Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

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Zunder
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Zunder »

DarkLightbringer hat geschrieben:(14 Nov 2020, 20:32)

Daraus: "PEN-Präsidentin Venske hatte u. a. kritisiert, dass sich Festival-Autoren ihre Konkurrenz nicht selbst aussuchen sollten."

Die selbe Venske sah auch das Vorgehen der Nazis zu Lasten Remarques kritisch.

Der Faschismus dieser oder jener Prägung tut sich generell schwer mit Argumentation, dafür um so leichter mit Denunziationen.
Eines solchen Eindrucks kann man sich kaum erwehren.
Denunziation kannst du jedenfalls.
Als du deinen Beitrag gepostet hast, war längst bekannt, daß die beiden Autoren mit der Ausladung Eckharts nichts zu tun hatten.
Dein Beitrag war eine diffamierende denunziatorische Lüge. Und sich hinter der PEN-Präsidentin zu verstecken, ist einfach nur schäbig.
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DarkLightbringer
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von DarkLightbringer »

Zunder hat geschrieben:(14 Nov 2020, 20:39)

Denunziation kannst du jedenfalls.
Als du deinen Beitrag gepostet hast, war längst bekannt, daß die beiden Autoren mit der Ausladung Eckharts nichts zu tun hatten.
Dein Beitrag war eine diffamierende denunziatorische Lüge. Und sich hinter der PEN-Präsidentin zu verstecken, ist einfach nur schäbig.
Du meinst, die beiden Angesprochenen hatten sich per Twitter gemeldet und eine eigene Sicht der Dinge bekundet, oder?

Wenn ich mich recht erinnere, hat sich auch dabei mindestens einer Lisa-Eckhart-kritisch geäußert.
Und ein gewisser Aufmerksamkeitswunsch oder -Bedarf wurde auch geäußert.
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Zunder
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Zunder »

DarkLightbringer hat geschrieben:(14 Nov 2020, 20:47)

Du meinst, die beiden Angesprochenen hatten sich per Twitter gemeldet und eine eigene Sicht der Dinge bekundet, oder?

Wenn ich mich recht erinnere, hat sich auch dabei mindestens einer Lisa-Eckhart-kritisch geäußert.
Und ein gewisser Aufmerksamkeitswunsch oder -Bedarf wurde auch geäußert.
Sich kritisch über Lisa Eckhart zu äußern, ist mehr als legitim.
Zu unterstellen, die Autoren hätten Eckharts Ausladung betrieben, ist eine Lüge.

Dein sinnloses Gelaber kannst du dir sparen.
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von DarkLightbringer »

Zunder hat geschrieben:(14 Nov 2020, 20:55)

Sich kritisch über Lisa Eckhart zu äußern, ist mehr als legitim.
Zu unterstellen, die Autoren hätten Eckharts Ausladung betrieben, ist eine Lüge.

Dein sinnloses Gelaber kannst du dir sparen.
Stuertz räumt auf seiner eigenen Seite folgendes ein:
Es würde sich ausschließlich um Lisa Eckhart drehen. Meine Agentin riet mir deshalb, um einen gesonderten Lesungs-Termin zu bitten, damit ich die Aufmerksamkeit bekomme, die ich verdient habe. Also teilte ich der Festivalleitung meine Bedenken mit, und dass ich ungern mit Frau Eckhart auf der Bühne sitzen würde.
https://www.stuertz.org/2020/09/10/zust ... rgerkrieg/
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Zunder »

Weiter im Text:

"Petra Bamberger und Nikolaus Hansen waren sehr kooperativ, sie boten mir an, die Veranstaltung in zwei Einzellesungen aufzutrennen, direkt nacheinander. Im Grunde bestand der Unterschied nur darin, dass wir im Internet getrennt angekündigt wurden und uns die Bühne nicht hätten teilen müssen. Das Angebot nahm ich dankend an."

Kein Wort von Ausladung.
Dein rechtsfaschistisches Getrolle langweilt.
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Senexx »

Muss man den Stürtz kennen?

Er hat einen Roman geschrieben, in dem eine Debütantin in maßgeschneiderter Gardarobe mit einem Nazihunderoman auftritt, oder so ähnlich.

Klingt, als meinte er Lisa Eckard damit.
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von DarkLightbringer »

Wird denn ein Fußball-Stadion oder der Nürburgring aufgeteilt, damit die Erfolgloseren mehr Aufmerksamkeit erheischen können? ;)
Entweder man nimmt an einem Wettbewerb teil oder nicht.

Davon unabhängig ist aber Linksfaschismus alles andere als langweilig, das unterhaltende - wenngleich polternde und holprige - Momentum ist kaum zu übersehen.
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von firlefanz11 »

Generation Beleidigt, das neue Buch von Caroline Fourest, das beschreibt wie die Linksidentitären versuchen ihre berufsempörte Haltung der Gesellschaft aufzupropfen, dürfte ganz oben auf deren Liste der am besten zu verbrennenden Bücher stehen.
Wer der Meinung ist der Führerschein müsse umbenannt werden weil man In Deutschland keine neuen Fööööhrrrer will den KANN man nicht ernst nehmen...! :D
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Billie Holiday »

firlefanz11 hat geschrieben:(30 Nov 2020, 22:49)

Generation Beleidigt, das neue Buch von Caroline Fourest, das beschreibt wie die Linksidentitären versuchen ihre berufsempörte Haltung der Gesellschaft aufzupropfen, dürfte ganz oben auf deren Liste der am besten zu verbrennenden Bücher stehen.
Wer der Meinung ist der Führerschein müsse umbenannt werden weil man In Deutschland keine neuen Fööööhrrrer will den KANN man nicht ernst nehmen...! :D
Der heißt doch sowieso Fahrerlaubnis.

Die Lust, sich zu empören, ist zur Zeit bei vielen wirklich sehr in. Wer sich nicht als Opfer von irgendetwas oder irgendwem sehen kann, ist sowas von out. :(
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Senexx »

Billie Holiday hat geschrieben:(01 Dec 2020, 07:26)

Der heißt doch sowieso Fahrerlaubnis.

Die Lust, sich zu empören, ist zur Zeit bei vielen wirklich sehr in. Wer sich nicht als Opfer von irgendetwas oder irgendwem sehen kann, ist sowas von out. :(
Für mich heißt das auch weiterhin Führerschein. Genau wie Mohrenkopf.

In einer Fahrzeugkontrolle verlangt die Polizei nicht die Fahrerlaubnis.
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Billie Holiday »

Senexx hat geschrieben:(01 Dec 2020, 09:08)

Für mich heißt das auch weiterhin Führerschein. Genau wie Mohrenkopf.

In einer Fahrzeugkontrolle verlangt die Polizei nicht die Fahrerlaubnis.
Ich sage auch Führerschein. *knall*

Was die Polizei sagt, weiß ich nicht, da ich noch nie kontrolliert wurde.

Fahrerlaubnis ist auch ein gängiges Wort. Mir ist egal, was dazu gesagt wird, ich will fahren und keinen Führer haben. :rolleyes:
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Stoner »

Billie Holiday hat geschrieben:(01 Dec 2020, 09:33)

Ich sage auch Führerschein. *knall*

Was die Polizei sagt, weiß ich nicht, da ich noch nie kontrolliert wurde.

Fahrerlaubnis ist auch ein gängiges Wort. Mir ist egal, was dazu gesagt wird, ich will fahren und keinen Führer haben. :rolleyes:
Ich war glücklich, einen Führer zu haben, als ich auf den Kapverden zum Wandern war. Und auch in Großstäden ist so ein Stadtführer manchmal praktisch.

Nicht zu vergessen: Bald gibt's sogar eine Frauenquote, damit Frauen mit Führungskompetenz Vorstand werden dürfen müssen.
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Billie Holiday »

Stoner hat geschrieben:(01 Dec 2020, 09:43)

Ich war glücklich, einen Führer zu haben, als ich auf den Kapverden zum Wandern war. Und auch in Großstäden ist so ein Stadtführer manchmal praktisch.

Nicht zu vergessen: Bald gibt's sogar eine Frauenquote, damit Frauen mit Führungskompetenz Vorstand werden dürfen müssen.
Ergänzen darf ich den Führer auf der Tanzfläche, der einzige Ort, wo ich mich unterordne.

Es darf jedoch bezweifelt werden, dass diese Arten Führer gemeint waren bei den Besorgten, die ihre Lust der Naziwitterung ausleben.
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Senexx »

Billie Holiday hat geschrieben:(01 Dec 2020, 09:50)

Ergänzen darf ich den Führer auf der Tanzfläche, der einzige Ort, wo ich mich unterordne.

Es darf jedoch bezweifelt werden, dass diese Arten Führer gemeint waren bei den Besorgten, die ihre Lust der Naziwitterung ausleben.
Beim Tanzen heißt es aber nicht Führer, sondern "der Führende". Und das gilt ja nur vom Führen auf die Tanzfläche bis zum Begleiten von der Tanzfläche. Danach muss der Führende sich ja meist wieder unterordnen. :)
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Stoner »

Billie Holiday hat geschrieben:(01 Dec 2020, 09:50)

Ergänzen darf ich den Führer auf der Tanzfläche, der einzige Ort, wo ich mich unterordne.

Es darf jedoch bezweifelt werden, dass diese Arten Führer gemeint waren bei den Besorgten, die ihre Lust der Naziwitterung ausleben.
Die Sprachsorge ist grenzenlos geworden.

Ich war dieser Tage etwas fassungslos, als ich Delia Owens "Der Gesang der Flusskrebse" las. Da gibt es eine Szene, in der einige Jungspunde (in den Fünfzigern in North Carolina) einen Schwarzen verfolgen, mit Steinen bewerfen und ein paar Bösartigkeiten nachbrüllen, in denen sie ihn als Nigger titulieren. Das Wort Nigger wird allerdings N**** geschrieben.

Insofern: Besser alles als weniger zutrauen.
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Billie Holiday »

Senexx hat geschrieben:(01 Dec 2020, 10:00)

Beim Tanzen heißt es aber nicht Führer, sondern "der Führende". Und das gilt ja nur vom Führen auf die Tanzfläche bis zum Begleiten von der Tanzfläche. Danach muss der Führende sich ja meist wieder unterordnen. :)
Bei mir nicht, da ich Unterordnung generell unsexy finde und ein wirklich selbstbewußter Mann weder Dominanz noch Unterwûrfigkeit nötig hat.
Aber beim Tanzen gestatte ich ihm die Fûhrung. :cool:
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Billie Holiday »

Stoner hat geschrieben:(01 Dec 2020, 10:01)

Die Sprachsorge ist grenzenlos geworden.

Ich war dieser Tage etwas fassungslos, als ich Delia Owens "Der Gesang der Flusskrebse" las. Da gibt es eine Szene, in der einige Jungspunde (in den Fünfzigern in North Carolina) einen Schwarzen verfolgen, mit Steinen bewerfen und ein paar Bösartigkeiten nachbrüllen, in denen sie ihn als Nigger titulieren. Das Wort Nigger wird allerdings N**** geschrieben.

Insofern: Besser alles als weniger zutrauen.
Unfassbar, wie weit die Erziehungsmentalität fortgeschritten ist.
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von firlefanz11 »

Billie Holiday hat geschrieben:(01 Dec 2020, 09:33)

Ich sage auch Führerschein. *knall*

Was die Polizei sagt, weiß ich nicht, da ich noch nie kontrolliert wurde.

Fahrerlaubnis ist auch ein gängiges Wort. Mir ist egal, was dazu gesagt wird, ich will fahren und keinen Führer haben. :rolleyes:
Beim LKW hiess ja die Fahrerkabine auch früher Führerhaus...
War man n Spruch bei irgend nem Fuim oder ner Serie: "Jetzt steigen wir ins Führerhaus, dann schmeissen wir den Führer raus..."
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von firlefanz11 »

Billie Holiday hat geschrieben:(01 Dec 2020, 09:50)

Ergänzen darf ich den Führer auf der Tanzfläche, der einzige Ort, wo ich mich unterordne.
Wohl Dir...! Meine erste Freundin hat das zwar auch gemacht, nur beim Wiener Walzer hat sie immer versucht die Führung zu übernehmen...
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von naddy »

Stoner hat geschrieben:(01 Dec 2020, 09:43)

Nicht zu vergessen: Bald gibt's sogar eine Frauenquote, damit Frauen mit Führungskompetenz Vorstand werden dürfen müssen.
Ich mache mir gerade Sorgen, wer da möglicherweise noch aus dem Jenseits seine schmierigen "Führer"-Griffel unerkannt nach uns ausstrecken könnte. :eek:
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von DarkLightbringer »

Im heutigen "Literarischen Quartett" werden Bücher nicht verbrannt, sondern besprochen.
Ist das im Rahmen des trendigen Kulturkampfes noch zeitgemäß?

Mit dabei ist Lisa Eckhart, was mit einiger Spannung erwartet wird.
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Fliege »

DarkLightbringer hat geschrieben:(04 Dec 2020, 03:04)

Im heutigen "Literarischen Quartett" werden Bücher nicht verbrannt, sondern besprochen.
Ist das im Rahmen des trendigen Kulturkampfes noch zeitgemäß?

Mit dabei ist Lisa Eckhart, was mit einiger Spannung erwartet wird.
Nein, es dürfen oeffentlich nur noch Werke des Neuen Sozialismus besprochen werden.
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von DarkLightbringer »

Fliege hat geschrieben:(04 Dec 2020, 13:00)

Nein, es dürfen oeffentlich nur noch Werke des Neuen Sozialismus besprochen werden.
Könnte mir vorstellen, dass die entsprechende Twitter-Brigade einen Entrüstungssturm plant.
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Fliege »

DarkLightbringer hat geschrieben:(04 Dec 2020, 15:03)

Könnte mir vorstellen, dass die entsprechende Twitter-Brigade einen Entrüstungssturm plant.
Und dabei singen sie:
"Rührt die Trommel. Fällt die Bajonette.
Vorwärts marsch. Der Sieg ist unser Lohn.
Mit der roten Fahne brecht die Kette.
Auf zum Kampf das Thälmann-Bataillon."
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Vongole »

DarkLightbringer hat geschrieben:(04 Dec 2020, 03:04)

Im heutigen "Literarischen Quartett" werden Bücher nicht verbrannt, sondern besprochen.
Ist das im Rahmen des trendigen Kulturkampfes noch zeitgemäß?

Mit dabei ist Lisa Eckhart, was mit einiger Spannung erwartet wird.
Wieso Spannung? Eckhart wurde ja nicht wegen ihres fragwürdigen "Humors" eingeladen, sondern wegen ihres Buches.
Mich wundert es lediglich ein wenig, dass es mittlerweile reicht, auf nicht literarischem Gebiet umstritten zu sein, um dieser Runde zu genügen, die sich leider weit von Reich-Ranickis Qualitätsstandard entfernt hat.
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von DarkLightbringer »

Vongole hat geschrieben:(04 Dec 2020, 15:48)

Wieso Spannung? Eckhart wurde ja nicht wegen ihres fragwürdigen "Humors" eingeladen, sondern wegen ihres Buches.
Mich wundert es lediglich ein wenig, dass es mittlerweile reicht, auf nicht literarischem Gebiet umstritten zu sein, um dieser Runde zu genügen, die sich leider weit von Reich-Ranickis Qualitätsstandard entfernt hat.
"Das dürfte eine lebendige Sendung werden", schrieb ein bekanntes Fachmagazin des Buchhandels. Aber in der Tat, am ernsthaft umstrittenen Humor allein dürfte es wohl nicht liegen.
Die Moderatorin Dorn selbst hat zudem eigene Thesen, die gewissermaßen als unorthodox gelten.
Lebendigkeit hat vielleicht gerade etwas mit Kritik zu tun. Schließlich, was niemanden interessiert, ist dann auch ohne Spannung.
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Stoner »

Vongole hat geschrieben:(04 Dec 2020, 15:48)

Wieso Spannung? Eckhart wurde ja nicht wegen ihres fragwürdigen "Humors" eingeladen, sondern wegen ihres Buches.
Mich wundert es lediglich ein wenig, dass es mittlerweile reicht, auf nicht literarischem Gebiet umstritten zu sein, um dieser Runde zu genügen, die sich leider weit von Reich-Ranickis Qualitätsstandard entfernt hat.
Das ist auch so ein innerhalb des tobenden gesellschaftlichen Diskurses zum Neologismus umfunktionierter Begriff.

Maxim Biller hat das ja auch behauptet. Ausgerechnet er, der in seinem "Das eiskalte Aufklärungsmanifest" gegen "spießige Schreib- und Denkverbote" polemisiert hatte.

Als passionierter Leser find ich's dabei eher lustig, wenn dann aufgrund von Frau Eckharts Einladung plötzlich über Qualitätsstandards im Literaturbereich gemeckert wird. Thea Dorn hat früher eine sehr gute, fürs Hauptfernsehen viel zu anspruchsvolle weil intellektuelle Literatursendung im Dritten (Südwesten) gehabt. Das LQ ist heute, und Maxim Biller war da auch mit beteiligt, die übliche Alibi-Seifenoper, trotz Thea Dorn.

Es fragt sich nur: Warum fällt mangelnde Qualität ausgerechnet dann auf, wenn jemand kommt, der "umstritten" ist? Ich möchte lieber nicht wissen, wie's bei denen, die glauben, es gäbe keine Qualität mehr, um die eigene Qualität bestellt ist. Ich schau das seit dem neuen Format nicht mehr, das ganze weichgespülte Zeugs hat mit literarischem Niveau nur bedingt zu tun. Aber heute bleib ich nach langer Abstinenz wieder einmal wach.

Maxim Biller hat da seinen eigenen Artikel vergessen. So von wegen, wer sich da immer mokiert.

Apropos umstritten.
Stoner

Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Stoner »

Fliege hat geschrieben:(04 Dec 2020, 13:00)

Nein, es dürfen oeffentlich nur noch Werke des Neuen Sozialismus besprochen werden.
Das, Herr Kollege, ist jetzt aber definitiv falsch. Es wird heute Abend Herrn Houellebecqs Essayband verplaudert, gelobt, zerrissen, relativiert oder was auch immer. Sozialismus sieht nun anders aus. ;)
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Vongole »

Stoner hat geschrieben:(04 Dec 2020, 16:23)

Das ist auch so ein innerhalb des tobenden gesellschaftlichen Diskurses zum Neologismus umfunktionierter Begriff.

Maxim Biller hat das ja auch behauptet. Ausgerechnet er, der in seinem "Das eiskalte Aufklärungsmanifest" gegen "spießige Schreib- und Denkverbote" polemisiert hatte.

Als passionierter Leser find ich's dabei eher lustig, wenn dann aufgrund von Frau Eckharts Einladung plötzlich über Qualitätsstandards im Literaturbereich gemeckert wird. Thea Dorn hat früher eine sehr gute, fürs Hauptfernsehen viel zu anspruchsvolle weil intellektuelle Literatursendung im Dritten (Südwesten) gehabt. Das LQ ist heute, und Maxim Biller war da auch mit beteiligt, die übliche Alibi-Seifenoper, trotz Thea Dorn.

Es fragt sich nur: Warum fällt mangelnde Qualität ausgerechnet dann auf, wenn jemand kommt, der "umstritten" ist? Ich möchte lieber nicht wissen, wie's bei denen, die glauben, es gäbe keine Qualität mehr, um die eigene Qualität bestellt ist. Ich schau das seit dem neuen Format nicht mehr, das ganze weichgespülte Zeugs hat mit literarischem Niveau nur bedingt zu tun. Aber heute bleib ich nach langer Abstinenz wieder einmal wach.

Maxim Biller hat da seinen eigenen Artikel vergessen. So von wegen, wer sich da immer mokiert.

Apropos umstritten.
Da ich eben festgestellt habe, dass sich Billers Artikel hinter einer Bezahlschranke verbirgt, ich ihn also nicht lesen kann, möchte ich ihn auch nicht diskutieren.

Ich meckere übrigens nicht plötzlich über Qualitätsstandards im Literaturbereich, sondern schon länger, wenn auch nicht im Forum. Und eben dieser mangelnde Qualitätsstandard führt dann eben dazu, dass Frau Eckhart wohl kaum ihres Buches wegen
eingeladen wurde, sondern um Zuschauerzahlen zu generieren, erfolgreich, wie man sieht. Immerhin kann sie sich über Cancel Culture nicht beklagen. ;)

Frau Maron halte ich nicht für umstritten, sondern für auf verlogene Weise umgedeutet, das Verhalten ihres Verlags für einen Skandal.
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Fliege »

Stoner hat geschrieben:(04 Dec 2020, 16:23)

Das ist auch so ein innerhalb des tobenden gesellschaftlichen Diskurses zum Neologismus umfunktionierter Begriff.
In der Tat: Intellektuelle, Literaten, Philosophen sind doch insbesondere deswegen von Interesse, weil sie strittige Thesen anbieten und daher umstritten sind. Was denken sich PC-ler dabei, Umstrittenheit als Makel auszuweisen? Oder ist das gar eine missliche Spätfolge von Habermasens Konsensdiskursideologie?
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von DarkLightbringer »

Fliege hat geschrieben:(04 Dec 2020, 16:51)

In der Tat: Intellektuelle, Literaten, Philosophen sind doch insbesondere deswegen von Interesse, weil sie strittige Thesen anbieten und daher umstritten sind. Was denken sich PC-ler dabei, Umstrittenheit als Makel auszuweisen? Oder ist das gar eine missliche Spätfolge von Habermasens Konsensdiskursideologie?
Stimmt, Literaten & Philosophen waren immer umstritten - früher bei den Konservativen, heute bei den Linken.

Selbst Darwin war umstritten.
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Ammianus »

DarkLightbringer hat geschrieben:(04 Dec 2020, 17:06)

Stimmt, Literaten & Philosophen waren immer umstritten - früher bei den Konservativen, heute bei den Linken.

Selbst Darwin war umstritten.
Darwin ist es noch immer. Bei den Evangelikalen und Kreationisten in den USA so und so. Und auch ein großer Teil der Moslems, auch Leute mit Hochschulbildung, weltweit lehnt die Evolutionstheorie vollkommen ab.

Und was Intellektuelle, Literaten und Philosophen angeht. Spätestens gegen Ende der 20er Jahre war mit gewissen Freiräumen oder Zukunftsträumereien in der Sowjetunion schluss. Wobei viele von Ihnen schon in den ersten Jahren nach dem Lenin-Putsch zusahen in den Westen zu emigrieren. Was Philosopie, Literatur und Kunst war, gab die Partei und nur diese vor. Wer sich nicht daran hielt verschwand im Lager, seine Schriften wurden aus den Bibliotheken entfernt, sein Name überall getilgt. Sie retuschierten ja sogar Photos um Leute aus dem gesellschaftlichen Gedächtnis zu tilgen.
"Ich möchte an einem Ort sein, an dem es keine Politik gibt, keine Waffen, keine Religion."
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von DarkLightbringer »

„Literarisches Quartett“: Auftritt von Lisa Eckhart ruft Kritiker auf den Plan
https://www.digitalfernsehen.de/news/in ... an-563362/

Nie waren Buchbesprechungen so heikel wie heute. ;)
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Vongole »

DarkLightbringer hat geschrieben:(04 Dec 2020, 19:25)

https://www.digitalfernsehen.de/news/in ... an-563362/

Nie waren Buchbesprechungen so heikel wie heute. ;)
Dass es bei der Kritik nicht um ihr Buch geht, sollte sich sogar zu dir herumgesprochen haben.
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von DarkLightbringer »

Vongole hat geschrieben:(04 Dec 2020, 19:46)

Dass es bei der Kritik nicht um ihr Buch geht, sollte sich sogar zu dir herumgesprochen haben.
Das sind jetzt aber Feinheiten. Es geht um den "Auftritt" in einer Sendung, in der es um Bücher geht.
Laut ZDF ist sie als Schriftstellerin und Germanistin eingeladen.
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von DarkLightbringer »

Ergänzung: Das ZDF sieht das "konsequent" satirische Bühnenkonzept der Künstlerin, das "bewusst" polarisiere "und damit auch umstritten" sei, in diesem Zusammenhang nicht als problematisch an.
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von DarkLightbringer »

Die Schützengräben werden gezogen. Nach der SZ geht nun die "Welt" in Stellung:
Dass die „umstrittene“ Lisa Eckhart im „Literarischen Quartett“ zu Gast ist, ist für manche schon wieder ein Skandal. In der ZDF-Sendung outet sich die Kabarettistin als Fan von Michel Houellebecq. Die TV-Kritik der Literaturkritik.
https://www.welt.de/kultur/medien/artic ... chaft.html

Der Feuilleton-Redakteur tiefschürfend:
In allem, was Eckhart zu den Büchern der Sendung sagt, klingt immer wieder ihre Reibung an der moralischen Gesellschaft durch, die ihre Bühnenprogramme grundiert.
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Stoner »

Doppelpost
Zuletzt geändert von Stoner am Fr 4. Dez 2020, 20:57, insgesamt 1-mal geändert.
Stoner

Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Stoner »

DarkLightbringer hat geschrieben:(04 Dec 2020, 20:36)

Die Schützengräben werden gezogen. Nach der SZ geht nun die "Welt" in Stellung:



https://www.welt.de/kultur/medien/artic ... chaft.html



Der Feuilleton-Redakteur tiefschürfend:
Ich oute mich auch einmal ;)

Ich liebe Nicolás Gómez Dávila.

Und ich bin anti-klerikal, Atheist und Pfaffenverächter.

Trotzdem.

Was wollte jemand heute von Freunden, womöglich linken, denn geistig lernen?

Wie Nietzsche sagte: Man braucht gute Feinde.

Die finden sich selten. Gute Freunde hat jeder.

:D
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von DarkLightbringer »

Stoner hat geschrieben:(04 Dec 2020, 20:57)

Ich oute mich auch einmal ;)

Ich liebe Nicolás Gómez Dávila.

Und ich bin anti-klerikal, Atheist und Pfaffenverächter.

Trotzdem.

Was wollte jemand heute von Freunden, womöglich linken, denn geistig lernen?

Wie Nietzsche sagte: Man braucht gute Feinde.

Die finden sich selten. Gute Freunde hat jeder.

:D
Immerhin schrieben Maxim Biller und Henryk M. Broder zur Sache, ganz und gar uneinheitlich.

Der SPIEGEL meint, mittels Starkstrom hätte man eine Diskursleiche wiederbelebt.
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Sören74 »

Vongole hat geschrieben:(04 Dec 2020, 15:48)

Wieso Spannung? Eckhart wurde ja nicht wegen ihres fragwürdigen "Humors" eingeladen, sondern wegen ihres Buches.
Mich wundert es lediglich ein wenig, dass es mittlerweile reicht, auf nicht literarischem Gebiet umstritten zu sein, um dieser Runde zu genügen, die sich leider weit von Reich-Ranickis Qualitätsstandard entfernt hat.
Das ist nun mal (mit) die Entscheidung von Thea Dorn. Du kannst sie ja gerne fragen. :)
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Stoner »

Vongole hat geschrieben:(04 Dec 2020, 15:48)

Wieso Spannung? Eckhart wurde ja nicht wegen ihres fragwürdigen "Humors" eingeladen, sondern wegen ihres Buches.
Mich wundert es lediglich ein wenig, dass es mittlerweile reicht, auf nicht literarischem Gebiet umstritten zu sein, um dieser Runde zu genügen, die sich leider weit von Reich-Ranickis Qualitätsstandard entfernt hat.
Ich empfehle Ihnen einen Blick in die Sendung. Sollte Lisa Eckhart fehl am Platz gewesen sein, dann eher deshalb, weil solche Sendungen auf die Qualität, die sie bietet, nicht ausgerichtet sind. Sie würde in ihrem Literaturverständnis auch manchen Professor locker in die Tasche stecken.
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Vongole »

Stoner hat geschrieben:(04 Dec 2020, 23:33)

Ich empfehle Ihnen einen Blick in die Sendung. Sollte Lisa Eckhart fehl am Platz gewesen sein, dann eher deshalb, weil solche Sendungen auf die Qualität, die sie bietet, nicht ausgerichtet sind. Sie würde in ihrem Literaturverständnis auch manchen Professor locker in die Tasche stecken.
Ich spreche Lisa Eckart ihr Literaturverständnis nicht ab, so wenig wie ich Grass einen schlechten Schriftsteller, Nolde einen schlechten Maler oder Wagner einen schlechten Musiker nennen würde.
Was ich ihr abspreche, habe ich hinreichend dargelegt, ihr Literaturverständnis spricht sie davon nicht frei.
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Stoner »

Vongole hat geschrieben:(05 Dec 2020, 00:05)

Ich spreche Lisa Eckart ihr Literaturverständnis nicht ab, so wenig wie ich Grass einen schlechten Schriftsteller, Nolde einen schlechten Maler oder Wagner einen schlechten Musiker nennen würde.
Was ich ihr abspreche, habe ich hinreichend dargelegt, ihr Literaturverständnis spricht sie davon nicht frei.
Nun, Sie hatten angemerkt, dass es anscheinend genüge, umstritten zu sein auf fachfremden Gebiet, um eingeladen zu werden und dann die Frage der Qualität ins Spiel gebracht.

Im Übrigen glaube ich nicht, dass Menschen, die nicht angeklagt sind, von etwas freigesprochen werden müssen. Noch sind wir hier in diesem Land nicht soweit, wenn auch auf gutem Weg dahin.

Und falls Sie doch reinschauen: Schauen Sie sich Ulrich Matthes an beim letzten Buch.
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Vongole »

Stoner hat geschrieben:(05 Dec 2020, 00:22)

Nun, Sie hatten angemerkt, dass es anscheinend genüge, umstritten zu sein auf fachfremden Gebiet, um eingeladen zu werden und dann die Frage der Qualität ins Spiel gebracht.
Durchaus erfreulich, wenn dem nicht so war, und Thea Dorn Frau Eckhart auschließlich wegen ihres literarischen Verständnisses eingeladen hat.
Im Übrigen glaube ich nicht, dass Menschen, die nicht angeklagt sind, von etwas freigesprochen werden müssen. Noch sind wir hier in diesem Land nicht soweit, wenn auch auf gutem Weg dahin.
Strafrechtlich gesehen haben Sie da völlig recht, schließlich gilt Antisemitismus, sofern er sich nicht in Taten wie körperlichen Angriffen oder bewaffneten Anschlägen ausdrückt, noch immer als Meinungsäußerung.
Dass Frau Eckhart Juden humoristisch zu den angeblich "Unantastbaren" erklärt - was angesichts von Halle, Polizeischutz vor sämtlichen jüdischen Einrichtungen, Grabschändungen, Klappspaten und dergleichen Nettigkeiten nicht nur einen Euphemismus sondergleichen darstellt, sondern als purer Hohn betrachtet werden kann, auch das ist keine strafbare Handlung.
Sie werden mir hoffentlich verzeihen, dass ich das anklage, und mich daher außerstande sehe, Frau Eckhart davon freizusprechen. Nehmen Sie es einfach als freie Meinungsäußerung.

Auf Ullrich Matthes, den ich für einen großartigen Schauspieler halte, kann ich leider nicht eingehen, da ich doch nicht reingeschaut habe.
Am Yisrael Chai

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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von DarkLightbringer »

Vongole hat geschrieben:(05 Dec 2020, 01:33)

Durchaus erfreulich, wenn dem nicht so war, und Thea Dorn Frau Eckhart auschließlich wegen ihres literarischen Verständnisses eingeladen hat.

Strafrechtlich gesehen haben Sie da völlig recht, schließlich gilt Antisemitismus, sofern er sich nicht in Taten wie körperlichen Angriffen oder bewaffneten Anschlägen ausdrückt, noch immer als Meinungsäußerung.
Dass Frau Eckhart Juden humoristisch zu den angeblich "Unantastbaren" erklärt - was angesichts von Halle, Polizeischutz vor sämtlichen jüdischen Einrichtungen, Grabschändungen, Klappspaten und dergleichen Nettigkeiten nicht nur einen Euphemismus sondergleichen darstellt, sondern als purer Hohn betrachtet werden kann, auch das ist keine strafbare Handlung.
Sie werden mir hoffentlich verzeihen, dass ich das anklage, und mich daher außerstande sehe, Frau Eckhart davon freizusprechen. Nehmen Sie es einfach als freie Meinungsäußerung.

Auf Ullrich Matthes, den ich für einen großartigen Schauspieler halte, kann ich leider nicht eingehen, da ich doch nicht reingeschaut habe.
Dazu vielleicht eine ergänzende Meinungsäußerung...

Die Eckhart begründet nicht die sog. Political Correctness, sondern nimmt sie aufs Korn. Nicht sie erklärt irgendwas als "unantastbar", die Pointe im Bühnenprogramm liegt vielmehr darin, sich darüber lustig zu machen. Nennt sich Satire - mit dem Mittel der Pointe wird ein Hauch von Kritik transportiert.
Aber richtig erkannt - dass die Künstlerin die Absicht verfolgen könnte, einen bewaffneten Anschlag auszuführen, ist eher unwahrscheinlich.
Die gelernte Germanistin mit Master-Abschluß will sich ja erklärtermaßen der Schriftstellerei widmen. Vielleicht auch, weil man auf 300 Seiten eine Pointe besser erklären kann.
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von DarkLightbringer »

Neues von der Westfront - Materialschlacht in den Feuilletons wird fortgesetzt

Zugegeben, der Schriftsteller Maxim Biller ist ein schweres Geschütz, und dieser hat nichts geringeres als den (verspäteten) Sieg der Nazis verkündet.

SZ-Kanonierin Marie Schmidt legt nun nach, erneuert nebenbei den Antisemitismus-Vorwurf und verdammt das "Literarische Quartett" als unliterarisch und langweilig.
Nicht jedoch, ohne das giftgrüne Jacket der Lisa Eckhart zu interpretieren - eine Art "Airbrush-Dschungel" sei aufgedruckt, die Laszivität unangenehm und berechnend.

Moderatorin Thea Dorn, das Gesicht des TV-Formats, wird indes als "Turnlehrerin" charakterisiert.

Man darf gespannt sein, was nun die Gegenfront ins Feld führen wird.

https://www.sueddeutsche.de/medien/lite ... -1.5138442
Zuletzt geändert von DarkLightbringer am Sa 5. Dez 2020, 08:48, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Senexx »

Vongole hat geschrieben:(05 Dec 2020, 00:05)

Ich spreche Lisa Eckart ihr Literaturverständnis nicht ab, so wenig wie ich Grass einen schlechten Schriftsteller,
Grass war kein schlechter Schriftsteller, höchstens ein schlechter Mensch, weil erst Nazi und später folgerichtig Sozialdemokratist.
Stoner

Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Stoner »

DarkLightbringer hat geschrieben:(05 Dec 2020, 08:30)

Neues von der Westfront - Materialschlacht in den Feuilletons wird fortgesetzt

Zugegeben, der Schriftsteller Maxim Biller ist ein schweres Geschütz, und dieser hat nichts geringeres als den (verspäteten) Sieg der Nazis verkündet.
Das wäre mal eine These, die diskutiert werden könnte.
DarkLightbringer hat geschrieben:(05 Dec 2020, 08:30)
SZ-Kanonierin Marie Schmidt legt nun nach, erneuert nebenbei den Antisemitismus-Vorwurf und verdammt das "Literarische Quartett" als unliterarisch und langweilig.
Nicht jedoch, ohne das giftgrüne Jacket der Lisa Eckhart zu interpretieren - eine Art "Airbrush-Dschungel" sei aufgedruckt, die Laszivität unangenehm und berechnend.
Den Vorwurf der Langeweile solcher Alibi-Kultursendungen für die Lieschens und Hänschens und zur Absicherung der eigenen Daseinsberechtigung teile ich, deshalb schaue ich seit Jahren nicht mehr. Dass sie nun die Langeweile angesichts Frau Eckharts Einladung entdeckt und durch eine sexualisierte Kritik begründet? So viel zum eigenen Niveau.

DarkLightbringer hat geschrieben:(05 Dec 2020, 08:30)

Man darf gespannt sein, was nun die Gegenfront ins Feld führen wird.

https://www.sueddeutsche.de/medien/lite ... -1.5138442
Lisa Eckhart hat in einer Talkshow dazu gesagt, ihr ginge es da wie dem Hofer Andreas mit seinen Feinden: Ach, wie schießt ihr schlecht!

Senexx hat geschrieben:(05 Dec 2020, 08:37)

Grass war kein schlechter Schriftsteller, höchstens ein schlechter Mensch, weil erst Nazi und später folgerichtig Sozialdemokratist.
Sind Sie nicht der Mann, der immer "Godwin's Law!" ins Forum ruft? Aber sonst: wirklich subtile Analyse*.

*Analyse ist der neue Euphemismus fürs Denunzieren.
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Zunder
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Re: Stehen wir vor Bücherverbrennungen zwecks Antirassismus?

Beitrag von Zunder »

DarkLightbringer hat geschrieben:(05 Dec 2020, 07:58)

Die Eckhart begründet nicht die sog. Political Correctness, sondern nimmt sie aufs Korn. Nicht sie erklärt irgendwas als "unantastbar", die Pointe im Bühnenprogramm liegt vielmehr darin, sich darüber lustig zu machen. Nennt sich Satire - mit dem Mittel der Pointe wird ein Hauch von Kritik transportiert.
In ihrer antisemitischen "Me-too"-Nummer erklärt Lisa Eckhart die Juden tatsächlich zu Unantastbaren. Einfach mal anschauen, dann weiß man auch, worum es geht. Daß man die Juden angeblich nicht kritisieren darf, gehört zu den üblichen antisemitischen Klischees. Sie dürfen sich alles erlauben, glaubt der Judenhasser, auch "unsere" Weiber aufgreifen. In der Realität werden aber Juden genauso angeklagt und verurteilt wie jeder andere auch.
Die vermeintliche Pointe ist demnach gar keine, sondern eine Lüge. Deswegen ist die vorgebliche Satire auch nichts anderes als Hetze. Dafür bekommt Lisa Eckhart Beifall. Von der richtigen, also antisemitischen Seite.
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