Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

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Troh.Klaus
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Troh.Klaus »

Tom Bombadil hat geschrieben:(01 Jan 2021, 12:53)
Nicht, wenn das aus völkerrechtlichen Gründen geschieht, aber daran hat die Bundesregierung eh kein Interesse, man steckt bei Putin viel zu weit drin und man ist viel zu abhängig vom Autokraten. Und diese Abhängigkeit wird noch zunehmen, willent- und wissentlich.

Die Bundesregierung hat halt keine Probleme damit, mit Angriffskriegern und Menschenrechtsverbrechern Geschäfte zu machen, das darf man durchaus als anrüchig und kritikwürdig einstufen. Dass du das nicht verstehst, ist schon kritisch zu sehen. Und was heißt nachträglich? Anfang der 1990er konnte noch niemand wissen, dass Putin die Krim völkerrechtswidrig annektieren würde.
Wenn man es ernst meint, muss man dann auch Nordstream-1 boykottieren. Hier verdient Putin die Milliarden. Ob über Nordstream-2 noch nennenswert was dazu kommt ist zweifelhaft. Schließlich wird ja behauptet, dass die Pipeline auch ökonomisch unsinnig sei, weil doch gar kein zusätzliches Gas benötigt wird.

Im Übrigen: Von wem könnten wir denn das vielleicht doch benötigte Gas kaufen, wenn wir alle Angriffskrieger und Menschenrechtsverbrecher von der Lieferantenliste streichen?
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Cobra9 »

schokoschendrezki hat geschrieben:(20 Jan 2021, 13:45)

Biden ist aber kein Russland-Feind. Jedenfalls kein kulturalistischer. Er kritisiert (zurecht) die Politik der russischen Regierung. Wie in einem anderen Thread schon geschrieben: Biden gehörte als junger Senator zu den diplomatischen Architekten des Salt-II-Vertrags, war seit den 70ern zignmal in SU/Russland und hat diese Besuche regelrecht als Denkanstoß gesehen, kulturalistisch geprägte Feindschaften zu Russland/SU zu überdenken. Schon die Tatsache, dass er sich für eine Verlängerung der ISS-Laufzeit einsetzt, zeigt das.

Bei den Rohstoffen geht es eben zur Sache. Ordentlich. Auch bei den enormen Gasfunden im östlichen Mittelmeer gibt es keine "Freunde" mehr sondern allerhöchstens mal Partner auf Zeit.

Ich hoffe auf das genaue Gegenteil. Einen neuen Anlauf zur Verständigung. Ohne die berechtigten Kritikpunkte gegenüber Russland zu verwässern. Es wird am Ende nicht ohne eine Entmachtung der Putin-Klicke gehen. Und die Welt wird aber am Ende sein, wenn USA und Russland sich in militärische Auseinandersetzungen verwickeln.

Wegen NS2 wird es keine Gewalt geben und das Biden ein Feind von Russland ist hab ich nicht gesagt.

Lediglich das Biden auf illegale, miese Aktionen schärfer reagieren wird wie Trump. Zumindest nach meiner Meinung. Das Biden hier auch wirtschaftlich ansetzen wird um notfalls Russland zu zeigen es reicht schließt sich nicht aus.

NS2 wäre in deutliches Zeichen zumindest Symbolik. Was Du schreibst ist aber nicht falsch. Partner in der Wirtschaft hast Du egal wo auf Zeit
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Cobra9 »

Troh.Klaus hat geschrieben:(20 Jan 2021, 23:23)

Wenn man es ernst meint, muss man dann auch Nordstream-1 boykottieren. Hier verdient Putin die Milliarden. Ob über Nordstream-2 noch nennenswert was dazu kommt ist zweifelhaft. Schließlich wird ja behauptet, dass die Pipeline auch ökonomisch unsinnig sei, weil doch gar kein zusätzliches Gas benötigt wird.

Im Übrigen: Von wem könnten wir denn das vielleicht doch benötigte Gas kaufen, wenn wir alle Angriffskrieger und Menschenrechtsverbrecher von der Lieferantenliste streichen?

Ja Saudi-Arabien is viel schlimmer als Russland.
Zwar Blödsinn aber kann man mal einwerfen.

Fakt ist was Russland global treibt an illegalen Aktionen und Kriegsverbrechen ist beispiellos. Ich würde nicht behaupten Saudi-Arabien ist ein guter Staat, wein Engel.

Das ist ein Despoten Regime mit Gesetzen aus der Steinzeit. Aber es ist nicht halb so schlimm wie Russland derzeit. Ja Saudi-Arabien ist kein toller Partner.

Nur Russland schon gar nicht mehr.

Von mir aus mach die Augen zu, ignoriere was in Russland passiert. Deine Entscheidung
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Troh.Klaus »

Cobra9 hat geschrieben:(20 Jan 2021, 23:30)
Ja Saudi-Arabien is viel schlimmer als Russland.
Zwar Blödsinn aber kann man mal einwerfen.

Von mir aus mach die Augen zu, ignoriere was in Russland passiert. Deine Entscheidung
Hm. Ich habe nicht einmal in erster Linie an Saudi-Arabien gedacht, aber bitte - Du schlägst also vor, statt russisches Gas saudisches Gas zu kaufen. Kann man machen. Und die können dann 55 Milliarden m³ im Jahr liefern?
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

Die "Fortuna" steht still im Hafen von Rostock.

Joe Biden wird in vielem auf die Europäer zugehen, aber umgekehrt wird zurecht erwartet, dass sich die Europäer an ihrer eigenen Sicherheit beteiligen.
Viele wollen das ja auch, allen voran die Mittelosteuropäer und die Skandinavier.
Und wegen Nawalny will nun auch noch das EU-Parlament den Stopp der Pipeline fordern.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

Troh.Klaus hat geschrieben:(20 Jan 2021, 23:45)

Hm. Ich habe nicht einmal in erster Linie an Saudi-Arabien gedacht, aber bitte - Du schlägst also vor, statt russisches Gas saudisches Gas zu kaufen. Kann man machen. Und die können dann 55 Milliarden m³ im Jahr liefern?
Wir werden genügend Energie bekommen, notfalls mit Unterstützung der Verbündeten.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Troh.Klaus »

DarkLightbringer hat geschrieben:(20 Jan 2021, 23:51)
Wir werden genügend Energie bekommen, notfalls mit Unterstützung der Verbündeten.
Ok. Dann machen wir die Sanktionen aber richtig. Kein Öl und kein Gas mehr von Russland, diesem Angriffskrieger und Menschenrechtsverbrecher. Die Verbündeten werden es schon richten.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

Troh.Klaus hat geschrieben:(20 Jan 2021, 23:58)

Ok. Dann machen wir die Sanktionen aber richtig. Kein Öl und kein Gas mehr von Russland, diesem Angriffskrieger und Menschenrechtsverbrecher. Die Verbündeten werden es schon richten.
Der Fall Nawalny wäre eine günstige Gelegenheit dazu, über den Status eines Papiertigers mal hinauszugehen.
Meines Erachtens war ja schon der Krieg mit der Ukraine inakzeptabel.
Aber die multilaterale Zusammenarbeit mit Freunden und Verbündeten ist allemal besser als die Kollaboration mit Gegnern.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Troh.Klaus »

DarkLightbringer hat geschrieben:(21 Jan 2021, 00:04)
Der Fall Nawalny wäre eine günstige Gelegenheit dazu, über den Status eines Papiertigers mal hinauszugehen.
Meines Erachtens war ja schon der Krieg mit der Ukraine inakzeptabel.
Aber die multilaterale Zusammenarbeit mit Freunden und Verbündeten ist allemal besser als die Kollaboration mit Gegnern.
Du drückst Dich also auch drum rum.
Was ist denn jetzt? Bist Du dafür, den Import russischen Öls und Gases komplett zu stoppen und Putin damit große Geldmengen zu entziehen oder bist Du "nur" für den Stopp von NS2, das bisher Putin noch nicht einen einzigen Cent eingebracht hat? Also für die symbolische Geste?
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

Troh.Klaus hat geschrieben:(21 Jan 2021, 00:14)

Du drückst Dich also auch drum rum.
Was ist denn jetzt? Bist Du dafür, den Import russischen Öls und Gases komplett zu stoppen und Putin damit große Geldmengen zu entziehen oder bist Du "nur" für den Stopp von NS2, das bisher Putin noch nicht einen einzigen Cent eingebracht hat? Also für die symbolische Geste?
Dafür natürlich. Aber ich würde das mit den Verbündeten beraten.
Und als Symbol würde ich NS 2 nicht sehen, es ist ein strategisches Problem.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von H2O »

Troh.Klaus hat geschrieben:(20 Jan 2021, 23:23)

Wenn man es ernst meint, muss man dann auch Nordstream-1 boykottieren. Hier verdient Putin die Milliarden. Ob über Nordstream-2 noch nennenswert was dazu kommt ist zweifelhaft. Schließlich wird ja behauptet, dass die Pipeline auch ökonomisch unsinnig sei, weil doch gar kein zusätzliches Gas benötigt wird.

Im Übrigen: Von wem könnten wir denn das vielleicht doch benötigte Gas kaufen, wenn wir alle Angriffskrieger und Menschenrechtsverbrecher von der Lieferantenliste streichen?
Es gibt eben gute Tyrannen und böse. Böse sind die, die bei den USA in Ungnade gefallen sind, gute Tyrannen kloppen sich mit den Persern.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

H2O hat geschrieben:(21 Jan 2021, 08:37)

Es gibt eben gute Tyrannen und böse. Böse sind die, die bei den USA in Ungnade gefallen sind, gute Tyrannen kloppen sich mit den Persern.
Es gibt sinnige und widersinnige Strategien.
Die Strategie, gegen die eigene Sicherheit zu arbeiten, ist widersinnig.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von H2O »

DarkLightbringer hat geschrieben:(21 Jan 2021, 08:40)

Es gibt sinnige und widersinnige Strategien.
Die Strategie, gegen die eigene Sicherheit zu arbeiten, ist widersinnig.
Das hat Präsident Trump des öfteren gesagt. Daraus kann man auch etwas für die weitere Zukunft lernen: Ja, sicher. Wir Europäer müssen für unsere Sicherheit selbst sorgen. Das bleibt eine Wahrheit.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

H2O hat geschrieben:(21 Jan 2021, 09:01)

Das hat Präsident Trump des öfteren gesagt. Daraus kann man auch etwas für die weitere Zukunft lernen: Ja, sicher. Wir Europäer müssen für unsere Sicherheit selbst sorgen. Das bleibt eine Wahrheit.
Das EU-Parlament ist ja dabei, zu dieser Selbständigkeit einen Inhalt liefern zu wollen. Darunter die Forderung, NS 2 zu stoppen.

Der neue US-Präsident will sich bereits in den kommenden Tagen telefonisch mit Verbündeten ins Vernehmen setzen.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von H2O »

DarkLightbringer hat geschrieben:(21 Jan 2021, 09:07)

Das EU-Parlament ist ja dabei, zu dieser Selbständigkeit einen Inhalt liefern zu wollen. Darunter die Forderung, NS 2 zu stoppen.

Der neue US-Präsident will sich bereits in den kommenden Tagen telefonisch mit Verbündeten ins Vernehmen setzen.
Dem sollte man erst einmal sehr gelassen entgegen sehen. Wenn Nordstream 2 seine Hauptsorge ist, dann muß man sich im Weghören üben.

Wenn das EU-Parlament das rechtmäßig und ordnungsgemäß begonnene Vorhaben anhalten will, dann muß der entstandene wirtschaftliche Schaden auch beglichen werden. Wobei ich mich nicht um diese politische Kulisse kümmern würde: Neid der Besitzlosen.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

Wie es aussieht, opponieren die Europäer gegen die deutsch-russische Röhre und werden dabei wahrscheinlich von der Biden-Administration Unterstützung bekommen.
Deutschland verliert den Poker
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/we ... 2-101.html
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

H2O hat geschrieben:(21 Jan 2021, 09:27)

Dem sollte man erst einmal sehr gelassen entgegen sehen. Wenn Nordstream 2 seine Hauptsorge ist, dann muß man sich im Weghören üben.

Wenn das EU-Parlament das rechtmäßig und ordnungsgemäß begonnene Vorhaben anhalten will, dann muß der entstandene wirtschaftliche Schaden auch beglichen werden. Wobei ich mich nicht um diese politische Kulisse kümmern würde: Neid der Besitzlosen.
Man ist in Sorge, dass natürliche Ressourcen als politisches Druckmittel und zum "bösartigen Einfluss gegen Westeuropa" genutzt werden könnten.

Allein der Bau verschlingt Unsummen an Milliarden. Derweil sind einige Firmen ausgestiegen.
Um die Sanktionswirkungen abzumildern hat das Land Mecklenburg-Vorpommern eine umstrittene Stiftung gegründet. Da sind Steuermittel involviert, gleichwohl die Russen eine Art Spende dazu gaben.
Ob das wirklich so preisgünstig ist, wenn man am Poker festhalten will?
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von H2O »

Wenn die Aussage zutrifft, daß das Projekt zu 95% fertiggestellt ist, dann werden da genau die genannten Summen vernichtet, wenn man das Projekt stoppt. Abgesehen davon, daß wohl alle freien Staaten dieser Welt mit schrecklichsten Herrschaftssystemen offen und verdeckt große Geschäfte machen, sich hier oder da lumpig verhalten.

Und nun soll eine seit vielen Jahrzehnten bewährte Energiepartnerschaft abgebrochen werden, damit diese Welt eine bessere wird? Lächerlich!

Außerdem meine ich, daß die Rohrleitung einen Anfang, aber auch ein Ende hat. Auf beiden Seiten kann man das Ding öffnen oder schließen... und muß dann eben miteinander reden. Aber immerhin können Dritte nicht ohne Anwendung platter Gewalt daran herum drehen. Gab es nicht? Ach, nee.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Cobra9 »

H2O hat geschrieben:(21 Jan 2021, 09:27)

Dem sollte man erst einmal sehr gelassen entgegen sehen. Wenn Nordstream 2 seine Hauptsorge ist, dann muß man sich im Weghören üben.

Wenn das EU-Parlament das rechtmäßig und ordnungsgemäß begonnene Vorhaben anhalten will, dann muß der entstandene wirtschaftliche Schaden auch beglichen werden. Wobei ich mich nicht um diese politische Kulisse kümmern würde: Neid der Besitzlosen.

Hatten wir schon. Bei Sanktionen ist das so nicht automatisch der Fall
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Cobra9 »

Troh.Klaus hat geschrieben:(20 Jan 2021, 23:45)

Hm. Ich habe nicht einmal in erster Linie an Saudi-Arabien gedacht, aber bitte - Du schlägst also vor, statt russisches Gas saudisches Gas zu kaufen. Kann man machen. Und die können dann 55 Milliarden m³ im Jahr liefern?
Ließ im Strang. Da ist über Alternativen bei Lieferanten mehrfach geschrieben worden
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von H2O »

Cobra9 hat geschrieben:(21 Jan 2021, 10:29)

Hatten wir schon. Bei Sanktionen ist das so nicht automatisch der Fall
Darüber entscheiden zwei Parteien; mehr nicht. Das ist ein Vorteil, den ich nie und nimmer aus der Hand geben würde.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Cobra9 »

H2O hat geschrieben:(21 Jan 2021, 10:53)

Darüber entscheiden zwei Parteien; mehr nicht. Das ist ein Vorteil, den ich nie und nimmer aus der Hand geben würde.

Nein über mögliche Entschädigungen im Fall des Wegfall von NS2 würden Gerichte entscheiden. Denke da sind Wir uns einig.

Aber bei rechtlich fairen Sanktionen sieht es mit Entschädigungen schlecht aus.

Wenn die Nutzung der umstrittenen Gaspipeline Nord Stream 2 im Zuge von EU-Sanktionen gegen Russland unterbunden würde, müsste dafür voraussichtlich kein finanzieller Ausgleich bezahlt werden, analysiert Christian Rath.

https://www.lto.de/recht/kanzleien-unte ... haedigung/


Außerdem über Sanktionen entscheiden mehrere Parteien und Institutionen.
Erstens mal die EU, dann die einzelnen Staaten wo im Thema beteiligt sind.

NS2 war das dümmste Projekt der letzten 20 Jahre für die Bundesrepublik Deutschland. Soviel Ärger mit anderen Ländern und Mittelfinger kassieren ist es nicht wert.

Nebeneinander mit Polen gibt's ja auch so nicht in Sachen Energie und vielen anderen Staaten. Aber für wenn man was durchsetzen das mies ist, will mit Gewalt bitte.

Dann kann man aber aufhören über ein EU Projekt zu schreiben und aufhören zu behaupten man beachte Interessen anderer.

Das ist nämlich falsch. Oder hat man nicht der Ukraine viele Versprechen gemacht. Die in der Realität dann puff machen sobald NS2 aktiv ist.

Oder was mit Osteuropa an Ärger herrscht.
Noch ein paar solcher Projekte dann macht jeder was Er will national wieder
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von H2O »

Cobra9 hat geschrieben:(21 Jan 2021, 11:12)

Nein über mögliche Entschädigungen im Fall des Wegfall von NS2 würden Gerichte entscheiden. Denke da sind Wir uns einig.

Aber bei rechtlich fairen Sanktionen sieht es mit Entschädigungen schlecht aus.

Wenn die Nutzung der umstrittenen Gaspipeline Nord Stream 2 im Zuge von EU-Sanktionen gegen Russland unterbunden würde, müsste dafür voraussichtlich kein finanzieller Ausgleich bezahlt werden, analysiert Christian Rath.

https://www.lto.de/recht/kanzleien-unte ... haedigung/


Außerdem über Sanktionen entscheiden mehrere Parteien und Institutionen.
Erstens mal die EU, dann die einzelnen Staaten wo im Thema beteiligt sind.

NS2 war das dümmste Projekt der letzten 20 Jahre für die Bundesrepublik Deutschland. Soviel Ärger mit anderen Ländern und Mittelfinger kassieren ist es nicht wert.

Nebeneinander mit Polen gibt's ja auch so nicht in Sachen Energie und vielen anderen Staaten. Aber für wenn man was durchsetzen das mies ist, will mit Gewalt bitte.

Dann kann man aber aufhören über ein EU Projekt zu schreiben und aufhören zu behaupten man beachte Interessen anderer.

Das ist nämlich falsch. Oder hat man nicht der Ukraine viele Versprechen gemacht. Die in der Realität dann puff machen sobald NS2 aktiv ist.

Oder was mit Osteuropa an Ärger herrscht.
Noch ein paar solcher Projekte dann macht jeder was Er will national wieder
Nö, über unsere deutsche Wirtschaftspolitik hat kein Gericht etwas zu bestimmen. Darüber bestimmt die Bundesregierung und da wir ja demnächst Wahlen haben werden, das deutsche Wahlvolk. Das kann ja sagen: "Schluß damit, koste es, was es wolle!" Also: Entweder Entschädigung oder Fortsetzung. Kein Gericht.

Woher nehmen Sie die Erkenntnis, daß heute unsere östlichen Partner sich um Bewertungen des EuGH kümmern? Da klappt doch nur etwas, wenn plötzlich auf Gemeinschaftsbeschluß die Kasse nicht mehr stimmt. Und die stimmt, weil wirtschaftlich erfolgreiche Länder dort Geld nachschieben.

Man kann die Interessen anderer gern beachten, sollte das sogar ausdrücklich tun, wenn die nicht unseren deutschen Interessen zuwider laufen. Ansonsten müssen wir den Handschuh entschlossen aufnehmen. Wir tun niemandem etwas Böses; uns Deutschen aber entsteht ein Vorteil: Wir können wählen, wer uns zu welchen Kosten versorgen darf. Und wir haben einen Anknüpfungspunkt für weitere Handelsgespräche und weitergehende Zusammenarbeit. Über die berühmten Lieferketten sind dann auch unsere Partner daran beteiligt. Das finden die meist ganz gut.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Dieter Winter »

H2O hat geschrieben:(21 Jan 2021, 11:32)
uns Deutschen aber entsteht ein Vorteil: Wir können wählen, wer uns zu welchen Kosten versorgen darf.
Das ist ja gerade der Grund weswegen Uncle Sam so not amused ist.....
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

H2O hat geschrieben:(21 Jan 2021, 10:28)

Wenn die Aussage zutrifft, daß das Projekt zu 95% fertiggestellt ist, dann werden da genau die genannten Summen vernichtet, wenn man das Projekt stoppt. Abgesehen davon, daß wohl alle freien Staaten dieser Welt mit schrecklichsten Herrschaftssystemen offen und verdeckt große Geschäfte machen, sich hier oder da lumpig verhalten.
Namhafte Unternehmen werden wohl nicht deshalb aussteigen, weil sie sich den großen Reibach erwarten. Und die staatliche Stiftung ist nicht auf Gewinn ausgelegt, sondern auf Ausgaben.

Aber ja, der größte Teil der Welt ist nicht wie die Schweiz. Wenn also Fatalismus die Außenpolitik sein soll, könnte man sich die schmutzigsten Geschäfte angeln und womöglich auch was verdienen.
Und nun soll eine seit vielen Jahrzehnten bewährte Energiepartnerschaft abgebrochen werden, damit diese Welt eine bessere wird? Lächerlich!
Die Friedenspartnerschaft wurde beendet. Das zu belohnen, birgt Risiken.
Außerdem meine ich, daß die Rohrleitung einen Anfang, aber auch ein Ende hat. Auf beiden Seiten kann man das Ding öffnen oder schließen... und muß dann eben miteinander reden. Aber immerhin können Dritte nicht ohne Anwendung platter Gewalt daran herum drehen. Gab es nicht? Ach, nee.
Man könnte JETZT zudrehen und z. B. über Nawalny reden. Bislang hat der Kreml jedenfalls nicht zugehört.
Die "Kommunikationsröhre" ist wohl auch eher als Geldruckmaschine gedacht. Der russische Staatshaushalt ist auf Exporterlöse angewiesen. Man hat Ausgaben und Unkosten.

Evtl. kommen Biden und Merkel ins Gespräch. Oder Biden vermittelt in dieser Sache zwischen Europäern und Merkel.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von H2O »

Dieter Winter hat geschrieben:(21 Jan 2021, 11:44)

Das ist ja gerade der Grund weswegen Uncle Sam so not amused ist.....
Na ja, nicht nur dieser Wettbewerber. Auch andere Lieferquellen müssen sich bescheiden, und auch Abnehmer, die sich darauf festgelegt haben, die machen auch lange Gesichter. Ich kann das alles nachfühlen, so ist das ja nicht. Dann muß man eben beizeiten miteinander reden und eine gemeinsame gute Lösung suchen. Die Methode: "Der eine bestellt und der andere bezahlt!" ist kein Dauerbrenner.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

Die Europäer sollten sich auf eine gemeinsame Linie verständigen und sich nicht durch Putins Röhre auseinanderdividieren lassen.

Zum andern hat man wichtige Verbündete in Übersee, die Sicherheitsbestellungen in Europa mitfinanzieren.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Cobra9 »

H2O hat geschrieben:(21 Jan 2021, 11:32)

Nö, über unsere deutsche Wirtschaftspolitik hat kein Gericht etwas zu bestimmen. Darüber bestimmt die Bundesregierung und da wir ja demnächst Wahlen haben werden, das deutsche Wahlvolk. Das kann ja sagen: "Schluß damit, koste es, was es wolle!" Also: Entweder Entschädigung oder Fortsetzung. Kein Gericht.

Woher nehmen Sie die Erkenntnis, daß heute unsere östlichen Partner sich um Bewertungen des EuGH kümmern? Da klappt doch nur etwas, wenn plötzlich auf Gemeinschaftsbeschluß die Kasse nicht mehr stimmt. Und die stimmt, weil wirtschaftlich erfolgreiche Länder dort Geld nachschieben.

Man kann die Interessen anderer gern beachten, sollte das sogar ausdrücklich tun, wenn die nicht unseren deutschen Interessen zuwider laufen. Ansonsten müssen wir den Handschuh entschlossen aufnehmen. Wir tun niemandem etwas Böses; uns Deutschen aber entsteht ein Vorteil: Wir können wählen, wer uns zu welchen Kosten versorgen darf. Und wir haben einen Anknüpfungspunkt für weitere Handelsgespräche und weitergehende Zusammenarbeit. Über die berühmten Lieferketten sind dann auch unsere Partner daran beteiligt. Das finden die meist ganz gut.

Weil der deutsche Wähler grundsätzlich Einfluss hat auf die Außenpolitik :p

Du kannst ein Wahlprogramm wählen von dem maximal 50% umgesetzt werden. Da ist die Schweiz etwas besser. Aber trotzdem wenn es Entschädigungen gibt, jemand unzufrieden ist [youtube][/youtube]dann entscheidet das Gericht oder die Instanzen.

Rechtsstaat. Wenn Du ein Urteil in der Hand hast das Dir Entschädigungen zustehen dann gilt das. Unabhängig von der Meinung bsp der Bundesregierung .


Das Nord Stream 2, Russland ein Streitpunkt ist mit anderen EU Ländern, sowie Schwerpunkt Osteuropa ist im Thema bestimmt 12 mal inklusive Quellen behandelt worden.


Natürlich ist man ganz begeistert von NS2. Oder doch nicht?


Auf der anderen Seite stehen die bisherigen Transitländer, allen voran die Ukraine, aber auch Polen und die baltischen Staaten. Ihnen entgehen in Zukunft Einnahmen. Zusätzlich befürchten gerade diese Länder in der östlichen Hälfte Europas, dass sich Russland und Deutschland auf ihre Kosten einigen. Dies sind nicht nur wirtschaftliche Sorgen, sondern auch tiefe sicherheitspolitische Ängste, die bis zu den Zeiten des Hitler-Stalin-Paktes vor 80 Jahren zurückreichen.

Der Streit geht aber weit über die kommerziellen Interessen hinaus. Polen zum Beispiel wird Probleme mit der Gasversorgung der südöstlichen Gebiete haben, falls kein russisches Gas nach der Inbetriebnahme der Nord Stream 2 über die Ukraine transportiert wird. Die baltischen Staaten gehören zu den vehementesten Gegnern des Projekts, da sie höhere Abhängigkeit der EU von Russland befürchten.

https://m.dw.com/de/nord-stream-2-der-e ... a-51270076

https://www.google.com/url?q=https://ww ... 4d2nXrkhTX



Aus aktuellen Medien


Die USA laufen Sturm gegen die Gas-Pipeline, weil sie eine zu große Abhängigkeit ihrer Partner in Europa von Russland sehen. Unterstützt werden sie von osteuropäischen Staaten wie Polen und den baltischen Ländern

https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenb ... am534.html


https://www.spiegel.de/wirtschaft/unter ... 15883c6e70



Ja ne ganz klar Osteuropa steht gaaaaaaaaannnnnnz fest im europäischen Sinne hinter Nord Stream 2.

Ist zwar nicht so, aber wenn man es schreibt oft genug passt es bestimmt. Oder doch nicht. Also bitte präsentiere die Lösung wie alle Interessen berücksichtigt werden. Bin gespannt.

Ich bin aus diversen Gründen gegen NS2 und unterstütze jegliche akzaptble Form von Opposition.

Über Umweltschutz bis zur falschen Politik sowie Wirtschaft. NS2 muss beendet werden.

Ich sage nicht kauft US Gas oder Öl, lasst die USA unsere Entscheidungen treffen. Aber das die USA nun gegen Russland eine Schippe drauflegen ist in Sachen NS2 für mich okay. Es ist auch kein Zwang direkt.
Aber wenn Du in den USA eben den Mark willst musst Du gewisse Punkte einhalten. In Russland ja auch.


Wir können sehr wohl unsere Eigenständigkeit stärken und noch wirtschaftlich profitieren. Aber Gut unsere Politik in Deutschland wohl tatsächlich nicht.


Ich steh dazu was ich als Meinung habe und sag Wir agieren Wirtschaftlich dumm.

Nimm die Pv Branche. Große Chancen, aber mittlerweile ist das Buisness im Land tot. Mit freundlichen Grüßen auch aus Berlin. Genau so Intilligenz zeigt man jetzt wieder und dann sitzt der Alti da und wundert sich was is denn los.

Ich denke die Bundesregierung verliert das Spiel.


Die USA wollen in Sachen Nord Stream 2 erstmals ein konkretes Unternehmen bestrafen und ein halbes Dutzend an Firmen springt ab . Deutschland droht zum Verlierer in diesem geopolitischen Poker zu werden sowie wirtschaftlich. Zumindest heftige Nachteile.

Stand heute ist Deutschland wieder Unglücklich ins Spiel geraten. Wenn ich höre mit Biden wird sich was ändern wahrscheinlich. Bei NS2 mit großer Wahrscheinlichkeit no. Das wäre politisch Selbstmord.


Ohne Argumentation ist die US Politik nicht. Am deutschen Gashahn sitzt Wladimir Putin. Noch mehr Einfluss auf die europäische Energieversorgung zu gewähren ist dumm. Naiv.

Natürlich behauptet Berlin NS2 sei ein wirtschaftliches Projekt. Zum Lachen. Diese Pipeline ist hochpolitisch, längst zum Objekt in jenen geostrategischen Spielen geworden geworden unserer Zeit. Einem Spiel, in dem Deutschland, wieder mal selbstverschuldet, gerade eine äußerst dumme, unglückliche Figur abgibt.


Wenn man Trümpfe in der Hand hält vergibt man die.
Nawalny wäre wunderbar nutzbar gewesen. Tiergarten Mord ect.

Aber Berlin schön naiv brav.

Der Mann im Kreml dürfte die Botschaft verstanden haben und im Forum ist man auch schön Pro. Die Deutschen werden nichts tun, was Russland weh tut.

Freispiel, weiter so. Dazu sprechen Wir von Interessen, EU und so weiter. Das ist doch ein Witz.

Natürlich haben die USA in diesem Spiel natürlich eigene, knallharte Geschäftsinteressn. Nur leider nicht nur Aber die Kritik wird auf Gas reduziert. Vergessen Wir ruhig wie gerade Osteuropäer und die Ukraine auf dem Kriegspfad sind. Ignorieren das Skandinavier und die EU-Kommission das Pipeline-Projekt fast geschlossen für falsch halten in der Realität.


Das Berlin noch versucht der deutsch-russischen Pipeline einen europäischen Anstrich zu verleihen, ist eine miese Nummer.




NS2 ist Dummheit und Getrickse. Deutschland hat viel falsch gemacht. Die steuropäer vor den Kopf gestoßen gleich mehrfach. Die Ukraine im Stich gelassen
Den transatlantischen Graben noch weiter vertieft aber richtig. Dazu kastriert man sich offenbar öffentlich gern.

Ja jetzt muss Deutschland langsam Farbe bekennen. Konflikt mit Biden gleich aus falschen Gründen und dann wieder aufheulen wenn es Feuer gibt oder ein Statement abgeben das man Aggressor Russland nicht noch hofiert.

Mir ist das nicht egal, meine Meinung hab ich. Aber da ich mittlerweile für gewisse idiotische Aktivitäten aus Berlin nicht mehr den Kopf hinhalten muss - soll Berlin tun was es für richtig hält.


Berlin sollte schleunigst mit Allen EU Ländern sprechen, eine neue Linie einheitlich vereinbaren und dann kann man eventuell was besser machen.

Passiert das. Bestimmt nicht
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Cobra9 »

DarkLightbringer hat geschrieben:(21 Jan 2021, 11:59)

Die Europäer sollten sich auf eine gemeinsame Linie verständigen und sich nicht durch Putins Röhre auseinanderdividieren lassen.

Zum andern hat man wichtige Verbündete in Übersee, die Sicherheitsbestellungen in Europa mitfinanzieren.
Nachträglich aus dem Fiasko noch jene Einheit zu bewirken ist fast unmöglich. Aber genau der gleiche Gedanke war Mir im Kopf.

Ich glaube aber nicht daran
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von H2O »

DarkLightbringer hat geschrieben:(21 Jan 2021, 11:48)

Namhafte Unternehmen werden wohl nicht deshalb aussteigen, weil sie sich den großen Reibach erwarten. Und die staatliche Stiftung ist nicht auf Gewinn ausgelegt, sondern auf Ausgaben.
Die können oder wollen sich keinen Streit mit der Finanzindustrie der USA leisten.
Aber ja, der größte Teil der Welt ist nicht wie die Schweiz. Wenn also Fatalismus die Außenpolitik sein soll, könnte man sich die schmutzigsten Geschäfte angeln und womöglich auch was verdienen.
Ach, diese böse Schweiz... die gibt es ja auch noch. Ein Glück, daß die umgeben ist von so vielen redlichen Wirtschaftsmächten. Was sollte das denn nun?
Die Friedenspartnerschaft wurde beendet. Das zu belohnen, birgt Risiken.
Das tut doch niemand. Ich sehe da keine Geschenke über den Tresen gehen. Die ganze Welt ist ein einziges Risiko... wenn ich rund um Europa herum sehe. Aber bestimmt nicht deshalb, weil Deutsche und Russen mit dem handeln, was sie anbieten können und wollen.
Man könnte JETZT zudrehen und z. B. über Nawalny reden. Bislang hat der Kreml jedenfalls nicht zugehört.
Immerhin hat die russische Seite den Aufrührer (aus deren Sicht ist er das ja wohl) in Deutschland so weit gesund pflegen lassen. Daß sie auch anders kann, das ist Ihnen doch sicher nicht verborgen geblieben. Und es ist ja gar nicht ausgeschlossen, daß sich Leute ohne Megaphon über mögliche Lösungen austauschen.
Die "Kommunikationsröhre" ist wohl auch eher als Geldruckmaschine gedacht. Der russische Staatshaushalt ist auf Exporterlöse angewiesen. Man hat Ausgaben und Unkosten.
Finden Sie das überraschend? Unser Land möchte auch gern exportieren... vielleicht ja sogar das, was Menschen sich in Rußland so sehr wünschen? Und wir müssen nichts verschenken, sondern bekommen Energieträger ohne Ende.
Evtl. kommen Biden und Merkel ins Gespräch. Oder Biden vermittelt in dieser Sache zwischen Europäern und Merkel.
Jetzt schlägt es aber 13! Präsident Biden als der große Versöhner in der EU! Als ob der nichts zu Hause zu tun hätte! 74 Mio Republikaner müssen von "America first! abgebracht werden. Vorher wird das nix mit Europa und echter Versöhnung über den Atlantik hinweg.

Die EU muß sich schon allein zusammenraufen, sich selbst organisieren, ihren eigenen Weg suchen und finden.

Frau Merkel ist bald nicht mehr die Königin von Europa. Sie hat insgesamt eine sehr gute Bilanz, mit zwei großen Krisen, die sie oder unser Land nicht zu verantworten haben. Nein, 3 große Krisen; die Flüchtlingskrise hat sie auch ins Beherrschbare geführt. Tja, wer hat die Flüchtlingskrise ausgelöst? Europa war's nicht.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von H2O »

Berlin sollte schleunigst mit Allen EU Ländern sprechen, eine neue Linie einheitlich vereinbaren und dann kann man eventuell was besser machen.
Deutschland soll also mit "allen" Europäern über seine Interessen verhandeln, damit danach eventuell etwas besser gemacht werden kann? Wie verrückt ist das denn? Die EU ist wie sie ist, und das ist nicht so, weil Deutschland sich mit Rußland einen stets zuverlässigen Lieferanten und möglichen Kunden angelt. "Alle" Europäer hätten längst zu mehr Gemeinsamkeit finden müssen, wie das geltende Verträge sogar vorweg genommen haben. Wollten sie aber nicht. Weder die große Lösung noch die kleine Lösung. Also weiter käsen, so lange daraus Honig zu saugen ist.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von conscience »

Nord Stream 2 sollte fertiggestellt werden - basta.

Putin kann man anschließen immer noch in den Arsch treten - meine Meinung.


Man sollte auch nicht glauben, dass Nord Stream 2 für die Amis der Nabel der Welt sei.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Dieter Winter »

H2O hat geschrieben:(21 Jan 2021, 13:30)

Deutschland soll also mit "allen" Europäern über seine Interessen verhandeln, damit danach eventuell etwas besser gemacht werden kann?
Warum nicht. Klappt doch hervorragend, z B. wenn es um die Verteilung von Flüchtenden geht. Alle EU Staaten zeigen sich solidarisch, ganz besonders die in Mittelosteuropa.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von H2O »

Dieter Winter hat geschrieben:(21 Jan 2021, 13:39)

Warum nicht. Klappt doch hervorragend, z B. wenn es um die Verteilung von Flüchtenden geht. Alle EU Staaten zeigen sich solidarisch, ganz besonders die in Mittelosteuropa.
Da sehe ich eher das kleinere Problem. Wie ich an anderer Stelle schon anmerkte, daß die Einwohnerzahlen im östlichen Mitteleuropa weg schrumpfen werden... da werden wir vielleicht noch froh sein, daß wir Menschen finden, die gern mit uns zusammmen leben möchten. Ist ja nicht so, daß der Impfstoff eine biodeutsche Errungenschaft ist...

Das größere Problem dürfte im ursprünglichen EU-Ansatz zu finden sein, überall in Europa wirksame Chancengleichheit zu ermöglichen... gegen die überall an zu treffende Korruption auch auf der Grundlage von Gemeinschaftsmitteln. Dagegen kann niemand ernsthaft an arbeiten, so lange die Rechtsstaatlichkeit und Unabhängigkeit der Justiz und der veröffentlichten Meinungen mit Füßen getreten werden.

Und mit diesen Europäern soll dann über Nordstream 2 verhandelt werden. :?:
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Troh.Klaus »

DarkLightbringer hat geschrieben:(21 Jan 2021, 00:27)
Dafür natürlich. Aber ich würde das mit den Verbündeten beraten.
Und als Symbol würde ich NS 2 nicht sehen, es ist ein strategisches Problem.
Strategisch - das ist das entscheidende Stichwort.

Es geht weder den Amerikanern noch den Europäern bei ihrer Opposition zu NS2 um sowas wie "der böse Angriffskrieger, der Menschenrechtsverbrecher Putin". Das sind nur Sprechblasen für die Einfältigen. Russland ist ein geostrategischer Kontrahent und wirtschaftlicher Konkurrent der USA in Sachen Öl und Gas - das ist der wahre Kern. Und die USA erwarten und verlangen, dass ihre "Verbündeten" sich danach richten, was die Vormacht an strategischen Entscheidungen vorgibt, sonst gibt's Haue. Dann ist es aber eigentlich völlig witzlos, nur über NS2 zu lamentieren. Nein, dann bitte den großen Hammer - kein Öl, kein Gas, kein Garnichts mehr aus Russland (was natürlich auch heißt, gar keine Durchleitungsgebühren mehr für Polen und Ukraine), mit allen Konsequenzen. Auch wenn's weh tut.

Sanktionen wegen NS2, aber weiter Putin die Taschen füllen über NS1, das ist so, als ob ich mir jeden Abend in einem Restaurant den Bauch voll schlage, aber auf den Nachtisch verzichte - weil ich das Restaurant sanktioniert habe.

Wenn durch irgendein Ereignis die AfD überraschenderweise im Herbst die Mehrheit erreichen und Höcke Bundeskanzler werden würde, um dann als erste Amtshandlung NS2 zu stoppen, wäre dieser Rechtsaußen ganz schnell der best buddy der Amerikaner. Da wäre es wurscht, was der sonst noch so von sich gibt - hätte aber ja auch eine gewisse Tradition, wenn man sich die best buddies der letzten siebzig Jahre so anschaut.

Also lassen wir das Gesülze mit Menschenrechten, mit Angriffskriegern, etc. Kommen wir zum Kern - It's the economy, stupid.
Zuletzt geändert von Troh.Klaus am Do 21. Jan 2021, 18:16, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Kohlhaas »

H2O hat geschrieben:(21 Jan 2021, 13:30)

Deutschland soll also mit "allen" Europäern über seine Interessen verhandeln, damit danach eventuell etwas besser gemacht werden kann? Wie verrückt ist das denn? Die EU ist wie sie ist, und das ist nicht so, weil Deutschland sich mit Rußland einen stets zuverlässigen Lieferanten und möglichen Kunden angelt. "Alle" Europäer hätten längst zu mehr Gemeinsamkeit finden müssen, wie das geltende Verträge sogar vorweg genommen haben. Wollten sie aber nicht. Weder die große Lösung noch die kleine Lösung. Also weiter käsen, so lange daraus Honig zu saugen ist.
Da hast Du zum Teil Recht. Aber einen Einwand hätte ich: Deutschland hat Beschlüsse bezüglich Sanktionen immer aufgrund von EU-Beschlüssen gefasst, nie aus einsamen Entscheidungen heraus. Einschränkend: Möglich, dass bezüglich Türkei und Saudi-Arabien auch unabgesprochene Sanktionen erfolgt sind... Trotzdem gilt: Wenn jetzt das EU-Parlament und die EU-Kommission Sanktionen fordern, dann kann Deutschland sich dem eigentlich nicht widersetzen oder solche Beschlüsse ignorieren.

Was Nordstream-2 betrifft, ist mir übrigens letztlich sowieso egal, wie da entschieden wird. Wir brauchen diese Röhren nicht. Meinetwegen darf der Bau gern sofort eingestellt werden. Wenn sie fertiggebaut werden, ist das aber auch nicht schlimm. Die erzeugen dann eine weitere gegenseitige Abhängigkeit zwischen Russland und Deutschland. Das hat dann auch Vorteile. Gegenseitige Abhängigkeiten sind friedensstiftend.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Cobra9 »

H2O hat geschrieben:(21 Jan 2021, 13:30)

Deutschland soll also mit "allen" Europäern über seine Interessen verhandeln, damit danach eventuell etwas besser gemacht werden kann? Wie verrückt ist das denn? Die EU ist wie sie ist, und das ist nicht so, weil Deutschland sich mit Rußland einen stets zuverlässigen Lieferanten und möglichen Kunden angelt. "Alle" Europäer hätten längst zu mehr Gemeinsamkeit finden müssen, wie das geltende Verträge sogar vorweg genommen haben. Wollten sie aber nicht. Weder die große Lösung noch die kleine Lösung. Also weiter käsen, so lange daraus Honig zu saugen ist.

Gut braucht man keine EU. Interesting. In anderen Strängen EU propagiert aber in Sachen der Energieversorgung, Zukunft dieser ect keine EU.

Aber siehst du so sinnlos die EU.

Dazu eigene wirtschaftliche Zukunft vernachlässigen.
Von Mir aus. Fossile Brennstoffe sofort reduzieren, auf Alternativen setzen ist möglich und wäre sogar wirtschaftlich klug.

Aber gut ist von der Politik zuviel erwartet. Lustig ich dachte sugar es gibt gemeinsame Pläne.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von H2O »

Cobra9 hat geschrieben:(21 Jan 2021, 18:19)

Gut braucht man keine EU. Interesting. In anderen Strängen EU propagiert aber in Sachen der Energieversorgung, Zukunft dieser ect keine EU.

Aber siehst du so sinnlos die EU.

Dazu eigene wirtschaftliche Zukunft vernachlässigen.
Von Mir aus. Fossile Brennstoffe sofort reduzieren, auf Alternativen setzen ist möglich und wäre sogar wirtschaftlich klug.

Aber gut ist von der Politik zuviel erwartet. Lustig ich dachte sugar es gibt gemeinsame Pläne.
Nicht aufregen. Das ist die Sache nicht wert! Da geht es um Geld und Geschäfte und um Wettbewerb. Beinhart!
Fossile Brennstoffe sofort reduzieren, auf Alternativen setzen ist möglich und wäre sogar wirtschaftlich klug.
Das russische Gas ist Teil dieser Strategie der Energiewende. Das Gas wird gebraucht, um Dunkelflauten schnell zu überbrücken, weil Gaskraftwerke sehr schnell Leistung abgeben können. Damit bleibt Zeit für Pufferspeicher und Wasserstofftechnologie & Co.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von H2O »

Kohlhaas hat geschrieben:(21 Jan 2021, 17:20)

Da hast Du zum Teil Recht. Aber einen Einwand hätte ich: Deutschland hat Beschlüsse bezüglich Sanktionen immer aufgrund von EU-Beschlüssen gefasst, nie aus einsamen Entscheidungen heraus. Einschränkend: Möglich, dass bezüglich Türkei und Saudi-Arabien auch unabgesprochene Sanktionen erfolgt sind... Trotzdem gilt: Wenn jetzt das EU-Parlament und die EU-Kommission Sanktionen fordern, dann kann Deutschland sich dem eigentlich nicht widersetzen oder solche Beschlüsse ignorieren.
Deutschland hat doch keinen bestehenden Vertrag gebrochen... mit der EU schon gar nicht. Und nun überlegt sich die EU eine Sanktion gegen ausschließlich deutsche Interessen? Die spinnen ja wohl!
Was Nordstream-2 betrifft, ist mir übrigens letztlich sowieso egal, wie da entschieden wird. Wir brauchen diese Röhren nicht. Meinetwegen darf der Bau gern sofort eingestellt werden. Wenn sie fertiggebaut werden, ist das aber auch nicht schlimm. Die erzeugen dann eine weitere gegenseitige Abhängigkeit zwischen Russland und Deutschland. Das hat dann auch Vorteile. Gegenseitige Abhängigkeiten sind friedensstiftend.
Genau das kommt dabei heraus. Wird gelegentlich auch hervorgehoben, daß im kältesten aller Kalten Kriege der wirtschaftliche Austausch mit der SU immer weiter ging. Daran kann man anknüpfen. Und dafür sorgen, daß das "Heimholen russischer Erde" im Baltikum unterbleibt, indem man die EU so weit ertüchtigt, daß das Spielchen keinen Spaß macht.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Theophan »

H2O hat geschrieben:(23 Sep 2020, 20:30)

Mir können die EU-NS2-Gegner den Buckel herunter rutschen. Wir sollten immer dort Geschäfte machen, wo sie möglich sind und Gewinn versprechen, vor allem langfristig. Mir ist nicht ein EU-Partner bekannt, der seine Wirtschaftspolitik von seinen Nachbarn abhängig macht.

Unser Land sollte sich am Verhalten unserer Visegradskis ein Beispiel nehmen und das tun, was ihm speziell nützt. Gern auch mit Blick auf das Kern-Europa der Gründungsmitglieder und der Euro-Partner. Wenn das nicht möglich ist, dann eben sehr schade drum und Aufbruch zum eigenen Weg in die Zukunft.

Genug ist genug!
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von H2O »

Theophan hat geschrieben:(21 Jan 2021, 18:59)

Kurzum Germany First.......
Ja, was denn sonst? Welches Angebot zur vertieften Zusammenarbeit macht die EU denn, damit Nationalstaaten in Europa aufgehen können? Das war der sehr weit verbreitete Zukunftsplan der EU-Gründungsmitglieder. Ich finde den Plan immer noch gut, aber was nicht geht, das muß man irgendwann loslassen.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Kohlhaas »

H2O hat geschrieben:(21 Jan 2021, 18:54)

Deutschland hat doch keinen bestehenden Vertrag gebrochen... mit der EU schon gar nicht. Und nun überlegt sich die EU eine Sanktion gegen ausschließlich deutsche Interessen? Die spinnen ja wohl!

Genau das kommt dabei heraus. Wird gelegentlich auch hervorgehoben, daß im kältesten aller Kalten Kriege der wirtschaftliche Austausch mit der SU immer weiter ging. Daran kann man anknüpfen. Und dafür sorgen, daß das "Heimholen russischer Erde" im Baltikum unterbleibt, indem man die EU so weit ertüchtigt, daß das Spielchen keinen Spaß macht.
Auf Vertragsbruch wollte ich nicht hinaus. Es ging um die Frage, ob Deutschland sich "unilateral" widersetzen kann, wenn das EU-Parlament und die Kommission einen Baustopp für die Pipeline fordern.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Vongole »

Kohlhaas hat geschrieben:(21 Jan 2021, 19:31)

Auf Vertragsbruch wollte ich nicht hinaus. Es ging um die Frage, ob Deutschland sich "unilateral" widersetzen kann, wenn das EU-Parlament und die Kommission einen Baustopp für die Pipeline fordern.
Kann es, sollte es aber nicht. Der eskalierende Streit in der EU über die einseitige deutsche Haltung spielt nur einem in die Hände, und das ist Putin.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von H2O »

Vongole hat geschrieben:(21 Jan 2021, 19:39)

Kann es, sollte es aber nicht. Der eskalierende Streit in der EU über die einseitige deutsche Haltung spielt nur einem in die Hände, und das ist Putin.
Was bekommt Deutschland für seine Folgsamkeit? Mehr europäische Integration? Mehr abgestimmtes Vorgehen in der Migrationsproblematik? Oder nur zufriedene Mienen ringsum?
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Kohlhaas »

Vongole hat geschrieben:(21 Jan 2021, 19:39)

Kann es, sollte es aber nicht. Der eskalierende Streit in der EU über die einseitige deutsche Haltung spielt nur einem in die Hände, und das ist Putin.
Das sehe ich genauso. Deshalb verwies ich darauf, dass Deutschland sich gemeinsamen Sanktionsbeschlüssen der EU bislang noch nie verweigert hat. Wenn die EU einen Stopp für NS2 beschließt, wird Deutschland sicher mitmachen. Das ist aber eben noch nicht passiert.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von H2O »

Kohlhaas hat geschrieben:(21 Jan 2021, 20:42)

Das sehe ich genauso. Deshalb verwies ich darauf, dass Deutschland sich gemeinsamen Sanktionsbeschlüssen der EU bislang noch nie verweigert hat. Wenn die EU einen Stopp für NS2 beschließt, wird Deutschland sicher mitmachen. Das ist aber eben noch nicht passiert.

Wenn sich die EU in die Haare gerät, dann knallen überall dort die Korken, wo die EU als künftiger Wettbewerber gesehen wird. Sicher auch in Rußland. Warum nicht aus Nordstream2 ein europäisches Projekt gestalten? Wo ist das Problem?
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von schokoschendrezki »

Cobra9 hat geschrieben:(20 Jan 2021, 23:26)

Wegen NS2 wird es keine Gewalt geben und das Biden ein Feind von Russland ist hab ich nicht gesagt.

Lediglich das Biden auf illegale, miese Aktionen schärfer reagieren wird wie Trump. Zumindest nach meiner Meinung. Das Biden hier auch wirtschaftlich ansetzen wird um notfalls Russland zu zeigen es reicht schließt sich nicht aus.

NS2 wäre in deutliches Zeichen zumindest Symbolik. Was Du schreibst ist aber nicht falsch. Partner in der Wirtschaft hast Du egal wo auf Zeit
Als Katholik und von seiner Herkunft her wird Biden auf jeden Fall zu mindestens zwei Staaten in Europa ein gutes Verhältnis pflegen: Irland und Polen. Und Freundschaft zu Polen und NS2 schließen sich irgendwie aus.

Bereits seit 2019 wird verflüssigtes Erdgas aus den USA am LNG-Terminal in Swinemünnde angelandet, einen Katzensprung vom NS2-Endpunkt entfernt und dann auch nur ein paar Kilometer parallel zum schon bestehenden Land-Teil Richtung Süden z.B. in die Ukraine geliefert. D hat kein LNG-Terminal und ökonomisch, technologisch wie auch ökologisch ist das ganze auch an sich usinnig. Nur eben politisch nicht. Und nicht für die, die damit Geld verdienen.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von Troh.Klaus »

H2O hat geschrieben:(21 Jan 2021, 19:58)
Was bekommt Deutschland für seine Folgsamkeit? Mehr europäische Integration? Mehr abgestimmtes Vorgehen in der Migrationsproblematik? Oder nur zufriedene Mienen ringsum?
Zufriedene Mienen ringsum. Und den Lacher des Jahres.

Danach können alle wieder fröhlich zur Tagesordnung übergehen. Wie 2018, als Deutschland im Gefolge des Kashoggi-Mordes wirtschaftliche Sanktionen gegen Saudi-Arabien verhängt hat, was aber ansonsten bei unseren europäischen und amerikanischen Partnern, namentlich Frankreich, Großbritannien und den Trump-USA, nach ziemlich kurzer Zeit nur noch ein müdes Lächeln hervor gerufen hat. It's the economy, stupid. Und wenn sich Deutschland selbst ein Bein stellt, umso besser für unsere "Partner und Verbündete".
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

Cobra9 hat geschrieben:(21 Jan 2021, 12:31)

Nachträglich aus dem Fiasko noch jene Einheit zu bewirken ist fast unmöglich. Aber genau der gleiche Gedanke war Mir im Kopf.

Ich glaube aber nicht daran
Das EU-Parlament hat entschieden, gegen Enthaltungen oder Kontras der Deutschen.

Könnte mir schon vorstellen, dass dies die geschätzte Bundeskanzlerin zum Nachdenken anregen könnte.
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Re: Blickwinkel zu Nord Stream 2 EU und Alternativen

Beitrag von DarkLightbringer »

H2O hat geschrieben:(21 Jan 2021, 13:01)

Die können oder wollen sich keinen Streit mit der Finanzindustrie der USA leisten.
Eben weil es nicht rentabel ist.
Ach, diese böse Schweiz... die gibt es ja auch noch. Ein Glück, daß die umgeben ist von so vielen redlichen Wirtschaftsmächten. Was sollte das denn nun?
Bedeutet, man möge mit der Welt umgehen, wie sie ist.
Das tut doch niemand. Ich sehe da keine Geschenke über den Tresen gehen. Die ganze Welt ist ein einziges Risiko... wenn ich rund um Europa herum sehe. Aber bestimmt nicht deshalb, weil Deutsche und Russen mit dem handeln, was sie anbieten können und wollen.
Es ist das, was sich das Putin-Regime wünscht. Und nicht nur, weil das harte Währung in die Kassen spülen soll, der strategische Dividor dürfte noch bedeutsamer sein.
Immerhin hat die russische Seite den Aufrührer (aus deren Sicht ist er das ja wohl) in Deutschland so weit gesund pflegen lassen. Daß sie auch anders kann, das ist Ihnen doch sicher nicht verborgen geblieben. Und es ist ja gar nicht ausgeschlossen, daß sich Leute ohne Megaphon über mögliche Lösungen austauschen.
Hat man ihn nicht vergiftet?
Die russische Seite sieht angekündigten Protesten in 60 Städten entgegen. Die Behörden werden vorab aktiv.
Finden Sie das überraschend? Unser Land möchte auch gern exportieren... vielleicht ja sogar das, was Menschen sich in Rußland so sehr wünschen? Und wir müssen nichts verschenken, sondern bekommen Energieträger ohne Ende.
Ein genialer Coup. Das Regime lässt sich dafür bezahlen, gegen Europa zu agieren.
Aber klar, außer Gas, Propaganda und Waffen hat man nicht viel. Daher will das ja gut verkauft sein.
Jetzt schlägt es aber 13! Präsident Biden als der große Versöhner in der EU! Als ob der nichts zu Hause zu tun hätte! 74 Mio Republikaner müssen von "America first! abgebracht werden. Vorher wird das nix mit Europa und echter Versöhnung über den Atlantik hinweg.
Die Amis haben auch im Nahen Osten Interessantes vermittelt.
Die EU muß sich schon allein zusammenraufen, sich selbst organisieren, ihren eigenen Weg suchen und finden.
Die EU ist Passivität gewohnt, schöne Reden auch, nur an außenpolitischer Substanz hapert es traditionell.
Frau Merkel ist bald nicht mehr die Königin von Europa. Sie hat insgesamt eine sehr gute Bilanz, mit zwei großen Krisen, die sie oder unser Land nicht zu verantworten haben. Nein, 3 große Krisen; die Flüchtlingskrise hat sie auch ins Beherrschbare geführt. Tja, wer hat die Flüchtlingskrise ausgelöst? Europa war's nicht.
Die Frau Bundeskanzlerin wird geschätzt, auch international.
Man kann aber Europa nicht auf eine einzige Person begrenzen.
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