Es gibt 194 Länder auf diesem Globus. Im Ranking der größten CO2-Emittenten liegt Deutschland weltweit auf Rang 6 - mit 2,1% Anteil. Vor Deutschland liegen China, USA, Indien, Rußland und Japan. Diese machen zusammen knapp 60% des CO2-Ausstoßes weltweit aus. Es ist insofern richtig, dass ohne diese Länder der Erfolg nicht geht - aber es ist auch richtig, wenn diese Länder sofort auf 0 CO2 gehen würden, würde noch immer 40% CO2 übrig bleiben!Mandelus hat geschrieben:(07 Oct 2019, 13:10)
Elektroauto = das Allheilmittel für den Klimaschutz? Ich lache mich weg ...
1. Umwelt-technisch ist es eine Katastrophe, denn der Abbau das Lithium für die Batterien ist eine ökologische Katastrophe
2. Wo kommt der Strom zum Aufladen her? Klar ... wunschgemäß aus erneuerbarer Energie, aber das tut es nicht und gerade die Herrschaften mit dem Umweltengel auf der Brust wettern am lautesten wenn bei ihnen Windräder gebaut werden sollen oder die notwendigen Stromtrassen ...
3. "Dann nimm doch den ÖPNV" ... Nett, wenn ich mehr als doppelt so lange zur Arbeit mit Bus/ Bahn brauche als mit dem Auto. Aber das ist ja natürlich irrelevant für die Grünfaschisten, die einen dazu zwingen wollen!
Die Brennstoffzellentechnik wird hier vollkommen vernachlässigt in der ganzen Diskussion. Ja, Wasserstoff in einem Tank in einem Auto zu bevorraten ist nicht gerade unproblematisch, aber das ist mehr eine technische Herausforderung, als ein Problem ... und Wasserstoff lässt sich "easy" klimaneutral produzieren und aus dem auspuff kommt am Ende nur Wasserdampf raus! Aber nö .... E-Autos sind die Lösung!
Noch mal zur Erinnerung: Deutschlands Anteil am weltweiten CO2 Ausstoß beträgt 2% ... nicht 20% wie man bei der ganzen leidigen Diskussion und dem irrsinnigen Aktionismus meinen könnte!
Mit der Argumentation, dass es Länder gibt, die für mehr CO2-Ausstoß verantwortlich sind, bräuchten dann also die 189 restlichen Länder angeführt von Deutschland also nichts tun?
Nimmt man den Pro-Kopf-Ausstoß von CO2 ist Deutschland im internationalen Ranking noch weiter hinten - gerade mal für Platz 24 reichte es da (laut Wikipedia-Liste von 2016). Japan liegt knapp vor uns (Platz 23), Rußland (20) und die USA (10) sind deutlicher vor uns. Aber: China (40) und Indien (104) sind beim Pro-Kopf-Ausstoß erst mal auch klar hinter uns!
Ich denke, wenn man Platz 6 in der Welt beim absoluten Ausstoß innehat, dann hat man sehr wohl auch eine Verantwortung für die Welt - und wenn man es sich als relativ reiche Nation auch noch leisten kann, dann um so mehr.
Zurück zum Elektroauto:
Alternativen zu den Lithium-Batterien werden derzeit an vielen Orten der Welt erforscht. Sie haben nur den Nachteil, dass sie NOCH nicht serienreif sind.
Gleiches gilt im Übrigen auch für die Brennstoffzellentechnik - auch sie kann eine Zukunft haben, aber auch diese Technologie ist derzeit NOCH nicht serienreif.
Es bleibt spannend, ob Brennstoffzellen schneller sind als die Alternativen zur Lithiumbatterie, oder umgekehrt - oder ob doch beide Technologien gebraucht werden, um die Mobilität zukünftig sicherzustellen.
Wo kommt der Strom zum Aufladen her?
Das ist eine immer wieder gestellte Frage, die deshalb aber nicht relevanter wird, auch wenn man sie noch so oft stellt.
Bei einer VOLLSTÄNDIGEN Umstellung auf e-Mobilität entsteht ein Mehrbedarf von ca. 20% an Strom. Derzeit entspricht das in etwa der Reservekapazität, die Deutschland bei der Stromerzeugung hat. (Die Reservekapazität ist höher als das, was Deutschland exportiert, aber auch schon der Export Deutschlands an Strom lässt erahnen, dass auf viele Jahre noch kein Engpass in der Stromerzeugung da wäre, wenn wir auf Elektromobilität umsteuern würden.)
Eine vollständige Umstellung auf e-Mobilität gestaltet sich selbst bei sehr aggressiven Vorgehen über einen Zeitraum von wenigstens 10-15 Jahren! Angenommen dies würde tatsächlich so kommen - man könnte allein durch einen NORMALEN Zubau an Photovoltaik und Windkraft das locker stemmen - und zwar ohne dass deshalb mehr Kohlekraftwerke benötigt würden. Nimmt man gleichzeitig an, dass sich der Strombedarf durch andere Maßnahmen sukzessive reduziert, ist parallel auch noch ein Abbau an Kohlekraftwerken möglich.
Spannender ist die Frage, wie man ausreichend Infrastruktur hinbekommt, dass 40 Millionen Fahrzeuge auch regelmäßig Ladestationen finden..... da muss noch einiges an Infrastruktur gebaut werden! ABER: Weniger bei den Stromtrassen von Nord nach Süd, als vielmehr ganz lokal in den Netzen der Städte und Gemeinden! Denn die sind auf solche Ladeströme nicht vorbereitet.
Für die Netzfragestellung der großen Stromtrassen wäre die Elektromobilität hingegen eher eine Entlastung - weil Batterien (und die haben e-Autos in Masse) helfen, auch mit einem schwächeren Netz insgesamt die notwendigen Stromtransporte zu bewältigen. Intelligente Steuerung vorausgesetzt.
Und Vorsicht, wenn du Menschen gleich Ökofaschisten nennst - all das Gesagte ist ja nicht falsch, nur weil es für 20% der Bevölkerung nicht hilft......
80% der Menschen kommen mit dem ÖPNV ganz gut zurecht, wenn dieser noch ausgebaut wird, dann umso mehr. Eine vernünftige Politik berücksichtigt dies, und setzt weder auf 100% Elektroautos, noch auf 100% ÖPNV-Lösungen noch auf 100% Windkraft oder Photovoltaik. Die wahre Herausforderung ist, wie man mit einem gesunden vernünftigen Mix an Maßnahmen das Optimum sowohl für die Lebensqualität als auch die Umwelt herausholen kann. Wobei - diese beiden Extremas sind kein Widerspruch! Außer in der Gedankenwelt der ewig gestrigen.....