Der SPD-Mitgliederentscheid zur Parteispitze 2019

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Balsamico
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Der SPD-Mitgliederentscheid zur Parteispitze 2019

Beitrag von Balsamico »

Aktueller Stand seit heute Abend: Stichwahl zwischen Scholz/Geywitz und Walter-Borjans/Esken.

Mein erster Gedanke war, die SPD will offensichtlich sterben. Scholz auf Platz 1... der die Digitalsteuer verhindert hat, die Google, Amazon usw. zur Kasse gebeten hätte, und der für ein Weiter-So (nach unten) steht, wie kein zweiter. Gute Nacht. Jedes Mal, wenn ich ihm zuhöre, kommt in mir vor allem eines auf: was für ein falscher Fuffziger. Scholz in der Stichwahl: der potentielle Dolchstoß der Basis.

Karl Lauterbach, leider ausgeschieden, an der Spitze, das wäre in meinen Augen ein Aufbruch in eine neue, bessere Zeit gewesen. Egal zu welchem Thema, er spricht mir aus der Seele. Ihm kaufe ich seine Emotionen und Integrität die er ausstrahlt zu 100% ab. Ich bin mir sicher, er ist ganz einfach ein guter und Emotionen wahnsinnig kompetent und intelligent und irgendwie einfach... echt. Mit Karl Lauterbach an der Spitze, ich hätte die SPD erstmalig gewählt und wäre in die SPD eingetreten. Er wäre gewesen, was diese Partei bräuchte, da bin ich mir absolut sicher.

Ein schwarzer Tag für Deutschland. Wer würde widersprechen.

Was sind eure Gedanken zum Ausgang des Vorentscheids? Und wie denkt ihr über das Team Walter-Borjans/Esken?
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Heiner Mölenbarg
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Re: Der SPD-Mitgliederentscheid zur Parteispitze 2019

Beitrag von Heiner Mölenbarg »

Angesichts der zwei "Siegerpaare" scheint mir, die SPD will beim Alt-Bewährten bleiben, aber dann wird sich wohl auch nichts am Niedergang dieses Alt-Bewährten ändern.

Neuanfang sieht anders aus.
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jack000
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Re: Der SPD-Mitgliederentscheid zur Parteispitze 2019

Beitrag von jack000 »

Balsamico hat geschrieben:(26 Oct 2019, 20:52)Ein schwarzer Tag für Deutschland. Wer würde widersprechen.

Was sind eure Gedanken zum Ausgang des Vorentscheids? Und wie denkt ihr über das Team Walter-Borjans/Esken?
Ist es bei dieser Partei, die auf dem Weg in die Bedeutungslosigkeit ist, nicht eher egal wer da gewählt wurde?
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
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Balsamico
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Re: Der SPD-Mitgliederentscheid zur Parteispitze 2019

Beitrag von Balsamico »

jack000 hat geschrieben:(26 Oct 2019, 21:19)

Ist es bei dieser Partei, die auf dem Weg in die Bedeutungslosigkeit ist, nicht eher egal wer da gewählt wurde?
Eben deswegen nicht
Schlettow
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Re: Der SPD-Mitgliederentscheid zur Parteispitze 2019

Beitrag von Schlettow »

Stegner/Schwan sind auf dem letzten Platz gelandet. :D
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jorikke
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Re: Der SPD-Mitgliederentscheid zur Parteispitze 2019

Beitrag von jorikke »

Balsamico hat geschrieben:(26 Oct 2019, 20:52)

Aktueller Stand seit heute Abend: Stichwahl zwischen Scholz/Geywitz und Walter-Borjans/Esken.

Mein erster Gedanke war, die SPD will offensichtlich sterben. Scholz auf Platz 1... der die Digitalsteuer verhindert hat, die Google, Amazon usw. zur Kasse gebeten hätte, und der für ein Weiter-So (nach unten) steht, wie kein zweiter. Gute Nacht. Jedes Mal, wenn ich ihm zuhöre, kommt in mir vor allem eines auf: was für ein falscher Fuffziger. Scholz in der Stichwahl: der potentielle Dolchstoß der Basis.

Karl Lauterbach, leider ausgeschieden, an der Spitze, das wäre in meinen Augen ein Aufbruch in eine neue, bessere Zeit gewesen. Egal zu welchem Thema, er spricht mir aus der Seele. Ihm kaufe ich seine Emotionen und Integrität die er ausstrahlt zu 100% ab. Ich bin mir sicher, er ist ganz einfach ein guter und Emotionen wahnsinnig kompetent und intelligent und irgendwie einfach... echt. Mit Karl Lauterbach an der Spitze, ich hätte die SPD erstmalig gewählt und wäre in die SPD eingetreten. Er wäre gewesen, was diese Partei bräuchte, da bin ich mir absolut sicher.

Ein schwarzer Tag für Deutschland. Wer würde widersprechen.

Was sind eure Gedanken zum Ausgang des Vorentscheids? Und wie denkt ihr über das Team Walter-Borjans/Esken?
Nicht jede Abstimmung erbringt das eigene Wunschergebnis.
Wenn aber eine überwiegende Mehrheit sich für etwas ganz anderes ausspricht, dann ist es höchste Zeit seine eigene Meinung mal kritisch zu hinterfragen.
Bei der Kür der größten Schlaftablette hätte Prof. Lauterbach weit vorn gelegen.
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Moses
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Re: Der SPD-Mitgliederentscheid zur Parteispitze 2019

Beitrag von Moses »

Warum ist der SPD Parteivorsitz eigentlich so interessant?
Ein Kanzler wird auf absehbare Zeit doch eh nicht draus.
Der Herr gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich nicht hinnehmen kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
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John Galt
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Re: Der SPD-Mitgliederentscheid zur Parteispitze 2019

Beitrag von John Galt »

Diese Wahl bringt die SPD nicht weiter.

Niemand in der SPD-Wählerschaft hat Bock darauf, ein halbes Jahr lang eine neue Parteisspitze zu wählen, die nach einem Jahr sowieso wieder aufgibt. Die SPD hat 400.000 Mitglieder, aber knapp 9,5 Millionen Wähler. Die Mitglieder wählen die Partei sowieso, die Wähler hingegen rennen seit Jahren davon.

Grundsätzlich ist die innerparteiliche Demokratie ja zu loben. Einen Richtungswechsel durch eine neue Parteispitze durchzudrücken ist aber wenig empfehlenswert. Es wäre lobenswerter und sinnvoller wenn die Mitglieder stattdessen über Sachthemen abstimmen. Bspw. Militäreinsätze, Klimazeugs, Sozialpolitik.
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Heiner Mölenbarg
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Re: Der SPD-Mitgliederentscheid zur Parteispitze 2019

Beitrag von Heiner Mölenbarg »

Ich bin mit der Entscheidung letztlich sehr zufrieden, denn beide Führungsduos können dem grünen Spitzenteam nicht das Wasser reichen. So bleiben die Grünen stark und es wird vielleicht doch endlich mal einen spürbaren Wandel in Deutschland geben.
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Misterfritz
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Re: Der SPD-Mitgliederentscheid zur Parteispitze 2019

Beitrag von Misterfritz »

John Galt hat geschrieben:(27 Oct 2019, 08:21)Die Mitglieder wählen die Partei sowieso,
Wie kommst Du auf dieses schmale Brett?
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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John Galt
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Re: Der SPD-Mitgliederentscheid zur Parteispitze 2019

Beitrag von John Galt »

Misterfritz hat geschrieben:(27 Oct 2019, 09:15)

Wie kommst Du auf dieses schmale Brett?
Genau, SPD-Mitglieder wählen andere Parteien. Alles klar, du bist ein Genie sondergleichen als Vorstand in einem Politik-Forum. :D
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Re: Der SPD-Mitgliederentscheid zur Parteispitze 2019

Beitrag von Misterfritz »

John Galt hat geschrieben:(27 Oct 2019, 09:19)

Genau, SPD-Mitglieder wählen andere Parteien. Alles klar, du bist ein Genie sondergleichen als Vorstand in einem Politik-Forum. :D
Ich kenne genügend SPD-Mitglieder, die Grüne wählen, so what?
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Re: Der SPD-Mitgliederentscheid zur Parteispitze 2019

Beitrag von Heiner Mölenbarg »

Misterfritz hat geschrieben:(27 Oct 2019, 09:15)

Wie kommst Du auf dieses schmale Brett?
Tendenziell ist es aber sicherlich schon so, dass Mitglieder einer Partei ihre Partei wählen. Aus Unzufriedenheit und taktischen Gründen mag es auch mal anders sein, habe ich auch schon gemacht, aber mehrheitlich wählen sie sicherlich ihre Partei und nicht eine andere.
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Misterfritz
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Re: Der SPD-Mitgliederentscheid zur Parteispitze 2019

Beitrag von Misterfritz »

Heiner Mölenbarg hat geschrieben:(27 Oct 2019, 21:28)

Tendenziell ist es aber sicherlich schon so, dass Mitglieder einer Partei ihre Partei wählen. Aus Unzufriedenheit und taktischen Gründen mag es auch mal anders sein, habe ich auch schon gemacht, aber mehrheitlich wählen sie sicherlich ihre Partei und nicht eine andere.
Klar,
aber das war eben so absolut beschrieben, dass ich dagegen schreiben musste ;)
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gallerie
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Re: Der SPD-Mitgliederentscheid zur Parteispitze 2019

Beitrag von gallerie »

...eine untergehende Partei wählt sich selbst!?
Wer heute noch die "Nationale" singt hat den Zeitgeist verpasst.
Das Proletariat gibt es nicht mehr! Für was und wen hat die SPD noch eine Berechtigung.
Ihre Zielgruppe ist ausgestorben oder weg-rationalisiert.
Endweder die SPD erfindet sich neu oder sie wird in unserer digitalen Welt untergehen,
weil es den "Arbeiter" nicht mehr gibt!
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gallerie
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Re: Der SPD-Mitgliederentscheid zur Parteispitze 2019

Beitrag von gallerie »

...eine untergehende Partei wählt sich selbst!?
Wer heute noch die "Nationale" singt hat den Zeitgeist verpasst.
Das Proletariat gibt es nicht mehr! Für was und wen hat die SPD noch eine Berechtigung.
Ihre Zielgruppe ist ausgestorben oder weg-rationalisiert.
Endweder die SPD erfindet sich neu oder sie wird in unserer digitalen Welt untergehen,
weil es den "Arbeiter" nicht mehr gibt!
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Misterfritz
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Re: Der SPD-Mitgliederentscheid zur Parteispitze 2019

Beitrag von Misterfritz »

gallerie hat geschrieben:(27 Oct 2019, 21:34)
Wer heute noch die "Nationale" singt hat den Zeitgeist verpasst.
Die SPD singt nicht die Internationale - obwohl, schlecht wäre es nicht ;)

Das war aber bei Kommunistens im Westen
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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gallerie
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Re: Der SPD-Mitgliederentscheid zur Parteispitze 2019

Beitrag von gallerie »

Misterfritz hat geschrieben:(27 Oct 2019, 21:37)

Die SPD singt nicht die Internationale - obwohl, schlecht wäre es nicht ;)

Das war aber bei Kommunistens im Westen
...ändert nichts an meiner Analyse!!!
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jorikke
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Re: Der SPD-Mitgliederentscheid zur Parteispitze 2019

Beitrag von jorikke »

gallerie hat geschrieben:(27 Oct 2019, 21:34)

...eine untergehende Partei wählt sich selbst!?
Wer heute noch die "Nationale" singt hat den Zeitgeist verpasst.
Das Proletariat gibt es nicht mehr! Für was und wen hat die SPD noch eine Berechtigung.
Ihre Zielgruppe ist ausgestorben oder weg-rationalisiert.
Endweder die SPD erfindet sich neu oder sie wird in unserer digitalen Welt untergehen,
weil es den "Arbeiter" nicht mehr gibt!
Das ist schlichter Unsinn. Die früher als Arbeiter Apostrophierten haben sich als Facharbeiter aus dieser Gruppe entfernt, fühlen sich als etwas Besseres und haben der SPD den Rücken gekehrt.
Unten wächst aber neues Proletariat nach. Dieses zu vertreten wäre Wählerpotential genug für die SPD. Als neue Linke könnte sie wieder erstarken. Haben sie aber nicht kapiert und wollen in "gehobenen Kreisen" Boden gut machen. Geht Image-mäßig nicht. Für Wähler nicht akzeptabel. Ein politisches Zwitterwesen braucht man nicht.
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gallerie
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Re: Der SPD-Mitgliederentscheid zur Parteispitze 2019

Beitrag von gallerie »

jorikke hat geschrieben:(27 Oct 2019, 23:23)

Das ist schlichter Unsinn. Die früher als Arbeiter Apostrophierten haben sich als Facharbeiter aus dieser Gruppe entfernt, fühlen sich als etwas Besseres und haben der SPD den Rücken gekehrt.
Unten wächst aber neues Proletariat nach. Dieses zu vertreten wäre Wählerpotential genug für die SPD. Als neue Linke könnte sie wieder erstarken. Haben sie aber nicht kapiert und wollen in "gehobenen Kreisen" Boden gut machen. Geht Image-mäßig nicht. Für Wähler nicht akzeptabel. Ein politisches Zwitterwesen braucht man nich.
...Unsinn!
Das Proletariat gibt es nicht mehr!
Es gibt Facharbeiter und Handwerker.
Und, dass was du als Proletariat neueren Datums kennzeichnest sind Hartz 4 Empfänger, deren Job bereits digitalisiert wurden.
Beispiel (Fließbandarbeit/Logistik).
Darüberhinaus werden mittlere Angestellte in Versicherungen und Verwaltungen folgen.
Reisebürokräfte, Steuerberater und Bankangestellte, insbesondere die Automobilwirtschaft wird Federn lassen.
Das alles sind sozialdemokratische Wähler, die es in Zukunft in Job und politischer Wahl nicht mehr geben wird.
Zumindest nicht mehr für die SPD!!!
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