Falls sich dieses Nebenthema zu weit vom Thread entfernt, bitte ich den Mod um Abtrennung mit entsprechendem Link. Denn ich finde es schon wichtig zu wissen wovon man spricht, wenn es um "Religion" geht.
Das ist sehr verkürzt. Er offenbart unter anderem die sehr spannende Innensicht einer fremden Kultur und formuliert seine Thesen darüber, wie es zu deren heutiger Erscheinungsform kam. Beispielsweise die, dass der aktuelle Islam wesentlich durch die Synthese der Herrschaftsstrukturen einer patrtiacharlischen Hirtenkultur mit einer speziellen Glaubenslehre geprägt wurde. Fand ich zumindest bedenkenswert.
Flasch erzählt in seinem Buch nichts über Radikale, sondern er nimmt die Lehrsätze der Kirche von innen heraus Stück für Stück auseinander, ...
Das war, wie bereits gesagt, über lange Jahre auch eins meiner "Hobbys". Dank Internet kann man sich dabei auf unzählige Quellen stützen und ist nicht auf
ein Buch angewiesen. Das erwähnte Buch Flaschs kannte ich bisher nicht, habe mir deshalb mal kurz
diese Rezension angeschaut und stieß dabei auf Sätze wie:
Flasch hat geschrieben:Da ihr Gott der einzige Gott sein soll, muss er es für alle sein. Und was die monotheistischen Religionen als sein Wort verkünden, soll für alle gelten. Weil wahr ist, was sie sagen, soll, muss es für alle wahr sein...
Die Christen geben auf diese Frage zumeist die sehr dumme Antwort, es sei ein persönlicher Gott. Mich hat das, als ich noch Christ war, schon immer gewundert, wie dumm die Leute sind. Denn gleichzeitig sagen sie, es sind drei Personen: Ist es ein einpersönlicher Gott oder ist es ein dreipersönlicher Gott? Sie möchten sich bitte mal entscheiden. Sie meinen mit dem persönlichen Gott wahrscheinlich, dass es ein Gott ist, zu dem es sinnvoll ist zu beten. Das gibt es vielleicht so her. Aber es ist auch ein Gott, der von seinem Sohn verlangt, dass er sein Blut hergibt, damit die böse Menschheit wieder mit ihm versöhnt ist.
Das mag für den ein oder anderen hilfreich sein, um in die Thematik einzusteigen, letztlich sind derartige Aussagen aber trivial und wurden so oder so ähnlich auch von hunderten anderer Autoren getätigt. Und wenn ich dann im letzten Absatz der verlinkten Rezension lese:
Blaise Pascal formuliert im 17. Jahrhundert seine berühmte Wette: Wer an Gott glaubt, der verliert nichts, wenn Gott am Ende nicht existiert, gewinnt aber das Paradies, wenn er existiert. In einer Welt, in der man die christlichen Vorschriften zwangsweise befolgen musste, verliert man vielleicht nichts. Heute müsste man sich der christlichen Sexualethik unterwerfen und dürfte gemäß des Vatikans nicht mal innerhalb der monogamen Ehe verhüten.
...kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass Flasch noch tief in der Weltsicht des Glaubens befangen ist, von dem er sich zu distanzieren glaubt. Das hat auch nicht im Ansatz die Durchdringungstiefe eines Eugen Drewermann.
Über die "Pascalsche Wette" haben wir in anderen Foren übrigens bis zur Erschöpfung diskutiert. Hier hätte ich mich über den - insbesondere heute - naheliegenden Einwand gefreut, dass Pascals Rechnung nicht aufgeht, wenn man an den "falschen" Gott glaubt.
"Das gefährliche an der Dummheit ist, daß sie die dumm macht, die ihr begegnen." (Sokrates).