Qassem Soleimani tot?

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Gutmensch1
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Re: Qassem Soleimani tot?

Beitrag von Gutmensch1 »

Papaloooo hat geschrieben:(14 Jan 2020, 15:05)

Und wenn man dabei übers Ziel schießt, und Unbeteiligte gleich mit in den Tod reißt, und das als Kollateralschaden bezeichnet, dann ist das ebenfalls Terror.
Die Nazis wurden also von Terroristen besiegt. Die Alliierten haben eine Menge Kollateralschäden im 2.Weltkrieg verursacht. Denk mal drüber nach. ;)
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Re: Qassem Soleimani tot?

Beitrag von Kohlhaas »

unity in diversity hat geschrieben:(15 Jan 2020, 04:40)

Nach dieser unrechtsstaatlichen Logik, hätte auch Anis Amri prophylaktisch erschossen werden müssen.
Cobra9 hat geschrieben:(15 Jan 2020, 08:37)

Falsch. Du verwechselst da einige Dinge. Erstmal war Amri kein Soldat in einem bewaffneten Konflikt.Zweitens wurde Er definitiv nicht als Terrorist so eingestuft und die Behörden haben da versagt. Drittens ist die Rechtslage anders.
Sehe ich genauso

Ich füge mal ein 'viertens" hinzu: Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, hat man Amri doch schließlich erschossen ;-)
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unity in diversity
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Re: Qassem Soleimani tot?

Beitrag von unity in diversity »

Kohlhaas hat geschrieben:(15 Jan 2020, 13:27)

Sehe ich genauso

Ich füge mal ein 'viertens" hinzu: Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, hat man Amri doch schließlich erschossen ;-)
Jihadisten sind Soldaten Allahs, die einen Gottesstaat errichten sollen.
Man muß daher den Begriff Kombattant neu definieren, oder man steht ständig in der Defensive und verliert.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
Aus den USA.
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Re: Qassem Soleimani tot?

Beitrag von Kohlhaas »

Audi hat geschrieben:(15 Jan 2020, 11:03)

Weil es dieser Herr so sagt?

Ein Gutachten von Bundestags-Wissenschaftlern weist nun recht deutlich in eine Richtung.

Die Wissenschaftlichen Dienste des Bundestags haben erheblich Zweifel daran, dass die gezielte Tötung des iranischen Generals Ghassem Soleimani durch das US-Militär mit dem Völkerrecht zu vereinbaren ist. „Nach den Einlassungen der US-Administration ist nicht deutlich erkennbar, warum die Tötung Soleimanis im Irak unbedingt notwendig gewesen sein soll, um eine akute Gefahr für das Leben von US-Amerikanern ultima ratio abzuwehren“,

Der tödliche Drohnenangriff auf Soleimani erfülle „offensichtlich nicht die Kriterien eines ‚finalen Rettungsschusses‘“ und erscheine deshalb als Verstoß gegen das im Zivilpakt der Vereinten Nationen festgeschriebenen Recht auf Leben.

https://de.sputniknews.com/politik/2020 ... ermordung/
Man sollte solche Gutachten gelesen und verstanden haben, ehe man Schlüsse daraus zieht. Aber Dir reicht ja eine Meinungsäußerung dazu - und die auch noch ausgerechnet von Sputnik.

Zum Inhalt Deines Beitrags:

Ja, der Herr ist glaubwürdig, weil er Professor für Staatsrecht ist. Warum er zu einer anderen Auslegung kommt als der Wissenschaftliche Dienst des Bundestags, wird klar, wenn man das Gutachten selbst liest. Man kann das eigentlich schon aus Deinem Zitat erschließen. Da ist nämlich die Rede von "finalem Rettungsschuss" (stützt sich auf POLIZEI-Recht!) und vom "Zivilpakt" der vereinten Nationen die Rede.

Der Hintergrund wird in dem Gutachten erläutert. Ich fasse das mal kurz zusammen:

Für die völkerrechtliche Bewertung militärischer Gewaltanwendung gegen einen anderen Staat kommt es entscheidend auf die Frage an, ob bereits ein Konflikt vorliegt oder nicht.

Besteht noch kein Konflikt, muss untersucht werden, ob ein Recht auf Anwendung von Gewalt bestanden hat (z.B. Selbstverteidigung nach einem Angriff oder präventive Aktion vor einem bevorstehenden Angriff). Die Juristen sprechen hier von "ius ad bello". Diese Bewertung erfolgt auf der Basis des "Friedensvölkerrechts", insbesondere menschenrechtliche Verpflichtungen.

Besteht bereits ein Konflikt, ist rechtlich nur noch zu bewerten, ob die militärische Gewaltanwendung völkerrechtskonform DURCHGEFÜHRT worden ist. In diesem Fall sprechen die Juristen von "ius in bello". In diesem Fall erfolgt die rechtliche Bewertung der Militäraktion auf der Basis des "Humanitären Völkerrechts" - und damit ist das KRIEGS-Völkerrecht gemeint!

Der Wissenschaftliche Dienst des Bundestags ist davon ausgegangen, dass zwischen den USA und dem Iran NOCH KEIN KONFLIKT bestand. Ablesbar an der Berufung auf "finalen Rettungsschuss" und "Zivilpakt". Aus der Perspektive kommt er zu dem Schluss, dass ein Verstoß gegen Völkerrecht vorliegt.

Der Professor hingegen ist davon ausgegangen dass USA und Iran sich BEREITS IN EINEM KONFLIKT BEFINDEN. Aus dieser Perspektive kommt er zu dem Schluss, dass die Tötung Soleimanis völkerrechtskonform war.

Jetzt mag sich jeder die Frage stellen, welche Sichtweise der Realität eher angemessen ist.

Hier ein Link zu dem Gutachten: https://www.linksfraktion.de/fileadmin/ ... an_USA.pdf
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Re: Qassem Soleimani tot?

Beitrag von Cobra9 »

Arcturus hat geschrieben:(15 Jan 2020, 10:52)

Da hast du mich falsch verstanden, denke ich - ich wollte ausdrücken, dass der einzige mir einleuchtende Grund, warum man vor Ort ist, der Schutz Israels ist.

Entschuldige da hab Ich das falsch verstanden. Eigentlich jnein. Was Ich eher Mir gewünscht hätte wäre ein Europa das nicht unbedingt im Schwerpunkt militärisch agieren muss. Eher das man tatsächlich versucht eine gemeinsame Außenpolitik zu verfolgen und dann beispielsweise den Irak unterstützt beim Aufbau der Infrastruktur.

Das hätte dem Irak sehr viel geholfen. Aber ich sage schon nichts mehr
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Re: Qassem Soleimani tot?

Beitrag von Cobra9 »

Audi hat geschrieben:(15 Jan 2020, 11:04)

Whataboutism?? Geht's dir gut? Ich frage dich ob Saudi Glaubwürdig ist da du denen ja anscheinend glaubst. Was hat das mit Whataboutism zu tun?

Ich hab Dir mehrfach geschrieben warum Ich in der Sache zumindest Saudi-Arabien für glaubwürdiger halte als den geschäftsführenden irakischen Ministerpräsident.

In dem Punkt ja halte Ich die Saudis für glaubwürdiger. Generell bestimmt nicht. Generell glaube Ich keinem Politiker bzw. der Führung eines Landes sehr viel. Gelogen wird viel.

Ich akzeptiere was Ich nachvollziehen kann durch unterschiedliche Quellen.
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Re: Qassem Soleimani tot?

Beitrag von Cobra9 »

Audi hat geschrieben:(15 Jan 2020, 11:16)

Das Leben der "US Soldaten" wäre sicher wenn diese sich verpissen würden und zuhause ihren dienst ableisten. Es wären viel mehr Menschen sicher wenn die US Soldaten daheim geblieben wären

Us Soldaten wissen auf was Sie sich einlassen. Keine Sorge. Die Usa wurden ausdrücklich vom Irak gebeten wieder zu kommen. Das war nicht Wunsch der Usa.

Jetzt stehen die Regierungen im Austausch um eine Lösung zu finden. Aber ein kompletter Abzug aller ausländischen Truppen sehr gerne. Dauert es 12 oder 18 Monate bis der Irak wieder um Hilfe schreit :)

Du solltest Dir bewusst sein ein Ende der Zusammenarbeit bedeutet ein Ende jeglicher Unterstützung. Der Irak hat jetzt schon durch Korruption und Unfähigkeit keine argen Gelder frei. Mit was will der Irak den Waffen und alles was benötigt wird kaufen ?

Dazu Ausbildung, Wartung usw.


Ami Go Home schreien kann man locker. Aber die Folgen würde Ich überlegen.


Im Prinzip ist der iranische Einfluss und das Festzecken des Iran im Irak das Problem. Ich hab kein Problem damit wenn ALLE ausländischen Staaten sich aus dem Irak rausnehmen. Aber das größte Problem ist der Iran.
Zuletzt geändert von Cobra9 am Mi 15. Jan 2020, 15:24, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Qassem Soleimani tot?

Beitrag von Cobra9 »

Gutmensch1 hat geschrieben:(15 Jan 2020, 12:40)

Die Nazis wurden also von Terroristen besiegt. Die Alliierten haben eine Menge Kollateralschäden im 2.Weltkrieg verursacht. Denk mal drüber nach. ;)

Die Angriffe auf deutsche Soldaten im 2Wk waren Kriegsverbrechen :eek:

Wer das glaubt sollte kalt duschen
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Re: Qassem Soleimani tot?

Beitrag von Cobra9 »

Kohlhaas hat geschrieben:(15 Jan 2020, 13:36)

Man sollte solche Gutachten gelesen und verstanden haben, ehe man Schlüsse daraus zieht. Aber Dir reicht ja eine Meinungsäußerung dazu - und die auch noch ausgerechnet von Sputnik.

Zum Inhalt Deines Beitrags:

Ja, der Herr ist glaubwürdig, weil er Professor für Staatsrecht ist. Warum er zu einer anderen Auslegung kommt als der Wissenschaftliche Dienst des Bundestags, wird klar, wenn man das Gutachten selbst liest. Man kann das eigentlich schon aus Deinem Zitat erschließen. Da ist nämlich die Rede von "finalem Rettungsschuss" (stützt sich auf POLIZEI-Recht!) und vom "Zivilpakt" der vereinten Nationen die Rede.

Der Hintergrund wird in dem Gutachten erläutert. Ich fasse das mal kurz zusammen:

Für die völkerrechtliche Bewertung militärischer Gewaltanwendung gegen einen anderen Staat kommt es entscheidend auf die Frage an, ob bereits ein Konflikt vorliegt oder nicht.

Besteht noch kein Konflikt, muss untersucht werden, ob ein Recht auf Anwendung von Gewalt bestanden hat (z.B. Selbstverteidigung nach einem Angriff oder präventive Aktion vor einem bevorstehenden Angriff). Die Juristen sprechen hier von "ius ad bello". Diese Bewertung erfolgt auf der Basis des "Friedensvölkerrechts", insbesondere menschenrechtliche Verpflichtungen.

Besteht bereits ein Konflikt, ist rechtlich nur noch zu bewerten, ob die militärische Gewaltanwendung völkerrechtskonform DURCHGEFÜHRT worden ist. In diesem Fall sprechen die Juristen von "ius in bello". In diesem Fall erfolgt die rechtliche Bewertung der Militäraktion auf der Basis des "Humanitären Völkerrechts" - und damit ist das KRIEGS-Völkerrecht gemeint!

Der Wissenschaftliche Dienst des Bundestags ist davon ausgegangen, dass zwischen den USA und dem Iran NOCH KEIN KONFLIKT bestand. Ablesbar an der Berufung auf "finalen Rettungsschuss" und "Zivilpakt". Aus der Perspektive kommt er zu dem Schluss, dass ein Verstoß gegen Völkerrecht vorliegt.

Der Professor hingegen ist davon ausgegangen dass USA und Iran sich BEREITS IN EINEM KONFLIKT BEFINDEN. Aus dieser Perspektive kommt er zu dem Schluss, dass die Tötung Soleimanis völkerrechtskonform war.

Jetzt mag sich jeder die Frage stellen, welche Sichtweise der Realität eher angemessen ist.

Hier ein Link zu dem Gutachten: https://www.linksfraktion.de/fileadmin/ ... an_USA.pdf

Sehr gut erklärt. Danke spart mir Arbeit
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Re: Qassem Soleimani tot?

Beitrag von Cobra9 »

Kohlhaas hat geschrieben:(15 Jan 2020, 13:27)

Sehe ich genauso

Ich füge mal ein 'viertens" hinzu: Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, hat man Amri doch schließlich erschossen ;-)

Ja in Mailand von italienischen Polizisten. Er starb im Schusswechsel. Verletzte einen Polizisten.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Anis_Amri


Selber schuld. Hätte Er sich vernünftig verhalten wäre es nicht schlimm geworden.


Übrigens alle bitte einen Terroristen nicht mit einem Kombattanten vergleichen.
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Re: Qassem Soleimani tot?

Beitrag von Papaloooo »

Gutmensch1 hat geschrieben:(15 Jan 2020, 12:40)

Die Nazis wurden also von Terroristen besiegt. Die Alliierten haben eine Menge Kollateralschäden im 2.Weltkrieg verursacht. Denk mal drüber nach. ;)
Hier geht es aber um einen gezielten Mord an einer einzigen Person und das mit drohnengestützter Kriegsführung, das ist mit dem 2. Weltkrieg nicht zu vergleichen.
Ohnehin ist das wie ein zündeln mit dem Feuer direkt neben einem Gastank.
Ohne Absprache, ohne Nachdenken.
Wir sind doch hier nicht im Trollhouse!
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Gutmensch1
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Re: Qassem Soleimani tot?

Beitrag von Gutmensch1 »

Papaloooo hat geschrieben:(15 Jan 2020, 15:51)

Hier geht es aber um einen gezielten Mord an einer einzigen Person und das mit drohnengestützter Kriegsführung, das ist mit dem 2. Weltkrieg nicht zu vergleichen.
Ohnehin ist das wie ein zündeln mit dem Feuer direkt neben einem Gastank.
Ohne Absprache, ohne Nachdenken.
Deine Aussage mit den Kollateralschäden = Terroranschlag war doch nicht zu ende gedacht, hmm?

Aber Papaloooooo, worüber muss man bei dem Terroristen denn noch nachdenken? Soleimani hat doch Tausende Menschen (darunter viele Amerikaner) ermorden lassen, er hat Terroranschläge durchgeführt, er hat sehr viele Menschen foltern lassen, zu Tode quälen lassen. Darf er das denn? Was ist denn Terror? Der Terror des Terroristen oder die Reaktion darauf oder beides?
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Re: Qassem Soleimani tot?

Beitrag von Bobo »

Kohlhaas hat geschrieben:(15 Jan 2020, 13:36)

Man sollte solche Gutachten gelesen und verstanden haben, ehe man Schlüsse daraus zieht. Aber Dir reicht ja eine Meinungsäußerung dazu - und die auch noch ausgerechnet von Sputnik.

Zum Inhalt Deines Beitrags:

Ja, der Herr ist glaubwürdig, weil er Professor für Staatsrecht ist. Warum er zu einer anderen Auslegung kommt als der Wissenschaftliche Dienst des Bundestags, wird klar, wenn man das Gutachten selbst liest. Man kann das eigentlich schon aus Deinem Zitat erschließen. Da ist nämlich die Rede von "finalem Rettungsschuss" (stützt sich auf POLIZEI-Recht!) und vom "Zivilpakt" der vereinten Nationen die Rede.

Der Hintergrund wird in dem Gutachten erläutert. Ich fasse das mal kurz zusammen:

Für die völkerrechtliche Bewertung militärischer Gewaltanwendung gegen einen anderen Staat kommt es entscheidend auf die Frage an, ob bereits ein Konflikt vorliegt oder nicht.

Besteht noch kein Konflikt, muss untersucht werden, ob ein Recht auf Anwendung von Gewalt bestanden hat (z.B. Selbstverteidigung nach einem Angriff oder präventive Aktion vor einem bevorstehenden Angriff). Die Juristen sprechen hier von "ius ad bello". Diese Bewertung erfolgt auf der Basis des "Friedensvölkerrechts", insbesondere menschenrechtliche Verpflichtungen.

Besteht bereits ein Konflikt, ist rechtlich nur noch zu bewerten, ob die militärische Gewaltanwendung völkerrechtskonform DURCHGEFÜHRT worden ist. In diesem Fall sprechen die Juristen von "ius in bello". In diesem Fall erfolgt die rechtliche Bewertung der Militäraktion auf der Basis des "Humanitären Völkerrechts" - und damit ist das KRIEGS-Völkerrecht gemeint!

Der Wissenschaftliche Dienst des Bundestags ist davon ausgegangen, dass zwischen den USA und dem Iran NOCH KEIN KONFLIKT bestand. Ablesbar an der Berufung auf "finalen Rettungsschuss" und "Zivilpakt". Aus der Perspektive kommt er zu dem Schluss, dass ein Verstoß gegen Völkerrecht vorliegt.

Der Professor hingegen ist davon ausgegangen dass USA und Iran sich BEREITS IN EINEM KONFLIKT BEFINDEN. Aus dieser Perspektive kommt er zu dem Schluss, dass die Tötung Soleimanis völkerrechtskonform war.

Jetzt mag sich jeder die Frage stellen, welche Sichtweise der Realität eher angemessen ist.

Hier ein Link zu dem Gutachten: https://www.linksfraktion.de/fileadmin/ ... an_USA.pdf
Im Grunde egal, weil der Wissenschaftliche Dienst des Bundestages keinen Verstoß feststellte.
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Re: Qassem Soleimani tot?

Beitrag von Kohlhaas »

Bobo hat geschrieben:(15 Jan 2020, 16:53)

Im Grunde egal, weil der Wissenschaftliche Dienst des Bundestages keinen Verstoß feststellte.
Das sehe ich anders. Die Gutachter ziehen sehr wohl den Schluss, dass die Beseitigung von Soleimani ein Verstoß gegen das Völkerrecht gewesen sein soll. Wie das im Wissenschaftsbetrieb üblich ist, verklausulieren sie das nur mit Formulierungen wie:

"...es gibt keine Hinweise darauf, dass... "...(es kein Verstoß sein könnte)
Oder so: "Ungeachtet der Schwierigkeit zweifelsfreier Zurechnung...." (das stammt übrigens aus dem genannten Gutachten!)
Oder: "...lassen sich nicht ohne weiteres zu einem „bewaffneten Konflikt“ im Sinne des Art. 3 der Genfer Konventionen „zusammenlesen“" (auch aus dem genannten Gutachten)
Oder: "....wird derzeit kontrovers diskutiert..." (ebenfalls aus dem Gutachten)

All das sind "Hintertürchen", mit denen sich die Wissenschaftler absichern, um im Nachhinein bei zu lauter Kritik sagen zu können, dass sie ja schon von vornherein gesagt haben, dass nichts feststeht. Es bleibt aber die Tatsache: Der wissenschaftliche Dienst des Bundestages hält die Tötung von Soleimani für einen Verstoß gegen das Völkerrecht. Punkt. Das sieht man daran, wie schnell die Linke das "Gutachten" für Propagandazwecke genutzt hat und wie schnell das dann auf Portalen wie Sputnik oder RT gelandet ist...

Mit den diversen Konjunktiven und dezenten Verweisen auf gegenteilige Meinungen in ihrem Gutachten wollen die Leute nur sicherstellen, dass sie darauf nicht festgenagelt werden können. Das ist auch gut so. Der Wissenschaftliche Dienst kann und darf nämlich keinen Verstoß "feststellen". Der soll nur unseren Bundestagsabgeordneten (die ja zumeist keine Experten für Staatsrecht sind!) eine sachlich und fachlich fundierte Grundlage für ihr Abstimmungsverhalten liefern. Und genau das ist der zweite Grund, warum ich Dir an dieser Stelle widerspreche:

Es ist NICHT egal! Man muss dieses Hintergrundwissen haben, um seriös darüber entscheiden zu können, ob Soleimani "ermordet" wurde oder ob er "im Kampf gefallen" ist. Genau darum dreht sich die Diskussion, die wir hier führen. Ich hoffe inständig, dass die Masse der Bundestagsabgeordneten sich ihre Meinung "informierter" bildet, als einige Leute in diesem Forum. Und damit meine ich jetzt nicht Dich!

Meinungsäußerungen, die erkennbar ohne jede Kenntnis von Fakten oder Hintergrundwissen erfolgen, sind nämlich gar keine Meinungsäußerungen. Die sind nur der Versuch der Verbreitung von Vorurteilen.
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Re: Qassem Soleimani tot?

Beitrag von DarkLightbringer »

Audi hat geschrieben:(15 Jan 2020, 11:03)

Weil es dieser Herr so sagt?

Ein Gutachten von Bundestags-Wissenschaftlern weist nun recht deutlich in eine Richtung.
(...)
https://de.sputniknews.com/politik/2020 ... ermordung/

(...)

„Selbstverteidigung kann man nicht ins Feld führen“
Genau das wird aber ins Feld geführt, zusätzlich noch das US-Recht.
(...)
Und ja, so kann man durchaus sagen, die USA, gerade als Führungsmacht, geben hier seit Jahren schon nicht das beste Beispiel ab, und das eskaliert immer weiter, und man muss sich nur mal vorstellen, was ist jetzt mit einem immer robuster auftretenden China, Russland, wenn die gleiche Argumente in Zukunft ins Feld führen werden und das ähnlich weit deuten, das Selbstverteidigungsrecht. Dann ist von unserem Gewaltverbot, das ja eigentlich der Grundpfeiler der UN-Charta ist, nicht mehr viel übrig.

https://www.deutschlandfunk.de/voelkerr ... _id=467759

Die USA zeigt wieder die Richtung und ist dann beleidigt wenn jemand das gleiche macht nur bei denen
Es gibt immer zwei Meinungen, was ja mithin auch ein Grund dafür ist, dass vor Gericht mindestens zwei Anwälte aufmarschieren.

Das Selbstverteidigungsrecht kann doch wohl nicht bedeuten, dass Terroristen freie Bahn zu gewähren sei oder ein feindlicher Kombattant Unverletzbarkeit zu beanspruchen hätte.
Wer gegen Streitkräfte operiert, muss wissen, dass dies nicht risikolos sein kann.
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Re: Qassem Soleimani tot?

Beitrag von DarkLightbringer »

Papaloooo hat geschrieben:(15 Jan 2020, 15:51)

Hier geht es aber um einen gezielten Mord an einer einzigen Person und das mit drohnengestützter Kriegsführung, das ist mit dem 2. Weltkrieg nicht zu vergleichen.
Ohnehin ist das wie ein zündeln mit dem Feuer direkt neben einem Gastank.
Ohne Absprache, ohne Nachdenken.
Feldmarschall Rommel ist im 2. Weltkrieg verwundet worden. Zwar nicht mittels Drohne, aber ebenfalls durch Luftangriff.

Und die angebliche Gedankenlosigkeit führte dazu, dass der Iran geschwächt ist und die Europäer ein Umschwenken einläuten. Das ist zumindestens interessant.
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Re: Qassem Soleimani tot?

Beitrag von Papaloooo »

DarkLightbringer hat geschrieben:(15 Jan 2020, 21:41)

Feldmarschall Rommel ist im 2. Weltkrieg verwundet worden. Zwar nicht mittels Drohne, aber ebenfalls durch Luftangriff.

Und die angebliche Gedankenlosigkeit führte dazu, dass der Iran geschwächt ist und die Europäer ein Umschwenken einläuten. Das ist zumindestens interessant.
Noch vor dem 1. Golfkrieg hatte die USA Saddam Hussein Waffen gegen den Erzfeind Iran vermacht.
Dieser hat sie dann später gegen US-Soldaten eingesetzt.
Und so scheint es immer weiter zu gehen:
Man macht sich Feinde, und irgendwann schlägt es auf einen zurück.
Speziell bei den USA ist da immer viel politische Kopflosigkeit dabei, sind sie doch die auserwählte Nation, nach deren Pfeife alle zu tanzen haben.

Ich kritisiere nicht den Einsatz als solchen, aber das soll ein Kremium beraten und nicht ein einzelner, dem es an polistischer Weitsicht vollkommen fehlt.

Vielleicht wäre es dann anders ausgegangen.
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Re: Qassem Soleimani tot?

Beitrag von Orbiter1 »

Papaloooo hat geschrieben:(16 Jan 2020, 07:21)

Noch vor dem 1. Golfkrieg hatte die USA Saddam Hussein Waffen gegen den Erzfeind Iran vermacht.
Dieser hat sie dann später gegen US-Soldaten eingesetzt.
Und so scheint es immer weiter zu gehen:
Man macht sich Feinde, und irgendwann schlägt es auf einen zurück.
Nicht nur das, die USA haben fast alle Monster gegen die man kämpfen musste selbst geschaffen. Saddam Hussein, Osama bin Laden, die Taliban oder die Mullahs im Iran hätte es ohne Unterstützung der USA oder in Folge falscher politischer Entscheidungen der USA nie gegeben.
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Re: Qassem Soleimani tot?

Beitrag von Kardux »

Orbiter1 hat geschrieben:(16 Jan 2020, 08:10)

Nicht nur das, die USA haben fast alle Monster gegen die man kämpfen musste selbst geschaffen. Saddam Hussein, Osama bin Laden, die Taliban oder die Mullahs im Iran hätte es ohne Unterstützung der USA oder in Folge falscher politischer Entscheidungen der USA nie gegeben.
Und die Menschen vorort sind lediglich Statisten - nicht wahr? :rolleyes:
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Re: Qassem Soleimani tot?

Beitrag von DarkLightbringer »

Papaloooo hat geschrieben:(16 Jan 2020, 07:21)

Noch vor dem 1. Golfkrieg hatte die USA Saddam Hussein Waffen gegen den Erzfeind Iran vermacht.
Dieser hat sie dann später gegen US-Soldaten eingesetzt.
Und so scheint es immer weiter zu gehen:
Man macht sich Feinde, und irgendwann schlägt es auf einen zurück.
Speziell bei den USA ist da immer viel politische Kopflosigkeit dabei, sind sie doch die auserwählte Nation, nach deren Pfeife alle zu tanzen haben.
Hätte nichts dagegen, wenn die Europäer es selbst versuchen würden, die Sicherheitsarchitektur im Nahraum und an der Peripherie positiv zu beeinflussen - teilweise wird das ja auch gemacht, in Mali etwa.
Ich kritisiere nicht den Einsatz als solchen, aber das soll ein Kremium beraten und nicht ein einzelner, dem es an polistischer Weitsicht vollkommen fehlt.
Vielleicht wäre es dann anders ausgegangen.
Ja, gut, ein Gremium wäre wohl nicht falsch, wenn es tatsächlich keine Beratungen geben sollte.

Im Prinzip wollen die Mullahs ca. 15 Milliarden Dollar von den Europäern haben, wofür sie im Gegenzug Öl liefern würden.

Aber im Moment ist eh alles im Fluß.
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Re: Qassem Soleimani tot?

Beitrag von Papaloooo »

Kardux an Orbiter1 hat geschrieben:(16 Jan 2020, 09:27)

Und die Menschen vorort sind lediglich Statisten - nicht wahr? :rolleyes:
Was hat jetzt deine Meinung das eine mit dem anderen zu tun?
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Re: Qassem Soleimani tot?

Beitrag von Papaloooo »

DarkLightbringer hat geschrieben:(16 Jan 2020, 09:41)

Hätte nichts dagegen, wenn die Europäer es selbst versuchen würden, die Sicherheitsarchitektur im Nahraum und an der Peripherie positiv zu beeinflussen - teilweise wird das ja auch gemacht, in Mali etwa.
Mali ist vor allem für Frankreich von größten strategischen Wert.
Das dortige uranvorkommen brauch Frankreich für seine vielen Kernkraftwerke.
Marli, eine ehemalige französische Kolonie wird auch heute immer noch von Frankreich ausgebeutet.
Und das lassen sich dort eben nicht alle Menschen gefallen und kämpfen gegen diese Dominanz aus Europa.
Sollte man nun wirklich Frankreich dagegen unterstützen, oder sollte man nicht die Bodenschätze den Menschen dort überlassen?
Wenn sich Frankreich mal an Deutschland ein Beispiel nehmen würde, oder besser noch an Schweden, und sich mal von dieser Kernkraft verabschieden, dann wäre auch diese Abhängigkeit von afrikanischen Bodenschätzen gebrochen.
Es ist wie so oft: man vermittelt beim militärischem Interagieren politische oder humanitäre Ziele, und kehrt dabei die eigentlich vorgelagerten wirtschaftlichen Interessen unter den Teppich!
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Re: Qassem Soleimani tot?

Beitrag von Bobo »

Kohlhaas hat geschrieben:(15 Jan 2020, 18:01)

Das sehe ich anders. Die Gutachter ziehen sehr wohl den Schluss, dass die Beseitigung von Soleimani ein Verstoß gegen das Völkerrecht gewesen sein soll. Wie das im Wissenschaftsbetrieb üblich ist, verklausulieren sie das nur mit Formulierungen wie:

"...es gibt keine Hinweise darauf, dass... "...(es kein Verstoß sein könnte)
Oder so: "Ungeachtet der Schwierigkeit zweifelsfreier Zurechnung...." (das stammt übrigens aus dem genannten Gutachten!)
Oder: "...lassen sich nicht ohne weiteres zu einem „bewaffneten Konflikt“ im Sinne des Art. 3 der Genfer Konventionen „zusammenlesen“" (auch aus dem genannten Gutachten)
Oder: "....wird derzeit kontrovers diskutiert..." (ebenfalls aus dem Gutachten)

All das sind "Hintertürchen", mit denen sich die Wissenschaftler absichern, um im Nachhinein bei zu lauter Kritik sagen zu können, dass sie ja schon von vornherein gesagt haben, dass nichts feststeht. Es bleibt aber die Tatsache: Der wissenschaftliche Dienst des Bundestages hält die Tötung von Soleimani für einen Verstoß gegen das Völkerrecht. Punkt. Das sieht man daran, wie schnell die Linke das "Gutachten" für Propagandazwecke genutzt hat und wie schnell das dann auf Portalen wie Sputnik oder RT gelandet ist...

Mit den diversen Konjunktiven und dezenten Verweisen auf gegenteilige Meinungen in ihrem Gutachten wollen die Leute nur sicherstellen, dass sie darauf nicht festgenagelt werden können. Das ist auch gut so. Der Wissenschaftliche Dienst kann und darf nämlich keinen Verstoß "feststellen". Der soll nur unseren Bundestagsabgeordneten (die ja zumeist keine Experten für Staatsrecht sind!) eine sachlich und fachlich fundierte Grundlage für ihr Abstimmungsverhalten liefern. Und genau das ist der zweite Grund, warum ich Dir an dieser Stelle widerspreche:

Es ist NICHT egal! Man muss dieses Hintergrundwissen haben, um seriös darüber entscheiden zu können, ob Soleimani "ermordet" wurde oder ob er "im Kampf gefallen" ist. Genau darum dreht sich die Diskussion, die wir hier führen. Ich hoffe inständig, dass die Masse der Bundestagsabgeordneten sich ihre Meinung "informierter" bildet, als einige Leute in diesem Forum. Und damit meine ich jetzt nicht Dich!

Meinungsäußerungen, die erkennbar ohne jede Kenntnis von Fakten oder Hintergrundwissen erfolgen, sind nämlich gar keine Meinungsäußerungen. Die sind nur der Versuch der Verbreitung von Vorurteilen.
Lieber Kohlhaas,

es ist dein verbrieftes Recht, Vorgänge anders zu beurteilen. Aber das ändert nichts an den Worten in den Gutachten. Ich erkenne darin keine Freizeichnungsklausel und auch keine Hintertür. Wenn du meinst, es wäre eine Art Religion, die jeder für sich deuten kann, dann muss ich das akzeptieren.

Fakt ist, Soleimani war ein General in einem Konflikt. Er kommandierte Einheiten, die in weiten Teilen der Welt als islamstische Terrorgruppen eingestuft sind und deren einziger Befehl es ist, vermeintliche Feinde iranischer Ideologien zu töten und Frieden, der nicht vom Iran kontrolliert und gestaltet ist, mit Tod und Gewalt zu verhindern. Daraus haben weder Soleimani noch die Mullahs vor Soleimanis Neutralisierung ein Geheimnis gemacht, und sie tun es auch jetzt nicht! Wie jeder, der nicht geistig zurückgeblieben ist weiß, schreiben die derzeitigen iranischen Ideologien den Menschenrecht verachtenden Gottesstaat vor. Der sagt: Ein kleines Beispiel: z. B. Der erste Genuss von Alkohol oder Musik sieht als Strafe die Auspeitschung vor, im Wiederholungsfall die Todesstrafe. Dieses Regime tötet alle Menschen, die sich nach einer unmenschlichen Bestrafung nicht deren Vorstellung von einem göttlichen Staat beugen! :dead:

Der Iran macht ebenfalls kein Geheimnis aus dem Bestreben, diesen Gottesstaat über den gesamten Nahen Osten auszuweiten. Nicht durch Überzeugung, sondern mit tödlicher Gewalt, und der Kopf dieses Bestrebens war Generalmajor Soleimani! Und deshalb war es richtig, diesen Mistkerl ins Nirwana zu blasen und ich hoffe, dass seine Nachfolger und derren Anhänger ihm folgen werden. Besser früher als später. Und keine Verdrehung irgendwelcher vorgeschobener Rechte taugen in meiner Wahrnehmung dazu, einen der größten Feinde der Menschenrechte zu schützen! Ansonsten taugen sie nichts! Nicht eines war auch nur im Ansatz dafür gedacht! Dieser Mann war kein Mensch. Er war nicht mal ein Tier denn die wollen nur überleben. Er war das personifizierte Böse! Dies sind seine Vorgesetzten heute noch! Machtgierige alte Männer, die ihren Machtanspruch durch geistig Rückständige und menschenverachtende Auslegung ihrer Religion zu begründen suchen. Gotteskrieger halt, wie sie in Europa zum Wohle des Volkes schon vor langer Zeit für immer entmachtet wurden.

Es kann uns in der Tag egal sein, was der vorgeschobene „Gottesstaat“ innerhalb seiner Grenzen mit dem eigenen Volk anstellt, solange es sich das gefallen lässt. Aber wenn dieser Gottesstaat wie bisher mit tödlicher Gewalt versucht, seine kranken und rückständigen Ideologien auf die Region oder im Falle des Erfolges gar darüber hinaus auszudehnen, dann ist die Tötung des Generals ganz sicher vom Recht, wie wir es auslegen, gedeckt und darüber hinaus als human anzusehen. Nur so bringt man jemanden endgültig zur Strecke, der sich nur seinem Gott verpflichtet fühlt und dafür über so viele Leichen geht wie nötig. In dem Fall waren Soleimanis Götter die Mullahs. Soleimani hat sich selbst entmenschlicht. Daheim wie in der Region.

Die Krise ist noch nicht verhall, da drohen die Mullahs bereits offen, dass künftig nicht nur US-Soldaten sondern die Soldaten aller Nationen im Nahen Osten gefährlich leben werden. Damit beanspruchen sie unverdrossen das Recht, ihren mörderischen Gottesstaat unverändert mit Gewalt im Nahen Osten gegen die Menschen, die ihn nicht wollen und sich selbst nicht erwehren können, auszuweiten.

Wer schützt diese Menschen davor? Du? Die vielen selbst ernannten Rechtsexperten im Forum oder die realen in der Welt? Das ich nicht lache! Oder gilt dieses Recht alternativ nur für jene Menschen, die dazu in der Lage sind, es für sich selbst durchzusetzen?

Ich denke schon, dass du es gut meinst, aber alle graue Theorie nutzt nichts, solange man die Realität ignoriert, und die wird von Menschen unterschiedlichster Einstellung gemacht und das Fundament nennt man persönliche Interessen. Alles andere beginnt gewöhnlich mit der Zeile. "Es war einmal in einem fernen Land ... " und endet mit: " Und wenn sie nicht gestorben sind..." Nur starben sie bisher alle!
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Re: Qassem Soleimani tot?

Beitrag von Cobra9 »

Papaloooo hat geschrieben:(15 Jan 2020, 15:51)

Hier geht es aber um einen gezielten Mord an einer einzigen Person und das mit drohnengestützter Kriegsführung, das ist mit dem 2. Weltkrieg nicht zu vergleichen.
Ohnehin ist das wie ein zündeln mit dem Feuer direkt neben einem Gastank.
Ohne Absprache, ohne Nachdenken.
Wo ist der Unterschied ob die eine Spitfire tötet oder eine Drohne :?: Jeweils drücken noch immer Menschen den Knopf. Es ist lediglich ein Waffensystem. Es war eine Tötung und keine Mord. Aber ja gezielt. Es wurde ein Kombattant einer gegnerischen Streitmacht ausgeschaltet, was in einem bewaffenten Konflikt legetim ist. Die USA waren mehrfach nachweisbar mit dem Iran in bewaffente Konflikte verwickelt und es gab niemals nachweisbar einen Vertrag über Waffenstillstand oder ähnliches. Aber kann falsch liegen. Dann bitte mir zeigen wann die USA mit den Iran ein Abkommen getroffen haben.

Was hier auch niemand sieht ist das der Irak seinen Verpflichtungen auch absolut nicht nachkommt. Weshalb es auch zu solchen Aktionen wie im Irak kommt. Es ist deshalb auch viel erlaubt. Natürlich nicht alles, weshalb Kriegsrecht und Genfer Konventionen scharfe Grenzen ziehen. Aber möglich ist viel, was unter das Selbstverteidigungsrecht fällt. Zum Beispiel erlaubt es grenzübergreifende Operationen in Pakistan , wenn zweierlei feststeht: dass (a) von dort aus Angriffe gegen Afghanistan oder die USA geplant/ausgeführt werden und (b) Pakistan diese Angriffe nicht verhindern will oder kann.

Weil sich viele immer gerne auch auf das Strafrecht beziehen. Es ist nicht wirlich relevant und vor allem nicht durchsetzbar.
Das StGB oder der US Penal Code setzen Gerichtsbarkeit voraus. Also eineneinen Souverän als Ordnungsmacht, eine Polizei, die den Verdächtigen fängt, ein Gericht, das regelgerecht urteilt. Leider gibt es die in Pakistan , Irak oder im Jemen nicht wirklich oder man will gar nicht seinen Verpflichtungen nachkommen. Dort kann blöde gesprochen kein US-Marshall den Missetäter greifen und ihn nach Carson City vors Gericht bringen. Bei den Vereinten Nationen gibt es bislang keine Bestrebungen, einen gesonderten Vertrag zur halb- oder vollautonomen Kriegsführung zu entwerfen. Nur dadurch könnten Entwicklung und Einsatz von Drohnen reglementiert werden. Oder die Rechtsgrundlagen anzupassen usw.

Eines möchte Ich mal grundsätzlich anmerken. Die USA und der Iran stehen erkennbar seit längerer Zeit in einem bewaffneten Konflikt und Mir ist nichts bekannt was das ändern sollte. Damit ändert sich der gesamte terminologische und juristische Bezugsrahmen. Dadurch ist nämlich klar, dass in einem bewaffenten Konflikt man gegen Feinde kämpft. Dann ist auch klar, dass man gegebenenfalls in feindlichen Kampfhandlungen tötet. Es gilt nicht das Strafgesetzbuch , sondern dann sind wir im Rahmen des Kriegsvölkerrechtes usw.

Gleiches gilt für das Gejaule des Irak als Israel angegriffen hat. Erstens mal sind der Irak und Israel nie offiziell in einen Vertrag getreten der einen Frieden vereinbart. Zweitens hat der Irak mehrfach seine Aufgaben vernachlässigt das von seinem Gebiet aus keine anderen Staaten usw. angegriffen werden dürften. Zumal noch von Streitkräften des Irak. Wenn Israel wollte oder die USA usw. könnte man das sogar als Kreigsgrund werten. Also mal den Ball flachhalten.


Absprache ist nicht erforderlich bei solchen Einsätzen. Glaubst Du wenn das KSK loszieht wird jedesmal die komplette NATO informiert ? Oh Ich glaube schon das die USA nachgedacht haben. Die Auswahl der Ziele belegt das. In der Nacht wurden hochrangige Ziele getötet und in einer anderen Operation gabs Verhaftungen, berichtet habe ich weiter vorne im Thema.
Zuletzt geändert von Cobra9 am Do 16. Jan 2020, 11:32, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Qassem Soleimani tot?

Beitrag von DarkLightbringer »

Sowohl Drohnen wie auch Spitfires sind Luftfahrzeuge.
Aus heutiger Sicht mögen Spitfires irgendwie romantischer sein, zeitgenössisch war die Betrachtung aber wohl eine andere.
Segelschiffe setzt man auch nicht mehr ein - hat das nicht sogar mal Obama so erläutert?
;)
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Re: Qassem Soleimani tot?

Beitrag von Cobra9 »

Achja übrigens warum Ich gewzeifelt habe an der Behauptung des Herr Mahdi zeigt sich deutlich. Wer vermittelt wieder wenn es brennt. Sieht so als als würden die USA nun mal wieder Katar schicken. Nichts neues, nicht falsch.

https://www.aljazeera.com/news/2020/01/ ... 26722.html
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Re: Qassem Soleimani tot?

Beitrag von Papaloooo »

Cobra9 hat geschrieben:(16 Jan 2020, 11:18)

Wo ist der Unterschied ob die eine Spitfire tötet oder eine Drohne :?: Jeweils drücken noch immer Menschen den Knopf. Es ist lediglich ein Waffensystem. Es war eine Tötung und keine Mord. Aber ja gezielt. Es wurde ein Kombattant einer gegnerischen Streitmacht ausgeschaltet, was in einem bewaffenten Konflikt legetim ist. Die USA waren mehrfach nachweisbar mit dem Iran in bewaffente Konflikte verwickelt und es gab niemals nachweisbar einen Vertrag über Waffenstillstand oder ähnliches. Aber kann falsch liegen. Dann bitte mir zeigen wann die USA mit den Iran ein Abkommen getroffen haben.

Absprache ist nicht erforderlich bei solchen Einsätzen. Glaubst Du wenn das KSK loszieht wird jedesmal die komplette NATO informiert ? Oh Ich glaube schon das die USA nachgedacht haben. Die Auswahl der Ziele belegt das. In der Nacht wurden hochrangige Ziele getötet und in einer anderen Operation gabs Verhaftungen, berichtet habe ich weiter vorne im Thema.
Von einer Tötung spricht man dann, denn die Person mit ihrem Tod im Vorfeld einverstanden war.
Beispiel: Ein Arzt verabreicht einem unheilbar kranken Patienten ein tötliches Medikament auf dessen Wunsch.
Alles andere ist Mord, wenn man es auch nicht gerne so bezeichnen mag.
Hier ging es um einen Auftragsmord um andere Morde zu rächen oder weitern vorzubeugen.
Ob die Reaktionen im Iran nicht sogar noch zu vermehrten tötlichen Konflikten führen, bleibt abzuwarten.
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Re: Qassem Soleimani tot?

Beitrag von Cobra9 »

Papaloooo hat geschrieben:(16 Jan 2020, 10:02)

Mali ist vor allem für Frankreich von größten strategischen Wert.
Das dortige uranvorkommen brauch Frankreich für seine vielen Kernkraftwerke.
Marli, eine ehemalige französische Kolonie wird auch heute immer noch von Frankreich ausgebeutet.
Und das lassen sich dort eben nicht alle Menschen gefallen und kämpfen gegen diese Dominanz aus Europa.
Sollte man nun wirklich Frankreich dagegen unterstützen, oder sollte man nicht die Bodenschätze den Menschen dort überlassen?
Wenn sich Frankreich mal an Deutschland ein Beispiel nehmen würde, oder besser noch an Schweden, und sich mal von dieser Kernkraft verabschieden, dann wäre auch diese Abhängigkeit von afrikanischen Bodenschätzen gebrochen.
Es ist wie so oft: man vermittelt beim militärischem Interagieren politische oder humanitäre Ziele, und kehrt dabei die eigentlich vorgelagerten wirtschaftlichen Interessen unter den Teppich!
Das ist mal größtenteils falsch das es unbdingt gegen Frankreich usw. geht. Die Hauptgruppen nenn Ich gerne mal kurz wo aktiv sind in Mali.

Ansar Dine nennen sich Verteidiger des Islam- . Die "Verteidiger des Islam" fordern Autonomie für den Norden und die Umsetzung des islamischen Rechts der Scharia

Al Kaida im islamischen Magrehb kurz AQMI- Terroisten mit dem Ziel für Chaos zu sorgen

Bewegung für Einheit und Dschihad in Westafrika oder kurz MUJAO- Ableger obiger Gruppe die eine eigene Region wollen

Nationale Bewegung für die Befreiung von Azawad - Autonomie und Recht der Tuareg auf Selbstbestimmung



Also sorry von wegen es geht vor allem gegen die Dominanz aus Europa ist falsch. Eher möchte jeder seine eigene Zone alleine und primär alle gegen die Regierung

Lies selbst

Terror- und Rebellengruppen begehren in Mali seit vielen Jahren gegen die Regierung auf. Trotz mehrerer Friedensabkommen bleiben gewaltsame Auseinandersetzungen und Anschläge traurige Realität. Die Vereinten Nationen versuchen, im Rahmen der MINUSA-Mission den Frieden in Mali zu sichern. Doch fehlende Reformbereitschaft der Regierung sowie Perspektivlosigkeit der Bevölkerung erschweren die Stabilisierung des Landes.

https://frieden-sichern.dgvn.de/konflik ... nkte/mali/
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Re: Qassem Soleimani tot?

Beitrag von Cobra9 »

Falsch mein Bester. Tötung steht für sehr viele Begriffe, ist aber nicht de facto mit Mord gleichzusetzen einfach. Du kannst einen Menschen auch töten ohne einen Mord zu begehen. Beispiel dafür sind Tötungsdelikte, die kein Mord sind, wie versehentliche oder fahrlässige Handlung mit Todesfolge, nach manchen Rechtsordnungen auch vorsätzliche Tötungen, bei denen der Tatbestand des Mordes nicht erfüllt ist. Soll Ich weitermachen ?

Bitte gerne

Papaloooo hat geschrieben:(16 Jan 2020, 11:39)

Von einer Tötung spricht man dann, denn die Person mit ihrem Tod im Vorfeld einverstanden war.
Beispiel: Ein Arzt verabreicht einem unheilbar kranken Patienten ein tötliches Medikament auf dessen Wunsch.
Alles andere ist Mord, wenn man es auch nicht gerne so bezeichnen mag.
Hier ging es um einen Auftragsmord um andere Morde zu rächen oder weitern vorzubeugen.
Ob die Reaktionen im Iran nicht sogar noch zu vermehrten tötlichen Konflikten führen, bleibt abzuwarten.

Ach der Iran das arme Opfer das keines ist. Die Taten des Iran führten zur Reaktion. Ergo selbst verschuldet. Sollte der Iran reagieren und es übertreiben wird es tatsächlich wieder Reaktionen geben.
Aktion --- Reaktion



Tötung

Tötung steht für:

Tötungsdelikt als Überbegriff
Fahrlässige Tötung
Gezielte Tötung
Tötung eines Gefangenen, siehe Hinrichtung
Kindstötung
Kinder-Euthanasie

Selbsttötung, siehe Suizid
Tötung auf Verlangen
Tötung unwerten Lebens
Tötung von Nutztieren, siehe Schlachtung
Tötung von Wild, jägersprachlich Erlegen oder zur Strecke bringen

https://de.wikipedia.org/wiki/T%C3%B6tung


Also Ich glaube kaum das ein Mensch der hingerichtet werden soll in der Regel einverstanden ist. Oder jemand der bei einem Tötungsdelikt das Leben verlor. Generell würde Ich wagen zu behaupten wer nicht freiwillg getötet wird hat was gegen seine Tötung.


Ich behaupte nicht das alle Tötungen gerechtfertigt von Soldaten oder staatlichen Kräften. Es gibt mit Sicherheit auch Morde. Streite Ich nicht ab. Aber aus einer Tötung in einem bewaffneten Konflikt einen Mord machen zu wollen geht zu weit und zu pauschal. Kann sein das Ich den iranischen General falsch bewerte, also den Fall. Aber sorry für Mich war die Tötung gerechtfertigt und warum habe Ich mehrfach erklärt.

Ich bin auch der Letzte wo nicht sagt es müssten endlich mal Regeln aufgestellt werden neu und generell, angepasst an die Lage heute. Passiert aber nicht.
Zuletzt geändert von Cobra9 am Do 16. Jan 2020, 12:06, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Qassem Soleimani tot?

Beitrag von Papaloooo »

Cobra9 hat geschrieben:(16 Jan 2020, 11:44)

Das ist mal größtenteils falsch das es unbdingt gegen Frankreich usw. geht. Die Hauptgruppen nenn Ich gerne mal kurz wo aktiv sind in Mali.

Ansar Dine nennen sich Verteidiger des Islam- . Die "Verteidiger des Islam" fordern Autonomie für den Norden und die Umsetzung des islamischen Rechts der Scharia

Al Kaida im islamischen Magrehb kurz AQMI- Terroisten mit dem Ziel für Chaos zu sorgen

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Also sorry von wegen es geht vor allem gegen die Dominanz aus Europa ist falsch. Eher möchte jeder seine eigene Zone alleine und primär alle gegen die Regierung

Lies selbst

Terror- und Rebellengruppen begehren in Mali seit vielen Jahren gegen die Regierung auf. Trotz mehrerer Friedensabkommen bleiben gewaltsame Auseinandersetzungen und Anschläge traurige Realität. Die Vereinten Nationen versuchen, im Rahmen der MINUSA-Mission den Frieden in Mali zu sichern. Doch fehlende Reformbereitschaft der Regierung sowie Perspektivlosigkeit der Bevölkerung erschweren die Stabilisierung des Landes.

https://frieden-sichern.dgvn.de/konflik ... nkte/mali/
Das lässt sich nicht von der Hand weißen,
ja, da gibt es viel religiösen Fanatismus.
Aber dem zugrunde liegt oft die fehlenden Perspektiven der Menschen dort, und die kann man ihnen meiner bescheidenen Meinung nach militärisch nicht geben.
Glaubst du nicht, dass es auch heute noch einiges an Ungerechtigkeit im Handel zwischen Nationen gibt?
Das ist wohl eines der Hauptübel auf dieser Welt.
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Re: Qassem Soleimani tot?

Beitrag von DarkLightbringer »

Papaloooo hat geschrieben:(16 Jan 2020, 10:02)

Mali ist vor allem für Frankreich von größten strategischen Wert.
Das dortige uranvorkommen brauch Frankreich für seine vielen Kernkraftwerke.
Marli, eine ehemalige französische Kolonie wird auch heute immer noch von Frankreich ausgebeutet.
Und das lassen sich dort eben nicht alle Menschen gefallen und kämpfen gegen diese Dominanz aus Europa.
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Wenn sich Frankreich mal an Deutschland ein Beispiel nehmen würde, oder besser noch an Schweden, und sich mal von dieser Kernkraft verabschieden, dann wäre auch diese Abhängigkeit von afrikanischen Bodenschätzen gebrochen.
Es ist wie so oft: man vermittelt beim militärischem Interagieren politische oder humanitäre Ziele, und kehrt dabei die eigentlich vorgelagerten wirtschaftlichen Interessen unter den Teppich!
Es gibt definitiv so einige Probleme in der Sahelzone bzw. im subsaharischen Raum, darunter die Wanderungsbewegungen von Terroristen, Schmugglern und Flüchtenden.

Die Dinge sich selbst zu überlassen trägt ja gerade entscheidend dazu bei, sich einem "Ring of Chaos" gegenüber zu sehen, der sich um Europa herum legt.
Romantisierungen helfen da nicht wirklich weiter. Der Verzicht auf Engagement bedeutet nichts anderes als das die Außenpolitik zur Innenpolitik wird. Soll heißen, die Probleme kommen näher.
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Re: Qassem Soleimani tot?

Beitrag von Cobra9 »

Papaloooo hat geschrieben:(16 Jan 2020, 11:53)

Das lässt sich nicht von der Hand weißen,
ja, da gibt es viel religiösen Fanatismus.
Aber dem zugrunde liegt oft die fehlenden Perspektiven der Menschen dort, und die kann man ihnen meiner bescheidenen Meinung nach militärisch nicht geben.
Glaubst du nicht, dass es auch heute noch einiges an Ungerechtigkeit im Handel zwischen Nationen gibt?
Das ist wohl eines der Hauptübel auf dieser Welt.
Du Ich bin der Erste wo zugibt das es eine sehr massive Ungleichheit bei der Verteilung des Wohlstand bzw. Reichtum gibt. Was zu vielen Problemen führt oder noch führen wird. Darunter natürlich stärkt das auch Fanatismus oder Extemismus. Ganz unzweifelhaft. Viele Menschen lassen sich auch durch missbrauchte Religön ködern. Würde man den Lebenstandard, Bildungslevel und Perpektiven verbessern würde das enorm helfen global. Stell Ich gar nicht in Frage. Man müsste soweit kommen den Level anzugleichen zuminest teilweise.

Nur böse gesagt wer will das wirklich :?: Siehe mal den Irak. Die dortige Regierung hatte wirklich viel Geld zu Verfügung und es nicht geschafft etwas aufzubauen. Wie soll das dann eine Regierung in Afrika schaffen. Korupption, Filz, Lobbywirtschaft und so viel mehr sind Probleme mit echter Schlagkraft. Aber glaubst Du den es juckt ein deutschtes, russisches, US Unternehmen oder irgendwie wenn was da passiert solange das Geschäft funktioniert.

Nein tut es nicht. Wenn diese Grünen Aktivisten mal hinschauen würden wo ein Großteil der Rohstoffe herkommt für EU Autos bsp. und wie die Bedingungen für die Arbeiter sind würde man umdenken eventuell. Ja Wir brauchen einen Wandel. Aber nicht nur bei der Umwelt :(

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Re: Qassem Soleimani tot?

Beitrag von DarkLightbringer »

Da hat die Lordkanzlerin Merkel nicht ganz Unrecht, wenn sie Entwicklung zum Sicherheitsthema dazu rechnet.

Das gilt allerdings auch umgekehrt, Entwicklung ist ohne Sicherheit nur sehr bedingt machbar, wenn überhaupt.

Beispiel für eine zivile Mission ist EUCAP, Beispiel für eine militärische Mission ist AMISOM.
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Re: Qassem Soleimani tot?

Beitrag von Bobo »

Papaloooo hat geschrieben:(16 Jan 2020, 11:53)

Das lässt sich nicht von der Hand weißen,
ja, da gibt es viel religiösen Fanatismus.
Aber dem zugrunde liegt oft die fehlenden Perspektiven der Menschen dort, und die kann man ihnen meiner bescheidenen Meinung nach militärisch nicht geben.
Glaubst du nicht, dass es auch heute noch einiges an Ungerechtigkeit im Handel zwischen Nationen gibt?
Das ist wohl eines der Hauptübel auf dieser Welt.
Oh! Da hat man grad keine bessere Idee und gibt sich aufgrund fehlender Perspektiven dem religiösen Fanatismus hin? Man,man,man. Hoffentlich langweilen sich die Weltmächte nie übermäßig.
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Re: Qassem Soleimani tot?

Beitrag von DarkLightbringer »

Papaloooo hat geschrieben:(16 Jan 2020, 11:39)

Von einer Tötung spricht man dann, denn die Person mit ihrem Tod im Vorfeld einverstanden war.
Beispiel: Ein Arzt verabreicht einem unheilbar kranken Patienten ein tötliches Medikament auf dessen Wunsch.
Alles andere ist Mord, wenn man es auch nicht gerne so bezeichnen mag.
Hier ging es um einen Auftragsmord um andere Morde zu rächen oder weitern vorzubeugen.
Ob die Reaktionen im Iran nicht sogar noch zu vermehrten tötlichen Konflikten führen, bleibt abzuwarten.
Als Mordmerkmal wird ein "niederer Beweggrund" - wie z. B. Lust oder Habgier - angesehen, nicht jedoch einfach alles, was irgendwie eine Todesfolge aufweist.

Selbstverteidigung in einem bewaffneten Konflikt ist grundsätzlich kein Mord, gleichwohl für die beteiligten Parteien ein Risiko für Leib und Leben besteht.
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Re: Qassem Soleimani tot?

Beitrag von Kohlhaas »

Bobo hat geschrieben:(16 Jan 2020, 11:02)

Lieber Kohlhaas,

es ist dein verbrieftes Recht, Vorgänge anders zu beurteilen. Aber das ändert nichts an den Worten in den Gutachten. Ich erkenne darin keine Freizeichnungsklausel und auch keine Hintertür. Wenn du meinst, es wäre eine Art Religion, die jeder für sich deuten kann, dann muss ich das akzeptieren.

Fakt ist, Soleimani war ein General in einem Konflikt. Er kommandierte Einheiten, die in weiten Teilen der Welt als islamstische Terrorgruppen eingestuft sind und deren einziger Befehl es ist, vermeintliche Feinde iranischer Ideologien zu töten und Frieden, der nicht vom Iran kontrolliert und gestaltet ist, mit Tod und Gewalt zu verhindern. Daraus haben weder Soleimani noch die Mullahs vor Soleimanis Neutralisierung ein Geheimnis gemacht, und sie tun es auch jetzt nicht! Wie jeder, der nicht geistig zurückgeblieben ist weiß, schreiben die derzeitigen iranischen Ideologien den Menschenrecht verachtenden Gottesstaat vor. Der sagt: Ein kleines Beispiel: z. B. Der erste Genuss von Alkohol oder Musik sieht als Strafe die Auspeitschung vor, im Wiederholungsfall die Todesstrafe. Dieses Regime tötet alle Menschen, die sich nach einer unmenschlichen Bestrafung nicht deren Vorstellung von einem göttlichen Staat beugen! :dead:

Der Iran macht ebenfalls kein Geheimnis aus dem Bestreben, diesen Gottesstaat über den gesamten Nahen Osten auszuweiten. Nicht durch Überzeugung, sondern mit tödlicher Gewalt, und der Kopf dieses Bestrebens war Generalmajor Soleimani! Und deshalb war es richtig, diesen Mistkerl ins Nirwana zu blasen und ich hoffe, dass seine Nachfolger und derren Anhänger ihm folgen werden. Besser früher als später.
Du hast meine volle Zustimmung. Deshalb schrieb ich ausdrücklich, dass ich nicht Dich meinte ;)

Ich habe Dir nur in zwei Punkten widersprochen.

Erstens: Du hast geschrieben, dass das Gutachten für den Bundestag die Tötung Soleimanis NICHT als völkerrechtswidrig einstufen würde. Das sehe ich anders. Die Gutachter haben sehr wohl erklärt, dass die Aktion unrechtmäßig gewesen sei. Ich teile ihre Auffassung ausdrücklich NICHT! Ich bin der Ansicht, dass zwischen den USA und dem Iran schon seit Jahren ein unerklärter Krieg läuft. Soleimani abzuknallen war meiner bescheidenen Meinung nach kein Mord, sondern eine völlig legitime Kriegshandlung. Die hat sogar endlich mal den Richtigen getroffen, und nicht immer nur die kleinen Befehlsempfänger.

Zweitens: Du hast geschrieben, dass es letztlich egal sei, wie das rechtlich zu bewerten ist. Auch hier bin ich anderer Meinung. Ich stelle nämlich fest, dass zum Beispiel hier in unserer Diskussion eine ganze Reihe von Menschen (und wieder meine ich ausdrücklich nicht DICH!) keine Ahnung über die rechtlichen Hintergründe haben, hier aber über angeblichen "Mord" rumheulen. Da machen die Leute meinem Eindruck von ihrer Ahnungslosigkeit Gebrauch, um ihren undifferenziertem Antiamerikanismus und/oder ihre antidemokratischen Grundhaltung auszuleben. Gegen Ahnungslosigkeit hilft nur Bildung! Man sollte sich erstmal über das Thema schlau machen, ehe man jemandem Mord unterstellt.

Zur Sicherheit nochmal: Dich habe ich nicht gemeint.
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Re: Qassem Soleimani tot?

Beitrag von DarkLightbringer »

Die Argumentation des Völkerrechtlers Prof. Talmon halte ich auch für sehr viel schlüssiger als andere Mutmaßungen.

1. Gibt es überhaupt einen bewaffneten Konflikt?
Unbedingt.
Auch rein formal gesehen ist es doch so, dass das US-Verteidigungsministerium vorab eine ausführliche Presse-Erklärung herausgab, welche die Angriffe (!) auf amerikanische Einheiten seit November 2019 benennt.
Die Verteidigungssituation ist somit geltend gemacht.

2. Sind angreifende Milizen Kombattanten?
Natürlich.

3. War General Soleimani Kombattant?
Ohne Frage.

4. Ist ein Luftangriff auf gegnerische Kombattanten legitim?
Sofern es in einem Verhältnis zum militärischen Zweck steht, sicher.
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Re: Qassem Soleimani tot?

Beitrag von Kohlhaas »

DarkLightbringer hat geschrieben:(16 Jan 2020, 13:31)

Die Argumentation des Völkerrechtlers Prof. Talmon halte ich auch für sehr viel schlüssiger als andere Mutmaßungen.

1. Gibt es überhaupt einen bewaffneten Konflikt?
Unbedingt.
Auch rein formal gesehen ist es doch so, dass das US-Verteidigungsministerium vorab eine ausführliche Presse-Erklärung herausgab, welche die Angriffe (!) auf amerikanische Einheiten seit November 2019 benennt.
Die Verteidigungssituation ist somit geltend gemacht.

2. Sind angreifende Milizen Kombattanten?
Natürlich.

3. War General Soleimani Kombattant?
Ohne Frage.

4. Ist ein Luftangriff auf gegnerische Kombattanten legitim?
Sofern es in einem Verhältnis zum militärischen Zweck steht, sicher.
Genauso sehe ich das auch. Der Wissenschaftliche Dienst des Bundestags hat für sein Gutachten aber ausschließlich die beiden Vorfälle untersucht, die man als "direkte" Konfrontation zwischen USA und Iran untersucht. Also den Angriff auf Soleimani und die anschließenden Raketenangriffe von iranischem Boden gegen Stellungen der US-Truppen.

Mir ist nicht ganz klar, warum sie das so eingeengt haben. Hängt möglicherweise damit zusammen, dass die zugrunde liegende internationalen Rechtsnormen ursprünglich nur auf Konflikte zwischen Staaten angewendet wurden. Die Haager Landkriegsordnung wurde immerhin schon im Jahr 1899 beschlossen. Da gab es so Phänomene wie "irreguläre" oder asymmetrische Kriegführung noch nicht. Es mag auch damit zusammenhängen, dass die Haltung der USA, in einen weltweiten "Krieg gegen den Terror" verstrickt zu sein, als zu weitreichend und zu undifferenziert aufgefasst wurde. In der Tat könnten die USA mit dieser Auffassung jegliche Militäraktion als Kriegshandlung darstellen. Das geht auch in meinen Augen zu weit.

Ungeachtet dessen bin ich aber der Ansicht, dass es keinen Zweifel an einem seit Jahren bestehenden bewaffneten Konflikt zwischen USA und Iran geben kann.
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Re: Qassem Soleimani tot?

Beitrag von Bobo »

Kohlhaas hat geschrieben:(16 Jan 2020, 13:15)

Du hast meine volle Zustimmung. Deshalb schrieb ich ausdrücklich, dass ich nicht Dich meinte ;)

Ich habe Dir nur in zwei Punkten widersprochen.

Erstens: Du hast geschrieben, dass das Gutachten für den Bundestag die Tötung Soleimanis NICHT als völkerrechtswidrig einstufen würde. Das sehe ich anders. Die Gutachter haben sehr wohl erklärt, dass die Aktion unrechtmäßig gewesen sei. Ich teile ihre Auffassung ausdrücklich NICHT! Ich bin der Ansicht, dass zwischen den USA und dem Iran schon seit Jahren ein unerklärter Krieg läuft. Soleimani abzuknallen war meiner bescheidenen Meinung nach kein Mord, sondern eine völlig legitime Kriegshandlung. Die hat sogar endlich mal den Richtigen getroffen, und nicht immer nur die kleinen Befehlsempfänger.

Zweitens: Du hast geschrieben, dass es letztlich egal sei, wie das rechtlich zu bewerten ist. Auch hier bin ich anderer Meinung. Ich stelle nämlich fest, dass zum Beispiel hier in unserer Diskussion eine ganze Reihe von Menschen (und wieder meine ich ausdrücklich nicht DICH!) keine Ahnung über die rechtlichen Hintergründe haben, hier aber über angeblichen "Mord" rumheulen. Da machen die Leute meinem Eindruck von ihrer Ahnungslosigkeit Gebrauch, um ihren undifferenziertem Antiamerikanismus und/oder ihre antidemokratischen Grundhaltung auszuleben. Gegen Ahnungslosigkeit hilft nur Bildung! Man sollte sich erstmal über das Thema schlau machen, ehe man jemandem Mord unterstellt.

Zur Sicherheit nochmal: Dich habe ich nicht gemeint.
Alles Gut! Ich hatte dich schon beim ersten Mal verstanden. Bei manch einem User kommt man iim Angesicht absurdester Behauptungen nicht um die Frage herum, ob die in einer Welt aus Scheiße leben, und uns unsere so sehr neiden, dass ihr Neid keine Grenzen kennt. Unsere Welt muss einfach schlecht und kriminell sein. Freiheit und Wohlstand gibt es gar nicht, schon gar keine eigene Meinung. Alternativ hat man es mit Anhängern der im Mittelpunkt stehenden Personen zu tun.
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DarkLightbringer
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Re: Qassem Soleimani tot?

Beitrag von DarkLightbringer »

Kohlhaas hat geschrieben:(16 Jan 2020, 14:59)

Genauso sehe ich das auch. Der Wissenschaftliche Dienst des Bundestags hat für sein Gutachten aber ausschließlich die beiden Vorfälle untersucht, die man als "direkte" Konfrontation zwischen USA und Iran untersucht. Also den Angriff auf Soleimani und die anschließenden Raketenangriffe von iranischem Boden gegen Stellungen der US-Truppen.

Mir ist nicht ganz klar, warum sie das so eingeengt haben. Hängt möglicherweise damit zusammen, dass die zugrunde liegende internationalen Rechtsnormen ursprünglich nur auf Konflikte zwischen Staaten angewendet wurden. Die Haager Landkriegsordnung wurde immerhin schon im Jahr 1899 beschlossen. Da gab es so Phänomene wie "irreguläre" oder asymmetrische Kriegführung noch nicht. Es mag auch damit zusammenhängen, dass die Haltung der USA, in einen weltweiten "Krieg gegen den Terror" verstrickt zu sein, als zu weitreichend und zu undifferenziert aufgefasst wurde. In der Tat könnten die USA mit dieser Auffassung jegliche Militäraktion als Kriegshandlung darstellen. Das geht auch in meinen Augen zu weit.

Ungeachtet dessen bin ich aber der Ansicht, dass es keinen Zweifel an einem seit Jahren bestehenden bewaffneten Konflikt zwischen USA und Iran geben kann.
Das Gutachten ist von der Linkspartei beauftragt worden, vielleicht erklärt das eine Verengung der Fragestellung.
Der wissenschaftliche Service liefert quasi juristische Argumente zur Hand, stellt aber keine Rechtsprechung dar.

Die Völkerrechtler mögen sich darum prügeln, was die richtige Ansicht ist, aber es kann doch wohl nicht sein, dass eine Terror-Miliz irgendwo herumspringt, Angriffe durchführt und dann nicht abwehrbar sein soll. Selbst wenn diese Miliz isoliert wäre - was Hisbollah & Quds freilich nicht sind - kann es doch keine Privilegien zur Kriegsführung oder Terrorisierung geben.

So weit mir bekannt, gilt gem. Römischem Statut die Entsendung bewaffneter Banden, vorausgesetzt, der Umfang ist relevant, sogar als Aggressionsverbrechen.
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Re: Qassem Soleimani tot?

Beitrag von Papaloooo »

Okay mal so gefragt:
Würden die Menschen aus dem Iran den Drohnenangriff auf Solemani durch die USA als eine Tötung oder einen Mord bezeichnen?
Würden sie den Racheakt an amerikanischen Zivilisten als eine Tötung oder einen Mord bezeichnen?
Die Bezeichnung Tötung oder Mord liegt doch vor allem daran, wie nahe wir dem jeweiligen Volk emotional stehen, und wie fern wir den jeweilig anderen Volk stehen.

Fernab von einer moralischen Verurteilung dieser Tat ist das ja wohl eine Tatsache, oder?

Wollen wir mal hoffen, dass die Rechnungen der USA aufging, und dass dieser Drohnenangriff wirklich zu einer Entspannung führt. Nur habe ich diesbezüglich ernsthafte Zweifel.

Seit Jahrzehnten kämpft die USA indem sie mal den Irak gegen den Iran unterstützt, und dann gegen den Irak kämpft, und dann auf dem Irak iranische Menschen erschießt. hier und da mal alles kurz und klein schlägt, und ein Land in einem Machtvakuum zurücklässt, welches letztendlich von Islamisten aufgefüllt wurde. So hat man sich in einen Konflikt begeben, indem man sich immer noch mehr verheddert hat. Mag ja sein, dass das im Augenblick der einzige Ausweg war, aber auch nur deswegen, weil zuvor die Weichen so gestellt wurden.

Dass das nun zu einer Befriedung in der Region führt, wird ja wohl niemand ernsthaft annehmen.

Man kann ja sagen die diplomatischen Mittel waren erschöpft, aber wie groß waren denn die diplomatischen Mittel der USA beim zweiten Golfkrieg wegen angeblicher Chemiewaffen, die dort niemals gefunden wurden?

Die Spirale der Gewalt dreht sich, und basiert auf einem gegenseitigen Hass, der mit jeder weiteren militärischen Aktion noch genährt wird.
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Re: Qassem Soleimani tot?

Beitrag von Kohlhaas »

Papaloooo hat geschrieben:(17 Jan 2020, 15:20)

Okay mal so gefragt:
Würden die Menschen aus dem Iran den Drohnenangriff auf Solemani durch die USA als eine Tötung oder einen Mord bezeichnen?
Würden sie den Racheakt an amerikanischen Zivilisten als eine Tötung oder einen Mord bezeichnen?
Die Bezeichnung Tötung oder Mord liegt doch vor allem daran, wie nahe wir dem jeweiligen Volk emotional stehen, und wie fern wir den jeweilig anderen Volk stehen.

Fernab von einer moralischen Verurteilung dieser Tat ist das ja wohl eine Tatsache, oder?
Der Begriff "Mord" ist nicht nur in unserer Gesellschaft eindeutig definiert. Persönliche Sympathien haben damit nichts zu tun. Es ist juristisch eindeutig überprüfbar, ob es sich bei einer Tat um Mord handelt oder zum Beispiel um eine Kriegshandlung.
Man kann ja sagen die diplomatischen Mittel waren erschöpft, aber wie groß waren denn die diplomatischen Mittel der USA beim zweiten Golfkrieg wegen angeblicher Chemiewaffen, die dort niemals gefunden wurden?
Es ist mittlerweile ein beliebtes Stilmittel, den Zweiten Golfkrieg nur auf die angeblichen Chemiewaffen zurückzuführen. Dabei hat der Krieg gar nicht mit dem Einmarsch der US-Truppen begonnen. Er begann mit der Besetzung Kuweits durch irakische Soldaten. Daneben hat Hussein angefangen, Israel mit Raketen zu beschießen. Zudem war es damals durchaus nicht unwahrscheinlich, dass der Irak Chemiewaffen hatte. Immerhin sind solche Waffen schon gegen die Kurden im eigenen Land eingesetzt worden.
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Re: Qassem Soleimani tot?

Beitrag von Papaloooo »

Kohlhaas hat geschrieben:(17 Jan 2020, 15:40)

Der Begriff "Mord" ist nicht nur in unserer Gesellschaft eindeutig definiert. Persönliche Sympathien haben damit nichts zu tun. Es ist juristisch eindeutig überprüfbar, ob es sich bei einer Tat um Mord handelt oder zum Beispiel um eine Kriegshandlung.


Es ist mittlerweile ein beliebtes Stilmittel, den Zweiten Golfkrieg nur auf die angeblichen Chemiewaffen zurückzuführen. Dabei hat der Krieg gar nicht mit dem Einmarsch der US-Truppen begonnen. Er begann mit der Besetzung Kuweits durch irakische Soldaten. Daneben hat Hussein angefangen, Israel mit Raketen zu beschießen. Zudem war es damals durchaus nicht unwahrscheinlich, dass der Irak Chemiewaffen hatte. Immerhin sind solche Waffen schon gegen die Kurden im eigenen Land eingesetzt worden.
Das ist nicht richtig, beim zweiten Golfkrieg war Kuwait schon längst wieder aus den Händen vom Irak befreit.
Und die Möglichkeit, dass ein Land Chemiewaffen besitzt rechtfertigt keinen Krieg.

Zur Eingangsfrage nochmals meine Gegenfrage: glaubst Du, die Menschen im Iran sehen das genau so?
Ich wiederhole: nicht als Rechtfertigung für das Mullah-Regime gemeint. Sondern nur als Bitte, sich mal nach in die Sichtweise der Menschen dort hineinzuversetzen.
Denn die Menschen dort sind ja auch Menschen, wie Du und ich.
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Re: Qassem Soleimani tot?

Beitrag von Bobo »

Papaloooo hat geschrieben:(17 Jan 2020, 15:56)

Das ist nicht richtig, beim zweiten Golfkrieg war Kuwait schon längst wieder aus den Händen vom Irak befreit.
Und die Möglichkeit, dass ein Land Chemiewaffen besitzt rechtfertigt keinen Krieg.

Zur Eingangsfrage nochmals meine Gegenfrage: glaubst Du, die Menschen im Iran sehen das genau so?
Ich wiederhole: nicht als Rechtfertigung für das Mullah-Regime gemeint. Sondern nur als Bitte, sich mal nach in die Sichtweise der Menschen dort hineinzuversetzen.
Denn die Menschen dort sind ja auch Menschen, wie Du und ich.
Hältst du die Frage für relevant?
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Re: Qassem Soleimani tot?

Beitrag von Juan »

Cobra9 hat geschrieben:(16 Jan 2020, 11:18)

Wo ist der Unterschied ob die eine Spitfire tötet oder eine Drohne :?: Jeweils drücken noch immer Menschen den Knopf. Es ist lediglich ein Waffensystem. Es war eine Tötung und keine Mord. Aber ja gezielt. Es wurde ein Kombattant einer gegnerischen Streitmacht ausgeschaltet, was in einem bewaffenten Konflikt legetim ist. Die USA waren mehrfach nachweisbar mit dem Iran in bewaffente Konflikte verwickelt und es gab niemals nachweisbar einen Vertrag über Waffenstillstand oder ähnliches. Aber kann falsch liegen. Dann bitte mir zeigen wann die USA mit den Iran ein Abkommen getroffen haben.
Für den Iran wäre somit die Usa die gegnerische Streitmacht. Würde der Iran nun im Gegenzug einen Amigeneral oder gar Tramp selbst durch einen gezielten Drohnenangriff ausschalten, wäre das nach Ihrer Argumentation völlig legitim. Ja, warum nicht.
Die iranische Streitmacht würde das bestimmt tun, hätten sie a: die dazu nötige Ausrüstung und b: wäre da nicht die Befürchtung, einen 3. Weltkrieg heraufzubeschwören. Würde das trotzdem geschehen, hätte das Impeachmentverfahren gegen Donald keine Bedeutung mehr. :)
Was wir aber sicher erleben weden, sind gezielte Terroranschläge hier und dort in der westlichen Welt, undercover, damit sie nicht direkt mit dem Mullah-Regime in Verbindung gebracht werden können.
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Re: Qassem Soleimani tot?

Beitrag von Cobra9 »

Juan hat geschrieben:(17 Jan 2020, 17:01)

Für den Iran wäre somit die Usa die gegnerische Streitmacht. Würde der Iran nun im Gegenzug einen Amigeneral oder gar Tramp selbst durch einen gezielten Drohnenangriff ausschalten, wäre das nach Ihrer Argumentation völlig legitim. Ja, warum nicht.
Die iranische Streitmacht würde das bestimmt tun, hätten sie a: die dazu nötige Ausrüstung und b: wäre da nicht die Befürchtung, einen 3. Weltkrieg heraufzubeschwören. Würde das trotzdem geschehen, hätte das Impeachmentverfahren gegen Donald keine Bedeutung mehr. :)
Was wir aber sicher erleben weden, sind gezielte Terroranschläge hier und dort in der westlichen Welt, undercover, damit sie nicht direkt mit dem Mullah-Regime in Verbindung gebracht werden können.

Schön verallgemeinert und größtenteils falsch dadurch. Aber bitte wenn Du das so möchtest. Ich bin nicht dazu da alles von den letzten Seiten aufzuschlüsseln erneut und jeweils was geschrieben wurde.

Trump wäre im übrigen Zivilist. Der iranische General war Kombattant. Ach man weiß sehr genau welche Gruppen zum Iran gehören. Wenn der Iran es übertreibt bekommt Er eben erneut Feuer.


Ich würde dem Iran raten einen offiziellen Verzicht auf Atomwaffen zuzustimmen plus einem strengen internationalen Kontrollprogramm. Dem Gremium darf gerne China sowie Russland angehören. Um dem Iran zwei Parteien zu gewähren wo Er vertraut scheinbar.

Außerdem Rückzug vom internationalen Terrorismus und der Expansion. Eventuell würde das die Grundlage für eine positive Entwicklung legen.

Der andere Weg ist mit Konflikt verbunden
Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...

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Re: Qassem Soleimani tot?

Beitrag von Kohlhaas »

Papaloooo hat geschrieben:(17 Jan 2020, 15:56)

Das ist nicht richtig, beim zweiten Golfkrieg war Kuwait schon längst wieder aus den Händen vom Irak befreit.
„Längst befreit....“ Ja, klar. Du hast ja so recht! Das ist QUATSCH!

Hier mal in Kürze eine Zusammenfassung der Abläufe:

Der Irak hat Kuwait am 2. August 1990 angegriffen. Am 8. August verkündete Hussein die Anexion Kuwaits. Zwei Tage zuvor hatte der UN-Sicherheitsrat das Vorgehen Iraks für völkerrechtswidrig und ungültig erklärt und ein Ultimatum für den Abzug gesetzt (15. Januar 1991). Danach bildete sich die internationale Koalition, die gegen den Irak vorgehen wollte. Es begannen Truppenverlegungen in den Nahen Osten, außerdem umfangreiche diplomatische Verhandlungen.

Erst am 12. Januar 1991 fiel dann im US-Kongress der Beschluss, die Irakischen Truppen mit Gewalt aus Kuwait zu vertreiben. Zwei Tage später fällte der Irak den Beschluss, Krieg zu führen. Einen Tag nach Ablauf des Ultimatums (wie erwähnt: 15.01.1991) begannen Truppen der Koalition mit dem Luftkrieg gegen irakische Truppen. Dies war der Auftakt der Operation „Desert Storm“. Am 18. Januar 1991 schoss der Irak erstmals Raketen auf Israel, das gar nicht in den Konflikt verwickelt war.

Der Krieg wurde anfangs nur aus der Luft geführt. Am Boden begann er erst am 29. Januar 1991. Eröffnet wurde er vom Irak, der die saudi-arabische Grenzstadt Chafdschi angriff.

In dieser Schlacht um Chafdschi wurde Kuwait befreit. Die Schlacht dauerte von 29. Januar 1991 bis zum 1. Februar 1991.

Es folgten Verhandlugen, eine Waffenruhe und ein weiteres Ultimatum (Rückzug irakischer Truppen auf die Positionen vor dem Einmarsch) bis zum 23. Februar 1991. Als dieses Ultimatum ausgelaufen war, also am 24. Februar 1991, begann der Bodenangriff der US-Truppen.

Am 12. April trat dann ein Waffenstillstand in Kraft. Zu dem Zeitpunkt gab es praktisch keine irakische Armee mehr.

Kann man alles nachlesen, wenn man sich ein bisschen bemüht. Sogar bei Wikipedia steht das alles.

Also bring doch bitte den Anstand auf, Dich erstmal zu informieren, ehe Du die unsinnige Behauptung verbreitest, dass der Kuwait-Konflikt „längst gelöst“ gewesen sei, als die USA angriffen. Die Behauptung ist nämlich schlicht falsch.

Grund für den Zweiten Golfkrieg war die irakische Invasion in Kuwait. Es ist einfach eine Lüge, dass die USA irgendwelche Massenvernichtungswaffen „erfunden“ hätten, um dem Krieg beginnen zu können. Hussein hat diesen Krieg begonnen. Nicht die USA.



Und die Möglichkeit, dass ein Land Chemiewaffen besitzt rechtfertigt keinen Krieg.
Der Besitz von Chemiewaffen kann sehr wohl einen Krieg rechtfertigen. Besonders dann, wenn der "Besitzer" nachgewiesen hat, dass er bereit ist, solche Waffen hemmungslos einzusetzen. Hussein hat genau das gemacht. Er hat wahllos Menschen in seinem eigenen Land vergast. Was gewissenlose Massenmörder mit Gas so alles anrichten können, wissen wir doch nun wirklich aus unserer eigenen Geschichte. Wie kann es da erstaunen, dass zum Beispiel die Menschen in Israel höchst alarmiert waren bei dem Gedanken, dass Hussein Raketen auf sie schießt und vielleicht über Chemiewaffen verfügt????

Angesichts dessen wieder nur so zu tun, als hätte Hussein diese Waffen nur "besessen" (und das sei ja doch erstmal gar nicht schlimm.... :rolleyes: )a, kommt einer Geschichtsfälschung gleich. Er hat diese Waffen nicht nur besessen, er hat sie erbarmungslos eingesetzt. Gegen SEINE EIGENE BEVÖLKERUNG!
Zur Eingangsfrage nochmals meine Gegenfrage: glaubst Du, die Menschen im Iran sehen das genau so?
Ich wiederhole: nicht als Rechtfertigung für das Mullah-Regime gemeint. Sondern nur als Bitte, sich mal nach in die Sichtweise der Menschen dort hineinzuversetzen.
Denn die Menschen dort sind ja auch Menschen, wie Du und ich.
Bei allem Respekt: Ob Du das Handeln der irren Fanatiker in Teheran rechtfertigen WILLST oder nicht, ist irrelevant. Du TUST genau das! Ich gestehe Dir gern zu, dass Du das nicht willst. Du tust es aber!

Um Deine Frage zu beantworten: Mir ist es SCHEIßEGAL, wie die Fanatiker in Teheran ticken. Ich lehne es grundsätzlich und ohne jede Begründung ab, mich in einen Menschen "hineinzuversetzen", der es für legitim und sogar gottgegeben hält, die VERNICHTUNG !!! Israels zu fordern! Ja, diese Menschen sind auch Menschen. Das erkenne ich an. Tun DIE das auch??? Wenn diese Menschen irgendwann mal anerkennen, dass auch Juden Menschen sind, dann können wir weiter reden. Bis dahin hilft wohl leider nur Schießen.
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Re: Qassem Soleimani tot?

Beitrag von Bobo »

Juan hat geschrieben:[
Für den Iran wäre somit die Usa die gegnerische Streitmacht.
Für die iranische Führung ist die USA seit rund vierzig Jahren der Gegner. Das Dilemma. In der Zeit haben sich die USA weiterentwickelt und der Iran nicht. Die stürmen vierzig Jahre später immer noch diplomatische Einrichtungen und können laut eigenen Angaben eine Boeing nicht von einer Drohne unterscheiden.
Würde der Iran nun im Gegenzug einen Amigeneral oder gar Tramp selbst durch einen gezielten Drohnenangriff ausschalten, wäre das nach Ihrer Argumentation völlig legitim. Ja, warum nicht.
Zunächst mal gibt es "den Iran" nicht. Nimmt man diese feuchte Spinnerei aber an:

In der Realität traute sich die iranische Führung aus gutem Grund nicht einmal einen US-GI zu verletzen und servierte dem Volk ein Lügenmärchen aus Rachefantasien. Einen General? Schlag das den Mullahs vor. Die erkennen deinen Wahn und hängen dich am Kran. Was soll das also?
Die iranische Streitmacht würde das bestimmt tun, hätten sie a: die dazu nötige Ausrüstung und b: wäre da nicht die Befürchtung, einen 3. Weltkrieg heraufzubeschwören. Würde das trotzdem geschehen, hätte das Impeachmentverfahren gegen Donald keine Bedeutung mehr. :)
Die iranische Streitmacht, wenn du sie in deinen feuchten Träumen mal so nennen möchtest. überstünde keine Stadtteildemo, und der 3. Weltkrieg hat de facto bereits staatgefunden und nannte sich 1. Golfkrieg. Zumindest wenn man diesen an der Zahl beteiligter Nationen festmacht. Mach dich bitte mal von der absurden Fantasie frei, dass ein Waffengang USA - Iran in irgendeiner Weise einem Weltkrieg ähnelte. Ein paar Wochen Lärm und das, was du Streitmacht nennst, wäre mächtig im Arsch. Das wäre die Realität; deshalb vermieden die Mullahs es, auch nur einen GI zu gefährden oder gar ernsthaft zu verletzen.
Was wir aber sicher erleben weden, sind gezielte Terroranschläge hier und dort in der westlichen Welt, undercover, damit sie nicht direkt mit dem Mullah-Regime in Verbindung gebracht werden können.
Du verfügst dazu über Insider Wissen oder bist du nur ein hysterischer Naivling? Steck deine Bendeta - Fanfare lieber rasch wieder weg und preise deinen Gott, dass deine Fantasien noch nicht Wirklichkeit wurden. In dem Fall wäre es nämlich möglich, dass im Iran einige Lichte ausgehen. Wünscht du dir das? Wenn du Mullahfan bist, solltest du dir das lieber nicht wünschen.
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Re: Qassem Soleimani tot?

Beitrag von Orbiter1 »

Bobo hat geschrieben:(17 Jan 2020, 18:33)

Für die iranische Führung ist die USA seit rund vierzig Jahren der Gegner. Das Dilemma. In der Zeit haben sich die USA weiterentwickelt und der Iran nicht. Die stürmen vierzig Jahre später immer noch diplomatische Einrichtungen und können laut eigenen Angaben eine Boeing nicht von einer Drohne unterscheiden.
Geht's vielleicht noch überheblicher? Die US-Geheimdienste und die US-Luftwaffe sind selbst nach einer 5-stelligen Anzahl von Drohnenangriffen zu blöd militärische von zivilen Zielen zu unterscheiden. Dem Irrtum sind schon tausende von Zivilisten zum Opfer gefallen, zuletzt vor wenigen Tagen in Afghanistan. Selbstverständlich entschuldigen sie sich nicht dafür, von finanziellen Entschädigungen ganz zu schweigen. Im Gegenteil, der Lügenpräsident hat die Veröffentlichung von zivilen Opfern bei Drohnenangriffen durch die CIA verboten. Und das nennen sie Weiterentwicklung? Der moralische Abstieg der USA strebt nach immer tieferen Tiefs, und die Trump-Administration wird die auch problemlos erreichen.
Troh.Klaus
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Re: Qassem Soleimani tot?

Beitrag von Troh.Klaus »

Kohlhaas hat geschrieben:(17 Jan 2020, 17:56)
„Längst befreit....“ Ja, klar. Du hast ja so recht! Das ist QUATSCH!...
Selbstverständlich war die Besetzung Kuwaits der Auslöser für den Irakkrieg 1991, hat niemand bestritten. Die "weapons of mass destruction" waren der Auslöser für den Irakkrieg 2003 und zu diesem Zeitpunkt war Kuwait "längst befreit". Das war aus dem Zusammenhang auch ohne weiteres zu erkennen - trotz der falschen Begriffswahl "2. Golfkrieg" statt "2. Irakkrieg".
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