Ger9374 hat geschrieben:(29 Aug 2019, 05:12)Der eigene Kampf Jet Europas ist wirtschaftlich garantiert teurer wie gekauftes von den USA. Aber wenn es hilft Europa auch militärisch zu vereinheitlichen soll es so sein.Zur Überbrückung kann man ja ein paar US- Jets vom Dealmeaker abnehmen. Damit wäre beiden geholfen!
Vereinheitlichen würde der Jet absehbar gar nichts, da sowohl die Briten als auch die Schweden eigene Süppchen kochen. Es wäre nur ein weiteres Milliardengrab. Das Problem solche Technologie betreffend in Europa ist die Unmöglichkeit Staatsübergreifend einen Visionär auszuwählen und dann über ein Jahrzehnt verbindlich ins Risiko zu gehen um etwas zu entwickeln was seiner Zeit so viele Jahre voraus wäre dass der Jet dann Jahrzehnte seinen Job als Luftüberlegenheitsjäger erfüllen kann. Zu sehr wechseln bei uns in Europas Regionen alle paar Jahre die Prioritäten um das auch nur ansatzweise durchzuhalten, und zu wenige aktive Europäische Luftwaffen-Offiziere die eine solche Entwicklung begleiten müssten verdanken ihren Rang Erfolgen bei Luftkämpfen gegen wehrhafte Gegner.
Und daher sollten wir uns denke ich eher auf Bereiche konzentrieren bei denen wir in den letzten Jahrzehnten Erfolge vorzuweisen hatten. Zum Beispiel ist die französische Rafale aus meiner Sicht ein Erfolgsmodell, weil sie nicht als Luftüberlegenheitsjäger gedacht war (eine Rolle die der Eurofighter selbst bei Einführung nie wirklich ausfüllen konnte), sondern als "gut genug" Alltags-Jäger mit akzeptablem Preis-Leistungsverhältnis. Genauso waren Mehrzweck-Kampfjets wie Panavia Tornado oder Saab Viggen ein voller Erfolg, auch das kriegen wir in Europa hin. Oder die Entwicklung von Boden-Boden, Boden-Luft und Luft-Luft Raketen. Oder die aktuellen deutschen U-Boote wenn man vom selbstverschuldeten chronischen Ersatzteilmangel absieht. Oder meinetwegen noch die Entwicklung eines Europäischen Kampfpanzers mit aktivem Verteidigungssystem. Luftüberlegenheitsjäger betreffend haben wir dagegen in Europa über 50 Jahre lang demonstriert warum wir das nicht hinbekommen. Luftüberlegenheit impliziert das Dilemma dass es "nur einen geben" kann der gewinnt wenn sie errungen wird ... der zweite ist bei dem Spiel im Prinzip nur der erste Totalverlierer.
Du willst ein Europäisches Projekt Luftüberlegenheit betreffend? Hier ist eine Idee die in der EU funktionieren könnte: Eine vergleichsweise günstige vom Boden via Antenne und/oder Satelit gesteuerte unterschall all-aspect Stealth-Luftüberlegenheitsdrone mit leistunsfähigen Luft-Luft Raketen und leistunsfähigem Low Probability of Intercept Radar, und zudem effizient genug und mit genug Treibstoff versehen um viele Stunden in der Luft verbleiben zu können. Nicht darauf optimiert Dogfights durchzuführen, sondern darauf Patrouille zu fliegen, den Gegner zuerst zu entdecken (und am Boden durch Abgleich mit den bekannten Positionen eigener Flieger als solchen zu identifizieren), und die eigenen Raketen daher auch zuerst auf diesen abzufeuern. Die wäre vergleichsweise deutlich einfacher zu realisieren als ein bemannter Luftüberlegenheitsjäger, und es ist Technologie die die USA nicht freiwillig vorantreiben werden weil es die Chancen ihrer existierenden (und teuren) Luftüberlegenheitsjäger massiv einschränkt. Also das was die Engländer gerade versuchen minus KI und den Dogfight-Aspekt der im 21. Jahrhunder aus meiner Sicht schlicht sinnlos geworden ist, und gleichzeitig die Kosten in Verbindung mit Stealth explodieren lässt. Und weil man mit Dronen keinen Kunstflug-Show Wahlkampf betreiben kann wäre es vielleicht gar ein Projekt welches wir Europäer vor der Öffentlichkeit versteckt halten könnten, die einzige Chance dass die Pläne dann nicht zeitnah in Beijing und im Kreml landen und kopiert werden ...
p.s: Die Diskussion finde ich immer wieder spannend, aber sie geht auf Dauer zu weit vom Thema ab, daher belasse ich's hier dabei ...