schokoschendrezki hat geschrieben:(03 Dec 2019, 08:58)Das gerade wird in dem oben verwiesenen Beitrag bestritten:
(
https://www.deutschlandfunk.de/hintergrund.723.de.htmlFür mich als Nichtfinanzfachmann stellt sich die Sache so dar, dass seltsamerweise über ein solches Alltags-Phänomen wie "Geld", mit dem jeder Mensch tagtäglich Umgang hat, auch unter den Fachleuten keine Einigkeit besteht. Den Mond zum Beispiel kann auch jeder Erdenbürger beobachten. Es ist aber, als ob sich die Astronomen noch immer nicht darüber einig sind, ob der nun um Uhrzeigersinn oder entgegen zum Uhrzeigersinn die Erde umkreist.
Wobei ich ja nun zuvor erklärt habe, wieso Geschäftsbanken nicht nach "eigenen Vorstellungen" beliebig und grenzenlos Verbindlichkeiten gegen sich erzeugen können. Eine Sichteinlage auf einem Girokonto ist eben kein Geld, sondern eine Geldforderung des Kunden an seine Bank. Das wird leider verklärt durch Begriffe wie "Buchgeld" oder "Giralgeld". Es wird auch oft nicht zwischen Zahlungsmittel und Geld unterschieden.
Man kann durchaus mit Dingen eine Schuld bezahlen, die kein Geld, aber offenbar Zahlungsmittel sind. Man kann mit einer Forderung ggü. einer Bank(positiver Kontostand) eine Schuld begleichen, durch Forderungsübergang (Zession). Du bezahlst mit deiner Forderung.
Die Vorstellung, dass Geschäftsbanken "Geld aus dem Nichts" beliebig zaubern würden, kommt ja auch aus einer bestimmten Ecke (in die sich offenbar auch der Deutschlandfunk gestellt hat). Dahinter steht ja ein Zweck, ein Interesse.
Und entsprechend der Interessen gibt es dann verschiedene "Denkschulen", die die Dinge jeweils anders sehen. Früher etwa gab es die Auseinandersetzung zwischen currency school und banking school.
Greif niemals in ein Wespennest, doch wenn du greifst, dann greife fest.