Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

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Selina
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Selina »

Moses hat geschrieben:(17 Nov 2019, 13:48)

Das seh ich auch so, Meinungsfreiheit beinhaltet nämlich auch das Recht zu schweigen.
Ja, schon. Aber wenn Lucke nun mal solchen Studenten-Protesten ausgesetzt ist, sich aber zu Unrecht kritisiert und ausgegrenzt fühlt, dann kann er sich doch offen dazu äußern. So läuft das nun mal. Gerade in einer Demokratie. Es gibt auf der einen Seite Vorwürfe - die andere Seite hält die für nicht gerechtfertigt. Was tun? Man geht in die Kontroverse und sucht einen Kompromiss oder auch eine Konflikt-Lösung. Alle Beteiligten. Warum passiert das nicht?
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PeterK
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von PeterK »

Skeptiker hat geschrieben:(17 Nov 2019, 13:58)
Ich werde alles dafür geben, dass in Deutschland niemals wieder irgendwelches Packvolk anderen Menschen seine Meinung aufdrücken kann.
Mal abgesehen von dem (sehr kreativen) Ausdruck "Packvolk": Du darfst "rechts" sein. Niemand hindert Dich daran.
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Moses
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Moses »

Selina hat geschrieben:(17 Nov 2019, 14:04)

Ja, schon. Aber wenn Lucke nun mal solchen Studenten-Protesten ausgesetzt ist, sich aber zu Unrecht kritisiert und ausgegrenzt fühlt, dann kann er sich doch offen dazu äußern. So läuft das nun mal. Gerade in einer Demokratie. Es gibt auf der einen Seite Vorwürfe - die andere Seite hält die für nicht gerechtfertigt. Was tun? Man geht in die Kontroverse und sucht einen Kompromiss oder auch eine Konflikt-Lösung. Alle Beteiligten. Warum passiert das nicht?
Und das will genau wer ihm vorschreiben? Du?
Was ist denn falsch daran, dass er statt dessen seiner Arbeit nachgeht?
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naddy
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von naddy »

odiug hat geschrieben:(17 Nov 2019, 13:08)

Also: Die Meinungsfreiheit wird an den Universitäten weder eingeschränkt, noch gar ausgeschaltet.
Weiß ich nicht, um die aktuelle Situation beurteilen zu können bin ich dem Lehrbetrieb an deutschen Unis schon zu lange fern. Außerdem ist meine Neigung zu derartigen Pauschalaussagen ohnehin gering.
Wenn wir das Beispiel Lucke anführen, dann ist es eher so, dass Lucke sich weigert seine Meinung zu rechtfertigen und glaubt, er könne sich aufgrund seines Beamtenstatus einfach wieder in seinen alten Job einschleichen, als ob nix gewesen wäre.
Was wäre Lucke aus deiner Sicht denn konkret vorzuwerfen, wofür er sich zu rechtfertigen hätte? Und was soll "... und glaubt, er könne sich aufgrund seines Beamtenstatus einfach wieder in seinen alten Job einschleichen" (fett von mir) bedeuten, wenn sein arbeitsrechtlicher Status besagt, dass er "...für seine politischen Tätigkeiten beurlaubt war"?

Nur um Mißverständnissen vorzubeugen: Ich finde Mann weder sonderlich sympathisch, noch teile ich die meisten seiner politischen Positionen, soweit sie öffentlich zugänglich sind. Seine Skepsis gegenüber der Einführung des Euros halte ich zumindest für diskussionswert. Wohin das geführt hat sieht man unter anderem an der aktuellen Arbeitsmarktsituation. Aber das ist ein anderes Thema.
Und da finde ich es nicht schlecht, wenn er dabei auf Widerstand trifft ...
Ich auch nicht. Allerdings erwarte ich von Studenten den Widerstand argumentativ zu artikulieren und auf Krawall und Kindertheater so weit wie möglich zu verzichten. Wenn schon an Universitäten kein rationaler Diskurs mehr möglich ist, wo denn dann?
Das wäre übrigens ein sehr interessantes Seminar, das ich auch besuchen würde.
Ich trotz meines hohen Alters möglicherweise auch. Ich würde allerdings die Veranstaltungsform "Sachdiskussion" einer "inquisitorischen Befragung" vorziehen, auch wenn meine Kenntnisse im Fachgebiet "Makroökonomie" relativ bescheiden ausfallen und universitären Anforderungen wohl kaum genügen dürften.
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Selina
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Selina »

Moses hat geschrieben:(17 Nov 2019, 14:09)

Und das will genau wer ihm vorschreiben? Du?
Was ist denn falsch daran, dass er statt dessen seiner Arbeit nachgeht?
Das hat nichts mit "vorschreiben" zu tun, das ist einfach vernünftig und logisch. Und auch eigentlich in seinem eigenen Interesse, könnte man denken. Aber Lucke wird seine Gründe haben, dass er die offene Auseinandersetzung über die rechtsradikale AfD scheut, die er nun mal mitgegründet hat.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Skeptiker »

PeterK hat geschrieben:(17 Nov 2019, 14:04)
Das klingt ein wenig nach "Radikalenerlass".
Das klingt danach, dass Studenten nicht an Universitäten studieren sollten, dessen Lehrbetrieb sie aktiv stören.

Jeder Verein kennt solche Regelungen. Warum sollte das nicht auch für den Schutz der Lehre gelten? Es darf ja jeder denken was er will. Es geht um die Taten, um nichts sonst.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Selina »

PeterK hat geschrieben:(17 Nov 2019, 14:04)

Das klingt ein wenig nach "Radikalenerlass".
Ja. Studenten, die gegen einen Vordenker und Mitbegründer der rechtsradikalen AfD protestieren, "ideologischen Mob" zu nennen, hat schon ein arges Gschmäckle.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von McKnee »

Selina hat geschrieben:(17 Nov 2019, 13:28)

Gegenfrage: Kannst du mir ein rechtes Kabarett nennen? Oder eine konkrete Satire-Nummer, die inhaltlich und personell eher dem rechten Spektrum entstammt? Womit befasst sich rechte Satire, so es sie denn gibt?
Antwort:

Reicht erst einmal eine für das Offensichtliche?

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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Keoma »

Selina hat geschrieben:(17 Nov 2019, 14:20)

Ja. Studenten, die gegen einen Vordenker und Mitbegründer der rechtsradikalen AfD protestieren, "ideologischen Mob" zu nennen, hat schon ein arges Gschmäckle.
Und Studenten, die eine Komfortzone einer freien Lehre den Vorzug geben, gehören meiner Meinung nach nicht auf eine Uni.
Der Gescheitere gibt nach!
Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Moses »

Selina hat geschrieben:(17 Nov 2019, 14:12)

Das hat nichts mit "vorschreiben" zu tun, das ist einfach vernünftig und logisch. Und auch eigentlich in seinem eigenen Interesse, könnte man denken. Aber Lucke wird seine Gründe haben, dass er die offene Auseinandersetzung über die rechtsradikale AfD scheut, die er nun mal mitgegründet hat.
Man könnte glatt denken, dass Du die radikale Störung seiner Vorlesung als freundliches Gesprächsangebot interpretierst.
Der Herr gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich nicht hinnehmen kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Unité 1 »

Skeptiker hat geschrieben:Wir brauchen keinen totalitären Mob um unliebsame Meinungen aus Universitäten zu vertreiben, wir brauchen ethische Standards an Universitäten, die verhindern, dass ideologischer Mob zu akademischen Titel gelangt.
PeterK hat geschrieben:(17 Nov 2019, 14:04)

Das klingt ein wenig nach "Radikalenerlass".
Das muss Ausdruck dieser Meinungsfreiheit sein, die Skeptiker so sehr liebt.
Auch die Stringenz seines Kampfes der "Kampfphilosophie" ist tief beeindruckend. Für Typen wie den Halleattentäter breitet er die Arme aus, da ist der Kampf fehl am Platz, kritische Studenten sind hingegen ein totalitärer Mob, der von der Uni geschmissen gehört. Ich kann gar nicht so viel fressen etc.

Bemerkenswert ist auch die Geradlinigkeit, unliebsame Meinungen aus Universitäten zu vertreiben ginge nicht, die Studenten aber schon.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von odiug »

Zunder hat geschrieben:(17 Nov 2019, 13:44)

Allgemein gültiges Recht wahrzunehmen, bedarf keiner gesonderten Legitimation - außer für Anhänger einer Gesinnungsdemokratie.
Allgemein gültiges Recht ist bei den Beamtenprivilegien etwas gewagt :p
Und noch einmal ... es geht nicht darum, ob Lucke seinen Lehrauftrag annehmen kann oder nicht ... das steht ja nicht zur Debatte.
Es kann aber nicht sein, dass einer sich einfach aus seiner Beamtenlaufbahn verabschiedet, eine Partei anführt, die ihm zunehmend in den Rechtsextremismus entgleitet und dann so tut, als wäre nix gewesen ... und er hätte jetzt doch bitte seinen alten Job gerne wieder und Schwamm drüber was da vorher war.
Neeee ... so nicht!
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Selina »

Moses hat geschrieben:(17 Nov 2019, 14:28)

Man könnte glatt denken, dass Du die radikale Störung seiner Vorlesung als freundliches Gesprächsangebot interpretierst.
Nein, ich fand das auch nicht ok, das Läppi-Zuklappen und das Papierkügelchen-Werfen. Aber Studentenproteste sind nun mal das Normalste der Welt. Angepasste und brave Studenten... wo gibts die denn? Sollte es die überhaupt geben? Wache und kritische Studenten machen doch eher Hoffnung. Ohne die Studentenproteste von 1968 stünde die Bundesrepublik heute nicht da, wo sie steht... im Sinne von Demokratie, freier Meinungsäußerung, Erinnerungskultur und vieler anderer Dinge.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von McKnee »

Selina hat geschrieben:(17 Nov 2019, 14:44)

Ohne die Studentenproteste von 1968 stünde die Bundesrepublik heute nicht da, wo sie steht... im Sinne von Demokratie, freier Meinungsäußerung, Erinnerungskultur und vieler anderer Dinge.
und du weißt, wo sie dann wäre?

Selina, ich bitte dich. Die Welt ist nicht schwarz-weiß
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Es ist mir egal, ob es ein Albert-Einstein-Zitat ist ...

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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Moses »

Selina hat geschrieben:(17 Nov 2019, 14:44)

Nein, ich fand das auch nicht ok, das Läppi-Zuklappen und das Papierkügelchen-Werfen. Aber Studentenproteste sind nun mal das Normalste der Welt. Angepasste und brave Studenten... wo gibts die denn? Sollte es die überhaupt geben? Wache und kritische Studenten machen doch eher Hoffnung. Ohne die Studentenproteste von 1968 stünde die Bundesrepublik heute nicht da, wo sie steht... im Sinne von Demokratie, freier Meinungsäußerung, Erinnerungskultur und vieler anderer Dinge.
Und warum sollte er diesen überzogenen Protest als Gesprächsangebot sehen?
Der Herr gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich nicht hinnehmen kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Skeptiker

Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Skeptiker »

Unité 1 hat geschrieben:(17 Nov 2019, 14:33)

Das muss Ausdruck dieser Meinungsfreiheit sein, die Skeptiker so sehr liebt.
Auch die Stringenz seines Kampfes der "Kampfphilosophie" ist tief beeindruckend. Für Typen wie den Halleattentäter breitet er die Arme aus, da ist der Kampf fehl am Platz, kritische Studenten sind hingegen ein totalitärer Mob, der von der Uni geschmissen gehört. Ich kann gar nicht so viel fressen etc.

Bemerkenswert ist auch die Geradlinigkeit, unliebsame Meinungen aus Universitäten zu vertreiben ginge nicht, die Studenten aber schon.
Ich breite die Arme aus für den Attentäter von Halle?

Danke für dieses Musterbeispiel linker Aggitation.

Finde mir die Stelle, welche deine Aussage belegt. Oder ist das vielleicht einfach eine billige Verleumdung, mal eben so hingeworfen, ganz nach dem Motto, biste links ist alles erlaubt.

Ja, auch ich könnte garnicht so viel essen ... du weisst schon.
odiug

Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von odiug »

Moses hat geschrieben:(17 Nov 2019, 14:52)

Und warum sollte er diesen überzogenen Protest als Gesprächsangebot sehen?
Weil er in seiner Situation vielleicht vorher das Gespräch hätte suchen sollen ?
PeterK
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von PeterK »

Skeptiker hat geschrieben:(17 Nov 2019, 14:14)
Das klingt danach, dass Studenten nicht an Universitäten studieren sollten, dessen Lehrbetrieb sie aktiv stören.
Ach so. Es geht Dir also nicht um einen "ideologischen Mob", sondern um Studenten, die den Lehrbetrieb stören und daher nicht zu akademischen Titeln gelangen sollten. Korrekt?
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Moses
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Moses »

odiug hat geschrieben:(17 Nov 2019, 15:04)

Weil er in seiner Situation vielleicht vorher das Gespräch hätte suchen sollen ?
Und warum hätte er das sollen? Hat das irgendwas mit seiner Tätigkeit zu tun?
Der Herr gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich nicht hinnehmen kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
odiug

Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von odiug »

Moses hat geschrieben:(17 Nov 2019, 15:06)

Und warum hätte er das sollen? Hat das irgendwas mit seiner Tätigkeit zu tun?
Weil er mit der Gründung der AfD eine Kontroverse in diesem Land ausgelöst hat, der er sich jetzt nicht mehr einfach entziehen kann.
Er hat eine Verantwortung dafür, was er ausgelöst hat und der hat er sich auch zu stellen.
Das vor allem in einem öffentlichen Forum, wie einer Universität.
Dazu sind Universitäten nämlich da, um solche Kontroversen zu führen.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Skeptiker »

odiug hat geschrieben:(17 Nov 2019, 15:14)

Weil er mit der Gründung der AfD eine Kontroverse in diesem Land ausgelöst hat, der er sich jetzt nicht mehr einfach entziehen kann.
Er hat eine Verantwortung dafür, was er ausgelöst hat und der hat er sich auch zu stellen.
Das vor allem in einem öffentlichen Forum, wie einer Universität.
Dazu sind Universitäten nämlich da, um solche Kontroversen zu führen.
Cool, wenn mir die politische Gesinnung meines Matheprofessors nicht passt, dann sabotiere ich seine Vorlesung und nenne das dann einen kritischen Diskurs, für den die Universitäten gemacht sind. Supi!

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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von PeterK »

odiug hat geschrieben:(17 Nov 2019, 15:14)
Dazu sind Universitäten nämlich da, um solche Kontroversen zu führen.
Das ist richtig. Um Kontroversen zu führen, muss man einander aber auch sprechen und argumentieren lassen.

Ich meine, es sei richtig, fair und möglicherweise erhellend, Björn Lucke zu Wort kommen zu lassen und mit ihm - durchaus kontrovers - zu diskutieren.

Edit: Bernd Lucke ist natürlich gemeint.
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naddy
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von naddy »

odiug hat geschrieben:(17 Nov 2019, 14:43)

Es kann aber nicht sein, dass einer sich einfach aus seiner Beamtenlaufbahn verabschiedet, ...
Übersehen? Ich schrieb doch oben schon, dass er nach offizieller Version "...für seine politischen Tätigkeiten beurlaubt war". Inwiefern siehst du darin eine "Verabschiedung"?
...und er hätte jetzt doch bitte seinen alten Job gerne wieder und Schwamm drüber was da vorher war.
Den brauchte er nicht "wiederhaben" zu wollen, den hat er nie verloren. So schmerzlich das für Manche auch sein mag. Das ist halt so mit geltendem Recht, das kann einem im Einzelfall schon mal ganz gehörig auf den Sack gehen.

Ich sehe, dass hier die Wellen momentan ziemlich hochschlagen, aber vielleicht findest du zwischendurch ja trotzdem mal Zeit meine obige Frage zu beantworten: "Was wäre Lucke aus deiner Sicht denn konkret vorzuwerfen, wofür er sich zu rechtfertigen hätte? ". Hat er gegen Gesetze verstoßen? Muß er seine "rechte" Gesinnung gegenüber "linken" Studenten rechtfertigen? Oder was? Und vor allem: Wo sollte das denn gegebenfalls stattfinden? Im Rahmen einer Vorlesung über "Makroökonomie"?
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Tom Bombadil »

Moses hat geschrieben:(17 Nov 2019, 13:48)

Das seh ich auch so, Meinungsfreiheit beinhaltet nämlich auch das Recht zu schweigen.
Er hat ja noch nicht einmal geschwiegen, sondern sich distanziert:
Nachdem das Bundesamt für Verfassungsschutz die AfD im Januar 2019 als „Prüffall“ deklariert hatte, sprach sich auch Lucke für deren Beobachtung aus. In der Partei gebe es Personen und Organisationen, an deren Verfassungstreue man zweifeln könne. Die AfD sei zu einer „latent fremdenfeindliche[n], deutschnationale[n] Partei mit rechtsradikalen Einsprengseln“ geworden, sagte er der Zeit. Er verneinte die Frage, ob er die Partei so noch einmal gründen würde. Aus ihr sei eine Partei geworden, „die ich nicht gegründet hätte […] und die ich nicht wähle“.[38]
https://de.wikipedia.org/wiki/Bernd_Luc ... an_der_AfD
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Selina »

Moses hat geschrieben:(17 Nov 2019, 14:52)

Und warum sollte er diesen überzogenen Protest als Gesprächsangebot sehen?
Wer sagt denn das? Missverstehst du mich mit Absicht oder aus Versehen? Er konnte das Gespräch zum Beispiel hinterher nach den Protesten suchen. Dann nämlich, als er sah, irgendwas regt die Studenten mörderisch auf. Was das ist, weiß jeder. Wenn der Lucke wirklich abgerückt wäre von den Rechtsextremisten in der Partei, die er gründete, und diese wirklich kritisch sähe, bräuchte er solche Gespräche im Anschluss an diese Proteste doch nicht zu scheuen. Ich fürchte, er will nicht. Warum, dürfte klar sein. Wölflein im Schafspelzchen :D
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Moses »

odiug hat geschrieben:(17 Nov 2019, 15:14)

Weil er mit der Gründung der AfD eine Kontroverse in diesem Land ausgelöst hat, der er sich jetzt nicht mehr einfach entziehen kann.
Er hat eine Verantwortung dafür, was er ausgelöst hat und der hat er sich auch zu stellen.
Das vor allem in einem öffentlichen Forum, wie einer Universität.
Dazu sind Universitäten nämlich da, um solche Kontroversen zu führen.
Er soll sich an seinem Arbeitsplatz einer - von anderen empfundenen Kontroverse - stellen, anstatt seine Amtspflicht (Vorlesung halten) nachzukommen?
Findest Du nicht auch, dass es eher eine Aufgabe der Universitätsleitung - gerne in Zusammenarbeit mit den Studentenvertretern - gewesen wäre, einen reibungslosen Vorlesungsverlauf sicherzustellen, in dem man z.B. ein Diskussionsforum angeboten hätte (außerhalb der Vorlesungszeiten) in welchem Vorwürfe und Erklärung in einer angemessenen Form hätten vorgetragen werden können?
Das das medial vielleicht weniger aufregend und für die linken Störer weniger interessant geworden wäre, versteh ich natürlich.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Moses »

Selina hat geschrieben:(17 Nov 2019, 15:59)

Wer sagt denn das? Missverstehst du mich mit Absicht oder aus Versehen? Er konnte das Gespräch zum Beispiel hinterher nach den Protesten suchen. Dann nämlich, als er sah, irgendwas regt die Studenten mörderisch auf. Was das ist, weiß jeder. Wenn der Lucke wirklich abgerückt wäre von den Rechtsextremisten in der Partei, die er gründete, und diese wirklich kritisch sähe, bräuchte er solche Gespräche im Anschluss an diese Proteste doch nicht zu scheuen. Ich fürchte, er will nicht. Warum, dürfte klar sein. Wölflein im Schafspelzchen :D
Um die Widerholung zu vermeiden verweiße ich auf meine Antwort an odiug.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Tom Bombadil »

odiug hat geschrieben:(17 Nov 2019, 15:04)

Weil er in seiner Situation vielleicht vorher das Gespräch hätte suchen sollen ?
Mit wem? Etwa mit dem 32jährigen Rädelsführer im 8. Mastersemester Germanistik? Wozu?
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Selina »

Moses hat geschrieben:(17 Nov 2019, 16:03)

Er soll sich an seinem Arbeitsplatz einer - von anderen empfundenen Kontroverse - stellen, anstatt seine Amtspflicht (Vorlesung halten) nachzukommen?
Findest Du nicht auch, dass es eher eine Aufgabe der Universitätsleitung - gerne in Zusammenarbeit mit den Studentenvertretern - gewesen wäre, einen reibungslosen Vorlesungsverlauf sicherzustellen, in dem man z.B. ein Diskussionsforum angeboten hätte (außerhalb der Vorlesungszeiten) in welchem Vorwürfe und Erklärung in einer angemessenen Form hätten vorgetragen werden können?
Das das medial vielleicht weniger aufregend und für die linken Störer weniger interessant geworden wäre, versteh ich natürlich.
Aber darum gehts doch die ganze Zeit. Es hat kein solches Gespräch stattgefunden. Und selbstverständlich muss das jemand anregen, damit es stattfindet, zum Beispiel besagter Lucke, der sich ja scheinbar keiner Schuld bewusst ist. Gesprächsbedarf wird immer angemeldet und abgesprochen mit allen beteiligten Seiten. Und ja, normalerweise zuerst mit der Unileitung in diesem Fall. An die ist aber offenbar niemand herangetreten. Es wäre ein Leichtes gewesen, durch wen auch immer, solch einen Diskurs anzuschieben. Das ist aber ausgefallen. Warum? Kein Interesse. Was mir viel mehr Sorgen bereitet als diese paar studentischen Rangeleien und Papierkügelchen, ist die Tatsache, wie die undemokratische rechtsradikale AfD in zunehmendem Maße als was ganz Normales und was ganz Harmloses dargestellt wird. Häufig auch durch Leute, die sich selbst als "Mitte" bezeichnen. Das nimmt eindeutig zu. Schlimm.
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Beitrag von Stoner »

Jedes Volk hat seinen Troubadix - auch dieses Forum. Und zu den Freuden der Gleichberechtigung gehört es, auch eine Troubadine zu haben. :D
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Beitrag von naddy »

Selina hat geschrieben:(17 Nov 2019, 16:16)

Und selbstverständlich muss das jemand anregen, damit es stattfindet, zum Beispiel besagter Lucke, der sich ja scheinbar keiner Schuld bewusst ist.
(fett von mir).

Du jetzt auch noch? Vielleicht kannst Du ja dann meine Frage an odiug beantworten, der offenbar keine Zeit dafür findet. Oder keine Argumente. Also: "Was wäre Lucke aus deiner Sicht denn konkret vorzuwerfen, wofür er sich zu rechtfertigen hätte?".
Was mir viel mehr Sorgen bereitet als diese paar studentischen Rangeleien und Papierkügelchen,...
(fett von mir).

Und was ist das jetzt? "Alternative Fakten" - oder hast Du keinen Fernseher? Glücklicherweise war es kein "rechter Mob", der das veranstaltet hat. Sonst hätten wir einen weiteren erschütternden Fall von "Hetzjagden und Gewaltexzessen". Sogar mit größerer Berechtigung, denn bekanntlich reicht für diese Einstufung ja schon ein fetter Mann, der fluchend über die Straße rennt.
...ist die Tatsache, wie die undemokratische rechtsradikale AfD in zunehmendem Maße als was ganz Normales und was ganz Harmloses dargestellt wird.
Nun sind "Normalität" und "Harmlosigkeit" dummerweise keine Kriterien für die Zulassung oder das Verbot einer Partei. Das wird ausschließlich nach Art. 21 Abs. 2 Grundgesetz entschieden. Und aus deiner Sicht vermutlich noch dümmererweise ist in einem Rechtsstaat für ein Verbot der Nachweis erforderlich, dass sie beabsichtigt, "...die freiheitliche demokratische Grundordnung zu beeinträchtigen oder zu beseitigen oder den Bestand der Bundesrepublik Deutschland" zu gefährden. Verdammt aber auch, in diesen sauren Apfel wirst du also weiterhin beißen müssen. Zumindest solange du hier lebst. Für Alle, die sowas nicht aushalten wollen oder können, gibt es allerdings Alternativen. Beispielsweise Nordkorea, Saudi Arabien oder die Türkei. Da geht sowas flotter von der Hand.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von odiug »

Skeptiker hat geschrieben:(17 Nov 2019, 15:24)

Cool, wenn mir die politische Gesinnung meines Matheprofessors nicht passt, dann sabotiere ich seine Vorlesung und nenne das dann einen kritischen Diskurs, für den die Universitäten gemacht sind. Supi!

Ich lach mich tot. :D
Universitäten sind keine Fachhochschulen, wo man Fachidioten zur wirtschaftlichen Verwertung züchtet.
Ihr Bildungsauftrag geht darüber hinaus.
Stoner

Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Stoner »

odiug hat geschrieben:(17 Nov 2019, 17:27)

Universitäten sind keine Fachhochschulen, wo man Fachidioten zur wirtschaftlichen Verwertung züchtet.
Ihr Bildungsauftrag geht darüber hinaus.
Inquistorische Gesinnungspflege als Bildungsauftrags.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Tom Bombadil »

MäckIntaier hat geschrieben:(17 Nov 2019, 17:42)

Inquistorische Gesinnungspflege als Bildungsauftrags.
Jau, so züchtet man progressive Freigeister. Meint man.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Skeptiker »

odiug hat geschrieben:(17 Nov 2019, 17:27)

Universitäten sind keine Fachhochschulen, wo man Fachidioten zur wirtschaftlichen Verwertung züchtet.
Ihr Bildungsauftrag geht darüber hinaus.
Keine Universität der Welt erteilt einen Auftrag dafür eine Vorlesung zu verhindern. Das ist absurder Unsinn.

Dass die Unileitung hier dem Lehrauftrag durch Untätigkeit in den Rücken gefallen ist, wäre ein eigenes Thema. Das Zuknallen von Rechnern, Niederbrüllen und Einschüchtern von Professoren und Studenten, ist KEIN Diskurs. Es ist möglicherweise die linke Vorstellung davon, wie ein Diskurs aussieht, oder ein Beispiel dafür wie Diskurs aussieht, wenn es nach dem Willen linker Aggitatoren geht. Insofern bin ich fast schon dankbar, dass man sich dort zu erkennen gegeben hat, als das was man ist.

Es ist abenteuerlich, dass du das verteidigst. Es zeigt aber auch wie weit undemokratische Vorstellungen von links schon in dem Mainstream vorgedrungen sind, wenn man nun mal unterstellt, dass es sich bei dir nicht um einen Linksextremen handelt.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Misterfritz »

Dass sich die Studenten nicht darüber aufregen, dass Lucke, der ja immer noch die Abschaffung des Euros will, des Euros, der der deutschen Wirtschaft wirklich gut tut, das wundert mich.
Und es wundert mich, dass die Uni Hamburg, die ihre Studenten kennen sollte, Lucke nicht beurlaubt hat. Sollte er noch unter diesen Voraussetzungen seine letzten acht Jahre an der Uni Vorlesungen halten wollen, könnte das teurer werden, als den Mann in Ruhe auf seine Pension warten zu lassen ;)
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Skeptiker »

Misterfritz hat geschrieben:(17 Nov 2019, 18:03)

Dass sich die Studenten nicht darüber aufregen, dass Lucke, der ja immer noch die Abschaffung des Euros will, des Euros, der der deutschen Wirtschaft wirklich gut tut, das wundert mich.
Und es wundert mich, dass die Uni Hamburg, die ihre Studenten kennen sollte, Lucke nicht beurlaubt hat. Sollte er noch unter diesen Voraussetzungen seine letzten acht Jahre an der Uni Vorlesungen halten wollen, könnte das teurer werden, als den Mann in Ruhe auf seine Pension warten zu lassen ;)
Ihn zu beurlauben würde die aktuelle Diskussion massiv eskalieren lassen und einen Furor auf beiden Seiten erzeugen. Das wäre eine echte Kapitulation vor dem Mob. Niemals könnte ich mir vorstellen, dass man sich diese Blöße geben möchte. Andererseits kann mich auch nicht mehr viel überraschen :rolleyes:
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Zunder »

odiug hat geschrieben:(17 Nov 2019, 14:43)

Allgemein gültiges Recht ist bei den Beamtenprivilegien etwas gewagt :p
Und noch einmal ... es geht nicht darum, ob Lucke seinen Lehrauftrag annehmen kann oder nicht ... das steht ja nicht zur Debatte.
Es kann aber nicht sein, dass einer sich einfach aus seiner Beamtenlaufbahn verabschiedet, eine Partei anführt, die ihm zunehmend in den Rechtsextremismus entgleitet und dann so tut, als wäre nix gewesen ... und er hätte jetzt doch bitte seinen alten Job gerne wieder und Schwamm drüber was da vorher war.
Neeee ... so nicht!
Natürlich handelt es sich um allgemein gültiges Recht. Oder gibt's irgendwo eine "Lex Lucke"?
Er muß sich für gar nichts rechtfertigen, innerhalb einer Lehrveranstaltung ohnehin nicht.
Wenn die Debatte geführt werden soll, dann öffentlich.
Zuletzt geändert von Zunder am So 17. Nov 2019, 18:31, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Misterfritz »

odiug hat geschrieben:(17 Nov 2019, 14:43)

Allgemein gültiges Recht ist bei den Beamtenprivilegien etwas gewagt :p
Und noch einmal ... es geht nicht darum, ob Lucke seinen Lehrauftrag annehmen kann oder nicht ... das steht ja nicht zur Debatte.
Es kann aber nicht sein, dass einer sich einfach aus seiner Beamtenlaufbahn verabschiedet, eine Partei anführt, die ihm zunehmend in den Rechtsextremismus entgleitet und dann so tut, als wäre nix gewesen ... und er hätte jetzt doch bitte seinen alten Job gerne wieder und Schwamm drüber was da vorher war.
Neeee ... so nicht!
Und wenn er für 5 Jahre in den Bundestag gewählt worden wäre, z.B. für die FDP, und dann wieder gekommen wäre, hätte sich keine Sau über diese "Privilegien" aufgeregt.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Selina »

Der Lucke ist nicht so harmlos, wie immer getan wird.

Zitat:

Auch seine Nachfolgerpartei, die “LKR” (Liberal Konservative Reformer), organisierte noch 2018 mehrere rechtsradikale “Merkel muss weg”-Demos (Quelle). 2013 bezeichnete er Flüchtlinge persönlich als “Bodensatz” (Quelle). Vor wenigen Monaten hielt er noch eine Rede bei einer neurechten Organisation (Quelle). Und er verwendete bereits 2014 den Goebbels-Begriff der “Altparteien” (Quelle). Er sagte 2014 den Satz: “Ich würds schöner finden, wenn NPD-Wähler die AfD wählen und nicht die NPD.” (Quelle) Er sprach von einer “Entartung der Demokratie” (NSDAP Sprache, Quelle)

Auch unter ihm verwendete die offizielle AfD-PR schon Begriffe wie “Staatsmedien”, “Blockparteien” und “Multi-Kulti-Umerziehung” (Quelle). Beatrix von Storch, die einen Schießbefehl auf Kinder forderte, war ebenfalls Gründungsmitglied (Quelle). Den Satz “Multikulti hat die Aufgabe die Völker zu homogenisieren und damit religiös und kulturell auszulöschen” wollte er nicht verurteilen, weil er dachte er stammte von ihr (Quelle).* Das spiegelt sogar die faschistische Ideologie eines Höcke wider. Auf einem der Wahlplakate zur Bundestagswahl 2013 verwendete die AfD bereits NPD-Slogans:

Anfang 2014 sagte er: „Das Problem sind eher Randgruppen wie Sinti und Roma, die leider in großer Zahl kommen und nicht gut integrationsfähig sind“ (Quelle). Das ist ganz klar rassistisch und antiziganistisch. Auf dem Gründungsparteitag der AfD wurde schon die Frage gestellt, ob nicht die NSU Morde inszeniert waren (Quelle).


https://www.volksverpetzer.de/hintergrund/lucke-rechts/
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Misterfritz »

Selina hat geschrieben:(17 Nov 2019, 18:35)

Der Lucke ist nicht so harmlos, wie immer getan wird.
Keiner hat behauptet, dass Lucke harmlos wäre.
Aber auch das fällt unter Meinungsfreiheit.
Die Fragen muss sich die Uni Hamburg stellen, warum sie ihm überhaupt weiterhin eine Plattform stellt.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Stoner »

Misterfritz hat geschrieben:(17 Nov 2019, 18:44)

Keiner hat behauptet, dass Lucke harmlos wäre.
Aber auch das fällt unter Meinungsfreiheit.
Die Fragen muss sich die Uni Hamburg stellen, warum sie ihm überhaupt weiterhin eine Plattform stellt.
Irgendwie lässt einen das doch so ein bisschen ratlos zurück.

Als ganz Junger, angezogen von FDP, Freiburger Thesen, Jungdemokraten, war es eine Selbstverständlichkeit, gegen Repressionen der Uni zu sein und sich beispielsweise gegen die Suspendierung von Peter Brückner auszusprechen (falls jemand sich noch an den Fall erinnert). Heute nun, da die Universitäten der Suspendierungshammer nicht mehr locker zu sitzen scheint, mandelt sich ein studentischer Mob von Illiberalen auf, um Universitäten genau in das hineinzuschwätzen, gegen das man erfolgreich gestritten hatte einst.

Bei der Wirklichkeit wundert einen nicht mehr, dass einem alle Satiriker als fad erscheinen.
odiug

Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von odiug »

MäckIntaier hat geschrieben:(17 Nov 2019, 17:42)

Inquistorische Gesinnungspflege als Bildungsauftrags.
Kritisches Hinterfragen fragwürdiger Autoritäten.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Selina »

Linke 68er in einem Atemzug mit solchen Leuten zu nennen, die am liebsten alles wieder rückgängig machen würden, was damals auf der Straße und in Hörsälen erstritten worden ist, ist wirklich Realsatire.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Stoner »

Selina hat geschrieben:(17 Nov 2019, 21:39)

Linke 68er in einem Atemzug mit solchen Leuten zu nennen, die am liebsten alles wieder rückgängig machen würden, was damals auf der Straße und in Hörsälen erstritten worden ist, ist wirklich Realsatire.
Der linke 68er ist so egal wie der rechte 2010er - entscheidend ist, wie man selbst zum Recht steht. Auch zu den Rechten derjenigen, die man vielleicht gar nicht verteidigen möchte.

Was nur dann funktioniert, wenn man Recht über Gesinnung stellt. Wie oben schon andere erklärt haben.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Misterfritz »

Selina hat geschrieben:(17 Nov 2019, 21:39)

Linke 68er in einem Atemzug mit solchen Leuten zu nennen, die am liebsten alles wieder rückgängig machen würden, was damals auf der Straße und in Hörsälen erstritten worden ist, ist wirklich Realsatire.
Du hast das sicherlich mitgemacht.
Dann müsstest Du jetzt knapp 70 sein, oder?
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von McKnee »

Selina hat geschrieben:(17 Nov 2019, 21:39)

.... ist wirklich Realsatire.
Ist es eigentlich eine besondere Stilrichtung, wenn man nicht reagiert, nachdem man die geforderten Antworten bekommen hat?
Der Hauptgrund für Stress ist der tägliche Kontakt mit Idioten.

Es ist mir egal, ob es ein Albert-Einstein-Zitat ist ...

.....er wusste es :D
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Selina »

MäckIntaier hat geschrieben:(17 Nov 2019, 21:49)

Der linke 68er ist so egal wie der rechte 2010er - entscheidend ist, wie man selbst zum Recht steht. Auch zu den Rechten derjenigen, die man vielleicht gar nicht verteidigen möchte.

Was nur dann funktioniert, wenn man Recht über Gesinnung stellt. Wie oben schon andere erklärt haben.
Recht steht doch über Gesinnung. Artikel 1 des Grundgesetzes garantiert die Unantastbarkeit der Menschenwürde. Das heißt, das Grundgesetz ist unvereinbar mit brauner Gesinnung und steht über dieser.
Zuletzt geändert von Selina am So 17. Nov 2019, 22:24, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von odiug »

MäckIntaier hat geschrieben:(17 Nov 2019, 21:49)

Der linke 68er ist so egal wie der rechte 2010er - entscheidend ist, wie man selbst zum Recht steht. Auch zu den Rechten derjenigen, die man vielleicht gar nicht verteidigen möchte.

Was nur dann funktioniert, wenn man Recht über Gesinnung stellt. Wie oben schon andere erklärt haben.
Der Mann wurde einmal mit Papierkügelchen beworfen.
Er wurde nicht erschossen, sein Haus nicht in Brand gesteckt, nicht von einem Mob zusammengeschlagen, nicht durch eine Stadt gehetzt und seine Vorlesungen liefen schon am nächsten Tag völlig störungsfrei ab und dennoch tun hier einige so, als würden sie die Geschwister Scholl oder Dietrich Bonhoeffer vor den Anfeindungen eines Gesinnungsmobs verteidigen.
Dabei ist es eben dieser Lucke, der den Gesinnungsmob wie einen Gini aus der Flasche lies und jetzt, da er ihm außer Kontrolle geraten ist und er den Flaschengeist nicht mehr zurück in die Flasche bekommt, will er mit all dem nix mehr zu tun habe und auch nicht dafür zur Rede gestellt werden.
Außerdem hat er kein Europaabgeordnetensalär mehr, nachdem ihn seine ehemaligen Spießgesellen geschasst haben.
Schwamm drüber ... was geht mich mein Geschwätz von Gestern an scheint die Devise dieses Herren.
Nein ... so nicht Herr Lucke.
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