Tom Bombadil hat geschrieben:(15 Sep 2020, 11:36)Wenn die Bank einen Kredit von 1000 vergibt, wem schuldet sie dann die 1000?
Diese Frage hat 3 x schwarzer Kater bereits ganz konkret und korrekt beantwortet.
3x schwarzer Kater hat geschrieben:(15 Sep 2020, 11:59)Wenn mir die Bank einen Kredit gibt bucht sie eine Forderung von 1000 € gegen mich, gleichzeitig bucht sie eine Verbindlichkeit von 1000 € indem sie mir das Geld auf meinem Girokonto gutschreibt.
Jetzt kaufe ich dir ein Fahrrad ab und überweise dir die 1000 € auf dein Konto. Damit hat die Bank keine Verbindlichkeit mehr gegenüber mir, aber immer noch die Forderung. Die Bank hat jetzt eine Verbindlichkeit von 1000 € gegenüber dir und schuldet sie damit dir.
Offensichtlich hast Du, Tom Bombadil, diese Ausführung nicht verstanden. Wenn Du jedoch unser bestehendes "Schuldgeldsystem" verstehen willst, kommst Du an den Aussagen von "3 x schwarzer Kater" nicht vorbei.
Vielleicht hilft es Dir, wenn wir das Beispiel mit dem Fahrradkauf etwas breiter darstellen.
Du möchtest Dir ein Fahrrad für 1000 € kaufen, hast aber kein Geld. Du gehst folglich zu Deiner Bank und nimmst einen Kredit über 1000 € auf. Du schuldest nun der Bank 1000 € und die Bank schuldet Dir ebenfalls 1000 €. Diese Schuldverhältnisse werden in der Bankbuchhaltung festgehalten.
Du kaufst Dir nun das Fahrrad und überweist 1000 € an den Verkäufer des Fahrrades. Solange Du jetzt glaubst, das "Geld" ein "Ding" sei, wird sich Dir dieser Vorgang nicht erschließen. Von Deinem Konto wurden doch 1000 € auf das Konto des Verkäufers überwiesen und damit ist doch das Fahrrad "bezahlt".
Was geschieht aber bankintern? Auf Deinem Konto standen vor dem Fahrradkauf 1000 €. Diese stellten eine Schuld der Bank gegenüber Dir dar. Die Bank verbuchte diese 1000 € unter der Position "Verbindlichkeiten", ein anderes Wort für "Schulden".
Die Überweisung in der Bank geschieht nun dadurch, dass die Bank Ihre "Verbindlichkeit" gegenüber Dir auf den Verkäufer überträgt. Die Bank ist nun dem Verkäufer 1000 € schuldig.
Genau das hat "3 x schwarzer Kater" Dir geschrieben.
Wenn jetzt die Bank Deine noch bestehende Schuld in Höhe von 1000 € ersatzlos streicht, bleibt sie einfach auf den 1000 € Schuld gegenüber dem Verkäufer des Fahrrades sitzen.
Deiner Argumentation folgend "schenkt" nun die Bundesbank dieser Bank 1000 €, d. h. sämtliche Verbindlichkeiten der Bank werden durch Schenkung der Bundesbank eliminiert. Was ist dann noch 1 € wert? Du hast ein Fahrrad gekauft und brauchst keine Gegenleistung dafür zu erbringen? Das macht ja die Bundesbank mit ihrer Schenkung?
Du musst Dich also nicht wundern, wenn Du für solch unsinnige Fiktionen keine ernsthaften Diskussionspartner hier findest.