Alster hat geschrieben:
Ich lese da mehr so eine quasi digitale Entscheidung heraus, in dem Sinne "für Anwendung X ist K ein Inertialsystem, für Anwendung Y ist es NICHT inertial".
So ist es ja auch. Letztendlich wollen wir ja eine ganz konkrete Rechnung durchführen. Und da müssen wer eben entscheiden: "Betrachte ich für meine Berechnung der Bewegungen im Sonnensystem den gravitativen Einfluss der restlichen Milchstraße, ja oder nein?"
Wenn "ja" dann darf ich dan SS-Schwerpunkt nicht als Inertialsystem betrachten, sonst doch.
Wie gut diese Berechnung dann mit der Realität übereinstimmt, hängt natürlich von der tatsächlichen Größe des Effekts ab.
Alster hat geschrieben:
Ich erinnere z.B. daran, dass wir die äußersten Bahnen immer noch nicht vollständig erklären können. o.k. da wirst Du sagen, unter der hypothetischen Voraussetzung einer Kenntnis aller Massen wäre das System dann doch perfekt inertial.
So würde ich es nicht sagen. Es ist perfekt inertial, wenn wir den Einfluss von außerhalb des Sonnensystems vernachlässigen.
Für praktische Anwendungen ist dies in sehr guter Näherung erlaubt.
Vielleicht reden wir aneinander vorbei:
Ich hatte angenommen, dass du sagen wolltest, dass ein Inertialsystem schwer zu bestimmen sei und man deswegen nicht sagen können wer sich im Erde-Sonne System um wen dreht.
Im Erde-Sonne System ist aber klar, was das Inertialsystem ist. Die Erde ist es insbesondere nicht, da sich deutlich Scheinkräfte beobachten lassen. Wenn wir im Gegensatz dazu den Schwerpunkt als Inertialsystem heranziehen, so liefern die Berechnungen sehr gute Ergebnisse. Freilich könnten sie noch genauer sein, wenn man die Bewegungen innerhalb der Milchstraße berücksichtigt.
Alster hat geschrieben:
Und da sind laut Mach ja offenbar ALLE Massen im Universum relevant.
Dann verlassen wir aber den Bereich der Newtonschen Mechanik und müssen die allgemeine Relativitätstheorie mit einbeziehen.
Für Newton sind die anderen Massen, abgesehen von ihrem gravitativen Einfluss, irrelevant.
Arbeit. Leben. Zukunft.