Das halte ich aber für ein Totschlagargument. "Haben Sie nichts Wichtigeres zu tun?" ist ein rhetorischer Kniff um alles beizubehalten wie es ist. Man kann sich durchaus um viele Dinge gleichzeitig kümmern, es ist ja nicht so, dass die Kanzlerin und die Minister alles selbst machen.
Grundlegende Gestaltung findet eh weniger in der Regierung statt, die "nur" das Tagesgeschäft organisiert. Sie passiert in den Parlamenten, in Ausschüssen, die sich mit den (vielen einzelnen) Themen beschäftigen.
Eines davon könnte die Verschlankung der ÖRR-Anstalten sein. Wir leben ja nicht mehr in den 80ern, in denen es maximal so viele Inhalte wie Sender geben konnte.
Das ZDF wurde ja u.a. gegründet, damit die tendenziell eher SPD-nahen Bürger "eigene Nachrichten" hatten. Und die Fürstentümer haben sich dann die dritten Programme kreiert.
Man müsste die Landschaft von Grund auf neu gestalten. Die Zielgruppen der klassischen Medien sterben aus. Und alle unter 60 kommen nach kurzer Eingewöhnung viel besser damit klar, wenn sie sich die Inhalte aus der Mediathek ziehen können, die sie jetzt sehen wollen.
Gerade regionale Programme werden vielleicht ja auch von Leuten geschaut, die von dort kommen, aber jetzt woanders wohnen.
Aber das würde bedeuten, Kosten sparen und potentiell weniger Geld für Jan Böhmermann, Hagen Rether und sonstige Leute, die von dem aktuellen System gut leben.