Entwicklung in Belarus (Weißrussland)

[DarkLightbringer]

(14 Aug 2020, 18:13)

Jedenfalls werden die Demos in der Rückschau gern so betrachtet. Wo die wohl ihre immense Bewaffnung her hatten.

Von Überläufern der Armee. Allerdings hatten sie keine Flugzeuge und zogen sich öfters wegen Munitionsmangel zurück, wie es heißt.

[Adam Smith]

(14 Aug 2020, 18:13)

Jedenfalls werden die Demos in der Rückschau gern so betrachtet. Wo die wohl ihre immense Bewaffnung her hatten.

Aus dem Irak, von der syrischen Armee und aus der Türkei (Tal der Wölfe).

[DarkLightbringer]

Für Europas letzten Operetten-Diktator sieht es jetzt so aus, als ob es an der Zeit wäre, den Sicherheitsbunker aufzusuchen.
Eine "chinesische Lösung" scheint nicht mehr umsetzbar zu sein, falls das jemand wollte.

[Orbiter1]

(14 Aug 2020, 16:34)

Selbstverständlich kann sich die EU aus Nicht-EU-Angelegenheiten heraushalten. Das tun die ständig. Vermutlich endet die Sache so dass man nur versucht den Anschein zu erwecken aktiv zu werden.

Die EU beschreitet den bewährten Weg.

"Die EU bringt wegen der Polizeigewalt in Belarus neue Sanktionen gegen Unterstützer des Staatschefs Alexander Lukaschenko auf den Weg. Zudem soll es Strafmaßnahmen gegen Personen geben, die für eine Fälschung des Ergebnisses der Präsidentenwahl verantwortlich gemacht werden, berichten mehrere Nachrichtenagenturen unter Berufung auf EU-Diplomaten."

[Adam Smith]

(14 Aug 2020, 18:50)

Für Europas letzten Operetten-Diktator sieht es jetzt so aus, als ob es an der Zeit wäre, den Sicherheitsbunker aufzusuchen.
Eine "chinesische Lösung" scheint nicht mehr umsetzbar zu sein, falls das jemand wollte.

Ist damit Hongkong gemeint?

[Adam Smith]

In Weissrussland gibt es Wut- oder Hutbürger. Vielleicht sogar mit Aluhut. Obwohl das auch nur ein Gerücht sein kann. Wie sieht es denn mit den Gesichtsmasken aus?

https://amp.dw.com/de/opposition-mobili ... a-54236399

[DarkLightbringer]

(14 Aug 2020, 19:00)

Ist damit Hongkong gemeint?

Gemeint ist das Massaker am Platz des Himmlischen Friedens 1989.

[Europa2050]

(14 Aug 2020, 19:05)

In Weissrussland gibt es Wut- oder Hutbürger. Vielleicht sogar mit Aluhut. Obwohl das auch nur ein Gerücht sein kann. Wie sieht es denn mit den Gesichtsmasken aus?

https://amp.dw.com/de/opposition-mobili ... a-54236399

Ich hab zumindest noch keinen gesehen, der die Fahne eines fremden Landes geschwenkt hat ...
Und auch noch keinen, der Journalisten bespuckt und verprügelt.

[Adam Smith]

(14 Aug 2020, 19:44)

Ich hab zumindest noch keinen gesehen, der die Fahne eines fremden Landes geschwenkt hat ...
Und auch noch keinen, der Journalisten bespuckt und verprügelt.

Da gab es ja diesen Angriff auf Journalisten. Wurde der schon aufgeklärt? In Syrien haben die mit Journalisten getanzt bevor sie verprügelt worden sind. DIe Briten wurden aber unschädlich gemacht.

[Ammianus]

Ich wünsche den Weissrussen, dass ihnen gelingt, was uns gelungen ist.




"Herr Obermeister ich melde, Verwahrraum 117 mit 13 Strafgefangenen belegt."

[Audi]

(14 Aug 2020, 17:48)

Wobei die Stasi damals tatsächlich - geradezu stümperhaft - verpennt hat, die Demonstrationen durch gezielte Provokateure zu diskreditieren.

Meisterhaft dagegen Assad, der es durch Freilassung und Stützung islamischer Fanatiker schaffte, die ursprünglich säkulär-Liberale Oppositionsbewegung zu einem Aufstand abscheulicher Islamisten zu machen. (Ohne jetzt das menschenverachtende Verhalten insbesondere der Türkei und SA zu relativieren).

Wird Putin die Taktik in Belarus auch anwenden und ein paar Wagnerowzi als Nationalisten/Faschisten unter die Demonstranten mischen? Halt - war da nicht vor kurzem etwas...?

Hör doch auf, es war eine Forderung die Leute frei zu lassen. Oppositionelle und so...

[Teeernte]

(14 Aug 2020, 17:48)

Wobei die Stasi damals tatsächlich - geradezu stümperhaft - verpennt hat, die Demonstrationen durch gezielte Provokateure zu diskreditieren.

Das hatte vorher bei Kleinveranstaltungen geklappt. - umschlag von Qualität in Quantität....>> da kams auf 2 oder 3 Stasis auf 1000 auch nicht mehr an.
https://de.wikipedia.org/wiki/Dialektische_Grundgesetze

In WR gibt es die "Revolutionäre" Situation nicht.

EU-Außenminister diskutieren Sanktionen..

trifft meist nur die Einwohner..

[Rautenberger]

(14 Aug 2020, 16:42)

Was für eine Verhaltensweise ist denn aus ihrer Sicht von einem an der Macht hängenden Autokraten/Diktator zu erwarten? Die Durchführung von Reformen im politischen System und der Wirtschaft incl Medienfreiheit und Rechtsstaatlichkeit?

Natürlich nicht. Das ist ausgeschlossen. Ich glaube nur, dass auch in Russland die Bereitschaft, sich von den Herrschenden alles gefallen zu lassen, abnimmt (siehe Chabarowsk). Mit einer blutigen Übernahme Weißrusslands und einem weiteren massiven Anziehen der Schrauben seiner Autokratie könnte Putin den Bogen überspannen und die Lebenszeit seines Regimes eher verkürzen als verlängern.

Für wahrscheinlicher als einen "Einmarsch" oder Ähnliches halte ich, dass Putin hinter den Kulissen daran arbeiten wird, Belarus an Russland zu binden. So wie er das auch in anderen Ländern der ehemaligen Sowjetunion tut (z. B. durch Unterstützung eines ihm genehmen Kandidaten bei anstehenden Wahlen).

[DarkLightbringer]

Für Moskau wäre ein geschwächter Lukaschenko die erste Wahl, als Plan B dann eigene Kandidaten. Eine militärische Intervention darf hingegen als weniger wahrscheinlich betrachtet werden. Das hat mehrere Gründe, angefangen mit den hohen Kosten. Sodann:

In der russischen Gesellschaft dürfte es kaum Unterstützung für eine Intervention geben.

https://www.faz.net/aktuell/politik/aus ... 05699.html
Eine neuere Konfrontation mit dem Westen würde auch Nordstream 2 in Frage stellen, auch das gehört zum Kosten-Argument.

Die Innenpolitik ist nicht zu unterschätzen. Die FAZ formuliert es so:

Beide altern; Putin ist 67 und 20 Jahre an der Macht, Lukaschenka verlebte 26 seiner 65 Jahre als Präsident. Beide sind ihren jeweiligen Gesellschaften enthoben, besonders der jungen Generation. Beide haben ein Problem mit illegitimen Wahlen. Eine Umfrage des kremlnahen Instituts Wziom ergab, dass 72 Prozent der Russen die Ereignisse in Belarus verfolgen, aber nur 22 Prozent die offiziellen Minsker Ergebnisse glauben.

Es besteht also immer die Gefahr, dass sich die Russen gegen den korrupten Kreml erheben. Just, wenn in Belarus eine Revolution möglich ist, warum nicht auch im Imperium selbst. Die Situation könnte sehr ähnlich sein.

[DarkLightbringer]

Lukaschenko gibt sich nicht gesprächsbereit, es heißt, Militär sei in Stellung gegangen.

Ob die Armee im Falle des Schießbefehls gehorchen würde, dürfte unklar sein. Immer wieder kommt es zu Szenen der Fraternisierung.

[Rautenberger]

Pressemeldungen: Lukaschenko will Putin zu Hilfe rufen
https://orf.at/stories/3177577/

Zitat Lukaschenko:

Putin muss kontaktiert werden, damit ich mit ihm sprechen kann, weil das nicht mehr nur eine Bedrohung für Belarus darstellt

Jetzt wird's spannend. Ich drücke den Belarussen die Daumen, dass sie ihre Zukunft selbst bestimmen können - ohne Bevormundung von außen.

Historisch erinnert mich der Vorgang an den Prager Frühling. Damals diente ein "Hilferuf" erzkonservativer tschechoslowakischer Parteifunktionäre als Rechtfertigung für einen Einmarsch. 20 Jahre später war das System am Ende.

[DarkLightbringer]

(15 Aug 2020, 12:05)

Pressemeldungen: Lukaschenko will Putin zu Hilfe rufen
https://orf.at/stories/3177577/

Zitat Lukaschenko:
Jetzt wird's spannend. Ich drücke den Belarussen die Daumen, dass sie ihre Zukunft selbst bestimmen können - ohne Bevormundung von außen.

Historisch erinnert mich der Vorgang an den Prager Frühling. Damals diente ein "Hilferuf" erzkonservativer tschechoslowakischer Parteifunktionäre als Rechtfertigung für einen Einmarsch. 20 Jahre später war das System am Ende.

Das lässt sich als ein indirektes Eingeständnis verstehen, nicht mehr daran zu glauben, noch ohne fremde Hilfe zurechtkommen zu können.

Wenn das publik wird, wird es die Revolutionskräfte stärken.

[NicMan]

(15 Aug 2020, 12:05)

Pressemeldungen: Lukaschenko will Putin zu Hilfe rufen
https://orf.at/stories/3177577/

Zitat Lukaschenko:
Jetzt wird's spannend. Ich drücke den Belarussen die Daumen, dass sie ihre Zukunft selbst bestimmen können - ohne Bevormundung von außen.

Historisch erinnert mich der Vorgang an den Prager Frühling. Damals diente ein "Hilferuf" erzkonservativer tschechoslowakischer Parteifunktionäre als Rechtfertigung für einen Einmarsch. 20 Jahre später war das System am Ende.

Die Maske ist damit fallen gelassen, die Fronten sind geklärt und die weitere Entwicklung vorgezeichnet. Ich wünsche den Menschen in Belarus nun viel Erfolg und nur das beste!

[DarkLightbringer]

Soldaten am Regierungssitz in Minsk senken ihre Schilder aus Solidarität mit den Demonstranten.

https://www.sueddeutsche.de/politik/dem ... -99-175790

Der Koordinierungsrat sollte nun erklären, dass Lukaschenko wegen Hochverrats unter Hausarrest steht und dass eine Flucht ins Ausland nicht mehr erwünscht sei.

[Rautenberger]

(14 Aug 2020, 16:43)
Das System wurde hier auch noch von Linken bejubelt. Jetzt haben Linke ja was gegen Russland.

Wie kommst du denn darauf? Die größten Putin-Versteher findet man hierzulande heute bei SPD und Linkspartei. Obwohl Putin für Imperialismus und Turbokapitalismus steht - also alles, was Linke eigentlich ablehnen müssten.

[Rautenberger]

(15 Aug 2020, 12:11)

Das lässt sich als ein indirektes Eingeständnis verstehen, nicht mehr daran zu glauben, noch ohne fremde Hilfe zurechtkommen zu können.

Völlig richtig. Lukaschenko ist am Ende - es sei denn es kommt ihm noch jemand zu Hilfe.

Wenn das publik wird, wird es die Revolutionskräfte stärken.

Die Information stammt aus einer offiziellen Verlautbarung Lukaschenkos. Es ist wohl auch eine letzte (verzweifelte) Warnung an die Demonstranten: "Wenn ihr nicht aufhört, hole ich meinen großen Bruder!"

[Europa2050]

(15 Aug 2020, 13:16)

Völlig richtig. Lukaschenko ist am Ende - es sei denn es kommt ihm noch jemand zu Hilfe.


Die Information stammt aus einer offiziellen Verlautbarung Lukaschenkos. Es ist wohl auch eine letzte (verzweifelte) Warnung an die Demonstranten: "Wenn ihr nicht aufhört, hole ich meinen großen Bruder!"

Ich glaube aber nicht, dass das Putin schmeckt - der arbeitet eigentlich lieber im verdeckten aus dem Hintergrund.

Ich gehe davon aus, dass da längst schon jemand - treu aus dem System aber weniger belastet - ausgesucht ist, der übernehmen soll... (Hat aber bei der DDR mit Krenz auch nicht funktioniert...)

Lukaschenka ist verbraucht ...

[Rautenberger]

(15 Aug 2020, 13:27)

Ich glaube aber nicht, dass das Putin schmeckt - der arbeitet eigentlich lieber im verdeckten aus dem Hintergrund.

Ich gehe davon aus, dass da längst schon jemand - treu aus dem System aber weniger belastet - ausgesucht ist, der übernehmen soll... (Hat aber bei der DDR mit Krenz auch nicht funktioniert...)

Lukaschenka ist verbraucht ...

Ich frage mich inzwischen, welchen Plan Putin bei alledem verfolgt und ob er von dem Ausmaß der Proteste kalt erwischt wurde. Schließlich war er einer der ersten, der Lukaschenka gratuliert und somit diese absolut unverschämte Wahlfälschung anerkannt hat.

Vor der Wahl gab es ja Spekulationen, Babarika sei ein Mann des Kreml. Vielleicht setzt Putin bei freien Neuwahlen auf ihn...

[NicMan]

(15 Aug 2020, 13:27)

Ich glaube aber nicht, dass das Putin schmeckt - der arbeitet eigentlich lieber im verdeckten aus dem Hintergrund.

Eine "verdeckte Operation" wäre nach diesem offiziellen Ruf nach Hilfe nun völlig lächerlich. Wenn Putin eingreifen würde, müsste er mit offenen Karten spielen. Zumindest gewisse Relativierungsnarrative wie in der Ukraine ("wir haben damit nichts zu tun, hier gibt es nichts zu sehen") sollten damit vom Tisch sein.

[Europa2050]

(15 Aug 2020, 13:41)

Eine "verdeckte Operation" wäre nach diesem offiziellen Ruf nach Hilfe nun völlig lächerlich. Wenn Putin eingreifen würde, müsste er mit offenen Karten spielen. Zumindest gewisse Relativierungsnarrative wie in der Ukraine ("wir haben damit nichts zu tun, hier gibt es nichts zu sehen") sollten damit vom Tisch sein.

Ich warte immer noch auf die aus dem Nichts auftauchenden Faschisten bei den Demos, die einen antifaschistischen Einsatz leider unausweichlich machen ...

[NicMan]

(15 Aug 2020, 13:56)

Ich warte immer noch auf die aus dem Nichts auftauchenden Faschisten bei den Demos, die einen antifaschistischen Einsatz leider unausweichlich machen ...

Dann bliebe dem armen Putin wohl nichts anderes übrig, als das arme Brudervolk vor der faschistischen Gefahr zu bewahren

Bye the way: Wer nur 4 Minuten über hat, aber mehr über die Entstehung von Belarus wissen möchte:

[NicMan]

(15 Aug 2020, 13:56)

Ich warte immer noch auf die aus dem Nichts auftauchenden Faschisten bei den Demos, die einen antifaschistischen Einsatz leider unausweichlich machen ...

Dann bliebe dem armen Putin wohl nichts anderes übrig, als das arme Brudervolk vor der faschistischen Gefahr zu bewahren

Bye the way: Wer nur 4 Minuten über hat, aber mehr über die Entstehung von Belarus wissen möchte:

[imp]

(15 Aug 2020, 14:11)

Dann bliebe dem armen Putin wohl nichts anderes übrig, als das arme Brudervolk vor der faschistischen Gefahr zu bewahren

Bye the way: Wer nur 4 Minuten über hat, aber mehr über die Entstehung von Belarus wissen möchte:

Putin ist viel besser bedient, wenn er vorerst nichts tut und den Dingen ihren Lauf lässt.

[imp]

(15 Aug 2020, 13:56)

Ich warte immer noch auf die aus dem Nichts auftauchenden Faschisten bei den Demos, die einen antifaschistischen Einsatz leider unausweichlich machen ...

In Belarus gibt es sowas nicht. Den Demonstranten wünsche ich gutes Gelingen, wobei ich den Jubel für verfrüht halte.

[Audi]

(15 Aug 2020, 17:34)

Putin ist viel besser bedient, wenn er vorerst nichts tut und den Dingen ihren Lauf lässt.

Aus Moskau kam keine Reaktion auf Lukaschenkos Bitte.
Belarus ist nicht die Ukraine und niemand ist dort Anti russisch eingestellt. Ich denke man wird mit jedem arbeiten egal wer an der Macht ist.

[imp]

(15 Aug 2020, 17:43)

Aus Moskau kam keine Reaktion auf Lukaschenkos Bitte.
Belarus ist nicht die Ukraine und niemand ist dort Anti russisch eingestellt. Ich denke man wird mit jedem arbeiten egal wer an der Macht ist.

Ich denke auch, dass das Verhältnis beider Länder von anderen Faktoren getragen wird als von der Frisur des Präsidenten. Bleibt er, ist die EU für weitere vier Jahre ausgemischt und die engere Zusammenarbeit mit Russland alternativlos, will man sich nicht noch mehr als bisher von Kina zurechtmachen lassen. Muss er gehen, steht das Land vor der spannenden Frage, wie es eigentlich weitergehen soll mit den Staatsbetrieben, den wenigen Produkten, die in einem EU-Binnenmarkt oder mit einer neuen Zollschranke nach Russland bestehen könnten. Will man weiter auf vorteilhafte Preise bei Öl und Gas bauen oder möchte man die Bedingungen dieses Geschäfts aufkündigen und sich grundlegend neu aufstellen. Und wer gewinnt eigentlich, wenn die Zufallsrevoluzzer sich einem Wahlkampf mit wirtschaftlichen, administrativen und geistigen Eliten stellen müssen?

Es wäre unsinnig, in dieser Lage vorschnell irgendwelche Partei zu ergreifen.

[Rautenberger]

(15 Aug 2020, 17:43)

Aus Moskau kam keine Reaktion auf Lukaschenkos Bitte.
Belarus ist nicht die Ukraine und niemand ist dort Anti russisch eingestellt. Ich denke man wird mit jedem arbeiten egal wer an der Macht ist.

Ich bezweifle, dass es so harmonisch ablaufen wird. Die Weißrussen gehen für ehrliche Wahlen auf die Straße. Mit dem notorischen Wahlfälscher Putin könnte es schnell zu Konflikten kommen. Für Putin ist das Projekt Unionsstaat sehr wichtig. Umfragen zeigen aber, dass die Weißrussen mehrheitlich gegen eine Integration mit Russland sind. Wenn in Belarus jetzt frei gewählt wird, könnte das das Ende für Putins Ambitionen sein.

[Rautenberger]

(15 Aug 2020, 18:04)
Es wäre unsinnig, in dieser Lage vorschnell irgendwelche Partei zu ergreifen.

Für den dreisten Wahlfälscher Lukaschenka würde ich in keinem Fall Partei ergreifen.

[Rautenberger]

Laut Telegram wollen die Kameraleute vom staatlichen Fernsehen in den Streik treten. Das Ende kommt näher...

[Rautenberger]

(15 Aug 2020, 17:43)

Aus Moskau kam keine Reaktion auf Lukaschenkos Bitte.
Belarus ist nicht die Ukraine und niemand ist dort Anti russisch eingestellt. Ich denke man wird mit jedem arbeiten egal wer an der Macht ist.

Gerade habe ich gelesen, dass Russland den oppositionellen weißrussischen Journalisten Stepan Putilo zur Fahndung ausgeschrieben hat. Putilo betreibt den Telegram-Kanal "NEXTA", mit inzwischen 1,9 Millionen Abonnenten der wohl meistgelesene Kanal der derzeitigen Protestbewegung. Ganz so "leidenschaftslos" scheint Putin also doch nicht zu sein...

[Rautenberger]

(15 Aug 2020, 13:56)

Ich warte immer noch auf die aus dem Nichts auftauchenden Faschisten bei den Demos, die einen antifaschistischen Einsatz leider unausweichlich machen ...

Ein regimetreuer Telegramkanal hat heute das hier gebracht:
https://t.me/zheltye_slivy/3029

Die weiß-rot-weiße Flagge neben Hitler-Porträts während der Nazi-Besatzung. So soll das Symbol der Oppositionsbewegung in den Dreck gezogen werden.

[streicher]

Hier liest man, dass Hilfe aus Russland kommt: Putin sagt Lukaschenko Hilfe zu – der verlegt Truppen an die EU-Grenze

In der belarussischen Hauptstadt Minsk nehmen zahlreiche Menschen emotional Abschied von einem getöteten Demonstranten. Für Staatschef Alexander Lukaschenko wird die Luft immer dünner. Der Diktator telefoniert mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin – und schließt eine mysteriöse Abmachung.


Auch eine Woche nach der umstrittenen Präsidentenwahl hält die Opposition in Belarus den Druck auf den autoritären Staatschef Alexander Lukaschenko aufrecht. Am Samstag versammelten sich tausende Menschen zu einer Kundgebung in der Hauptstadt Minsk und forderten dessen Rücktritt. Lukaschenko suchte in einem Telefonat den Rat des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Für die Proteste machte er eine „Einmischung von Außen“ verantwortlich.

Die "Einmischung von Außen" ist wohl entscheidend...

[DarkLightbringer]

Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf Staatsbeamte in Moskau berichtet, sollen Vertraute des Diktators schon angefragt haben, ob die belarussische Führung Zuflucht in Russland finden könne.

https://www.focus.de/politik/ausland/pr ... 23342.html

Die Opposition sollte nun damit drohen, dem Operetten-Diktator den Weg ins Ausland zu versperren, falls er sich an der Nation zu vergehen beabsichtige.

[DarkLightbringer]

Lukaschenko will keinen Dialog, sondern droht quasi mit dem großen Bruder. Eine russische Militärintervention gilt jedoch als unwahrscheinlich, da ein wenig selbstbewußter Nachbar-Diktator im Interesse des Kreml liegt. Die Hilfe-Rufe könnten also weitgehendst ungehört verhallen.

Heute schlug sich ein belarussischer Botschafter auf die Seite der parteilosen Oppositionskandidatin.

Außerdem ist eine Menschenkette von Litauen durch Belarus bis in die Ukraine geplant.
Lukaschenko wird das militärisch zu verhindern versuchen.

[imp]

Neues vom Osten: Angeblich schickt Lukaschenko das Militär an die Westgrenze. An den Freigelassenen, die bei teils gewalttätigen Demos und teils auch unbeteiligt verhaftet wurden, sind zahlreiche Verletzungen dokumentiert worden. Ein Mann verstarb, als er einen Brandsatz auf Sicherheitskräfte werfen wollte und selbst in Brand geriet. Zahlreiche Regierungen protestieren.

[DarkLightbringer]

Laut Tagesschau sagt Putin Militärhilfe zu. Auf das Land werde Druck von Außen ausgeübt.
Außerdem werden Wahlen abgelehnt.

https://www.tagesschau.de/ausland/belarus-149.html

Militäreinsatz von Außen zu Lasten des belarussischen Volkes - der geschwächte Lukaschenko beleidigt damit die Nation.

An Stelle der Opposition würde ich nun das russisch-föderale Volk dazu aufrufen, sich Einsätzen der Schande zu widersetzen.

[DarkLightbringer]

Immer wieder waren Szenen der Fraternisierung zwischen Sicherheitskräften und Bürgern zu sehen.

[youtube][/youtube]

Eine Invasion durch Putins Imperialtruppen könnte das Verhältnis der beiden Länder zerrütten.

[imp]

(16 Aug 2020, 15:45)

Laut Tagesschau sagt Putin Militärhilfe zu.

Laut deutscher Welle tut er das Gegenteil. Die Tagesschau blamiert sich mal wieder.

[DarkLightbringer]

(16 Aug 2020, 16:14)

Laut deutscher Welle tut er das Gegenteil. Die Tagesschau blamiert sich mal wieder.

Lukaschenko hat versichert, Putin habe ihm Hilfe zugesagt.
Nun, man wird sehen.
Es sieht jedenfalls nicht danach aus, dass das Volk von Belarus bereit wäre, in die Knie zu gehen.

[Vongole]

(16 Aug 2020, 16:22)

Lukaschenko hat versichert, Putin habe ihm Hilfe zugesagt.
Nun, man wird sehen.
Es sieht jedenfalls nicht danach aus, dass das Volk von Belarus bereit wäre, in die Knie zu gehen.

Nur welche Hilfe, das lässt er offen:

Lukaschenko telefonierte am Wochenende gleich zweimal mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin. Während sich der Kreml am Samstag noch zurückhaltend äußerte, fiel die Mitteilung am Sonntag deutlicher aus: Russland habe seine Bereitschaft bekräftigt, «die erforderliche Hilfe bei der Lösung auftretender Probleme zu leisten», hieß es.
Eine russische Militärintervention zur Unterstützung Lukaschenkos hält der belarussische Analyst Artjom Schraibman aber für äußerst unwahrscheinlich. «Russland rettet keine stürzenden Regimes mit Streitkräften», erklärte er in der Nacht zum Sonntag. Möglich sei, dass ein Präsident aus dem Land herausgeholt werde.

https://www.welt.de/newsticker/dpa_nt/i ... -hart.html

Überraschenderweise zeigt sich Minsk jetzt offen für einen Dialog mit der EU.

[DarkLightbringer]

(16 Aug 2020, 16:27)

Nur welche Hilfe, das lässt er offen:


https://www.welt.de/newsticker/dpa_nt/i ... -hart.html

Überraschenderweise zeigt sich Minsk jetzt offen für einen Dialog mit der EU.

Der kleine Alexander möchte bitte abgeholt werden.

[DarkLightbringer]

Es heißt, beide Staatssender hätten die Ansprache Lukaschenkos NICHT übertragen.

Wenn sich das bestätigen sollte, dann dürfte der Machtverfall ziemlich offenkundig sein.

[imp]

(16 Aug 2020, 16:22)

Lukaschenko hat versichert, Putin habe ihm Hilfe zugesagt.
Nun, man wird sehen.
Es sieht jedenfalls nicht danach aus, dass das Volk von Belarus bereit wäre, in die Knie zu gehen.

Na, wenn die Tagesschau jetzt schon die antirussische Propaganda von Lukaschenko nachplappert, ist ihr nicht mehr zu helfen. Die Leute waren vorher schon eher genervt von Europas letztem Hitlerbärtchen. Sie hatten sich aber halbwegs mit dem status quo arrangiert. Dass es Proteste geben würde, war klar. Statt das auszusitzen und zu gegebener Zeit ein paar Radikale einzusammeln und sich für den restlichen Protest großäugig-gesprächsbereit als verständnisvoller Moderator des bedachten Wandels zu verkaufen - und bei Gelegenheit seinen Sohn in Stellung zu bringen - hat er alle mit einer nie dagewesenen Gewalt schockiert, Reden wie vom anderen Stern gehalten und ohne Not die EU als Droh-Option bei Verhandlungen mit Russland verspielt. Wenn er jetzt noch mal die Lage einfängt, dürfte es schwer werden, zum Tagesgeschäft zurückzukehren. Es wird Veränderung geben - entweder mit seiner Beteiligung oder ohne. Ob am Ende herauskommt, was die Demonstrationen wollen, das ist ein anderes Thema.

[Rautenberger]

(16 Aug 2020, 16:38)

Es heißt, beide Staatssender hätten die Ansprache Lukaschenkos NICHT übertragen.

Wenn sich das bestätigen sollte, dann dürfte der Machtverfall ziemlich offenkundig sein.

Auch ein Teil der Beschäftigten des Staats-TV wollen streiken. Möglicherweise war die Nicht-Übertragung der Rede schon eine Folge davon. Lukaschenkas Macht bröselt an allen Ecken und Enden...

[DarkLightbringer]

(16 Aug 2020, 16:38)

Na, wenn die Tagesschau jetzt schon die antirussische Propaganda von Lukaschenko nachplappert, ist ihr nicht mehr zu helfen. Die Leute waren vorher schon eher genervt von Europas letztem Hitlerbärtchen. Sie hatten sich aber halbwegs mit dem status quo arrangiert. Dass es Proteste geben würde, war klar. Statt das auszusitzen und zu gegebener Zeit ein paar Radikale einzusammeln und sich für den restlichen Protest großäugig-gesprächsbereit als verständnisvoller Moderator des bedachten Wandels zu verkaufen - und bei Gelegenheit seinen Sohn in Stellung zu bringen - hat er alle mit einer nie dagewesenen Gewalt schockiert, Reden wie vom anderen Stern gehalten und ohne Not die EU als Droh-Option bei Verhandlungen mit Russland verspielt. Wenn er jetzt noch mal die Lage einfängt, dürfte es schwer werden, zum Tagesgeschäft zurückzukehren. Es wird Veränderung geben - entweder mit seiner Beteiligung oder ohne. Ob am Ende herauskommt, was die Demonstrationen wollen, das ist ein anderes Thema.

Der Operetten-Diktator wird wohl eher als letztes Stalin-Bärtchen interpretiert, was zumindest die sehr verhaltenen Statements der Linkspartei erklären würden.
Andrej Hunko sprach sich schon mal gegen Sanktionen aus und 2015 wollte er ja auch den Anschluss der Krim legitimieren lassen und bereiste nach Art der AfD (doch wieder anderes Bärtchen?) besetzte Gebiete.