Sammelstrang gendergerechte Sprache

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Wie steht Ihr zu gendergerechte Sprache?

diese Sprachform ist gut und richtig und soll so bleiben
3
3%
diese Sprachform sollte langfristig mal abgeschafft werden
6
6%
diese Sprachform sollte mit sofortiger Wirkung abgeschafft werden
20
20%
wer so spricht, sollte wegen Zeitverschwendung verurteilt werden
10
10%
wer so spricht, sollte wegen seelischer Grausamkeit verurteilt werden
5
5%
wer so spricht, sollte wegen Beschädigung der deutschen Sprache verurteilt werden
38
37%
mir ist das alles egal
20
20%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 102
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Tom Bombadil
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Tom Bombadil »

Dark Angel hat geschrieben:(13 Sep 2020, 12:57)

... Panzer ... Hubschrauber ...
Das geht nicht, das ist diskriminierend! Es muss PanzerInnenX und HubschrauberInnenX heißen!
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
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Dark Angel
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Dark Angel »

Tom Bombadil hat geschrieben:(13 Sep 2020, 13:16)

Das geht nicht, das ist diskriminierend! Es muss PanzerInnenX und HubschrauberInnenX heißen!
Du hast Genderstern und Unterstrich vergessen.
Korrekt müsste es dann heißen Panzer*_InnenX und Hubschrauber*_InnenX

Die leiden doch alle akut an der Porzellankrankheit. :dead: :s
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Fliege
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Fliege »

Dark Angel hat geschrieben:(13 Sep 2020, 16:42)

Korrekt müsste es dann heißen Panzer*_InnenX und Hubschrauber*_InnenX

Die leiden doch alle akut an der Porzellankrankheit. :dead: :s
Soweit ich sehe, kann sich hier niemand aufraffen, diesem Politkrampf beizupflichten, was ich als Zeichen von Ernüchterung zu verstehen geneigt bin.
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Tom Bombadil
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Tom Bombadil »

Dark Angel hat geschrieben:(13 Sep 2020, 16:42)

Du hast Genderstern und Unterstrich vergessen.
Korrekt müsste es dann heißen Panzer*_InnenX und Hubschrauber*_InnenX
Sorry, ich gelobe Besserung :(
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Billie Holiday »

Tom Bombadil hat geschrieben:(13 Sep 2020, 16:51)

Sorry, ich gelobe Besserung :(
Ehrlich? :D

Schade... :(
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von midlifecrisis »

OT: War schon wieder auf der blacklist und konnte nicht schreiben, dann Neustart, geht!
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Billie Holiday »

midlifecrisis hat geschrieben:(13 Sep 2020, 17:05)

OT: War schon wieder auf der blacklist und konnte nicht schreiben, dann Neustart, geht!
Kann diese Info irgendwie gendergerecht verwertet werden? :D
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von midlifecrisis »

Bin Neandertaler!?
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Fliege »

Billie Holiday hat geschrieben:(13 Sep 2020, 17:06)

Kann diese Info irgendwie gendergerecht verwertet werden? :D
Info: "Liebende Usende, ..."
'Usende' ärgert sich grünrot, da als Blackgelistete eben nicht Usende und schon gar nicht Liebende ...
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Tom Bombadil »

midlifecrisis hat geschrieben:(13 Sep 2020, 17:10)

Bin Neandertaler!?
Neandertaler*_InnenX, bitte :thumbup:
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Billie Holiday »

Fliege hat geschrieben:(13 Sep 2020, 17:11)

Info: "Liebende Usende, ..."
'Usende' ärgert sich grünrot, da als Blackgelistete eben nicht Usende und schon gar nicht Liebende ...
Hä? :D
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von denkmal »

Skeptiker hat geschrieben:(04 Sep 2020, 16:54)

Vielleicht muss man sich einfach ein Vorbild an der englischen Sprache nehmen. Wir könnten in Anlehnung an das "the" ja für Bezeichnungen von Personen und Personengruppen das "de" einführen. Dadurch würde die Standardform des Subjekts vom Geschlecht befreit. Es hieße "de Student", "de Lehrer" usw.. Im Gegensatz zu der Gendersternerei würde dadurch die Sprache auch vereinfacht, anstatt verkompliziert.
Ich habe allerdings den Eindruck, das doch gerade die explizite Benennung der weiblichen Form Ziel der Gleichstellungsgedönser ist... Man will genannt werden - man will nicht vereinfachen. Außerdem ist ja hier wieder die männliche Form Grundform - dat jeht doch jarnit. ;) - oder lieber (siehe Partizip) eine andere unsinnige Grundform herbeizaubern.
Im Laufe ihres steinernen Daseins nehmen sogar manche Denkmäler menschliche Züge an.
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von denkmal »

Dark Angel hat geschrieben:(13 Sep 2020, 16:42)

Du hast Genderstern und Unterstrich vergessen.
Korrekt müsste es dann heißen Panzer*_InnenX und Hubschrauber*_InnenX

Die leiden doch alle akut an der Porzellankrankheit. :dead: :s
Lassen wir das doch den Seehofer machen - dafür ist er ja Innenminister :dead:
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Dark Angel »

denkmal hat geschrieben:(14 Sep 2020, 11:22)

Lassen wir das doch den Seehofer machen - dafür ist er ja Innenminister :dead:
Nein, da muss das Lann Hornscheidt ran, das ist für die Verballhornung der deutschen Sprache zuständig, dann wird nämlich aus Hubschrauber (Hubschrauber*_InnenX) ein Hubschraubnix. :p
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naddy
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von naddy »

denkmal hat geschrieben:(14 Sep 2020, 11:22)

Lassen wir das doch den Seehofer machen - dafür ist er ja Innenminister(!!!) :dead:
(f.v.m.)
:mad:
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Alexyessin »

Mir ist das Ganze eh zu viel. Ich glaub ich sprech nur noch Englisch, da gibt´s dann schon kein Problem mehr, das Wörter wegen Artikel gegendert werden müssen.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von naddy »

Alexyessin hat geschrieben:(14 Sep 2020, 15:46)

Mir ist das Ganze eh zu viel. Ich glaub ich sprech nur noch Englisch, da gibt´s dann schon kein Problem mehr, das Wörter wegen Artikel gegendert werden müssen.
Das nicht, aber dafür handelst Du Dir möglicherweise andere Probleme ein:
Wenn beispielsweise die Rede von „a madam“ ist, dann ist meist eine Frau gemeint, die ein Bordell betreibt, also die „Puffmutter“.
In sehr schicken Restaurants werden Frauen wiederum häufiger mit „Madam“ (ohne Artikel!) angeredet, etwa: „Madam, would you please follow me to your table?“
Gerade in den Südstaaten der USA kommt einem die Anrede „Ma’am“ und „Sir“ noch ziemlich häufig zu Ohren. Insbesondere Kinder wurden/werden dazu erzogen, die als
sehr höfliche geltende Anrede für Erwachsene zu verwenden.
In England und anderen englischsprachigen Ländern ist die Verwendung von „Madam“ und „Ma’am“ schon wieder etwas anders. Dort kommt sie besonders für weibliche
Personen in Amt und Würden zum Einsatz ...
Du siehst, die Flucht aus dem kulturell vorgegebenen Sprachraum ist nirgendwo ein Zuckerschlecken. :D
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Alexyessin »

naddy hat geschrieben:(14 Sep 2020, 16:10)

Das nicht, aber dafür handelst Du Dir möglicherweise andere Probleme ein:



Du siehst, die Flucht aus dem kulturell vorgegebenen Sprachraum ist nirgendwo ein Zuckerschlecken. :D
Nachdem ich Englisch geschrieben habe, meine ich auch Englisch in England. ;)
Das jede Sprache - auch grade im Sinne weiblicher Missverständnisse - Probleme hat, ist mir klar. Bzw. jede, die mir bekannt ist. Keine Ahnung ob in Niedervanutaisch sowas auch vorkommt.
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Billie Holiday »

Ich lese gerade ein Buch, herausgegeben 1996. Nein, ist dat schön, kein Gegendere, und man weiß dennoch sofort, wer gemeint ist. Es ist sogar die Rede von Studenten und ich habe weibliche UND männliche Studenten vor meinem geistigen Auge, was sagt man dazu. :cool:
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von naddy »

Billie Holiday hat geschrieben:(14 Sep 2020, 17:08)

Ich lese gerade ein Buch, herausgegeben 1996. Nein, ist dat schön, kein Gegendere, und man weiß dennoch sofort, wer gemeint ist. Es ist sogar die Rede von Studenten und ich habe weibliche UND männliche Studenten vor meinem geistigen Auge, was sagt man dazu. :cool:
Du Macho! :D
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Billie Holiday »

naddy hat geschrieben:(14 Sep 2020, 18:11)

Du Macho! :D
Liest sich recht flüssig. :thumbup:
Man kann sich auf den Inhalt konzentrieren, weil der Autor beim Leser Hirn voraussetzt. :cool:
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von denkmal »

naddy hat geschrieben:(14 Sep 2020, 14:35)

(f.v.m.)
:mad:
Abkürzungen gibt es ja (viel zu) viele. Bin mir gerade nicht sicher, was du meinst...
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von naddy »

denkmal hat geschrieben:(21 Sep 2020, 09:43)

Abkürzungen gibt es ja (viel zu) viele. Bin mir gerade nicht sicher, was du meinst...
Aus alter beruflicher Gewohnheit kennzeichne ich von mir vorgenommene Veränderungen an Zitaten, "f.v.m." heißt in diesem Fall "fett(e Markierung) von mir". Früher habe ich das ausgeschrieben, wegen häufiger Anwendung wurde mir das aber im Laufe der Zeit zu lästig. ;)
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von denkmal »

naddy hat geschrieben:(21 Sep 2020, 13:56)

Aus alter beruflicher Gewohnheit kennzeichne ich von mir vorgenommene Veränderungen an Zitaten, "f.v.m." heißt in diesem Fall "fett(e Markierung) von mir". Früher habe ich das ausgeschrieben, wegen häufiger Anwendung wurde mir das aber im Laufe der Zeit zu lästig. ;)
Danke!
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Ammianus »

Richtig und allgemein üblich, dazu wissenschaftlicher Standart wäre:

"Hervorhebung durch Autor". Ich schreibe immer "Hervorhebung Ammianus". Das dürfte auch klar sein.

"f.v.m." kennt nicht mal Google
"Ich möchte an einem Ort sein, an dem es keine Politik gibt, keine Waffen, keine Religion."
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naddy
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von naddy »

Ammianus hat geschrieben:(22 Sep 2020, 11:34)

"f.v.m." kennt nicht mal Google
Natürlich nicht, zur Zeit meines Berufslebens kannte man "Google" bestenfalls lautmalerisch von "Guglhupf". :)
"Das gefährliche an der Dummheit ist, daß sie die dumm macht, die ihr begegnen." (Sokrates).
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von schokoschendrezki »

Ammianus hat geschrieben:(22 Sep 2020, 11:34)

Richtig und allgemein üblich, dazu wissenschaftlicher Standart wäre:
Standard. ;) Sorry. Ich kann nicht anders.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von schokoschendrezki »

In der gesprochenen Sprache habe ich in jüngster Zeit "gefühlt" eine Zunahme dieser *Innen-Anhängsel vernommen. Also etwa StudentInnen nicht nur geschrieben sondern auch gesprochen das "t" vom "I" abgesetzt. Darüber mag man denken, was man will. Aber es hat immerhin eine Logik. "Studierende" zu schreiben oder zu sagen ist Unsinn, wenn man "Studenten und Studentinnen" meint. Gut. Das ist bekannt und darauf ist (glaub ich auch hier) zig mal eingegangen worden.

Schlimmer finde ich, dass die Konsistenz, Logik und Genauigkeit und auch die stilistische Prägnanz abnimmt. "Auf was wollen wir uns einigen" ist einfach im Vergleich zu "worauf wollen wir uns einigen" stilistisch schlecht. Bei einem Satz wie "Von was hast du geträumt" wirds dann stilistisch grenzwertig. Sätze dieser Art hört und liest man aber auch mehr und mehr in diesen sogenannten "Qualitätsmedien". Mehr und mehr auch in wirklich schon fehlerhafter Form. Heute früh (sinngemäß) im Morgenmagazin:

"Das Gesundheitswesen wird in einer solchen Höhe mit finanziellen Mitteln ausgestattet, damit es den Anforderungen gerecht wird"

Mir ist in solchen Augenblicken immer, als hätte ich auf einen entzündeten Zahn gebissen.

Im öffentlichen Tv. Von Journalisten, von denen ich mal annehme, dass sie Journalistik oder Ähnliches studiert haben.

Merke: Bei "damit"-Nebensätzen ist der Hauptsatz auch für sich selbst inhaltlich vollständig.

"Ich treibe regelmäßig Sport, damit ich gesund bleibe".

Richtig wäre: "Das Gesundheitswesen wird in einer solchen Höhe mit finanziellen Mitteln ausgestattet, dass es den Anforderungen gerecht wird".
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Tom Bombadil »

Eben habe ich in der Zeitung von "Vermietende" und "Mietende" gelesen. Es ist und bleibt purer Schwachsinn, ein typisches "first world problem".
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Ammianus »

schokoschendrezki hat geschrieben:(22 Sep 2020, 12:31)

Standard. ;) Sorry. Ich kann nicht anders.
Ist aber so. Magst du nicht mögen. Ändert nichts daran ...
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von ThorsHamar »

schokoschendrezki hat geschrieben:(22 Sep 2020, 13:05)

..... Mehr und mehr auch in wirklich schon fehlerhafter Form. Heute früh (sinngemäß) im Morgenmagazin:

"Das Gesundheitswesen wird in einer solchen Höhe mit finanziellen Mitteln ausgestattet, damit es den Anforderungen gerecht wird"

Mir ist in solchen Augenblicken immer, als hätte ich auf einen entzündeten Zahn gebissen.

Im öffentlichen Tv. Von Journalisten, von denen ich mal annehme, dass sie Journalistik oder Ähnliches studiert haben.

Merke: Bei "damit"-Nebensätzen ist der Hauptsatz auch für sich selbst inhaltlich vollständig.

"Ich treibe regelmäßig Sport, damit ich gesund bleibe".

Richtig wäre: "Das Gesundheitswesen wird in einer solchen Höhe mit finanziellen Mitteln ausgestattet, dass es den Anforderungen gerecht wird".
ähm ..... bist Du sicher?
Ich finde, beide Sätze sind sprachlich eher trübe Ideen für das eigentlich korrekte "um ....zu"

"Ich treibe regelmäßig Sport, um gesund zu bleiben". Und : ""Das Gesundheitswesen wird in einer solchen Höhe mit finanziellen Mitteln ausgestattet, um den Anforderungen gerecht zu werden".
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von schokoschendrezki »

ThorsHamar hat geschrieben:(22 Sep 2020, 15:13)

ähm ..... bist Du sicher?
Ich finde, beide Sätze sind sprachlich eher trübe Ideen für das eigentlich korrekte "um ....zu"

"Ich treibe regelmäßig Sport, um gesund zu bleiben". Und : ""Das Gesundheitswesen wird in einer solchen Höhe mit finanziellen Mitteln ausgestattet, um den Anforderungen gerecht zu werden".
Interessante Frage. Nein. Bin mir nicht sicher! Die "um zu"-Konstruktion in einem finalen Nebensatz wird verwendet, um einen direkten kausalen Zusammenhang oder eine Begründung deutlich zu machen. Wie in ebenjenem Satz grad.

Wenn man ein bissel nachrecherchiert: Sinnvoll sei angeblich die um-zu-Konstruktion immer dann, wenn im Hauptsatz und im Nebensatz das handelnde Subjekt identisch ist. Auch wenn es im Nebensatz nicht explizit genannt wird.

"Ich treibe regelmäßig Sport. Damit ich gesund bleibe." Daraus wird "Ich treibe regelmäßig Sport, um gesund zu bleiben".

In dem Satz "Das Gesundheitswesen wird in einer solchen Höhe mit finanziellen Mitteln ausgestattet, um den Anforderungen gerecht zu werden" ist der Hauptsatz ein Passivsatz. Das handelnde Subjekt wird nicht genannt. Irgendein Ministerium vermutlich. Im Nebensatz aber ist das vorhergehende Objekt (das Gesundheitswesen) nun das handelnde Subjekt (es wird den Anforderungen gerecht). Nach dieser Regel wäre die um-zu-Konstruktion dann eher nicht angebracht.

Nun gut. Es gibt andere Beispiel. Die Verwendung von "bis zu" zum Beispiel.

Richtig ist:

"Kinder bis zu drei Jahren zahlen die Hälfte".
"Die Auslieferung kann bis zu drei Jahre dauern"

Im ersten Fall ist "bis zu" Teil einer Präpositionsphrase. Das "zu" bezieht sich auf "Jahre" und regiert den Dativ.
Im zweiten Fall ist "bis zu" ein Modaladverb und bezieht sich auf "dauern" und verlangt den Akkusativ.

Die falschen Bildungen, also nach dem Muster

"Kinder bis zu drei Jahre zahlen die Hälfte"
"Die Auslieferung kann bis zu drei Jahren dauern"

wird man häufig finden. Auch und zunehmend in Qualtitätsmedien. Das genau zu durchschauen dürfte für einen Nichtmuttersprachler schwierig sein. Und ich selbst musste auch erstmal recherchieren, um die korrekten Grammatik-Begriffe zu benennen. Aber: Ein Journalist, eine Journalistin sollte das eigentlich im Schlaf beherrschen.
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(22 Sep 2020, 13:05)

In der gesprochenen Sprache habe ich in jüngster Zeit "gefühlt" eine Zunahme dieser *Innen-Anhängsel vernommen. Also etwa StudentInnen nicht nur geschrieben sondern auch gesprochen das "t" vom "I" abgesetzt. Darüber mag man denken, was man will. Aber es hat immerhin eine Logik.
Aha und welche Logik soll das haben, wenn zwischen "Student" und "innen" eine Pause gemacht wird?
Ist dir noch nie aufgefallen, dass der Begriff "innen" das Gegenteil von "außen" bezeichnet?
Wenn also von "Student" "innen" - mit Pause zwischen beiden Wörtern/Begriffen - dann wir etwas bezeichnet, was im Studenten drin ist und dann stellt sich automatisch die Frage " was ist außen mit dem Studenten?".

Eine Logik kann ich da nicht erkennen, weil man nämlich beim Sprechen nicht hört ob ein Buchstabe groß oder klein geschrieben wird.

Wenn jemand Probleme damit hat, bei dem Sammelbegriff "Studenten", Männer UND Frauen zu verstehen/zu begreifen, dann sollte der-/diejenige gefälligst nicht zu faul sein, von Studenten UND Studentinnen zu sprechen bzw er/sie sollte sich über ihren/seinen sehr beschränkten geistigen Horizont Gedanken machen.
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Ammianus »

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"Der Vorsitzende des Staatsrates der Deutschen Demokratischen Republik und Generalsekretär der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands ..."

... und jetzt alle kräftig Luft holen, konzentrieren und noch einmal von Vorne.
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Zahnderschreit »

Dark Angel hat geschrieben:(23 Sep 2020, 10:19)
Wenn jemand Probleme damit hat, bei dem Sammelbegriff "Studenten", Männer UND Frauen zu verstehen/zu begreifen, dann sollte der-/diejenige gefälligst nicht zu faul sein, von Studenten UND Studentinnen zu sprechen bzw er/sie sollte sich über ihren/seinen sehr beschränkten geistigen Horizont Gedanken machen.
Das sehe ich auch so. Richtig umständlich wird es nur, wenn auch das dritte Geschlecht berücksichtigt werden soll. Aber das ist in der Gendersprache vermutlich nicht so wichtig.
Tom Bombadil hat geschrieben:(22 Sep 2020, 13:07)
Eben habe ich in der Zeitung von "Vermietende" und "Mietende" gelesen. Es ist und bleibt purer Schwachsinn, ein typisches "first world problem".
Miet-Ende klingt doch interessant.
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von ThorsHamar »

schokoschendrezki hat geschrieben:(23 Sep 2020, 09:14)

Interessante Frage. Nein. Bin mir nicht sicher! Die "um zu"-Konstruktion in einem finalen Nebensatz wird verwendet, um einen direkten kausalen Zusammenhang oder eine Begründung deutlich zu machen. Wie in ebenjenem Satz grad.

Wenn man ein bissel nachrecherchiert: Sinnvoll sei angeblich die um-zu-Konstruktion immer dann, wenn im Hauptsatz und im Nebensatz das handelnde Subjekt identisch ist. Auch wenn es im Nebensatz nicht explizit genannt wird.

"Ich treibe regelmäßig Sport. Damit ich gesund bleibe." Daraus wird "Ich treibe regelmäßig Sport, um gesund zu bleiben".

In dem Satz "Das Gesundheitswesen wird in einer solchen Höhe mit finanziellen Mitteln ausgestattet, um den Anforderungen gerecht zu werden" ist der Hauptsatz ein Passivsatz. Das handelnde Subjekt wird nicht genannt. Irgendein Ministerium vermutlich. Im Nebensatz aber ist das vorhergehende Objekt (das Gesundheitswesen) nun das handelnde Subjekt (es wird den Anforderungen gerecht). Nach dieser Regel wäre die um-zu-Konstruktion dann eher nicht angebracht.

Nun gut. Es gibt andere Beispiel. Die Verwendung von "bis zu" zum Beispiel.

Richtig ist:

"Kinder bis zu drei Jahren zahlen die Hälfte".
"Die Auslieferung kann bis zu drei Jahre dauern"

Im ersten Fall ist "bis zu" Teil einer Präpositionsphrase. Das "zu" bezieht sich auf "Jahre" und regiert den Dativ.
Im zweiten Fall ist "bis zu" ein Modaladverb und bezieht sich auf "dauern" und verlangt den Akkusativ.

Die falschen Bildungen, also nach dem Muster

"Kinder bis zu drei Jahre zahlen die Hälfte"
"Die Auslieferung kann bis zu drei Jahren dauern"

wird man häufig finden. Auch und zunehmend in Qualtitätsmedien. Das genau zu durchschauen dürfte für einen Nichtmuttersprachler schwierig sein. Und ich selbst musste auch erstmal recherchieren, um die korrekten Grammatik-Begriffe zu benennen. Aber: Ein Journalist, eine Journalistin sollte das eigentlich im Schlaf beherrschen.
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von JosefG »

Dark Angel hat geschrieben:(23 Sep 2020, 10:19)

Wenn jemand Probleme damit hat, bei dem Sammelbegriff "Studenten", Männer UND Frauen zu verstehen
'Studenten' sind also Männer und Frauen. Ok. Und wie sagt man dann, wenn man wirklich nur Männer meint?
Zuletzt geändert von JosefG am Mi 23. Sep 2020, 12:22, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Teeernte »

JosefG hat geschrieben:(23 Sep 2020, 12:09)

'Studenten' sind also Männer und Frauen.Ok. Und wie sagt man dann, wenn man wirklich nur Männer meint?
Die sich als Männer "fühlen" oder als "ES" ...oder als "weiblich" oder transgender ?

"Richtige" Studenten........oder Mädels - die angeben "Student" zu sein - :D :D :D
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Dark Angel »

JosefG hat geschrieben:(23 Sep 2020, 12:09)

'Studenten' sind also Männer und Frauen.Ok. Und wie sagt man dann, wenn man wirklich nur Männer meint?
"wenn man wirklich nur Männer meint" geht das aus dem Gesamtkontext hervor - also immer noch "Studenten".
Darum schrieb ich ja auch von "sehr beschränktem geistigen Horizont".
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von schokoschendrezki »

JosefG hat geschrieben:(23 Sep 2020, 12:09)

'Studenten' sind also Männer und Frauen. Ok. Und wie sagt man dann, wenn man wirklich nur Männer meint?
Ich arbeite im Hochschulbereich. Mir ist es in zig Dekaden noch nicht einmal passiert, dass ich irgendwann mal irgendetwas nur für männliche oder nur für weibliche Studenten zu sagen oder zu fragen oder zu schreiben gehabt hätte. Wieso auch?

Ich bin jüngst unter anderem damit befasst, die Information "Geschlecht" datenbankseitig für entsprechende Applikation von zweiwertig auf mehrwertig umzustellen. Es gäbe Wichtigeres.
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Selina »

schokoschendrezki hat geschrieben:(22 Sep 2020, 13:05)

In der gesprochenen Sprache habe ich in jüngster Zeit "gefühlt" eine Zunahme dieser *Innen-Anhängsel vernommen. Also etwa StudentInnen nicht nur geschrieben sondern auch gesprochen das "t" vom "I" abgesetzt. Darüber mag man denken, was man will. Aber es hat immerhin eine Logik. "Studierende" zu schreiben oder zu sagen ist Unsinn, wenn man "Studenten und Studentinnen" meint. Gut. Das ist bekannt und darauf ist (glaub ich auch hier) zig mal eingegangen worden.

Schlimmer finde ich, dass die Konsistenz, Logik und Genauigkeit und auch die stilistische Prägnanz abnimmt. "Auf was wollen wir uns einigen" ist einfach im Vergleich zu "worauf wollen wir uns einigen" stilistisch schlecht. Bei einem Satz wie "Von was hast du geträumt" wirds dann stilistisch grenzwertig. Sätze dieser Art hört und liest man aber auch mehr und mehr in diesen sogenannten "Qualitätsmedien". Mehr und mehr auch in wirklich schon fehlerhafter Form. Heute früh (sinngemäß) im Morgenmagazin:

"Das Gesundheitswesen wird in einer solchen Höhe mit finanziellen Mitteln ausgestattet, damit es den Anforderungen gerecht wird"

Mir ist in solchen Augenblicken immer, als hätte ich auf einen entzündeten Zahn gebissen.

Im öffentlichen Tv. Von Journalisten, von denen ich mal annehme, dass sie Journalistik oder Ähnliches studiert haben.

Merke: Bei "damit"-Nebensätzen ist der Hauptsatz auch für sich selbst inhaltlich vollständig.

"Ich treibe regelmäßig Sport, damit ich gesund bleibe".

Richtig wäre: "Das Gesundheitswesen wird in einer solchen Höhe mit finanziellen Mitteln ausgestattet, dass es den Anforderungen gerecht wird".
Das ist das eigentliche Dilemma. Die Sprache insgesamt wird nicht gut genug gepflegt und vor allem nicht ausreichend lebendig und anschaulich gehalten. Da fallen die paar "Genderismen" doch gar nicht so ins Gewicht. Das ist immer so eine Scheindiskussion, um zu "beweisen", wie irgendeine imaginäre Kraft Einfluss auf alles nimmt. Humbug. Die Alltagssprache insgesamt, das Lernen und Beherrschen der Grammatik- und Rechtschreib-Regeln und der sprachliche Ausdruck sollten viel mehr in den Mittelpunkt gerückt werden, statt sich auf dieses Pünktchen- und -innen-Zeug zu konzentrieren. Witzig oder tragikomisch wird es dann, wenn die emsigen Kritiker der angeblichen "Umvolkung", des "großen Austausches" und der angeblich "nicht integrationsfähigen Flüchtlinge" zeigen, wie wenig sie doch von der eigenen Muttersprache verstehen. Fehler an Fehler. Ausdrucksschwächen an Ausdrucksschwächen. Da ist genug Handlungsbedarf, statt sich permanent mit irgendwelchen erfundenen "Gender-Wahn"-Geschichten zu befassen.
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von schokoschendrezki »

Selina hat geschrieben:(23 Sep 2020, 14:28)

Das ist das eigentliche Dilemma. Die Sprache insgesamt wird nicht gut genug gepflegt und vor allem nicht ausreichend lebendig und anschaulich gehalten. Da fallen die paar "Genderismen" doch gar nicht so ins Gewicht. Das ist immer so eine Scheindiskussion, um zu "beweisen", wie irgendeine imaginäre Kraft Einfluss auf alles nimmt. Humbug. Die Alltagssprache insgesamt, das Lernen und Beherrschen der Grammatik- und Rechtschreib-Regeln und der sprachliche Ausdruck sollten viel mehr in den Mittelpunkt gerückt werden, statt sich auf dieses Pünktchen- und -innen-Zeug zu konzentrieren. Witzig oder tragikomisch wird es dann, wenn die emsigen Kritiker der angeblichen "Umvolkung", des "großen Austausches" und der angeblich "nicht integrationsfähigen Flüchtlinge" zeigen, wie wenig sie doch von der eigenen Muttersprache verstehen. Fehler an Fehler. Ausdrucksschwächen an Ausdrucksschwächen. Da ist genug Handlungsbedarf, statt sich permanent mit irgendwelchen erfundenen "Gender-Wahn"-Geschichten zu befassen.
Hallo Selina :)
Ich hab' bei diesem Sprachzeug immer die Angst und die Befürchtung, als alter Meckeronkel oder gar als Sprachschützer dazustehen. Ein Begriff wie "Umvolkung" ist rein sprachlich erst mal o.k. Wenn "Umpolung" der Austausch der elektrischen Polarisierung ist, dann ist "Umvolkung" halt der Austausch des einen Volks durch ein anderes. Die Frage ist nur, ob dieser Begriff tatsächlich irgendeinen realen Vorgang in der Realität abbildet.

Wenn ich die "Umvolkungs"-These sprachkritisch betrachte ... es gibt vom rechtspopulistischen Autor Akif Pirinçci das Buch "Umvolkung". Daraus wird häufig folgender Satz zitiert:
Der Humanismus à la weltfremder Willkommenskultur ist die erste Lügenfassade, die eingerissen werden muss, wenn wir uns als Deutsche behaupten und nicht in Kauf nehmen wollen, dass wir in einem orientalischen Basar aufgehen und schließlich als Land und Volk von der Erdoberfläche verschwinden!
Man könnte darüber nachdenken, ob und warum dieses "à la" anstelle des gleichbedeutenden "nach Art" in einem Satz verwendet wird, der das Verschwinden des "Deutschen" in einem angeblich beliebigen kosmopolitischen Einheitsbreis beklagt. Bewusst eingesetzt? Einfach nur gedankenlos? Hintersinnige Ironie?
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Selina »

schokoschendrezki hat geschrieben:(23 Sep 2020, 14:57)

Hallo Selina :)
Ich hab' bei diesem Sprachzeug immer die Angst und die Befürchtung, als alter Meckeronkel oder gar als Sprachschützer dazustehen. Ein Begriff wie "Umvolkung" ist rein sprachlich erst mal o.k. Wenn "Umpolung" der Austausch der elektrischen Polarisierung ist, dann ist "Umvolkung" halt der Austausch des einen Volks durch ein anderes. Die Frage ist nur, ob dieser Begriff tatsächlich irgendeinen realen Vorgang in der Realität abbildet.

Wenn ich die "Umvolkungs"-These sprachkritisch betrachte ... es gibt vom rechtspopulistischen Autor Akif Pirinçci das Buch "Umvolkung". Daraus wird häufig folgender Satz zitiert:

Man könnte darüber nachdenken, ob und warum dieses "à la" anstelle des gleichbedeutenden "nach Art" in einem Satz verwendet wird, der das Verschwinden des "Deutschen" in einem angeblich beliebigen kosmopolitischen Einheitsbreis beklagt. Bewusst eingesetzt? Einfach nur gedankenlos? Hintersinnige Ironie?
Hallo, schokoschendrezki. Besonders ironisch kommt mir das, was der ehemalige Achse-des-Guten-Autor da zum Besten gibt, nicht vor. Eher dein Kommentar dazu :D Was "Umvolkung" anbelangt, das klingt mir einfach zu "völkisch". Kann aber jeder machen, wie er lustig ist. Und als "Meckeronkel" stehste nicht da, schließlich befasst du dich ja permanent mit Sprache bei deinen Übersetzungen. Falls ich das richtig verstanden habe. Finde ich interessant.
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(23 Sep 2020, 14:28)

Die Alltagssprache insgesamt, das Lernen und Beherrschen der Grammatik- und Rechtschreib-Regeln und der sprachliche Ausdruck sollten viel mehr in den Mittelpunkt gerückt werden, statt sich auf dieses Pünktchen- und -innen-Zeug zu konzentrieren.
Da muss ich dir ausnahmsweise mal Recht geben. Wenn ich bedenke, wieviel Wochenstunden Deutsch wir in der Schule hatten und wieviele meine Enkel noch haben, wird mir schlecht.
Wenn ich mich richtig erinnere haben wir von Anfang an gelernt, dass "Dingwörter" Substantive sind und "Tätigkeitswörter" Verben. Da war keine Rede von "Tu-Wörtern", wie ich das bei meinem Enkel sogar noch in der 5. Klasse lese. Da krempeln sich mir die Fußnägel hoch.
Wenn dann noch solche "Genderismen", wie du es nennst, hinzukommen, ist es mit dem Sprachverständnis ganz vorbei, vor allem wenn Verlaufsformen als "geschlechterübergreifende Bezeichnungen verwendet werden ==> "Studierende". Von der Sprachpflege ganz zu schweigen.
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von naddy »

JosefG hat geschrieben:(23 Sep 2020, 12:09)

'Studenten' sind also Männer und Frauen. Ok. Und wie sagt man dann, wenn man wirklich nur Männer meint?
Wie wär's mit "männliche Studenten"? Dann würde eventuell selbst "Mensch*Innen" klar, was sie da für einen Quark verzapfen.
"Das gefährliche an der Dummheit ist, daß sie die dumm macht, die ihr begegnen." (Sokrates).
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von JosefG »

naddy hat geschrieben:(23 Sep 2020, 19:29)

Wie wär's mit "männliche Studenten"?
Ja, kann man machen.
Und wenn man nur Frauen meint? Weibliche Studenten?
Oder doch besser Studentinnen, weil es kürzer ist?

Konsequent wäre es, weibliche Studenten zu sagen, und das Wort Studentinnen nicht mehr zu verwenden.
Oder man beharrt auf den Studentinnen, dann sollte es aber auch Studentonnen (männliche Studenten) geben.
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Billie Holiday »

JosefG hat geschrieben:(23 Sep 2020, 20:13)

Ja, kann man machen.
Und wenn man nur Frauen meint? Weibliche Studenten?
Oder doch besser Studentinnen, weil es kürzer ist?

Konsequent wäre es, weibliche Studenten zu sagen, und das Wort Studentinnen nicht mehr zu verwenden.
Oder man beharrt auf den Studentinnen, dann sollte es aber auch Studentonnen (männliche Studenten) geben.
Ich sage Studenten, wenn ich alle meine und Studentinnen, wenn nur die weiblichen gemeint sind. Nur männliche sind Studenten. Bis jetzt hat noch jeder kapiert, wie es gemeint ist, kommt ja auf den Kontext an, wovon überhaupt die Rede ist.
Im alltäglichen Sprachgebrauch reden die Leute noch von Schülern, Lehrern, Kunden, Studenten....und jeder kommt klar, ohne nur an Männer zu denken. So beobachte ich es zumindest.
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Realist2014 »

Nachdem hier ja die geballte Kompetenz versammelt ist, hätte ich auch eine Frage:

Männliche Personen, welche Audits durchführen, werden Auditoren genannt.

Sollte man jetzt weibliche Personen, die Audits durchführen

a) Auditorinnen

b) Auditeusen

nennen?

Und die "dazwischen" dann Auditransen?


Ich bin ja sowas von unschlüssig.....
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Billie Holiday »

Realist2014 hat geschrieben:(23 Sep 2020, 21:07)

Nachdem hier ja die geballte Kompetenz versammelt ist, hätte ich auch eine Frage:

Männliche Personen, welche Audits durchführen, werden Auditoren genannt.

Sollte man jetzt weibliche Personen, die Audits durchführen

a) Auditorinnen

b) Auditeusen

nennen?

Und die "dazwischen" dann Auditransen?


Ich bin ja sowas von unschlüssig.....
Was spricht gegen Auditorin?

Sag doch zur Sicherheit „der Mensch da vorne“.
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Re: Sammelstrang gendergerechte Sprache

Beitrag von Realist2014 »

Billie Holiday hat geschrieben:(23 Sep 2020, 21:09)

Was spricht gegen Auditorin?

Sag doch zur Sicherheit „der Mensch da vorne“.

Moment,

Auditoren sind keine Menschen, sondern Götter... :x
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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