Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

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sünnerklaas
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von sünnerklaas »

Bleibtreu hat geschrieben:(23 Dec 2020, 22:07)

Redefreiheit gilt fuer beide Seiten: Fuer die Rede und die GegenRede - da beisst die Maus keinen Faden ab - das muss ausgehalten werden!
Manchmal ist es allerdings notwendig, dass Debatten und Diskussionen moderiert werden, um sicher zu stellen, dass das ganze nicht entgleitet oder seine Struktur verliert.
Vor allem in den Sozialen Netzwerken ist es ja aus meiner Sicht so, dass dort gerne mal Meinungsfreiheit mit Meinungsanarchie verwechselt wird, es gilt dann das Recht des Stärkeren.
Michael_B
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von Michael_B »

sünnerklaas hat geschrieben:(24 Dec 2020, 13:09)

Manchmal ist es allerdings notwendig, dass Debatten und Diskussionen moderiert werden, um sicher zu stellen, dass das ganze nicht entgleitet oder seine Struktur verliert.
Vor allem in den Sozialen Netzwerken ist es ja aus meiner Sicht so, dass dort gerne mal Meinungsfreiheit mit Meinungsanarchie verwechselt wird, es gilt dann das Recht des Stärkeren.
Interessanter Ansatz. Das könnte man vielleicht nutzen zur Zivilisierung des Wilden Westens Social Media:
Man müsste die großen Plattformen verpflichten, Moderatoren einzustellen, die die Kommentare auf die Netikette scannen und dann Aufräumaktionen, Ermahnungen und Bans einsetzen können.
Der Mob hat sich da lange genug sanktionslos ausgek.otzt. Jetzt wird aufgeräumt. Internetpolizei quasi. Schreib an Mod@Internet110.de oder so. Hehe.
Skeptiker

Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von Skeptiker »

Michael_B hat geschrieben:(24 Dec 2020, 13:15)

Interessanter Ansatz. Das könnte man vielleicht nutzen zur Zivilisierung des Wilden Westens Social Media:
Man müsste die großen Plattformen verpflichten, Moderatoren einzustellen, die die Kommentare auf die Netikette scannen und dann Aufräumaktionen, Ermahnungen und Bans einsetzen können.
Internetpolizei quasi. Schreib an http://www.110.de oder so. Hehe.
Soziale Netzwerke werden moderiert. Anders könnten sie garnicht sicherstellen, dass auf ihren Plattformen die geltenden Gesetze eingehalten werden.
Michael_B
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von Michael_B »

@Skeptiker: Im Hintergrund in gewisser weise sicher. Aber ich meine offen, wie hier im Forum. Dass klar ist: man kann sich nicht alles erlauben.
franzmannzini

Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von franzmannzini »

Michael_B hat geschrieben:(24 Dec 2020, 13:15)

Interessanter Ansatz. Das könnte man vielleicht nutzen zur Zivilisierung des Wilden Westens Social Media:
Man müsste die großen Plattformen verpflichten, Moderatoren einzustellen, die die Kommentare auf die Netikette scannen und dann Aufräumaktionen, Ermahnungen und Bans einsetzen können.
Der Mob hat sich da lange genug sanktionslos ausgek.otzt. Jetzt wird aufgeräumt. Internetpolizei quasi. Schreib an Mod@Internet110.de oder so. Hehe.
Hier mal ein Link zu sozialen Plattformen:
https://www.brandwatch.com/de/blog/inte ... atistiken/

Hier wird künstliche Intelligenz und der Meldebutton verwendet. Ehrenamtliche Moderatoren wird man in der benötigten Menge wohl nicht finden.
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sünnerklaas
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von sünnerklaas »

Skeptiker hat geschrieben:(24 Dec 2020, 13:23)

Soziale Netzwerke werden moderiert. Anders könnten sie garnicht sicherstellen, dass auf ihren Plattformen die geltenden Gesetze eingehalten werden.
Der Moderation sind dort aber allein schon durch die sehr hohe Zahl der User organisatorisch Grenzen gesetzt.
Eulenwoelfchen

Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Stoner hat geschrieben:(23 Dec 2020, 20:42)

Es gibt m.E. keine fehlplatzierten Unterstellungen, sondern nur bewusst platzierte Unterstellungen.
Aha. Jetzt könnte sich natürlich die Frage aufdrängen, wer sowas - gar hier im Thread - machte?
Eulenwoelfchen

Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von Eulenwoelfchen »

DarkLightbringer hat geschrieben:(23 Dec 2020, 15:17)

Der Weg von Dieter Nuhrs Comedy-Show über BDS, Gauland und schließlich zur HJ scheint ein kurzer zu sein, sofern diese Reihung, Aufzählung oder Assoziation eine Verbindung aufweisen sollte.
Tut sie das? Vielleicht, weil sich Nuhr mal zu FFF geäußert hat?
Hatte ich irgendwo im Zusammenhang meiner Aufzählung Nuhrs FFF-Verlautbarungen erwähnt?

Schon lustig, dass hier im Nachgang jemand vor " wissenschaftlich" angefütterten Assoziations- und Unterstellungstheorien schon fast nicht mehr geradeaus latschen kann und sich dafür vorsichtshalber schon mal selbst ins Knie schießt. Ohne es zu merken. Das zeugt immerhin von gewisser Schmerzbefreitheit.
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von DarkLightbringer »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(24 Dec 2020, 14:52)

Hatte ich irgendwo im Zusammenhang meiner Aufzählung Nuhrs FFF-Verlautbarungen erwähnt?

Schon lustig, dass hier im Nachgang jemand vor " wissenschaftlich" angefütterten Assoziations- und Unterstellungstheorien schon fast nicht mehr geradeaus latschen kann und sich dafür vorsichtshalber schon mal selbst ins Knie schießt. Ohne es zu merken. Das zeugt immerhin von gewisser Schmerzbefreitheit.
Nun, wenn Dieter Nuhrs Sendung nicht gemocht wird, wird es doch nicht an BDS, Gauland oder Grass liegen. Insofern ist die Assoziationskette etwas unverständlich und lässt Raum für weitläufige Interpretationen. Aber doch nicht so weitläufig, als dass ein Problem mit dem Jacket die wahrscheinlichste Variante sein dürfte. Gemeinhin werden bestimmte Äußerungen kritisiert, darunter die über FFF. Ergo liegt diese Variante doch sehr nahe.
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von Eulenwoelfchen »

DarkLightbringer hat geschrieben:(24 Dec 2020, 15:20)

Nun, wenn Dieter Nuhrs Sendung nicht gemocht wird, wird es doch nicht an BDS, Gauland oder Grass liegen. Insofern ist die Assoziationskette etwas unverständlich und lässt Raum für weitläufige Interpretationen. Aber doch nicht so weitläufig, als dass ein Problem mit dem Jacket die wahrscheinlichste Variante sein dürfte. Gemeinhin werden bestimmte Äußerungen kritisiert, darunter die über FFF. Ergo liegt diese Variante doch sehr nahe.
Genau da beginnt die Fragwürdigkeit, wenn man jemanden nicht an dem misst, was seine eigene, individuelle Meinung hergibt, sondern mit etwas zuviel Fantasie bei einer gezielten Unterstellung landet. Und das damit rechtfertigen will, dass hier ein "Herr gemeinhin" zwar nur etwas an Nuhr, aber nicht alles, kritisch bewertete, dennoch vollkommen naheliegend und sicher sei, dass dieser "Herr gemeinhin" auch Nuhrs FFF-Anmerkungen als satirisches Satanswerk ansehe.

Das muss man doch wohl noch annehmen dürfen! - Nicht wahr.

Fyfi: Der "Herr Gemeinhin", als ich, ist weder bei Fratzenbuch, noch Gespinstergram oder Zwitscher zugange.

Im Ergebnis nehmen manche Diskussionsverläufe recht skurrile Wendungen:
Ausgerechnet die Kritiker der Elche sind selber welche.


Und überhaupt, die "stille Nacht" ist im Anzug und ich muss ihr jetzt folgen, sagt das Christkind! :D
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von DarkLightbringer »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(24 Dec 2020, 16:52)

Genau da beginnt die Fragwürdigkeit, wenn man jemanden nicht an dem misst, was seine eigene, individuelle Meinung hergibt, sondern mit etwas zuviel Fantasie bei einer gezielten Unterstellung landet. Und das damit rechtfertigen will, dass hier ein "Herr gemeinhin" zwar nur etwas an Nuhr, aber nicht alles, kritisch bewertete, dennoch vollkommen naheliegend und sicher sei, dass dieser "Herr gemeinhin" auch Nuhrs FFF-Anmerkungen als satirisches Satanswerk ansehe.

Das muss man doch wohl noch annehmen dürfen! - Nicht wahr.

Fyfi: Der "Herr Gemeinhin", als ich, ist weder bei Fratzenbuch, noch Gespinstergram oder Zwitscher zugange.

Im Ergebnis nehmen manche Diskussionsverläufe recht skurrile Wendungen:
Ausgerechnet die Kritiker der Elche sind selber welche.


Und überhaupt, die "stille Nacht" ist im Anzug und ich muss ihr jetzt folgen, sagt das Christkind! :D
So bleibt die Kritik eben dubios und an der Grenze zur Poesie.
Macht ja nix. Frohe Feiertage.
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von Progressiver »

Ich habe mal vor vielen Jahren in einem anderen Forum mitgeschrieben. Ich glaube, das hieß "myspace". Jedenfalls war es nicht moderiert. Dort konnte man dann auf die schlimmsten Extremisten treffen. Und es wurden die übelsten Beleidigungen ausgestoßen. Ich habe mich dann irgendwann abgemeldet. Diese Wild-West-Freiheit hat dann dieses Forum auch zerstört, glaube ich. Ohne Moderation oder sonstige Regeln geht es halt nicht. Wenn Facebook, Twitter etc. sich das zu einfach machen, werden sie ebenfalls kaputt gehen.

Ebenso hat mich vor ein paar Jahren die Reaktion einiger US-Amerikaner schockiert. Da hat während der Flüchtlingskrise ein Amerikaner eine YouTube-Rezension zu Thilo Sarazzins "Deutschland schafft sich ab" gemacht. Und ich habe nichtsahnend in einem Kommentar geschrieben, wie unsere Gesellschaft funktioniert. Ebenso, dass das moderne Deutschland ein Grundgesetz hat, welches auf den Menschenrechten beruht. Die Reaktionen der anderen Nutzer waren damals so, dass sie mich persönlich angriffen. Ich solle mich schämen, hat der eine geschrieben. Ein anderer hielt mich für komplett geistesgestört, weil ich das Verhalten der Bundeskanzlerin erklärte. Ein weiterer kam dann sogar damit, dass wir Ausschwitz wieder aufmachen sollten, um die Flüchtlinge umzubringen. Ich für meinen Teil war dann völlig geschockt von dieser Nazi-Sprache. Und ich konnte gar nichts mehr antworten. Aber ich denke, so etwas gehört auf jeden Fall sanktioniert!

Einige Zeit später sah ich auch ein Video von Sandra Maischberger. Dort war die Ex-Grüne Jutta Ditthfurt zu Gast. Aber die Reaktionen mancher Kommentatoren unter dem Video lasen sich auch so, dass die Grünen "sch...ße" wären. Einer dieser anonymen User ließ sich auch zu einem Mordaufruf "Tötet Jutta Ditthfurt!" hinreißen. Was hätte ich da tun sollen? Tatsächlich habe ich nichts getan. Aber im Nachhinein denke ich mir immer noch, ich hätte Strafanzeige gegen unbekannt stellen können. Jedenfalls ist auch dieses Beispiel eines, welches zeigt, dass die sogenannten "sozialen Netzwerke" sich entweder selbst stärker regulieren. Oder aber der Gesetzgeber muss eben einschreiten.

Alles in allem denke ich, dass eine Debatte funktionieren kann, solange sie sachlich geführt wird. Natürlich sind auch die "Moralapostel" ein Problem. Hetzer auf der anderen Seite darf man aber auch nicht tolerieren!

Und was zum Beispiel der Umgang mit der AfD betrifft, so würde ich mir von den etablierten Parteien wünschen, dass sie sich inhaltlich mit deren wirren Thesen auseinandersetzten. Es wäre doch ein leichtes, diese zu widerlegen! Eine Steilvorlage jagt die nächste! Wenn ich mir aber das Verhalten beispielsweise der SPD ansehe, die daran erinnert, dass jemand mit Anstand diese Schmuddelpartei nicht wählen darf, so erreicht sie mit dieser Haltung nur das Gegenteil bei deren Wählern. Und auch die Strategie einiger CDU-ler, deren wirren Ideen zu kopieren, kann nach hinten losgehen. Das durfte dann ja auch schon Markus Söder mit seiner CSU in Bayern erleben, als er dies versuchte. So hat er der CSU eine Wahlniederlage beschert. Und auf der anderen Seite wurden die Grünen immer stärker. Mit der Faulheit, sich mit den wirren Thesen der AfD auseinanderzusetzen, erreicht man auf jeden Fall nur, dass diese sich weiterhin hält.
"Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum." Friedrich Nietzsche

"Wer nur einen Hammer als Werkzeug hat, dem wird bald jedes Problem zum Nagel."
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von Eulenwoelfchen »

DarkLightbringer hat geschrieben:(24 Dec 2020, 17:51)

So bleibt die Kritik eben dubios und an der Grenze zur Poesie.
...
Falls Sie mit "dubioser Kritik" einen weiteren, gezielten Unterstellungskalauer anbringen wollten, nice try... ;)
In der irrigen Annahme, ich wüsste nicht, was Dieter Nuhr so die lieben Auftritte entlang und besonders zu FFF und dem Schwedenmädel sagte.

Vermutlich war ich einer derjenigen - eher wenigen - im Vergleich zur zahlenmässig exponentiell anschwellenden Zahl von FFF-Scheissestürmern/innen in ihren plattgeformten Meinungsblasen, der nicht nur vom Hörensagen genau kannte, was er, Nuhr, wie gesagt hatte.
Und für mich - in diesem Fall - dementsprechend auch zuunrecht als Thunbergdiffamierer durch den medialen Fleischwolf der FFF-Dogmatiker gedreht wurde.

Und ebenso kannte ich in Wort, Mimik und Gestik jenen Fall des Herrn Nuhr recht gut, in dem er ziemlich ungerührt mit Lügen und Unwahrheiten gegen jene Buchautorin glänzte wie eine echte Schweinebacke. Deren Buch er weder gelesen hatte und sich auch mit dem Inhalt desselben weder beschäftigen noch auseinandersetzen wollte. Warum wollte er nicht? Weil ihm der Titel nicht gefiel. Und nein, da ging es nicht um die Weigerung, tiefbraunen Ausschwitzlügendreck NICHT diskutieren zu wollen, wie ich das als meine persönliche Grenziehung erklärt hatte...

Nennt man so ein Diskussionsverweigerungsbeispiel wie das eben beschriebene des Herrn Nuhr, wie frei und ungehindert hier in D jeder seinen Senf absetzen kann, und sich seine höchstpersönliche Debattenkultur vorbehält, kommt schon der nächste moralphilosophische Threadadler im wissenschaftsgestützten Tiefflug mit Mutmaßungen angesegelt, um mir ausgrechnet dieses Nuhrverhalten an meine meinungserotischen Beine hinzuverdächtigen..

Andererseits passt's ganz gut zum 2020-igsten Geburtstag, an dem der Anführer Jener aus dem unbefleckten Bratrohr nach Vatis Willen befreit wurde, in Stroh gebettet und mit einem lieben Esel als bodyguard, die von sich glauben, wenn sie etwas glauben, wissen sie's auch. Was selbst auf solche, die nichts glauben, erstaunliche Abfärbungen haben kann :D
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von DarkLightbringer »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(24 Dec 2020, 23:57)

Falls Sie mit "dubioser Kritik" einen weiteren, gezielten Unterstellungskalauer anbringen wollten, nice try... ;)
In der irrigen Annahme, ich wüsste nicht, was Dieter Nuhr so die lieben Auftritte entlang und besonders zu FFF und dem Schwedenmädel sagte.

Vermutlich war ich einer derjenigen - eher wenigen - im Vergleich zur zahlenmässig exponentiell anschwellenden Zahl von FFF-Scheissestürmern/innen in ihren plattgeformten Meinungsblasen, der nicht nur vom Hörensagen genau kannte, was er, Nuhr, wie gesagt hatte.
Und für mich - in diesem Fall - dementsprechend auch zuunrecht als Thunbergdiffamierer durch den medialen Fleischwolf der FFF-Dogmatiker gedreht wurde.

Und ebenso kannte ich in Wort, Mimik und Gestik jenen Fall des Herrn Nuhr recht gut, in dem er ziemlich ungerührt mit Lügen und Unwahrheiten gegen jene Buchautorin glänzte wie eine echte Schweinebacke. Deren Buch er weder gelesen hatte und sich auch mit dem Inhalt desselben weder beschäftigen noch auseinandersetzen wollte. Warum wollte er nicht? Weil ihm der Titel nicht gefiel. Und nein, da ging es nicht um die Weigerung, tiefbraunen Ausschwitzlügendreck NICHT diskutieren zu wollen, wie ich das als meine persönliche Grenziehung erklärt hatte...

Nennt man so ein Diskussionsverweigerungsbeispiel wie das eben beschriebene des Herrn Nuhr, wie frei und ungehindert hier in D jeder seinen Senf absetzen kann, und sich seine höchstpersönliche Debattenkultur vorbehält, kommt schon der nächste moralphilosophische Threadadler im wissenschaftsgestützten Tiefflug mit Mutmaßungen angesegelt, um mir ausgrechnet dieses Nuhrverhalten an meine meinungserotischen Beine hinzuverdächtigen..

Andererseits passt's ganz gut zum 2020-igsten Geburtstag, an dem der Anführer Jener aus dem unbefleckten Bratrohr nach Vatis Willen befreit wurde, in Stroh gebettet und mit einem lieben Esel als bodyguard, die von sich glauben, wenn sie etwas glauben, wissen sie's auch. Was selbst auf solche, die nichts glauben, erstaunliche Abfärbungen haben kann :D
Ah, jetzt kommt doch noch Licht ins Dunkel, vermutlich geht es um das Werk von Hasters, welches Nuhr kritisiert hatte:
https://www.derwesten.de/panorama/promi ... 05826.html
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von Keinen_Faschismus! »

Progressiver hat geschrieben:(24 Dec 2020, 21:04)
Ein anderer hielt mich für komplett geistesgestört, weil ich das Verhalten der Bundeskanzlerin erklärte. [...] Aber ich denke, so etwas gehört auf jeden Fall sanktioniert!
Völlig unverständlich, da die Kanzlerin 2015 absolut richtig reagiert hat!

Das Problem ist, Amerikaner kann man nicht sanktionieren, weil sie in einem anderen Land leben.
Es braucht also dringend internationale Gesetze die gegen Hassreden im Internet wirken.

Sonst wird es immer Amerikaner geben, die im Internet ungestraft Hass verbreiten wie sie wollen, was nicht akzeptabel ist!
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von Eulenwoelfchen »

DarkLightbringer hat geschrieben:(25 Dec 2020, 06:26)

Ah, jetzt kommt doch noch Licht ins Dunkel, vermutlich geht es um das Werk von Hasters, welches Nuhr kritisiert hatte:
https://www.derwesten.de/panorama/promi ... 05826.html
Ob Sie damit mehr Licht in der Dunkelheit der vorsätzlichen Unterstellungen in so manchem Kopf hier im Thread - und nicht zuletzt auch Ihrem - meinen, lasse ich mal offen.

Auch hier irren Sie: Nuhr hat in diesem Fall nicht kritisiert. Sondern nachgewiesen nu(h)r falsches Zeugnis abgelegt und im Stile eines Satiresommerschlußverkäufers billig verleumdet. Ebenso eine Befassung mit der Sache selbst, nämlich dem Inhalt des Buches dieser Autorin, standhaft verweigert. Soviel zur Diskussion hier über Debattenkultur und der Ansicht, unbequeme Meinungen - nicht nur in Nazifällen - würden durch scheinmoralische Meinungsraumbesetzung unterdrückt, ohne sich mit der Sache selbst auseinandergesetzt zu haben oder dies zu wollen.

Und arme Meinungsunterdrückungsopfer wie Nuhr müssten verteidigt werden. Auch weil er oder andere kaum noch Freiräume für ihre Meinung hätten oder bekämen...In gesitteter und gepflegter Phoenix-Gesprächsathmosphäre.

Nuhrs Sendung, ein ohnehin priveligierter Meinungsraum, wird bundesweit von der ARD sogar durch Werbetrailer zusätzlich unterstützt. Wenn er dann in der VIP-Lounge eines Flughafens von einem Buch zu wenig abbekommen wollte, von anderen Sachen möglicherweise zuviel, und dann mit dieser, seiner, Lebenserfahrung die Kettensäge im Satirewald anschmeißt und grobmotorisch einen Dummklotz für seine Sendung zimmert, kann es durchaus passieren, daß er nicht nur mit einem Lorbeerkranz dafür bedacht wird, sondern mit einem handfesten Keil auf seinem groben Klotz.

Wobei die Waffengleichheit des ach so Unterdrückten und seiner Meinungsraumhoheit immer noch sehr ungleich zu seinen Gunsten ausfällt. Die Gegenmeinung bekommt ja - Achtung Wortwitz - GEMEINhin keine Gelegenheit, ARD-weit wenigstens 5 Min. Sendezeit zur Gegenrede.

Ich mache mir also auch weiterhin keine Sorgen um die Unterdrückung der Meinungsfreiheit in unserem Land, sondern lieber über manche Geisteszustände...
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von DarkLightbringer »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(25 Dec 2020, 08:57)

Ob Sie damit mehr Licht in der Dunkelheit der vorsätzlichen Unterstellungen in so manchem Kopf hier im Thread - und nicht zuletzt auch Ihrem - meinen, lasse ich mal offen.

Auch hier irren Sie: Nuhr hat in diesem Fall nicht kritisiert. Sondern nachgewiesen nu(h)r falsches Zeugnis abgelegt und im Stile eines Satiresommerschlußverkäufers billig verleumdet. Ebenso eine Befassung mit der Sache selbst, nämlich dem Inhalt des Buches dieser Autorin, standhaft verweigert. Soviel zur Diskussion hier über Debattenkultur und der Ansicht, unbequeme Meinungen - nicht nur in Nazifällen - würden durch scheinmoralische Meinungsraumbesetzung unterdrückt, ohne sich mit der Sache selbst auseinandergesetzt zu haben oder dies zu wollen.

Und arme Meinungsunterdrückungsopfer wie Nuhr müssten verteidigt werden. Auch weil er oder andere kaum noch Freiräume für ihre Meinung hätten oder bekämen...In gesitteter und gepflegter Phoenix-Gesprächsathmosphäre.

Nuhrs Sendung, ein ohnehin priveligierter Meinungsraum, wird bundesweit von der ARD sogar durch Werbetrailer zusätzlich unterstützt. Wenn er dann in der VIP-Lounge eines Flughafens von einem Buch zu wenig abbekommen wollte, von anderen Sachen möglicherweise zuviel, und dann mit dieser, seiner, Lebenserfahrung die Kettensäge im Satirewald anschmeißt und grobmotorisch einen Dummklotz für seine Sendung zimmert, kann es durchaus passieren, daß er nicht nur mit einem Lorbeerkranz dafür bedacht wird, sondern mit einem handfesten Keil auf seinem groben Klotz.

Wobei die Waffengleichheit des ach so Unterdrückten und seiner Meinungsraumhoheit immer noch sehr ungleich zu seinen Gunsten ausfällt. Die Gegenmeinung bekommt ja - Achtung Wortwitz - GEMEINhin keine Gelegenheit, ARD-weit wenigstens 5 Min. Sendezeit zur Gegenrede.

Ich mache mir also auch weiterhin keine Sorgen um die Unterdrückung der Meinungsfreiheit in unserem Land, sondern lieber über manche Geisteszustände...
Nuhr hat den Formfehler ja eingeräumt - er habe nicht gemeint, dass DIESES Buch in den USA ein Hit sei, sondern vielmehr das SOLCHE Bücher in den USA ernsthaft debattiert würden.
Nun kann man natürlich auf diesem Formfehler herumreiten, was aber eben dem Stil des Sommerschlußverkaufs entspricht. Oder grob poetisch ausgedrückt, es begrenzt sich auf ein Jahrmarkt-Spektakel.

Inhaltlich bleibt Nuhr jedoch bei seiner These, wonach solche Formen einer "Scheinintellektualität" der "arroganten Linken" maßgeblich für die Wahl Donald Trumps gewesen sei.

Der RBB befindet, Dieter Nuhrs Meinung zu einem Buchtitel, die er in seiner Sendung äußert, wäre von der Kunstfreiheit abgedeckt - was dem RBB wiederum ein hohes Gut sei.

Der Disput um ein Büchlein, drehe er sich nun um Formalismen oder Inhaltliches, hat aber an sich wenig mit Cancel Culture zu tun - jedenfalls, so lange sich der öffentliche Rundfunk von autonomen Pietismus-Gemeinden nicht einschüchtern lässt.
Der genannte Fall ging zwar durch die Gazetten, die Sendung geht aber weiter und die Anti-Nuhr-Gemeinde zetert wie gewohnt in den dafür geeigneten Social Media Plattformen.
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von Umetarek »

DarkLightbringer hat geschrieben:(25 Dec 2020, 09:44)
Der genannte Fall ging zwar durch die Gazetten, die Sendung geht aber weiter und die Anti-Nuhr-Gemeinde zetert wie gewohnt in den dafür geeigneten Social Media Plattformen.
Ahwah, das ist er doch gar nicht wert.
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von DarkLightbringer »

Umetarek hat geschrieben:(25 Dec 2020, 09:51)

Ahwah, das ist er doch gar nicht wert.
Fand es auch erstaunlich, mit welcher Regelmäßigkeit die entsprechende Gemeinschaft zum Polterabend ansetzte.

Vielleicht wird das so organisiert und dient einer übergeordneten Andock-Strategie, wie man es in ähnlicher Weise von rechtsäußeren Gemeinschaften kennt.
Speziell im taktischen Feld kopieren die an sich gegnerischen Ränder ja viel voneinander, was einerseits praktisch ist, andererseits fast belustigend.
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von Eulenwoelfchen »

DarkLightbringer hat geschrieben:(25 Dec 2020, 09:44)

Nuhr hat den Formfehler ja eingeräumt - er habe nicht gemeint, dass DIESES Buch in den USA ein Hit sei, sondern vielmehr das SOLCHE Bücher in den USA ernsthaft debattiert würden.
Nun kann man natürlich auf diesem Formfehler herumreiten, was aber eben dem Stil des Sommerschlußverkaufs entspricht. Oder grob poetisch ausgedrückt, es begrenzt sich auf ein Jahrmarkt-Spektakel.

Inhaltlich bleibt Nuhr jedoch bei seiner These, wonach solche Formen einer "Scheinintellektualität" der "arroganten Linken" maßgeblich für die Wahl Donald Trumps gewesen sei.

Der RBB befindet, Dieter Nuhrs Meinung zu einem Buchtitel, die er in seiner Sendung äußert, wäre von der Kunstfreiheit abgedeckt - was dem RBB wiederum ein hohes Gut sei.

Der Disput um ein Büchlein, drehe er sich nun um Formalismen oder Inhaltliches, hat aber an sich wenig mit Cancel Culture zu tun - jedenfalls, so lange sich der öffentliche Rundfunk von autonomen Pietismus-Gemeinden nicht einschüchtern lässt.
Der genannte Fall ging zwar durch die Gazetten, die Sendung geht aber weiter und die Anti-Nuhr-Gemeinde zetert wie gewohnt in den dafür geeigneten Social Media Plattformen.
Ich habe seinen Formfehler und seinen diesbezüglichen Gesamterguß im Original gesehen. Sie auch?
Also ersparen Sie mir wenigstens ihr clearasilgetränktes Wattebäuschchenbetupfen von Nuhr in diesem Fall.


Wünsche trotzdem einen guten Appetit zum Weihnachtsbraten. ;)
Eulenwoelfchen

Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von Eulenwoelfchen »

DarkLightbringer hat geschrieben:(25 Dec 2020, 09:44)
...

Der RBB befindet, Dieter Nuhrs Meinung zu einem Buchtitel, die er in seiner Sendung äußert, wäre von der Kunstfreiheit abgedeckt - was dem RBB wiederum ein hohes Gut sei....
Was wollen Sie denn damit belegen?

In unseren Land werden noch ganz andere Sachen als Kunst- bzw, Meinungsfreiheit abgedeckt. Sogar gerichtlich, nicht nur
rbb-meinungstechnisch:

https://www.tagesspiegel.de/berlin/rena ... 56208.html
Einige der Äußerungen seien strafbar, nicht gerechtfertigt und unzulässig. Das teilte das Landgericht am Dienstag mit. Künasts Rechtsanwalt Severin Riemenschneider zeigte sich erfreut über diesen Erfolg, kritisierte allerdings auch: „Unverständlich bleibt, warum einige der Beleidigungen so stehen bleiben dürfen“, sagte der Frankfurter Anwalt.

So ist es nun zwar nicht mehr erlaubt, Künast als „Stück Scheiße“, „Drecks Fotze“, „Drecksau“ oder „Schlampe“ zu bezeichnen, wohl aber als „alte perverse Drecksau“, „altes grünes Drecksschwein“, und auch ein Kommentar wie „der wurde in den Kopf geschissen War genug Platz da kein Hirn vorhanden war/ist“ wurde als zulässig angesehen.
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von DarkLightbringer »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(25 Dec 2020, 11:00)

Was wollen Sie denn damit belegen?

In unseren Land werden noch ganz andere Sachen als Kunst- bzw, Meinungsfreiheit abgedeckt. Sogar gerichtlich, nicht nur
rbb-meinungstechnisch:

https://www.tagesspiegel.de/berlin/rena ... 56208.html
Einige der Äußerungen seien strafbar, nicht gerechtfertigt und unzulässig. Das teilte das Landgericht am Dienstag mit. Künasts Rechtsanwalt Severin Riemenschneider zeigte sich erfreut über diesen Erfolg, kritisierte allerdings auch: „Unverständlich bleibt, warum einige der Beleidigungen so stehen bleiben dürfen“, sagte der Frankfurter Anwalt.

So ist es nun zwar nicht mehr erlaubt, Künast als „Stück Scheiße“, „Drecks Fotze“, „Drecksau“ oder „Schlampe“ zu bezeichnen, wohl aber als „alte perverse Drecksau“, „altes grünes Drecksschwein“, und auch ein Kommentar wie „der wurde in den Kopf geschissen War genug Platz da kein Hirn vorhanden war/ist“ wurde als zulässig angesehen.
Ja, ich weiß natürlich, dass die Gerichte nicht immer so entscheiden, dass es allen sympathisch sein könnte. Just das erste Künast-Urteil hatte viel Unverständnis ausgelöst.
Aber so ist der Rechtsstaat.
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von ThorsHamar »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(24 Dec 2020, 16:52)

Genau da beginnt die Fragwürdigkeit, wenn man jemanden nicht an dem misst, was seine eigene, individuelle Meinung hergibt, sondern mit etwas zuviel Fantasie bei einer gezielten Unterstellung landet.
....

Im Ergebnis nehmen manche Diskussionsverläufe recht skurrile Wendungen:
Ausgerechnet die Kritiker der Elche sind selber welche. .....
:cool:
Das ist fein beobachtet.
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von DarkLightbringer »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(25 Dec 2020, 10:50)

Ich habe seinen Formfehler und seinen diesbezüglichen Gesamterguß im Original gesehen. Sie auch?
Also ersparen Sie mir wenigstens ihr clearasilgetränktes Wattebäuschchenbetupfen von Nuhr in diesem Fall.


Wünsche trotzdem einen guten Appetit zum Weihnachtsbraten. ;)
Die Literaturwissenschaft sagt klar, entscheidend ist immer, was gemeint ist, nicht der Tippfehler.
Das hieße, man kann schlecht den Formfehler isoliert betrachten, ohne dessen Korrektur zu vergegenwärtigen.

Aber wie gesagt, man kann auf allem Herumreiten, wenn Bedarf besteht, sei es eben auf dem Unterschied von "dieses" und "solches".

Hauptsache, der Weihnachtsbraten unterliegt keinem Kunstfehler.
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von Eulenwoelfchen »

DarkLightbringer hat geschrieben:(25 Dec 2020, 11:16)
Just das erste Künast-Urteil hatte viel Unverständnis ausgelöst.
Und wie steht's so bei Ihnen mit dem zweiten Urteilsspruch?

Ich finde ihn genauso unterirdisch wie den ersten. Gerade im Kontext des Threadthemas rund um Debattenkultur. Und kann entsprechend dieses Geplapper von unterdrückter oder beschnittener Meinungsfreiheit langsam nicht mehr hören oder für voll nehmen. (Aufrichtigkeit der Meinung sei das wichtigste Verhaltensgebot und Bereitchaft, herausfinden zu wollen, weshalb jemand "alte perverse Drecksau" zu Frau Künast sagt? Man müsse eben Respekt gegenüber der anderen Meinung haben...usw.)
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von DarkLightbringer »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(25 Dec 2020, 11:30)

Und wie steht's so bei Ihnen mit dem zweiten Urteilsspruch?

Ich finde ihn genauso unterirdisch wie den ersten. Gerade im Kontext des Threadthemas rund um Debattenkultur. Und kann entsprechend dieses Geplapper von unterdrückter oder beschnittener Meinungsfreiheit langsam nicht mehr hören oder für voll nehmen. (Aufrichtigkeit der Meinung sei das wichtigste Verhaltensgebot und Bereitchaft, herausfinden zu wollen, weshalb jemand "alte perverse Drecksau" zu Frau Künast sagt? Man müsse eben Respekt gegenüber der anderen Meinung haben...usw.)
Müsste ich mir genauer ansehen, insbesondere ob die formaljuristische Begründung dem Nicht-Juristen etwas sagt.
Kann schon sein, dass mir das Urteil dann nicht gefällt. Aber der Rechtsstaat gefällt mir.

Ein anderer Fall würde mir mehr sagen - der Freispruch für einen gewissen Tim K., der sich satirisch - bzw. abfällig - mit Staatssekretärin Chebli auseinandergesetzt hatte.
Das ist mithin ein Grund, weshalb ich meine, dass eine Verengung des Overton-Fensters nicht nur nichts bringt, sondern eher dusslig ist.
Entweder man macht handfeste Gesetze, die dann auch robust zur Handhabung gereichen würden, oder lässt aber den Klimbim.
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von DarkLightbringer »

Zum zweiten Künast-Urteil:

Nach grober Übersicht sieht es so aus - von 22 beanstandeten Äußerungen sind 12 als Schmähung abgeräumt worden. Verbleiben 10, darunter sowas wie "geisteskrank", die deshalb als zulässige überspitzte Polemik gewertet werden, weil sich Personen des öffentlichen Lebens mehr gefallen lassen müssten als andere.

So ganz abwegig ist das ja auch nicht. Politiker kommen häufig zu Wort und haben auch die Mittel und Wege, ihre Message vorteilhaft zu präsentieren. Der Bürger hat da im allgemeinen weniger Möglichkeiten, von einer Waffengleichheit kann da wohl kaum gesprochen werden. Zum andern ist zu berücksichtigen, dass nicht jeder Bürger einen diplomatischen Umgang gewohnt ist, der Kommunikationsstil also gewissen Feinheiten entbehren kann, schon allein wegen fehlender Übung.
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von Tom Bombadil »

Aussagen wie „alte perverse Drecksau“, „altes grünes Drecksschwein“, „der wurde in den Kopf geschissen War genug Platz da kein Hirn vorhanden war/ist“ sind für mich klare Beleidigungen, sowas geht gar nicht, ich kann auch nicht verstehen, warum das Gericht so etwas zulässt, Politiker hin oder her.
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von Papaloooo »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(25 Dec 2020, 11:00)

Was wollen Sie denn damit belegen?

In unseren Land werden noch ganz andere Sachen als Kunst- bzw, Meinungsfreiheit abgedeckt. Sogar gerichtlich, nicht nur
rbb-meinungstechnisch:

https://www.tagesspiegel.de/berlin/rena ... 56208.html
Einige der Äußerungen seien strafbar, nicht gerechtfertigt und unzulässig. Das teilte das Landgericht am Dienstag mit. Künasts Rechtsanwalt Severin Riemenschneider zeigte sich erfreut über diesen Erfolg, kritisierte allerdings auch: „Unverständlich bleibt, warum einige der Beleidigungen so stehen bleiben dürfen“, sagte der Frankfurter Anwalt.

So ist es nun zwar nicht mehr erlaubt, Künast als „Stück Scheiße“, „Drecks Fotze“, „Drecksau“ oder „Schlampe“ zu bezeichnen, wohl aber als „alte perverse Drecksau“, „altes grünes Drecksschwein“, und auch ein Kommentar wie „der wurde in den Kopf geschissen War genug Platz da kein Hirn vorhanden war/ist“ wurde als zulässig angesehen.
Es war ja eigentlich eine Reaktion auf Liberalisierungstendenzen von Sex mit Kindern der Grünen in den 80'ern.
Es ging damals in der Debatte im Parlament und Sexuelle und Physische Gewalt gegen Kinder und dann kam Künasts' Zwischenruf:
„Komma, wenn keine Gewalt im Spiel ist!“, welche quasi eine Relativierung darstellte.
Jenen zweiten Halbsatz welcher ihr von einem Blogger angehängt wurde
"(...), ist der Sex mit Kindern doch ganz ok. Ist mal gut jetzt.", hatte sie hingegen nie gesagt.
Im Mai 2019 untersagte das Landgericht Frankfurt dem Blogger, das falsche Zitat weiterhin zu veröffentlichen.

Im Nachhinein beteuert Künast, es sein ein Missverständnis, in der Debatte sei es gar nicht um Sex, sondern um Gewalt an Kindern gegangen.
Aber welchen Sinn macht denn der Satz "Gewalt gegen Kinder [komma, solang keine Gewalt in Spiel ist]." (!?)

Nein sie hat da wirklich mit Dreck am Stecken, kann sie sagen, was sie will.
Die Reaktion dieses Pöblers fördert allerdings auch nicht die Aufarbeitung.
Eigentlich sollte sie, und alle weiteren, der Grünen, die Sex mit Kindern damals liberalisieren wollten, ihre Beine in die Hand nehmen,
und die Politik schnellstmöglich verlassen,
sonst haben wir dort noch Zustände wie in der eigenen Katholischen Kirche!
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von Tom Bombadil »

Sex von Erwachsenen mit Kindern ist ein absolutes No Go und zwar in jeder Form, das kann man auch nicht als "liberal" verbrämen. Die Grünen haben da ihre eigene üble Historie aufzuarbeiten und damit tun sie sich extrem schwer, weil dann auch Ikonen wie Cohn-Bendit vom Sockel geholt werden müssten. Aber auch das rechtfertigt nicht diese Beschimpfungen und macht das Urteil auch nicht besser.
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von Papaloooo »

Tom Bombadil hat geschrieben:(25 Dec 2020, 13:43)

Sex von Erwachsenen mit Kindern ist ein absolutes No Go und zwar in jeder Form, das kann man auch nicht als "liberal" verbrämen. Die Grünen haben da ihre eigene üble Historie aufzuarbeiten und damit tun sie sich extrem schwer, weil dann auch Ikonen wie Cohn-Bendit vom Sockel geholt werden müssten. Aber auch das rechtfertigt nicht diese Beschimpfungen und macht das Urteil auch nicht besser.
Das hoffe ich, habe ich beides mit meinem letzten Beitrag auch zum Ausdruck gebracht.
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von Tom Bombadil »

Das sollte auch kein Widerspruch auf deinen Beitrag sein ;)
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von DarkLightbringer »

Gunnar Kaiser bringt es mal wieder auf den Punkt, Zitat:
Ich fühle mich persönlich nicht «gecancelt», weder durch Herrn Paqué noch generell. Am Strohmann-Argument der Verschwörungstheorie, das ich zurückweise, sehe ich aber die Heftigkeit des Gegenwinds. Die Arbeit mit inhaltsleeren Diffamierungsbegriffen besorgt mich.
https://www.nzz.ch/international/ein-st ... ld.1593530

Diesem Streitgespräch fehlt es nicht gerade an Pepp, dennoch wird ganz direkt zur Sache diskutiert. Hat ja auch was.
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Papaloooo hat geschrieben:(25 Dec 2020, 13:13)

Es war ja eigentlich eine Reaktion auf Liberalisierungstendenzen von Sex mit Kindern der Grünen in den 80'ern.
Es ging damals in der Debatte im Parlament und Sexuelle und Physische Gewalt gegen Kinder und dann kam Künasts' Zwischenruf:
„Komma, wenn keine Gewalt im Spiel ist!“, welche quasi eine Relativierung darstellte.
Jenen zweiten Halbsatz welcher ihr von einem Blogger angehängt wurde
"(...), ist der Sex mit Kindern doch ganz ok. Ist mal gut jetzt.", hatte sie hingegen nie gesagt.
Im Mai 2019 untersagte das Landgericht Frankfurt dem Blogger, das falsche Zitat weiterhin zu veröffentlichen.

Im Nachhinein beteuert Künast, es sein ein Missverständnis, in der Debatte sei es gar nicht um Sex, sondern um Gewalt an Kindern gegangen.
Aber welchen Sinn macht denn der Satz "Gewalt gegen Kinder [komma, solang keine Gewalt in Spiel ist]." (!?)

Nein sie hat da wirklich mit Dreck am Stecken, kann sie sagen, was sie will.
Die Reaktion dieses Pöblers fördert allerdings auch nicht die Aufarbeitung.
Eigentlich sollte sie, und alle weiteren, der Grünen, die Sex mit Kindern damals liberalisieren wollten, ihre Beine in die Hand nehmen,
und die Politik schnellstmöglich verlassen,
sonst haben wir dort noch Zustände wie in der eigenen Katholischen Kirche!
Sie meinen wohl, ich lebe auch hier wie in anderen Fällen auf dem politischen Mond und bedürfe auch im Fall Künast genauso der Aufklärung wie etwa im Fall Nuhr? - Déjà vu...Sie sind jetzt ungefähr mein "drölfter" moralphilosophischer Oberbelehrungsversucher. Gratulation auch an Sie für diesen unnötigen Versuch.

Im übrigen haben ihre persönlich relativierenden Gerichtshofallüren nichts mit dem Gegenstand des Threadthemas und der Beahauptung zu tun, es würden Meinungsräume einseitig und unerfreulich besetzt und es könne nicht mehr gesagt werden, was "frei nach Grass gesagt werden muss". Das Gegenteil ist der Fall..

Sogar bis hin zu der Grenze so frei und ungehindert, bis ein Landgericht in FFM eine Grenze einzog.
Weil Meinungsfreiheit eben nicht vorverurteilende Mutmaßungen oder vorsätzliche Unterstellungen deckt oder legitimiert.

Schon gar nicht die Frage beantwortet wird, ob man innerhalb einer gesamtgesellschaftlichen Debattenkultur, wenigstens einen Funken Restanstand und Benehmen beherzigen oder sogar einfordern sollte. Damit auch klar erkennbar ist, dass eine Diskussionsrunde nicht nach den Regeln einer Horde von Brüllaffen laufen sollte, egal welches Thema politisch aufgearbeitet oder diskutiert wird.
Und vor allem Lügen oder gezielt verbreitete Unwahrheiten wie die des juristisch eingebremsten Bloggers oder des von mir beschriebenen Shoaleugners abzulehnen sind und auch keinerlei Grundlage bieten sollten, das Debattenverhalten und Benehmen auf absolutem Dumpfbackenniveau klein und lässlich zu reden, wie Sie das nun auch noch versuchen.

Vieles hier in der Diskussion um Debattenkultur dreht sich um jenen Kern, den die Userin Vongole zurecht ansprach: Es geht oftmals gar nicht um soviel, aber auch nicht weniger, als um Anstand.
Oder Reste davon. Und wie oder ob man diese ggf. wieder aufpäppeln sollte oder sogar müsste.

Aber Anstand scheint nicht mehr modern. Bekam Vongole sofort als antiquiert unter diese Nase gerieben.
Die Freiheit, jeden verbalen Dreck grenzenlos und ungehemmt absetzen zu können, steht über allem.
Und die Gründe, wie man dies rechtfertigen könnte, sind schier unerschöpflich.
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von BlueMonday »

Ja auch hier wieder exemplarisch, das Tabuholz wird immer wieder herausgeholt. Wer da einmal über die Tabugrenze gestolpert ist oder auch nur in den Verdacht der Nähe geraten ist, wird das Stigma nicht mehr los. Nur ärger noch die "Autobahn", über die wir immer noch fahren. Das geht gar nicht. In welchem Rahmen kann überhaupt noch diskutiert werden, ohne dass es gleich persönlich wird? Das muss dann wohl schon ein sehr beiläufiges bis irrelevantes Thema sein. Jedenfalls nichts annähernd Kontroverses, das Gefahr läuft, irgendwelche Tabus zu berühren.

Auch sei exemplarisch hier der Thread mit dem "Männerhass"-Buch genannt. Inhaltliche Auseinandersetzung mir dem Threadthema praktisch Fehlanzeige dort. Es geht vornehmlich um die Person des Threaderöffners, seine Motivation das Buch zum Thema zu machen, warum er damit ein Problem habe, dass mit ihm ja auch etwas nicht stimmen könne, wenn er Anstoß nimmt. Auch in anderen Bereichen geht es zunehmend darum, die Debatte eher zu unterbinden statt zu führen. Eine besonderer "Konservatismus" muss da am Werke sein. Ist doch alles gut, wie es ist. Wieso überhaupt auseinandersetzen? Wer Probleme sieht, ist selber das Problem, singt außerhalb des Kirchenchors unheilige Lieder, ist nicht normal, ist nicht gesund, sollte sich mal einen guten Therapeuten suchen. Klimarettung? Alles "Konsens". "Science settled." Corona? Alles schon gewusst, kein Dissens, abgesehen von ein paar "Querdenkern" sind sich alle einig. Querdenken überhaupt ein Unwort. Das sind eh Nazis. Und mit Nazis diskutiert man ohnehin nicht. Unter dieser Limbostange kriecht und siecht die übliche "Debatte".
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von Eulenwoelfchen »

BlueMonday hat geschrieben:(25 Dec 2020, 16:56)

Ja auch hier wieder exemplarisch, das Tabuholz wird immer wieder herausgeholt. Wer da einmal über die Tabugrenze gestolpert ist oder auch nur in den Verdacht der Nähe geraten ist, wird das Stigma nicht mehr los. Nur ärger noch die "Autobahn", über die wir immer noch fahren. Das geht gar nicht. In welchem Rahmen kann überhaupt noch diskutiert werden, ohne dass es gleich persönlich wird? Das muss dann wohl schon ein sehr beiläufiges bis irrelevantes Thema sein. Jedenfalls nichts annähernd Kontroverses, das Gefahr läuft, irgendwelche Tabus zu berühren.

Auch sei exemplarisch hier der Thread mit dem "Männerhass"-Buch genannt. Inhaltliche Auseinandersetzung mir dem Threadthema praktisch Fehlanzeige dort. Es geht vornehmlich um die Person des Threaderöffners, seine Motivation das Buch zum Thema zu machen, warum er damit ein Problem habe, dass mit ihm ja auch etwas nicht stimmen könne, wenn er Anstoß nimmt. Auch in anderen Bereichen geht es zunehmend darum, die Debatte eher zu unterbinden statt zu führen. Eine besonderer "Konservatismus" muss da am Werke sein. Ist doch alles gut, wie es ist. Wieso überhaupt auseinandersetzen? Wer Probleme sieht, ist selber das Problem, singt außerhalb des Kirchenchors unheilige Lieder, ist nicht normal, ist nicht gesund, sollte sich mal einen guten Therapeuten suchen. Klimarettung? Alles "Konsens". "Science settled." Corona? Alles schon gewusst, kein Dissens, abgesehen von ein paar "Querdenkern" sind sich alle einig. Querdenken überhaupt ein Unwort. Das sind eh Nazis. Und mit Nazis diskutiert man ohnehin nicht. Unter dieser Limbostange kriecht und siecht die übliche "Debatte".
Ach, Sie sind also die moralphilosophe Höchstinstanz und Endstufe in Sachen Debattenkultur? Ich rätselte schon die ganze Zeit, wer das sein könnte.
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von Papaloooo »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(25 Dec 2020, 16:46)

Sie meinen wohl, ich lebe auch hier wie in anderen Fällen auf dem politischen Mond und bedürfe auch im Fall Künast genauso der Aufklärung wie etwa im Fall Nuhr? - Déjà vu...Sie sind jetzt ungefähr mein "drölfter" moralphilosophischer Oberbelehrungsversucher. Gratulation auch an Sie für diesen unnötigen Versuch.

Im übrigen haben ihre persönlich relativierenden Gerichtshofallüren nichts mit dem Gegenstand des Threadthemas und der Beahauptung zu tun, es würden Meinungsräume einseitig und unerfreulich besetzt und es könne nicht mehr gesagt werden, was "frei nach Grass gesagt werden muss". Das Gegenteil ist der Fall..

Sogar bis hin zu der Grenze so frei und ungehindert, bis ein Landgericht in FFM eine Grenze einzog.
Weil Meinungsfreiheit eben nicht vorverurteilende Mutmaßungen oder vorsätzliche Unterstellungen deckt oder legitimiert.

Schon gar nicht die Frage beantwortet wird, ob man innerhalb einer gesamtgesellschaftlichen Debattenkultur, wenigstens einen Funken Restanstand und Benehmen beherzigen oder sogar einfordern sollte. Damit auch klar erkennbar ist, dass eine Diskussionsrunde nicht nach den Regeln einer Horde von Brüllaffen laufen sollte, egal welches Thema politisch aufgearbeitet oder diskutiert wird.
Und vor allem Lügen oder gezielt verbreitete Unwahrheiten wie die des juristisch eingebremsten Bloggers oder des von mir beschriebenen Shoaleugners abzulehnen sind und auch keinerlei Grundlage bieten sollten, das Debattenverhalten und Benehmen auf absolutem Dumpfbackenniveau klein und lässlich zu reden, wie Sie das nun auch noch versuchen.

Vieles hier in der Diskussion um Debattenkultur dreht sich um jenen Kern, den die Userin Vongole zurecht ansprach: Es geht oftmals gar nicht um soviel, aber auch nicht weniger, als um Anstand.
Oder Reste davon. Und wie oder ob man diese ggf. wieder aufpäppeln sollte oder sogar müsste.

Aber Anstand scheint nicht mehr modern. Bekam Vongole sofort als antiquiert unter diese Nase gerieben.
Die Freiheit, jeden verbalen Dreck grenzenlos und ungehemmt absetzen zu können, steht über allem.
Und die Gründe, wie man dies rechtfertigen könnte, sind schier unerschöpflich.
Menschen, die mich online Siezen, sind mir etwas suspekt.
Nein, zur ersten Frage, das meinte ich nicht.

Und ebenfalls schrieb ich ja:
"Die Reaktion dieses Pöblers fördert allerdings auch nicht die Aufarbeitung."
Und habe damit doch eben dies gesagt:
Dein
Aber Anstand scheint nicht mehr modern.
ist da als Reaktion auf mein Posting also unangemessen.

Außerdem zu deinem Satz:
Weil Meinungsfreiheit eben nicht vorverurteilende Mutmaßungen oder vorsätzliche Unterstellungen deckt oder legitimiert.
Ich schieb:
"Jenen zweiten Halbsatz welcher ihr von einem Blogger angehängt wurde
"(...), ist der Sex mit Kindern doch ganz ok. Ist mal gut jetzt.", hatte sie hingegen nie gesagt.
Im Mai 2019 untersagte das Landgericht Frankfurt dem Blogger, das falsche Zitat weiterhin zu veröffentlichen."

Wo siehst du denn darin, dass ich Unwahrheiten decken oder legitimieren möchte?

Kann man in der Diskussion denn nicht auf einem sachlichen Niveau bleiben?
Ich meine, es geht hier doch gerade um das Thread-Thema "Debattenkultur".
Wir sind doch hier nicht im Trollhouse!
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Papaloooo hat geschrieben:(25 Dec 2020, 17:26)

Menschen, die mich online Siezen, sind mir etwas suspekt....
Sie meinen tatsächlich, ich sollte mit jemandem diskutieren, dem nichts Besseres einfällt,
mir als erstes seinen Verdacht über meine Person zu eröffnen?

Wünsche einen schönen Restfeiertag.
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von Papaloooo »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(25 Dec 2020, 18:38)

Sie meinen tatsächlich, ich sollte mit jemandem diskutieren, dem nichts Besseres einfällt,
mir als erstes seinen Verdacht über meine Person zu eröffnen?

Wünsche einen schönen Restfeiertag.
Debattieren tut man hier doch i.d.R. in der "Du"-Form.
Das Siezen ist allgemein online recht unüblich.

Aber mal unabhängig von diesem ersten Satz meines Statements,
scheinst du nicht wirklich an einer Debattenkultur interessiert zu sein.
Dazu gehört nun mal auch,
nicht gleich eingeschnappt zu sein,
sondern sich mit Argumenten der anderen auseinanderzusetzen.

Vom Gegenteil (sollte ich falsch liegen) lasse ich mich aber gerne überzeugen!
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Papaloooo hat geschrieben:(25 Dec 2020, 19:12)

Debattieren tut man hier doch i.d.R. in der "Du"-Form.
Das Siezen ist allgemein online recht unüblich.

Aber mal unabhängig von diesem ersten Satz meines Statements,
scheinst du nicht wirklich an einer Debattenkultur interessiert zu sein.

Dazu gehört nun mal auch,
nicht gleich eingeschnappt zu sein,
sondern sich mit Argumenten der anderen auseinanderzusetzen.

Vom Gegenteil (sollte ich falsch liegen) lasse ich mich aber gerne überzeugen!
Ich bin nicht eingeschnappt, sondern lese nur genau und registriere die nächste Verdächtigung (siehe die gefettete Zitatsstelle).
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von Papaloooo »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(25 Dec 2020, 19:22)

Ich bin nicht eingeschnappt, sondern lese nur genau und registriere die nächste Verdächtigung (siehe die gefettete Zitatsstelle).
Welche ich ja auch selbst relavitiert habe,
siehe meinen letzten Satz im Zitat.

Mir kommt es nur so vor,
dass du einerseits recht schnell mit Behauptungen um dich wirfst, siehe hier:
Eulenwoelfchen hat geschrieben:(25 Dec 2020, 16:46)
...
Und vor allem Lügen oder gezielt verbreitete Unwahrheiten wie die des juristisch eingebremsten Bloggers oder des von mir beschriebenen Shoaleugners abzulehnen sind und auch keinerlei Grundlage bieten sollten, das Debattenverhalten und Benehmen auf absolutem Dumpfbackenniveau klein und lässlich zu reden, wie Sie das nun auch noch versuchen.

...

Vieles hier in der Diskussion um Debattenkultur dreht sich um jenen Kern, den die Userin Vongole zurecht ansprach: Es geht oftmals gar nicht um soviel, aber auch nicht weniger, als um Anstand.
Oder Reste davon. Und wie oder ob man diese ggf. wieder aufpäppeln sollte oder sogar müsste.

Aber Anstand scheint nicht mehr modern...
Was das genaue Gegenteil ist, dessen was ich ausgesagt habe.
Denn ich habe die verbreiteten Unwahrheiten benannt und diese Verbreitung auch kritisiert.
Und finde den Ton des Kritikers gegenüber Künast (trotz deren schweren Verfehlung)in der Diskussion nicht förderlich.
Schrieb ich auch!

Aber, dass du dann andererseits überaus empfindlich bist,
wenn man dich, aus deiner Sicht, falsch einschätzt.

Und dies empfinde ich als eine schlechte Debattenkultur.

Aber gut, ich schlage vor, von unseren beiden Seiten aus, Wind aus den Segeln zu nehmen:
ich nehme das "suspekt" zurück.
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von McKnee »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(25 Dec 2020, 19:22)

Ich bin nicht eingeschnappt, sondern lese nur genau und registriere die nächste Verdächtigung (siehe die gefettete Zitatsstelle).
Glaubst du an Ratschläge von Usern, die ihre eigenen Ratschläge nicht ernst nehmen? :D
Der Hauptgrund für Stress ist der tägliche Kontakt mit Idioten.

Es ist mir egal, ob es ein Albert-Einstein-Zitat ist ...

.....er wusste es :D
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von franzmannzini »

Progressiver hat geschrieben:(24 Dec 2020, 21:04)

...

Und was zum Beispiel der Umgang mit der AfD betrifft, so würde ich mir von den etablierten Parteien wünschen, dass sie sich inhaltlich mit deren wirren Thesen auseinandersetzten. Es wäre doch ein leichtes, diese zu widerlegen!
...
Richtig. Das Schlechteste was man in dem Zusammenhang machen kann, ist das Zurückpöbeln. Bei manchen Bundestagsdebatten geht es scheinbar nur noch darum.
Auch kommt es manchmal vor, daß auch die AFD mal einen guten Antrag einbringt, dann versucht man meistens krampfhaft diesen abzulehnen und einen eigenen
ähnlichen zu stellen.
Eulenwoelfchen

Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von Eulenwoelfchen »

McKnee hat geschrieben:(25 Dec 2020, 20:52)

Glaubst du an Ratschläge von Usern, die ihre eigenen Ratschläge nicht ernst nehmen? :D
Nein, nicht an Weihnachten.
Sondern nur an Pfingsten. :D
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von Papaloooo »

franzmannzini hat geschrieben:(25 Dec 2020, 21:59)

Richtig. Das Schlechteste was man in dem Zusammenhang machen kann, ist das Zurückpöbeln. Bei manchen Bundestagsdebatten geht es scheinbar nur noch darum.
Auch kommt es manchmal vor, daß auch die AFD mal einen guten Antrag einbringt, dann versucht man meistens krampfhaft diesen abzulehnen und einen eigenen
ähnlichen zu stellen.
Ja, das zieht die Mauern höher und macht die Gräben tiefer.
Und in diesem Zusammenhang kritisiere ich auch das Verbot der NPD.
Man kann Äußerungen bestrafen,
aber das Verbot einer Partei wird keine Gesinnungen ändern,
sie werden sich in anderen Parteien finden oder, was noch mehr Probleme bedeuten wird,
aus dem Untergrund agieren.

Macht man daraus eine politische Hexenjagd,
oder - was auch schon passiert ist - verprügelt man gar auf der Straße einen Politiker,
dann schafft man damit unbeabsichtigter weise zusätzliche Sympathisanten.

Die Politiker anderer Parteien beklagen sich oft darüber,
dass die politischen Debatten mit der AFD angespannter verlaufen,
wobei sie eindeutig daran eine Mitschuld tragen:
Mit Ausgrenzung ist nicht geholfen,
denn die Partei ist ja auch durch einen Wählerwillen in den Bundestag gekommen.
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von Tom Bombadil »

Derweil geht das Großreinemachen munter weiter, hüben wie drüben: https://www.achgut.com/artikel/ausgesto ... nar_kaiser
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von Papaloooo »

Falls jemand gute und auch selbstkritische Podcasts hören will,
die drei türkische Mitbürger senden, und manch ein Klischee aus den eigenen Reihen kritisieren:

https://dauernoergler.org/

Ich höre mir immer wieder mal eine Folge auf meinem Smartphone an,
wenn ich unterwegs bin.
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von H2O »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(25 Dec 2020, 22:04)

Nein, nicht an Weihnachten.
Sondern nur an Pfingsten. :D
Dann immerhin in Begleitung des Heiligen Geistes, wenn ich im Konfirmandenunterricht richtig aufgepaßt habe! Da kann gar nichts schief gehen.
Eulenwoelfchen

Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von Eulenwoelfchen »

H2O hat geschrieben:(27 Dec 2020, 07:55)

Dann immerhin in Begleitung des Heiligen Geistes, wenn ich im Konfirmandenunterricht richtig aufgepaßt habe! Da kann gar nichts schief gehen.
Nicht nur der IQ, sondern auch ihr Gedächtnis ist elefantös! Chapeau &Verneigung. :thumbup: :)
Auch in Debatten wird im übrigen viel zu wenig gelobt.
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von H2O »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(27 Dec 2020, 09:55)

Nicht nur der IQ, sondern auch ihr Gedächtnis ist elefantös! Chapeau &Verneigung. :thumbup: :)
Auch in Debatten wird im übrigen viel zu wenig gelobt.
Ja, vielen Dank für das Lob; ich war seinerzeit aber auch ein sehr eifriger Schüler. Der Pastor hat meine Eltern besucht und ihnen vorgeschlagen, daß ich Theologie studieren sollte... im zarten Alter von 15 Jahren. Ich bin dann aber doch ganz irdisch Ingenieur für Nachrichtentechnik geworden...
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