Wohnungspolitik

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Gody
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Gody »

Realist2014 hat geschrieben:(05 Apr 2020, 18:46)

warum?

in München haben wir rot/grün und in Berlin RRG.....
OMG die jetzigen Landesregierungen haben doch nicht den Grundstein dafür gelegt. Das ist doch kein Ergebnis, das über Nacht hereinbricht!
Wenn Arme Menschen nicht in die Gänge kommen, nennt man das Schmarotzer. Wenn Reichen Menschen das passiert, nennt man das Depressionen.
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Realist2014
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Realist2014 »

Gody hat geschrieben:(05 Apr 2020, 19:48)

OMG die jetzigen Landesregierungen haben doch nicht den Grundstein dafür gelegt. Das ist doch kein Ergebnis, das über Nacht hereinbricht!

soso

wer hat denn womit welchen "Grundstein" in München und Berlin gelegt?

dort ist nicht die Bundesregierung zuständig...
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Skull
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Skull »

Guten Abend,

Spam und Antworten darauf ... in die Ablage entsorgt.
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DogStar

Re: Wohnungspolitik

Beitrag von DogStar »

Realist2014 hat geschrieben:(03 Dec 2019, 12:45)

Sie haben nur keine EIGENE Wohnung. Viele Selbstverschuldet.
Gruselig, dein Menschenbild. Hast du jemals auch nur im Ansatz drüber nachgedacht, warum manche wenig verdienen, bzw. nicht sparen können?
Nichtmal bei einem Alkoholiker, der das Geld versäuft, statt es in eine Wohnung zu investieren würde ich von "selbstverschuldet" sprechen. Auch der hat sein Schicksal und seine Gründe. Freuen wir uns lieber, dass uns so ein Schicksal bislang erspart geblieben ist. Kein Grund für Hochmut!
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Realist2014 »

DogStar hat geschrieben:(12 May 2020, 12:42)

Gruselig, dein Menschenbild. Hast du jemals auch nur im Ansatz drüber nachgedacht, warum manche wenig verdienen, bzw. nicht sparen können?
Nichtmal bei einem Alkoholiker, der das Geld versäuft, statt es in eine Wohnung zu investieren würde ich von "selbstverschuldet" sprechen. Auch der hat sein Schicksal und seine Gründe. Freuen wir uns lieber, dass uns so ein Schicksal bislang erspart geblieben ist. Kein Grund für Hochmut!
Du solltest schon immer den ganzen Kontext lesen.

Es ging um die Definition von wohnungslos versus obdachlos. ( da ist ein großer Unterschied)

Und daher nicht um Eigentum an einer selbstbewohnten Wohnung.

Was das daher mit "gruseligem Menschenbild" oder "Hochmut" zu tun haben soll, erschließt sich mir nicht.
DogStar

Re: Wohnungspolitik

Beitrag von DogStar »

Der entsprechende Beitrag ist verschwunden.
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Realist2014 »

DogStar hat geschrieben:(12 May 2020, 13:07)

Der entsprechende Beitrag ist verschwunden.
gut, ich habe ja beschrieben, was der Hintergrund war.
DogStar

Re: Wohnungspolitik

Beitrag von DogStar »

Ok. Dann sorry vielmals!
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frems
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von frems »

Realist2014 hat geschrieben:(05 Apr 2020, 18:46)

warum?

in München haben wir rot/grün und in Berlin RRG.....
Vielleicht ja als Resultat. Wahrscheinlich wird der Beitrag gelöscht, aber: wir hatten im Norden knapp zehn Jahre Regierungen der CDU. Der Wohnungsbau wurde in der Zeit zurückgefahren, aber Einwohner (Arbeitnehmer, Studenten usw) angelockt. Die ersten Jahre passierte nichts, aber am Ende schossen die Mieten durch die Decke. Das war 2011 das zentrale Thema im Wahlkampf und seitdem regiert die SPD. Mittlerweile haben wir durch das Bauprogramm unter den größten Städten Deutschlands den niedrigsten Anstieg an Mieten und sind unter der allgemeinen Inflation.
Labskaus!

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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Realist2014 »

frems hat geschrieben:(12 May 2020, 13:29)

Vielleicht ja als Resultat. Wahrscheinlich wird der Beitrag gelöscht, aber: wir hatten im Norden knapp zehn Jahre Regierungen der CDU. Der Wohnungsbau wurde in der Zeit zurückgefahren, aber Einwohner (Arbeitnehmer, Studenten usw) angelockt. Die ersten Jahre passierte nichts, aber am Ende schossen die Mieten durch die Decke. Das war 2011 das zentrale Thema im Wahlkampf und seitdem regiert die SPD. Mittlerweile haben wir durch das Bauprogramm unter den größten Städten Deutschlands den niedrigsten Anstieg an Mieten und sind unter der allgemeinen Inflation.
Ich weiß nicht, ob der Zuzug im HH so groß ist wie in München und ob in HH auch so viele "Gegner" von Neubauten unter den Bürgern existieren.
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Realist2014 »

DogStar hat geschrieben:(12 May 2020, 13:15)

Ok. Dann sorry vielmals!
Zum Thema Wohnunsgpolitik- in welcher Stadt oder "Großraum" wohnst du denn?
Wie schaut dort die Wohnungslage aus?
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frems
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von frems »

Realist2014 hat geschrieben:(12 May 2020, 13:37)

Ich weiß nicht, ob der Zuzug im HH so groß ist wie in München und ob in HH auch so viele "Gegner" von Neubauten unter den Bürgern existieren.
Jedenfalls waren wir beim Anstieg der Mieten spitze. Das ist nun Geschichte.

Und Gegner von Neubau gibt es genug. Meistens [Mod: editiert]

:)
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von DogStar »

Realist2014 hat geschrieben:(12 May 2020, 13:38)

Zum Thema Wohnunsgpolitik- in welcher Stadt oder "Großraum" wohnst du denn?
Wie schaut dort die Wohnungslage aus?
Ich wohne in Würzburg. Vom örtlichen Wohnungsmarkt weiß ich wenig, weil ich im eigenen Haus wohne. Da wir ab und an Studeten bei uns wohnen lassen, die die doch recht umständliche Fahrt an den Stadtrand auf sich nehmen, denke ich, dass der Wohnungsmarkt hier recht angespannt sein dürfte.
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Realist2014 »

DogStar hat geschrieben:(12 May 2020, 13:47)

Ich wohne in Würzburg. Vom örtlichen Wohnungsmarkt weiß ich wenig, weil ich im eigenen Haus wohne. Da wir ab und an Studeten bei uns wohnen lassen, die die doch recht umständliche Fahrt an den Stadtrand auf sich nehmen, denke ich, dass der Wohnungsmarkt hier recht angespannt sein dürfte.
Sorry- ich hatte vergessen, das du Unterfranke bist....
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Wähler »

13. Juli 2018 Soziales Bodenrecht − OB Reiter schreibt an Bundeskanzlerin Merkel
https://ru.muenchen.de/2018/132/Soziale ... rkel-79541
"Dazu gehört etwa in der Landeshauptstadt München das seit 1994 praktizierte Verfahren der Sozialgerechten Bodennutzung (SoBoN). Dieses Verfahren wurde bisher bei der Aufstellung von 154 Bebauungsplänen angewendet. Dadurch sind mehr als 12.280 geförderte, mietpreisgebundene Wohnungen entstanden (Stand: Dezember 2017). Jedoch hat sich trotz dieser guten Bilanz gezeigt, dass derartige Verfahren in der Regel nur bei der erstmaligen Schaffung von Baurecht funktionieren...Ziel dieser Ergänzung muss sein, den Gemeinden die Möglichkeit zu geben, die Bauherren auch im unbeplanten Innenbereich verpflichten zu können, einen gewissen Anteil der neu geschaffenen Wohnungen einer Mietpreis- und Belegungsbindung zu unterwerfen. Dieses Ziel kann mittels einer Satzung in Gestalt eines einfachen Bebauungsplans oder mittels einer Satzung im Rahmen des besonderen Städtebaurechts erreicht werden."
Bei der SEM München Nord hat sich bereits die Initiative Heimatboden München gegen die von der Grün-Roten Stadtratsmehrheit wiederbelebte SoBoN positioniert.
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von jack000 »

BERLINER MIETENDECKEL - Die Erfolge haben nicht lange auf sich warten lassen:
25 Prozent weniger Mietwohnungen

Die Lage auf dem Berliner Mietmarkt gerät durch den Mietendeckel weiter unter Druck. Eine exklusive Analyse von Immoscout24 für die Wirtschaftswoche zeigt, dass innerhalb eines Jahres 25 Prozent weniger Mietwohnungen angeboten werden. Experten sprechen von einem „immensen Schaden“, Linken-Chef Riexinger will die Maßnahmen dagegen intensivieren.

[...]
Durch den Mietendeckel waren in der Hauptstadt im Februar 2020 rund 1,5 Millionen Wohnungen auf dem Stand vom Juni 2019 eingefroren worden. Ab 2022 dürfen sie höchstens um 1,3 Prozent jährlich steigen. Wird eine Wohnung wieder vermietet, muss sich der Vermieter an neue, vom Staat festgelegte Obergrenzen und die zuletzt verlangte Miete halten. Ziel ist, den zuletzt starken Anstieg der Mieten in der Hauptstadt zu bremsen.

Juristisch und politisch ist das Projekt hochumstritten, derzeit prüft das Bundesverfassungsgericht, ob der Mietendeckel verfassungswidrig ist. Das Urteil wird auch ein bundesweites Signal haben. Der Mietendeckel war von der Berliner Bausenatorin Katrin Lompscher (Linke) durchgesetzt worden, Anfang August ist sie jedoch wegen falsch abgerechneter Bezüge zurückgetreten. Ihre Nachfolgerin soll von der Berliner Linken diese Woche bekannt gegeben werden.
https://www.wiwo.de/politik/deutschland ... -6Bi8mMGGM

Und damit nicht genug:
Wer nun aber vom Mieter zum Käufer werden will, hat in der Hauptstadt ebenfalls schlechtere Karten – denn dass so viel mehr Eigentumswohnungen mit Baujahr vor 2014 angeboten werden, führt auf Immoscout keineswegs zu sinkenden Angebotspreisen. Vielmehr ist der Preis innerhalb eines Jahres um 6,6 Prozent gestiegen: Von 4.707 Euro pro Quadratmeter im Juli 2019 auf durchschnittlich 5.020 Euro pro Quadratmeter im Juli 2020.
Applaus nach Berlin und Grüße von den Wohnungssuchenden :thumbup:
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
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Tom Bombadil
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Tom Bombadil »

Demnächst kommt dann der sozialistische Kaufpreisdeckel :D
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Kölner1302 »

Die deutsche Wohnungspolitik ist gescheitert. Es werden viel weniger Wohnungen gebaut als geplant, darunter kaum Sozial- oder Genossenschaftswohnungen. Viele Arbeitnehmer können schon die Mieten nicht bezahlen, ganz zu schweigen von den Kaufpreisen.
https://www.pressreader.com/germany/neu ... 921/page/1
https://www.wn.de/NRW/3915208-Wohnungsp ... -NRW-sinkt
Wenn aus den Arbeitnehmern Rentner werden, haben sie nur noch halb so hohes Einkommen und vielen dürfte dann Wohnungslosigkeit drohen.
https://www.welt.de/regionales/nrw/arti ... steht.html
Es besteht dringender Handlungsbedarf!
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jorikke
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von jorikke »

Kölner1302 hat geschrieben:(27 Sep 2020, 08:14)

Die deutsche Wohnungspolitik ist gescheitert. Es werden viel weniger Wohnungen gebaut als geplant, darunter kaum Sozial- oder Genossenschaftswohnungen. Viele Arbeitnehmer können schon die Mieten nicht bezahlen, ganz zu schweigen von den Kaufpreisen.
https://www.pressreader.com/germany/neu ... 921/page/1
https://www.wn.de/NRW/3915208-Wohnungsp ... -NRW-sinkt
Wenn aus den Arbeitnehmern Rentner werden, haben sie nur noch halb so hohes Einkommen und vielen dürfte dann Wohnungslosigkeit drohen.
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Papaloooo
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Papaloooo »

Als Fachmann würde ich mich da nicht bezeichnen, aber regelt der Markt das nicht langfristig von selbst?

Wenn Bauunternehmen zu viele hochpreisige Wohnungen bauen, werden sie irgendwann durch Leerstände bestraft.

Andererseits hat man ja auch kein Anrecht darauf, in hochpreisigen Wohngegenden (Gentrifizierung eingeschlossen) zu wohnen, bzw. wohnhaft zu bleiben.

Viele ländliche Gegenden hingegen bluten aus, weil der Nachwuchs fehlt, oder ins urbane umzieht.
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Kölner1302 »

Papaloooo hat geschrieben:(27 Sep 2020, 09:22)

Als Fachmann würde ich mich da nicht bezeichnen, aber regelt der Markt das nicht langfristig von selbst?

Wenn Bauunternehmen zu viele hochpreisige Wohnungen bauen, werden sie irgendwann durch Leerstände bestraft.

Andererseits hat man ja auch kein Anrecht darauf, in hochpreisigen Wohngegenden (Gentrifizierung eingeschlossen) zu wohnen, bzw. wohnhaft zu bleiben.

Viele ländliche Gegenden hingegen bluten aus, weil der Nachwuchs fehlt, oder ins urbane umzieht.
Die Wirtschaft muss sich nach den Bedürfnissen der Menschen richten, nicht umgekehrt.
Wenn Menschen die Provinz verlassen und in die Großstädte ziehen, wird es dafür Gründe geben. Ich vermute diese Gründe sind jedenfalls zu großen Teil ebenfalls ökonomischer Art. In den Großstädten ist zB die Fluktuation größer, so dass man schneller einen Job im gewünschten Beruf erhält. In den Großstädten sind bestimmte Branchen stärker vertreten, zB Medizin, Architektur, Verwaltung..
Aber was ich sagen wollte: man kann dem Stadtmenschen nicht sagen: da hinter den 7 Bergen, da sind noch Wohnungen frei, zieh doch da hin. Denn von dort kommt der Stadtmensch nicht mehr ausgeruht an seinen Studien- oder Arbeitsplatz, weil die Wege zu weit sind.
Würde man versuchen, die Menschen in die bestehenden wirtschaftlichen Verhältnisse hineinzwingen, dann würden die Menschen unfrei und ihre geistigen Kapazitäten könnte weniger genutzt werden. Folge wären steigende Unzufriedenheit und Armut.
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Papaloooo
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Papaloooo »

Kölner1302 hat geschrieben:(27 Sep 2020, 09:39)

Die Wirtschaft muss sich nach den Bedürfnissen der Menschen richten, nicht umgekehrt.
Wenn Menschen die Provinz verlassen und in die Großstädte ziehen, wird es dafür Gründe geben. Ich vermute diese Gründe sind jedenfalls zu großen Teil ebenfalls ökonomischer Art. In den Großstädten ist zB die Fluktuation größer, so dass man schneller einen Job im gewünschten Beruf erhält. In den Großstädten sind bestimmte Branchen stärker vertreten, zB Medizin, Architektur, Verwaltung..
Aber was ich sagen wollte: man kann dem Stadtmenschen nicht sagen: da hinter den 7 Bergen, da sind noch Wohnungen frei, zieh doch da hin. Denn von dort kommt der Stadtmensch nicht mehr ausgeruht an seinen Studien- oder Arbeitsplatz, weil die Wege zu weit sind.
Würde man versuchen, die Menschen in die bestehenden wirtschaftlichen Verhältnisse hineinzwingen, dann würden die Menschen unfrei und ihre geistigen Kapazitäten könnte weniger genutzt werden. Folge wären steigende Unzufriedenheit und Armut.
Das stimmt schon,
aber wie lautet deine Lösung?

Auf welche Weise sollte man denn z.b. die Gentrifizierung verhindern ?

Sollte man es Wohnungseigentümern verbieten, ihre Wohnungen zu renovieren?
Oder dürfen sie sie renovieren, und danach keine Mieterhöhungen verlangen?
Sollte der Staat den Mietenteil tragen, welchen die, die in den teuren Wohnungen bleiben wollen, nicht mehr stemmen können?
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Senexx »

Papaloooo hat geschrieben:(27 Sep 2020, 09:22)

Als Fachmann würde ich mich da nicht bezeichnen, aber regelt der Markt das nicht langfristig von selbst?

Wenn Bauunternehmen zu viele hochpreisige Wohnungen bauen, werden sie irgendwann durch Leerstände bestraft.

Andererseits hat man ja auch kein Anrecht darauf, in hochpreisigen Wohngegenden (Gentrifizierung eingeschlossen) zu wohnen, bzw. wohnhaft zu bleiben.

Viele ländliche Gegenden hingegen bluten aus, weil der Nachwuchs fehlt, oder ins urbane umzieht.
Das Hauptproblem ist, dass zu wenig Bauland ausgewiesen wird. Und die Bebauungspläne, die Geschosswohnungsbau statt Einfamilienhäuser vorschreiben.
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Laertes »

Kölner1302 hat geschrieben:(27 Sep 2020, 09:39)

Die Wirtschaft muss sich nach den Bedürfnissen der Menschen richten, nicht umgekehrt.
Wenn Menschen die Provinz verlassen und in die Großstädte ziehen, wird es dafür Gründe geben. Ich vermute diese Gründe sind jedenfalls zu großen Teil ebenfalls ökonomischer Art. In den Großstädten ist zB die Fluktuation größer, so dass man schneller einen Job im gewünschten Beruf erhält. In den Großstädten sind bestimmte Branchen stärker vertreten, zB Medizin, Architektur, Verwaltung..
Aber was ich sagen wollte: man kann dem Stadtmenschen nicht sagen: da hinter den 7 Bergen, da sind noch Wohnungen frei, zieh doch da hin. Denn von dort kommt der Stadtmensch nicht mehr ausgeruht an seinen Studien- oder Arbeitsplatz, weil die Wege zu weit sind.
Würde man versuchen, die Menschen in die bestehenden wirtschaftlichen Verhältnisse hineinzwingen, dann würden die Menschen unfrei und ihre geistigen Kapazitäten könnte weniger genutzt werden. Folge wären steigende Unzufriedenheit und Armut.
Wer ist denn 'die Wirtschaft'?
Wer sind denn 'die Menschen'?
So zu tun, als wäre das erste ein Wesen aus Fleisch und Blut, dass sich nach den angeblich homogenen Bedürfnissen der zweiten Gruppe zu richten habe, hilft doch überhaupt nicht weiter. Ich hätte zum Beispiel gerne eine Ferienwohnung am Bodensee. Muss die Wirtschaft sich auch nach diesem Bedürfnis richten? Oder nur nach deinen? Als ich noch in der Stadt wohnte, gab es die begehrten Viertel und die wo keiner wohnen wollte (wegen Enge, Lärm, Dreck, Nachbarschaft,...). Muss die Wirtschaft dafür sorgen, dass ale in den begehrten Viertel wohnen können? Wieso kann man die Menschen gegen ihren Willen in die Drecksviertel zwingen, aber ein Umzug in die Vorstadt oder Provinz ist unzumutbar?

Meine Quintessenz: Der Staat muss in den Städten als relevanter Anbieter (aber nicht merktbeherrschend) von Wohnraum für sozial Schwache und Mittelstand auftreten, durch Vorkaufsrechte und notfalls Enteignung. Wäre eine gute Investition von Steuergeld. Staatliche Grundstücke sollten außerdem nur noch als Erbpacht an privatwirtschaftliche Investoren gegeben werden.
"Der freiheitliche, säkularisierte Staat lebt von Voraussetzungen, die er selbst nicht garantieren kann."
(Ernst-Wolfgang Böckenförde)
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Kölner1302 »

Senexx hat geschrieben:(27 Sep 2020, 09:54)

Das Hauptproblem ist, dass zu wenig Bauland ausgewiesen wird. Und die Bebauungspläne, die Geschosswohnungsbau statt Einfamilienhäuser vorschreiben.
Naja zumindest müsste bei steigender Einwohnerzahl und steigender Anzahl von Singles von einer steigenden Quadratmeterzahl für Wohnraum ausgegangen werden. Wenn die Stadt voll ist, dann muss sie am Stadtrand erweitert werden. Dafür könnten sich die Stadtverwaltungen Vorkaufsrechte einräumen lassen zu dem Marktpreis vor dem Bedarfsstau.

Die Baugenehmigungsverfahren müssten schneller ablaufen, d.h. mehr Personal in den Bauverwaltung en.

Und man könnte praktischer bauen - billiger und schneller durch Modulbauweise. Gebäudeteile können in Massenproduktion gehen.
Wie wäre es, wenn man Wohnungen im Katalog bestellen oder auswählen könnte wie ein Auto?
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Kölner1302 »

Laertes hat geschrieben:(27 Sep 2020, 10:08)

Wer ist denn 'die Wirtschaft'?
Wer sind denn 'die Menschen'?
So zu tun, als wäre das erste ein Wesen aus Fleisch und Blut, dass sich nach den angeblich homogenen Bedürfnissen der zweiten Gruppe zu richten habe, hilft doch überhaupt nicht weiter. Ich hätte zum Beispiel gerne eine Ferienwohnung am Bodensee. Muss die Wirtschaft sich auch nach diesem Bedürfnis richten? Oder nur nach deinen? Als ich noch in der Stadt wohnte, gab es die begehrten Viertel und die wo keiner wohnen wollte (wegen Enge, Lärm, Dreck, Nachbarschaft,...). Muss die Wirtschaft dafür sorgen, dass ale in den begehrten Viertel wohnen können? Wieso kann man die Menschen gegen ihren Willen in die Drecksviertel zwingen, aber ein Umzug in die Vorstadt oder Provinz ist unzumutbar?

Meine Quintessenz: Der Staat muss in den Städten als relevanter Anbieter (aber nicht merktbeherrschend) von Wohnraum für sozial Schwache und Mittelstand auftreten, durch Vorkaufsrechte und notfalls Enteignung. Wäre eine gute Investition von Steuergeld. Staatliche Grundstücke sollten außerdem nur noch als Erbpacht an privatwirtschaftliche Investoren gegeben werden.
Am Automarkt landen Schrottmöhren irgendwann auf dem Autofriedhof. Schrottimmobilien würden leer stehen, wenn es genug andere Immobilien gäbe.
Dann wäre das Grundstück frei für neu Vorhaben.

Ach ja, das Grundstück am Bodensee: hier handelt es sich nicht um Existenzsicherung, und das heißt man kann ausweichen - an einen anderen hübschen See - oder verzichten, ohne dadurch in Not zu geraten. Will man am Bodensee jetzt noch ein Haus am Seeufer dann bekommt man es wenn man Millionen dafür hinlegt. Und das ist auch in Ordnung so.
Zuletzt geändert von Kölner1302 am So 27. Sep 2020, 10:25, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Papaloooo »

Senexx hat geschrieben:(27 Sep 2020, 09:54)

Das Hauptproblem ist, dass zu wenig Bauland ausgewiesen wird. Und die Bebauungspläne, die Geschosswohnungsbau statt Einfamilienhäuser vorschreiben.
Das Problem ist auch, dass Städte oft Bauland höchstbietend verkaufen.
Das darauf dann keine billigen Wohnungen stehen können, versteht sich von selbst.
Es gibt auch schon Konzepte, dass man es derjenigen Wohnbaugenossenschaft vergibt, die dafür die günstigsten Mietwohnungen garantieren.
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Senexx »

Papaloooo hat geschrieben:(27 Sep 2020, 10:24)

Das Problem ist auch, dass Städte oft Bauland höchstbietend verkaufen.
Das darauf dann keine billigen Wohnungen stehen können, versteht sich von selbst.
Es gibt auch schon Konzepte, dass man es derjenigen Wohnbaugenossenschaft vergibt, die dafür die günstigsten Mietwohnungen garantieren.
Mietwohnungen dürfen nicht mehr gebaut werden. Eigentumsbildung muss gefördert werden.
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Tom Bombadil »

Kölner1302 hat geschrieben:(27 Sep 2020, 09:39)

Wenn Menschen die Provinz verlassen und in die Großstädte ziehen, wird es dafür Gründe geben.
Der Grund liegt darin, dass die Politik die Provinz lange vernachlässigt hat. Da, wo es keine Schulen, Ärzte und Jobs mehr gibt, da ziehen die Menschen, besonders die jungen Menschen, weg und dadurch wird der Niedergang noch beschleunigt.
Aber das wird auch wieder umschlagen, die Tendenz dazu kann man imho schon sehen, die Städte werden zu voll und dadurch zu teuer, in den heruntergekommenen Vierteln will freiwillig niemand leben, also zieht man wieder raus aufs Land, wo man günstiger leben kann, aber oft Lebenszeit opfern muss, um zur Arbeit zu kommen. Dem sollte die Politik Rechnung tragen und auch das weitere Umfeld der Städte stärker via Bus und Bahn an die Stadt anbinden.
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Tom Bombadil »

Kölner1302 hat geschrieben:(27 Sep 2020, 10:10)

Wenn die Stadt voll ist, dann muss sie am Stadtrand erweitert werden.
Deustche Städte können noch verdichtet werden, es gibt viele Baulücken und man könnte auch in die Höhe anstatt in die Fläche bauen.
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Papaloooo »

Senexx hat geschrieben:(27 Sep 2020, 10:31)

Mietwohnungen dürfen nicht mehr gebaut werden. Eigentumsbildung muss gefördert werden.
Wenn man so etwas gesetzmäßig verankern würde, dann würden viele Baugenossenschaften abspringen.

Das verknappt und verteuert dann wieder die Wohnungen.
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Senexx »

Papaloooo hat geschrieben:(27 Sep 2020, 11:18)

Wenn man so etwas gesetzmäßig verankern würde, dann würden viele Baugenossenschaften abspringen.

Das verknappt und verteuert dann wieder die Wohnungen.
Baugenossenschaften waren früher Zusammenschlüsse von "Baugenossen". Man hat Familienheime gebaut. In der Hochzeit des Sozialwohnungsbaus wurden sie zu Mietkonzernen pervertiert.
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Papaloooo »

Senexx hat geschrieben:(27 Sep 2020, 11:24)

Baugenossenschaften waren früher Zusammenschlüsse von "Baugenossen". Man hat Familienheime gebaut. In der Hochzeit des Sozialwohnungsbaus wurden sie zu Mietkonzernen pervertiert.
Ist nun ein wenig arg wertend, im Sinne von abwertend, ausgedrückt.
Was denn deiner Meinung nach tun?
Alles an den Staat übertragen und zurück in DDR-Zustände abgleiten?
Vergiss dabei nicht, dass ...

- Meinungsfreiheit
- die Freiheit sein Leben zu gestalten, wie man es will (solange man damit anderen keinen Schaden zufügt)
sowie
- die Freiheit ein Unternehmen zu gründen (deren Unternehmensstrukturen gesetzeskonform sind)

... interdependent sind.
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Kölner1302 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(27 Sep 2020, 11:10)

Deustche Städte können noch verdichtet werden, es gibt viele Baulücken und man könnte auch in die Höhe anstatt in die Fläche bauen.
Das ist vor ein paar Jahren ja schon gefördert worden. Aber die Grundstücke sind alle schon belegt. Was ist, wenn der Eigentümer nicht erweitern will? Am meisten verdient er doch ohnehin ohne großen Aufwand durch AirBnB und Spekulation. In Köln stehen Gebäude leer, weil die Eigentümer mit Weiterverkauf im Leerzustand mehr verdient als durch Vermietung.
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Tom Bombadil »

Kölner1302 hat geschrieben:(27 Sep 2020, 11:49)

Was ist, wenn der Eigentümer nicht erweitern will?
Man kann mW. Eigentümer von Brachen in Stadtlage dazu verpflichten, innerhalb der nächsten X Jahre mit dem Bau zu beginnen oder das Grundstück eben zu veräußern.
Am meisten verdient er doch ohnehin ohne großen Aufwand durch AirBnB und Spekulation. In Köln stehen Gebäude leer, weil die Eigentümer mit Weiterverkauf im Leerzustand mehr verdient als durch Vermietung.
Auch das lässt sich durch entsprechende Verordnungen regeln.
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Kölner1302 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(27 Sep 2020, 11:10)

Deustche Städte können noch verdichtet werden, es gibt viele Baulücken und man könnte auch in die Höhe anstatt in die Fläche bauen.
In die Höhe? Ja das geht aber es ist bisher unbeliebt. Zu große Anonymität bei zu viel Nähe. Und ich sage Mal in Zeiten von Corona auch nicht ungefährlich. Oft entstehen aus Hochhäusern später Problemhäuser und manchmal sogar No Go Areas.

Wenn man in die Höhe baut, dann sollte das anders gemacht werden als bisher.
Wenn die Außenstruktur stimmt - gute Einkaufsmöglichkeiten, zentral gelegen, ÖPNV vor der Tür und Zugang ins Grüne, wenn die Wohnungen z.B Außenbereiche hätten wie zB Terrassenhäuser und viel mehr von Außen zugängliche Treppenhäuser dann könnten diese Hochhäuser evtl. auch in Zeiten ohne Wohnraummangel noch interessant sein.
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Kölner1302 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(27 Sep 2020, 11:56)

Man kann mW. Eigentümer von Brachen in Stadtlage dazu verpflichten, innerhalb der nächsten X Jahre mit dem Bau zu beginnen oder das Grundstück eben zu veräußern.


Auch das lässt sich durch entsprechende Verordnungen regeln.
Die Verordnungen gibt es, aber die Städte müssen auch das Personal bezahlen um diese Verordnungen durchzusetzen.
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Tom Bombadil »

Kölner1302 hat geschrieben:(27 Sep 2020, 12:03)

In die Höhe? Ja das geht aber es ist bisher unbeliebt.
Manhattan wäre das Gegenbeispiel ;) Man kann nicht alles haben und man muss es mit der Höhe ja auch nicht übertreiben 10 oder 12 Etagen statt 6 bringt ja auch viel neuen Wohnraum. Irgendwie wird man die Menschen in der Stadt unterbringen müssen, wenn der Drang in der Stadt zu leben, nicht nachlässt. Immer mehr Wald, Wiesen und Felder im Umfeld zu zerstören und zu versiegeln ist in Zeiten von Umwelt- und Klimaschutz imho keine gangbare Alternative mehr, besonders wenn in den Städten noch nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft wurden.
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Tom Bombadil »

Kölner1302 hat geschrieben:(27 Sep 2020, 12:05)

Die Verordnungen gibt es, aber die Städte müssen auch das Personal bezahlen um diese Verordnungen durchzusetzen.
Es wird immer irgend etwas geben, was man gegen jede Idee ins Feld führen kann, ausufernde Städte, die das Umfeld auffressen sind mMn. jedenfalls keine Lösung. Da muss die Stadt dann noch mehr bezahlen: Schulen, Krankenhäsuer, ÖPNV, Infrastruktur...
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Quatschki »

Tom Bombadil hat geschrieben:(27 Sep 2020, 12:09)

Manhattan wäre das Gegenbeispiel ;) Man kann nicht alles haben und man muss es mit der Höhe ja auch nicht übertreiben 10 oder 12 Etagen statt 6 bringt ja auch viel neuen Wohnraum. Irgendwie wird man die Menschen in der Stadt unterbringen müssen, wenn der Drang in der Stadt zu leben, nicht nachlässt. Immer mehr Wald, Wiesen und Felder im Umfeld zu zerstören und zu versiegeln ist in Zeiten von Umwelt- und Klimaschutz imho keine gangbare Alternative mehr, besonders wenn in den Städten noch nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft wurden.
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Tom Bombadil »

Und dann essen wir alle Gänseblümchensalat?
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Kölner1302 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(27 Sep 2020, 12:09)

Manhattan wäre das Gegenbeispiel ;) Man kann nicht alles haben und man muss es mit der Höhe ja auch nicht übertreiben 10 oder 12 Etagen statt 6 bringt ja auch viel neuen Wohnraum. Irgendwie wird man die Menschen in der Stadt unterbringen müssen, wenn der Drang in der Stadt zu leben, nicht nachlässt. Immer mehr Wald, Wiesen und Felder im Umfeld zu zerstören und zu versiegeln ist in Zeiten von Umwelt- und Klimaschutz imho keine gangbare Alternative mehr, besonders wenn in den Städten noch nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft wurden.
Der Drang in der Stadt zu wohnen folgt einem gewissen Schneeballsystem. Zuzug schafft Arbeit und Arbeit schafft Zuzug.
Dies könnte durch HomeOffice unterbrochen werden.
Sobald ein Anspruch auf HomeOffice besteht, können sich Büro- und IT - Arbeiter im Grünen niederlassen, die "ausblutenden" Dörfer wiederbeleben und die Stadt entlasten. Ich bin sicher, dass viele Arbeitnehmer dieses Lebensmodell gerne annehmen werden.
Gleichzeitig würden sich Verkehrsemissionen und die Zahl der Verkehrsunfallopfer verringern.
Es sollte daher dringend ein Anspruch auf HomeOffice im Gesetz verankert werden.
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Wähler »

Papaloooo hat geschrieben:(27 Sep 2020, 10:24)
Das Problem ist auch, dass Städte oft Bauland höchstbietend verkaufen.
Das darauf dann keine billigen Wohnungen stehen können, versteht sich von selbst.
Es gibt auch schon Konzepte, dass man es derjenigen Wohnbaugenossenschaft vergibt, die dafür die günstigsten Mietwohnungen garantieren.
Als Mitglied einer Wohnungsbaugenossenschaft, die in den Grenzen der Stadt München neue Wohnungen baut, sehe ich das Hauptproblem in den Grundstückspreisen. Selbst für Wohnungsbaugenossenschaften, die Preisnachlässe von der Stadt München für einen bestimmten Anteil von Sozialwohnungen bekommen, sind die Grundstückspreise inzwischen zu hoch. Die Gentrifikation betrifft also auch schon die Wohnungsbaugenossenschaften. Hier stellt sich die neue soziale Frage, auf die eine Antwort ein neues bundesweites Bodenrecht sein könnte, so, wie es zum Beispiel Hans Jochen Vogel gefordert hatte.
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Realist2014 »

Wähler hat geschrieben:(27 Sep 2020, 15:33)

Als Mitglied einer Wohnungsbaugenossenschaft, die in den Grenzen der Stadt München neue Wohnungen baut, sehe ich das Hauptproblem in den Grundstückspreisen. Selbst für Wohnungsbaugenossenschaften, die Preisnachlässe von der Stadt München für einen bestimmten Anteil von Sozialwohnungen bekommen, sind die Grundstückspreise inzwischen zu hoch. .
Frage:

WER zwingt denn die Stadt München, für ihre Grundstücke diese Preise zu verlangen?
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Wähler »

Wähler hat geschrieben:(27 Sep 2020, 15:33)
Als Mitglied einer Wohnungsbaugenossenschaft, die in den Grenzen der Stadt München neue Wohnungen baut, sehe ich das Hauptproblem in den Grundstückspreisen. Selbst für Wohnungsbaugenossenschaften, die Preisnachlässe von der Stadt München für einen bestimmten Anteil von Sozialwohnungen bekommen, sind die Grundstückspreise inzwischen zu hoch. Die Gentrifikation betrifft also auch schon die Wohnungsbaugenossenschaften. Hier stellt sich die neue soziale Frage, auf die eine Antwort ein neues bundesweites Bodenrecht sein könnte, so, wie es zum Beispiel Hans Jochen Vogel gefordert hatte.
Realist2014 hat geschrieben:(28 Sep 2020, 17:30)
Frage:
WER zwingt denn die Stadt München, für ihre Grundstücke diese Preise zu verlangen?
Gegenfrage: Wie kommt die Stadt an zusätzliche Grundstücke zu einem günstigen Preis heran, zum Beispiel für die Schaffung von Baugrund für Genossenschaften und öffentliche Wohnungsbaugesellschaften für die Erweiterung im Osten und Norden Münchens? Du verwechselt hier Ursache und Wirkung. Ursache ist die übermäßige privatkapitalistische Bodenspekulation in Ballungsräumen. Die Bauern in Feldmoching wollen den großen Reibach machen bei der Umwandlung von Ackerflächen in Baugrund im Rahmen der SEM München Nord.
Zuletzt geändert von Wähler am Mo 28. Sep 2020, 17:49, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Tom Bombadil »

Realist2014 hat geschrieben:(28 Sep 2020, 17:30)

WER zwingt denn die Stadt München, für ihre Grundstücke diese Preise zu verlangen?
Die klamme Kasse?
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Realist2014 »

Wähler hat geschrieben:(28 Sep 2020, 17:35)

Gegenfrage: Wie kommt die Stadt an zusätzliche Grundstücke zu einem günstigen Preis heran, zum Beispiel für die Schaffung von Baugrund für Genossenschaften und öffentliche Wohnungsbaugesellschaften für die Erweiterung im Osten und Norden Münchens? Du verwechselt hier Ursache und Wirkung. Ursache ist die übermäßige privatkapitalistische Bodenspekulation in Ballungsräumen. Die Bauern in Feldmoching wollen den großen Reibach machen bei der Umwandlung von Ackerflächen in Baugrund im Rahmen der SEM München Nord.
das ist nun nicht die Antwort auf meine Frage nach Grundstückspreisen für die im Eigentum der Stadt...
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Realist2014 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(28 Sep 2020, 17:44)

Die klamme Kasse?
billige Ausrede... :x
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Wähler »

Wähler hat geschrieben:(28 Sep 2020, 17:35)
Gegenfrage: Wie kommt die Stadt an zusätzliche Grundstücke zu einem günstigen Preis heran, zum Beispiel für die Schaffung von Baugrund für Genossenschaften und öffentliche Wohnungsbaugesellschaften für die Erweiterung im Osten und Norden Münchens? Du verwechselt hier Ursache und Wirkung. Ursache ist die übermäßige privatkapitalistische Bodenspekulation in Ballungsräumen. Die Bauern in Feldmoching wollen den großen Reibach machen bei der Umwandlung von Ackerflächen in Baugrund im Rahmen der SEM München Nord.
Realist2014 hat geschrieben:(28 Sep 2020, 17:51)
das ist nun nicht die Antwort auf meine Frage nach Grundstückspreisen für die im Eigentum der Stadt...
Warum soll die öffentliche Hand überteuerte Grundstücke von Privatleuten erwerben und dann billiger wieder an Privatleute abgeben?
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Skull »

Realist2014 hat geschrieben:(28 Sep 2020, 17:52)

billige Ausrede... :x
Nö.

Wenn eine Kommune Grund und Boden unter Wert verkauft...aus welchen Gründen und an wen auch immer ...
setzt sie sich dem Vorwurf der Korruption, Verschleuderung, Untreue oder was auch immer aus.
Alles justiziable Vorwürfe.

Das wird durchaus Klagen zur Folge haben und in letzter Konsequenz mit richterlichen Sanktionen bedacht.

Rechnungshöfe, Steuerpflichtige, Wettbewerber oder Nicht-berücksichtigte-Käufer machen das regelmässig. ;)

mfg
Man dient für Lohn und liebt sich für Geschenke
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