Antisemitismus

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Adam Smith
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Adam Smith »

Julian hat geschrieben:(07 Sep 2019, 19:49)

Benannt nach Alfred Newman, einem Kind russisch-jüdischer Einwanderer in die USA.
Im Juli 2019 deutete sich die weitgehende Einstellung des Magazins an, als ein Autor bestätigte, dass es keine neuen Original-Inhalte mehr geben werde.[1]
https://de.wikipedia.org/wiki/Mad_(Magazin)

Die große Zeit von Mad war in der 70er Jahren. Da gab es auch die Zeitschrift Pardon. Alles ganz große Kunst.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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conscience
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Re: Antisemitismus

Beitrag von conscience »

Wer heute noch die Geschichte umschreiben will, wie Höcke und Konsorten, oder die Zeit des NS als "Vogelschiss" abtut hat nichts aus der Geschichte gelernt, rein gar nichts.
Ger9374

Re: Antisemitismus

Beitrag von Ger9374 »

Höcke muss doch gar kein antisemit sein,
die geschichte kann er auch nicht umschreiben.Was ist an einem schlechten Redner so gefährlich, er ist ein Goebbels für
arme . Dann stelle ich mal in den Raum,
Ihr fragt euch wie unsere Grossväter auf die Nazis reinfallen könnten!
Nehmt das medium Radio und die teilweisen
echt manipulativ herrausragenden Reden
von Goebbels und Hitler!
Dann das wirtschaftliche Umfeld .
Unsere Grossväter waren nicht naiver!
Die Manipulation war ausgereifter!;
lili
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Re: Antisemitismus

Beitrag von lili »

Polizisten verschicken rassistische und antisemistische Nachrichten

https://www.welt.de/politik/deutschland ... chten.html
Wer einen Beruf ergreift, ist verloren.

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Alter Stubentiger
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Alter Stubentiger »

Julian hat geschrieben:(07 Sep 2019, 13:59)

Ist das eigentlich auch Antisemitismus?

Der SPIEGEL und das ZDF hetzen gegen Boris Johnson, der ja, wie diesen beiden Medien bekannt sein dürfte, u.a. jüdische Vorfahren hat. Johnson wird karikaturenhaft mit abstehenden Ohren dargestellt und als "Zocker" bezeichnet - oder sogar als Echsenwesen in menschenverachtender Weise präsentiert.

Wo bleibt der Aufschrei?
Er hat jüdische Urgroßeltern. Ein Vorfahr war türkischer Innenminister. Er hat Vorfahren aus dem Haus Württemberg. Er ist verwandt mit der Queen...... Eine wilde Mischung. Und eine Karikatur als Alfred E. Neumann Reinkarnation finde ich äußerst gelungen. Passt!
Niemand hat vor eine Mauer zu errichten (Walter Ulbricht)
...und die Mauer wird noch in 50 oder 100 Jahren stehen (Erich Honecker)
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Vongole
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Vongole »

Nach den jüngsten judenfeindlichen Angriffen fordert der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, eine Verschärfung des Strafrechts.
(..)
Der Bundesbeauftragte forderte im Kampf gegen Antisemitismus außerdem mehr Personal, das zudem besser geschult werden müsse. „Polizei und Staatsanwaltschaft müssen endlich in die Lage versetzt werden, diese Fälle wirklich zu verfolgen, und zwar schnell.“
Zudem kritisiert der Regierungsbeauftragte die polizeiliche Kriminalstatistik, die antisemitische Straftaten überwiegend rechtsextremen Tätern zuschreibt. „Bisher wird eine antisemitische Tat, wenn der Täter nicht bekannt ist, dem rechtsextremen Spektrum zugeordnet.“ Das sei „diskussionsbedürftig“. Im Alltag nähmen Juden, besonders in Berlin, den Antisemitismus, der von Muslimen ausgehe, viel deutlicher wahr.

https://www.tagesspiegel.de/politik/reg ... 00198.html

Hoffentlich folgen den Forderungen auch mal Taten, Zeit wird es.
Am Yisrael Chai

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imp
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Re: Antisemitismus

Beitrag von imp »

lili hat geschrieben:(09 Sep 2019, 13:39)

Polizisten verschicken rassistische und antisemistische Nachrichten

https://www.welt.de/politik/deutschland ... chten.html
Das ist nicht gut fuer das Image der Polizei. Rechtsextremismus sollte dort keinen Platz haben.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von lili »

imp hat geschrieben:(11 Sep 2019, 17:23)

Das ist nicht gut fuer das Image der Polizei. Rechtsextremismus sollte dort keinen Platz haben.
Ja stimmt.
Wer einen Beruf ergreift, ist verloren.

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Keoma
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Keoma »

imp hat geschrieben:(11 Sep 2019, 17:23)

Das ist nicht gut fuer das Image der Polizei. Rechtsextremismus sollte dort keinen Platz haben.
War das nicht immer schon so, dass eher Rechtslastige diesen Beruf gewählt haben?
Der Gescheitere gibt nach!
Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

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imp
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Re: Antisemitismus

Beitrag von imp »

Keoma hat geschrieben:(11 Sep 2019, 17:33)

War das nicht immer schon so, dass eher Rechtslastige diesen Beruf gewählt haben?
Das muss man differenziert sehen. Ja, im Durchschnitt gibt es bei Polizei, Geheimdienst, Grenzschutz, Militaer, Truppen des Innenministeriums & Co in vielen Laendern mehr politisch rechte und weniger politisch linke Figuren als etwa beim Roten Kreuz, der DLRG oder im Soziologiestudium. Das heisst aber nicht, dass dort die Mehrheit rechtsextreme und antisemitische Handlungsweisen richtig findet. Es gibt sogar ziemlich linke Polizisten, aber das ist eben nicht der Durchschnitt.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Frank_Tempel
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Karl-Heinz_Kurras
https://www.vice.com/de/article/mv4kxq/ ... u-sein-911
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Ger9374 »

Der Staatsdienst bringt traditionell dem Staat sich verpflichtete Bürger hervor.
Die sehen es dementsprechend kritisch wenn eher Staatskritische Elemente Linke, früher die Grünen, gegen diesen Staat agieren. Aber zum Beispiel bei Lehrern ist es eher andersrum, da greifen die Revoluzzer Jahrgänge 68 usw .
Die AFD Affinität bei Staatsbediensteten dürfte etwas höher als allgemein liegen.
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imp
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Re: Antisemitismus

Beitrag von imp »

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Vongole
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Vongole »

Aus dem Spiegel-Artikel:

Delberg: Antisemitismus ist ein Teil unserer Realität. Wenn wir in unsere Synagogen oder Schulen gehen, müssen wir durch Sicherheitsschleusen. Jedes jüdische Kind wächst damit auf. Wir kannten die Wachmänner vor unseren Schulen mit Namen. Die waren eben Teil unseres Lebens. Wir sind leider noch nicht an dem Punkt angekommen, an dem eine jüdische Person hier ein komplett normales Leben führen kann. Ich lebe trotz allem gerne in Deutschland. Aber genau weil ich hier meine Heimat und meine Zukunft sehe, will ich etwas ändern.

Das wird ihm nicht gelingen, wenn wir alle nicht etwas ändern, wenn wir nicht begreifen, dass Judenhass auch uns und unsere Demokratie schwächt.
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Uffhausen
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Uffhausen »

Vongole hat geschrieben:(17 Sep 2019, 16:52)

Aus dem Spiegel-Artikel:

Delberg: Antisemitismus ist ein Teil unserer Realität. Wenn wir in unsere Synagogen oder Schulen gehen, müssen wir durch Sicherheitsschleusen. Jedes jüdische Kind wächst damit auf. Wir kannten die Wachmänner vor unseren Schulen mit Namen. Die waren eben Teil unseres Lebens. Wir sind leider noch nicht an dem Punkt angekommen, an dem eine jüdische Person hier ein komplett normales Leben führen kann. Ich lebe trotz allem gerne in Deutschland. Aber genau weil ich hier meine Heimat und meine Zukunft sehe, will ich etwas ändern.

Das wird ihm nicht gelingen, wenn wir alle nicht etwas ändern, wenn wir nicht begreifen, dass Judenhass auch uns und unsere Demokratie schwächt.
Der Greta-Thunberg-Fanclub würde dir da bestimmt geharnischt wiedersprechen - Klima retten ist wichtiger als die Belange der Juden.

Ich meine das gar nicht spöttisch - es ist tatsächlich so! Vor gut 14 Tagen hat mich in der Stadt so eine Klima-Tusse angequatscht; ich habe sie dann gefragt, ob sie in ihren jungen Jahren eigentlich sonst keine Sorgen hat und ihr dann mal ein paar politische/wirtschaftliche/gesellschaftliche Probleme genannt, die auch mehr als wichtig sind und dringlichst bewältigt gehören (u. a. auch Antisemitismus!). Da meine sie - in einem reichlich besserwisserischen Ton - "Eins nach dem anderen! Um alle diese Sachen können wir uns immer noch kümmern, aber erstmal müssen wir das Weltklima stabilisieren, weil sonst..." und dann hat sie mir allerlei grauenhafte und lebensfeindliche Wahrscheinlichkeiten aufgezählt. Ich habe sie dann aufgefordert, mir mal einen ihrer Schuhe zu geben - sie hat verdutzt geschaut, aber hat's doch getan. Ich zeigte ihr dann, dass auf der Rückseite der Schuhzunge ihrer nagelneuen Nike-Sneaker zu erfahren ist, wo ihre Schuhe hergestellt wurden: MADE IN CHINA. "Und du willst mich allen Ernstes vom Klimaschutz überzeugen - trägst aber selbst so ein 100%ig klimafeindliches Schuhwerk?" Und damit habe ich sie stehen lassen. Den Schuh habe ich ihr freilich wieder zurückgegeben; aber ich bezweifle, dass sie verstanden hat, was ich ihr damit verdeutlichen wollte.

Aber zurück zum Thema: Kann der Kampf gegen den Antisemitismus eigentlich gegen den Kampf gegen den Klimawandel - politisch wie gesellschaftlich - "anstinken"? :?:
"Man kann auf seinem Standpunkt stehen, aber man sollte nicht darauf sitzen." Erich Kästner
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Re: Antisemitismus

Beitrag von JFK »

Uffhausen hat geschrieben:(17 Sep 2019, 23:15)

Der Greta-Thunberg-Fanclub würde dir da bestimmt geharnischt wiedersprechen - Klima retten ist wichtiger als die Belange der Juden.
Stell dir mal vor, auch Juden wären von einer Klimakatastrophe betroffen :s
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Uffhausen »

JFK hat geschrieben:(17 Sep 2019, 23:26)

Stell dir mal vor, auch Juden wären von einer Klimakatastrophe betroffen :s
Und weiter?

Soll man den Juden jetzt verklickern, dass sie gefälligst froh sein sollen, dass sie lediglich Wachschutz vor ihren Synagogen benötigen und dass die Zunahme der antisemitischen Übergriffe weltweit nichts gegen die weltweiten Folgen des Klimawandels sind? :?
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Re: Antisemitismus

Beitrag von JFK »

https://mobil.stern.de/panorama/gesells ... 08382.html
Drei Religionen unter einem Dach: In Berlins Mitte entsteht ein bisher einzigartiges Gottes- und Begegnungshaus für Christen, Juden und Muslime. Im House of One sollen ab 2023 oder 2024 eine Kirche, eine Synagoge und eine Moschee Platz finden.
Gegenseitige Schuldzuweisungen vertiefen nur die Gräben. Menschlicher Kontakt hingegen bewirkt Wunder,
Der Grund, warum Spalter der Gesellschaft dieses Projekt hassen.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von JFK »

Uffhausen hat geschrieben:(17 Sep 2019, 23:33)

Und weiter?

Soll man den Juden jetzt verklickern, dass sie gefälligst froh sein sollen, dass sie lediglich Wachschutz vor ihren Synagogen benötigen und dass die Zunahme der antisemitischen Übergriffe weltweit nichts gegen die weltweiten Folgen des Klimawandels sind? :?
Ich verstehe nur nicht, warum das eine das andere ausschließen muss.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Uffhausen »

JFK hat geschrieben:(17 Sep 2019, 23:35)

Ich verstehe nur nicht, warum das eine das andere ausschließen muss.
Verstehe ich eben auch nicht. Darum habe ich ja drauf hingewiesen.

Viele begrüßen es ja, dass sich seit geraumer Zeit junge Menschen in Folge der "Fridays-For-Future"-Bewegung politisch/gesellschaftlich engagieren - aber eben, wenn man (wie ich, siehe oben) dann hören und erleben muss, dass dieses politische/gesellschaftliche Interesse der jungen Menschen richtiggehend begrenzt ist und sich dann auch noch mehr als unglaubwürdig entpuppt... gut, man könnte jetzt auch wieder mit 'ner "Einzelfall"-Theorie daherkommen. Am Antisemitismus wird das aber auch nichts ändern.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von JFK »

Uffhausen hat geschrieben:(17 Sep 2019, 23:44)

Verstehe ich eben auch nicht. Darum habe ich ja drauf hingewiesen.

Viele begrüßen es ja, dass sich seit geraumer Zeit eine junge Menschen in Folge der "Fridays-For-Future"-Bewegung politisch/gesellschaftlich engagieren - aber eben, wenn man (wie ich, siehe oben) dann hören und erleben muss, dass dieses politische/gesellschaftliche Interesse der jungen Menschen richtiggehend begrenzt ist und sich dann auch noch mehr als unglaubwürdig entpuppt... gut, man könnte jetzt auch wieder mit 'ner "Einzelfall"-Theorie daherkommen. Am Antisemitismus wird das aber auch nichts ändern.
Für junge Menschen ist Rassismus dann halt doch etwas weiter weg, wenn man nicht direkt davon betroffen ist.
Und beim Klimawandel sind die jungen Menschen eben direkt betroffen, schließlich geht es um deren Zukunft.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Uffhausen »

JFK hat geschrieben:(17 Sep 2019, 23:49)

Für junge Menschen ist Rassismus dann halt doch etwas weiter weg, wenn man nicht direkt davon betroffen ist.
Und beim Klimawandel sind die jungen Menschen eben direkt betroffen, schließlich geht es um deren Zukunft.
Es sollte aber immer auch GLAUBWÜRDIG sein - so sollte bspw. jemand, der sich gegen Antisemitismus ausspricht, auch selbstverständlich gegen jedwede Form von Rassismus sein. Aber diesbezüglich besteht ja schon ein gewaltiges Zusatz-Problem, welches hier auch schon zurecht angesprochen wurde = Antisemitismus durch muslimische Flüchtlinge. Wie bekommt man beides unter einen Hut? Aufklärung allein hilft da herzlich wenig, wenn es sich dabei um eine reine Entscheidungproblematik handelt.

Bzgl. Klimawandel noch kurz soviel: Man nehme den jungen Menschen einfach mal nur das Schuleschwänzen für FFF-Proteste weg und warte ab, was passiert. Die Zukuft ALLER wird denen schnell egal sein...
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Re: Antisemitismus

Beitrag von JFK »

Uffhausen hat geschrieben:(18 Sep 2019, 00:10)

Es sollte aber immer auch GLAUBWÜRDIG sein - so sollte bspw. jemand, der sich gegen Antisemitismus ausspricht, auch selbstverständlich gegen jedwede Form von Rassismus sein. Aber diesbezüglich besteht ja schon ein gewaltiges Zusatz-Problem, welches hier auch schon zurecht angesprochen wurde = Antisemitismus durch muslimische Flüchtlinge. Wie bekommt man beides unter einen Hut? Aufklärung allein hilft da herzlich wenig, wenn es sich dabei um eine reine Entscheidungproblematik handelt.
Das widerspricht sich, Muslimischen Flüchtlingen den Stereotypen Antisemitismus anzuhängen ist ebenso Rassistisch, deswegen wehren sich die Jüdischen Verbände auch entschlossen dagegen sich in die Obhutnahme von heuchlerischen Rassisten zu begeben, keine Gruppe ist schützenswerter als die andere.



Bzgl. Klimawandel noch kurz soviel: Man nehme den jungen Menschen einfach mal nur das Schuleschwänzen für FFF-Proteste weg und warte ab, was passiert. Die Zukuft ALLER wird denen schnell egal sein...
Auch das widerspricht sich, du kannst den jungen Menschen nicht den Protest verbieten und dann behaupten sie würden nicht protestieren.
Die FFF hat die erhoffte Wirkung erreicht und meiner Meinung nach sogar übertroffen, und das ist entscheidend.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Uffhausen »

JFK hat geschrieben:(18 Sep 2019, 00:25)

Das widerspricht sich, Muslimischen Flüchtlingen den Stereotypen Antisemitismus anzuhängen ist ebenso Rassistisch, deswegen wegen sich die Jüdischen Verbände auch entschlossen dagegen sich in die Obhutnahme von heuchlerischen Rassisten zu begeben, keine Gruppe ist schützenswerter als die andere.
Ich meinte was anderes - wie vereint man den Kampf gegen Rassismus incl. dem Kampf gegen Antisemitismus, wenn sich in einer oder mehreren Gruppe/n, die man zu schützen versucht, antisemitische Tendenzen auftun?

Wenn man den Antisemitismus, den es unter muslimischen Mitbürgern/Flüchtlingen definitiv gibt, bekämpfen will, dann geht das doch schwer ohne Kritik an eben diesen muslimischen Mitbürgern/Flüchtlingen, bzw. dem muslimischen Glauben selbst - was im Grunde genommen doch schon wieder rassistisch wäre, bzw. von den Betroffenen problemlos als rassistisch dargestellt und verstanden werden kann.

Oder anders: Was macht ein Rassismus-Bekämpfer, der jedoch die Politik eines Erdogan ablehnt und dafür von einem Erdogan-Anhänger unterstellt bekommt, er sei rassistisch gegen Türken eingestellt?

Auch das widerspricht sich, du kannst den jungen Menschen nicht den Protest verbieten und dann behaupten sie würden nicht protestieren.
Die FFF hat die erhoffte Wirkung erreicht und meiner Meinung nach sogar übertroffen, und das ist entscheidend.
Ich will denen nicht das Protestieren allgemein verbieten oder den Kampf gegen den Klimawandel - nur das Schuleschwänzen, was in beiden Fällen überhaupt nichts mit dem jeweils ersteren zuschaffen hat. Weil, wenn das Schuleschwänzen allein gegen den Klimawandel was helfen würde, dann brauchten sich u. a. unsere Politiker ja jetzt nicht so die Köpfe zu zerbrechen...

Problem ist, ohne das Schuleschwänzen häten die jungen Menschen gar keinen Anreiz, sich für den Klimaschutz einzusetzen. Wenn es ihnen tatsächlich und ernsthaft um den Klimschutz gehen würde, wären die FFF-Demos insbesondere in den Ferienzeiten auch nicht so schlecht besucht, bzw. sogar komplett abgesagt worden (so bspw. in meiner Stadt). Die persönliche Freizeit scheint die meisten dann doch wichtiger zusein, als der Klimawandel und unser aller Zukunft...
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Re: Antisemitismus

Beitrag von imp »

Das ist doch ganz einfach. Ueber Antisemitismus redet man, wo und wenn er auftritt. Ueber Auslaenderhass redet man, wo und wenn er auftritt. Ueber Islamhads redet man, wo und wenn er auftritt.

Reden, hinweisen, moeglichst ueberzeugen, schlimmstenfalls abwehren - aber eben nicht gruppenbezogen sondern passend.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von imp »

Uffhausen hat geschrieben:(17 Sep 2019, 23:15)

Der Greta-Thunberg-Fanclub würde dir da bestimmt geharnischt wiedersprechen - Klima retten ist wichtiger als die Belange der Juden.

Ich meine das gar nicht spöttisch - es ist tatsächlich so! Vor gut 14 Tagen hat mich in der Stadt so eine Klima-Tusse angequatscht; ich habe sie dann gefragt, ob sie in ihren jungen Jahren eigentlich sonst keine Sorgen hat und ihr dann mal ein paar politische/wirtschaftliche/gesellschaftliche Probleme genannt, die auch mehr als wichtig sind und dringlichst bewältigt gehören (u. a. auch Antisemitismus!). Da meine sie - in einem reichlich besserwisserischen Ton - "Eins nach dem anderen! Um alle diese Sachen können wir uns immer noch kümmern, aber erstmal müssen wir das Weltklima stabilisieren, weil sonst..." und dann hat sie mir allerlei grauenhafte und lebensfeindliche Wahrscheinlichkeiten aufgezählt. Ich habe sie dann aufgefordert, mir mal einen ihrer Schuhe zu geben - sie hat verdutzt geschaut, aber hat's doch getan. Ich zeigte ihr dann, dass auf der Rückseite der Schuhzunge ihrer nagelneuen Nike-Sneaker zu erfahren ist, wo ihre Schuhe hergestellt wurden: MADE IN CHINA. "Und du willst mich allen Ernstes vom Klimaschutz überzeugen - trägst aber selbst so ein 100%ig klimafeindliches Schuhwerk?" Und damit habe ich sie stehen lassen. Den Schuh habe ich ihr freilich wieder zurückgegeben; aber ich bezweifle, dass sie verstanden hat, was ich ihr damit verdeutlichen wollte.

Aber zurück zum Thema: Kann der Kampf gegen den Antisemitismus eigentlich gegen den Kampf gegen den Klimawandel - politisch wie gesellschaftlich - "anstinken"? :?:
Schuhe aus Kina sind doch kein Problem, wenn man sich in Deutschland ueber das Klima unterhaelt. Du hast dich da ziemlich zum Affen gemacht vor der Dirne. Wie soll die da reagieren, wenn da einer kommt, der sie mit lauter Themen behelligt, um die es bei der Veranstaltung nicht geht. Sie erzaehlt dir berechtigterweise, dass auf einem kapotten Planeten auch Juden und Antisemiten nicht viel Freude haben. Das hat was von dem ollen Abholen-Gedicht. Ich finde das geschilderte Verhalten deinerseits nicht sehr gut.

Hier, Aufklaerung, da hast du.

https://m.faz.net/aktuell/rhein-main/in ... 88128.html

Frech, originell, vielleicht etwas plump, aber nach dem Tueroeffner, der Einladung, steht ja das Gespraech. Miteinander statt uebereinander. Ein Baustein unter vielen zu einem besseren Miteinander. Koenntest du ja auch mal probieren.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Antonius »

JFK hat geschrieben:(18 Sep 2019, 00:25)
Das widerspricht sich, Muslimischen Flüchtlingen den Stereotypen Antisemitismus anzuhängen ist ebenso Rassistisch, deswegen wehren sich die Jüdischen Verbände auch entschlossen dagegen sich in die Obhutnahme von heuchlerischen Rassisten zu begeben, keine Gruppe ist schützenswerter als die andere.
(...)
Und die Äußerungen dieses Anführers Qais Khazali von der irakischen schiitischen Miliz Asa’ib Ahl Haq,
der in einer Fernsehansprache des irakischen Senders Al-Ahd TV die Juden für alle Probleme der Welt verantwortlich macht.
Sind diese nicht auch zutiefst rassistisch? :?:

https://www.islaminstitut.de/2019/irak- ... r-welt-zu/
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Re: Antisemitismus

Beitrag von imp »

Antonius hat geschrieben:(19 Sep 2019, 18:54)

Und die Äußerungen dieses Anführers Qais Khazali von der irakischen schiitischen Miliz Asa’ib Ahl Haq,
der in einer Fernsehansprache des irakischen Senders Al-Ahd TV die Juden für alle Probleme der Welt verantwortlich macht.
Sind diese nicht auch zutiefst rassistisch? :?:

https://www.islaminstitut.de/2019/irak- ... r-welt-zu/
Die Meinungen irgendwelcher Leute sind kein Anlass, in gruppenbezogene Muster zu gehen.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Dark Angel »

Vongole hat geschrieben:(17 Sep 2019, 16:52)

Aus dem Spiegel-Artikel:

Delberg: Antisemitismus ist ein Teil unserer Realität. Wenn wir in unsere Synagogen oder Schulen gehen, müssen wir durch Sicherheitsschleusen. Jedes jüdische Kind wächst damit auf. Wir kannten die Wachmänner vor unseren Schulen mit Namen. Die waren eben Teil unseres Lebens. Wir sind leider noch nicht an dem Punkt angekommen, an dem eine jüdische Person hier ein komplett normales Leben führen kann. Ich lebe trotz allem gerne in Deutschland. Aber genau weil ich hier meine Heimat und meine Zukunft sehe, will ich etwas ändern.

Das wird ihm nicht gelingen, wenn wir alle nicht etwas ändern, wenn wir nicht begreifen, dass Judenhass auch uns und unsere Demokratie schwächt.
Und wieder (mal) eine "Glanzleistung" im "Namen der Staatsräson":

"Vor dem Brandenburger Tor wird es am Mittwoch eine Pro-Palästina-Demonstration geben, bei der israelfeindliche und antisemitische Rapper auftreten. Eine „Kundgebung zur Palästina-Frage“ sei für die Zeit von 17 bis 19 Uhr angemeldet, bestätigte ein Sprecher der Berliner Polizei am Dienstagabend. Die Veranstalter rechnen demnach mit 400 Teilnehmern. Besondere Auflagen für die Kundgebung gibt es laut Polizei nicht.

Dass bei der Pro-Palästina-Demonstration aber auch israelfeindliche und antisemitische Rapper auftreten, sorgt derzeit für heftige Kritik. Sie richtet sich gegen die angekündigten Sänger Shadi Al-Bourini und Shadi Al-Najjar. Von ihnen existiert unter anderem einen Song (“Strike a Blow at Tel Aviv“, 2014), in dem sie davon singen, Tel Aviv zu bombardieren und Juden „zu zertreten“. ...
Quelle


Keine besonderen Auflagen ...
Sieht so der Kampf gegen Antisemitismus in Deutschland aus?

Der § 130 StGB zählt in solchem Zusammenhang offensichtlich nicht - gegen Juden und Israel darf gehetzt werden ...
Und nur ein einziger Politiker übt Kritik - der Grüne Volker Beck.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Vongole »

Dark Angel hat geschrieben:(25 Sep 2019, 15:17)

Und wieder (mal) eine "Glanzleistung" im "Namen der Staatsräson":

"Vor dem Brandenburger Tor wird es am Mittwoch eine Pro-Palästina-Demonstration geben, bei der israelfeindliche und antisemitische Rapper auftreten. Eine „Kundgebung zur Palästina-Frage“ sei für die Zeit von 17 bis 19 Uhr angemeldet, bestätigte ein Sprecher der Berliner Polizei am Dienstagabend. Die Veranstalter rechnen demnach mit 400 Teilnehmern. Besondere Auflagen für die Kundgebung gibt es laut Polizei nicht.

Dass bei der Pro-Palästina-Demonstration aber auch israelfeindliche und antisemitische Rapper auftreten, sorgt derzeit für heftige Kritik. Sie richtet sich gegen die angekündigten Sänger Shadi Al-Bourini und Shadi Al-Najjar. Von ihnen existiert unter anderem einen Song (“Strike a Blow at Tel Aviv“, 2014), in dem sie davon singen, Tel Aviv zu bombardieren und Juden „zu zertreten“. ...
Quelle


Keine besonderen Auflagen ...
Sieht so der Kampf gegen Antisemitismus in Deutschland aus?

Der § 130 StGB zählt in solchem Zusammenhang offensichtlich nicht - gegen Juden und Israel darf gehetzt werden ...
Und nur ein einziger Politiker übt Kritik - der Grüne Volker Beck.
Vermutlich mal wieder völlig überrascht davon, wer da auftritt, will der Senat jetzt wenigstens den Auftritt der beiden "Sänger" verbieten lassen, die Kundgebung selbst aber nicht:

Der Berliner Senat will den für den Abend geplanten Auftritt zweier palästinensischer Sänger vor dem Brandenburger Tor verbieten. "Die angemeldete Kundgebung fällt unter das Versammlungsrecht und kann nicht untersagt werden. Sie wird aber mit harten polizeilichen Auflagen, ähnlich wie beim Al-Quds-Tag versehen", sagte Martin Pallgen, Sprecher von Innensenator Geisel (SPD) am Nachmittag der Berliner Zeitung. "Wir arbeiten aber an einem Auftrittsverbot für die beiden Rapper."
https://www.berliner-zeitung.de/berlin/ ... n-33218428

Übrigens war es das deutsche Konsulat in Ramallah, das den beiden die Visa ausstellte, die nächste Überraschung. :rolleyes:
Die "harten Auflagen" werden vermutlich darin bestehen, dass isr. Flaggen nicht verbrannt werden, aber juden- und israelfeindliche Plakate gezeigt werden dürfen, solange sie nicht in deutsch oder englisch beschriftet sind,
genauso wie beim Al-Quds-Tag.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Wolverine »

Antonius hat geschrieben:(19 Sep 2019, 18:54)

Und die Äußerungen dieses Anführers Qais Khazali von der irakischen schiitischen Miliz Asa’ib Ahl Haq,
der in einer Fernsehansprache des irakischen Senders Al-Ahd TV die Juden für alle Probleme der Welt verantwortlich macht.
Sind diese nicht auch zutiefst rassistisch? :?:

https://www.islaminstitut.de/2019/irak- ... r-welt-zu/

Perlen vor die Säue...…… :)
If Israel were to put down its arms there would be no more Israel.
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Wolverine
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Wolverine »

Vongole hat geschrieben:(25 Sep 2019, 15:45)

Vermutlich mal wieder völlig überrascht davon, wer da auftritt, will der Senat jetzt wenigstens den Auftritt der beiden "Sänger" verbieten lassen, die Kundgebung selbst aber nicht:

Der Berliner Senat will den für den Abend geplanten Auftritt zweier palästinensischer Sänger vor dem Brandenburger Tor verbieten. "Die angemeldete Kundgebung fällt unter das Versammlungsrecht und kann nicht untersagt werden. Sie wird aber mit harten polizeilichen Auflagen, ähnlich wie beim Al-Quds-Tag versehen", sagte Martin Pallgen, Sprecher von Innensenator Geisel (SPD) am Nachmittag der Berliner Zeitung. "Wir arbeiten aber an einem Auftrittsverbot für die beiden Rapper."
https://www.berliner-zeitung.de/berlin/ ... n-33218428

Übrigens war es das deutsche Konsulat in Ramallah, das den beiden die Visa ausstellte, die nächste Überraschung. :rolleyes:
Die "harten Auflagen" werden vermutlich darin bestehen, dass isr. Flaggen nicht verbrannt werden, aber juden- und israelfeindliche Plakate gezeigt werden dürfen, solange sie nicht in deutsch oder englisch beschriftet sind,
genauso wie beim Al-Quds-Tag.
In der Frage macht sich der deutsche Staat so lächerlich wie kein anderer. Ich würde die gesamte Demo verbieten und zwar aus den Gründen der öffentlichen Sicherheit und wegen Verstoßes gegen § 130 StGB.
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Dark Angel
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Dark Angel »

Vongole hat geschrieben:(25 Sep 2019, 15:45)

Vermutlich mal wieder völlig überrascht davon, wer da auftritt, will der Senat jetzt wenigstens den Auftritt der beiden "Sänger" verbieten lassen, die Kundgebung selbst aber nicht:

Der Berliner Senat will den für den Abend geplanten Auftritt zweier palästinensischer Sänger vor dem Brandenburger Tor verbieten. "Die angemeldete Kundgebung fällt unter das Versammlungsrecht und kann nicht untersagt werden. Sie wird aber mit harten polizeilichen Auflagen, ähnlich wie beim Al-Quds-Tag versehen", sagte Martin Pallgen, Sprecher von Innensenator Geisel (SPD) am Nachmittag der Berliner Zeitung. "Wir arbeiten aber an einem Auftrittsverbot für die beiden Rapper."
https://www.berliner-zeitung.de/berlin/ ... n-33218428

Übrigens war es das deutsche Konsulat in Ramallah, das den beiden die Visa ausstellte, die nächste Überraschung. :rolleyes:
Die "harten Auflagen" werden vermutlich darin bestehen, dass isr. Flaggen nicht verbrannt werden, aber juden- und israelfeindliche Plakate gezeigt werden dürfen, solange sie nicht in deutsch oder englisch beschriftet sind,
genauso wie beim Al-Quds-Tag.
Das fällt denen aber ziemlich spät ein.
Prüft denn da niemand, WEM da ein Visum erteilt wird?
Dieses Geschwätz - mehr ist es nicht :mad: - vom Kampf gegen Antisemitismus in Deutschland ist nichts weiter als lauwarme Luft, die immer dann abgelassen wird, wenn es wieder mal zu Zwischenfällen gekommen ist - die dann selbstverfreilich nur von "räschts" kommen können. Nur nicht Ross und Reiter nennen, das könnte ja als rassistisch, islamophob oder sonstwie ausgelegt werden.
Ist immer einfacher mit dem Finger auf andere zu zeigen, als den eigenen Dreckhaufen wegräumen. Das gilt für ALLE politischen Spektren, da machen weder rechts, noch links oder grün/Mitte und auch keine so genannten charitativen NGO eine Ausnahme.
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imp
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Re: Antisemitismus

Beitrag von imp »

Vongole hat geschrieben:(25 Sep 2019, 15:45)

Vermutlich mal wieder völlig überrascht davon, wer da auftritt, will der Senat jetzt wenigstens den Auftritt der beiden "Sänger" verbieten lassen, die Kundgebung selbst aber nicht:

Der Berliner Senat will den für den Abend geplanten Auftritt zweier palästinensischer Sänger vor dem Brandenburger Tor verbieten. "Die angemeldete Kundgebung fällt unter das Versammlungsrecht und kann nicht untersagt werden. Sie wird aber mit harten polizeilichen Auflagen, ähnlich wie beim Al-Quds-Tag versehen", sagte Martin Pallgen, Sprecher von Innensenator Geisel (SPD) am Nachmittag der Berliner Zeitung. "Wir arbeiten aber an einem Auftrittsverbot für die beiden Rapper."
https://www.berliner-zeitung.de/berlin/ ... n-33218428

Übrigens war es das deutsche Konsulat in Ramallah, das den beiden die Visa ausstellte, die nächste Überraschung. :rolleyes:
Die "harten Auflagen" werden vermutlich darin bestehen, dass isr. Flaggen nicht verbrannt werden, aber juden- und israelfeindliche Plakate gezeigt werden dürfen, solange sie nicht in deutsch oder englisch beschriftet sind,
genauso wie beim Al-Quds-Tag.
Moeglicherweise ist es tatsaechlich die kluegere Handlungsweise, Auftritte zu erlauben und konkrete Rechtsverstoesze zu dokumentieren, anzuzeigen und zu verfolgen. Das muss man dann aber auch konsequent und mit dem notwendigen Aufwand tun. So wenig ich Auftrittsverbote in Deutschland richtig finde, sei es bei tuerkischen Personen oder hier aus dem Land Ramallah, so sehr muss bei Rechtsverstoeszen gehandelt werden. Das darf, da mit einer Strafverfolgung auswaerts nicht zu rechnen ist, auch eine laengere Untersuchungshaft in Deutscheland sein. Was fuer die Auftretenden gilt, muss im Rahmen des Moeglichen bei weiteren Teilnehmern und Zuschauern ebenso durchgesetzt werden.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Vongole »

Dark Angel hat geschrieben:(25 Sep 2019, 15:54)

Das fällt denen aber ziemlich spät ein.
Prüft denn da niemand, WEM da ein Visum erteilt wird?
Dieses Geschwätz - mehr ist es nicht :mad: - vom Kampf gegen Antisemitismus in Deutschland ist nichts weiter als lauwarme Luft, die immer dann abgelassen wird, wenn es wieder mal zu Zwischenfällen gekommen ist - die dann selbstverfreilich nur von "räschts" kommen können. Nur nicht Ross und Reiter nennen, das könnte ja als rassistisch, islamophob oder sonstwie ausgelegt werden.
Ist immer einfacher mit dem Finger auf andere zu zeigen, als den eigenen Dreckhaufen wegräumen. Das gilt für ALLE politischen Spektren, da machen weder rechts, noch links oder grün/Mitte und auch keine so genannten charitativen NGO eine Ausnahme.
Och, vielleicht hat man gepüft - und für gut befunden, wäre ja nicht das erste Mal:
https://www.welt.de/politik/deutschland ... allah.html

Und Israel"kritk" ist ja niemals antisemitisch konnotiert. :cool:
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Wolverine
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Wolverine »

Vongole hat geschrieben:(25 Sep 2019, 16:01)

Och, vielleicht hat man gepüft - und für gut befunden, wäre ja nicht das erste Mal:
https://www.welt.de/politik/deutschland ... allah.html

Und Israel"kritk" ist ja niemals antisemitisch konnotiert. :cool:

Es gibt einen Antisemitismus außerhalb der AfD? Lass das bloß nicht die bestimmte linke und grüne User lesen. :)
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Vongole »

Wolverine hat geschrieben:(25 Sep 2019, 16:15)

Es gibt einen Antisemitismus außerhalb der AfD? Lass das bloß nicht die bestimmte linke und grüne User lesen. :)
Gibt und gab es, nur trägt die AfD kräftig dazu bei, ihn salonfähiger zu machen.
https://www.t-online.de/nachrichten/deu ... echen.html
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Re: Antisemitismus

Beitrag von imp »

RIAS Berlin: Zahl der Angriffe auf Juden im ersten Halbjahr ruecklaeufig.
https://www.tagesschau.de/investigativ/ ... s-165.html
Noch immer sind es mehr als zwei Vorfaelle pro Tag. Das ist noch immer viel zu viel. Der Anteil der Vorfaelle mit Israelbezug ist ruecklaeufig, aber immer noch hoch. Gestiegen ist das dritte Mal in Folge der Anteil der rechtsradikalen Hintergruende. Erschreckend ist, dass gegenueber Propagandadelikten die Gewalttaten stark zunehmen.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Dieter Winter »

Vongole hat geschrieben:(25 Sep 2019, 16:23)

Gibt und gab es, nur trägt die AfD kräftig dazu bei, ihn salonfähiger zu machen.
https://www.t-online.de/nachrichten/deu ... echen.html
Naja, bei der Linken ist er in Teilen längst salonfähig - er nennt sich dort halt Antizionismus.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von imp »

Dieter Winter hat geschrieben:(27 Sep 2019, 21:00)

Naja, bei der Linken ist er in Teilen längst salonfähig - er nennt sich dort halt Antizionismus.
Es gibt ueberall Antisemiten, wie auch immer sie sich gerade nennen. In der JA war kuerzlich ein Beitrag, der sich konkret mit der rechten Seite beschaeftigt. https://www.juedische-allgemeine.de/mei ... -sprechen/
Etwas eher ging es um die linke Seite:
https://www.juedische-allgemeine.de/kul ... er-linken/

In meinen Augen geht es darum, Antisemitismus insgesamt zu reduzieren.
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Dieter Winter
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Dieter Winter »

imp hat geschrieben:(27 Sep 2019, 21:12)


In meinen Augen geht es darum, Antisemitismus insgesamt zu reduzieren.
Der Schwachsinn hat halt leider eine rd. 1000jährige Tradition in Europa. :mad:
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Re: Antisemitismus

Beitrag von imp »

Dieter Winter hat geschrieben:(27 Sep 2019, 21:17)

Der Schwachsinn hat halt leider eine rd. 1000jährige Tradition in Europa. :mad:
Da sagste was. 1000 Jahre sind nun auch mehr als genug. Zeit, dass es aufhoert.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Dieter Winter »

imp hat geschrieben:(27 Sep 2019, 21:19)

Da sagste was. 1000 Jahre sind nun auch mehr als genug. Zeit, dass es aufhoert.
Hätte es schon. Nur sind eben zwei Dinge unendlich...
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Re: Antisemitismus

Beitrag von imp »

Dieter Winter hat geschrieben:(27 Sep 2019, 21:26)

Hätte es schon. Nur sind eben zwei Dinge unendlich...
Der Weltraum ist meine Sorge nicht. Eher schon sowas: https://www.giessener-allgemeine.de/gie ... 41366.html
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Dieter Winter »

imp hat geschrieben:(27 Sep 2019, 21:35)

Der Weltraum ist meine Sorge nicht. Eher schon sowas: https://www.giessener-allgemeine.de/gie ... 41366.html
Das ist wohl nur die Spitze des Eisberges. Der Antisemitismus war unterschwellig immer da, nur kommt er in letzter Zeit wieder vermehrt offen zu Tage.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von imp »

Dieter Winter hat geschrieben:(27 Sep 2019, 21:39)

Das ist wohl nur die Spitze des Eisberges. Der Antisemitismus war unterschwellig immer da, nur kommt er in letzter Zeit wieder vermehrt offen zu Tage.
Hinter jedem Taeter stehen zehn, die es richtig finden und zehn, die es zumindest nicht fuer noetig halten, sowas zu unterbinden.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Vongole »

Laut Medienberichten prüfen Verfassungsschützer von Bund und mehreren Ländern, ob die israel"kritische" Bewegung BDS als verfassungsfeindlich einzustufen ist:
https://www.deutschlandfunk.de/medienbe ... id=1052962

Zu diesem Thema äußert sich Berlins Innensenator:

Andreas Geisel: Ich habe lange Zeit geglaubt, dass der Antisemitismus verschwindet, weil er gesellschaftlich geächtet war. Aber wir sehen, dass er aktuell wieder zunimmt. Durch die Zuwanderung erleben wir einen importierten Antisemitismus von Menschen, die damit in ihren Heimatländern aufgewachsen sind. Dazu gibt es einen in der deutschen Gesellschaft verwurzelten Antisemitismus. Der war früher isoliert und marginalisiert, vor allem im rechtsextremen Milieu. Dieser Antisemitismus rückt heute in die Mitte der Gesellschaft. Bei BDS haben wir zu lange gedacht: das ist eine Randgruppe, das wird schon nicht so schlimm werden. Jetzt stellen wir fest, dass dem nicht so ist. BDS stellt das Existenzrecht Israels in Frage.
(..)
Man muss feststellen, wie sehr BDS verfassungsfeindliche Bestrebungen verfolgt. Und wenn dem so sein sollte, dann müssen wir umso klarer davor warnen.
(..)
BDS agiert bislang in Deutschland noch gewaltfrei, hat aber Verbindungen zu militanten Organisationen wie der PFLP oder Hamas. Nach dem, was wir bisher wissen, fehlt da die notwendige Distanzierung.

https://www.zeit.de/politik/deutschland ... ungsschutz

Sehr löblich, dass Herr Geisel hier den Finger in die Wunde legt. Noch löblicher wäre es, bei antisemitischen, israelfeindlichen Aktionen wie der pal. Demo in dieser Woche
nicht diejenigen Akteure ins Visier der Polizei zu nehmen, die friedlich ihre Stimme gegen Judenhass erheben. Zivilcourage sollte Anerkennung, nicht Ablehnung finden, besonders bei diesem Thema.
https://www.welt.de/politik/deutschland ... anten.html
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Re: Antisemitismus

Beitrag von imp »

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KIRCHE: Antisemitismus

Beitrag von imp »

https://www.mena-watch.com/mena-analyse ... chenboten/

Schlimm! Evangelische Kirchenzeitung bringt antisemitische Artikel. Kirche zeigt sich hilflos.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von imp »

https://www.giessener-anzeiger.de/lokal ... l_20491052

Gießen: Referent klärt auf über antisemitische Springerstiefel und die PDS-Bewegung. Ziel ist die Delegitimierung.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Wolverine »

imp hat geschrieben:(01 Oct 2019, 19:56)

https://www.giessener-anzeiger.de/lokal ... l_20491052

Gießen: Referent klärt auf über antisemitische Springerstiefel und die PDS-Bewegung. Ziel ist die Delegitimierung.

Was für ein besch..... Artikel. Jedes dritte Wort Besatzung obwohl es keine gibt. Das Land war Mandatsgebiet. Die Araber lehnten ihren Anteil ab. Die Jordanier besetzten Teile des Mandatsgebietes und niemand regte sich auf, obwohl das Gebiet außerhalb des jordanischen Staates lag. Israel holte das von Jordanien besetzte Gebiet wieder zurück ins frühere Mandatsgebiet. Man kann nur besetzen, was einem anderen gehört. Das WJL gehört zum umstrittenen Gebiet zwischen Israel und den im Mandatsgebiet lebenden Arabern. Da es keinen palästinensischen Staat gibt, kann es auch keine Besatzung geben. Was für Trottel schreiben eigentlich solche Artikel?

Solche Artikel tragen mit dazu bei, dass Leute falsch informiert werden über das angeblich pöse Israel und schon haben wir einen Grund für Antisemitismus.
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