Kampf gegen Links

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JJazzGold
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von JJazzGold »

naddy hat geschrieben:(10 Nov 2019, 15:44)

Was mich erneut zu meiner bereits in diesem Beitrag aufgeworfenen Frage nach der jeweils gemeinten Definition von "Unrechtsstaat" zurückführt. Vereinfacht: Wird die "gefühlt" oder ist sie juristisch definiert?

Das ist beileibe nicht so unwichtig, wie es auf den ersten Blick erscheinen mag, denn sie bestimmt den Umgang mit den Hinterlassenschaften des untergegangenen Staates, seien es institutionelle, juristische oder auch personelle. Beispielsweise ob dort gefällte Urteile weiterhin Rechtskraft besitzen sollen. Damit mußte sich die BRD bereits als Rechtsnachfolger des 3. Reiches auseinandersetzen und erneut nach der Wiedervereinigung.
Siehe StrRehaG §17a
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Diestel
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von Diestel »

JJazzGold hat geschrieben:(10 Nov 2019, 14:29)

So ist es.

Weshalb es, notwendig ist anhand allgemeingültiger Kriterien festzustellen, dass die DDR ein Unrechtsstaat war und nicht anhand subjektiv emotionaler Empfindungen.

Weshalb ich Sellerings beliebigen Text, der sich ebenso leicht auf Nordkorea, Eritrea oder die Sowjetunion zu Stalins Zeiten relativierend anwenden lässt für emotionales Geschwafel halte, wenn nicht sogar nur wahlkampfgetränktes. Exakt das Geschwafelt, das letztendlich den DDR Bürger diffamiert, da er diesem unterstellt, aufgrund der persönlichen Nische nicht in der Lage gewesen zu sein, das umfassende stete Unrecht zu erkennen und ihnen heute noch verweigert, es eindeutig zu benennen.
Du lehnst dich als Wessi ganz schön weit aus dem Fenster. Lass dir gesagt sein, es geht nicht nur um objektive Sachverhalte sondern auch und im Besonderen um subjektive Empfindungen der Menschen, die in diesem Staat gelebt, geliebt, geweint, geflucht haben und denen von einem Tag auf den anderen erklärt wurde, dass ihr Ganzes bisheriges Leben für die Tonne war. Nicht nur Mauer, Stasi und SED. Ihre Autos waren Mist, ihre Arbeit war Mist, ihre Urlaube in Ungarn waren Mist, ihre Klamotten waren Mist, einfach alles. Am besten, sagte ihnen der Wessi, vergesst ihr diesen ganzen Müll. Vergesst 40 Jahre eures Lebens.
Mein Vater sagt, es versetzt ihm immer wieder einen Stich, wenn er die Worte „ und dann war die DDR Geschichte“ hört. Es schmerzt ihn, nicht wegen des Staates, sondern weil auch ein Teil seines Lebens Geschichte wurde und er nicht gefragt wurde, ob er das eine oder andere gern mitgenommen hätte in sein neues Leben.
Ich denke einfach, es steht dir nicht zu, die subjektiven Empfindungen der Ossis, die du sowieso nicht nachempfinden kannst, zu ignorieren. Die objektiven Fakten sind bekannt und die zweifelt auch niemand an. Niemand will die DDR zurück, manche möchten sich einfach nur an die schönen Dinge erinnern dürfen und sie immer noch für richtig halten, ohne verspottet zu werden. Und wenn sie der Meinung sind, die DDR war nicht nur Unrecht, dann haben sie auch das Recht dazu.
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Selina
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von Selina »

Diestel hat geschrieben:(10 Nov 2019, 17:43)

Du lehnst dich als Wessi ganz schön weit aus dem Fenster. Lass dir gesagt sein, es geht nicht nur um objektive Sachverhalte sondern auch und im Besonderen um subjektive Empfindungen der Menschen, die in diesem Staat gelebt, geliebt, geweint, geflucht haben und denen von einem Tag auf den anderen erklärt wurde, dass ihr Ganzes bisheriges Leben für die Tonne war. Nicht nur Mauer, Stasi und SED. Ihre Autos waren Mist, ihre Arbeit war Mist, ihre Urlaube in Ungarn waren Mist, ihre Klamotten waren Mist, einfach alles. Am besten, sagte ihnen der Wessi, vergesst ihr diesen ganzen Müll. Vergesst 40 Jahre eures Lebens.
Mein Vater sagt, es versetzt ihm immer wieder einen Stich, wenn er die Worte „ und dann war die DDR Geschichte“ hört. Es schmerzt ihn, nicht wegen des Staates, sondern weil auch ein Teil seines Lebens Geschichte wurde und er nicht gefragt wurde, ob er das eine oder andere gern mitgenommen hätte in sein neues Leben.
Ich denke einfach, es steht dir nicht zu, die subjektiven Empfindungen der Ossis, die du sowieso nicht nachempfinden kannst, zu ignorieren. Die objektiven Fakten sind bekannt und die zweifelt auch niemand an. Niemand will die DDR zurück, manche möchten sich einfach nur an die schönen Dinge erinnern dürfen und sie immer noch für richtig halten, ohne verspottet zu werden. Und wenn sie der Meinung sind, die DDR war nicht nur Unrecht, dann haben sie auch das Recht dazu.
Kann man nicht besser sagen :thumbup: Auch wenn die Userin meines Erachtens ebenfalls Ostwurzeln hat. Bin mir aber nicht hundertprozentig sicher. Aber egal: Jedes deiner Worte trifft den Kern des Ganzen. Denn es geht durchaus neben objektiven Faktoren auch um ein bestimmtes Lebensgefühl. Außerdem sind viele damals - ich auch - im Sinne des Humanismus erzogen worden. Und der ist universell. Ich möchte diese Wurzeln einschließlich Lebensgefühl nicht mehr missen. Gerade diese Wurzeln sind sehr wichtig, um bestimmte heutige Erscheinungen aushalten zu können. Das bedeutet jedoch nicht, die Verwerfungen des Sozialismus etwa zu ignorieren. Beides gehört zusammen. So widersprüchlich das auch ist.
Zuletzt geändert von Selina am So 10. Nov 2019, 18:07, insgesamt 1-mal geändert.
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Realist2014
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von Realist2014 »

naddy hat geschrieben:(10 Nov 2019, 15:44)



Tatsächlich? Also nix mehr von "Generationenvertrag" und ähnlich sozialromantischem Kram? Findest du es nicht bedenklich die Altersvorsorge der Bevölkerung in eine Art Lotterie zu verwandeln?
Lies nochmal was ich geschrieben habe...

Aus Sicht des Einzelnen ist es eine Wette in Bezug auf seine Lebenserwartung.


Da hast du wohl eine - sagen wir mal - etwas "eigenwillige" Vorstellung von Volkswirtschaft. Wenn man Spekulationsgewinne nicht in reale Güter verwandeln könnte

.

Nochmal- da nehmen sich die Spekulanten gegenseitig das Geld ab. Wo ist dein Problem damit, wenn Spekulant A dann 1 Mio mehr hat und Spekulant dann 1 Mio weniger?
Vielleicht hörst du dir erstmal an was ich inhaltlich zu sagen habe, bevor du mich in eine deiner Schubladen steckst.
Dann sage mal was zum Thema hier- also: Kampf gegen Links
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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JJazzGold
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von JJazzGold »

Diestel hat geschrieben:(10 Nov 2019, 17:43)

Du lehnst dich als Wessi ganz schön weit aus dem Fenster. Lass dir gesagt sein, es geht nicht nur um objektive Sachverhalte sondern auch und im Besonderen um subjektive Empfindungen der Menschen, die in diesem Staat gelebt, geliebt, geweint, geflucht haben und denen von einem Tag auf den anderen erklärt wurde, dass ihr Ganzes bisheriges Leben für die Tonne war. Nicht nur Mauer, Stasi und SED. Ihre Autos waren Mist, ihre Arbeit war Mist, ihre Urlaube in Ungarn waren Mist, ihre Klamotten waren Mist, einfach alles. Am besten, sagte ihnen der Wessi, vergesst ihr diesen ganzen Müll. Vergesst 40 Jahre eures Lebens.
Mein Vater sagt, es versetzt ihm immer wieder einen Stich, wenn er die Worte „ und dann war die DDR Geschichte“ hört. Es schmerzt ihn, nicht wegen des Staates, sondern weil auch ein Teil seines Lebens Geschichte wurde und er nicht gefragt wurde, ob er das eine oder andere gern mitgenommen hätte in sein neues Leben.
Ich denke einfach, es steht dir nicht zu, die subjektiven Empfindungen der Ossis, die du sowieso nicht nachempfinden kannst, zu ignorieren. Die objektiven Fakten sind bekannt und die zweifelt auch niemand an. Niemand will die DDR zurück, manche möchten sich einfach nur an die schönen Dinge erinnern dürfen und sie immer noch für richtig halten, ohne verspottet zu werden. Und wenn sie der Meinung sind, die DDR war nicht nur Unrecht, dann haben sie auch das Recht dazu.
Nein, genau darum, um subjektives Empfinden des Einzelnen, geht es exakt nicht in der Bewertung, ob die DDR in die Kategorie Unrechtsstaat fällt.

Mir steht nicht nur eine objektive Bewertung zu, die völlig unabhängig von Ossi oder Wessi ist, mir steht aufgrund meiner Familie, von Knast bis Mauerflucht, bis 30 Jahre eingemauert, sogar eine subjektive Bewertung zu.
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Quatschki
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von Quatschki »

JJazzGold hat geschrieben:(10 Nov 2019, 19:08)

Nein, genau darum, um subjektives Empfinden des Einzelnen, geht es exakt nicht in der Bewertung, ob die DDR in die Kategorie Unrechtsstaat fällt.

Mir steht nicht nur eine objektive Bewertung zu, die völlig unabhängig von Ossi oder Wessi ist, mir steht aufgrund meiner Familie, von Knast bis Mauerflucht, bis 30 Jahre eingemauert, sogar eine subjektive Bewertung zu.
Solange die Definition als "Unrechtsstaat" keine Rechtsfolgen hat,
(indem in jener Zeit erworbene oder begründete Urkunden, Besitzstände oder Titel ungültig werden oder Schadenersatzansprüche ausgelöst werden), ist es nur ein politischer Kampfbegriff, den jeder nutzen kann, wie er will.

Es wird auch rund um diesen 30.Jahrestag ein bißchen unter den Teppich gekehrt, dass die DDR kein souveräner Staat war, sondern ein teilautonomes, besetztes Gebiet der Sowjets, die die DDR-Regierung zwar machen ließen (So wie der Wehrmachtbefehlshaber Norwegen die Quisling-Regierung auch machen ließ).
Aber sie behielten sich Weisungsbefugnisse und Durchgriffsrechte vor und konnten die DDR-Funktionäre jederzeit nach Moskau zum Rapport antanzen lassen, ihnen Direktiven oder Vorgaben machen, die diese dann umzusetzen hatten, egal was das Volk der Deutschen "Demokratischen" Republik davon hält.
Und die örtlichen Befehlshaber der GSSD oder KGB-Residenten wie Putin waren ja auch noch da!
Wenn solche "Freunde" einen Wunsch äußerten, war das auch etwas, das man nicht ablehnen konnte...
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JJazzGold
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von JJazzGold »

Quatschki hat geschrieben:(10 Nov 2019, 19:52)

Solange die Definition als "Unrechtsstaat" keine Rechtsfolgen hat,
(indem in jener Zeit erworbene oder begründete Urkunden, Besitzstände oder Titel ungültig werden oder Schadenersatzansprüche ausgelöst werden), ist es nur ein politischer Kampfbegriff, den jeder nutzen kann, wie er will.

Es wird auch rund um diesen 30.Jahrestag ein bißchen unter den Teppich gekehrt, dass die DDR kein souveräner Staat war, sondern ein teilautonomes, besetztes Gebiet der Sowjets, die die DDR-Regierung zwar machen ließen (So wie der Wehrmachtbefehlshaber Norwegen die Quisling-Regierung auch machen ließ).
Aber sie behielten sich Weisungsbefugnisse und Durchgriffsrechte vor und konnten die DDR-Funktionäre jederzeit nach Moskau zum Rapport antanzen lassen, ihnen Direktiven oder Vorgaben machen, die diese dann umzusetzen hatten, egal was das Volk der Deutschen "Demokratischen" Republik davon hält.
Und die örtlichen Befehlshaber der GSSD oder KGB-Residenten wie Putin waren ja auch noch da!
Wenn solche "Freunde" einen Wunsch äußerten, war das auch etwas, das man nicht ablehnen konnte...
Schadensansprüche sind, nach meinem Wissen, längst gedeckelt. Die Opferentschädigung ist geregelt und wir haben unseren Familiensitz zurück bekommen. Insofern dürften sich keine juristischen Konsequenzen mehr aus dem Begriff Unrechtsstaat ergeben. Worum es geht, ist meines Erachtens eher die korrekte Einschätzung.
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Progressiver
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von Progressiver »

JJazzGold hat geschrieben:(10 Nov 2019, 08:17)

Was sind “wirklich linke Parteien“, was sind deren Ziele und wo kann ich diese nachlesen?
Alle Parteien dieser Welt, die sich als sozialökologisch definieren und auch danach handeln. Die real existierende SPD zähle ich da nicht dazu. Die Grünen in Deutschland haben die Probleme ansatzweise erkannt. Ich fürchte nur, sie glauben, dass der Kapitalismus reformierbar sei. Wenn dem so ist, dann sind sie auf dem Holzweg. Es gibt keinen "Green Capitalism". Die Partei "Die LINKE" hat da schon radikalere Forderungen. Ich kann es mir aber nicht verkneifen, sie als altbacken zu benennen. Wenn man eine wirklich realistische Betrachtung der Probleme unserer Zeit haben will, dann ist man im Falle der Klimakatastrophe bei den "Scientists for future" besser aufgehoben. Selbst Harald Lesch, der keineswegs als Linksradikaler gilt, vertritt meiner Beobachtung nach ähnliche Positionen in puncto Klimakatastrophe und Kapitalismuskritik wie Naomi Klein, die sogar ein Buch schrieb mit dem Titel "Die Entscheidung: Kapitalismus versus Klima". Daneben gibt es einen Haufen anderer Wissenschaftler, die in puncto Klimakatastrophe und Kapitalismuskritik ähnliche Positionen vertreten wie eben die sehr weit links stehenden Menschen. Ich gebe zu, die Partei "Die LINKE" hat ihr Potential absolut noch nicht erkannt. Was die soziale Ungleichheit betrifft, so gibt es beispielsweise auch das DIW, also das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung. Auch ein Ökonom wie Marcel Fratzschler sieht, ähnlich wie der Soziologe Wilhelm Heitmeier mit seiner Reihe "Deutsche Zustände" die zunehmenden sozialen Verwerfungen mit großer Sorge.

Wenn es darum geht, realistische Analysen der Probleme herzubekommen, kann man sich also auf die Wissenschaftler berufen. Ich bedauere es sehr, dass Grüne und LINKE ihre Chance da noch nicht gewittert haben. Andererseits sehe ich -noch- keine neue Partei am Horizont, die alles zum Besseren ändern will. Sowohl die von mir erwähnten Individuen Harald Lesch und Naomi Klein als auch viele andere Intellektuelle haben aber Lösungen parat, wie die von mir genannten Probleme gelöst werden könnten. Naomi Klein versucht in ihrem neuesten Buch, aufzuzeigen, wie ein "Green New Deal" klappen kann. Aber auch das Buch "Handeln statt Hoffen: Aufruf an die letzte Generation" von Carola Rackete scheint in die gleiche Richtung zu gehen.

Oder um es kürzer zu sagen: Was die Analyse der Klimakatastrophe und der sozialen Verwerfungen betrifft, die wir zur Zeit haben, kann man sich schon auf die Wissenschaft verlassen. Lösungen gäbe es auch für diese Probleme. Nur werden die Träger dieser Ideen eben als linksradikal bezeichnet wie die ehemalige Sea-Watch-3-Kapitänin und studierte Ökologin Carola Rackete. Jedenfalls, wie gesagt: Falls so etwas wie Handlungsdruck aufgebaut werden kann, der die regierenden Politiker zwingt, die Realität anzuerkennen und das globale Ökosystem vor dem totalen Kollaps zu retten, so kommt dieser Ansporn vor allem aus dem Lager der weit links stehenden Menschen. Die Rechten dagegen lügen sich entweder selbst in die Tasche und geben sich dem Wunschtraum hin, dass der Status quo auf ewig aufrechterhalten werden kann. Oder aber sie denken sich: Nach mir die Sintflut.

Wir stehen jedenfalls vor gewaltigen Herausforderungen. Und wie ich schon in meinen letzten Postings schrieb: Die Rechten haben entweder ein ganz dickes Brett vor dem Kopf, das sie daran hindert, zu sehen, dass das Überleben der Menschheit auf dem Spiel steht. Oder aber sie können nur ihre politischen Gegner diffamieren. Ich bin für einen Wettstreit der Ideen. Aber von rechts kommen da keine richtigen Argumente, die die Aussagen einer Carola Rackete, einer Naomi Klein, eines Harald Lesch, aber auch der "Scientists for future" entkräften oder widerlegen. So aber wird der "Kampf gegen Links" nicht zu gewinnen sein. Und da die Rechte unfähig ist, zu lernen, stellt sie aus grober Fahrlässigkeit das Überleben der gesamten Menschheit auf das Spiel.
"Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum." Friedrich Nietzsche

"Wer nur einen Hammer als Werkzeug hat, dem wird bald jedes Problem zum Nagel."
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Bielefeld09
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von Bielefeld09 »

JJazzGold hat geschrieben:(10 Nov 2019, 20:02)

Schadensansprüche sind, nach meinem Wissen, längst gedeckelt. Die Opferentschädigung ist geregelt und wir haben unseren Familiensitz zurück bekommen. Insofern dürften sich keine juristischen Konsequenzen mehr aus dem Begriff Unrechtsstaat ergeben. Worum es geht, ist meines Erachtens eher die korrekte Einschätzung.
Ach was, ein Wessi darf eben einem Ossi nicht seine Vergangenheit nehmen.
Und umgekehrt darf auch kein Ossi einem Wessi seine Vergangenheit nehmen,
was soll das?
Wir sind ein Volk.
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Dark Angel
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von Dark Angel »

Bielefeld09 hat geschrieben:(10 Nov 2019, 23:22)

Ach was, ein Wessi darf eben einem Ossi nicht seine Vergangenheit nehmen.
Und umgekehrt darf auch kein Ossi einem Wessi seine Vergangenheit nehmen,
was soll das?
Wir sind ein Volk.
Man kann keinem Menschen "die Vergangenheit (weg)nehmen", man kann überhaupt keine "Vergangenheit (weg)nehmen".
Wie soll das funktionieren?
Vergangenheit ist vergangene Zeit, man kann sich mit (der) Vergangenheit - auch seiner eigenen - auseinander setzen, kann aus gemachten Fehlern lernen, seine damalige Sichtweise überdenken, aber nehmen kann man sie nicht.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von Bielefeld09 »

Dark Angel hat geschrieben:(10 Nov 2019, 23:42)

Man kann keinem Menschen "die Vergangenheit (weg)nehmen", man kann überhaupt keine "Vergangenheit (weg)nehmen".
Wie soll das funktionieren?
Vergangenheit ist vergangene Zeit, man kann sich mit (der) Vergangenheit - auch seiner eigenen - auseinander setzen, kann aus gemachten Fehlern lernen, seine damalige Sichtweise überdenken, aber nehmen kann man sie nicht.
Super, Menschen sind so. wie sie sind und was glaubst du,
wer was mit deiner Betrachtungsweise noch was anfangen könnte?
Sie sind liebenswert!
Alle!
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naddy
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von naddy »

Realist2014 hat geschrieben:(10 Nov 2019, 18:05)

Lies nochmal was ich geschrieben habe...
Hab' ich getan, leider ohne besonderen Erkenntniszuwachs.
Nochmal- da nehmen sich die Spekulanten gegenseitig das Geld ab. Wo ist dein Problem damit, wenn Spekulant A dann 1 Mio mehr hat und Spekulant dann 1 Mio weniger?
Breiten wir über dieses Thema momentan besser den Mantel der christlichen Nächstenliebe. Ich kenne die Zumutsbarkeitsgrenzen in diesem Forum noch nicht gut genug um näher darauf einzugehen.
Dann sage mal was zum Thema hier- also: Kampf gegen Links
Möglicherweise ist es dir nicht aufgefallen, aber die Diskussion in diesem Thread hat sich inzwischen diversifiziert. Aktuell geht es gerade um das Unterthema "Unrechtsstaat", so etwa ab Seite 100, möglicherweise auch schon früher. Dazu habe ich bereits etwas geschrieben, leider ohne besondere Resonanz. Selbstverständlich könnte ich auch ein Grundsatzreferat zum Thema "Kampf gegen Links" einstellen, allerdings befürchte ich, das würde dann noch weniger interessieren. Es sei mir also einstweilen gestattet, mich so knapp wie möglich zu den aktuellen Posts zu äußern. Das Grundsätzliche kommt dann (vielleicht) später.
"Das gefährliche an der Dummheit ist, daß sie die dumm macht, die ihr begegnen." (Sokrates).
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Ein Terraner
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von Ein Terraner »

Gegen was wird hier jetzt eigentlich gekämpft? Links, Gleichberechtigung, Friede, Umweltschutz, Menschlichkeit, Frauenrechte, Soziale Absicherung, Bildung, Weltoffenheit, Freiheit, Steuergerechtigkeit, Vereintes Europa ?
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unity in diversity
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von unity in diversity »

Wenn sich Spekulanten verzocken, werden ihre Institute notleidend und müssen gerettet werden.
Wer dagegen ist, Gewinne zu privatisieren und Verluste zu vergesellschaften ist linksextrem, oder so. Was ist eigentlich, wer Gewinne vergesellschaften und Verluste privatisieren will?
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von McKnee »

Ein Terraner hat geschrieben:(11 Nov 2019, 01:42)

Gegen was wird hier jetzt eigentlich gekämpft? Links, Gleichberechtigung, Friede, Umweltschutz, Menschlichkeit, Frauenrechte, Soziale Absicherung, Bildung, Weltoffenheit, Freiheit, Steuergerechtigkeit, Vereintes Europa ?
Den Weltfrieden.

Links scheint abgefrühstückt, nur noch ein Schlenker über die DDR, dann ist er reif.
Der Hauptgrund für Stress ist der tägliche Kontakt mit Idioten.

Es ist mir egal, ob es ein Albert-Einstein-Zitat ist ...

.....er wusste es :D
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Ammianus
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von Ammianus »

Ein Terraner hat geschrieben:(11 Nov 2019, 01:42)

Gegen was wird hier jetzt eigentlich gekämpft? Links, Gleichberechtigung, Friede, Umweltschutz, Menschlichkeit, Frauenrechte, Soziale Absicherung, Bildung, Weltoffenheit, Freiheit, Steuergerechtigkeit, Vereintes Europa ?
Zwangsarbeitslager, Massenerschießungstätten, Hungersnöte mit Millionen Toten, absolute Gleichschaltung, Tyrannei durch Despoten, Zwangskollektivierung, kulturelle Gängelung?
"Ich möchte an einem Ort sein, an dem es keine Politik gibt, keine Waffen, keine Religion."
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von JJazzGold »

Bielefeld09 hat geschrieben:(10 Nov 2019, 23:22)

Ach was, ein Wessi darf eben einem Ossi nicht seine Vergangenheit nehmen.
Und umgekehrt darf auch kein Ossi einem Wessi seine Vergangenheit nehmen,
was soll das?
Wir sind ein Volk.
Man kann eine Vergangenheit nicht wegnehmen, man kann aus ihr lernen.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von Skeptiker »

Ein Terraner hat geschrieben:(11 Nov 2019, 01:42)

Gegen was wird hier jetzt eigentlich gekämpft? Links, Gleichberechtigung, Friede, Umweltschutz, Menschlichkeit, Frauenrechte, Soziale Absicherung, Bildung, Weltoffenheit, Freiheit, Steuergerechtigkeit, Vereintes Europa ?
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von Selina »

Ein Terraner hat geschrieben:(11 Nov 2019, 01:42)

Gegen was wird hier jetzt eigentlich gekämpft? Links, Gleichberechtigung, Friede, Umweltschutz, Menschlichkeit, Frauenrechte, Soziale Absicherung, Bildung, Weltoffenheit, Freiheit, Steuergerechtigkeit, Vereintes Europa ?
Sieht ganz so aus. Und um das zu bemänteln, erfindet man dann diese gebetsmühlenartig vorgebrachte Story von der angeblich eingeschränkten Meinungsfreiheit.
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von Ein Terraner »

Ammianus hat geschrieben:(11 Nov 2019, 06:49)

Zwangsarbeitslager, Massenerschießungstätten, Hungersnöte mit Millionen Toten, absolute Gleichschaltung, Tyrannei durch Despoten, Zwangskollektivierung, kulturelle Gängelung?
Das wäre dann Rechts.
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von tarkomed »

Ammianus hat geschrieben:(11 Nov 2019, 06:49)

Zwangsarbeitslager, Massenerschießungstätten, Hungersnöte mit Millionen Toten, absolute Gleichschaltung, Tyrannei durch Despoten, Zwangskollektivierung, kulturelle Gängelung?
Also gegen alles, was der Mensch in seiner Engstirnigkeit, Ideologien jeglicher Couleur folgend, an den Tag gelegt hat? Kann mir dann jemand erklären, wofür das Akronym LINKS steht? ;)
Gib dich nicht so, dass alle andern dich für etwas halten, was du nicht sein willst.
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von Quatschki »

Der (vielleicht) zurücktretende Oberindianer in Bolivien war doch auch so ein Linker, in dessen Paradies Ernüchterung eingezogen ist, weil der Mensch nicht von schönen Parolen allein leben kann.
Stoner

Re: Kampf gegen Links

Beitrag von Stoner »

tarkomed hat geschrieben:(11 Nov 2019, 08:51)

Also gegen alles, was der Mensch in seiner Engstirnigkeit, Ideologien jeglicher Couleur folgend, an den Tag gelegt hat? Kann mir dann jemand erklären, wofür das Akronym LINKS steht? ;)
Richtig. Solange "links" eine Vokabel ist, deren Semantik ins subjektiv-ideologische (Un)Belieben gestellt werden kann, kämpft man eben gegen die Feinde der eigenen Ideologie. Und so wie der Ruf "Nazi!" auf der einen Seite zur Diskursverweigerung, also der Verweigerung des Wettstreites führt, gilt das andersherum ebenfalls. Wer "SED-Nachfolgepartei!" reinschreit, braucht auch nicht zu streiten.
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von schokoschendrezki »

Realist2014 hat geschrieben:(08 Nov 2019, 15:02)

Nein, der Kampf geht in D gegen die Ziele der SED-Nachfolger.
Du wirst dich dran gewöhnen müssen, dass es nicht mehr diese beiden großen Volksparteien plus diese eine kleinere wirtschaftsliberale Partei gibt, sondern 5 ungefähr 20-Prozent-Parteien oder 6 ungefähr 16,6-Prozent-Parteien oder noch mehr ungefähr noch weniger Prozent-Parteien. Die politisch auch noch sehr unterschiedliche Programme haben. Wenn es noch so etwas wie Regierungsfähigkeit (auf Landes- und Bundesebene) geben soll und Deutschland sich nicht wie UK oder Spanien an den Rand eines Bürgerkriegs manövrieren soll, wirst Du wohl den "Kampf gegen Links" mal zugunsten von Kooperationsfähigkeit beiseite legen müssen.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von schokoschendrezki »

Ammianus hat geschrieben:(11 Nov 2019, 06:49)

Zwangsarbeitslager, Massenerschießungstätten, Hungersnöte mit Millionen Toten, absolute Gleichschaltung, Tyrannei durch Despoten, Zwangskollektivierung, kulturelle Gängelung?

Um nicht nur immer das Beispiel Sowjetunion, Stalinismus heranzuziehen: Die Straflager, Umerziehungslager, Konzentrationslager in Bulgarien der Ostblockzeit gehörten zu den schlimmsten in Osteuropa. Allen voran "Belene" auf einer Donauinsel. Heute ist der persönliche Wachschützer des letzten kommunistischen Autokraten Schiwkow, Bojko Borissow, Regierungschef und gehört mit GERB einer Partei an, die in der EVP-Fraktion sitzt und sich EU-zugewandt nennt. Und, ich hatte es woanders schon erwähnt, der berühmteste Dissident aller Zeiten und Autor des berühmtesten DIssidenten-Romans, Solschenizyn, wurde zum russischen Nationalisten und nahm einen STaatsorden aus den Händen eines ehemaligen KGB-Mitarbeiters entgegen. Menschen, die auf die Verbrechen des kommunistischen Herrschaftssystems hinweisen, werden inzwischen als Vaterlandsverräter gebrandmarkt, die den Ruhm und die Ehre der Nation beschmutzen wollen. Nichts ist übrig geblieben vom Kommunismus. Und umgekehrt, läuft eine Riesenrenaissance von Nationalismus und Rassismus.
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von JJazzGold »

schokoschendrezki hat geschrieben:(11 Nov 2019, 09:11)

Du wirst dich dran gewöhnen müssen, dass es nicht mehr diese beiden großen Volksparteien plus diese eine kleinere wirtschaftsliberale Partei gibt, sondern 5 ungefähr 20-Prozent-Parteien oder 6 ungefähr 16,6-Prozent-Parteien oder noch mehr ungefähr noch weniger Prozent-Parteien. Die politisch auch noch sehr unterschiedliche Programme haben. Wenn es noch so etwas wie Regierungsfähigkeit (auf Landes- und Bundesebene) geben soll und Deutschland sich nicht wie UK oder Spanien an den Rand eines Bürgerkriegs manövrieren soll, wirst Du wohl den "Kampf gegen Links" mal zugunsten von Kooperationsfähigkeit beiseite legen müssen.

Diese Prozess birgt auch die Option auf Optimismus, den linken und rechten Rand auf demokratische Art und Weise politisch/gesellschaftlich restriktieren zu können.
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von schokoschendrezki »

MäckIntaier hat geschrieben:(11 Nov 2019, 09:07)

Richtig. Solange "links" eine Vokabel ist, deren Semantik ins subjektiv-ideologische (Un)Belieben gestellt werden kann, kämpft man eben gegen die Feinde der eigenen Ideologie. Und so wie der Ruf "Nazi!" auf der einen Seite zur Diskursverweigerung, also der Verweigerung des Wettstreites führt, gilt das andersherum ebenfalls. Wer "SED-Nachfolgepartei!" reinschreit, braucht auch nicht zu streiten.
Es gibt ja in Europa eine sozusagen nicht sozialdemokratisierte klassisch marxistisch-kommunistische Partei. Die belgische "Partij van de Arbeid"/"Parti du Travail": Und die sind immerhin mit 11 von 89 Abgeordneten im nationalen Parlament in Brüssel vertreten. Ich hatte das schon mal erwähnt. Ist aber niemand drauf eingegangen. Den Erfolg dieser Partei - besonders in Wallonien - müsste mal jemand erklären, der sich in der Gegend etwas auskennt.
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von schokoschendrezki »

JJazzGold hat geschrieben:(11 Nov 2019, 09:25)

Diese Prozess birgt auch die Option auf Optimismus, den linken und rechten Rand auf demokratische Art und Weise politisch/gesellschaftlich restriktieren zu können.
Der "Flügel" der AfD ist bekanntlich in so eine Art Vorwarnstufe des Verfassungsschutzes gesetzt. Die Beobachtung der Partei "DIe LInke" wurde 2014 eingestellt. Ich fürchte aber, dass solche Maßnahmen an den Wahlergebnissen nicht viel ändern.

Ich sehe einfach nicht, wie sich in der Bundesrepublik von 2020 so eine Art gesellschaftlicher Mindest-Mehrheits-Konsens herstellen lässt, wie er mehrere Dekaden lang in der Nachrkiegszeit herrschte. "Verfassungspatriotismus" war eine der Begriffe, um das zu umschreiben, was es eben heute nicht mehr gibt.
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von tarkomed »

MäckIntaier hat geschrieben:(11 Nov 2019, 09:07)

Richtig. Solange "links" eine Vokabel ist, deren Semantik ins subjektiv-ideologische (Un)Belieben gestellt werden kann, kämpft man eben gegen die Feinde der eigenen Ideologie. Und so wie der Ruf "Nazi!" auf der einen Seite zur Diskursverweigerung, also der Verweigerung des Wettstreites führt, gilt das andersherum ebenfalls. Wer "SED-Nachfolgepartei!" reinschreit, braucht auch nicht zu streiten.
Und wer, wie ich, lediglich um unsere Demokratie besorgt ist, braucht keine Ideologie dazu und erlaubt sich dennoch, das Kind beim Namen zu nennen, wenn er die Gefahr von rechts sieht.
Mir fällt jedenfalls kein einziger Industriestaat ein, der dem Sozialismus verfallen wäre und deshalb konzentriere ich mich auf die akute Gefahr für unsere Demokratie und lasse mich dabei auf kein Ablenkungsmanöver ein.
Gib dich nicht so, dass alle andern dich für etwas halten, was du nicht sein willst.
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von schokoschendrezki »

tarkomed hat geschrieben:(11 Nov 2019, 09:53)

Und wer, wie ich, lediglich um unsere Demokratie besorgt ist, braucht keine Ideologie dazu und erlaubt sich dennoch, das Kind beim Namen zu nennen, wenn er die Gefahr von rechts sieht.
Mir fällt jedenfalls kein einziger Industriestaat ein, der dem Sozialismus verfallen wäre und deshalb konzentriere ich mich auf die akute Gefahr für unsere Demokratie und lasse mich dabei auf kein Ablenkungsmanöver ein.
Der, der einmal als der größte Kämpfer gegen Links galt, Alexander Solschenizyn, hat noch oder bereits 1990 ein Essay unter dem Titel "RUsslands Weg aus der Krise" geschrieben. Eine Programmschrift des slawophilen Nationalismus. Es macht mich jedesmal fassungslos wenn ich nur den Namen "Solschenizyn" höre. Die völkerrerchtswidrige Annexion der Krim ist voll und ganz solchenizynistisch. Und ich hatte zu DDR-Zeiten unter Mühen und mit Hilfe ungarischer Freunde mir ein Exemplar von "Archipel Gulag" besorgt. Vergiss es, sage ich mir heute einfach. Vergiss wenn irgendjemand von "Gesellschaftsentwürfen", einer "Gesellschattsutopie" oder "Idologien" oder irgendeiner "Sache" irgendeines Volkes oder einer Klasse faselt.
Zuletzt geändert von schokoschendrezki am Mo 11. Nov 2019, 10:01, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von JJazzGold »

schokoschendrezki hat geschrieben:(11 Nov 2019, 09:48)

Der "Flügel" der AfD ist bekanntlich in so eine Art Vorwarnstufe des Verfassungsschutzes gesetzt. Die Beobachtung der Partei "DIe LInke" wurde 2014 eingestellt. Ich fürchte aber, dass solche Maßnahmen an den Wahlergebnissen nicht viel ändern.

Ich sehe einfach nicht, wie sich in der Bundesrepublik von 2020 so eine Art gesellschaftlicher Mindest-Mehrheits-Konsens herstellen lässt, wie er mehrere Dekaden lang in der Nachrkiegszeit herrschte. "Verfassungspatriotismus" war eine der Begriffe, um das zu umschreiben, was es eben heute nicht mehr gibt.

Nur durch Aufklärung analog zur damaligen VW Käfer Werbung. Zugegeben ein inzwischen nur langfristig erfolgversprechendes Projekt, aber auch das einzige, was ich für erfolgversprechend halte. Alles Andere hat bereits versagt.
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von Selina »

Diese Ränder-Diskussion und diese ewige Gleichsetzungs-Geschichte von Rechts und Links wird schon mal völlig sinnlos, schaut man auf die beiden Bundestagsfraktionen, die der Partei Die Linke und die der AfD. Die Linke demokratisch, liberal, humanistisch, die AfD antidemokratisch und rechtsradikal. Das wirklich große Problem ist der enorme Rechtsruck und das Dulden und Zuschauen großer Teile der Mitte.
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von Quatschki »

schokoschendrezki hat geschrieben:(11 Nov 2019, 09:24)
... Und umgekehrt, läuft eine Riesenrenaissance von Nationalismus und Rassismus.
In Osteuropa war Nationalismus immer verbunden mit dem Kampf für Freiheit gegen Fremdherrschaft
gegen Russen, gegen Deutsche, gegen Österreich-Habsburg, gegen die Türken
Diese Völker sehen die ethnische Bereinigung ihrer zuvor Multikulti-Staaten als Garantie für den Frieden.
Das ist eine Frage der geschichtlichen Erfahrung, die nunmal eine andere ist, als in Westeuropa.
Deshalb findet man bei den osteuropäischen linken Parteien immer auch sehr ausgeprägt das nationale bis nationalistische Element
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von schokoschendrezki »

Selina hat geschrieben:(11 Nov 2019, 10:15)

Diese Ränder-Diskussion und diese ewige Gleichsetzungs-Geschichte von Rechts und Links wird schon mal völlig sinnlos, schaut man auf die beiden Bundestagsfraktionen, die der Partei Die Linke und die der AfD. Die Linke demokratisch, liberal, humanistisch, die AfD antidemokratisch und rechtsradikal. Das wirklich große Problem ist der enorme Rechtsruck und das Dulden und Zuschauen großer Teile der Mitte.
Das gilt ja vor allem und nach wie vor für die Regierungsbildung in Thüringen. Summa summarum: Alle, sämtliche Kommentare in (für mich) seriösen Medien sprechen hier ohne Ausnahme für einen historischen Tabubruch und für ein Ende dieser symmetrischen Mitte-Selbstverortung.
Die AfD ist zu Loyalität zur Republik und ihren Werten außerstande
Zeit für den historischen Tabubruch. Eine Öffnung der CDU zur Linken birgt einige Risiken. Doch das Erstarken der Republikverächter von der AfD zwingt zu ganz neuen Partnerschaften.
https://www.zeit.de/politik/deutschland ... ettansicht
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von JJazzGold »

Selina hat geschrieben:(11 Nov 2019, 10:15)

Diese Ränder-Diskussion und diese ewige Gleichsetzungs-Geschichte von Rechts und Links wird schon mal völlig sinnlos, schaut man auf die beiden Bundestagsfraktionen, die der Partei Die Linke und die der AfD. Die Linke demokratisch, liberal, humanistisch, die AfD antidemokratisch und rechtsradikal. Das wirklich große Problem ist der enorme Rechtsruck und das Dulden und Zuschauen großer Teile der Mitte.
Wobei beide Parteien durchaus Überschneidungen bieten, siehe u.a. das Resultat der Sündenbocksuche der beiden Parteien, die Treuhand.

Liberal sind im Übrigen auch diese beiden Parteien nicht.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von Stoner »

tarkomed hat geschrieben:(11 Nov 2019, 09:53)

Und wer, wie ich, lediglich um unsere Demokratie besorgt ist, braucht keine Ideologie dazu und erlaubt sich dennoch, das Kind beim Namen zu nennen, wenn er die Gefahr von rechts sieht.
Mir fällt jedenfalls kein einziger Industriestaat ein, der dem Sozialismus verfallen wäre und deshalb konzentriere ich mich auf die akute Gefahr für unsere Demokratie und lasse mich dabei auf kein Ablenkungsmanöver ein.
Einverstanden, was den Sozialismus in Industriestaaten angeht - den gibt es nicht einmal dort, wo Sozialisten (siehe Spanien oder Portugal) regieren, sondern es gibt unterschiedliche Schwerpunkte innerhalb pragmatischer Politik.

Was die Gefahr für die Demokratie angeht und die Gefahr von rechts, bin ich anderer Auffassung, weil ich andere Schwerpunkte setze, eine andere Perspektive einnehme: Ich blicke auf diejenigen, die die Macht haben und wie sie diese handhaben. Die Alternativlosigkeit, die in allen Politikfeldern seit Jahren verkauft wird, die absolute Macht, die die Parteien sich systemisch gesichert haben (die AfD ist lediglich ein weiterer Sargnagel, wenn auch ein ganz besonders hartes Exemplar), die paradoxe, fortschreitende Entpolitisierung (trotz des ganzen Geschreis), die Verachtung des Bürgers bei gleichzeitiger Instrumentalisierung für die Sonntagsredenmoral - all das gefährdet die Demokratie in weit stärkerem Umfang als der Aufstieg einer weiteren Partei. Denn die neue Partei wird sich (im außermoralischen Sinn gesprochen) ebenso korrumpieren lassen oder wieder eingehen. Und wenn sie im Falle ihres Erfolgs gefährlich würde, dann nur deshalb, weil die anderen ihr ein System bereitet hätten, das ihr dies gestattete.

Damit sind nicht nur politische oder staatsrechtliche Voraussetzungen gemeint. Der verweigerte Dialog (siehe auch Kubicki oder die Laura Zimmermann aus der Schweiz) und seine Ersetzung durch Kulturkampf statt thematisch-inhaltlichem Wettstreit in der Sache gehören ebenfalls dazu.

Kurzum: Wer kämpfen will, sollte besser einen Kampfsport betreiben.
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von schokoschendrezki »

Quatschki hat geschrieben:(11 Nov 2019, 10:19)

In Osteuropa war Nationalismus immer verbunden mit dem Kampf für Freiheit gegen Fremdherrschaft
gegen Russen, gegen Deutsche, gegen Österreich-Habsburg, gegen die Türken
Diese Völker sehen die ethnische Bereinigung ihrer zuvor Multikulti-Staaten als Garantie für den Frieden.
Das ist eine Frage der geschichtlichen Erfahrung, die nunmal eine andere ist, als in Westeuropa.
Deshalb findet man bei den osteuropäischen linken Parteien immer auch sehr ausgeprägt das nationale bis nationalistische Element
Das passt zu einem Artikel von Sarrazin, den ich gerade in der "Achse" gelesen hab'.
Quasi als Antithese zur herrschenden SED-Diktatur wurde so in Ostdeutschland ein deutsches Nationalbewusstsein zur Quelle des Widerstandes gegen die herrschende Diktatur und zur Stütze der eigenen Identität.
https://www.achgut.com/artikel/deutschl ... ft_sich_ab
Der Mann hat doch überhaupt keine Ahnung!! Der weiß doch gar nicht, wovon er spricht! Die größten Teile des aktiven "Widerstandes gegen die herrschende Diktatur" waren - nicht anders als im Westen Deutschlands - in den 70er, Anfang 80er Jahre von der aufkommenden Umwelt- und Friedensbewegung geprägt. Der Widerstand fand zum einen in der Kirche statt und zum anderen in Künstler- und Intellektuellenkreisen. Niemand, keiner, kein einziger dort war auch nur irgenndwie nationalistisch angehaucht. Ganz anders als ein Teil der SED-Genossen selbst. Mit der Schließung der Grenze zu Polen 1980 habe ich selbst reihenweise erleben dürfen, wie die Genossen die Masken fallen ließen und die verschütteten antipolnischen Sprüche aus der NS-Zeit hervorholten.

Auch wenn das in einem Land wie Ungarn noch einmal anders aussah. Aber dort war Nationalismus bereits ab Mitte Ende der 80er gleichzeitig Teil der offiziiellen Regierungspolitik. Ich kann mich an einen absolut widerlichen antirumänischen Film erinnern, der 1988 als Teil eines eigentlich akademischen Literatur- und Sprachfestivals an einer staatlichen ungarischen Universität in Debrecen gezeigt wurde.

Sarrazin spinnt einfach nur an diesem Märchen von der "Vollendung der EInheit" und der angeblichen ostdeutschen Identität.
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(11 Nov 2019, 10:15)

Diese Ränder-Diskussion und diese ewige Gleichsetzungs-Geschichte von Rechts und Links wird schon mal völlig sinnlos, schaut man auf die beiden Bundestagsfraktionen, die der Partei Die Linke und die der AfD. Die Linke demokratisch, liberal, humanistisch, die AfD antidemokratisch und rechtsradikal. Das wirklich große Problem ist der enorme Rechtsruck und das Dulden und Zuschauen großer Teile der Mitte.
Wenn ich mir das Parteiprogramm von Die Linke anschaue, dann ist die alles, aber nicht demokratisch und noch weniger liberal.
Die Gefahr für die (unsere) Demokratie und den Rechtsstaat geht von BEIDEN Rändern aus - Rechts UND Links.
Bestes Beispiel sind die "Aktionen" gegen Lucke, De Maiziere und Lindner!
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Selina hat geschrieben:(11 Nov 2019, 10:15)
Die Linke demokratisch, liberal, humanistisch, .
Naja....
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von Moses »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(11 Nov 2019, 11:21)

Naja....
Wenn man auf dem linken Auge blind ist oder es sich ganz bewusst zu hält, dann schon.
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von Ein Terraner »

Hat schon mal wer einen Rechten Humanisten getroffen ?
Stoner

Re: Kampf gegen Links

Beitrag von Stoner »

schokoschendrezki hat geschrieben:(11 Nov 2019, 09:48)


Ich sehe einfach nicht, wie sich in der Bundesrepublik von 2020 so eine Art gesellschaftlicher Mindest-Mehrheits-Konsens herstellen lässt, wie er mehrere Dekaden lang in der Nachrkiegszeit herrschte. "Verfassungspatriotismus" war eine der Begriffe, um das zu umschreiben, was es eben heute nicht mehr gibt.
Den hat es nie gegeben - es ist ein Versuch gewesen, einen Identitätsanker zu schaffen, nachdem der alte Nationsbegriff endgültig entsorgt worden war. Die amerikanische Verfassung ist halt ein Mythos, der über die Hassgrenzen hinweg gepflegt wird, während Deutschland ein geschäftsmäßig zustandegekommenes Grundgesetz und keine Verfassung hat. Und der Nachkriegskonsens hat zwei Quellen: den Wohlstand und den Umstand, dass der Staat fremdgarantiert war und man in aller Seelenruhe nichts zu tun brauchte, als vor sich hin zu leben. Nichts musste erkämpft werden, alles durfte dafür angenörgelt und gefordert werden.
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von Stoner »

Ein Terraner hat geschrieben:(11 Nov 2019, 11:34)

Hat schon mal wer einen Rechten Humanisten getroffen ?
Da bekanntlich Konservative jeder Provenienz den "Rechten" zugerechnet werden: Ludwig Marcuse oder Odo Marquard wären zwei. Die Liste ließe sich stark erweitern.
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Ein Terraner hat geschrieben:(11 Nov 2019, 11:34)

Hat schon mal wer einen Rechten Humanisten getroffen ?
Oder einen Linken?
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von Ein Terraner »

MäckIntaier hat geschrieben:(11 Nov 2019, 11:58)

Da bekanntlich Konservative jeder Provenienz den "Rechten" zugerechnet werden: Ludwig Marcuse oder Odo Marquard wären zwei. Die Liste ließe sich stark erweitern.
Na wunderbar, der eine stand auf dem NS Index und wurde ausgebürgert und der andere Sympathisiert mit der 68er Bewegung. Ich würde da jetzt eher mal die Mitte anpeilen, von Rechts ist da nicht viel zu finden.
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Skeptiker hat geschrieben:(11 Nov 2019, 07:19)

Arroganz, Diskursverweigerung, Intoleranz, Filterblasen, Hypermoralisierung, Nazivergleiche zur Legitimation eigener Meinungen, Schubladendenken, Doppelmoral.
Naja, dass sich dein Kampf gegen Links nur auf Plattitüden beschränkt, wird durch diesen Post nur offensichtlicher. Inhalte sind Fehlanzeige.
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von Ein Terraner »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(11 Nov 2019, 12:01)

Oder einen Linken?
Schau mal bei Arbeit und Soziales.
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von Dark Angel »

Bielefeld09 hat geschrieben:(11 Nov 2019, 00:09)

Super, Menschen sind so. wie sie sind und was glaubst du,
wer was mit deiner Betrachtungsweise noch was anfangen könnte?
Sie sind liebenswert!
Alle!
Nochmal: Niemand kann einem Menschen seine Vergangenheit (weg)nehmen.
(Weg)nehmen kann man nur materielle Dinge, keine immateriellen.
Die Vergangenheit eines Menschen = die Summe seiner Erfahrungen, Schlussfolgerungen und Lehren aus diesen Erfahrungen = das was die Persönlichkeit eines Menschen ausmacht, seine individuelle, einzigartige und unverwechselbare Identität, kann NICHT "(weg)genommen" werden, weil immateriell.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Ein Terraner hat geschrieben:(11 Nov 2019, 12:17)

Schau mal bei Arbeit und Soziales.
Also du auch nicht.
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
Stoner

Re: Kampf gegen Links

Beitrag von Stoner »

Ein Terraner hat geschrieben:(11 Nov 2019, 12:09)

Na wunderbar, der eine stand auf dem NS Index und wurde ausgebürgert und der andere Sympathisiert mit der 68er Bewegung. Ich würde da jetzt eher mal die Mitte anpeilen, von Rechts ist da nicht viel zu finden.
Vielleicht sollten Sie einfach mal eine Definition von "rechts" liefern. Dass übrigens Marquard mit der 68er-Bewegung sympathisiert haben soll, wäre eine absolute Ente.

Vielleicht würde sich aller Kampf erledigen, wenn man sich in den einzelnen Sachen, die zu entscheiden wären in diesem Land, um den richtigen Weg streiten würde statt darum, was irgendetwas "ist" (deutscher geht's gar nicht).

Sonst könnte man vorschlagen: Rechte glauben an die unbefleckte Empfängnis als ein Wunder, Linke glauben daran als wissenschaftliche Tatsache.
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