Kampf gegen Links

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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von Realist2014 »

Bielefeld09 hat geschrieben:(08 Nov 2019, 23:10)

Nebenbei,
ich duze nicht.
Sie wollen gegen Links kämpfen ,
aber spalten eine Gesellschaft.
HIER ist das Thema:

Kampf gegen Links

DU spamst hier aber rum

was soll das?
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
lili
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von lili »

Realist2014 hat geschrieben:(08 Nov 2019, 23:16)

In der Ablehnung des BGE bin ich sogar mal der gleichen Meinung wie die SED-Nachfolger... :p
Na dann...
Wer einen Beruf ergreift, ist verloren.

Henry David Thoreau
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Bielefeld09
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von Bielefeld09 »

Realist2014 hat geschrieben:(08 Nov 2019, 23:18)

HIER ist das Thema:

Kampf gegen Links

DU spamst hier aber rum

was soll das?
Beschwere sich doch der geneigte User!
Die Moderation agiert so,
wie sie muss.
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von Realist2014 »

Bielefeld09 hat geschrieben:(08 Nov 2019, 23:35)

Beschwere sich doch der geneigte User!
Die Moderation agiert so,
wie sie muss.
Sie wird aufräumen...
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von Bielefeld09 »

Realist2014 hat geschrieben:(08 Nov 2019, 23:38)

Sie wird aufräumen...
Aber nicht so wie du denkst!
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von Realist2014 »

Bielefeld09 hat geschrieben:(08 Nov 2019, 23:42)

Aber nicht so wie du denkst!
aber sicher doch

Themenfremder Spam wird entfernt. So sind die Regeln
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von unity in diversity »

Realist2014 hat geschrieben:(08 Nov 2019, 18:50)

Was ist nun wieder "Querfront"?

AFD plus Linke?
Wenn es wahr ist, daß die Linke alles zerstören will, was dir lieb und teuer ist und die AfD dem in nichts nachsteht, sollte es funktionieren.
Oder wo ist mein Denkfehler?
Hinweis:
In Italien ist diese Allianz gescheitert.
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von JJazzGold »

Diestel hat geschrieben:(08 Nov 2019, 22:23)

Ich denke, wir haben heute alle schon Nachrichten geschaut und wissen daher, dass Gysi staatliches Unrecht in der DDR eingeräumt hat. Den Ausdruck „Unrechtstaat“ lehnt er deshalb ab, weil er exklusiv der Nazi-Diktatur zugeschrieben wird.

Wenn Gysi schwadroniert, “in der DDR wurde auch Unrecht begangen“, dann klingt darin das, “Aber eigentlich war die DDR ein hervorragender Staat“ erkenntlich darin mit. Was in seiner nachfolgenden Aufzählung an heutigem Negativem für die ex DDR Bürger noch verstärkt wird.

Ich werde weder mit Ihnen, noch mit Gysi, noch mit irgendeinem SED Verteidigungsvertreter darüber diskutieren, ob die DDR als Unrechtsstaat bezeichnet werden “darf“. Sie war es. Denn Liste der SED Staat Verbrechen ist lang und zu umfassend, um etwas Anderes zu konstatieren.
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von Kritikaster »

Diestel hat geschrieben:(08 Nov 2019, 22:23)

Den Ausdruck „Unrechtstaat“ lehnt er deshalb ab, weil er exklusiv der Nazi-Diktatur zugeschrieben wird.
Dass DDR-Nostalgiker diesen Ausdruck nicht gerne auf den deutschen "Arbeiter- und Bauernstaat" angewandt sehen, kann ich ja verstehen. Gleichzeitig bin ich mir sicher, dass dieselben Personen kein Problem damit haben, diese "Exklusivität" dann sehr schnell beiseite zu wischen, wenn es beispielsweise um südamerikanische faschistische Regimes geht.
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von unity in diversity »

Kritikaster hat geschrieben:(09 Nov 2019, 08:18)

Dass DDR-Nostalgiker diesen Ausdruck nicht gerne auf den deutschen "Arbeiter- und Bauernstaat" angewandt sehen, kann ich ja verstehen. Gleichzeitig bin ich mir sicher, dass dieselben Personen kein Problem damit haben, diese "Exklusivität" dann sehr schnell beiseite zu wischen, wenn es beispielsweise um südamerikanische faschistische Regimes geht.
Glaube ich weniger, kann mir aber vorstellen, daß DDR-Nostalgiker chinesische und nordkoreanische Verhältnisse billigen.
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von Kritikaster »

unity in diversity hat geschrieben:(09 Nov 2019, 08:28)

Glaube ich weniger, kann mir aber vorstellen, daß DDR-Nostalgiker chinesische und nordkoreanische Verhältnisse billigen.
Ich sehe nicht, dass oder wie sich das gegenseitig ausschlösse. ;)
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von unity in diversity »

Kritikaster hat geschrieben:(09 Nov 2019, 08:30)

Ich sehe nicht, dass oder wie sich das gegenseitig ausschlösse. ;)
Dem AfD-Fanclub wäre das zuzutrauen.
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von Kritikaster »

unity in diversity hat geschrieben:(09 Nov 2019, 08:34)

Dem AfD-Fanclub wäre das zuzutrauen.
Vielleicht auch, ist aber hier nicht Thema.

Hier diskutiere ich linke Wahrnehmung und "Differenzierung".
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von Diestel »

Kritikaster hat geschrieben:(09 Nov 2019, 08:38)

Vielleicht auch, ist aber hier nicht Thema.

Hier diskutiere ich linke Wahrnehmung und "Differenzierung".
Ich finde „Wahrnehmungen“, wie gerade hier gelesen, auch spannend: Da sagt jemand, in der DDR sei Unrecht begangen worden und ein geneigter Zuhörer „ nimmt wahr“, dass der Redner eigentlich meinte, die DDR wäre ein toller Staat gewesen. ;)
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von Diestel »

Ich halte die Formulierung „unrechtstaat“ deshalb für den unglücklich, weil sie gleichzeitig das Leben der Menschen, die in diesem Staat gelebt haben, abwertet. Dass staatliches Unrecht begangen wurde, wird niemand bestreiten, aber in seiner Pauschalisierung trifft der Begriff eben auch die Menschen. Wer möchte gern damit leben, vielleicht über die Hälfte seines Lebens Teil eines Unrechts gewesen zu sein?
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von Kritikaster »

Diestel hat geschrieben:(09 Nov 2019, 09:00)

Ich halte die Formulierung „unrechtstaat“ deshalb für den unglücklich, weil sie gleichzeitig das Leben der Menschen, die in diesem Staat gelebt haben, abwertet.
Dass staatliches Unrecht begangen wurde, wird niemand bestreiten, aber in seiner Pauschalisierung trifft der Begriff eben auch die Menschen. Wer möchte gern damit leben, vielleicht über die Hälfte seines Lebens Teil eines Unrechts gewesen zu sein?
Tut mir leid, aber das ist grober Unfug. Niemand wird deswegen herabgewürdigt, weil er in einem Unrechtsstaat lebte und sich den dortigen Gegebenheiten anpasste.
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von JJazzGold »

Diestel hat geschrieben:(09 Nov 2019, 09:00)

Ich halte die Formulierung „unrechtstaat“ deshalb für den unglücklich, weil sie gleichzeitig das Leben der Menschen, die in diesem Staat gelebt haben, abwertet. Dass staatliches Unrecht begangen wurde, wird niemand bestreiten, aber in seiner Pauschalisierung trifft der Begriff eben auch die Menschen. Wer möchte gern damit leben, vielleicht über die Hälfte seines Lebens Teil eines Unrechts gewesen zu sein?
Eine sachliche Bemessung wertet kein Leben Derjenigen herab, die in diesem Staat, in dem die Grundrechte nicht verbürgert waren, die Gewaltenteilung nicht garantiert war und die Unabhängigkeit der Justiz nicht existierte, lebten und aufgrund dessen gezwungen waren zu leben.
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von unity in diversity »

Kritikaster hat geschrieben:(09 Nov 2019, 08:38)

Vielleicht auch, ist aber hier nicht Thema.

Hier diskutiere ich linke Wahrnehmung und "Differenzierung".
Wer in der DDR brav seine ungeteilte Aufmerksamkeit Karl-Eduard von Schnitzler und den aktuellen Kameraden gewidmet hat, wird wohl kein Unrecht wahrgenommen haben.
Dazu bedurfte es des Zuganges zu Westfernsehen, Westradio und ausgewählten Printmedien. Letzteres nur mit Westverwandtschaft in bescheidenem Rahmen möglich und für die Verwandtschaft nicht ganz risikofrei.
Dann war es möglich zu differenzieren.
Wobei immer zu beachten war, daß sich die Kinder in der Schule nicht verquatschen. Zum Beispiel die Frage, ob die Fernsehuhr Punkte oder Striche hat.
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von Chajm »

Kritikaster hat geschrieben:(09 Nov 2019, 09:21)

Tut mir leid, aber das ist grober Unfug. Niemand wird deswegen herabgewürdigt, weil er in einem Unrechtsstaat lebte und sich den dortigen Gegebenheiten anpasste.
Wie anders soll man denn einen Staat benennen, der zwar formal die KSZE-Schlussakte von Helsinki anerkannt hat (Korb 3/ Reisefreiheit), dann aber hingeht und das Stellen eines Antrages auf Entlassung aus der Staatsbuergerschaft der DDR, da man die Absicht hat, seinen staendigen Wohnsitz ausserhalb der DDR zu nehmen - wie also soll man einen solchen Staat nennen, der diesen Antrag als "rechtswidriges Ersuchen" bewertet?
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Selina
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von Selina »

Was hat der "Kampf gegen Links" mit der vor 30 Jahren untergegangenen DDR zu tun?
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von Kritikaster »

unity in diversity hat geschrieben:(09 Nov 2019, 09:22)

Wer in der DDR brav seine ungeteilte Aufmerksamkeit Karl-Eduard von Schnitzler und den aktuellen Kameraden gewidmet hat, wird wohl kein Unrecht wahrgenommen haben.
Dazu bedurfte es des Zuganges zu Westfernsehen, Westradio und ausgewählten Printmedien. Letzteres nur mit Westverwandtschaft in bescheidenem Rahmen möglich und für die Verwandtschaft nicht ganz risikofrei.
Dann war es möglich zu differenzieren.
Wobei immer zu beachten war, daß sich die Kinder in der Schule nicht verquatschen. Zum Beispiel die Frage, ob die Fernsehuhr Punkte oder Striche hat.
Ich sprach auch nicht von den Differenzierungsmöglichkeiten vor dem Mauerfall.

Mir ging es darum aufzuzeigen, dass die gegenwärtig vertretene Behauptung unzutreffend ist, der Begriff "Unrechtsstaat" sei exklusiv auf das 3. Reich anwendbar, weshalb die DDR keiner gewesen sein könne. Diese Prämisse würden linke DDR-Nostalgiker in den von mir genannten Beispielen sofort über Bord werfen.
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von unity in diversity »

Kritikaster hat geschrieben:(09 Nov 2019, 09:33)

Ich sprach auch nicht von den Differenzierungsmöglichkeiten vor dem Mauerfall.

Mir ging es darum aufzuzeigen, dass die gegenwärtig vertretene Behauptung unzutreffend ist, der Begriff "Unrechtsstaat" sei exklusiv auf das 3. Reich anwendbar, weshalb die DDR keiner gewesen sein könne. Diese Prämisse würden linke DDR-Nostalgiker in den von mir genannten Beispielen sofort über Bord werfen.
Gut, mal sehen, wie die jetzt reagieren.
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von Kritikaster »

Selina hat geschrieben:(09 Nov 2019, 09:28)

Was hat der "Kampf gegen Links" mit der vor 30 Jahren untergegangenen DDR zu tun?
Das Stichwort "linke Geschichtsklitterung" stellt einen hinreichenden Bezug her.
Der am höchsten entwickelte Sinn ist der Unsinn. (Peter E. Schumacher)
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von odiug »

Kritikaster hat geschrieben:(09 Nov 2019, 09:33)

Ich sprach auch nicht von den Differenzierungsmöglichkeiten vor dem Mauerfall.

Mir ging es darum aufzuzeigen, dass die gegenwärtig vertretene Behauptung unzutreffend ist, der Begriff "Unrechtsstaat" sei exklusiv auf das 3. Reich anwendbar, weshalb die DDR keiner gewesen sein könne. Diese Prämisse würden linke DDR-Nostalgiker in den von mir genannten Beispielen sofort über Bord werfen.
Das mag schon stimmen, nur ist der Begriff "Unrechtsstaat" zu undifferenziert, wenn man ihn dazu gebraucht, Regime wie den NS Diktatur und die SED Diktatur zu vergleichen.
Zwischen beiden gibt es nicht nur ideologische Unterschiede, sondern auch qualitative.
Das ist wie, wenn man einen Trabant und einen Tiger Kampfpanzer unter dem Begriff Kraftfahrzeug zusammenfasst.
Faktisch richtig, nur verschwimmt dies die qualitativen Unterschiede.
Also wenn man sagt, die DDR und das NR Regime waren beide ein Unrechtsstaat, dann brauchst du nach solch einer Feststellung eine Texttapete, um zu erläutern, was genau damit gesagt werden soll.
Allein, für sich genommen, ohne ausführende Erklärung, ist solch eine Behauptung nicht nur missverständlich, sondern falsch.
Zuletzt geändert von odiug am Sa 9. Nov 2019, 09:59, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von Realist2014 »

Selina hat geschrieben:(09 Nov 2019, 09:28)

Was hat der "Kampf gegen Links" mit der vor 30 Jahren untergegangenen DDR zu tun?
Nun, die Partei DieLinke ist der offizielle Nachfolger der SED und in deren Parteiprogramm finden sind nach wie vor die Ziele der menschenverachtenden Idiotenideologie Sozialismus.
Das ganze Programm strotz von Klassenkampfrhetorik und Anti-Marktwirtschaft wie damals auf dem schwarzen Kanal...

Deswegen müssen DIE auch bekämpft werden!
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von Skeptiker »

Selina hat geschrieben:(09 Nov 2019, 09:28)
Was hat der "Kampf gegen Links" mit der vor 30 Jahren untergegangenen DDR zu tun?
Wow, also das ist natürlich kaum zu verstehen. :rolleyes: Was mag der "Kampf gegen Links" mit Regimen wie in der DDR, der frühen Sowjetunion, Kambodscha oder sonst wo zu tun haben?

Jemand, der in seinen Postings keine Gelegenheit auslässt aktuelle Politik mit der des Nationalsozialismus in Beziehung zu setzen, sollte diese Frage wirklich nicht stellen.

Das nennt sich "Aus der Geschichte lernen", und es ist NICHT auf eine bestimmte Ideologie begrenzt.
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von Kritikaster »

odiug hat geschrieben:(09 Nov 2019, 09:51)

Das mag schon stimmen, nur ist der Begriff "Unrechtsstaat" zu undifferenziert, wenn man ihn dazu gebraucht, Regime wie den NS Diktatur und die SED Diktatur zu vergleichen.
Zwischen beiden gibt es nicht nur ideologische Unterschiede, sondern auch qualitative.
Das ist wie, wenn man einen Trabant und einen Tiger Kampfpanzer unter dem Begriff Kraftfahrzeug zusammenfasst.
Faktisch richtig, nur verschwimmt dies die qualitativen Unterschiede
Dass es qualitative Unterschiede zwischen beiden gab, ist unbestritten. Allerdings gibt es die in vielen Lebensbereichen, die unter einem Oberbegriff diskutiert werden.

Es käme wohl auch niemand auf den Gedanken, bei einer Diskussion zum Thema "Pressefreiheit" Norwegen und Lettland gleichzusetzen.
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von JJazzGold »

Selina hat geschrieben:(09 Nov 2019, 09:28)

Was hat der "Kampf gegen Links" mit der vor 30 Jahren untergegangenen DDR zu tun?
Weil sie sich hervorragend als Anschauungsmaterial zur laufenden Diskussion eignet.
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von JJazzGold »

odiug hat geschrieben:(09 Nov 2019, 09:51)

Das mag schon stimmen, nur ist der Begriff "Unrechtsstaat" zu undifferenziert, wenn man ihn dazu gebraucht, Regime wie den NS Diktatur und die SED Diktatur zu vergleichen.
Zwischen beiden gibt es nicht nur ideologische Unterschiede, sondern auch qualitative.
Das ist wie, wenn man einen Trabant und einen Tiger Kampfpanzer unter dem Begriff Kraftfahrzeug zusammenfasst.
Faktisch richtig, nur verschwimmt dies die qualitativen Unterschiede.
Also wenn man sagt, die DDR und das NR Regime waren beide ein Unrechtsstaat, dann brauchst du nach solch einer Feststellung eine Texttapete, um zu erläutern, was genau damit gesagt werden soll.
Allein, für sich genommen, ohne ausführende Erklärung, ist solch eine Behauptung nicht nur missverständlich, sondern falsch.
Ein Vergleich ist nicht notwendig. Gemäß o.e. Kriterien, lassen sich beide unabhängig voneinander als Unrechtsstaat definieren.
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von Diestel »

JJazzGold hat geschrieben:(09 Nov 2019, 10:12)

Weil sie sich hervorragend als Anschauungsmaterial zur laufenden Diskussion eignet.
Besonders Falschaussagen wie „Gysi hat in der gestrigen Bundestagsdebatte das Unrecht in der DDR geleugnet“ eignen sich hervorragend als Diskussionsgrundlage und Anschauungsmaterial.
odiug

Re: Kampf gegen Links

Beitrag von odiug »

Kritikaster hat geschrieben:(09 Nov 2019, 10:04)

Dass es qualitative Unterschiede zwischen beiden gab, ist unbestritten. Allerdings gibt es die in vielen Lebensbereichen, die unter einem Oberbegriff diskutiert werden.

Es käme wohl auch niemand auf den Gedanken, bei einer Diskussion zum Thema "Pressefreiheit" Norwegen und Lettland gleichzusetzen.
Nochmals: wenn man sagt, das NS und das SED Regime waren Unrechtsstaaten, dann muss man erläutern, was genau damit gemeint ist.
Für sich allein genommen, ist diese Behauptung falsch.
odiug

Re: Kampf gegen Links

Beitrag von odiug »

JJazzGold hat geschrieben:(09 Nov 2019, 10:16)

Ein Vergleich ist nicht notwendig. Gemäß o.e. Kriterien, lassen sich beide unabhängig voneinander als Unrechtsstaat definieren.
Ja ... nur muss man diese Unabhängigkeit auch erläutern, wenn man beide Regime als Unrechtsstaat in Zusammenhang bringt.
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von JJazzGold »

Diestel hat geschrieben:(09 Nov 2019, 10:18)

Besonders Falschaussagen wie „Gysi hat in der gestrigen Bundestagsdebatte das Unrecht in der DDR geleugnet“ eignen sich hervorragend als Diskussionsgrundlage und Anschauungsmaterial.
Wer soll das behauptet haben? Die AfD?
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von Diestel »

JJazzGold hat geschrieben:(09 Nov 2019, 10:21)

Wer soll das behauptet haben? Die AfD?
Deine Worte:
„ Ich habe heute in der Phoenix Übertragung des Bundestags Gysis erneute Leugnung der DDR als Unrechtsstaat gehört. “
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von JJazzGold »

odiug hat geschrieben:(09 Nov 2019, 10:20)

Ja ... nur muss man diese Unabhängigkeit auch erläutern, wenn man beide Regime als Unrechtsstaat in Zusammenhang bringt.
Das ist bezogen auf eindeutig gesetzte Kriterien, an denen sich ein Unrechtsstaat bemisst, recht einfach zu erläutern.
Alle getätigten Verbrechen sind dadurch generierter Unterbau deutlich divergierenden, gravierenden Ausmaßes.
Was aber die Kriterien zur Bemessung nicht ausser Kraft setzt.
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von conscience »

Ein Ausdruck "Kampf gegen Links" ist viel zu indifferent, das gilt übtigems auf für "Kampf gegen Rechts".

Was ist Links was ist Rechts ?

Kämpfen tut man also gegen wen und was ?
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von JJazzGold »

Diestel hat geschrieben:(09 Nov 2019, 10:26)

Deine Worte:
„ Ich habe heute in der Phoenix Übertragung des Bundestags Gysis erneute Leugnung der DDR als Unrechtsstaat gehört. “
Ihre Worte:

„Gysi hat in der gestrigen Bundestagsdebatte das Unrecht in der DDR geleugnet

Erkennen Sie den Unterschied, oder ist das zuviel verlangt
?
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von Kritikaster »

odiug hat geschrieben:(09 Nov 2019, 10:19)

Nochmals: wenn man sagt, das NS und das SED Regime waren Unrechtsstaaten, dann muss man erläutern, was genau damit gemeint ist.
Für sich allein genommen, ist diese Behauptung falsch.
Mal ein greifbares Beispiel zur Ergänzung bereits gegebener Antworten: Ein Staat, der die KSZE-Schlussakte von Helsinki unterzeichnet, inklusive des Passus' zur Reisefreiheit, dann aber beispielsweise das Stellen eines Antrages auf ständige Ausreise als "rechtswidriges Ersuchen" einstuft, kann nicht anders bewertet werden.
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von Ammianus »

Diestel hat geschrieben:(09 Nov 2019, 09:00)

Ich halte die Formulierung „unrechtstaat“ deshalb für den unglücklich, weil sie gleichzeitig das Leben der Menschen, die in diesem Staat gelebt haben, abwertet. Dass staatliches Unrecht begangen wurde, wird niemand bestreiten, aber in seiner Pauschalisierung trifft der Begriff eben auch die Menschen. Wer möchte gern damit leben, vielleicht über die Hälfte seines Lebens Teil eines Unrechts gewesen zu sein?
Wer dort gelebt hat, der kann das verdrängen, absolutes Desinteresse zeigen oder auch glorifizieren. Es ist jedem selbst überlassen, wie er sich damit auseinandersetzt und seine Rolle dabei einordnet. Daran, dass die DDR ein Unrechtsstaat war wie die faschistischen Regime Portugal, Spanien und Griechenland im Westen, die südamerikanischen Militärdiktaturen, das rassistische Südafrika, die Islamische Republik Iran, der ganze unter Moskaus Kontrolle stehende Ostblock, China, Nordkorea, Vietnam, Laos, Kambodscha zur Zeit kommunistischer Herrschaft darf jeder zweifeln so viel es ihm beliebt.

Millionen Deutsche waren am 3. Reich beteiligt. So wie ich das in Rückblicken sehe, versuchte man bis in die späten 60er das zu verdrängen, auszublenden. Erst musste eine unbelastete Generation nachwachsen, die sich mit dem Schweigen ihrer Eltern auseinandersetzte. Heute werden von Rechts auch Relativierungsversuche gestartet mit der Forderung, man müsse auch den Mut, die Tapferkeit die Leistungen der Soldaten des großen Krieges anerkennen. Aber das war ein Raubmordkrieg. Und der Mut und die Tapferkeit war da, diente aber dem Zweck des Massenmordes. Es gibt sicher auch wahnsinnig intelligente und clevere Produzenten von Kinderpornos.

Den Versuch, den Begriff des "Unrechtsstaates" zu relativieren, wegzutricksen, sollte man entschieden entgegentreten. Ich kann damit leben, in einem Unrechtsstaat gelebt zu haben. In dieser Zeit wurde die Bevölkerung 6 Mal zu den Wahlurnen getrieben - schon das ein deutlicher und nicht zu entkräftender Beleg für den Unrechststaat. Beim ersten Mal gab ich eine Gegenstimme ab, zwei Mal durfte ich nicht, zwei Mal danach ging ich hin um meine Ruhe zu haben, denn ich hatte meine Nische gefunden. Beim letzten Mal blieb ich zu Hause. Und irgendwie ist mir das Zettelfalten, wenn auch nur in 2 Fällen, heute noch peinlich.
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von Diestel »

JJazzGold hat geschrieben:(09 Nov 2019, 10:33)

Ihre Worte:

„Gysi hat in der gestrigen Bundestagsdebatte das Unrecht in der DDR geleugnet

Erkennen Sie den Unterschied, oder ist das zuviel verlangt
?
Gysi hat in der gestrigen Debatte auch nicht die DDR als Unrechtsstaat geleugnet, wenn du auf wortwörtliche Zitate Wert legst.
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von JJazzGold »

Diestel hat geschrieben:(09 Nov 2019, 10:40)

Gysi hat in der gestrigen Debatte auch nicht die DDR als Unrechtsstaat geleugnet, wenn du auf wortwörtliche Zitate Wert legst.
Da ich auf exakte Zitate wert lege, Gysi sprach in seiner Rede im BT davon, dass “auch Unrecht begangen wurde“, was keinesfalls der Anerkennung des Begriffs Unrechtsstaat gleichzusetzen ist.
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von Diestel »

JJazzGold hat geschrieben:(09 Nov 2019, 10:46)

Da ich auf exakte Zitate wert lege, Gysi sprach in seiner Rede im BT davon, dass “auch Unrecht begangen wurde“, was keinesfalls der Anerkennung des Begriffs Unrechtsstaat gleichzusetzen ist.
Ich weiß. Eigentlich meinte er sogar damit, die DDR war ein toller Staat. Belassen wir es bei dem Anschauungsmaterial im Kampf gegen links. :rolleyes:
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von Selina »

JJazzGold hat geschrieben:(08 Nov 2019, 20:15)

Was für ein trauriges Statement, an einem Tag, an dem andere Menschen in ganz Deutschland die Wiedervereinigung feiern und eine Mehrheit diese positiv bewertet.
Das weiß ich eben nicht, ob das eine Mehrheit heute noch tut. Da gibts inzwischen in Ost und West durchaus verschiedene Meinungen dazu. Was ich nur ziemlich genau weiß, ist, dass viele es einfach satt haben, dass einem von morgens bis abends in immer gleichem Tonfall, in den immer gleichen Dokus, Interviews (heute ist ja nun der Höhepunkt) und Essays erklärt wird, wie man die DDR und die Wiedervereinigung zu sehen hat. Und das ist einfach dieselbe Methodik, wie man sie aus DDR-Zeiten kennt: Immer mit dem Holzhammer drauf. Zwischentöne und individuelle Ansichten zum Thema kommen da nicht vor. Alles wird zum Schluss immer wieder in eine gewünschte Richtung zurechtgebogen. Dass man da an unselige Aktuelle-Kamera-Zeiten erinnert wird, ist doch nun klar.
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von JJazzGold »

Selina hat geschrieben:(09 Nov 2019, 11:54)

Das weiß ich eben nicht, ob das eine Mehrheit heute noch tut. Da gibts inzwischen in Ost und West durchaus verschiedene Meinungen dazu. Was ich nur ziemlich genau weiß, ist, dass viele es einfach satt haben, dass einem von morgens bis abends in immer gleichem Tonfall, in den immer gleichen Dokus, Interviews (heute ist ja nun der Höhepunkt) und Essays erklärt wird, wie man die DDR und die Wiedervereinigung zu sehen hat. Und das ist einfach dieselbe Methodik, wie man sie aus DDR-Zeiten kennt: Immer mit dem Holzhammer drauf. Zwischentöne und individuelle Ansichten zum Thema kommen da nicht vor. Alles wird zum Schluss immer wieder in eine gewünschte Richtung zurechtgebogen. Dass man da an unselige Aktuelle-Kamera-Zeiten erinnert wird, ist doch nun klar.
Im Gegensatz zur SED DDR Methodik besitzt jedes TV einen Ausschaltknopf und das TV Prgrammangebot bietet eine Auswahl und man hat die freie Wahl.
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von Selina »

Zum Thema "DDR - Unrechtsstaat" hat der SPD-Politiker Sellering (ein Westdeutscher) etwas Nachdenkliches und Überlegenswertes geäußert. Ich hatte das Interview schon vor paar Monaten mal verlinkt. Passt auch hier wieder gut:

Im Zusammenhang mit dem nachträglichen Blick auf die DDR hat Erwin Sellering vor Jahren etwas Interessantes gesagt. Der aus dem Ruhrgebiet stammende SPD-Mann Sellering war von 2008 bis 2017 Ministerpräsident Mecklenburg-Vorpommerns - ein in diesem Ost-Bundesland sehr beliebter Politiker. Er sagte Folgendes:

ZEIT ONLINE: In der Presse werden Sie schon als "Ossi-Versteher" bezeichnet. Gefällt Ihnen das Attribut?

Sellering: Ich distanziere mich nicht davon. Als Ministerpräsident sollte man ein offenes Ohr für die Menschen haben. Und wenn die Menschen sich verstanden fühlen, umso besser. Ich störe mich allenfalls an dem Wort "Ossi" - "Ost" wäre besser - nicht an dem "Versteher".

ZEIT ONLINE: Ihre Äußerung, dass die DDR kein "totaler Unrechtsstaat" war, hat jedenfalls vielen Ihrer Wähler gefallen.

Sellering: Diese Debatte ist überfällig und muss mit großem Ernst geführt werden. Die DDR war kein Rechtsstaat, überhaupt keine Frage. Aber das Etikett "Unrechtsstaat" zielt darauf ab, die DDR insgesamt abzustempeln. Man sagt damit nicht nur: Es gab schweres staatliches Unrecht. Sondern man sagt damit auch: In diesem Staat gab es nicht das kleinste bisschen Gutes. Das wertet die Lebensleistungen aller Menschen ab, die weder Täter noch Opfer waren. Millionen Menschen haben versucht und es auch geschafft, unter schwierigsten Bedingungen etwas Gutes aus ihrem Leben zu machen. Nicht nur im Privatleben, sondern auch in Beruf und Gesellschaft. Mir geht es bei dieser Debatte nicht so sehr um die geschichtliche Bewertung der DDR, sondern um das Zusammenwachsen von Ost und West heute. Und da gibt es vielfach eine moralisch überhebliche Sicht aus dem Westen. Das ist falsch, weil man dann beim Zusammenwachsen nur darauf schaut, was der Westen mitbringt.

ZEIT ONLINE: Aber relativiert man so nicht die Lebensleistung der Widerständler und DDR-Gegner? Diesen ist die Feststellung durchaus wichtig, dass die DDR ein "Unrechtsstaat" war.

Sellering: Mich wundert, warum man auf diesem Etikett beharrt. Warum es nicht reicht zu sagen, dass hier staatliches Unrecht begangen worden ist. Ich glaube, das zielt einfach darauf ab, zu sagen: Wir sind die Guten – und bei euch war alles Mist. Und über die Sachen, die ihr im Osten entwickelt habt, da denken wir gar nicht drüber nach.


https://www.zeit.de/politik/deutschland ... -sellering
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von naddy »

Bielefeld09 hat geschrieben:(08 Nov 2019, 20:25)

Man sollte diesen Thread umwandeln in den "Kampf um die Mitte". Daran könnte sich doch jeder beteiligen.
Gute Idee. Wie man sich trotz nur ca. 20% Zustimmung immer noch problemlos als "Mitte" empfinden kann, hat die CDU nach der Thüringen-Wahl ja in beeindruckender Weise demonstriert. Wie definiert sich diese gefühlte "Mitte"? Statistisch offensichtlich nicht.

Ebenso wie bei der folgenden "Unrechtsstaat"-Diskussion in diesem Thread stellt sich also die Frage nach der jeweiligen Bezugsgröße. Liegt die im "subjektiven Un-Rechtsgefühl" oder in einer verfassten und durchgesetzten Rechtsordnung? Im letzteren Fall ist jeder Staat autonom, sofern er sich nicht überstaatlichen Rechtsnormen (bspw. Völkerrecht, Genfer Konventionen, Haager Landkriegsordnung) angeschlossen hat. Dass weltweit extrem unterschiedliche Rechtssysteme und Rechtsnormen zu konstatieren sind, dürfte wohl allgemein bekannt sein. Falls nicht siehe Gewaltenteilung,Todesstrafe, Scharia usw., usf. Haben diese Rechtsordnungen alle einen kleinsten gemeinsamen Nenner, mit dem sie sich messen, vergleichen und bewerten ließen? Oder werden sie an einer rational nicht näher begründbaren "gefühlten" Moral bemessen? Siehe beispielsweise die Aktion von Carola Rackete, die ihr widerrechtliches Eindringen in italienische Hoheitsgewässer mit der gefühlten moralischen Verpflichtung "als privilegierter Mensch etwas tun zu müssen" begründete. Steht die subjektive moralische Entscheidung also über dem Gesetz?
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von Ammianus »

Selina hat geschrieben:(09 Nov 2019, 11:54)

Das weiß ich eben nicht, ob das eine Mehrheit heute noch tut. Da gibts inzwischen in Ost und West durchaus verschiedene Meinungen dazu. Was ich nur ziemlich genau weiß, ist, dass viele es einfach satt haben, dass einem von morgens bis abends in immer gleichem Tonfall, in den immer gleichen Dokus, Interviews (heute ist ja nun der Höhepunkt) und Essays erklärt wird, wie man die DDR und die Wiedervereinigung zu sehen hat. Und das ist einfach dieselbe Methodik, wie man sie aus DDR-Zeiten kennt: Immer mit dem Holzhammer drauf. Zwischentöne und individuelle Ansichten zum Thema kommen da nicht vor. Alles wird zum Schluss immer wieder in eine gewünschte Richtung zurechtgebogen. Dass man da an unselige Aktuelle-Kamera-Zeiten erinnert wird, ist doch nun klar.
Nichts von dem, was du hier schreibst stimmt. Darauf habe ich bereits geantwortet. Dass du nich darauf eingegangen bist, verwundert nicht.
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von JJazzGold »

Selina hat geschrieben:(09 Nov 2019, 12:26)

Zum Thema "DDR - Unrechtsstaat" hat der SPD-Politiker Sellering (ein Westdeutscher) etwas Nachdenkliches und Überlegenswertes geäußert. Ich hatte das Interview schon vor paar Monaten mal verlinkt. Passt auch hier wieder gut:

Im Zusammenhang mit dem nachträglichen Blick auf die DDR hat Erwin Sellering vor Jahren etwas Interessantes gesagt. Der aus dem Ruhrgebiet stammende SPD-Mann Sellering war von 2008 bis 2017 Ministerpräsident Mecklenburg-Vorpommerns - ein in diesem Ost-Bundesland sehr beliebter Politiker. Er sagte Folgendes:

ZEIT ONLINE: In der Presse werden Sie schon als "Ossi-Versteher" bezeichnet. Gefällt Ihnen das Attribut?

Sellering: Ich distanziere mich nicht davon. Als Ministerpräsident sollte man ein offenes Ohr für die Menschen haben. Und wenn die Menschen sich verstanden fühlen, umso besser. Ich störe mich allenfalls an dem Wort "Ossi" - "Ost" wäre besser - nicht an dem "Versteher".

ZEIT ONLINE: Ihre Äußerung, dass die DDR kein "totaler Unrechtsstaat" war, hat jedenfalls vielen Ihrer Wähler gefallen.

Sellering: Diese Debatte ist überfällig und muss mit großem Ernst geführt werden. Die DDR war kein Rechtsstaat, überhaupt keine Frage. Aber das Etikett "Unrechtsstaat" zielt darauf ab, die DDR insgesamt abzustempeln. Man sagt damit nicht nur: Es gab schweres staatliches Unrecht. Sondern man sagt damit auch: In diesem Staat gab es nicht das kleinste bisschen Gutes. Das wertet die Lebensleistungen aller Menschen ab, die weder Täter noch Opfer waren. Millionen Menschen haben versucht und es auch geschafft, unter schwierigsten Bedingungen etwas Gutes aus ihrem Leben zu machen. Nicht nur im Privatleben, sondern auch in Beruf und Gesellschaft. Mir geht es bei dieser Debatte nicht so sehr um die geschichtliche Bewertung der DDR, sondern um das Zusammenwachsen von Ost und West heute. Und da gibt es vielfach eine moralisch überhebliche Sicht aus dem Westen. Das ist falsch, weil man dann beim Zusammenwachsen nur darauf schaut, was der Westen mitbringt.

ZEIT ONLINE: Aber relativiert man so nicht die Lebensleistung der Widerständler und DDR-Gegner? Diesen ist die Feststellung durchaus wichtig, dass die DDR ein "Unrechtsstaat" war.

Sellering: Mich wundert, warum man auf diesem Etikett beharrt. Warum es nicht reicht zu sagen, dass hier staatliches Unrecht begangen worden ist. Ich glaube, das zielt einfach darauf ab, zu sagen: Wir sind die Guten – und bei euch war alles Mist. Und über die Sachen, die ihr im Osten entwickelt habt, da denken wir gar nicht drüber nach.


https://www.zeit.de/politik/deutschland ... -sellering
Mit Sellerings Argumentation ließe sich problemlos argumentieren, dass es auch im NS Regime "etwas Gutes" für den Einzelnen, der weder Täter, noch Opfer war, gab, somit ergo auch der NS Staat kein Unrechtsstaat war.
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von Ammianus »

Selina hat geschrieben:(09 Nov 2019, 12:26)

...

ZEIT ONLINE: Aber relativiert man so nicht die Lebensleistung der Widerständler und DDR-Gegner? Diesen ist die Feststellung durchaus wichtig, dass die DDR ein "Unrechtsstaat" war.

Sellering: Mich wundert, warum man auf diesem Etikett beharrt. Warum es nicht reicht zu sagen, dass hier staatliches Unrecht begangen worden ist. Ich glaube, das zielt einfach darauf ab, zu sagen: Wir sind die Guten – und bei euch war alles Mist. Und über die Sachen, die ihr im Osten entwickelt habt, da denken wir gar nicht drüber nach.[/i]

https://www.zeit.de/politik/deutschland ... -sellering
Die absolute Dümmlichkeit dieses Unterstellungsversuchs sagt viel über Sellering aus. Der wäre wohl auch Parteisekretär oder Staatsbürgerkundelehrer gewesen.

Nachtrag: Flüchtigkeitsfehler (wer-wäre) korrigiert - passend, dieser Fehler geschah während des Essens einer Banane, Ammianus)
Zuletzt geändert von Ammianus am Sa 9. Nov 2019, 12:44, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von Realist2014 »

naddy hat geschrieben:(09 Nov 2019, 12:27)

Gute Idee. Wie man sich trotz nur ca. 20% Zustimmung immer noch problemlos als "Mitte" empfinden kann, hat die CDU nach der Thüringen-Wahl ja in beeindruckender Weise demonstriert. Wie definiert sich diese gefühlte "Mitte"? Statistisch offensichtlich nicht.

z?


Die Mitte in D ist FDP/CSU/CDU/SPD und Grüne

das ergibt ca 75% derer, die wählen
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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