Mentalitätsunterschiede in Deutschland

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JJazzGold
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Re: Mentalitätsunterschiede zwischen Ost und West

Beitrag von JJazzGold »

Bartleby hat geschrieben:(10 Dec 2019, 16:14)

Volksparteien eher nicht, und selbst "grün" wäre theoretisch nicht auf so eine enge Klientel fixiert, wie die FDP das mit dem Abschied von den Freiburger Thesen und den Bange- und Möllemännern dann wurde.

Als ich jung (und FDP-Mitglied) war, kannte ich niemanden außerhalb des Parteikreises, der FDP gewählt hätte. Ab 2000, als ich längst kein Mitglied mehr war, arbeitete ich dann in einer Branche, die gefühlt 90 % (tatsächlich etwa 50) FDP-Wähler hat. Nicht meine Welt bzw. Mentalität :|
Nun, grob gerastert, behauptet die SPD nach wie vor die Vertreterin des Arbeiterklientes zu sein, die Grünen sind die Partei des antiliberalen Klima-(-angst)klientels, CDU und CSU sind die parteilichen Vertreter des konservativen Klientels, die FDP ist die Vertreterin des Fortschritts mit liberalen Vorzeichen, etc...
Dabei bieten sich selbstverständlich parteiliche Schnittstellen bezüglich zusätzlicher Aspekte, die je nach persönlicher Priorisierung des Wählers Favorisierung erfahren.

Als ich jung war, wählte ich SPD, heute bin ich FDP Mitglied, da diese von allen parteilichen Angeboten meiner Mentalität weitestgehend entspricht. :)
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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JJazzGold
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Re: Mentalitätsunterschiede zwischen Ost und West

Beitrag von JJazzGold »

Selina hat geschrieben:(10 Dec 2019, 16:24)

Wieso sind Sie sich so sicher, was eine Mehrheit will? Und mit dieser verwaschenen Formulierung "politische Ränder", mit der man Rechtsradikale in einen Topf wirft mit der Partei Die Linke, kann ich echt nichts anfangen. Zu allem anderen, was Sie über das Leben so schrieben, hab ich Ihnen ja durchaus zugestimmt. Obwohl ich auch bei diesen Alltagsbeschreibungen vorsichtig mit einer so genannten "Mehrheit" wäre. Es gibt mittlerweile so viele Familien-Modelle und so viele verschiedene Lebensentwürfe, da ist Ihrer nur einer davon. Und meiner auch. Beispiel: Da sagt einer immerzu, dass er mit diesem ganzen Identitäts- und Gruppenzugehörigkeits-Gerede und mit dieser Rückwärtsgewandtheit einiger Leute absolut nichts anfangen könne und er ganz alleine und ganz unabhängig sei und bleiben wolle. Immerdar. Und plötzlich entpuppt sich derjenige als ein ganz braver Hausbesitzer, Vater und Opa... mit allem, was da so an durchschnittlicher Normalität dran hängt. Was ja toll ist. Will damit nur sagen: So kann man sich täuschen :D

Ich beschrieb nicht, was die Mehrheit will, sondern wie die Mehrheit lebt und von dem politisch erwarteten Gefühl der Sicherheit in jedem Aspekt. Was man sehr gut an Zustimmungsraten bundesweit ablesen kann. Bei dieser Form der Betrachtung interessiert es nicht, dass im Osten der Republik die Die Linke seit kurzem einen MP stellt, oder dass im Osten der Republik die AfD immerhin bis zu einem Viertel populär ist. Dreiviertel empfinden sie dennoch als Bedrohung und bundesweit betrachtet ist die Ablehnung noch höher. Aber - bundesweit ist auch die Ablehnung der die Die Linke höher, als z.B. in Thüringen, oder Sachsen. Weil die politischen Ränder mit ihrer parteilichen Basis des geforderten "Systemwechsels" mehrheitlich als Bedrohung des berechenbaren Status Quo betrachtet werden.
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Re: Mentalitätsunterschiede zwischen Ost und West

Beitrag von Diestel »

Realist2014 hat geschrieben:(10 Dec 2019, 16:29)

Keinesfalls Enteignungen, wie sie die SED-Nachfolger gerne hätten. Das war schon vor dem "Anschluss" der EX-DDR so ....
Daran hat sich nichts geändert.
Wieviele Unternehmen wurden in den letzten 5Jahren in Thüringen enteignet? Wer fürchtet sich vor Bodo Rameloh? Niemand.
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Re: Mentalitätsunterschiede zwischen Ost und West

Beitrag von Diestel »

JJazzGold hat geschrieben:(10 Dec 2019, 16:44)

Ich beschrieb nicht, was die Mehrheit will, sondern wie die Mehrheit lebt und von dem politisch erwarteten Gefühl der Sicherheit in jedem Aspekt. Was man sehr gut an Zustimmungsraten bundesweit ablesen kann. Bei dieser Form der Betrachtung interessiert es nicht, dass im Osten der Republik die Die Linke seit kurzem einen MP stellt, oder dass im Osten der Republik die AfD immerhin bis zu einem Viertel populär ist. Dreiviertel empfinden sie dennoch als Bedrohung und bundesweit betrachtet ist die Ablehnung noch höher. Aber - bundesweit ist auch die Ablehnung der die Die Linke höher, als z.B. in Thüringen, oder Sachsen. Weil die politischen Ränder mit ihrer parteilichen Basis des geforderten "Systemwechsels" mehrheitlich als Bedrohung des berechenbaren Status Quo betrachtet werden.
Bundesweit finden aber immer noch mehr Bürger einen sozialen Kahlschlag bedrohlicher als Enteignungen von Großunternehmen.
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Re: Mentalitätsunterschiede zwischen Ost und West

Beitrag von JJazzGold »

Diestel hat geschrieben:(10 Dec 2019, 17:09)

Bundesweit finden aber immer noch mehr Bürger einen sozialen Kahlschlag bedrohlicher als Enteignungen von Großunternehmen.
Ersteres entspricht dem von mir angeführten Sicherheitsgefühl in jedem Aspekt und Letzteres lässt sich bis dato nicht mehrheitlich belegen.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Mentalitätsunterschiede zwischen Ost und West

Beitrag von Diestel »

JJazzGold hat geschrieben:(10 Dec 2019, 17:13)

Ersteres entspricht dem von mir angeführten Sicherheitsgefühl in jedem Aspekt und Letzteres lässt sich bis dato nicht mehrheitlich belegen.
Laut Politbarometer liegen die Linken zur Zeit bei sicheren 10%, die FDP bei wackeligen 7%.
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Re: Mentalitätsunterschiede zwischen Ost und West

Beitrag von Realist2014 »

Diestel hat geschrieben:(10 Dec 2019, 17:17)

Laut Politbarometer liegen die Linken zur Zeit bei sicheren 10%, die FDP bei wackeligen 7%.
Bei INSA liegen beide bei 8,5%


https://www.wahlrecht.de/umfragen/
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Mentalitätsunterschiede zwischen Ost und West

Beitrag von Realist2014 »

Diestel hat geschrieben:(10 Dec 2019, 17:09)

Bundesweit finden aber immer noch mehr Bürger einen sozialen Kahlschlag bedrohlicher als Enteignungen von Großunternehmen.

welcher soziale Kahlschlag?

Bei welcher Partei kann man das im Program nachlesen?
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Mentalitätsunterschiede zwischen Ost und West

Beitrag von JJazzGold »

Diestel hat geschrieben:(10 Dec 2019, 17:17)

Laut Politbarometer liegen die Linken zur Zeit bei sicheren 10%, die FDP bei wackeligen 7%.
10% ergeben für Sie eine Mehrheit für Enteignung?
Eigenartige Arithmetik.
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Re: Mentalitätsunterschiede zwischen Ost und West

Beitrag von Diestel »

Realist2014 hat geschrieben:(10 Dec 2019, 17:18)

Bei INSA liegen beide bei 8,5%


https://www.wahlrecht.de/umfragen/
Da fühlen sich die Bürger dann wohl von beiden Parteien bedroht.
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Re: Mentalitätsunterschiede zwischen Ost und West

Beitrag von Diestel »

JJazzGold hat geschrieben:(10 Dec 2019, 17:22)

10% ergeben für Sie eine Mehrheit für Enteignung?
Eigenartige Arithmetik.
Lass doch den Quatsch mit der Enteignung. Das Horrorszenario nimmt euch sowieso niemand ab.
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Re: Mentalitätsunterschiede zwischen Ost und West

Beitrag von Realist2014 »

Diestel hat geschrieben:(10 Dec 2019, 17:23)

Da fühlen sich die Bürger dann wohl von beiden Parteien bedroht.


nur von AfD und den SED-Nachfolgern
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Mentalitätsunterschiede zwischen Ost und West

Beitrag von Realist2014 »

Diestel hat geschrieben:(10 Dec 2019, 17:24)

Lass doch den Quatsch mit der Enteignung. .
Das steht im Parteiprogramm deiner Partei. :x

Also nicht feige sein, und dazu stehen, ein ewig gestriger Klassenkämpfer zu sein.... :D
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Mentalitätsunterschiede zwischen Ost und West

Beitrag von JJazzGold »

Diestel hat geschrieben:(10 Dec 2019, 17:24)

Lass doch den Quatsch mit der Enteignung. Das Horrorszenario nimmt euch sowieso niemand ab.
Ich habe nicht damit angefangen, sondern Sie.
Soll ich Ihnen ihren Text zitieren, oder können Sie sich noch daran erinnern, was Sie um 17:09, also exakt vor 20 Minuten, schrieben?
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Re: Mentalitätsunterschiede zwischen Ost und West

Beitrag von Diestel »

Realist2014 hat geschrieben:(10 Dec 2019, 17:26)



nur von AfD und den SED-Nachfolgern
wenn du es sagst. ;)
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Re: Mentalitätsunterschiede zwischen Ost und West

Beitrag von Diestel »

JJazzGold hat geschrieben:(10 Dec 2019, 17:29)

Ich habe nicht damit angefangen, sondern Sie.
Soll ich Ihnen ihren Text zitieren, oder können Sie sich noch daran erinnern, was Sie um 17:09, also exakt vor 20 Minuten, schrieben?
Ich weiß, was ich geschrieben habe. Es fing heute Nachmittag damit an, dass du hämisch über punktuelle Erfolge von Linken und Grünen kommentiert hast. Daraufhin erlaubte ich mir, dich darauf hinzuweisen, dass deine Partei nicht mal punktuell erfolgreich ist.
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Re: Mentalitätsunterschiede zwischen Ost und West

Beitrag von Realist2014 »

Diestel hat geschrieben:(10 Dec 2019, 17:30)

wenn du es sagst. ;)

Das sagt die Mehrheit...
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Mentalitätsunterschiede zwischen Ost und West

Beitrag von Diestel »

Realist2014 hat geschrieben:(10 Dec 2019, 17:33)

Das sagt die Mehrheit...
Das glaube ich kaum. Die Linken belächelt man eher, die Liberalen lehnt man ab.
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Re: Mentalitätsunterschiede zwischen Ost und West

Beitrag von Diestel »

Realist2014 hat geschrieben:(10 Dec 2019, 17:28)

Das steht im Parteiprogramm deiner Partei. :x

Also nicht feige sein, und dazu stehen, ein ewig gestriger Klassenkämpfer zu sein.... :D
Nun, lieber ein ewig gestriger Klassenkämpfer als ein egoistischer Neoliberaler.
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Re: Mentalitätsunterschiede zwischen Ost und West

Beitrag von JJazzGold »

Diestel hat geschrieben:(10 Dec 2019, 17:32)

Ich weiß, was ich geschrieben habe. Es fing heute Nachmittag damit an, dass du hämisch über punktuelle Erfolge von Linken und Grünen kommentiert hast. Daraufhin erlaubte ich mir, dich darauf hinzuweisen, dass deine Partei nicht mal punktuell erfolgreich ist.
Das war nicht hämisch, auch wenn das von manchen Hardcore-Linken so empfunden werden mag, der sich mit Fakten nicht anfreunden kann.
Es ist Fakt, dass die Die Linke und die Grünen in allen 16 Bundesländern über Jahrzehnte jeweils nur einen MP stellen. Bundespolitisch waren die Grünen bisher nur 1998-2005 an einer Regierungskoalition beteiligt. Die Die Linke sass seit 1990, egal wie sie sich nannte, generell nur in der Opposition. Das sind Fakten.
Dass Sie unter einem FDP Trauma leiden, tt, ist zwar auch Fakt, aber offen gestanden interessiert es mich nicht.

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Re: Mentalitätsunterschiede zwischen Ost und West

Beitrag von Realist2014 »

Diestel hat geschrieben:(10 Dec 2019, 17:38)

Nun, lieber ein ewig gestriger Klassenkämpfer als ein egoistischer Neoliberaler.

Du meinst, lieber Neidhammel statt Leistungsträger?

Kann man so sehen, muss man aber nicht
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Re: Mentalitätsunterschiede zwischen Ost und West

Beitrag von Diestel »

JJazzGold hat geschrieben:(10 Dec 2019, 17:48)

Das war nicht hämisch, auch wenn das von manchen Hardcore-Linken so empfunden werden mag, der sich mit Fakten nicht anfreunden kann.
Es ist Fakt, dass die Die Linke und die Grünen in allen 16 Bundesländern über Jahrzehnte jeweils nur einen MP stellen. Bundespolitisch waren die Grünen bisher nur 1998-2005 an einer Regierungskoalition beteiligt. Die Die Linke sass seit 1990, egal wie sie sich nannte, generell nur in der Opposition. Das sind Fakten.
Dass Sie unter einem FDP Trauma leiden, tt, ist zwar auch Fakt, aber offen gestanden interessiert es mich nicht.

Mag ja alles sein, Fakt ist aber auch, dass deine Partei seit Jahren garnicht auf die Kette kriegt. Und da sollte man sich dann nicht so weit aus dem Fenster lehnen.
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Re: Mentalitätsunterschiede zwischen Ost und West

Beitrag von Diestel »

Realist2014 hat geschrieben:(10 Dec 2019, 17:48)

Du meinst, lieber Neidhammel statt Leistungsträger?

Kann man so sehen, muss man aber nicht
Genau wegen dieser überheblichen Sprüche „liebt“ euch der Bürger. Du bist ein Paradebeispiel. :thumbup:
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Re: Mentalitätsunterschiede zwischen Ost und West

Beitrag von JJazzGold »

Diestel hat geschrieben:(10 Dec 2019, 17:53)

Mag ja alles sein, Fakt ist aber auch, dass deine Partei seit Jahren garnicht auf die Kette kriegt. Und da sollte man sich dann nicht so weit aus dem Fenster lehnen.
Quote JJ

JJazzGold hat geschrieben:
(10 Dec 2019, 17:48)

Dass Sie unter einem FDP Trauma leiden, tt, ist zwar auch Fakt, aber offen gestanden interessiert es mich nicht.

Unquote
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Mentalitätsunterschiede zwischen Ost und West

Beitrag von Realist2014 »

Diestel hat geschrieben:(10 Dec 2019, 17:55)

Genau wegen dieser überheblichen Sprüche „liebt“ euch der Bürger. Du bist ein Paradebeispiel. :thumbup:

Fakten darf man auch so nennen.

Die bösen "Neoliberalen" bezahlen die Steuern, wovon die Sozialleistungen für die Neidbolzen bezahlt werden..
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Re: Mentalitätsunterschiede zwischen Ost und West

Beitrag von Diestel »

JJazzGold hat geschrieben:(10 Dec 2019, 18:04)

Quote JJ

JJazzGold hat geschrieben:
(10 Dec 2019, 17:48)

Dass Sie unter einem FDP Trauma leiden, tt, ist zwar auch Fakt, aber offen gestanden interessiert es mich nicht.

Unquote
Jetzt mal ehrlich: Wenn du dich in einer Runde lang und breit über die Erfolglosigkeit der Linken und Grünen auslässt und dann offerierst, dass du selbst stolzes FDP-Mitglied bist, kriegen doch alle einen Lachkrampf. Dazu braucht es Trauma, sondern nur Sinn für schrägen Humor. ;)
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Re: Mentalitätsunterschiede zwischen Ost und West

Beitrag von Diestel »

Realist2014 hat geschrieben:(10 Dec 2019, 18:10)

Fakten darf man auch so nennen.

Die bösen "Neoliberalen" bezahlen die Steuern, wovon die Sozialleistungen für die Neidbolzen bezahlt werden..
Vergiss es. Zum Provozieren musst du dir jemand anders suchen. ;) Ich mach dir nicht die Lilli.
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Re: Mentalitätsunterschiede zwischen Ost und West

Beitrag von JJazzGold »

Diestel hat geschrieben:(10 Dec 2019, 18:12)

Jetzt mal ehrlich: Wenn du dich in einer Runde lang und breit über die Erfolglosigkeit der Linken und Grünen auslässt und dann offerierst, dass du selbst stolzes FDP-Mitglied bist, kriegen doch alle einen Lachkrampf. Dazu braucht es Trauma, sondern nur Sinn für schrägen Humor. ;)
JJazzGold hat geschrieben:
(10 Dec 2019, 18:04)

Quote JJ

JJazzGold hat geschrieben:
(10 Dec 2019, 17:48)

Dass Sie unter einem FDP Trauma leiden, tt, ist zwar auch Fakt, aber offen gestanden interessiert es mich nicht.

Unquote
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Mentalitätsunterschiede zwischen Ost und West

Beitrag von Stoner »

Realist2014 hat geschrieben:(10 Dec 2019, 17:48)
Du meinst, lieber Neidhammel statt Leistungsträger?

Kann man so sehen, muss man aber nicht
Diestel hat geschrieben:(10 Dec 2019, 17:55)

Genau wegen dieser überheblichen Sprüche „liebt“ euch der Bürger. Du bist ein Paradebeispiel. :thumbup:
Genau wegen solcher "Diskurse" liebt man Sie beide :D
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Re: Mentalitätsunterschiede zwischen Ost und West

Beitrag von Diestel »

JJazzGold hat geschrieben:(10 Dec 2019, 18:21)

JJazzGold hat geschrieben:
(10 Dec 2019, 18:04)

Quote JJ

JJazzGold hat geschrieben:
(10 Dec 2019, 17:48)

Dass Sie unter einem FDP Trauma leiden, tt, ist zwar auch Fakt, aber offen gestanden interessiert es mich nicht.

Unquote
Wenn es dich nicht interessiert, brauchst du es ja nicht 5x wiederholen. ;)
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Re: Mentalitätsunterschiede zwischen Ost und West

Beitrag von Umetarek »

Realist2014 hat geschrieben:(10 Dec 2019, 18:10)

Fakten darf man auch so nennen.

Die bösen "Neoliberalen" bezahlen die Steuern, wovon die Sozialleistungen für die Neidbolzen bezahlt werden..
Interessant und alle nicht Neoliberalen zahlen keine Steuern? Ich muß noch mal mit dem Finanzamt reden!
Zuletzt geändert von Umetarek am Di 10. Dez 2019, 19:40, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Mentalitätsunterschiede zwischen Ost und West

Beitrag von Realist2014 »

Diestel hat geschrieben:(10 Dec 2019, 18:14)

Vergiss es. Zum Provozieren musst du dir jemand anders suchen. ;) Ich mach dir nicht die Lilli.

Fakten sind keine Provokationen- auch wenn sie nicht in das Bild derer passen, die gerne die Situation in D viel schlechter reden wollen, als sie tatsächlich auch für die ökonomische Unterschicht ist.
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Re: Mentalitätsunterschiede zwischen Ost und West

Beitrag von Realist2014 »

Umetarek hat geschrieben:(10 Dec 2019, 18:56)

Interessant und alle nicht Neoliberalen, zahlen keine Steuern? !
Die These war ja,das alle Besserverdiener "neoliberal" seien...

In diesem Kontext wäre die Antwort auf deine Frage:

" Doch, aber eher wenig bis gar keine auf das eigene Einkommen"
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Re: Mentalitätsunterschiede zwischen Ost und West

Beitrag von Diestel »

Realist2014 hat geschrieben:(10 Dec 2019, 19:33)

Fakten sind keine Provokationen- auch wenn sie nicht in das Bild derer passen, die gerne die Situation in D viel schlechter reden wollen, als sie tatsächlich auch für die ökonomische Unterschicht ist.
Ich glaube kaum, dass ein Unternehmer die Situation der ökonomischen Unterschicht beurteilen kann.
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Re: Mentalitätsunterschiede zwischen Ost und West

Beitrag von Realist2014 »

Diestel hat geschrieben:(10 Dec 2019, 20:00)

Ich glaube kaum, dass ein Unternehmer die Situation der ökonomischen Unterschicht beurteilen kann.
Nachdem es sogar Unternehmer ( Selbständige) gibt, die "aufstocken"....

Aber aus Sicht der ewig gestrigen Klassenkämpfer ist natürlich jeder Unternehmer "reich" und jeder Arbeiter wird "ausgebeutet"....
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Re: Mentalitätsunterschiede zwischen Ost und West

Beitrag von Teeernte »

Diestel hat geschrieben:(10 Dec 2019, 20:00)

Ich glaube kaum, dass ein Unternehmer die Situation der ökonomischen Unterschicht beurteilen kann.
Was meinst Du wieviel Unternehmer auch scheitern....junge und alte.

...denen der Staat nicht hilft - weil die Konkursverfahren Jahre dauern.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Mentalitätsunterschiede zwischen Ost und West

Beitrag von Selina »

JJazzGold hat geschrieben:(10 Dec 2019, 16:44)

Ich beschrieb nicht, was die Mehrheit will, sondern wie die Mehrheit lebt und von dem politisch erwarteten Gefühl der Sicherheit in jedem Aspekt. Was man sehr gut an Zustimmungsraten bundesweit ablesen kann. Bei dieser Form der Betrachtung interessiert es nicht, dass im Osten der Republik die Die Linke seit kurzem einen MP stellt, oder dass im Osten der Republik die AfD immerhin bis zu einem Viertel populär ist. Dreiviertel empfinden sie dennoch als Bedrohung und bundesweit betrachtet ist die Ablehnung noch höher. Aber - bundesweit ist auch die Ablehnung der die Die Linke höher, als z.B. in Thüringen, oder Sachsen. Weil die politischen Ränder mit ihrer parteilichen Basis des geforderten "Systemwechsels" mehrheitlich als Bedrohung des berechenbaren Status Quo betrachtet werden.
Heutige Linke, zu denen neben der Partei Die Linke auch linke Sozialdemokraten und linke Grüne gehören, wollen keinen "Systemwechsel". Sie wollen einfach andere Schwerpunktsetzungen. Wer die aktuellen Diskussionen verfolgt, weiß das. Es geht um Abbau von Kinder- und Altersarmut, um Umwandlung der prekären Arbeit in ordentlich bezahlte, um eine Modernisierung bzw. Abschaffung von Hartz vier, um ein wirksameres Umwelt-Paket, weil das jetzige eher ein kleines nicht wirksames "Päckchen" ist. Und so weiter und so fort. Lesen Sie mal, was vor Jahren der CDU-Mann Heiner Geißler dazu sagte. Findet man noch im Netz. Der sagte, dass der jetzige Kapitalismus unfähig sei zur Lösung aller drängenden Fragen.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
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Re: Mentalitätsunterschiede zwischen Ost und West

Beitrag von Tom Bombadil »

Selina hat geschrieben:(11 Dec 2019, 07:28)

Heutige Linke, zu denen neben der Partei Die Linke...
Es ändert sich nichts daran, dass die Linkspartei als rechtliche und geistige Nachfolgerin der SED eine Gefahr für die Demokratie und die Menschenrechte ist.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
---
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Re: Mentalitätsunterschiede zwischen Ost und West

Beitrag von JJazzGold »

Selina hat geschrieben:(11 Dec 2019, 07:28)

Heutige Linke, zu denen neben der Partei Die Linke auch linke Sozialdemokraten und linke Grüne gehören, wollen keinen "Systemwechsel". Sie wollen einfach andere Schwerpunktsetzungen. Wer die aktuellen Diskussionen verfolgt, weiß das. Es geht um Abbau von Kinder- und Altersarmut, um Umwandlung der prekären Arbeit in ordentlich bezahlte, um eine Modernisierung bzw. Abschaffung von Hartz vier, um ein wirksameres Umwelt-Paket, weil das jetzige eher ein kleines nicht wirksames "Päckchen" ist. Und so weiter und so fort. Lesen Sie mal, was vor Jahren der CDU-Mann Heiner Geißler dazu sagte. Findet man noch im Netz. Der sagte, dass der jetzige Kapitalismus unfähig sei zur Lösung aller drängenden Fragen.
Es scheint sehr schwierig sein, zu begreifen, dass sich die Mehrheit der Bundesbürger nicht für die politischen Ränder stark macht, weil deren Programme und Intentionen für sie/ihn seit Jahren, bei der Die Linke seit Jahrzehnten, mit dem propagierten Systemwechsel eine Bedrohung all dessen darstellt, was sein gelebtes und langfristig geplantes Leben ausmacht. Da wirken die Pläne der SPD anteilig, siehe Enteignungsprotagonisten wie Kühnert, bereits verstörend. Nichts fürchtet der Deutsche per se so sehr, wie die Bedrohung seiner tagtäglichen Sicherheit, von der Straße bis zur Marktwirtschaft. Was ich gut nachvollziehen kann.
Der Osten der Republik ist nachweislich offener für einen erneuten Systemwechsel, ob aus nostalgischer SED-DDR Verklärung, oder auf der Suche nach dem starken Mann, oder schlichter tagtäglicher Unzufriedenheit. Weshalb, das kann ich mir nicht erklären. Aber dieses Verhalten gehört definitiv zum Mentalitätsunterschied West-Ost.
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Re: Mentalitätsunterschiede zwischen Ost und West

Beitrag von Diestel »

Selina hat geschrieben:(11 Dec 2019, 07:28)

Es geht um Abbau von Kinder- und Altersarmut, um Umwandlung der prekären Arbeit in ordentlich bezahlte, um eine Modernisierung bzw. Abschaffung von Hartz vier, um ein wirksameres Umwelt-Paket, weil das jetzige eher ein kleines nicht wirksames "Päckchen" ist.
Leute, die um ihre Pfründe fürchten, empfinden solche Forderungen als „Bedrohung“ und fantasieren von „Enteignung“. :rolleyes:
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Re: Mentalitätsunterschiede zwischen Ost und West

Beitrag von Tom Bombadil »

Klar und weil man um "die Pfründe fürchtet" zahlt man so viele Steuern und Abgaben, dass die Sozialausgaben schon 2017 auf fast 1.000 MILLIARDEN Euro angewachsen sind :rolleyes: Der Sozialetat 2020 der Bundesregierung liegt bei 186,8 Milliarden Euro und macht 57,3% der Primärausgaben aus :roll:
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Re: Mentalitätsunterschiede zwischen Ost und West

Beitrag von Diestel »

Tom Bombadil hat geschrieben:(11 Dec 2019, 08:34)

Klar und weil man um "die Pfründe fürchtet" zahlt man so viele Steuern und Abgaben, dass die Sozialausgaben schon 2017 auf fast 1.000 MILLIARDEN Euro angewachsen sind :rolleyes: Der Sozialetat 2020 der Bundesregierung liegt bei 186,8 Milliarden Euro und macht 57,3% der Primärausgaben aus :roll:
65% der Sozialleistungen werden durch Arbeitgeberbeiträge und Versichertenbeiträge finanziert.
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Re: Mentalitätsunterschiede zwischen Ost und West

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Diestel hat geschrieben:(11 Dec 2019, 08:43)

65% der Sozialleistungen werden durch Arbeitgeberbeiträge und Versichertenbeiträge finanziert.
Das vergessen die meisten. Hier steckt ja eine konkrete Leistung dahinter. Der größte Brocken dürfte die Rentenversicherung sein. Das würde ich ich jetzt auch nicht unter Umverteilung verbuchen, da hier ja das Äquivalenzprinzip gilt. Und letztendlich sind es ja nur Maßnahmen der Grundsicherung, die tatsächlich steuerfinanziert sind.
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Re: Mentalitätsunterschiede zwischen Ost und West

Beitrag von schokoschendrezki »

Bartleby hat geschrieben:(09 Dec 2019, 20:50)

Die in vierzig Jahren auch nicht wieder zurück wollen in die spießige, noch halb analoge Welt (fürchterlich! grausig!) ihres spießigen Vaters und Großvaters.

Frei nach dem Motto: Die Spießer sind immer die anderen.
Bei dieser Frage geht es weniger oder nicht nur um "Spießigkeit". Eher um "politischen Konservatismus" als vorrangige, präferierte Lösungsstrategie. Für sehr viele Menschen heute ist Konservatismus vor allem auch eine Strategie zur Komplexitätsreduktion. Nirgendwo im wirtschaflich ohnehin vergleichsweise rückständigen Wales wurde so viel für den Brexit gestimmt als ausgerechnet da, wo Wales nochmal am wenigsten entwickelt ist und wo traditonell politisch überwiegend Labour gewählt wird. Die Analysen zeigen deutlich dieses Ergebnis: Zurück ins Empire ist für sehr viele Menschen mit der Vorstellung verbunden: Nun wird alles gut. Einfach so und ohne nähere Begründung. Eine andere Gruppe von eher fortschrittlich-liberalen Wallisern versucht, ähnlich wie in Schottland, die Abspaltung von Wales mit dem Ziel des EU-Verbleibs zu befördern.

Schauen Sie einfach die politische Wirklichkeit an und unterziehen Sie sich der Mühe von genauen Analysen. Es gibt auf der einen Seite die Versuche ernsthafter politischer Analysen und auf der anderen Seite eigentlich leere moralisierende Phrasen wie "Die Spießer sind immer die anderen".
Zuletzt geändert von schokoschendrezki am Mi 11. Dez 2019, 09:43, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Mentalitätsunterschiede zwischen Ost und West

Beitrag von schokoschendrezki »

Selina hat geschrieben:(09 Dec 2019, 18:03)

Sooo hab ich die Sesamstraße auch noch nie gesehen :D Aber ja, diese miefig-piefige Spießigkeit will ich auch nicht. Um Gottes Willen. Aber es gibt sie, nach wie vor, sehr weit verbreitet sogar. Das hat aber nix mit Ost und West zu tun, das ist Kleinbürgerlichkeit.
Ich habe die Begründung für diese anfängliche Weigerung des Bayerischen Rundfunks, die Übernahme von Sesame Street mitzufinanzieren, nochmal recherchiert. Original-Zitat:
Vom Bayerischen Rundfunk hieß es damals, die Puppen seien zu bunt, die Schauspieler zu multikulti und überhaupt spiegele die großstädtische Szenerie der Rahmenhandlung nicht die Lebenswirklichkeit bayerischer Kinder. Der BR wollte deshalb ein eigenes Programm entwickeln. Es hieß später: Das Feuerrote Spielmobil.
Dies ist - wenn auch mit anderen Inhalten natürlich - die Sprache und Mentalität des DDR-Kulturministeriums nach dem Grundatz: Wir wissen schon am besten, was gut für unsere Menschen ist und was nicht. ("Unsere Menschen" ist allerdings spezifisch SED-Jargon). Um Mentalität gehts ja hier. 1962 wäre das nicht verwunderlich ... aber Anfang der 70er?

Immerhin: Erfahren habe ich all die Hintergründe zu Sesamstraße in Deutschland in einer ausführlichen Sendung des Bayerischen Rundfunks. (https://www.br.de/radio/bayern2/program ... 29512.html) Erfreuliche Entwicklung einerseits.

Andererseits: Gerade dieser Tage gehen in Budapest Tausende von Menschen auf die Straße wegen eines neuen geplanten Kulturgesetzes. Auf den Punkt gebracht soll staatliche Kulturförderung nur noch denen zugute kommen, die sich einer "ungarischen Nationalkultur" verpflichtet fühlen. In der die Lebenswirklichkeit ungarischer Menschen widergespiegelt wird. Und nicht irgendein fremdes kosmopolitisches Zeug.
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Re: Mentalitätsunterschiede zwischen Ost und West

Beitrag von Stoner »

schokoschendrezki hat geschrieben:(11 Dec 2019, 09:23)

Bei dieser Frage geht es weniger oder nicht nur um "Spießigkeit". Eher um "politischen Konservatismus" als vorrangige, präferierte Lösungsstrategie. Für sehr viele Menschen heute ist Konservatismus vor allem auch eine Strategie zur Komplexitätsreduktion. Nirgendwo im wirtschaflich ohnehin vergleichsweise rückständigen Wales wurde so viel für den Brexit gestimmt als ausgerechnet da, wo Wales nochmal am wenigsten entwickelt ist und wo traditonell politisch überwiegend Labour gewählt wird. Die Analysen zeigen deutlich dieses Ergebnis: Zurück ins Empire ist für sehr viele Menschen mit der Vorstellung verbunden: Nun wird alles gut. Einfach so und ohne nähere Begründung. Eine andere Gruppe von eher fortschrittlich-liberalen Wallisern versucht, ähnlich wie in Schottland, die Abspaltung von Wales mit dem Ziel des EU-Verbleibs zu befördern.

Schauen Sie einfach die politische Wirklichkeit an und unterziehen Sie sich der Mühe von genauen Analysen. Es gibt auf der einen Seite die Versuche ernsthafter politischer Analysen und auf der anderen Seite eigentlich leere moralisierende Phrasen wie "Die Spießer sind immer die anderen".
Langsam, schauen Sie sich mal an, worauf ich geantwortet habe - das war Ihre Analyse der Piefigkeit, und die war auch nicht als etwas explizit Politisches angelegt, sondern das war eine Zeitgeistaussage über Deutschland und nicht über Wales und den Brexit.

Also bitte keine Strohmänner abfackeln. Vor allem nicht, wenn man selber moralisierende Phrasen in den Raum wirft, oder was ist piefig anderes als eine moralische Phrase?

Nachtrag: Mal davon abgesehen, dass die Paraphrase auf den bekannten Sartre-Spruch ohnehin satirisch und weder moralisch noch analytisch war.
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Re: Mentalitätsunterschiede zwischen Ost und West

Beitrag von schokoschendrezki »

Bartleby hat geschrieben:(11 Dec 2019, 09:47)

Langsam, schauen Sie sich mal an, worauf ich geantwortet habe - das war Ihre Analyse der Piefigkeit, und die war auch nicht als etwas explizit Politisches angelegt, sondern das war eine Zeitgeistaussage über Deutschland und nicht über Wales und den Brexit.

Also bitte keine Strohmänner abfackeln. Vor allem nicht, wenn man selber moralisierende Phrasen in den Raum wirft, oder was ist piefig anderes als eine moralische Phrase?

Nachtrag: Mal davon abgesehen, dass die Paraphrase auf den bekannten Sartre-Spruch ohnehin satirisch und weder moralisch noch analytisch war.
Im Kontext meiner Antwort war es eine ganz persönliche und offensichtlich rein subjektive und subjektiv gemeinte Aussage. Aussagen über meine persönlichen Lebensumstände versuche ich zumindest normalerweise, in Diskussionen wie diesen so schwammig und unkonkret wie möglich zu lassen. Versuchen Sie nicht, hinter einer solchen Aussage irgendwelche Forderungen an andere Menschen herauszulesen. Diese nur wären tatsächlich irgendwie "moralisierend".
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Re: Mentalitätsunterschiede zwischen Ost und West

Beitrag von Ammianus »

schokoschendrezki hat geschrieben:(11 Dec 2019, 09:37)

...

Dies ist - wenn auch mit anderen Inhalten natürlich - die Sprache und Mentalität des DDR-Kulturministeriums nach dem Grundatz: Wir wissen schon am besten, was gut für unsere Menschen ist und was nicht. ("Unsere Menschen" ist allerdings spezifisch SED-Jargon). Um Mentalität gehts ja hier. 1962 wäre das nicht verwunderlich ... aber Anfang der 70er?

...
Da war es gerade mal ein paar Jahre her, dass die Schwarz-Weiß-Bilder von Interviews entstanden, in denen Leute sogar Arbeitslager für Langhaarige verlangten. Der 2. Weltkrieg war gerade mal so lange her wie der Untergang der DDR. Dominiert wurde das Land da noch von völlig anderen Generationen. Eine wöchentliche Jugendsendung wollte auch aufklären. Sie rief ihre Zuschauer dazu auf, Fragen zur Sexualität an sie zu stellen. Z.B. wenn ein Mädchen masturbiert. In der folgenden Woche entschuldigte sich die Moderatorin, aber sie könnten das auf Grund zahlreicher Protestschreiben doch nicht machen. Gleiches geschah, als man versuchte eine amerikanische Action-Zeichentrick-Serie auf den Bildschirm zu bringen: "Speed-Racer." Nach ein paar Folgen wurde sie auf Grund negativer Elternreaktionen wieder eingestellt.
Heute können wir uns die bayerische Reaktion auf die Sesam-Straße gar nicht mehr richtig vorstellen. Aber das war damals eine völlig andere Welt. Das ist immer so. Anfang der 70er bezeichnete ein Normalbürger mir gegenüber Beatmusik (sagte man noch so) als organisierten Lärm. Zehn Jahre später beschimpfte ein Blues-Rocker Punk als "organisierten Lärm".
"Ich möchte an einem Ort sein, an dem es keine Politik gibt, keine Waffen, keine Religion."
Libanesin Anfang August 2020
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Re: Mentalitätsunterschiede zwischen Ost und West

Beitrag von schokoschendrezki »

Realist2014 hat geschrieben:(10 Dec 2019, 12:32)

Die Bedrohung steht schwarz auf weiß im Parteiprogramm der SED-Nachfolger ( Erfurt 2011)

Nur ideologisch verblendete von links außen sehen darin keine Bedrohung der Marktwirtschaft und des Rechts auf Eigentum an den Produktionsmitteln...
Gegenzitat zum Thema "Eigentum heute" mal aus einem aktuellen politischen Essay:
Und hunderttausendfach, an tausenden von Orten, in tausenden von Jahren, geschah, was Jean‑Jacques Rousseau in seinem Diskurs über die Ungleichheit ebenso poetisch wie politökonomisch als den Sündenfall der Menschheit beschrieb:

„Der erste, der ein Stück Land mit einem Zaun umgab und auf den Gedanken kam zu sagen ‚Dies gehört mir‘ und der Leute fand, die einfältig genug waren, ihm zu glauben, war der eigentliche Begründer der bürgerlichen Gesellschaft. Wie viele Verbrechen, Kriege, Morde, wie viel Elend und Schrecken wäre dem Menschengeschlecht erspart geblieben, wenn jemand die Pfähle ausgerissen und seinen Mitmenschen zugerufen hätte: „Hütet euch, dem Betrüger Glauben zu schenken; ihr seid verloren, wenn ihr vergesst, dass zwar die Früchte allen, die Erde aber niemandem gehört.“
Der Autor dieses Essays macht sich unter Zwischenüberschriften wie "Extraktionskapitalismus hat die Grenzen erreicht" oder "Das „Universum der westlichen Welt endet" Gedanken, wo wir heute, Ende 2019 in der westlichen Welt eigentlich stehen. Am Ende einer mehrhundertjährigen Geschichte von Eigentum und Wachstumsideologie. Am Ende! Ein "ideiologisch Verblendeter"? Ein Radikaler? Ausgerechnet der 1945 geborene Soziologe und Publizist Mathias Greffrath? Ausgerechnet sonntag früh im Deutschlandradio? Oder einfach ein kluger nachdenklicher Mensch und Zeit-Beobachter,

https://www.deutschlandfunk.de/rueckbli ... _id=464237
Zuletzt geändert von schokoschendrezki am Mi 11. Dez 2019, 10:24, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Mentalitätsunterschiede zwischen Ost und West

Beitrag von Selina »

schokoschendrezki hat geschrieben:(11 Dec 2019, 09:37)

Ich habe die Begründung für diese anfängliche Weigerung des Bayerischen Rundfunks, die Übernahme von Sesame Street mitzufinanzieren, nochmal recherchiert. Original-Zitat:

Dies ist - wenn auch mit anderen Inhalten natürlich - die Sprache und Mentalität des DDR-Kulturministeriums nach dem Grundatz: Wir wissen schon am besten, was gut für unsere Menschen ist und was nicht. ("Unsere Menschen" ist allerdings spezifisch SED-Jargon). Um Mentalität gehts ja hier. 1962 wäre das nicht verwunderlich ... aber Anfang der 70er?

Immerhin: Erfahren habe ich all die Hintergründe zu Sesamstraße in Deutschland in einer ausführlichen Sendung des Bayerischen Rundfunks. (https://www.br.de/radio/bayern2/program ... 29512.html) Erfreuliche Entwicklung einerseits.

Andererseits: Gerade dieser Tage gehen in Budapest Tausende von Menschen auf die Straße wegen eines neuen geplanten Kulturgesetzes. Auf den Punkt gebracht soll staatliche Kulturförderung nur noch denen zugute kommen, die sich einer "ungarischen Nationalkultur" verpflichtet fühlen. In der die Lebenswirklichkeit ungarischer Menschen widergespiegelt wird. Und nicht irgendein fremdes kosmopolitisches Zeug.
Ja klar, ich verstehe gut, was du meinst. Ich denke nur wirklich, dass dieser Kleingeist universell ist. Es gab schon immer und überall auch weltoffene, tolerante Freigeister, sogar in der im Schnitt kleingeistigen DDR. Und solche Leute findest du auch in Bayern in den größeren Städten. Und auf der anderen Seite, ob Ost, ob West, gibts immer auch Kleinkariertheit und Sehnsucht nach den 50ern. Beides zur gleichen Zeit vorhanden.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
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