franktoast hat geschrieben:(16 Nov 2020, 17:23)Ich will es nochmal sagen. Bestimmte Umstände lassen sich nicht lösen. Egal wie toll du es planst, in der ersten Reihe beim Elton John Konzert können nicht unendlich Viele sitzen. Und wenn du neue Wohnungen in München baust, dann musst du entweder in die Höhe oder weiter nach außen. In die Höhe ist teilweise nicht erlaubt bzw. teuer (höhere Mieten) und weiter außen ist weiter weg. Das will man ja auch nicht.
2004 hat München per Bürgerentscheid entschieden, dass auch außerhalb des Stadtkerns kein Gebäude höher als 100Meter sein darf und das bedeutet nicht, dass man somit automatisch bis 100Meter bauen darf. Das ist die Stadtplanung.
-> Es ist also oft schlichtweg verboten, neuen Wohnraum zu bauen.
Sollte man solche Bürgerentscheide verbieten, damit mehr Wohnraum entstehen kann?
Und jetzt rate mal, warum die Münchner für so etwas sind? Naja, welches Interesse haben Münchner, dass von außen mehr kommen? Hohe Gebäude haben den Nachteil, dass der Verkehr und Müll schlichtweg zunehmen.
Inwiefern ist das Problem also durch einen unregulierten Markt entstanden?
Also meine Meinung ist: Der Ausgleich kommt in der Regel von alleine. Paradoxerweise bedeuten ja steigende Mieten schlichtweg, dass die aktuellen Mieten zu niedrig sind. München hat einen starken Zuzug, die Vorteile überwiegen also. Man zahlt höhere Mieten, aber bekommt höhere Löhne, aber auch eine höhere Lebensqualität. Da kann man nicht sagen "Öh, das Leben in München ist so schlecht, wir müssen das Leben dort günstiger machen". Das Gegenteil wäre eher der Fall.
Ich bin gerade auch auf Haussuche. Je 10km weiter weg und das Haus wird etwa 20 000€ günstiger. Je weiter weg, desto günstiger das Leben, aber je weiter die Wege. It's as simple as that. Du kennst doch die Dokus aus New York City. Eine alleinerziehende Mutter lebt mit ihrer Tochter auf 20m² und bezahlt 1500€ Miete. In Manhatten. Und dann jammert sie über die hohe Miete und sagt am Ende, es ist ihr trotzdem wert. Weil es ist New York. Wo ist das Problem? Sie kann ja wo hinziehen, wo es günstiger ist. Dann zahlt sie die Hälfte und lebt die Philadelphia. Und nun?
Du kennst auch den neuen Trend. Man kauft sich in Thüringen ein Haus für wenig Geld und arbeitet von dort aus Home Office.
Man wundert sich immer über Landflucht und Innenstadtsterben der kleinen Städte. Aber dort gibt es die niedrigen Mieten. Aber man schaut immer nur auf die trendigen Hochmietstädte.