EU-Desintegtration oder Solidarität Vor dem Hintergrund von Coronavirus?

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Hinrichs Theresa
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EU-Desintegtration oder Solidarität Vor dem Hintergrund von Coronavirus?

Beitrag von Hinrichs Theresa »

In der letzten Zeit wird viel geschrieben, dass die EU Italien auf Grund der Corona-Krise im Stich gelassen hat. D.h. manche EU-Länder (Tschechien, Slowakei) machten die Grenzen einseitig dicht, während sich die anderen (auch Deutschland und Frankreich) trotz der Hilferufe aus Rom nicht meldeten. Das sorgt für die ausländische Hilfe, insbesondere chinesische und russische. Was denkt ihr davon? Sollte Deutschland Italien im Kampf gegen Corona sofort geholfen haben und damit die europäische Solidarität bestätigen? Oder ist jeder sich selbst der Nächste?
Audi
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Re: EU-Desintegtration oder Solidarität Vor dem Hintergrund von Coronavirus?

Beitrag von Audi »

Hinrichs Theresa hat geschrieben:(26 Mar 2020, 13:59)

In der letzten Zeit wird viel geschrieben, dass die EU Italien auf Grund der Corona-Krise im Stich gelassen hat. D.h. manche EU-Länder (Tschechien, Slowakei) machten die Grenzen einseitig dicht, während sich die anderen (auch Deutschland und Frankreich) trotz der Hilferufe aus Rom nicht meldeten. Das sorgt für die ausländische Hilfe, insbesondere chinesische und russische. Was denkt ihr davon? Sollte Deutschland Italien im Kampf gegen Corona sofort geholfen haben und damit die europäische Solidarität bestätigen? Oder ist jeder sich selbst der Nächste?
Deutschland hat geholfen. 7To Lieferung. Man versorgt schwer kranke aus Italien und Frankreich. Vom Rest kommt nichts
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Arcturus
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Re: EU-Desintegtration oder Solidarität Vor dem Hintergrund von Coronavirus?

Beitrag von Arcturus »

Das Problem ist einfach, dass viele Länder, die hätten helfen können, selbst stark vom Virus betroffen sind, oder es absehbar ist, dass diese stark betroffen sein werden.
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H2O
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Re: EU-Desintegtration oder Solidarität Vor dem Hintergrund von Coronavirus?

Beitrag von H2O »

Hinrichs Theresa hat geschrieben:(26 Mar 2020, 13:59)

In der letzten Zeit wird viel geschrieben, dass die EU Italien auf Grund der Corona-Krise im Stich gelassen hat. D.h. manche EU-Länder (Tschechien, Slowakei) machten die Grenzen einseitig dicht, während sich die anderen (auch Deutschland und Frankreich) trotz der Hilferufe aus Rom nicht meldeten. Das sorgt für die ausländische Hilfe, insbesondere chinesische und russische. Was denkt ihr davon? Sollte Deutschland Italien im Kampf gegen Corona sofort geholfen haben und damit die europäische Solidarität bestätigen? Oder ist jeder sich selbst der Nächste?
Ohne Überprüfung der eigenen Gefährdungslage wird kein vernünftiger Partner Hilfe leisten. Man muß schon prüfen, wogegen man sich selbst wappnen muß, und welche Mittel dafür entbehrlich sind. Insofern hat sich Deutschland sehr vernünftig verhalten. Wir müssen immer noch damit rechnen, daß die Zahl erkrankter und bei Leib und Leben gefährdeter Mitbürger sehr schnell in die Höhe schießt. Was würden die Betroffenen und ihre Angehörigen wohl sagen, wenn die Bundesregierung zuvor alle notwendigen Vorsorgematerialien und Pflegeeinrichtungen außer Landes geschafft hätte?

Ich hoffe, daß wir die jetzt angelaufenen Hilfsmaßnahmen ohne Vernachlässigung unserer Corona-Erkrankten leisten können. Niemand hat die jetzt Not leidenden Partner daran gehindert, auch ihrerseits Vorsorge zu treffen. Nicht etwa, daß bei uns rund und gesund Vorsorge getroffen worden wäre... auch und gerade im Gesundheitswesen. Das muß nach überstandener Seuche sehr kritisch überprüft und vermutlich geändert werden. Aber ganz offenbar kann man noch schlechter vorsorgen... und dieses Thema muß sich die EU auf die Fahnen schreiben. Nicht als Schuldiger, wohl aber als künftig Verantwortlicher, wenn unsere Nationalstaaten zu abgestimmter Vorsorge nicht in der Lage sind.

Dieser Aufwasch muß neben der Erderwärmung unsere freiwillige Gemeinschaft bewegen, trotz der vorhersehbaren Not, unsere Wirtschaft ganz schnell wieder auf die Beine zu stellen, damit alle Menschen möglichst sofort wieder in Arbeit und Brot gelangen.
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unity in diversity
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Re: EU-Desintegtration oder Solidarität Vor dem Hintergrund von Coronavirus?

Beitrag von unity in diversity »

Eine EU-Desintegration durch Corona ist nicht zu erkennen.
Im Gegenteil, Macron richtet klare Worte an alle Mitgliedsländer.
Nicht jeder für sich, sondern alle solidarisch zusammen, dann kann die EU aus eigener Kraft gestärkt aus der Krise hervorgehen:
https://amp.n-tv.de/politik/Macron-soli ... 75291.html
In Finanzfragen blockieren einige Länder noch, sie lehnen Corona-Bonds ab. In Deutschland verspricht der Finanzminister Hilfen in unbegrenzter Höhe, die Schuldenbremse ist gelockert, aber in Europa soll das temporär nicht möglich sein. Komisch.
Um den Wechselkurs des € braucht man sich nicht zu sorgen, weil kein Währungsraum ohne Abwertung durch die Krise kommt.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
Aus den USA.
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H2O
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Re: EU-Desintegration oder Solidarität vor dem Hintergrund von Coronavirus?

Beitrag von H2O »

In Deutschland verspricht der Finanzminister Hilfen in unbegrenzter Höhe, die Schuldenbremse ist gelockert, aber in Europa soll das temporär nicht möglich sein.
Vorweg geschickt: Ich bin nun wirklich nicht der Fachmann für Währungssysteme und Gemeinschaftswährungen. Dennoch erscheint mir diese Kritik an der Haltung der deutschen Finanzfachleute unüberlegt! Wenn wir Schulden machen, meinetwegen aus Notwendigkeit, dann werden uns Gläubiger daran erinnern, daß sie diese Mittel nicht verschenken wollen... sondern pünktliche Rückzahlung und eine Risikovergütung erwarten.

In der EU ist jedem Partner freigestellt, sich in der Coronakrise in gleicher Weise weiter zu verschulden. In normalen Zeiten liegt diese Grenze der Verschuldung im Euro-Raum bei 60% des Brottosozialprodukts. Wenn aber bestimmte Partner schon in normalen Zeiten sich bei 130% und 250% ihrer Wirtschaftsleistung verschulden, dann wird ihnen dämmern, daß Gläubiger ihnen einen Mangel an Schuldentragfähigkeit unterstellen. Wann wird Griechenland oder jetzt Italien wieder auf den vertraglich festgelegten Höchstschulden von 60% landen? In 10, 30, 100 Jahren? Vielleicht nie.

Und da ist nach meinem Verständnis der "unsittliche Ansatz dieser Schuldenmacher". Sie möchten sich eine verschmierte Bürgschaft der solider wirtschaftenden Partner erzwingen, also aus deren Vertrauensvorschuß für aufgenommene Kredite wirtschaftliche Vorteile ziehen, indem sie zu geringeren Schuldzinsen immer weitere Kredite erhalten Zugleich geht natürlich wie bei einer Wippe der Zinssatz für die solideren Partner hinauf, denn Gläubiger sind ja nicht so blöd., wie solche Schuldenmacher sich selbst einreden.

Tja, da frage ich mich schon, warum Deutschland und andere in gleicher Weise Betroffene diese Lasten tragen, ohne überhaupt einen Einfluß auf die Wirtschaftsentwicklung und die Zahlungsmoral der Schuldenmacher zugestanden zu bekommen. Oder man kann es auch anders ausdrücken: Wenn Solidarität stets bedeutet, daß der eine immer wieder helfend einspringt, und der andere dies auch wortreich einfordert, dann ist der Begriff Solidarität zu einer ständigen Zahlungsverpflichtung entartet, die überhaupt nicht auf Gegenseitigkeit beruht.
Und wieder, etwas geschäftsmäßiger: Was gewinnt die Riege der Dauersponsoren denn bei diesem Geschäft, so daß der sehr deutliche Nachteil im Schuldendienst durch andere Vorteile aufgewogen wird? Kommen wir so der europäischen Einigung näher? Erfahren wir Deutschen Solidarität, wenn uns trotz geltender Verträge Reparationen für unsere Verbrechen im 2. Weltkrieg abverlangt werden, ohne Blick auf Gegenseitigkeit, wenn wir auf die süd-, ost- und mitteleuropäische Vertreibung Deutscher von Haus und Hof anspielen?

Auf die jüngsten Schweinereien im Gefolge der Coronakrise will ich jetzt gar nicht eingehen. Da liegen allseits die Nerven blank. Hier geht es um mittelfristige und langfristige Verhaltensweisen in einer Gemeinschaft, die nur bei Sonnenschein funktioniert, wenn die Nettozahler zahlen und der Rest unentgeltlich Leistungen bezieht. Da ist es aus meiner Sicht sehr sinnvoll, wenn der deutsche Finanzminister deutsche Interessen wahrt.
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yogi61
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Re: EU-Desintegtration oder Solidarität Vor dem Hintergrund von Coronavirus?

Beitrag von yogi61 »

In diesem Zusammenhang.

Ex-Außenminister Sigmar Gabriel hat der Europäischen Union Versagen bei der Bewältigung der Corona-Krise vorgeworfen. "Offensichtlich haben wir eine Schönwetter-EU, denn in der größten Bewährungsprobe seit ihrer Gründung versagt sie bisher vollständig", sagte der Ex-SPD-Chef im ZDF-Politmagazin "Berlin direkt". "Das Schlimmste war sicher am Anfang, dass selbst wir Deutschen nicht bereit waren, dorthin, wo die Menschen schon reihenweise umfielen und starben, nämlich nach Norditalien, Hilfsmittel zu liefern."

Gabriel stellte die Frage, ob es so dramatisch gewesen wäre, wenn Deutschland statt 156 Milliarden Euro an neuen Schulden 166 Milliarden aufgenommen hätte – und dann zehn Milliarden den Italienern und Spaniern als Ersthilfe zur Verfügung gestellt hätte. "Die beiden Länder hätten es uns vermutlich 100 Jahre gedankt, wenn wir das gemacht hätten. So werden sie sich daran erinnern, dass nicht ihre Nachbarvölker ihnen helfen – sondern die Chinesen."

https://www.politik-forum.eu/posting.ph ... =8&t=69760
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Re: EU-Desintegtration oder Solidarität Vor dem Hintergrund von Coronavirus?

Beitrag von sünnerklaas »

yogi61 hat geschrieben:(29 Mar 2020, 11:57)

In diesem Zusammenhang.

Ex-Außenminister Sigmar Gabriel hat der Europäischen Union Versagen bei der Bewältigung der Corona-Krise vorgeworfen. "Offensichtlich haben wir eine Schönwetter-EU, denn in der größten Bewährungsprobe seit ihrer Gründung versagt sie bisher vollständig", sagte der Ex-SPD-Chef im ZDF-Politmagazin "Berlin direkt". "Das Schlimmste war sicher am Anfang, dass selbst wir Deutschen nicht bereit waren, dorthin, wo die Menschen schon reihenweise umfielen und starben, nämlich nach Norditalien, Hilfsmittel zu liefern."

Gabriel stellte die Frage, ob es so dramatisch gewesen wäre, wenn Deutschland statt 156 Milliarden Euro an neuen Schulden 166 Milliarden aufgenommen hätte – und dann zehn Milliarden den Italienern und Spaniern als Ersthilfe zur Verfügung gestellt hätte. "Die beiden Länder hätten es uns vermutlich 100 Jahre gedankt, wenn wir das gemacht hätten. So werden sie sich daran erinnern, dass nicht ihre Nachbarvölker ihnen helfen – sondern die Chinesen."

https://www.politik-forum.eu/posting.ph ... =8&t=69760
Das gesamte System ist ein Schönwetter-System und von Kurzsichtigkeit ohne Ende geprägt.
Im Grunde erleben wir im Moment dasselbe böse Erwachen, wie seinerzeit nach Beginn des I. Weltkrieges und in den Jahren danach. Auch da hatte man es zuvor mit einem Schönwetter-System zu tun.
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Eiskalt
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Re: EU-Desintegtration oder Solidarität Vor dem Hintergrund von Coronavirus?

Beitrag von Eiskalt »

yogi61 hat geschrieben:(29 Mar 2020, 11:57)

In diesem Zusammenhang.

Ex-Außenminister Sigmar Gabriel hat der Europäischen Union Versagen bei der Bewältigung der Corona-Krise vorgeworfen. "Offensichtlich haben wir eine Schönwetter-EU, denn in der größten Bewährungsprobe seit ihrer Gründung versagt sie bisher vollständig", sagte der Ex-SPD-Chef im ZDF-Politmagazin "Berlin direkt". "Das Schlimmste war sicher am Anfang, dass selbst wir Deutschen nicht bereit waren, dorthin, wo die Menschen schon reihenweise umfielen und starben, nämlich nach Norditalien, Hilfsmittel zu liefern."

Gabriel stellte die Frage, ob es so dramatisch gewesen wäre, wenn Deutschland statt 156 Milliarden Euro an neuen Schulden 166 Milliarden aufgenommen hätte – und dann zehn Milliarden den Italienern und Spaniern als Ersthilfe zur Verfügung gestellt hätte. "Die beiden Länder hätten es uns vermutlich 100 Jahre gedankt, wenn wir das gemacht hätten. So werden sie sich daran erinnern, dass nicht ihre Nachbarvölker ihnen helfen – sondern die Chinesen."

https://www.politik-forum.eu/posting.ph ... =8&t=69760
Deutschland scheint selber nicht auf so eine Katastrophe vorbereitet obwohl es eine Pandemieübung 2007 gab.
Ich frag mich gerade ob zwischen 2007 und 2020 auch der Dicke in der Regierung war..... :|
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Cobra9
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Re: EU-Desintegtration oder Solidarität Vor dem Hintergrund von Coronavirus?

Beitrag von Cobra9 »

Eiskalt hat geschrieben:(31 Mar 2020, 20:59)

Deutschland scheint selber nicht auf so eine Katastrophe vorbereitet obwohl es eine Pandemieübung 2007 gab.
Ich frag mich gerade ob zwischen 2007 und 2020 auch der Dicke in der Regierung war..... :|

Wer draußen sitzen tut kann immer ne große Klappe haben wie der Dicke. War ja nie Vizekanzler :p

In der SPD ein kleines unbedeutends Licht. Ich weiß noch wie Er auf einer Veranstaltung groß tönte die Vorsorge für jegliche Szenarien an Bedrohung usw. sei vorbildlich und beispielhaft.

Ja das siehst dann wenn die Realität eintreten tut. Nicht allein die Schuld von Gabriel um Gottes Willen. Aber Er hat vom Bericht des Robert Koch Institut 2012 gewusst, ebenso nicht gehandelt. Er war maßgeblich beteiligt an der Regierung und immer Gelder für Thw, Bundeswehr als völlig ausreichend bezeichnet.
seit zwei Jahrzehnten sagen Experten lagert mehr Material ein. Beschafft Stromgenerantoren usw. auf Lager...... Alles was brauchbar wäre.


Ja ja......
Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...

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Eiskalt
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Re: EU-Desintegtration oder Solidarität Vor dem Hintergrund von Coronavirus?

Beitrag von Eiskalt »

Cobra9 hat geschrieben:(01 Apr 2020, 09:40)

Wer draußen sitzen tut kann immer ne große Klappe haben wie der Dicke. War ja nie Vizekanzler :p

In der SPD ein kleines unbedeutends Licht. Ich weiß noch wie Er auf einer Veranstaltung groß tönte die Vorsorge für jegliche Szenarien an Bedrohung usw. sei vorbildlich und beispielhaft.

Ja das siehst dann wenn die Realität eintreten tut. Nicht allein die Schuld von Gabriel um Gottes Willen. Aber Er hat vom Bericht des Robert Koch Institut 2012 gewusst, ebenso nicht gehandelt. Er war maßgeblich beteiligt an der Regierung und immer Gelder für Thw, Bundeswehr als völlig ausreichend bezeichnet.
seit zwei Jahrzehnten sagen Experten lagert mehr Material ein. Beschafft Stromgenerantoren usw. auf Lager...... Alles was brauchbar wäre.


Ja ja......
Und das sollte man ihm auch unter die Nase reiben.
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Re: EU-Desintegtration oder Solidarität Vor dem Hintergrund von Coronavirus?

Beitrag von Realist2014 »

sünnerklaas hat geschrieben:(29 Mar 2020, 12:13)

Das gesamte System ist ein Schönwetter-System und von Kurzsichtigkeit ohne Ende geprägt.
Im Grunde erleben wir im Moment dasselbe böse Erwachen, wie seinerzeit nach Beginn des I. Weltkrieges und in den Jahren danach n.

Dein Hang zur maßlosen Übertreibung in's Negative ist schon beeindruckend...
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: EU-Desintegtration oder Solidarität Vor dem Hintergrund von Coronavirus?

Beitrag von Adam Smith »

sünnerklaas hat geschrieben:(29 Mar 2020, 12:13)

Das gesamte System ist ein Schönwetter-System und von Kurzsichtigkeit ohne Ende geprägt.
Im Grunde erleben wir im Moment dasselbe böse Erwachen, wie seinerzeit nach Beginn des I. Weltkrieges und in den Jahren danach. Auch da hatte man es zuvor mit einem Schönwetter-System zu tun.
Das System der USA oder von Grossbritannien hat den 1. und 2. Weltkrieg überlebt. Das System von Hitler ist jetzt nicht unser System.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: EU-Desintegtration oder Solidarität Vor dem Hintergrund von Coronavirus?

Beitrag von sünnerklaas »

Adam Smith hat geschrieben:(01 Apr 2020, 15:57)

Das System der USA oder von Grossbritannien hat den 1. und 2. Weltkrieg überlebt. Das System von Hitler ist jetzt nicht unser System.
Das System von Hitler gab es schon anno 1918?
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Re: EU-Desintegtration oder Solidarität Vor dem Hintergrund von Coronavirus?

Beitrag von Adam Smith »

sünnerklaas hat geschrieben:(01 Apr 2020, 16:32)

Das System von Hitler gab es schon anno 1918?
Da gab es einen Kaiser und eine sehr linke SPD.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: EU-Desintegtration oder Solidarität Vor dem Hintergrund von Coronavirus?

Beitrag von watisdatdenn? »

Hinrichs Theresa hat geschrieben:(26 Mar 2020, 13:59)

In der letzten Zeit wird viel geschrieben, dass die EU Italien auf Grund der Corona-Krise im Stich gelassen hat. D.h. manche EU-Länder (Tschechien, Slowakei) machten die Grenzen einseitig dicht, während sich die anderen (auch Deutschland und Frankreich) trotz der Hilferufe aus Rom nicht meldeten. Das sorgt für die ausländische Hilfe, insbesondere chinesische und russische. Was denkt ihr davon? Sollte Deutschland Italien im Kampf gegen Corona sofort geholfen haben und damit die europäische Solidarität bestätigen? Oder ist jeder sich selbst der Nächste?
Ich mag die Italiener, aber wenn sie die Flughäfen kontrolliert hätten, so wie die Taiwaner, wäre Europa jetzt einiges erspart geblieben!

Liegt wohl auch daran, dass Salvini nicht mehr Innenminister ist, der hätte die Flughäfen sicher schneller geschlossen, als er damals die Häfen für Flüchtlinge geschlossen hat.

Ja und bevor man anderen hilft muss man selbst sicher sein.
Das ist logisch.
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Re: EU-Desintegtration oder Solidarität Vor dem Hintergrund von Coronavirus?

Beitrag von sünnerklaas »

Adam Smith hat geschrieben:(01 Apr 2020, 17:09)

Da gab es einen Kaiser und eine sehr linke SPD.
Und was hat das jetzt mit Hitler zu tun?
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Re: EU-Desintegtration oder Solidarität Vor dem Hintergrund von Coronavirus?

Beitrag von Adam Smith »

sünnerklaas hat geschrieben:(02 Apr 2020, 00:06)

Und was hat das jetzt mit Hitler zu tun?
Ging es nicht um unser Schönwettersystem?
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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H2O
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Re: EU-Desintegtration oder Solidarität Vor dem Hintergrund von Coronavirus?

Beitrag von H2O »

In der neuesten Ausgabe der DIE ZEIT beschreibt MP Conte/Italien die Probleme seines Landes, das vorhersehbar in eine schlimme Wirtschaftskrise geraten wird. Im Grunde bittet er um europäische Solidarität hinsichtlich der Schuldengrenze Italiens.

Ja, da wird sich niemand verweigern können. Ganz ausdrücklich geht es MP Conte nicht um eine Vergemeinschaftung von Schulden. Dieser Grundsatz muß gelten: Handlung und Verantwortung müssen in einer Hand bleiben. Auf dieser Grundlage müssen wir in Europa wohl tatsächlich in die nachfolgende Wirtschaftskrise hinein gehen. Und dazu gehören klare und verpflichtende Pläne auf den Tisch, die zu jedem Zeitpunkt in der Durchführung bewertet werden können. Und dazu gehören auch Werkzeuge, wie willkürliche Planabweichungen abgestraft werden sollen.

Unter solchen Randbedingungen: Warum nicht?
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Orbiter1
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Re: EU-Desintegtration oder Solidarität Vor dem Hintergrund von Coronavirus?

Beitrag von Orbiter1 »

watisdatdenn? hat geschrieben:(01 Apr 2020, 23:56)

Ich mag die Italiener, aber wenn sie die Flughäfen kontrolliert hätten, so wie die Taiwaner, wäre Europa jetzt einiges erspart geblieben!

Liegt wohl auch daran, dass Salvini nicht mehr Innenminister ist, der hätte die Flughäfen sicher schneller geschlossen, als er damals die Häfen für Flüchtlinge geschlossen hat.
Italien hat Ende Januar als erstes Land den Flugverkehr mit China eingestellt. 1 Woche vor Südkorea. Salvini hat sich im Januar ausschließlich mit Wahlkampf für die Regionalwahlen in Emilia Romagna und Kalabrien beschäftigt. Das Coronavirus hat ihn Null interessiert. Bei den Regionalwahlen ist seine Partei auf die Fresse gefallen, der geplante Marsch nach Rom wurde abgeblasen.
Ja und bevor man anderen hilft muss man selbst sicher sein.
Das ist logisch.
Die Unterstützung von China und Russland erfolgt selbstverständlich nicht aus Gründen der Hilfsbereitschaft. China will seine Projekte der Neuen Seidenstraße weiter vorantreiben und Russland will endlich die EU-Sanktionen wegen der Krim-Annektion loswerden. Die werden nur verlängert wenn es dazu einen einstimmigen Beschluss aller EU-Mitgliedstaaten gibt.
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Re: EU-Desintegtration oder Solidarität Vor dem Hintergrund von Coronavirus?

Beitrag von sünnerklaas »

Orbiter1 hat geschrieben:(02 Apr 2020, 08:19)

Italien hat Ende Januar als erstes Land den Flugverkehr mit China eingestellt. 1 Woche vor Südkorea. Salvini hat sich im Januar ausschließlich mit Wahlkampf für die Regionalwahlen in Emilia Romagna und Kalabrien beschäftigt. Das Coronavirus hat ihn Null interessiert. Bei den Regionalwahlen ist seine Partei auf die Fresse gefallen, der geplante Marsch nach Rom wurde abgeblasen.
Die Rechtspopulisten weltweit haben den Corona-Virus für eine Verschwörung gegen sie gehalten. Ein "Schnupfen", der skandalisiert wurde, bloß um ihnen zu schaden.
Die Unterstützung von China und Russland erfolgt selbstverständlich nicht aus Gründen der Hilfsbereitschaft. China will seine Projekte der Neuen Seidenstraße weiter vorantreiben und Russland will endlich die EU-Sanktionen wegen der Krim-Annektion loswerden. Die werden nur verlängert wenn es dazu einen einstimmigen Beschluss aller EU-Mitgliedstaaten gibt.
Insofern ist es für RU und China sehr praktisch, wenn in den übrigen Euro-Staaten eine hysterische Debatte über Corona-Bonds aufkommt - inklusive Ablehnung. Das Ziel: dann stimmen die Italiener gegen die Verlängerung der Sanktionen. Und Italien und dessen Bevölkerung bekommen eine art Vorteil: China und RU leisten humanitäre Hilfe, die die EU den Italienern verweigert hat.
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Re: EU-Desintegtration oder Solidarität Vor dem Hintergrund von Coronavirus?

Beitrag von zollagent »

unity in diversity hat geschrieben:(29 Mar 2020, 05:55)

Eine EU-Desintegration durch Corona ist nicht zu erkennen.
Im Gegenteil, Macron richtet klare Worte an alle Mitgliedsländer.
Nicht jeder für sich, sondern alle solidarisch zusammen, dann kann die EU aus eigener Kraft gestärkt aus der Krise hervorgehen:
https://amp.n-tv.de/politik/Macron-soli ... 75291.html
In Finanzfragen blockieren einige Länder noch, sie lehnen Corona-Bonds ab. In Deutschland verspricht der Finanzminister Hilfen in unbegrenzter Höhe, die Schuldenbremse ist gelockert, aber in Europa soll das temporär nicht möglich sein. Komisch.
Um den Wechselkurs des € braucht man sich nicht zu sorgen, weil kein Währungsraum ohne Abwertung durch die Krise kommt.
Das ist definitiv nicht "komisch", sondern vernünftig. Den eigenen Haushalt mit Absicherung durch die Anderen zu refinanzieren, aber sonst den eher die Union schwächenden Kurs weiter fahren, das kann und darf ein vernünftig denkender Mensch nicht mitmachen.
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Re: EU-Desintegtration oder Solidarität Vor dem Hintergrund von Coronavirus?

Beitrag von zollagent »

H2O hat geschrieben:(02 Apr 2020, 08:02)

In der neuesten Ausgabe der DIE ZEIT beschreibt MP Conte/Italien die Probleme seines Landes, das vorhersehbar in eine schlimme Wirtschaftskrise geraten wird. Im Grunde bittet er um europäische Solidarität hinsichtlich der Schuldengrenze Italiens.

Ja, da wird sich niemand verweigern können. Ganz ausdrücklich geht es MP Conte nicht um eine Vergemeinschaftung von Schulden. Dieser Grundsatz muß gelten: Handlung und Verantwortung müssen in einer Hand bleiben. Auf dieser Grundlage müssen wir in Europa wohl tatsächlich in die nachfolgende Wirtschaftskrise hinein gehen. Und dazu gehören klare und verpflichtende Pläne auf den Tisch, die zu jedem Zeitpunkt in der Durchführung bewertet werden können. Und dazu gehören auch Werkzeuge, wie willkürliche Planabweichungen abgestraft werden sollen.

Unter solchen Randbedingungen: Warum nicht?
Daher, warum die Hoheit über diese Geldmittel nicht in die Hand der EU legen, statt Freibriefe auszustellen?
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Re: EU-Desintegtration oder Solidarität Vor dem Hintergrund von Coronavirus?

Beitrag von H2O »

zollagent hat geschrieben:(20 Apr 2020, 19:39)

Daher, warum die Hoheit über diese Geldmittel nicht in die Hand der EU legen, statt Freibriefe auszustellen?
Nein, im wesentlichen wird es sich um deutsche Geldmittel handeln; und da möchte ich ausdrücklich keinen Finanzkommissar aus einem der hart betroffenen Partnerländern dazu verführen, darüber zu entscheiden. Frau Lagarde ist EZB-Präsidentin; für die wird das schon bitter genug.

So lange einer von den Hartmännern und -frauen in der Finanzverantwortung steht, ist das alles in Ordnung: A, FIN, NL, D.
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Re: EU-Desintegtration oder Solidarität Vor dem Hintergrund von Coronavirus?

Beitrag von zollagent »

H2O hat geschrieben:(21 Apr 2020, 09:37)

Nein, im wesentlichen wird es sich um deutsche Geldmittel handeln; und da möchte ich ausdrücklich keinen Finanzkommissar aus einem der hart betroffenen Partnerländern dazu verführen, darüber zu entscheiden. Frau Lagarde ist EZB-Präsidentin; für die wird das schon bitter genug.

So lange einer von den Hartmännern und -frauen in der Finanzverantwortung steht, ist das alles in Ordnung: A, FIN, NL, D.
Auch das ließe sich regeln. Für das eigene Land besteht dann kein Stimmrecht.
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Re: EU-Desintegtration oder Solidarität Vor dem Hintergrund von Coronavirus?

Beitrag von H2O »

zollagent hat geschrieben:(21 Apr 2020, 10:09)

Auch das ließe sich regeln. Für das eigene Land besteht dann kein Stimmrecht.
Das ist zu einfach; denken Sie an den Visegrad-Club und Vertragsverletzungsverfahren. Damit wird in schwierigen Lagen das Konzept der Einstimmigkeit unterlaufen. So etwas finden unsere italienischen und griechischen Freunde sofort heraus. Da fehlt es ja nicht an Raffinesse, sondern an konstruktiven Beiträgen. Ich meine, wenn überhaupt, dann nur nach ganz erheblichem Streit.... immer noch besser als einige Jahrzehnte Wut bis zum Zerplatzen des Kessels EU-Finanzen.
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Re: EU-Desintegtration oder Solidarität Vor dem Hintergrund von Coronavirus?

Beitrag von firlefanz11 »

unity in diversity hat geschrieben:(29 Mar 2020, 05:55)

In Finanzfragen blockieren einige Länder noch, sie lehnen Corona-Bonds ab.
Und das zurecht...! Ich bin ehrlich gesagt positiv überrascht, dass sich die BR so standhaft dagegen wehrt... :thumbup:
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Re: EU-Desintegtration oder Solidarität Vor dem Hintergrund von Coronavirus?

Beitrag von JJazzGold »

firlefanz11 hat geschrieben:(21 Apr 2020, 11:47)

Und das zurecht...! Ich bin ehrlich gesagt positiv überrascht, dass sich die BR so standhaft dagegen wehrt... :thumbup:

Mir ist unverständlich, weshalb sich Italien so vehement gegen die ESM Unterstützung wehrt, deren Konditionen zugunsten Italiens ausser Kraft gesetzt wurden. Corona Bonds sehe ich nicht kommen.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: EU-Desintegtration oder Solidarität Vor dem Hintergrund von Coronavirus?

Beitrag von firlefanz11 »

JJazzGold hat geschrieben:(21 Apr 2020, 12:51)


Mir ist unverständlich, weshalb sich Italien so vehement gegen die ESM Unterstützung wehrt, deren Konditionen zugunsten Italiens ausser Kraft gesetzt wurden. Corona Bonds sehe ich nicht kommen.
Hat was von nem bockigen Kind... "ICH WILL EURO-BONDS!!!" :rolleyes:
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JJazzGold
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Re: EU-Desintegtration oder Solidarität Vor dem Hintergrund von Coronavirus?

Beitrag von JJazzGold »

firlefanz11 hat geschrieben:(21 Apr 2020, 12:56)

Hat was von nem bockigen Kind... "ICH WILL EURO-BONDS!!!" :rolleyes:
Schwer nachzuvollziehen, dass die Angst vor Salvini größer ist, als die vor den wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona Krise und dem Clown, den sein Geschwätz von gestern kümmert.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: EU-Desintegtration oder Solidarität Vor dem Hintergrund von Coronavirus?

Beitrag von watisdatdenn? »

JJazzGold hat geschrieben:(21 Apr 2020, 15:03)
Schwer nachzuvollziehen, dass die Angst vor Salvini größer ist, als die vor den wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona Krise und dem Clown, den sein Geschwätz von gestern kümmert.
Salvini war erfolgreich (Porti chiusi) und beliebt.
Soo schwer nachzuvollziehen ist die Angst seiner politischen Gegner nicht.
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Re: EU-Desintegtration oder Solidarität Vor dem Hintergrund von Coronavirus?

Beitrag von Vongole »

JJazzGold hat geschrieben:(21 Apr 2020, 15:03)

Schwer nachzuvollziehen, dass die Angst vor Salvini größer ist, als die vor den wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona Krise und dem Clown, den sein Geschwätz von gestern kümmert.
Ich würde den nicht nur von Salvini forcierten Hass auf Deutschland nicht unterschätzen.
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Re: EU-Desintegtration oder Solidarität Vor dem Hintergrund von Coronavirus?

Beitrag von JJazzGold »

watisdatdenn? hat geschrieben:(21 Apr 2020, 15:35)

Salvini war erfolgreich (Porti chiusi) und beliebt.
Soo schwer nachzuvollziehen ist die Angst seiner politischen Gegner nicht.

Ich erwarte von einer Regierung, dass sie sich um die Belange der Italiener kümmert, nicht um die Belange eines Italieners.
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Re: EU-Desintegtration oder Solidarität Vor dem Hintergrund von Coronavirus?

Beitrag von JJazzGold »

Vongole hat geschrieben:(21 Apr 2020, 15:56)

Ich würde den nicht nur von Salvini forcierten Hass auf Deutschland nicht unterschätzen.
Damit kann ich leben, wie wahrscheinlich auch die Holländer, Belgier und die Finnen.
Da bin ich ganz Merz, ich lass mich von Italien, respektive Salvini nicht missbrauchen.
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Re: EU-Desintegtration oder Solidarität Vor dem Hintergrund von Coronavirus?

Beitrag von zollagent »

watisdatdenn? hat geschrieben:(21 Apr 2020, 15:35)

Salvini war erfolgreich (Porti chiusi) und beliebt.
Soo schwer nachzuvollziehen ist die Angst seiner politischen Gegner nicht.
Populisten sind nicht beliebt, sie verführen die Menschen. War in Italien schon mal so und in Deutschland auch. Vergleichbares erleben wir derzeit in den USA, Ungarn, Polen und Großbritannien. Wenn die Versprechungen nicht eintreffen, ist die "Beliebtheit" schnell Geschichte.
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Re: EU-Desintegtration oder Solidarität Vor dem Hintergrund von Coronavirus?

Beitrag von Vongole »

JJazzGold hat geschrieben:(21 Apr 2020, 17:49)

Damit kann ich leben, wie wahrscheinlich auch die Holländer, Belgier und die Finnen.
Da bin ich ganz Merz, ich lass mich von Italien, respektive Salvini nicht missbrauchen.
Darum geht es mir nicht, sondern um die Gefahr, dass sich Italien aus Wut und Enttäuschung anderen "Partnern" wie Russland oder China in die Arme wirft.
Ist zwar nicht mein bevorzugtes Medium, trifft aber in diesem Fall den Punkt, wenn ich auch der Schlussfolgerung des Autors nur bedingt zustimme:
https://www.n-tv.de/politik/In-Italien- ... 25727.html
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Re: EU-Desintegtration oder Solidarität Vor dem Hintergrund von Coronavirus?

Beitrag von JJazzGold »

Vongole hat geschrieben:(21 Apr 2020, 17:59)

Darum geht es mir nicht, sondern um die Gefahr, dass sich Italien aus Wut und Enttäuschung anderen "Partnern" wie Russland oder China in die Arme wirft.
Ist zwar nicht mein bevorzugtes Medium, trifft aber in diesem Fall den Punkt, wenn ich auch der Schlussfolgerung des Autors nur bedingt zustimme:
https://www.n-tv.de/politik/In-Italien- ... 25727.html
Weshalb nimmt Italien nicht die angebotenen Millionen des ESM? Nur weil dieser Typ von der 5 Sterne Partei bereits vor Corona verkündete, nie ESM Hilfe zu beantragen? Obwohl die Konditionen eigens für Italien ausser Kraft gesetzt wurden? Das ist doch Dummheit in die Potenz erhoben.

Weshalb soll Deutschland für Italien statt dessen bürgen?
“Hitlers Enkel“ beeindruckt mich nicht, wir hatten nie einen Hitler in der Familie.
Wer meint, mit solchem Schwachsinn erpressen zu wollen, der hat schon verloren.

Was will Russland von Italien? Russland krebst doch selbst am Ende der wirtschaftlichen Skala.

China, ja, das würde sich wahrscheinlich gerne in Italien einkaufen. Es ist allerdings Sache der italienischen Regierung zu entscheiden, ob sie die angebotenen Hilfsgelder der EU annimmt, oder sich von China kaufen lässt und nicht die meine, oder Deutschlands.

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Re: EU-Desintegtration oder Solidarität Vor dem Hintergrund von Coronavirus?

Beitrag von Vongole »

JJazzGold hat geschrieben:(21 Apr 2020, 18:15)

Weshalb nimmt Italien nicht die angebotenen Millionen des ESM? Nur weil dieser Typ von der 5 Sterne Partei bereits vor Corona verkündete, nie ESM Hilfe zu beantragen? Obwohl die Konditionen eigens für Italien ausser Kraft gesetzt wurden? Das ist doch Dummheit in die Potenz erhoben.

Weshalb soll Deutschland für Italien statt dessen bürgen?
“Hitlers Enkel“ beeindruckt mich nicht, wir hatten nie einen Hitler in der Familie.
Wer meint, mit solchem Schwachsinn erpressen zu wollen, der hat schon verloren.

Was will Russland von Italien? Russland krebst doch selbst am Ende der wirtschaftlichen Skala.

China, ja, das würde sich wahrscheinlich gerne in Italien einkaufen. Es ist allerdings Sache der italienischen Regierung zu entscheiden, ob sie die angebotenen Hilfsgelder der EU annimmt, oder sich von China kaufen lässt und nicht die meine, oder Deutschlands.

Ich glaube, wir reden aneinander vorbei. ;)
Natürlich liegt es an der italienischen Regierung zu entscheiden. Aber es sollte im Interesse der EU liegen, Italien nicht so weit zu verprellen, dass dort Systeme an Einfluss gewinnen, die antieuropäisch/antidemokratisch agieren.
Mit anderen Worten, ein potentieller Italexit sollte vermieden werden.
Ob dazu nun Corona-Bonds das Mittel der Wahl sind, oder man die ESM-Kredite vertraglich etwas entgegenkommender gestaltet, darüber ließe sich diskutieren.
Undiplomatische Ausbrüche á la Merz halte ich da für ausgesprochen kontraproduktiv.
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Re: EU-Desintegtration oder Solidarität Vor dem Hintergrund von Coronavirus?

Beitrag von sünnerklaas »

JJazzGold hat geschrieben:(21 Apr 2020, 18:15)

Was will Russland von Italien? Russland krebst doch selbst am Ende der wirtschaftlichen Skala.
Geopolitik. Italien ist ein strategisches Filetstück - genauso, wie Griechenland. Im Kalten Krieg hat es sich die NATO richtig was kosten lassen, um beide Länder unter Ausschöpfung aller zur Verfügung stehenden Mittel zu halten. Da war kein Preis zu hoch. Und die Probleme beider Länder haben ihre Ursachen in der Zeit des Kalten Krieges.
Ich glaube, Putin geht es eigentlich darum, den Kalten Krieg nachträglich zu gewinnen und dem Westen eine katastrophale Niederlage zuzufügen.
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JJazzGold
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Re: EU-Desintegtration oder Solidarität Vor dem Hintergrund von Coronavirus?

Beitrag von JJazzGold »

Vongole hat geschrieben:(21 Apr 2020, 18:32)

Ich glaube, wir reden aneinander vorbei. ;)
Natürlich liegt es an der italienischen Regierung zu entscheiden. Aber es sollte im Interesse der EU liegen, Italien nicht so weit zu verprellen, dass dort Systeme an Einfluss gewinnen, die antieuropäisch/antidemokratisch agieren.
Mit anderen Worten, ein potentieller Italexit sollte vermieden werden.
Ob dazu nun Corona-Bonds das Mittel der Wahl sind, oder man die ESM-Kredite vertraglich etwas entgegenkommender gestaltet, darüber ließe sich diskutieren.
Undiplomatische Ausbrüche á la Merz halte ich da für ausgesprochen kontraproduktiv.
Ich würde darauf wetten, dass es keine Corona-Bonds gibt. Deutschland ist nicht der einzige EU Staat, der das ablehnt. Mir ist auch nicht klar, weshalb andere Staaten für Italien bürgen sollen, weil Italien mit einem Exit droht, falls das nicht geschieht. Stell dir vor, wir geben nach, dann würde zukünftig Hitler und Exit wieder und wieder aus der Tasche geholt, sobald Italien, dank welcher Regierung auch immer, auch Berlusconi zuckt schon wieder, in finanziellen Schwierigkeiten steckt und wir haben den Präzedenzfall dafür mit Nachgiebigkeit geschaffen. Ich kann mich nicht einmal an eine Zeit erinnern, in der Italien nicht in finanziellen Nöten war. Wahrscheinlich war das 1952, da war ich noch nicht geboren.

Wenn Italien die EU verlässt, ja, dann droht diese zu zerfallen, da gebe ich dir recht. Was ist aber eine EU wert, deren Mitgliedsstaaten sich bewusst nicht an die Regeln halten? Die EU ist keine finanzielle Hängematte, sondern in erster Linie nach wie vor ein Zusammenschluss von Staaten auf wirtschaftlichem Abkommen beruhend.

Du wirst mir erwidern, auch auf gemeinsamen Werten. ;)
Teilweise, erwidere ich dir, gen Osten werden diese längst willkürlich mit Füssen getreten.

Die Allianz EU ist eine schöne Idee, aber eben nur, wenn sich jeder an die vereinbarten Regeln hält.

Missverstehe mich nicht, ich war und bin ein Fan der EU, aber nicht um jeden Preis und der Preis die bewusst gemachten Schulden des jeweils Anderen aufzufangen und damit ggfls bei einer AfD Regierung zu landen, der ist mir zu hoch.
Zuletzt geändert von JJazzGold am Di 21. Apr 2020, 20:39, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: EU-Desintegtration oder Solidarität Vor dem Hintergrund von Coronavirus?

Beitrag von Orbiter1 »

JJazzGold hat geschrieben:(21 Apr 2020, 19:00)

Ich würde darauf wetten, dass es keine Corona-Bonds gibt. Deutschland ist nicht der einzige EU Staat, der das ablehnt. Mir ist auch nicht klar, weshalb andere Staaten für Italien bürgen sollen, weil Italien mit einem Exit droht, falls das nicht geschieht. Stell dir vor, wir geben nach, dann würde zukünftig Hitler und Exit wieder und wieder aus der Tasche geholt, sobald Italien, dank welcher Regierung auch immer, auch Berlusconi zuckt schon wieder, in finanziellen Schwierigkeiten steckt und wir haben den Präzedenzfall dafür mit Nachgiebigkeit geschaffen. Ich kann mich nicht einmal an eine Zeit erinnern, in der Italien nicht in finanziellen Nöten war. Wahrscheinlich war das 1952, da war ich noch nicht geboren.

Wenn Italien die EU verlässt, ja, dann droht diese zu zerfallen, da gebe ich dir recht. Was ist aber eine EU wert, deren Mitgliedsstaaten sich bewusst nicht an die Regeln halten? Die EU ist keine finanzielle Hängematte, sondern in erster Linie nach wie vor ein Zusammenschluss von Staaten auf wirtschaftlichem Abkommen beruhend.

Du wirst mir erwidern, auch auf gemeinsamen Werten. ;)
Teilweise, erwidere ich dir, gen Osten werden diese längst willkürlich mit Füssen getreten.

Die Allianz EU ist eine schöne Idee, aber eben nur, wenn sich jeder an die vereinbarten Regeln hält.

Missverstehen mich nicht, ich war und bin ein Fan der EU, aber nicht um jeden Preis und der Preis die bewusst gemachten Schulden des jeweils Anderen aufzufangen und damit ggfls bei einer AfD Regierung zu landen, der ist mir zu hoch.
Da schließ ich mich ihnen ausnahmsweise in allen Punkten zu 100% an.
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Re: EU-Desintegtration oder Solidarität Vor dem Hintergrund von Coronavirus?

Beitrag von JJazzGold »

Orbiter1 hat geschrieben:(21 Apr 2020, 19:07)

Da schließ ich mich ihnen ausnahmsweise in allen Punkten zu 100% an.
Freut mich und wir werden nicht die beiden einzigen sein, die beim Abwägen zu diesem Fazit kommen.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: EU-Desintegtration oder Solidarität Vor dem Hintergrund von Coronavirus?

Beitrag von jorikke »

JJazzGold hat geschrieben:(21 Apr 2020, 19:11)

Freut mich und wir werden nicht die beiden einzigen sein, die beim Abwägen zu diesem Fazit kommen.
Politik ist Durchsetzen eigener Interessen. Mir machen die Drohgebärden der finanziell schwächeren und überschuldeten Staaten keine Sorgen. Sie haben keine Alternative und eine bessere Geborgenheit als unter den Fittichen der starken Nordlichter haben sie gar nicht.
Übergeordnete Interessen mögen es richtig erscheinen lassen sie zu stützen. Eine intakte EU ist allemal besser als eine auf Kernstaaten zerfallene. Aber sie gehörig an den Löffeln zu ziehen ist ein gebot der Stunde.
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Re: EU-Desintegtration oder Solidarität Vor dem Hintergrund von Coronavirus?

Beitrag von H2O »

jorikke hat geschrieben:(21 Apr 2020, 21:24)

Politik ist Durchsetzen eigener Interessen. Mir machen die Drohgebärden der finanziell schwächeren und überschuldeten Staaten keine Sorgen. Sie haben keine Alternative und eine bessere Geborgenheit als unter den Fittichen der starken Nordlichter haben sie gar nicht.
Übergeordnete Interessen mögen es richtig erscheinen lassen sie zu stützen. Eine intakte EU ist allemal besser als eine auf Kernstaaten zerfallene. Aber sie gehörig an den Löffeln zu ziehen ist ein gebot der Stunde.
Das ist auch meine Sichtweise zum grundsätzlichen Thema. Warum sich offenbarer Erpessung beugen?

Nur sehe ich in der augenblicklich verzweifelten Lage Italiens nicht den Augenblick gekommen, diesen Grundsatzstreit mit harten Argumenten aus zu tragen. Das Sinnvolle tun, das ist ganz in Ordnung... das ist schließlich unsere Verantwortung, für die wir auch ein zu stehen haben. Aber auf Rüffel von oben herab würde ich derzeit wirklich verzichten. Praktische Hilfe immer, aber Selbstaufgabe durch Erpressung ganz sicher nicht!
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Re: EU-Desintegtration oder Solidarität Vor dem Hintergrund von Coronavirus?

Beitrag von jorikke »

H2O hat geschrieben:(21 Apr 2020, 21:33)

Das ist auch meine Sichtweise zum grundsätzlichen Thema. Warum sich offenbarer Erpessung beugen?

Nur sehe ich in der augenblicklich verzweifelten Lage Italiens nicht den Augenblick gekommen, diesen Grundsatzstreit mit harten Argumenten aus zu tragen. Das Sinnvolle tun, das ist ganz in Ordnung... das ist schließlich unsere Verantwortung, für die wir auch ein zu stehen haben. Aber auf Rüffel von oben herab würde ich derzeit wirklich verzichten. Praktische Hilfe immer, aber Selbstaufgabe durch Erpressung ganz sicher nicht!
Ich sehe das nicht anders.
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Re: EU-Desintegtration oder Solidarität Vor dem Hintergrund von Coronavirus?

Beitrag von firlefanz11 »

JJazzGold hat geschrieben:(21 Apr 2020, 18:15)


China, ja, das würde sich wahrscheinlich gerne in Italien einkaufen. Es ist allerdings Sache der italienischen Regierung zu entscheiden, ob sie die angebotenen Hilfsgelder der EU annimmt, oder sich von China kaufen lässt und nicht die meine, oder Deutschlands.

Nun ja, der Offerte sich der neuen Seidenstraße anzuschliessen haben sie ja afaik schon angenommen...
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Re: EU-Desintegtration oder Solidarität Vor dem Hintergrund von Coronavirus?

Beitrag von JJazzGold »

firlefanz11 hat geschrieben:(22 Apr 2020, 10:20)

Nun ja, der Offerte sich der neuen Seidenstraße anzuschliessen haben sie ja afaik schon angenommen...
Wird schwierig für Italien werden, auf allen Hochzeiten tanzen zu wollen.

https://m.dw.com/de/corona-bringt-china ... a-53163928
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Re: EU-Desintegtration oder Solidarität Vor dem Hintergrund von Coronavirus?

Beitrag von firlefanz11 »

Vongole hat geschrieben:(21 Apr 2020, 18:32)
Mit anderen Worten, ein potentieller Italexit sollte vermieden werden.
Aus ökonomischer Sicht wäre es der bessere Weg für die EU Italien ziehen zu lassen. Nur wird man den Teufel tun auf diese Art zuzugeben, dass die EU u. insbesondere der Euro in der derzeitigen Form zum scheitern verurteilt ist. Genauso wie bei Griechenland wird man zwecks Gesichtswahrung alles tun um Italien drin zu behalten, und ich fürchte auch über die Interessen u. das Votum Deutschlands, Finnlands etc. hinweg...
Ob das nun ein Schuldenschnitt o. Euro-Bonds sein wird, wird die Zukunft zeigen...
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Re: EU-Desintegtration oder Solidarität Vor dem Hintergrund von Coronavirus?

Beitrag von zollagent »

firlefanz11 hat geschrieben:(22 Apr 2020, 10:28)

Aus ökonomischer Sicht wäre es der bessere Weg für die EU Italien ziehen zu lassen. Nur wird man den Teufel tun auf diese Art zuzugeben, dass die EU u. insbesondere der Euro in der derzeitigen Form zum scheitern verurteilt ist. Genauso wie bei Griechenland wird man zwecks Gesichtswahrung alles tun um Italien drin zu behalten, und ich fürchte auch über die Interessen u. das Votum Deutschlands, Finnlands etc. hinweg...
Ob das nun ein Schuldenschnitt o. Euro-Bonds sein wird, wird die Zukunft zeigen...
Was das jetzt mit dem Euro zu tun hat, wirst du uns sicher gerne erklären..... :)
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