Aussage legitimiert, dass die Krim-Russen um Hilfe gerufen hätten.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Kohlhaas »

DarkLightbringer hat geschrieben:(26 Feb 2021, 22:35)

Die Themen sind hier aufgetaucht, wie von Zauberhand. Auffällig ist dabei eben die Sollbruchlinie - wer für die Röhre ist, hat auch Verständnis für die Krim-Eroberung, aber wenig Verständnis für Kosovo, und umgekehrt.
Sicherlich kann man über alles streiten, wurde im Kalten Krieg doch auch gemacht.
Vermutlich ist jedem die strategische Bedeutung der Röhre klar, man spricht nur nicht offen darüber.
Da muss ich widersprechen! Die Sollbruchlinie ist nur entstanden, weil die Meinung vertreten wurde, dass NS2 ein strategisches Projekt Russlands sei und Deutschland in Abhängigkeit bringen würde. Das ist aber keineswegs herrschende Meinung. Es gibt durchaus Leute, die das anders sehen.

So bin ich gegen die Röhre (aber nur aus Umweltgesichtspunkten), sehe keine wachsende Abhängigkeit von Russland, habe trotzdem kein Verständnis für die Krim-Eroberung und halte die damalige Nato-Intervention im Kosovo für völlig gerechtfertigt.

Die Sollbruchlinie verläuft woanders. Sie verläuft zwischen den Menschen, die eine Sanktionspolitik gegenüber Russland befürworten, und den Menschen, die eine reine Sanktionspolitik für schädlich halten. NS2 hat damit nur am Rande zu tun.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Kohlhaas »

DarkLightbringer hat geschrieben:(27 Feb 2021, 00:08)Aber, noch im März wird es auf höchster Ebene multilaterale Beratungen geben. Man könnte sich auf eine gemeinsame Linie einigen, die Handlungsfähigkeit und den festen Willen zur Verteidigung der Freiheit signalisiert.
Wenn man die Freiheit verteidigen will, dann reicht es nicht, bei NS2 den Hahn abzudrehen. Dazu müsste man eine glaubwürdige Verteidigungsfähigkeit herstellen.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Audi »

Kohlhaas hat geschrieben:(27 Feb 2021, 13:04)

Wenn man die Freiheit verteidigen will, dann reicht es nicht, bei NS2 den Hahn abzudrehen. Dazu müsste man eine glaubwürdige Verteidigungsfähigkeit herstellen.
1000 Milliarden reichen wohl nicht :D 2000 wäre wohl besser, oder?
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

Audi hat geschrieben:(27 Feb 2021, 13:07)

1000 Milliarden reichen wohl nicht :D 2000 wäre wohl besser, oder?
Das Totrüsten der SU hat doch gut funktioniert.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Teeernte »

DarkLightbringer hat geschrieben:(27 Feb 2021, 13:31)

Das Totrüsten der SU hat doch gut funktioniert.
Da hat auch der WESTEN sich noch nicht auf GERD-Gas "spezialisiert - dass von Ru gegen EURONEN verkauft wird.

122,6 Mrd Euro für die RUSSISCHE Rüstung.


Nun - ich würd ja versuchen da Abrüstung zu machen - und dass die Russen verfressen zu lassen. Die "gewöhnen" sich an das fette Essen!

Das mit den Panzern und Flugzeugen kann Putin - soviel wie GAS durchs Rohr geht - und ein paar Tropfen Öl mehr.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Kohlhaas »

Audi hat geschrieben:(27 Feb 2021, 13:07)

1000 Milliarden reichen wohl nicht :D 2000 wäre wohl besser, oder?
Bitte! Erst lesen, dann denken, dann schreiben!

Die Rüstungsausgaben Deutschlands betragen derzeit weniger als 50 Milliarden Euro im Jahr. Was die EU betrifft:

"Laut Verteidigungsagentur beliefen sich die Verteidigungsausgaben der Mitgliedstaaten im Jahr 2018 zusammengenommen auf 223,4 Milliarden Euro."

Das Zitat stammt aus einer Veröffentlichung der Linkspartei, die jetzt sicher nicht im Verdacht steht, "russlandfeindlich" eingestellt zu sein.

https://www.dielinke-europa.eu/de/artic ... stieg.html

Für die angeblichen "1000 Milliarden", von denen Du geschrieben hast, hast Du ja sicher einen Beleg. Oder etwa nicht??? ;)

Nebenbei: Solche "Zahlenspiele" sagen in der EU (leider) wenig über Verteidigungsfähigkeit aus.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Orbiter1 »

DarkLightbringer hat geschrieben:(27 Feb 2021, 13:31)

Das Totrüsten der SU hat doch gut funktioniert.
Wer soll denn Russland totrüsten? Die bis zur Halskrause verschuldeten USA, deren Infrastruktur so erbärmlich ist, dass der Bundesstaat Texas vor kurzem nur mit Riesenglück einen wochenlangen Blackout vermeiden konnte, jedenfalls nicht. Und in Sachen Verschuldung ist die EU den Amis auf den Fersen.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Cobra9 »

Audi hat geschrieben:(27 Feb 2021, 13:07)

1000 Milliarden reichen wohl nicht :D 2000 wäre wohl besser, oder?

Keine Nation gibt 1000 Milliarden aus oder 2000. Vor allem nicht die EU Staaten . Woher hast Du denn deine Phantasie Zahlen?

Russia Today? Selbst Deutschland ist mit den 2% irgendwie nicht mal nah dran. Was Wir tun müssen in Deutschland ist eine glaubwürdige Verteidigung zu etablieren mit modernen Streitkräften.

Falls jemand tatsächlich wieder mal Krieg führen will.

Ansonsten weg schnellstmöglich von Fossil-Projekten und Alternative Energien nutzen. Eine langfristige Partnerschaft für Grünen Wasserstoff mit Afrika sollte man schnell etablieren. Das ist hilfreich für alle Seiten
Zuletzt geändert von Cobra9 am Sa 27. Feb 2021, 14:10, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Kohlhaas »

Orbiter1 hat geschrieben:(27 Feb 2021, 13:48)

Wer soll denn Russland totrüsten? Die bis zur Halskrause verschuldeten USA, deren Infrastruktur so erbärmlich ist, dass der Bundesstaat Texas vor kurzem nur mit Riesenglück einen wochenlangen Blackout vermeiden konnte, jedenfalls nicht. Und in Sachen Verschuldung ist die EU den Amis auf den Fersen.
Ähhhh... Das meinst Du jetzt nicht ernst, oder? Lies mal nach, wie hoch die Militärausgaben der USA im Vergleich zu Russland sind. Danach solltest Du nochmal schauen, wie groß die Volkswirtschaften sind und welche Wertschöpfung da jeweils dahintersteht.

Die USA müssen gar nichts machen. Russland wird sich schon selber totrüsten.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Audi »

Wie viel gibt denn die Nato aus? Wie viel Flugzeuge und Schiffe hat denn die NATO? Und wie viel hat Russland. Wer noch mehr Geld fördert hat sie nicht alle
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von H2O »

Kohlhaas hat geschrieben:(27 Feb 2021, 12:46)

Eben. Da liegt die Wurzel der Probleme, die sich heute in der Ost-Ukraine und "gestern" auf der Krim gezeigt haben: Im "Vielvölkerstaat" Sowjetunion spielten Grenzen zwischen Ethnien aus ideologischen Gründen keine Rolle mehr, sie wurden auf Befehl des Obersten Sowjet für abgeschafft erklärt. Und dann wurden irgendwann willkürlich Landesgrenzen gezogen. Heute, nach dem Zusammenbruch der SU, rächt sich das. Heute sind zum Beispiel fast 40 Prozent der Bewohner der baltischen Staaten russischer Abstammung. In der Ost-Ukraine stellen Russen vielleicht sogar die Bevölkerungsmehrheit. Auf der Krim gibt es auch eine sehr gemischte Bevölkerung. Welche "Staatsangehörigen" wo leben, ist zur Streitfrage geworden, seit die "Brudervölker" sich zerstritten haben. Die Frage wird heute gern mal mit Gewalt beantwortet.

Eine ganz ähnliche Entwicklung mit ganz ähnlichen Ursachen haben wir nach dem Zusammenbruch Jugoslawiens gesehen. Da brachen ethnische Konflikte aus, die das osmanische Reich durch seine Ignoranz gegenüber ethnischen Unterschieden verursacht hatte. Auch da spielten willkürliche Grenzziehungen eine zentrale Rolle.

Zur Krim habe ich eine differenzierte Meinung. Völkerrechtlich gehört die zur Ukraine. Historisch gehörte sie seit Jahrhunderten zu Russland. Natürlich kann man sich Deiner Argumentation anschließen, dass völkerrechtlich eine "Abspaltung" vom "Mutterland" nur mit dessen Zustimmung zulässig ist. Das würde dann allerdings das Recht der Iren infrage stellen, sich Anfang des vergangenen Jahrhunderts von der britischen Kolonialmacht zu befreien. Oder das Recht Vietnams, sich von Frankreich loszusagen. Um nur zwei Beispiele zu nennen. Trotzdem bleibt die Besetzung der Krim durch Russland rechtswidrig. Die wurde vom Kreml nur mit der ach so bekannten Aussage legitimiert, dass die Krim-Russen um Hilfe gerufen hätten.
Nein, aus meiner Sicht blieben die Außengrenzen der baltischen Staaten nach ihrer Einverleibung in die Sowjetunion unverändert. Aber es gab eine sowjetische Nationalitätenpolitik, die ein für alle Male sicher stellen wollte, daß diese Staaten nicht wieder die SU verlassen könnten. Also wurden systematisch Russen angesiedelt. Daher stammt vermutlich auch die Ausgrenzung von ethnischen Russen aus den baltischen Gesellschaften. Der Wunsch nach "Heimholung russischer Erde" ist dort auf lange Sicht vereitelt durch deren NATO-Mitgliedschaft und damit Existenzgarantie.

Die Ukraine und Weißrußland haben eine verworrenere Geschichte, die mit der "Westverschiebung Polens" verbunden ist. Beide ehemalige Sowjetrepubliken haben also einen Geländegewinn in ihre Selbstbestimmung mitgenommen. Ich meine auch, daß dies für unseren EU-Partner Litauen zutrifft. Litauen war aber geschichtlich mit Polen verbunden im Polnisch-Litauischen Reich, so daß das Unrechtsgefühl der polnischen Minderheit sich dort in Grenzen hält. Auch wurden wiederholt polnisch-stämmige Mitbürger zu litauischen Ministern ernannt. Also, da wird sich nicht viel tun.

Man muß sehen, daß Polen nach dem 1. Weltkrieg ein Vielvölkerstaat war, der eben durch militärische Erfolge der Sowjetunion abgerungen worden war. Speziell in der westlichen Ukraine lebte eine starke polnische Minderheit... die zum größeren Teil nach 1945 in die deutschen Ostgebiete umgesiedelt wurden. Ähnlich wohl auch Weißrußland, wo es immer noch eine polnischsprachige Minderheit gibt, die aber unter der betont nationalistischen weißrussischen Führung keine besonderen Entfaltungsmöglichkeiten hat. Meine Beobachtung ist schon so, daß die national-klerikale polnische Regierung mit diesen Zuständen nicht sonderlich glücklich ist. Aber an eine Gebietsstreitigkeit mit Polen glaube ich in keinem der drei Nachfolgestaaten der SU Litauen, Weißrußland und Ukraine.

Im Osten der Ukraine leben mehrheitlich Russen; ob dort nun systematisch angesiedelt oder schon zur Zarenzeit dort zu Hause... das ist fast gleichgültig. Man muß damit rechnen, daß ein nationalistisch geführtes Rußland sich bei günstiger Gelegenheit den Südosten der Ukraine einverleibt. Dort sind russischsprachige Ukrainer keine vernachlässigbare Minderheit. Dementsprechende Spannungen und Trennungsbestrebungen gibt es reichlich mit russischer Unterstützung.
https://de.wikipedia.org/wiki/Donezbeck ... up2001.PNG

Mir ist nicht klar, ob die NATO oder die EU oder beide die Ukraine davor bewahren könnten. Beide Organisatione (NATO, EU) haben sich jedenfalls nicht bereit gefunden, die Ukraine unter ihren Schirm zu nehmen. Die Ukraine hat keine Bestandsgarantie über die OSZE und das Völkerrecht hinaus, die Dritte zum Eingreifen zugunsten der Ukraine veranlassen könnte. Rußland muß die günstige Gelegenheit abpassen; dann war's das. So wie in Georgien-Abchasien, Georgien-Südossetien oder der Krim. Das Völkerrecht gibt es für Rußland nur so lange, wie ein Mächtiger für seine Einhaltung sorgt!

So ist das nun einmal mit Nationalisten; man kann den Stellenwert der EU als friedenserhaltende Organisation in Europa gar nicht hoch genug einschätzen!
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Kohlhaas »

Audi hat geschrieben:(27 Feb 2021, 14:15)

Wie viel gibt denn die Nato aus? Wie viel Flugzeuge und Schiffe hat denn die NATO? Und wie viel hat Russland. Wer noch mehr Geld fördert hat sie nicht alle
Was sollen diese Fragen? Hier geht es doch gerade darum, dass die EU oder nur Deutschland sich durch NS2 von Russland abhängig machen könnte.

Dass Russland gegen die Nato chancenlos ist, hat mit NS2 nun wirklich gar nichts zu tun.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Orbiter1 »

Kohlhaas hat geschrieben:(27 Feb 2021, 14:08)

Ähhhh... Das meinst Du jetzt nicht ernst, oder? Lies mal nach, wie hoch die Militärausgaben der USA im Vergleich zu Russland sind. Danach solltest Du nochmal schauen, wie groß die Volkswirtschaften sind und welche Wertschöpfung da jeweils dahintersteht.
Dann schauen sie sich mal an wieviele Militärbasen die USA im Ausland unterhält (ca 800) und wieviele Russland (ca 20). Und wer durch die aufsteigende Militärmacht China herausgefordert ist.
Die USA müssen gar nichts machen. Russland wird sich schon selber totrüsten.
Exakt das Gegenteil ist der Fall. Den USA bleibt durch die Herausforderung China gar nichts anderes übrig als sich an anderer Stelle zurückzuziehen. Totrüsten werden die Russland ganz sicher nicht.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Kohlhaas »

H2O hat geschrieben:(27 Feb 2021, 14:18)

Nein, aus meiner Sicht blieben die Außengrenzen der baltischen Staaten nach ihrer Einverleibung in die Sowjetunion unverändert.
Ja, mir ist schon klar, dass hier der Grund für unsere "Meinungsverschiedenheit" liegt. Deshalb schließe ich hier mal die Frage an, wie viel Zeit denn vergehen muss, bis die Außengrenzen eines Staates aus völkerrechtlicher Sicht eben NICHT mehr unveränderbar sind? Wir Deutschen haben inzwischen nach nur 80 Jahren akzeptiert, dass die "neuen" Grenzen in Mitteleuropa unveränderbar sein müssen. Die Iren hatten das auch nach 800 Jahren noch nicht akzeptiert - weshalb es heute eine Republik Irland gibt.
Aber es gab eine sowjetische Nationalitätenpolitik, die ein für alle Male sicher stellen wollte, daß diese Staaten nicht wieder die SU verlassen könnten.
Konnten die Nationalitäten ja auch nicht. Bis es die Sowjetunion nicht mehr gab. Beim Osmanischen Reich war das genauso. Auch da herrschte auf dem Balkan Friede, bis es das Osmanische Reich nicht mehr gab.
Also wurden systematisch Russen angesiedelt.
Eine weitere Parallele zum Balkan. Auch da wurden systematisch Menschen um- und angesiedelt. Das ging gut, solange es die "ordnende Herrschaft" der Osmanen noch gab. Als es die nicht mehr gab, waren die Gesellschaften ethnisch so vermischt, dass sie nicht mehr "entflochten" werden konnten. Selbst nach Dutzenden von Kriegen nicht.

Anmerkung am Rande: Im Grunde finde ich diese "Verflechtung" sehr erstrebenswert. In der EU passiert unter dem Stichwort "Personenfreizügigkeit" ja im Grunde nichts anderes. In der EU ist aber auch nie jemand in die Vereinigung "hineingezwungen" worden. Und alles, was hier passiert, ist demokratisch legitimiert.
Daher stammt vermutlich auch die Ausgrenzung von ethnischen Russen aus den baltischen Gesellschaften. Der Wunsch nach "Heimholung russischer Erde" ist dort auf lange Sicht vereitelt durch deren NATO-Mitgliedschaft und damit Existenzgarantie.
Nein. Widerspruch! In Russland gibt es heute nationalistisch motivierte Tendenzen, das Baltikum wieder "einzugemeinden". Die haben aber nichts mit "Heimholung russischer Erde" zu tun. Das Baltikum war nie "russische Erde". Die Forderung nach einer "Heimholung" basiert nur darauf, dass dort mal Russland und später die Sowjetunion geherrscht hat und dass dort wegen der ganzen Umsiedelungen heute viele russischstämmige Menschen leben.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Troh.Klaus »

Kohlhaas hat geschrieben:(27 Feb 2021, 16:06)
Was sollen diese Fragen? Hier geht es doch gerade darum, dass die EU oder nur Deutschland sich durch NS2 von Russland abhängig machen könnte.
Dass Russland gegen die Nato chancenlos ist, hat mit NS2 nun wirklich gar nichts zu tun.
Nun, noch ist Deutschland Teil der NATO. Dann kann es mit der Abhängigkeit von Russland so weit ja auch nicht her sein.

Es geht bei NS2 zunächst um wirtschaftliche Interessen, nicht um Deutschlands Abhängigkeit. Wenn User @Cobra9 z.B. in Erwägung zieht, dass die USA unter Biden NS2 tolerieren könne, falls Deutschland kräftig amerikanische Kampfjets und Waffensysteme kaufen würde (die etwas teurere Variante zu Scholz' Milliarden-Angebot für ein LNG-Terminal), weiß man, dass es ums Geschäft geht.

Und natürlich gibt es auch eine strategische Komponente, nicht erst seit User @Darklightbringer davon redet, dass "jetzt" die strategische Relevanz von NS2 offenkundig werde. Man glaubt, mit einem Stopp von NS2 Putin in die Bredouille bringen, ihm die Rote Karte zeigen zu können, ihn von weiteren Schandtaten in und gegen die Ukraine abhalten zu können oder, im günstigsten Falle, ihn selbst sogar zu Fall zu bringen, um danach mit einem "demokratischen" Nachfolger, z.B. Navalny, über die Krim, die Ostukraine, Georgien, Syrien, Libyen, Iran, usw. zu einem neuen Einvernehmen zu finden, das natürlich weitgehend den westlichen Vorstellungen entsprechen soll.

Wenn man sich da mal nicht in die eigene Tasche lügt.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Kohlhaas »

Troh.Klaus hat geschrieben:(27 Feb 2021, 16:34)

Nun, noch ist Deutschland Teil der NATO. Dann kann es mit der Abhängigkeit von Russland so weit ja auch nicht her sein.
Es geht bei NS2 zunächst um wirtschaftliche Interessen, nicht um Deutschlands Abhängigkeit.
Es mag Deiner Aufmerksamkeit entgangen sein, aber: Der Vorwurf der USA lautet, dass Deutschland durch NS2 von Russland abhängig wird. Genau dieses Argument wurde auch hier vertreten. Auf DIESE Argumente habe ich geantwortet. Dass Deutschland der Nato angehört, hat damit gar nichts zu tun. Es ist völlig auszuschließen, dass etwa die USA oder Kanada durch NS2 von Russland abhängig werden könnten. Die gehören aber beide ebenfalls der Nato an. Lassen wir also die Nato aus dem Spiel.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Troh.Klaus »

Kohlhaas hat geschrieben:(27 Feb 2021, 17:09)
Es mag Deiner Aufmerksamkeit entgangen sein, aber: Der Vorwurf der USA lautet, dass Deutschland durch NS2 von Russland abhängig wird. Genau dieses Argument wurde auch hier vertreten. Auf DIESE Argumente habe ich geantwortet. Dass Deutschland der Nato angehört, hat damit gar nichts zu tun. Es ist völlig auszuschließen, dass etwa die USA oder Kanada durch NS2 von Russland abhängig werden könnten. Die gehören aber beide ebenfalls der Nato an. Lassen wir also die Nato aus dem Spiel.
Es ist meiner Aufmerksamkeit nicht entgangen, dass die USA diesen "Vorwurf" postuliert. Und die NATO hat insofern etwas damit zu tun, dass Deutschland für Russland militärisch dadurch nicht in Reichweite liegt und daher auch kein entsprechendes Drohpotential aufbauen kann. Wirtschaftlich spielt Deutschland sowieso in einer anderen Liga. Und wenn das NS2-Gas tatsächlich überflüssig ist, wie hier ja von verschiedenen Usern behauptet wird, den selben, die die Abhängigkeit befürchten, zeigt das ja gerade, dass dies Befürchtung konstruiert ist und anderen Zielen dienen soll.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Kohlhaas »

Troh.Klaus hat geschrieben:(27 Feb 2021, 17:53)

Es ist meiner Aufmerksamkeit nicht entgangen, dass die USA diesen "Vorwurf" postuliert. Und die NATO hat insofern etwas damit zu tun, dass Deutschland für Russland militärisch dadurch nicht in Reichweite liegt und daher auch kein entsprechendes Drohpotential aufbauen kann.
Oh, jetzt geht es durcheinander und fängt an, ziemlich merkwürdig zu klingen. Deshalb hat mich ja Dein plötzlicher Schwenk auf die Nato so verwundert. Ich kann nur nochmal klarstellen: Weder die USA, noch die Nato, noch die Kritiker in der EU oder hier im Forum haben je behauptet, dass NS2 etwa die deutsche Nato-Mitgliedschaft infrage stellt. Was soll also der plötzliche Verweis auf die deutsche Nato-Mitgliedschaft? Die Nato hat genau gar nichts mit NS2 zu tun. Auf den letzten 15 Seiten drehte sich die Debatte ausschließlich darum, ob Deutschland energiepolitisch abhängig von Russland werden könnte. Warum Du plötzlich auf mögliche militärische Bedrohungen kommst, müsstest Du mal erklären.

Ich habe lediglich auf einen Beitrag eines anderen Users geantwortet, dass die "Sicherung der Freiheit Europas" nicht durch Abschaltung von NS2 gewährleistet werden kann, sondern nur durch Herstellung einer eigenen Verteidigungsfähigkeit. Und die ist halt gegenwärtig nicht gegeben. Wenn Du das so gedeutet haben solltest, dass ich einen unmittelbar bevorstehenden deutsch-russischen Krieg erwarte, dann müsste ich diese Auslegung als bewusst böswillig betrachten.
Wirtschaftlich spielt Deutschland sowieso in einer anderen Liga. Und wenn das NS2-Gas tatsächlich überflüssig ist, wie hier ja von verschiedenen Usern behauptet wird, den selben, die die Abhängigkeit befürchten, zeigt das ja gerade, dass dies Befürchtung konstruiert ist und anderen Zielen dienen soll.
Auch hier gilt wieder: Ich selbst bin das Gegenbeispiel. Ich vertrete die ganze Zeit die Auffassung, dass NS2 ökonomisch unsinnig und energiepolitisch falsch ist. Gleichzeitig vertrete ich die ganze Zeit die Auffassung, dass Deutschland selbst dann nicht in schreckliche Abhängigkeit von Russland geraten würde, wenn die Röhren ökonomisch sinnvoll und energiepolitisch richtig wären.

In einer Diskussion sollte man meiner Ansicht nach seine Aufmerksamkeit nicht nur auf einzelne, ganz bestimmte Beiträge konzentrieren. Und wenn man das unbedingt trotzdem machen will, dann sollte man das wenigstens nicht den falschen Leuten zur Last legen. Mich kannst Du mit den an mich gerichteten Zeilen jedenfalls nicht gemeint haben. Wenn einer von uns ein "kalter Krieger" ist, dann bin das jedenfalls ganz gewiss nicht ich.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Troh.Klaus »

Kohlhaas hat geschrieben:(27 Feb 2021, 19:25)
Oh, jetzt geht es durcheinander und fängt an, ziemlich merkwürdig zu klingen. Deshalb hat mich ja Dein plötzlicher Schwenk auf die Nato so verwundert. Ich kann nur nochmal klarstellen: Weder die USA, noch die Nato, noch die Kritiker in der EU oder hier im Forum haben je behauptet, dass NS2 etwa die deutsche Nato-Mitgliedschaft infrage stellt. Was soll also der plötzliche Verweis auf die deutsche Nato-Mitgliedschaft? Die Nato hat genau gar nichts mit NS2 zu tun. Auf den letzten 15 Seiten drehte sich die Debatte ausschließlich darum, ob Deutschland energiepolitisch abhängig von Russland werden könnte. Warum Du plötzlich auf mögliche militärische Bedrohungen kommst, müsstest Du mal erklären.
Wie ich auf NATO komme? Weil explizit in einigen Posts vor dem Deinigen die NATO Thema war. Ich habe das aufgegriffen und das "NS2-Abhängigkeitsargument" auch mit Hinweis auf die NATO als nicht valide angezweifelt.
Ich habe lediglich auf einen Beitrag eines anderen Users geantwortet, dass die "Sicherung der Freiheit Europas" nicht durch Abschaltung von NS2 gewährleistet werden kann, sondern nur durch Herstellung einer eigenen Verteidigungsfähigkeit. Und die ist halt gegenwärtig nicht gegeben. Wenn Du das so gedeutet haben solltest, dass ich einen unmittelbar bevorstehenden deutsch-russischen Krieg erwarte, dann müsste ich diese Auslegung als bewusst böswillig betrachten.
Dass die "Sicherung der Freiheit Europas" nicht durch die Abschaltung von NS2 gewährleistet wird - ganz klar d'accord. Sie wird aber auch nicht durch die Inbetriebnahme von NS2 gefährdet (siehst Du ja im Übrigen ähnlich, wenn ich Deine Beiträge richtig interpretiere). Selbstverständlich steht ein deutsch-russischer Krieg nicht bevor, schon gar nicht unmittelbar, aus Gründen. Das anzunehmen oder zu unterstellen wäre absurd.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von H2O »

Kohlhaas hat geschrieben:(27 Feb 2021, 16:22)

Ja, mir ist schon klar, dass hier der Grund für unsere "Meinungsverschiedenheit" liegt. Deshalb schließe ich hier mal die Frage an, wie viel Zeit denn vergehen muss, bis die Außengrenzen eines Staates aus völkerrechtlicher Sicht eben NICHT mehr unveränderbar sind? Wir Deutschen haben inzwischen nach nur 80 Jahren akzeptiert, dass die "neuen" Grenzen in Mitteleuropa unveränderbar sein müssen. Die Iren hatten das auch nach 800 Jahren noch nicht akzeptiert - weshalb es heute eine Republik Irland gibt.
Das irisch-englische Verhältnis hat geschichtliche und religiöse Gründe; eine ganz eigene Angelegenheit. Niemand läßt sich auf Dauer als Bürger 3. Klasse behandeln. Wenn die Herrschaft schwächelt, dann kippt das Ding.
Konnten die Nationalitäten ja auch nicht. Bis es die Sowjetunion nicht mehr gab. Beim Osmanischen Reich war das genauso. Auch da herrschte auf dem Balkan Friede, bis es das Osmanische Reich nicht mehr gab.


Eine weitere Parallele zum Balkan. Auch da wurden systematisch Menschen um- und angesiedelt. Das ging gut, solange es die "ordnende Herrschaft" der Osmanen noch gab. Als es die nicht mehr gab, waren die Gesellschaften ethnisch so vermischt, dass sie nicht mehr "entflochten" werden konnten. Selbst nach Dutzenden von Kriegen nicht.
Was will der eroberte Teil eines Reich tun, solange der Eroberer unendlich viel stärker ist? Dann ist eben der Unterlegene Sklave, ganz wie es der Herrschaft gefällt. Oder man verbrüdert sich auf Augenhöhe... da denke ich an Österreich-Ungarn. Hätten die Preussen mit "ihren" Polen besser auch machen sollen.
Anmerkung am Rande: Im Grunde finde ich diese "Verflechtung" sehr erstrebenswert. In der EU passiert unter dem Stichwort "Personenfreizügigkeit" ja im Grunde nichts anderes. In der EU ist aber auch nie jemand in die Vereinigung "hineingezwungen" worden. Und alles, was hier passiert, ist demokratisch legitimiert.
Ja, wer will denn gegen freiwillig gewählte Verflechtungen etwas einwenden? Das wäre ja fast vergleichbar mit dem Verbot einer Eheschließung über Landesgrenzen hinweg. Ich finde die EU genial!
Nein. Widerspruch! In Russland gibt es heute nationalistisch motivierte Tendenzen, das Baltikum wieder "einzugemeinden". Die haben aber nichts mit "Heimholung russischer Erde" zu tun. Das Baltikum war nie "russische Erde". Die Forderung nach einer "Heimholung" basiert nur darauf, dass dort mal Russland und später die Sowjetunion geherrscht hat und dass dort wegen der ganzen Umsiedelungen heute viele russischstämmige Menschen leben.
Da wird sich nichts dergleichen abspielen, so lange es die NATO gibt und die EU die baltischen Staaten als Teil der EU sieht. Die Ukraine hat in der Hinsicht zu lange gezaudert oder die NATO wollte nicht. Nebenbei: Die Bundeswehr unterhält eine symbolische Streitmacht in Litauen als Führungsgruppe der NATO Enhanced Forward Presence. Natürlich gemeinsam mit anderen NATO-Partnern.
https://en.wikipedia.org/wiki/NATO_Enha ... d_Presence
Genau zu diesem Zweck aufgebaut. Dann gäbe es nämlich bei russischen Übergriffigkeiten im Baltikum oder von Ostpreußen aus richtig Krieg... und den will Rußland ganz bestimmt vermeiden. Nix mit freundlichen grünen Männchen und russischen Soldaten auf Urlaub.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

Die neue US-Regierung hat ihre Position verdeutlicht.

Demnach könne das Vorgehen der USA die Partner nicht überraschen, denn man handele bei jedem Problem in Abstimmung mit Verbündeten und Partnern.
Der Rückzug von Firmen aus dem Projekt wird als Beleg dafür gewertet, dass dieses Vorgehen wirke.
Die Sanktionsankündigungen werden aufrecht erhalten.
"Wir haben deutlich gemacht, dass Unternehmen Sanktionen riskieren, wenn sie an Nord Stream 2 beteiligt sind."
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/un ... e-101.html

Meines Erachtens sollte sich Berlin dieser Haltung uneingeschränkt anschließen.
Es geht um die nationale Sicherheit und um das Einvernehmen mit engen Verbündeten und Partnern.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von H2O »

Meines Erachtens sollte die Bundesrepublik Deutschland ihre Selbstachtung bewahren und das tun, was ihr nützt. Das machen unsere Partner nämlich auch. Die Bundesrepublik sollte versuchen, den russischen Markt mit Qualitätswaren für die Entwicklung der Russischen Infrastruktur und für russische Privathaushalte zu bedienen und sich mit Gas bezahlen lassen. Wenn das nicht auf Augenhöhe funktioniert, dann müssen wir uns einen anderen Gaslieferanten suchen.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Orbiter1 »

H2O hat geschrieben:(28 Feb 2021, 07:27)

Meines Erachtens sollte die Bundesrepublik Deutschland ihre Selbstachtung bewahren und das tun, was ihr nützt. Das machen unsere Partner nämlich auch. Die Bundesrepublik sollte versuchen, den russischen Markt mit Qualitätswaren für die Entwicklung der Russischen Infrastruktur und für russische Privathaushalte zu bedienen und sich mit Gas bezahlen lassen. Wenn das nicht auf Augenhöhe funktioniert, dann müssen wir uns einen anderen Gaslieferanten suchen.
Die USA lassen das ganz einfach per Sanktionen nicht mehr funktionieren und haben beschlossen dass sie es nun sind, die Russland ablösen und ihr extrem klimaschädliches Fracking-Drecksgas nach Europa liefern. Und dazu noch die schwachsinnigen Sprüche mit der Abhängigkeit von russischem Erdgas, obwohl es inzwischen eine Flut von Alternativen gibt, die problemlos das russische Erdgas ersetzen können, falls man das möchte. Fehlt nur noch dass man Deutschland auffordert die jahrzehntelang aufgebauten Brücken nach Russland abzubrechen, damit die versammelten Vollidioten dieser Welt ihr Werk vollenden können.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von H2O »

Orbiter1 hat geschrieben:(28 Feb 2021, 07:44)

Die USA lassen das ganz einfach per Sanktionen nicht mehr funktionieren und haben beschlossen dass sie es nun sind, die Russland ablösen und ihr extrem klimaschädliches Fracking-Drecksgas nach Europa liefern. Und dazu noch die schwachsinnigen Sprüche mit der Abhängigkeit von russischem Erdgas, obwohl es inzwischen eine Flut von Alternativen gibt, die problemlos das russische Erdgas ersetzen können, falls man das möchte. Fehlt nur noch dass man Deutschland auffordert die jahrzehntelang aufgebauten Brücken nach Russland abzubrechen, damit die versammelten Vollidioten dieser Welt ihr Werk vollenden können.
Wenn ich die Sache zu entscheiden hätte, dann würde ich genau das tun, was das größere Potential hat. Nämlich Handel und Wandel mit Rußland voran bringen. Und unsere Stellung in der EU weiter ausbauen. Natürlich auch klar machen, daß Handstreichunternehmen wie im Fall der Krim oder Georgiens brandgefährlich sind, wenn sie damit liebäugeln sollten, gegen EU-Partner vorgehen zu wollen. Mit den USA sollten wir Partnerschaft auf Augenhöhe suchen. Unterordnung war vorgestern!
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

Kohlhaas hat geschrieben:(27 Feb 2021, 12:59)

Da muss ich widersprechen! Die Sollbruchlinie ist nur entstanden, weil die Meinung vertreten wurde, dass NS2 ein strategisches Projekt Russlands sei und Deutschland in Abhängigkeit bringen würde. Das ist aber keineswegs herrschende Meinung. Es gibt durchaus Leute, die das anders sehen.

So bin ich gegen die Röhre (aber nur aus Umweltgesichtspunkten), sehe keine wachsende Abhängigkeit von Russland, habe trotzdem kein Verständnis für die Krim-Eroberung und halte die damalige Nato-Intervention im Kosovo für völlig gerechtfertigt.

Die Sollbruchlinie verläuft woanders. Sie verläuft zwischen den Menschen, die eine Sanktionspolitik gegenüber Russland befürworten, und den Menschen, die eine reine Sanktionspolitik für schädlich halten. NS2 hat damit nur am Rande zu tun.
Deine Position dazu ist ja fraglos respektabel und glaubwürdig.

Sagen wir mal so, nicht wenige halten die geopolitischen Aspekte der Russland-Politik für bedeutsam.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

Teeernte hat geschrieben:(27 Feb 2021, 13:43)

Da hat auch der WESTEN sich noch nicht auf GERD-Gas "spezialisiert - dass von Ru gegen EURONEN verkauft wird.

122,6 Mrd Euro für die RUSSISCHE Rüstung.


Nun - ich würd ja versuchen da Abrüstung zu machen - und dass die Russen verfressen zu lassen. Die "gewöhnen" sich an das fette Essen!

Das mit den Panzern und Flugzeugen kann Putin - soviel wie GAS durchs Rohr geht - und ein paar Tropfen Öl mehr.
Mir wäre jedenfalls lieber, man würde in Verteidigungsfähigkeit und Solidarität investieren als in windige Geschäfte.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Cobra9 »

Orbiter1 hat geschrieben:(28 Feb 2021, 07:44)

Die USA lassen das ganz einfach per Sanktionen nicht mehr funktionieren und haben beschlossen dass sie es nun sind, die Russland ablösen und ihr extrem klimaschädliches Fracking-Drecksgas nach Europa liefern. Und dazu noch die schwachsinnigen Sprüche mit der Abhängigkeit von russischem Erdgas, obwohl es inzwischen eine Flut von Alternativen gibt, die problemlos das russische Erdgas ersetzen können, falls man das möchte. Fehlt nur noch dass man Deutschland auffordert die jahrzehntelang aufgebauten Brücken nach Russland abzubrechen, damit die versammelten Vollidioten dieser Welt ihr Werk vollenden können.
Die Brücken zerstört Russland ganz tatkräftig selbst. Oder hat man Russland gezwungen zu handeln wie es tut?

Blödsinn. Aktion - Reaktion. Der Brandstifter braucht nicht Jammern wenn es Konsequenzen gibt. Na ja Ablehnung was Fracking Gas angeht ja.
Nur vergiss nicht es ist die Bundesregierung wo den USA für Ns2 den Deal mehr Fracking Gas angeboten hat. Nicht umgekehrt.

Um ein Projekt zu retten das falsch ist will man noch Fracking Gas einsetzen im Deal. Wer auf solche Ideen kommt hat tatsächlich nicht mehr alle. Das die USA da nicht Nein sagen müssen ist wohl logisch. Die Zusammenarbeit mit Russland zu begrenzen bedeutet nicht Russland ohne Dialog stehen zu lassen.

Du gibst ja selbst zu zur Versorgung nicht notwendig unbedingt. Umwelt hilft es auch nicht nach den Erkenntnissen. Berlin sollte den Streitpunkt Ns2 ganz flott klären.

Sonst droht dieser Streitpunkt nämlich zu einem schweren diplomatischen Problem zu werden langfristig mehr als eh schon. Das Schadenspotenzial für die Beziehung zu unseren östlichen Nachbarn, zur Europäischen Union und insbesondere auch zu den Vereinigten Staaten ist groß .

Eventuell wäre ein Weg das Projekt fertig zu bauen, sofern rechtlich möglich. Die Botschaft an den Kreml muss aber klar. Fertig bauen ja, aber kein Start der Transporte erstmal. Der Hahn bleibt zu.

Die Message muss verstanden werden im Kreml. Momentan angesichts der aktuellen Lage liegt ausschließlich an Moskau, das Berlin den Transport von Gas erlaubt.

Russland muss die Voraussetzungen und die Atmosphäre dafür zu schaffen, dass man Green Go gibt.
Just auf die Art wäre der schwarze Peter dort, wo er hingehört – nämlich im Kreml unter Putin und man hätte mal genau wie Moskau reagiert sonst.


Berlin kann darauf verweisen das die Beziehungen zu Russland schlecht sind und Vertrauen in Russland schwer möglich ist.

Das man es als sehr wichtig empfindet im Dialog zu stehen. Aber so etwas wie schwerwiegenden Hacking-Übergriffen in Kombination mit Desinformationskampagnen nicht akzeptabel findet.

Die Bestürzung von Berlin über das russische Verhalten im Falle Nawalny, was russische Auftragsmorde auf dem Territorium von EU-Mitgliedern betrifft. Außerdem Klartext was die Bereitschaft von Russland angeht Probleme zu lösen.

Dazu würde Ich einige Maßnahmen implementieren. Eine Art Notbremsen-Mechanismus in Abstimmung mit der EU zu installieren in Ns2. Ärgert Russland uns, verstößt es gegen Abkommen, Auflagen ist es zu.

Ich denke da an die Fälle wie das Russland seine gemachten Zusagen etwa hinsichtlich künftiger Nutzung der ukrainischen Gas-Transit-Infrastruktur nicht einhalten will. Mit dem System könnte man zudem Vertrauen gewinnen bei Partnern .

Dann schleunigst, glaubwürdig weg von Fossil-Projekten.
Eine Unterstützung der gesamteuropäischen Energietransformation hin zu erneuerbaren Energien verstärkt mit gutem Beispiel. Das nützt uns gleich mehrfach. Wirtschaft vor allem wenn man nicht wider pennt. Stichwort Digitales Deutschland, Pv....

Beteiligung an Zukünftigen Projekten.
Warum nicht mehr einsteigen nach Afrika hin.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Teeernte »

DarkLightbringer hat geschrieben:(28 Feb 2021, 09:45)

Mir wäre jedenfalls lieber, man würde in Verteidigungsfähigkeit und Solidarität investieren als in windige Geschäfte.
Die Solidarität hat sich - seit ......dort (Ukraine) in GROSS Betrogen wurde. Alle Geschäfte //Investitionen zurückgefahren mehrere VR Banken sind da Pleite gegangen...danach hats Österreich ...danach Italien versucht .

Die Mafia, Korruption und Kriminalität sind dort zu stark und bis in die Staatsführung inklusive Polizei und Gericht hart verwoben.

Wer sollte den NAZIS helfen ? Der Knochen ist ABGENAGT.


Schau Dir doch dagegen LITAUEN und Lettland an !

.....wenn sich die RUSSEN von "WESTGELD" abwenden .... :D :D :D dann ist das UKRAINE.

Wenn man einen Ukrainischen PANZER für 3 Flaschen Wodka bekommt ....ist das UKRAINE.

Man reichte die Hand - und wurde gebissen.

Nun - "der " Russe hat SEIN Geld (Invest) einfach wieder geholt. Da hat er kein Problem mit.

Die Chance hat D, Oe und Italy nicht - wird der (Ukraine) -MAFIA auch solange nicht unter die Arme greifen !
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Cobra9 »

H2O hat geschrieben:(28 Feb 2021, 07:59)

Wenn ich die Sache zu entscheiden hätte, dann würde ich genau das tun, was das größere Potential hat. Nämlich Handel und Wandel mit Rußland voran bringen. Und unsere Stellung in der EU weiter ausbauen. Natürlich auch klar machen, daß Handstreichunternehmen wie im Fall der Krim oder Georgiens brandgefährlich sind, wenn sie damit liebäugeln sollten, gegen EU-Partner vorgehen zu wollen. Mit den USA sollten wir Partnerschaft auf Augenhöhe suchen. Unterordnung war vorgestern!
Ahja. Mit den USA auf Augenhöhe und das geht wie.
Mit Phrasen allein nicht. Erzähl doch mal bitte wie du die USA auf Augenhöhe zwingen willst zu agieren.

Wir können gar nicht mit den USA auf Augenhöhe sein. Dafür ist man viel zu abhängig von den USA. Wirtschaftlich, Technisch, Außen und Sicherheitspolitisch.

Die USA können unsere Wirtschaft in drei Wochen ruinieren. Können wir das im Gegenzug auch?

Du willst wegen Russland ernsthaft mit den USA dich anlegen. Das ist nicht sehr klug. Handel und Wandel funktionierte mit der Sowjetunion. Nicht mit Russland unter Putin.

Richtig ist es den Dialog zu ermöglichen. Aber vor Russland kriechen und mit den USA den Konflikt suchen is nicht klug. Es ist eher klug Kompromisse zu suchen.

Wie den Abschalte Mechanismus implementieren. Gazprom an die Leine legen und Umwelt Technik fördern & verwenden.


Was Abschreckung angeht. Die EU? Lustig. Aber wir haben ja noch die Nato und das funktioniert. Nur auch hier nicht ohne USA
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Teeernte »

Cobra9 hat geschrieben:(28 Feb 2021, 10:04)

Beteiligung an Zukünftigen Projekten.
Warum nicht mehr einsteigen nach Afrika hin.
Der Wirtschaft hat man BILLIGES GAS für die Abschaltung der alten Energie in D ....Kern, Braun und Steinkohle VERSPROCHEN.

Das lenkt "man" nicht mal so in 3 Sekunden um. Zement, Glas (verbliebener Stahl) ..die Grundgüter für unsere Bauindustrie hängen an ner GAS-Pipe.
GAS-Kraftwerke sollte aber schon bekannt sein ?

Natürlich kannst Du das auch in Afrika produzieren LASSEN - oder in de Mongolei ---oder China.

Sowas passiert mit ANSAGE - lange vorbereitet auf höchster NOPPE.
Wenn MERKEL selbst gegen US in der Sache "DRÜCKT" //die SPD an ihrer Seite...(Fdp sowieso) - NUR ein paar Unwissende Propaganda machen -
die Wirtschaft hat sich seit 20 Jahren darauf mit MILLIARDEN darauf UMGESTELLT.

Solche UMSTELLUNG geht nicht alle 3 Tage nochmal. Als Zugeständnis hat GRÜN ihr Wind bekommen.

Mit Wind lässt sich die deutsche Wirtschaft NICHT betreiben ! Auch nicht mit Pupsen aus Afrika.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

Teeernte hat geschrieben:(28 Feb 2021, 10:07)

Die Solidarität hat sich - seit ......dort (Ukraine) in GROSS Betrogen wurde. Alle Geschäfte //Investitionen zurückgefahren mehrere VR Banken sind da Pleite gegangen...danach hats Österreich ...danach Italien versucht .

Die Mafia, Korruption und Kriminalität sind dort zu stark und bis in die Staatsführung inklusive Polizei und Gericht hart verwoben.

Wer sollte den NAZIS helfen ? Der Knochen ist ABGENAGT.


Schau Dir doch dagegen LITAUEN und Lettland an !

.....wenn sich die RUSSEN von "WESTGELD" abwenden .... :D :D :D dann ist das UKRAINE.

Wenn man einen Ukrainischen PANZER für 3 Flaschen Wodka bekommt ....ist das UKRAINE.

Man reichte die Hand - und wurde gebissen.

Nun - "der " Russe hat SEIN Geld (Invest) einfach wieder geholt. Da hat er kein Problem mit.

Die Chance hat D, Oe und Italy nicht - wird der (Ukraine) -MAFIA auch solange nicht unter die Arme greifen !
Sicherlich hat es die Ukraine mit einigen Herausforderungen zu tun, die zahllosen Reformen sprechen da für sich.
Das würde Russland nicht anders ergehen, so bald es das Joch der Mafia-Regentschaft abwirft.
Alle postsowjetischen Gesellschaften haben es mit gewissen Herausforderungen zu tun. Freie Wahlen sind aber von wesentlicher Bedeutung, wenn man den Weg der Selbstbestimmung gehen will.
Für Oligarchen ist das ein Risiko, weil Demokratie im Widerspruch zur innerautonomen Kleptokratie steht.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Cobra9 »

Teeernte hat geschrieben:(28 Feb 2021, 10:18)

Der Wirtschaft hat man BILLIGES GAS für die Abschaltung der alten Energie in D ....Kern, Braun und Steinkohle VERSPROCHEN.

Das lenkt "man" nicht mal so in 3 Sekunden um. Zement, Glas (verbliebener Stahl) ..die Grundgüter für unsere Bauindustrie hängen an ner GAS-Pipe.
GAS-Kraftwerke sollte aber schon bekannt sein ?

Natürlich kannst Du das auch in Afrika produzieren LASSEN - oder in de Mongolei ---oder China.

Sowas passiert mit ANSAGE - lange vorbereitet auf höchster NOPPE
Mensch wir brauchen noch Gas eine Weile.
Danke für die Erklärung. War Mir aber auch bewusst.
Was kommt den durch die Pipelines und zukünftige Pipeline-Projekte nach Europa.

Fisch, Pizza, Wasser, Bier. Kläre mich auf.
Ich sag Gas. Aber eventuell bin ich ja auch noch nicht auf dem Stand wie Du.

Jetzt stell Dir trotzdem vor das Gas aus Afrika ect. Wahrscheinlich genau so funktioniert wie Gas aus Russland. Ergo kann man Gas sehr einfach auch aus anderen Ländern nehmen als von Russland und ohne das es große Probleme gibt.

Auch die Infrastruktur sowie Pipelines sind kein Problem. Ist es sinnvoller mit Afrika zu arbeiten als mit Russland langfristig.

Im Moment bis mittelfristig Gas. Danach Wasserstoff und Strom. Schon bezeichnend wenn der Entwicklungsminister es besser erkennt als Umwelt und Wirtschaftsminister. Gut ist ja auch beim Ressort Umweltschutz kein Wunder. SPD eben.


Ein Beispiel von vielen wie das funktionieren kann


https://www.erneuerbareenergien.de/wass ... ste-kommen

https://www.ingenieur.de/technik/fachbe ... rden-soll/

https://www.energate-messenger.de/news/ ... che-option


Wenn man Fachleuten folgt kommt man irgendwie zu dem Schluss eine Zusammenarbeit mit Afrika hat wesentlich mehr Sinn und Potenzial als die mit Russland langfristig in dem Sinne.

Wenn MERKEL selbst gegen US in der Sache "DRÜCKT" //die SPD an ihrer Seite...(Fdp sowieso) - NUR ein paar Unwissende Propaganda machen -
die Wirtschaft hat sich seit 20 Jahren darauf mit MILLIARDEN darauf UMGESTELLT
Die Wirtschaft hat ein bisschen was gemacht. Aber um grundsätzlich was zu bekommen braucht man auch grundsätzlich mal den Überblick was passiert.


Wir haben nicht mal einheitliche Gesetze. Wie soll die Industrie also grundsätzlich vorgehen. Wenn das nicht mal die Regierung grundsätzlich weiß.

Und wie will man bauen wenn man es nicht kann oder darf.

Wir haben ein Sammelsurium an Gesetzen, Regeln da schnallt man nicht einfach durch und Unternehmen wollen das es sich rechnet langfristig mit einer gewissen Sicherheit.
Solche UMSTELLUNG geht nicht alle 3 Tage nochmal. Als Zugeständnis hat GRÜN ihr Wind bekommen.

Mit Wind lässt sich die deutsche Wirtschaft NICHT betreiben ! Auch nicht mit Pupsen aus Afrika.

Echt. Wahnsinn. Die Erkenntnis ist nachlesbar in diversen Beiträgen von mir. Nur wenn wir so weitermachen wie jetzt - dann ist 2050 nicht machbar.
Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...

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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

H2O hat geschrieben:(28 Feb 2021, 07:27)

Meines Erachtens sollte die Bundesrepublik Deutschland ihre Selbstachtung bewahren und das tun, was ihr nützt. Das machen unsere Partner nämlich auch. Die Bundesrepublik sollte versuchen, den russischen Markt mit Qualitätswaren für die Entwicklung der Russischen Infrastruktur und für russische Privathaushalte zu bedienen und sich mit Gas bezahlen lassen. Wenn das nicht auf Augenhöhe funktioniert, dann müssen wir uns einen anderen Gaslieferanten suchen.
Ein wichtiger Think Tank, die DGAP, schlägt genau das vor, die Selbstachtung.
Deshalb muss für die russische Führung deutlich werden, dass ihre destruktiven und antidemokratischen Aktivitäten im In- und Ausland, die postsowjetische Nachbarschaft eingeschlossen, mit Kosten verbunden sind und dass Deutschland und die EU es ernst meinen mit ihren Werten und Prinzipien von guter Regierungsführung, Konfliktlösung und Rechtsstaatlichkeit in der südlichen und östlichen Nachbarschaft. Eine Verbesserung der Verhandlungsposition kann nur über Anreize und Druckmittel (Leverage) erfolgen, die Moskau dazu bewegen, Kompromisse einzugehen. Nur dann, wenn für die Führung in Moskau die Kosten ihrer Handlungen höher sind als ihr Nutzen und wenn echte Sanktionen für Mitglieder der Elite beschlossen werden, wird sich der Kreml bewegen.
https://dgap.org/de/forschung/publikati ... ostpolitik

Demnach soll das Dilemma der gescheiterten Ostpolitik durch ein selbständiges Engagement überwunden werden, durch konkrete und wahrnehmbare Positionierung.

Auch die Idee der Beruhigungsdeals zugunsten des mafiösen Loyalitätssystems des russischen Machtapparates nützt ja nichts, wenn man als Kunde gar nicht ernst genommen wird.
>>We’ll always have Paris<<
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Teeernte
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Teeernte »

Cobra9 hat geschrieben:(28 Feb 2021, 10:52)

Mensch wir brauchen noch Gas eine Weile.
rund 50% der Wohnungen in D wird mit Gas direkt oder indirekt beheizt. Ich kenn in weitem Umkreis kein "Stadtgaswerk"..

Hier eine Übersicht der Abhängigkeit.
https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Artike ... hland.html

Wie hier bereits geschrieben wurde lohnt sich eine PIPELINE nur bis zu einigen Kilometern....Bohrloch - ENDVERBRAUCHER.

Das was aus Afrika kommt an Gas - geht bereits nach Spanien und Italien.
https://images.app.goo.gl/wYcyWZEu4sRFCsWd6

Die EE Werbung der Familie Finkbeiner... Pflanz nen Baum von Finkbeiner oder Freitags for Felix Finkbeiner nun wieder Dessertec oder Afrkastrom.

Das kannst Du gern in nem Strang verhunzen - den wir seit JEHREN bereits dazu nutzen. Vielleicht ein bischen Einlesen - die meisten Argumente gabs schon.
Auch die vom GELD.

Hier ist nicht der EE Strang. Deine Beiträge ? du hast MEINE von vor 9 Jahren hier also nicht gelesen...aha. :D
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Cobra9 »

Teeernte hat geschrieben:(28 Feb 2021, 11:13)

rund 50% der Wohnungen in D wird mit Gas direkt oder indirekt beheizt. Ich kenn in weitem Umkreis kein "Stadtgaswerk"..

Hier eine Übersicht der Abhängigkeit.
https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Artike ... hland.html

Wie hier bereits geschrieben wurde lohnt sich eine PIPELINE nur bis zu einigen Kilometern....Bohrloch - ENDVERBRAUCHER.

Das was aus Afrika kommt an Gas - geht bereits nach Spanien und Italien.
https://images.app.goo.gl/wYcyWZEu4sRFCsWd6

Die EE Werbung der Familie Finkbeiner... Pflanz nen Baum von Finkbeiner oder Freitags for Felix Finkbeiner nun wieder Dessertec oder Afrkastrom.

Das kannst Du gern in nem Strang verhunzen - den wir seit JEHREN bereits dazu nutzen. Vielleicht ein bischen Einlesen - die meisten Argumente gabs schon.
Auch die vom GELD.

Hier ist nicht der EE Strang. Deine Beiträge ? du hast MEINE von vor 9 Jahren hier also nicht gelesen...aha. :D

Echt Wahnsinn die Informationen erneut. Ich habe nie behauptet das Gas wirtschaftlich sofort einfach zu ersetzen ist. Technisch gesehen schon da es die Technik gibt. Zwischen den beiden Punkten ergeben sich die enormen Unterschiede. Das Gas noch einige Zeit benötigt wird hab ich nicht abgestritten.

Ich bin lediglich der Meinung man sollte Umweltschutz ernst nehmen und umsetzen schneller als bisher. Mir ist es klar wirtschaftlich unmöglich in fünf Jahren auszusteigen.

Aber eventuell vor 2050. 2040, 2030. Was Erdgas angeht an Transport. Wenn Pipeline-Projekte nicht funktionieren warum nutzt man sie. Pipeline-Projekte sind derzeit noch bei Erdgas die beste Lösung und mit den Erweiterungen, neuen Projekten hat man genug Kapazitäten frei bei Bedarf. Stand heute ist auch Wasserstoff so am besten zu transportieren in Mengen .


Erzähl mir ruhig was ich weiß und geschrieben habe.




@all


Auch der WWf gegen Ns2

https://www.ots.at/presseaussendung/OTS ... ri-projekt



Nord Stream 2: WWF kritisiert Kanzler-Einsatz für "klimapolitisches Harakiri-Projekt"
Umweltorganisation sieht aktuelles Lobbying für neue Gas-Pipeline nach Europa als verheerendes Signal - Klarer Widerspruch zu allen Klima- und Naturschutz-Zielen
Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...

Genieße den Augenblick, denn der Augenblick ist dein Leben
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Orbiter1 »

Cobra9 hat geschrieben:(28 Feb 2021, 14:30)

Echt Wahnsinn die Informationen erneut. Ich habe nie behauptet das Gas wirtschaftlich sofort einfach zu ersetzen ist. Technisch gesehen schon da es die Technik gibt. Zwischen den beiden Punkten ergeben sich die enormen Unterschiede. Das Gas noch einige Zeit benötigt wird hab ich nicht abgestritten.

Ich bin lediglich der Meinung man sollte Umweltschutz ernst nehmen und umsetzen schneller als bisher. Mir ist es klar wirtschaftlich unmöglich in fünf Jahren auszusteigen.

Aber eventuell vor 2050. 2040, 2030.
Dann träumen sie mal schön weiter. Shell erwartet bis 2040 weltweit eine Verdopplung bei LNG und wird in dem Bereich 2-stellige Mrd-Beträge investieren. https://www.shell.com/energy-and-innova ... 2svMjAyMS8
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Teeernte »

Cobra9 hat geschrieben:(28 Feb 2021, 14:30)

Echt Wahnsinn die Informationen erneut.
Du sollst nicht mehr "full quote" machen !! - den Server .......uuuuuuuund der UMwelt zuliebe !!

Umwelt ist doch nur vorgeschoben. die Absenkung im CO2 hat man mit der Still-legung der DDR,
....nun mit der Braunkohle schon (lange) erreicht.

800.000 kt Co2 hat die DDR verorgelt ...in der Gleichen Zeit die BRD 300.000 (1990)
https://www.bpb.de/geschichte/deutsche- ... 350/umwelt

Dank des tollen Gerdgases sind wir nun wieder auf 800.000 t. Mit Stilllegung der Braunkohle werden wir 50% schaffen.

Aber RICHTIG - weniger wird es NICHT werden !

Natürlich werden "wir" uns schön rechnen....Zement nimmt ja auch Co2 wieder auf....und das CO2 was bei Autos kommt wird die Industrie in die Erde Pressen....lassen - irgendwo in Afrika. - da iss ja gleich Solar. :D :D :D
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

Orbiter1 hat geschrieben:(28 Feb 2021, 15:04)

Dann träumen sie mal schön weiter. Shell erwartet bis 2040 weltweit eine Verdopplung bei LNG und wird in dem Bereich 2-stellige Mrd-Beträge investieren. https://www.shell.com/energy-and-innova ... 2svMjAyMS8
Das Bundesministerium:
Im Zeitraum 1990-2015 hat Deutschland seine CO2-Emissionen insgesamt um 22,4 Prozent verringert; weltweit sind diese jedoch im gleichen Zeitraum um rund 57,5 Prozent angestiegen.

Vor diesem Hintergrund ist es besonders wichtig neben der nationalen Klimaschutzpolitik vor allem globale Lösungen unter Einbeziehung der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer anzustreben.
https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Artike ... %20Celsius.

Nun muss man das Pariser Klimaabkommen natürlich nicht ernst nehmen.
Aber dann war die diesbezügliche Kritik an Trump relativ albern.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von H2O »

@Cobra:
Was Abschreckung angeht. Die EU? Lustig. Aber wir haben ja noch die Nato und das funktioniert. Nur auch hier nicht ohne USA
Die EU muß sich zu einem soliden Standbein der Nato entwickeln. Ein richtig großer Krieg ist nicht erforderlich, um den Preis für Handstreichunternehmen hoch zu treiben. Mehr ist nicht erforderlich.

@DarkLightbringer:
Selbstachtung zeigt sich auch darin, sich zu verweigern... etwa im 2. Irak-Krieg. Hat genug Ärger gebracht. Und diese Selbstachtung sollte Deutschland sich weiter gönnen, wenn wir "not convinced" sind. Mir ist auch Wurst, was irgendwelche selbsternannten "Atlantiker" dazu meinen. Selbst ist der Mann.. "à tous horizons"..
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