Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

In diesem Forum werden Themen rund um die sozialen Sicherungsysteme diskutiert.
Krankenversicherung, Arbeitslosenversicherung, Arbeitslosengeld 2 (HartzIV), Rentenversicherung, Sozialgesetzbuch.

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Wähler
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von Wähler »

Stern 4. November 2019 Union und SPD streiten darüber, wer die neue Grundrente bekommen soll
https://www.stern.de/wirtschaft/news/gr ... 85108.html
"Um die Zielgenauigkeit zu erhöhen, schlagen die Studienautoren vor, die Heil'sche Grundrente um "eine einfache Einkommensprüfung in Kombination mit einer weniger strikten Mindestversicherungszeiterfordernis" zu ergänzen. So würden auch Bedürftige mit 34 Beitragsjahren profitieren, während gut situierte Berechtigte mit 35 Jahren herausfallen würden. Um gleichzeitig das Leistungsprinzip zu stärken und die Kosten zu begrenzen, könnte zudem der Freibetrag geringer ausfallen, sodass deutlich Bessergestellte auch höhere Beiträge zahlen müssen."
Es wird sich zeigen, ob das Thema machtpolitisch missbraucht wird, um aus der Großen Koalition auszusteigen.
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von Realist2014 »

Wähler hat geschrieben:(05 Nov 2019, 06:12)

Stern 4. November 2019 Union und SPD streiten darüber, wer die neue Grundrente bekommen soll
https://www.stern.de/wirtschaft/news/gr ... 85108.html
"Um die Zielgenauigkeit zu erhöhen, schlagen die Studienautoren vor, die Heil'sche Grundrente um "eine einfache Einkommensprüfung in Kombination mit einer weniger strikten Mindestversicherungszeiterfordernis" zu ergänzen. So würden auch Bedürftige mit 34 Beitragsjahren profitieren, während gut situierte Berechtigte mit 35 Jahren herausfallen würden. Um gleichzeitig das Leistungsprinzip zu stärken und die Kosten zu begrenzen, könnte zudem der Freibetrag geringer ausfallen, sodass deutlich Bessergestellte auch höhere Beiträge zahlen müssen."
Es wird sich zeigen, ob das Thema machtpolitisch missbraucht wird, um aus der Großen Koalition auszusteigen.
Was ist mit dem blauen Satz gemeint?

Welcher Freibetrag und welche Beiträge gibt es im Zuammenhang mit der Auszahlung einer "Grundrente"?
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von Wähler »

Wähler hat geschrieben:(05 Nov 2019, 06:12)
Stern 4. November 2019 Union und SPD streiten darüber, wer die neue Grundrente bekommen soll
https://www.stern.de/wirtschaft/news/gr ... 85108.html
"Um die Zielgenauigkeit zu erhöhen, schlagen die Studienautoren vor, die Heil'sche Grundrente um "eine einfache Einkommensprüfung in Kombination mit einer weniger strikten Mindestversicherungszeiterfordernis" zu ergänzen. So würden auch Bedürftige mit 34 Beitragsjahren profitieren, während gut situierte Berechtigte mit 35 Jahren herausfallen würden. Um gleichzeitig das Leistungsprinzip zu stärken und die Kosten zu begrenzen, könnte zudem der Freibetrag geringer ausfallen, sodass deutlich Bessergestellte auch höhere Beiträge zahlen müssen."
Es wird sich zeigen, ob das Thema machtpolitisch missbraucht wird, um aus der Großen Koalition auszusteigen.
Realist2014 hat geschrieben:(05 Nov 2019, 09:40)
Was ist mit dem blauen Satz gemeint?
Welcher Freibetrag und welche Beiträge gibt es im Zuammenhang mit der Auszahlung einer "Grundrente"?
Hängt wohl mit der Rentenbesteuerung zusammen:
https://www.spiegel.de/wirtschaft/servi ... 94366.html
Genaueres wird man abwarten müssen, bis der Gesetzesentwurf in den Bundestag eingebracht wird.
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von Wähler »

Interessanter Presseclub (+ nachgefragt als Podcast): Der Streitfall – wie gerecht ist die Grundrente?
https://www1.wdr.de/radio/wdr5/sendunge ... e-116.html
Fazit: Sehr komplexes Thema zwischen Grundsicherung mit höherem Freibetrag und Grundrente als Leistungsanerkennung mit vereinfachter Steuerprüfung. Unabhängig davon, ob die große Koalition an einer Kompromisslösung scheitert oder nicht, geht es auch um die Frage, ob der deutsche Sozialstaat nicht einer grundlegenden Renovierung bedarf, wobei ein vielfacher Blick über die nationalen Staatsgrenzen hinaus hilfreich sein könnte. Die große Herausforderung der Sozialpolitik bleibt also auch für Schwarz-Grün oder Jamaika bestehen.
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von Realist2014 »

Wähler hat geschrieben:(10 Nov 2019, 13:20)

Interessanter Presseclub (+ nachgefragt als Podcast): Der Streitfall – wie gerecht ist die Grundrente?
https://www1.wdr.de/radio/wdr5/sendunge ... e-116.html
Fazit: Sehr komplexes Thema zwischen Grundsicherung mit höherem Freibetrag und Grundrente als Leistungsanerkennung mit vereinfachter Steuerprüfung. Unabhängig davon, ob die große Koalition an einer Kompromisslösung scheitert oder nicht, geht es auch um die Frage, ob der deutsche Sozialstaat nicht einer grundlegenden Renovierung bedarf, wobei ein vielfacher Blick über die nationalen Staatsgrenzen hinaus hilfreich sein könnte. Die große Herausforderung der Sozialpolitik bleibt also auch für Schwarz-Grün oder Jamaika bestehen.
Ja

man könnte bei der GKV eine Kopfpauschale einführen wie in der Schweiz.

Ene Abkehr vom Äquivalenzprinzp bei der RV halte ich in D für nicht mehrheitsfähig.
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von JJazzGold »

Glückwunsch Union und SPD, gesprungen und das Ziel verfehlt!
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von yogi61 »

JJazzGold hat geschrieben:(11 Nov 2019, 11:41)

Glückwunsch Union und SPD, gesprungen und das Ziel verfehlt!
Einige in der CDU sehen das offensichtlich ähnlich.



Während das CSU-Präsidium sich einstimmig für den Grundrenten-Kompromiss entschieden hat, sieht das bei ihrer Schwesterpartei ein wenig anders aus. Der Vorstand der CDU stimmte dem Kompromiss mit drei Gegenstimmen zu.

Der Chef der Mittelstands- und Wirtschaftsunion, Carsten Linnemann, der Vorsitzende der Jungen Union, Tilman Kuban, sowie der baden-württembergische Bundestagsabgeordnete Olav Gutting sollen sich gegen das ausgehandelte Grundrenten-Konzept ausgesprochen und dagegen gestimmt haben, hieß es aus Teilnehmerkreisen.


https://www.n-tv.de/der_tag/Der-Tag-am- ... 86234.html
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von JJazzGold »

yogi61 hat geschrieben:(11 Nov 2019, 13:33)

Einige in der CDU sehen das offensichtlich ähnlich.



Während das CSU-Präsidium sich einstimmig für den Grundrenten-Kompromiss entschieden hat, sieht das bei ihrer Schwesterpartei ein wenig anders aus. Der Vorstand der CDU stimmte dem Kompromiss mit drei Gegenstimmen zu.

Der Chef der Mittelstands- und Wirtschaftsunion, Carsten Linnemann, der Vorsitzende der Jungen Union, Tilman Kuban, sowie der baden-württembergische Bundestagsabgeordnete Olav Gutting sollen sich gegen das ausgehandelte Grundrenten-Konzept ausgesprochen und dagegen gestimmt haben, hieß es aus Teilnehmerkreisen.


https://www.n-tv.de/der_tag/Der-Tag-am- ... 86234.html
Das sehen nicht nur einige aus der CDU ähnlich, sondern die gesamte Opposition, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen.

Meiner persönlichen Meinung nach, hätte man es besser machen können.
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von yogi61 »

JJazzGold hat geschrieben:(11 Nov 2019, 13:54)

Das sehen nicht nur einige aus der CDU ähnlich, sondern die gesamte Opposition, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen.

Meiner persönlichen Meinung nach, hätte man es besser machen können.
Man ist doch schon froh, wenn diese Regierung überhaupt etwas hinbekommt, mit dem zur Verfügung stehenden Personal etwas besser zu machen, ist ein wenig hochgegriffen um nicht zu sagen, ein wenig viel verlangt.
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von JJazzGold »

yogi61 hat geschrieben:(11 Nov 2019, 13:58)

Man ist doch schon froh, wenn diese Regierung überhaupt etwas hinbekommt, mit dem zur Verfügung stehenden Personal etwas besser zu machen, ist ein wenig hochgegriffen um nicht zu sagen, ein wenig viel verlangt.
Interessant fand ich im Interview mit Malu Dreyer, dass es erst hieß, die Vorlage wäre einmütig angenommen worden und sich bei Nachfrage herausstellte, dass es so einmütig dann wieder doch nicht war. Es gab also auch bei der SPD Einige, die Bedenken geäussert haben.

Da man sich ohnehin mit dieser Zusatzleistung bisher reichlich Zeit gelassen hatte, hätte man sich auch die Zeit nehmen können, ein für jeden nachvollziehbares, faires, unbürokratisches Modell zu entwickeln. Aber ich weiß, der drohende SPD Parteitag........
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von Realist2014 »

JJazzGold hat geschrieben:(11 Nov 2019, 13:54)

Das sehen nicht nur einige aus der CDU ähnlich, sondern die gesamte Opposition, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen.

Meiner persönlichen Meinung nach, hätte man es besser machen können.

Es schafft neue Ungerechtigkeiten. Speziell durch die Nicht-Differenzierung zwischen TZ und VZ in der "Hochrechnung"
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von JJazzGold »

Realist2014 hat geschrieben:(11 Nov 2019, 15:07)

Es schafft neue Ungerechtigkeiten. Speziell durch die Nicht-Differenzierung zwischen TZ und VZ in der "Hochrechnung"
Das ist auch einer meiner Kritikpunkte, wie auch diese willkürliche Festlegung auf 35 Jahre. Die SPD möchte diese starre Grenze lt. Frau Dreyer aufweichen, nur wie weiß man noch nicht. ;)
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von Dieter Winter »

Realist2014 hat geschrieben:(11 Nov 2019, 15:07)

Es schafft neue Ungerechtigkeiten. Speziell durch die Nicht-Differenzierung zwischen TZ und VZ in der "Hochrechnung"
In den Niederlanden gibt es das Problem offenbar nicht:

https://www.zeit.de/wirtschaft/2019-10/ ... heo-kocken
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von Realist2014 »

Dieter Winter hat geschrieben:(12 Nov 2019, 22:10)

In den Niederlanden gibt es das Problem offenbar nicht:

https://www.zeit.de/wirtschaft/2019-10/ ... heo-kocken
Wir sind aber nicht in den Niederlanden.
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von Dieter Winter »

Realist2014 hat geschrieben:(12 Nov 2019, 22:34)

Wir sind aber nicht in den Niederlanden.
Ja, bei denen funktioniert weit mehr als hier.
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von Realist2014 »

Dieter Winter hat geschrieben:(12 Nov 2019, 22:37)

Ja, bei denen funktioniert weit mehr als hier.

Nö, ich bin da öfters.

DU auch?
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von Dieter Winter »

Realist2014 hat geschrieben:(12 Nov 2019, 22:54)

Nö, ich bin da öfters.

DU auch?
Ab und zu. Recht entspannte Stimmung, wie mir scheint.
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von Realist2014 »

Dieter Winter hat geschrieben:(13 Nov 2019, 08:22)

Ab und zu. Recht entspannte Stimmung, wie mir scheint.

Sicher, aber auch Probleme

Halt andere als in D.

Jedes Land hat andere Systeme...
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von JJazzGold »

Da ich mich nie damit beschäftigen musste, eine Frage an die Fachleute.
Wäre es im Zuge einer Grundrente als Versorgungsausgleich nicht sinnvoll gewesen, das Ehegattensplitting entweder bei der Anwartschaft in Betracht zu ziehen, oder dies gleich abzuschaffen?
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von Dieter Winter »

JJazzGold hat geschrieben:(15 Nov 2019, 09:42)

Da ich mich nie damit beschäftigen musste, eine Frage an die Fachleute.
Wäre es im Zuge einer Grundrente als Versorgungsausgleich nicht sinnvoll gewesen, das Ehegattensplitting entweder bei der Anwartschaft in Betracht zu ziehen, oder dies gleich abzuschaffen?
Ich verstehe die Frage offen gestanden nicht ganz: Das Splitting hat doch nur Auswirkung auf die Steuer der Partner, also letztlich wird der Grundfreibterag verdoppelt und dann vom GdE der beiden abgezogen. Mit Beitragszeiten oder - höhe zur GRV hat das an sich nichts zu tun.
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von H2O »

JJazzGold hat geschrieben:(15 Nov 2019, 09:42)

Da ich mich nie damit beschäftigen musste, eine Frage an die Fachleute.
Wäre es im Zuge einer Grundrente als Versorgungsausgleich nicht sinnvoll gewesen, das Ehegattensplitting entweder bei der Anwartschaft in Betracht zu ziehen, oder dies gleich abzuschaffen?
Leider bin auch ich nicht der Fachmann, der diese Frage verbindlich beantworten könnte. Aber eine Meinung dazu habe ich natürlich doch. Das Ehegattensplittiing sollte wohl die Familiengründung und Kindererziehung unterstützen. Also, daß das Einkommen des Hauptverdieners, meist des Ehemanns, so berechnet wurde, daß es von beiden, Ehemann und Ehefrau erarbeitet wurde. Finde ich nach wie vor gerecht
und vernünftig. Ebenso vernünftig fände ich aber auch die Teilung der Rentenpunkte über die Dauer der Ehe. Dann gäbe s entweder gar nicht erst das Problem, oder beide, Mann und Frau, hätten ein gemeinsames Problem mit ihren Altersrenten.

Heute bleiben viele Ehen kinderlos, warum auch immer. Dann ist aus meiner Sicht das Ehegattensplitting weniger sinnvoll, denn aus der Ehe erwachsen ja keine dauernden Verpflichtungen über den guten Willen hinaus. Da könnte der Gesetzgeber tätig werden und das Ehegattensplitting von der Verpflichtung zur Kindererziehung abhängig machen. Denn ich bin nach wie vor der Meinung, daß eine Ehe im herkömmlichen Sinn mit ihren Kindern die Zukunft einer Gesellschaft sichert... auch wenn dieser Ansatz viel zu häufig mißlingt. Das Mißlingen ist aber nicht mit dem Ehegattensplitting in Verbindung zu bringen, das Gelingen vermutlich schon eher.

Ich vermute, daß die Rentenversorgung vieler Frauen so kärglich ausfällt, weil sie in ihrer Ehe durch ein unvernünftiges Gesetz keine Rentenpunkte aus der Erwerbstätigkeit ihrer Ehemänner erwerben konnten. Gar nichts hielte ich von einer Rentenausstattung zu Lasten der Rentenkasse von Ehefrauen, die in einer Ehe abgesichert sind. Taschengelderhöhung zu Lasten der Allgemeinheit... ist ja nett, aber mir nicht zu vermitteln.
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von H2O »

Dieter Winter hat geschrieben:(15 Nov 2019, 10:02)

Ich verstehe die Frage offen gestanden nicht ganz: Das Splitting hat doch nur Auswirkung auf die Steuer der Partner, also letztlich wird der Grundfreibterag verdoppelt und dann vom GdE der beiden abgezogen. Mit Beitragszeiten oder - höhe zur GRV hat das an sich nichts zu tun.
Ich verstehe das Problem auch nicht; da wurde ein ganz vernünftiges Steuergesetz nicht sinnvoll im Bereich der Rentenpunkte ergänzt. Zumindest für die Dauer der Kindererziehung müßten die Rentenpunkte geteilt werden wie auch die Steuerlast. Gemeinsames Familieneinkommen, gemeinsame Rentenpunkte.
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von Dieter Winter »

H2O hat geschrieben:(15 Nov 2019, 10:28)

Ich verstehe das Problem auch nicht; da wurde ein ganz vernünftiges Steuergesetz nicht sinnvoll im Bereich der Rentenpunkte ergänzt. Zumindest für die Dauer der Kindererziehung müßten die Rentenpunkte geteilt werden wie auch die Steuerlast. Gemeinsames Einkommen, gemeinsame Rentenpunkte.
So was wie der Versorgungsausgleich bei Ehescheidung. Ja, könnte man darüber nachdenken. Aber die GroKo hat offenbar andere Sorgen - in erster Linie innerparteiliche.
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von H2O »

Dieter Winter hat geschrieben:(15 Nov 2019, 10:30)

So was wie der Versorgungsausgleich bei Ehescheidung. Ja, könnte man darüber nachdenken. Aber die GroKo hat offenbar andere Sorgen - in erster Linie innerparteiliche.
Dann liege ich also mit meinem "gesunden Volksempfinden" gar nicht so falsch! Aus meiner Sicht auch erstaunlich, wie sehr die Parteien mit sich selbst beschäftigt sind, etwa wer was wird, und solche Themen dann nicht mit überlegt werden, wenn man eine auskömmliche Grundrente gestaltet. Ich meine, unser gemeinsamer Gedanke wäre sogar kostenneutral!
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von JJazzGold »

Dieter Winter hat geschrieben:(15 Nov 2019, 10:02)

Ich verstehe die Frage offen gestanden nicht ganz: Das Splitting hat doch nur Auswirkung auf die Steuer der Partner, also letztlich wird der Grundfreibterag verdoppelt und dann vom GdE der beiden abgezogen. Mit Beitragszeiten oder - höhe zur GRV hat das an sich nichts zu tun.
Ich habe nie gesplittet und ja, ich hätte es nachschlagen können, aber um es mir zu erklären habe ich doch euch. :)
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von Dieter Winter »

H2O hat geschrieben:(15 Nov 2019, 10:36)

Ich meine, unser gemeinsamer Gedanke wäre sogar kostenneutral!
Nicht unbedingt. Wird nämlich einer der Partner vorzeitig aufgrund Krankheit oder Unfall erwerbsunfähig, kann er keine weiteren Punkte nach Eintritt des Ereignisses erwerben. Und somit ist in diesen Fällen der Altersrentenanspruch entsprechend niedriger.
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von H2O »

Dieter Winter hat geschrieben:(15 Nov 2019, 10:44)

Nicht unbedingt. Wird nämlich einer der Partner vorzeitig aufgrund Krankheit oder Unfall erwerbsunfähig, kann er keine weiteren Punkte nach Eintritt des Ereignisses erwerben. Und somit ist in diesen Fällen der Altersrentenanspruch entsprechend niedriger.
Eine strenge Regelung würde festlegen, daß, solange die Ehe/Fürsorge für gemeinsame Kinder besteht, das Familieneinkommen für Rentenpunkte beider Patrtner sorgt. Es ist also besser, einen erwerbsfähigen Partner zu haben. Wenn das Familieneinkommen sinkt, wodurch auch immer, dann gibt es weniger Rentenpunkte... und am Ende auch weniger Rente für beide Partner... aber immerhin nicht nichts für den einen und ungeschmälerte Rente für den anderen.
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von Dieter Winter »

H2O hat geschrieben:(15 Nov 2019, 11:11)

Es ist also besser, einen erwerbsfähigen Partner zu haben.
Stimmt. Nach aktueller Lage ist es aus finanzieller Sicht sinnvoller, sich sofort zu trennen, wenn einer der Partner erwerbsunfähig wird...
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von H2O »

Dieter Winter hat geschrieben:(15 Nov 2019, 11:28)

Stimmt. Nach aktueller Lage ist es aus finanzieller Sicht sinnvoller, sich sofort zu trennen, wenn einer der Partner erwerbsunfähig wird...
Das ist ja auch nicht gerade das, was wir uns unter der Überschrift einer christlichen Ehe vorstellen! Wozu heiraten, wenn man nicht den Willen aufbringen will, in guten und in schlechten Zeiten zusammen zu stehen? Das ist ein gesellschaftlicher Wandel, den ich alter Knacker wohl nicht mehr verstehen werde.
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von Dieter Winter »

H2O hat geschrieben:(15 Nov 2019, 11:36)

Das ist ja auch nicht gerade das, was wir uns unter der Überschrift einer christlichen Ehe vorstellen! Wozu heiraten, wenn man nicht den Willen aufbringen will, in guten und in schlechten Zeiten zusammen zu stehen? Das ist ein gesellschaftlicher Wandel, den ich alter Knacker wohl nicht mehr verstehen werde.
Da sind wir uns wohl ähnlich...
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von Realist2014 »

H2O hat geschrieben:(15 Nov 2019, 10:28)

Ich verstehe das Problem auch nicht; da wurde ein ganz vernünftiges Steuergesetz nicht sinnvoll im Bereich der Rentenpunkte ergänzt. Zumindest für die Dauer der Kindererziehung müßten die Rentenpunkte geteilt werden wie auch die Steuerlast. Gemeinsames Familieneinkommen, gemeinsame Rentenpunkte.

Die während der Ehe erworbenen Rentenpunkte werden im Falle einer Scheidung "geteilt" .
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von H2O »

Realist2014 hat geschrieben:(15 Nov 2019, 12:45)

Die während der Ehe erworbenen Rentenpunkte werden im Falle einer Scheidung "geteilt" .
Das war auch mein Verständnis von dieser Sache; ich hielt das Ergebnis aber für überholt. Nach einer Scheidung haben also beide Partner ein Rentenproblem. Aber da war vor Jahren so etwas wie eine Grenze in der Diskussion, damit der Ernährer am Ende nicht unter das Existenzminimum gerät. Dann repariert das Rentengesetz der SPD also diesen Zustand?
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von Realist2014 »

H2O hat geschrieben:(15 Nov 2019, 13:13)

Das war auch mein Verständnis von dieser Sache; ich hielt das Ergebnis aber für überholt. Nach einer Scheidung haben also beide Partner ein Rentenproblem. Aber da war vor Jahren so etwas wie eine Grenze in der Diskussion, damit der Ernährer am Ende nicht unter das Existenzminimum gerät. Dann repariert das Rentengesetz der SPD also diesen Zustand?
Es gibt da keine "Grenze".

Reparieren höchstens dann beim "Ernährer"- die Frau kommt da eher nicht auf die 35 Jahre, wenn sie nicht vor und nach der Ehe Zusatz-Beitrags-jahre hat...
J
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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H2O
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von H2O »

Realist2014 hat geschrieben:(15 Nov 2019, 13:18)

Es gibt da keine "Grenze".

Reparieren höchstens dann beim "Ernährer"- die Frau kommt da eher nicht auf die 35 Jahre, wenn sie nicht vor und nach der Ehe Zusatz-Beitrags-jahre hat...
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Ja, hatte ich so nicht bedacht; oft arbeiten Ehefrauen aber in Teilzeit, schon um die gemeinsame Kasse auf zu bessern. Mit Kindern wird das natürlich eng als Zusatzbelastung!
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Realist2014
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von Realist2014 »

H2O hat geschrieben:(15 Nov 2019, 13:24)

Ja, hatte ich so nicht bedacht; oft arbeiten Ehefrauen aber in Teilzeit, schon um die gemeinsame Kasse auf zu bessern. Mit Kindern wird das natürlich eng als Zusatzbelastung!
Die Rentenanwartschaften aus TZ währen der Ehe werden ja bei Scheidung auch aufgeteilt. Zusätzlich gibt es aber die "Mütter-Rente".
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Die Rentenerhöhungsvorschläge der SPD

Beitrag von H2O »

Realist2014 hat geschrieben:(15 Nov 2019, 13:26)

Die Rentenanwartschaften aus TZ währen der Ehe werden ja bei Scheidung auch aufgeteilt. Zusätzlich gibt es aber die "Mütter-Rente".
Zur Aufheiterung: Die Mütterrente bekomme ich als Vater, weil wir glaubhaft nachweisen konnten, daß ich unsere Große als Student betreut habe, während Muttern unsere Ernährerin war. Alle weiteren Kinder bessern jetzt Mutters Rente auf :thumbup: Aber wir denken gar nicht an Scheidung nach 57 Jahren Gemeinsamkeit.
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