EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

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Wähler
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Wähler »

Wähler hat geschrieben:(11 Sep 2019, 09:38)
Die Nordirland-Frage wird langfristig nicht offen bleiben. Wenn eine weitgehend digitale Grenze zwischen Irland und Nordirland ein Experiment wert wäre, dann auch eine Seegrenze zwischen Irland und England, so dass bestimmte Zollfragen schon in englischen Häfen geregelt werden könnten. Ideologische Sturrheit hat schon lange genug in eine Sackgasse geführt. Auch bei einem harten Brexit dürfte die Grenze zwischen Irland und Nordirland nicht auf Dauer hart bleiben.
garfield336 hat geschrieben:(11 Sep 2019, 11:12)
digitale Grenze was soll das sein? Menschen sind aus Fleisch und Blut.
Digital kann man villeicht grosse LKWs erfassen, aber nicht den kleinen Grenzverkehr.
Das wäre ein Argument für mehr Personenfreizügigkeit zwischen Nordirland und Irland und ein Argument für eine harte Seegrenze zwischen England und Nordirland. Ohne eine Sonderstatus von Nordirland dürfte der Brexit also nicht funktionieren.
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von lili »

,,Yellohammer": Schockbericht warnt vor Chaos-Brexit

https://www.bild.de/politik/ausland/pol ... .bild.html

Es geht z.B. um längere Wartezeit am Ärmelkanal. Dadurch kann es zu Lieferengpässen kommen u.s.w.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

Julian hat geschrieben:(11 Sep 2019, 20:26)

Merkel hat offenbar Angst vor einem Austritt Großbritanniens aus der EU ohne Vertrag, wenn man ihre Bundestagsrede anhört. Der Grund ist, dass in einem solchen Fall der EU in Großbritannien ein Wettbewerber ähnlich Singapur erwachsen würde: mit mehr Freiheit, weniger Regeln, niedrigen Steuern und mehr Wohlstand als in der EU möglich und gewünscht.

Es wäre ein Fenster einer freiheitlich organisierten Wirtschaft nahe dem sozialistischen Paradies. Ein Erfolg Großbritanniens könnte andere Länder auch überzeugen, dass der Brüsseler Wasserkopf und all die Richtlinien und Verordnungen von dort gar nicht sein müssen, und dass mehr Freiheit und eine bürgernahe, transparente und demokratische Regierung statt der Fremdbestimmung aus Brüssel auch zu mehr Wohlstand führen kann.
Ach sooooo.
Warum haben die Briten das denn nicht damals gemacht als sie der kranke Mann Europas waren?
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(12 Sep 2019, 01:21)

Zu Ihren von der Faktenlage entkoppelten Behauptungen gibt es nichts weiter zu sagen: Sie sind falsch und nur für Märchenstunden tauglich. Nicht aber ernstzunehmende politische Diskussionen.

Auch und ganz besonders in Hinblick auf die ökonomische Vorwärtsentwicklung und Gesundung GBs, aber besonders auch der genauso positiven Entwicklung der britischen Region Nordirland sowie des vor dem Beitritt zur EU ebenso auch schwer in den Seilen hängenden Landes Republik Irland, das damals natürlich traditionell sehr am Erfolg oder ökonomischen Erkrankungen des übermächtigen Nachbars GB litt bzw. sich in dessen Sog befand.
Besser wurde es für alle drei Länder/Regionen nämlich erst so richtig, weil man wie GB Mitglied incl. dessen Kolonialenklave Nordirland war oder wie die Republik Irland EU-Mitglied wurde und blieb.

Sie werden auch schwerlich einen Beleg finden, der etwa Margret Thatcher damals auch nur ansatzweise dazu veranlasst hätte, die EU-Mitgliedschaft GBs ernsthaft zu beenden.
Man killt doch nicht die Kuh, die man so schön melken kann und dabei noch bei jeder bietenden Gelegenheit draufhauen kann. Doof war "I want my back"-Maggie tatsächlich nicht. Sondern nur dreist und unverschämt ohne erkennbare Grenzen. Eine knallharte Rosinenpickerin ...und Paradepolitikerin in der Kunst, Vorteile GBs aus der dummen EU herauszuholen, wo es geht und damit auch die britische Wirtschaft dank der spendablen und leicht trotteligen EU und ihres genialen, auch und gerade für GB vorteilhaften Handelsrahmens zu benutzen. Selbstredend auch immer mit dem "Murmeltier"-Märchen, die EU blockiere GB oder sei grundsätzlich SCHEISSE.

Komisch nur, dass man das immer nur dahingehend nutzte, um eigenen politischen Scheiss zu vertuschen, indem man ihn der EU in die Schuhe schiebt bzw. immer schon schob. Politische Fehler (soziale Demontage als Dienerin von Konzern- und Investoreninteressen), die auch Mrs. Thatcher in ihrem Land genauso anrichtete und einfache Leute zur dummen und chancenlosen Masse degradierte, die man zugunsten von Großkonzern-/Finanz-/Bank- und Investoreninteressen in den Graben der Chancenlosigkeit wuchtete. Wer war schuld? Natürlich immer nur die EU am Ende des Tages.

Es war eine Politik ohne Skrupel oder politische Empathie für die einfachen Leute. Auch wenn die immensen Reichtümer und Erfolge der Finanzindustrie und großer Konzerne das Land insgesamt zweifellos ökonomisch gesunden ließen und sich die gesamte Einkommenssituation auch mit den großzügig hingeworfenen Krümeln für die kleinen und mittleren Einkommen verbesserte. Während die "oberen 2000" abkassierten wie die Bekloppten.
Ziemlich zeitgleich rasierte Ronald Reagan mit seinen "Reagonomics" den amerikanischen Mittelstand zugunsten von Großkonzernen auf lästige Lausgröße.

Irgendwie ist die Trump-Johnson Duplizität mit der Thatcher-Reagan-Regentschaft artverwandt und fast schon ein merkwürdig pittoresker Aufguß deckungsgleicher "Politik".

Naja...
Einem politisch rechtslastigen, in politischen Zusammenhängen mehr als naiven und AfD-affinen (=europafeindlichen) Betonkopf mit ideologischer Baustahlarmierung wie Ihnen das zu erklären und dabei etwas auszulösen, was man als Nachdenken bezeichnen könnte, ist sinnlos.

Es ist eine allgemeine Beschreibung und Gegendarstellung für geneigte Leser/innen, die mangels Zeit oder weshalb auch immer, nicht so genau
diesem Thema folgen können und dann den einfach gestrickten schwarz/weiss Mustern eines klaren Anti-EU-Propagandisten Ihres Schlages aufsitzen...

Für mich gilt nämlich in Sachen EU das Identische wie für Demokratie: Nicht ideal, immer verbesserungswürdig. Aber das Beste, das unter menschlichen Umständen erreichbar ist. Mit möglichst viel Machtteilhabe und Gestaltungschancen aller Menschen - zumindest theoretisch.
In Frieden, Rechtssicherheit und persönlicher, unbedrohter Freiheit an Leib und Leben. Und mit Zukunftsaussichten und Chancen für die Kinder und Kindeskinder, sich über Grenzen und Nationen hinweg
entwickeln zu können. Weil nicht nur in Sachsen die schönen Mädchen auf den Bäumen wachsen. Auch EU- "Ausländer/innen" haben schöne Töchter und Söhne. Natürlich auch Britannien. *Venessa Redgrave z.B.
Ein sehr guter BEitrag auf den Punkt gebracht!
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Maikel »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(11 Sep 2019, 20:23)
Könnten Sie sich damit anfreunden?

Zweites Referendum mit zwei Wahlmöglichkeiten:

1. Brexit mit oder auch ohne deal
2. NO BREXIT at all (For the sake of the nation, this Brexit MUST die! :D )
Ich hätte gar nichts gegen ein Referendum mit mehr als zwei Wahlmöglichkeiten, aber eben mit ggf. zweitem Wahlgang; um sicher eine Mehrheit >50% für eine der Alternativen zu bekommen.

So hätte schon das britische Parlament zu einer positiven Mehrheits-Entscheidung für eine Varianten kommen können.

Bei so einem Wahlverfahren brauchte man auch gar nicht so lange zu streiten, welche Alternativen in welcher Formulierung angeboten werden.

Bei Personenwahlen z.B. wird so ein Wahlverfahren regelmäßig angewendet (u.a. Parteivorsitz CDU, Bürgermeister in D, französischer Präsident, usw. In abgewandelter Form sogar bei der Wahl BoJos zum Vorsitzenden der Tories).
Die menschliche Sprache ist einzigartig, aber nicht eindeutig.
Jeder Versuch, sich mitzuteilen, kann nur mit dem Wohlwollen der anderen gelingen.
Eulenwoelfchen

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Maikel hat geschrieben:(12 Sep 2019, 08:44)

Ich hätte gar nichts gegen ein Referendum mit mehr als zwei Wahlmöglichkeiten, aber eben mit ggf. zweitem Wahlgang; um sicher eine Mehrheit >50% für eine der Alternativen zu bekommen.

So hätte schon das britische Parlament zu einer positiven Mehrheits-Entscheidung für eine Varianten kommen können.

Bei so einem Wahlverfahren brauchte man auch gar nicht so lange zu streiten, welche Alternativen in welcher Formulierung angeboten werden.

Bei Personenwahlen z.B. wird so ein Wahlverfahren regelmäßig angewendet (u.a. Parteivorsitz CDU, Bürgermeister in D, französischer Präsident, usw. In abgewandelter Form sogar bei der Wahl BoJos zum Vorsitzenden der Tories).
Ich schließe mich gerne Ihren Referendumsdetails an. :thumbup: - SEHR darauf hoffend, es möge möglichst ein zweites dazu geben.
Und zwar VOR Neuwahlen...
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(12 Sep 2019, 09:35)

Ich schließe mich gerne Ihren Referendumsdetails an. :thumbup: - SEHR darauf hoffend, es möge möglichst ein zweites dazu geben.
Und zwar VOR Neuwahlen...
Wird es nicht,
wer sollte das denn beschliessen?
Und, aus einem mir nicht bekannten Grund, kann man eine Neuwahl innerhalb von zwei Wochen organisieren, ein Referendum braucht 3 Monate Vorlauf.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Misterfritz hat geschrieben:(12 Sep 2019, 10:14)

Wird es nicht,
wer sollte das denn beschliessen?
Und, aus einem mir nicht bekannten Grund, kann man eine Neuwahl innerhalb von zwei Wochen organisieren, ein Referendum braucht 3 Monate Vorlauf.
Möglicherweise haben Sie recht und es wird - LEIDER LEIDER - kein zweites Referendum geben. Beschließen könnte das das Parlament nach der Sommerpause
mit seiner Mehrheit gegen Johnson jederzeit. Sogar gesetzlich dies vorzuschreiben wäre möglich. Weil Sie danach fragten, wer das beschliessen sollte: Das britische Unterhaus! ;) ****

Was die größere Vorbereitungszeit eines Referendums angeht, bin ich sicher, dass aufgrund einer dann vorliegenden zwingenden Parlamentsmehrheit für ein Referendum
auch eine zwingend an diesen benötigten Zeitrahmen angepasste längere Verschiebung, sagen wir mal statt 3 auf 6 Monate vom Parlament der Regierung auf's Pflichtenhaupt
gelegt würde und der EU-Rat dem auch zustimmen würde.

Aber ich bestreite nicht, dass alles an einem seidenen Faden hängt und vor allem an einem brit. Unterhaus, dass sich nur darin einig ist, sich nicht einig zu sein.
Und vermutlich Johnson diese desolate Orientierungslosigkeit und Schwäche des Parlament ausnutzen wird und der no-deal-Brexit kommen wird. Höchstwahrscheinlich, sage ich mal.

Aber Toyota: Nichts ist unmöglich! - In diesen verwirrten Zeiten. Auch ein Schwenk zur Vernunft und zum Besseren. Selbst in GB nicht völlig undenkbar. :D

****Nachtrag:
Es wäre so quasi die Wende, mit der das Parlament den Weg zurück zu tatsächlichen demokratischen Prinzipien und Willensbildungsprosessen damit einleiten könnte,
und dem Versuch eines Cummings und eines Johnson, die britische Demokratie in totalitärer Absicht zu usurpieren verhindert und verschrottet.
Das Vermächtnis wirklicher Demokratie hast in GB ja allerhöchste Tradition und Priorität. Sie für Britanniens Menschen zu schützen und zu erhalten, wäre genau jetzt ALLERERSTE "Bürgerpflicht" des britischen Unterhauses.
But I admit, these are just my 2 cents... ;)
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Kohlhaas »

Wie es scheint, zeigt Johnson wachsende Sympathie für einen Vorschlag zu Irland, den Barnier mal vorgelegt hat: Der Backstop könnte auf Nordirland beschränkt werden. Die Zollgrenze würde dann nicht durch Irland, sondern durch die irische See verlaufen. May hat das damals abgelehnt, weil sie auf die Stimmen der Hardliner von der DUP angewiesen war.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Troh.Klaus »

Kohlhaas hat geschrieben:(12 Sep 2019, 13:46)
Wie es scheint, zeigt Johnson wachsende Sympathie für einen Vorschlag zu Irland, den Barnier mal vorgelegt hat: Der Backstop könnte auf Nordirland beschränkt werden. Die Zollgrenze würde dann nicht durch Irland, sondern durch die irische See verlaufen. May hat das damals abgelehnt, weil sie auf die Stimmen der Hardliner von der DUP angewiesen war.
Es würde mich wundern, wenn Johnson mit einem solchen "Deal" noch lange PM wäre. Da würde sogar Rees-Mogg selbst das "no-confidence"-Verfahren einleiten.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Alter Stubentiger »

Julian hat geschrieben:(11 Sep 2019, 22:29)

Natürlich ist Großbritannien und vor allem London Ziel von Investoren aus aller Welt. Das ist doch positiv! Deutschland investiert vor allem im Ausland, und leider mit miserabler Rendite und mit hohem Risiko.
Dir ist nicht klar wie sic hdie Gewichte Richtung Asien verschieben durch die selbstverschuldete Schwäche der Briten. Wenn die Londoner Börse nach Asien geht ist dies eine gewaltige Machtverschiebung Richtung Asien.

Wo investiert Deutschland denn genau? Und wer eigentlich? Der deutsche Staat oder wer?
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Alter Stubentiger »

Julian hat geschrieben:(11 Sep 2019, 22:37)

Einige Länder mögen in der Tat von der EU profitiert haben, so in erster Linie Luxemburg, das sich daran geradezu gemästet hat. Dass es mit Großbritannien wirtschaftlich stark aufwärts ging, hatte meiner Meinung nach aber weniger mit der EU und mehr mit einer Frau namens Margaret Thatcher zu tun, die dem zuvor sozialistischen Kurs eine Absage erteilte.

Betrachtet man den Wohlstand Islands, Norwegens, der Schweiz und Liechtensteins, muss man doch zur Auffassung kommen, dass ein Heil auch außerhalb der EU möglich ist.

Warum ist denn eigentlich Freihandel in Europa nicht einfach so möglich? Warum muss der Freihandel zwischen EU-Staaten verbunden sein mit Protektionismus nach außen, einem regulierungswütigen Wasserkopf in Brüssel und einer sozialistischen Subventionswirtschaft? Man könnte doch den Freihandel auch einzeln anbieten für Länder, die nicht an zentralistische Umverteilung und Regierung durch ungewählte Beamte glauben.
Island, Norwegen und die Schweiz sind mit der EU assoziiert. Dort gelten EU-Regeln. Dafür dürfen sie alle Vorteile der EU nutzen ohne Mitglied zu sein.
Einheitliche Regeln und Normen sind ein enormer Vorteil für die Volkswirtschaften der Mitgliedsländer und keine Belastung. Das war früher anders und deshalb gab es in Spanien andere Stromstecker als in Deutschland. Da muß dann der Lampenbauer für jedes Land einen extra Stecker einbauen. Was für ein Aufwand! Und dies ist nur ein ganz einfaches Beispiel. Es hat schon seinen Grund war um ein Land wie die Schweiz sich freiwillig den EU Regeln unterwirft. Unterm Strich profitiert es.

Oder nimm mal ein Land wie Norwegen. Die subventionieren ihre Landwirte viel mehr als es in der EU üblich ist. Subventionen finden sich also überall. Und unerwünschte Nebenwirkungen gibt es auch überall. Es ist eben alles nicht so einfach.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Alter Stubentiger »

Ger9374 hat geschrieben:(11 Sep 2019, 23:09)

Die Grundkonstruktion der E.U war eine Wirtschafts und Kriegsverhinderung Symbiose.
Das später Politische und der Währungsgedanke viel später konzipiert.
Vielleicht überstürzt !?
Es wurden viele Fehler gemacht. Manche Dinge waren aber auch unvermeidlich. Der €uro war ursprünglich eingeführt worden weil man die D-Mark und mögliche Hegemonialbestrebungen des wiedervereinigten Deutschlands fürchtete. Das gerade Deutschland mit 30 Milliarden Wohlstandsgewinn im Jahr durch den €uro da am meisten von profitiert hat keiner erwartet.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von sünnerklaas »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(12 Sep 2019, 16:23)

Es wurden viele Fehler gemacht. Manche Dinge waren aber auch unvermeidlich. Der €uro war ursprünglich eingeführt worden weil man die D-Mark und mögliche Hegemonialbestrebungen des wiedervereinigten Deutschlands fürchtete. Das gerade Deutschland mit 30 Milliarden Wohlstandsgewinn im Jahr durch den €uro da am meisten von profitiert hat keiner erwartet.
Man hat seinerzeit so vieles nicht erwartet...
Die Einführung der Gemeinschaftswährung war seinerzeit eine Grundbedingung, die von den alliierten Siegermächten gestellt wurde, damit sie ihr OK für den 2+4-Vertrag gaben.
Dass dann andere Länder unter die Räder kamen, hatte man nicht bedacht.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Kohlhaas »

Julian hat geschrieben:(11 Sep 2019, 22:37)Warum ist denn eigentlich Freihandel in Europa nicht einfach so möglich? Warum muss der Freihandel zwischen EU-Staaten verbunden sein mit Protektionismus nach außen, einem regulierungswütigen Wasserkopf in Brüssel und einer sozialistischen Subventionswirtschaft? Man könnte doch den Freihandel auch einzeln anbieten für Länder, die nicht an zentralistische Umverteilung und Regierung durch ungewählte Beamte glauben.
. . . ich schreibe es jetzt nochmal:

Die Nationen, die der Welthandelsorganisation (WTO) angeschlossen sind, haben Regeln festgelegt, wie Handel zwischen Nationen abzulaufen hat. Zu diesen Regeln gehört die Pflicht, Warenverkehr zu überwachen und Zollrichtlinien durchzusetzen. ALLE EU-Staaten gehören der WTO an. Auch Großbritannien. Also hat auch Großbritannien sich den Regeln der WTO zu fügen. Wie da ein gewisser "Julian" auf die Idee kommt, der EU vorzuwerfen, dass sie GB von "Freihandel" abhalten wolle, erschließt sich wohl nur dem notorischen EU-Hasser namens "Julian". Du flötest hier steile Thesen über "Freihandel" und hast nicht mal begriffen, dass Leute wie Johnson und Trump gar keinen Freihandel wollen. Die wollen "bilaterale Verträge". Die wollen ganz willkürlich entscheiden, mit wem sie unter welchen Bedingungen "freien Handel" treiben. Diesen Anspruch verteidigst Du und scheltest gleichzeitig die EU dafür, dass sie verbindliche Regeln für freien Handel festgelegt hat???

Persönliche Anfeindungen entfernt. Moses, Mod.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von lili »

Wegen Parlaments-Zwangspause: Johnson bestreitet Queen angelogen zu haben

https://www.focus.de/politik/ausland/sc ... 30872.html
Wer einen Beruf ergreift, ist verloren.

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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Alter Stubentiger »

sünnerklaas hat geschrieben:(12 Sep 2019, 18:38)

Man hat seinerzeit so vieles nicht erwartet...
Die Einführung der Gemeinschaftswährung war seinerzeit eine Grundbedingung, die von den alliierten Siegermächten gestellt wurde, damit sie ihr OK für den 2+4-Vertrag gaben.
Dass dann andere Länder unter die Räder kamen, hatte man nicht bedacht.
Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Einige Länder, wie Dänemark und Deutschland, haben an ihren Schwachstellen gearbeitet, andere haben einfach auf notwendige Reformen verzichtet. Die sind dann unter die Räder gekommen. Griechenland, Italien, aber auch Frankreich.
Niemand hat vor eine Mauer zu errichten (Walter Ulbricht)
...und die Mauer wird noch in 50 oder 100 Jahren stehen (Erich Honecker)
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Ger9374 »

Die Einführung der Gemeinschaftswährung war seinerzeit eine Grundbedingung, die von den alliierten Siegermächten gestellt wurde, damit sie ihr OK für den 2+4-Vertrag gaben.



Wie konnten denn bei den 2+4 Gesprächen solch Weitreichende Forderungen an Deutschland gestellt werden, das ist Finanzpolitisch überhaupt nicht zusicherbar gewesen!
Eulenwoelfchen

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Ger9374 hat geschrieben:(12 Sep 2019, 21:04)

Die Einführung der Gemeinschaftswährung war seinerzeit eine Grundbedingung, die von den alliierten Siegermächten gestellt wurde, damit sie ihr OK für den 2+4-Vertrag gaben.



Wie konnten denn bei den 2+4 Gesprächen solch Weitreichende Forderungen an Deutschland gestellt werden, das ist Finanzpolitisch überhaupt nicht zusicherbar gewesen!
Das war eine rein politische Entscheidung Kohls, der sich damit die Wiedervereinigung erkaufte. Frankreich bestand nämlich darauf, dass Deutschland seine enorm harte und stabile
Währung DM zugunsten einer späteren Gemeinschaftswährung aufgibt. Dreimal dürfen sie raten, weshalb das den Franzosen so wichtig war?

Und wenn Sie möchten, können Sie sich auch Gedanken darüber machen, warum noch nie ein Deutscher (z.B. ein Bundesbank-Chef) EZB-Chef wurde, nur ganz zu Beginn ein
Niederländer (W. Duisenberg) dieses Amt rel. kurze Zeit (1998-2003) innehatte, und ihm dann kurz nach der Einführung des Euro ein Franzose nachfolgte (J.C. Trichet), dem dann ein Italiener (M.Draghi) nachfolgte,
dem wiederum eine Französin (Ch. Lagarde) nachfolgen wird...Ab dem Zeitpunkt der ersten franz. EZB-Präsidentschaft unter Trichet durfte man auch Griechenland mit seiner extrem harten Drachme in
der Eurofamilie begrüßen. :)

Kohl und sein Waigl opferten für die Wiedervereinigung das Sparvermögen der Deutschen und ihre Altersvorsorge. Wie die jüngste EZB-Entscheidung (noch unter Draghi) heute zeigt,
ging und geht dieser Weg der Vernichtung besonders der privaten deutschen Sparvermögen der Masse der kleinen Leute, die für diese Altersversorgung ihr Lebtag sparten und schufteten,
nachhaltig weiter. Wir merken uns, nachhaltig ist immer gut. (c) by DIE GRÜNEN.

Mit nunmehr 0,5% Strafzins für Banken, die das Geld lieber bei der EZB parken, als es mühselig und zudem zu wenig lukrativ in den Wirtschaftskreislauf zu bringen.
Sofern man es nicht für Börsenspekulationen oder Investments der anderen Art braucht. Arme Banken. Ich litt wie ein halbverhungerter Straßenköter mit Ihnen mit, während ich diese Zeilen schrub.

Aber das führt insoweit etwas vom Thema weg. Obgleich hier die britische Anti-Haltung gegenüber der Rest-EU, besonders dem EURO-Raum nachvollziehbar und SEHR weise war. Indem man darauf bestand, das Pfund behalten zu wollen.
Gut, die Briten hatten es auch leichter. Sie waren ja (sehr entscheidende) WWII-Siegermacht. Wofür man ihnen noch heute danken muss und das nie vergessen sollte. Auch nicht in BREXIT-Zeiten.
Deutschland war hingegen Kriegsverlierer und ein geteiltes Land, das für die Wiedervereinigung -unter anderem- mit der Aufgabe der DM bezahlen musste. Sich dem Euro nicht so einfach verweigern konnte wie GB.
Wer dafür dankbar sein will, kann das am Grabmal des Oggersheimer-Saumagenliebhaber machen.

Aber Fakt ist auch, dass der Euro D nicht daran hinderte, alle anderen Länder der EU in Sachen ökonomischer Power abzuhängen und mindestens so gut zu gedeihen wie die britische Volkswirtschaft mit ihrem
"Währungs-Pfund". Feixenderweise könnte man sagen, D steht trotz Wiedervereinigung und keiner eigenen Währung recht gut da. Im Vergleich zu Ländern mit eigener Währung.
Okay, die Sparer und ihre schwindenden Ersparnisse und Altersrücklagen sind ein kleines Problem. Ein ganz kleines. Und nur für D. Nicht für die anderen Eurostaaten. Oder auch GB.

Fazit: Reichtum ist nichts. Persönlichkeit alles! - Und überhaupt: Irgendetwas ist immer! :D
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Ger9374 »

Die DUP aus Nordirland wäre bereit einige E.U Gesetze weiter gelten zu lassen.
Aber aus der Zollunion soll GB mit Nordirland gemeinsam als ein Staat austreten .
Was würde das überhaupt bringen?
Augenwischerei oder ernsthaft gemeinte Chance auf ein weiterkommen bei den stagnierenden Gesprächen?!
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von sünnerklaas »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(12 Sep 2019, 23:32)

Das war eine rein politische Entscheidung Kohls, der sich damit die Wiedervereinigung erkaufte. Frankreich bestand nämlich darauf, dass Deutschland seine enorm harte und stabile
Währung DM zugunsten einer späteren Gemeinschaftswährung aufgibt. Dreimal dürfen sie raten, weshalb das den Franzosen so wichtig war?

Und wenn Sie möchten, können Sie sich auch Gedanken darüber machen, warum noch nie ein Deutscher (z.B. ein Bundesbank-Chef) EZB-Chef wurde, nur ganz zu Beginn ein
Niederländer (W. Duisenberg) dieses Amt rel. kurze Zeit (1998-2003) innehatte, und ihm dann kurz nach der Einführung des Euro ein Franzose nachfolgte (J.C. Trichet), dem dann ein Italiener (M.Draghi) nachfolgte,
dem wiederum eine Französin (Ch. Lagarde) nachfolgen wird...Ab dem Zeitpunkt der ersten franz. EZB-Präsidentschaft unter Trichet durfte man auch Griechenland mit seiner extrem harten Drachme in
der Eurofamilie begrüßen. :)

Kohl und sein Waigl opferten für die Wiedervereinigung das Sparvermögen der Deutschen und ihre Altersvorsorge. Wie die jüngste EZB-Entscheidung (noch unter Draghi) heute zeigt,
ging und geht dieser Weg der Vernichtung besonders der privaten deutschen Sparvermögen der Masse der kleinen Leute, die für diese Altersversorgung ihr Lebtag sparten und schufteten,
nachhaltig weiter. Wir merken uns, nachhaltig ist immer gut. (c) by DIE GRÜNEN.

Mit nunmehr 0,5% Strafzins für Banken, die das Geld lieber bei der EZB parken, als es mühselig und zudem zu wenig lukrativ in den Wirtschaftskreislauf zu bringen.
Sofern man es nicht für Börsenspekulationen oder Investments der anderen Art braucht. Arme Banken. Ich litt wie ein halbverhungerter Straßenköter mit Ihnen mit, während ich diese Zeilen schrub.

Aber das führt insoweit etwas vom Thema weg. Obgleich hier die britische Anti-Haltung gegenüber der Rest-EU, besonders dem EURO-Raum nachvollziehbar und SEHR weise war. Indem man darauf bestand, das Pfund behalten zu wollen.
Gut, die Briten hatten es auch leichter. Sie waren ja (sehr entscheidende) WWII-Siegermacht. Wofür man ihnen noch heute danken muss und das nie vergessen sollte. Auch nicht in BREXIT-Zeiten.
Deutschland war hingegen Kriegsverlierer und ein geteiltes Land, das für die Wiedervereinigung -unter anderem- mit der Aufgabe der DM bezahlen musste. Sich dem Euro nicht so einfach verweigern konnte wie GB.
Wer dafür dankbar sein will, kann das am Grabmal des Oggersheimer-Saumagenliebhaber machen.

Aber Fakt ist auch, dass der Euro D nicht daran hinderte, alle anderen Länder der EU in Sachen ökonomischer Power abzuhängen und mindestens so gut zu gedeihen wie die britische Volkswirtschaft mit ihrem
"Währungs-Pfund". Feixenderweise könnte man sagen, D steht trotz Wiedervereinigung und keiner eigenen Währung recht gut da. Im Vergleich zu Ländern mit eigener Währung.
Okay, die Sparer und ihre schwindenden Ersparnisse und Altersrücklagen sind ein kleines Problem. Ein ganz kleines. Und nur für D. Nicht für die anderen Eurostaaten. Oder auch GB.

Fazit: Reichtum ist nichts. Persönlichkeit alles! - Und überhaupt: Irgendetwas ist immer! :D

Ich meine mich dunkel daran erinnern zu können, dass es auch Margret Thatcher war, die auf eine Einbindung Deutschlands in die Gemeinschaftswährung bestand. Die Idee: alle anderen Mitglieder der Gemeinschaftswährung sollten von Deutschlands wirtschaftlicher Stärke profitieren, wirtschaftlich schwache Länder sollten AUCH etwas von dem in D erwirtschafteten Wohlstand abbekommen. Es war NICHT die Idee, dass D wirtschaftlich schwache Länder so stärkt, dass sie selber auf die Beine kommen. Das hat natürlich in manchen Ländern Begehrlichkeiten geweckt - Länder, in denen die Regierungen wussten, dass die Partner sie auf Grund geostrategischer Gründe finanziell nie im Stich lassen würden.
Ich möchte den Naivlingen Kohl, Lothar de Maizière und Waigel nicht die alleinige Schuld geben. Ebenso naiv und kurzsichtig waren Margret Thatcher und Francois Mitterand. Praktisch niemand von denen, die damals am Verhandlungstisch saßen hatten das bedacht.
Ein weiteres Problemfeld ergab sich aus der überhasteten EU-Osterweiterung. Dass die osteuropäischen Staaten in die NATO und die EU durften, war die Erfüllung eines ehernen Versprechens aus der Zeit des Kalten Krieges. Man hatte allerdings weder in Paris, noch in Bonn und auch nicht in London bedacht, dass das auf lange Sicht eine massive Ab- und Auswanderungswelle aus Osteuropa zur Folge haben würde. Genau diese Ab- und Auswanderungswelle war auch ein Grund für viele Briten, für den Brexit zu stimmen.
Im Grunde fliegt uns im Moment alles um die Ohren: der 2+4-Vertrag und die Vertragswerke zur EU-Osterweiterung. Im Grunde ist das alles gescheitert.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von sünnerklaas »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(12 Sep 2019, 20:53)

Die sind dann unter die Räder gekommen. Griechenland, Italien, aber auch Frankreich.
Dort hatte man wohl gedacht, die Deutschen würden schon zahlen...
Griechenland und Italien sind geostrategisch sehr wichtige Länder, die um jeden Preis sowohl in der EU, als auch ganz besonders in der NATO gehalten werden mussten. Sowas weckt Begehrlichkeiten und eröffnet Chancen, an Geld zu kommen.
Und Kohl und Schröder haben die Griechen ja in den 1990ern mit ihrer Strategie durchkommen lassen. Die Griechen bekamen die Gemeinschaftswährung, obwohl sie die Vorraussetzungen gar nicht erfüllten.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von sünnerklaas »

Ger9374 hat geschrieben:(13 Sep 2019, 03:13)

Die DUP aus Nordirland wäre bereit einige E.U Gesetze weiter gelten zu lassen.
Aber aus der Zollunion soll GB mit Nordirland gemeinsam als ein Staat austreten .
Was würde das überhaupt bringen?
Augenwischerei oder ernsthaft gemeinte Chance auf ein weiterkommen bei den stagnierenden Gesprächen?!
Wie soll das gehen?
Klingt nach einer weiter fortgesetzten Rosinenpickerei.

Der Chef des britischen Unterhauses Bercow fordert inzwischen, dass sich die Briten eine schriftlich fixierte Verfassung geben (Quelle).
lili
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von lili »

1) Bercow will "zusätzliche rechtliche Kreativität" zulassen

https://www.sueddeutsche.de/politik/bre ... -1.4599380


2) Die Briten und der Chaos-Brexit: Zunehmende Angst vor Folgen

https://www.waz.de/politik/brexit-briti ... 35287.html

Ob die Angst berechtigt ist? Abwarten....
Wer einen Beruf ergreift, ist verloren.

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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eulenwoelfchen »

sünnerklaas hat geschrieben:(13 Sep 2019, 10:28)

Ich meine mich dunkel daran erinnern zu können, dass es auch Margret Thatcher war, die auf eine Einbindung Deutschlands in die Gemeinschaftswährung bestand. Die Idee: alle anderen Mitglieder der Gemeinschaftswährung sollten von Deutschlands wirtschaftlicher Stärke profitieren, wirtschaftlich schwache Länder sollten AUCH etwas von dem in D erwirtschafteten Wohlstand abbekommen. Es war NICHT die Idee, dass D wirtschaftlich schwache Länder so stärkt, dass sie selber auf die Beine kommen. Das hat natürlich in manchen Ländern Begehrlichkeiten geweckt - Länder, in denen die Regierungen wussten, dass die Partner sie auf Grund geostrategischer Gründe finanziell nie im Stich lassen würden.
Ich möchte den Naivlingen Kohl, Lothar de Maizière und Waigel nicht die alleinige Schuld geben. Ebenso naiv und kurzsichtig waren Margret Thatcher und Francois Mitterand. Praktisch niemand von denen, die damals am Verhandlungstisch saßen hatten das bedacht.
Ein weiteres Problemfeld ergab sich aus der überhasteten EU-Osterweiterung. Dass die osteuropäischen Staaten in die NATO und die EU durften, war die Erfüllung eines ehernen Versprechens aus der Zeit des Kalten Krieges. Man hatte allerdings weder in Paris, noch in Bonn und auch nicht in London bedacht, dass das auf lange Sicht eine massive Ab- und Auswanderungswelle aus Osteuropa zur Folge haben würde. Genau diese Ab- und Auswanderungswelle war auch ein Grund für viele Briten, für den Brexit zu stimmen.
Im Grunde fliegt uns im Moment alles um die Ohren: der 2+4-Vertrag und die Vertragswerke zur EU-Osterweiterung. Im Grunde ist das alles gescheitert.
Ich lasse Ihre Sicht umkommentiert, obwohl es dazu einiges zu entgegnen gäbe. Aber das ist hier der Thread zum Thema BREXTIT, und eine weitere Diskussion speziell zu dem von Ihnen (und leider vorher schon von mir ) angesprochenen EU- und Wiedervereinigungsaspekten) führte vom Thema weg. Und das möchte ich vermeiden. Ich hoffe auf Ihr Verständnis. ;)
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von sünnerklaas »

lili hat geschrieben:(13 Sep 2019, 11:20)

1) Bercow will "zusätzliche rechtliche Kreativität" zulassen

https://www.sueddeutsche.de/politik/bre ... -1.4599380


2) Die Briten und der Chaos-Brexit: Zunehmende Angst vor Folgen

https://www.waz.de/politik/brexit-briti ... 35287.html

Ob die Angst berechtigt ist? Abwarten....

Man kann Protestierende und politische Gegner als IRA-Terroristen und "Kommunisten" brandmarken.
Hilft das nichts·, kann man Unruhen mit mit Armeeeinsätzen im Innern niederschlagen.
Funktioniert das nicht, kann man sich hilfesuchend an das Weiße Haus - oder, wenn von dort nichts kommt - an den Kreml wenden. Väterchen Wladimir würde BoJo sicherlich helfen, er hätte nur gern ein paar Wünsche, die BoJo ihm sicherlich ganz einfach und ganz schnell erfüllen könnte...
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von lili »

sünnerklaas hat geschrieben:(13 Sep 2019, 12:22)

Man kann Protestierende und politische Gegner als IRA-Terroristen und "Kommunisten" brandmarken.
Hilft das nichts·, kann man Unruhen mit mit Armeeeinsätzen im Innern niederschlagen.
Funktioniert das nicht, kann man sich hilfesuchend an das Weiße Haus - oder, wenn von dort nichts kommt - an den Kreml wenden. Väterchen Wladimir würde BoJo sicherlich helfen, er hätte nur gern ein paar Wünsche, die BoJo ihm sicherlich ganz einfach und ganz schnell erfüllen könnte...
Es bringt aber nichts ihn anzugreifen. Das führt immer ins Gegenteil.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von sünnerklaas »

lili hat geschrieben:(13 Sep 2019, 12:37)

Es bringt aber nichts ihn anzugreifen. Das führt immer ins Gegenteil.
Da braucht man nichts anzugreifen. Leistung gegen Gegenleistung. Väterchen Putin hilft und wird dem BoJo machen ein Angebot, das BoJo nicht kann ausschlagen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von lili »

sünnerklaas hat geschrieben:(13 Sep 2019, 13:56)

Da braucht man nichts anzugreifen. Leistung gegen Gegenleistung. Väterchen Putin hilft und wird dem BoJo machen ein Angebot, das BoJo nicht kann ausschlagen.
Ich meinte damit den Anti-Kurs.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Alter Stubentiger »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(12 Sep 2019, 23:32)

Das war eine rein politische Entscheidung Kohls, der sich damit die Wiedervereinigung erkaufte. Frankreich bestand nämlich darauf, dass Deutschland seine enorm harte und stabile
Währung DM zugunsten einer späteren Gemeinschaftswährung aufgibt. Dreimal dürfen sie raten, weshalb das den Franzosen so wichtig war?

Und wenn Sie möchten, können Sie sich auch Gedanken darüber machen, warum noch nie ein Deutscher (z.B. ein Bundesbank-Chef) EZB-Chef wurde, nur ganz zu Beginn ein
Niederländer (W. Duisenberg) dieses Amt rel. kurze Zeit (1998-2003) innehatte, und ihm dann kurz nach der Einführung des Euro ein Franzose nachfolgte (J.C. Trichet), dem dann ein Italiener (M.Draghi) nachfolgte,
dem wiederum eine Französin (Ch. Lagarde) nachfolgen wird...Ab dem Zeitpunkt der ersten franz. EZB-Präsidentschaft unter Trichet durfte man auch Griechenland mit seiner extrem harten Drachme in
der Eurofamilie begrüßen. :)

Kohl und sein Waigl opferten für die Wiedervereinigung das Sparvermögen der Deutschen und ihre Altersvorsorge. Wie die jüngste EZB-Entscheidung (noch unter Draghi) heute zeigt,
ging und geht dieser Weg der Vernichtung besonders der privaten deutschen Sparvermögen der Masse der kleinen Leute, die für diese Altersversorgung ihr Lebtag sparten und schufteten,
nachhaltig weiter. Wir merken uns, nachhaltig ist immer gut. (c) by DIE GRÜNEN.

Mit nunmehr 0,5% Strafzins für Banken, die das Geld lieber bei der EZB parken, als es mühselig und zudem zu wenig lukrativ in den Wirtschaftskreislauf zu bringen.
Sofern man es nicht für Börsenspekulationen oder Investments der anderen Art braucht. Arme Banken. Ich litt wie ein halbverhungerter Straßenköter mit Ihnen mit, während ich diese Zeilen schrub.

Aber das führt insoweit etwas vom Thema weg. Obgleich hier die britische Anti-Haltung gegenüber der Rest-EU, besonders dem EURO-Raum nachvollziehbar und SEHR weise war. Indem man darauf bestand, das Pfund behalten zu wollen.
Gut, die Briten hatten es auch leichter. Sie waren ja (sehr entscheidende) WWII-Siegermacht. Wofür man ihnen noch heute danken muss und das nie vergessen sollte. Auch nicht in BREXIT-Zeiten.
Deutschland war hingegen Kriegsverlierer und ein geteiltes Land, das für die Wiedervereinigung -unter anderem- mit der Aufgabe der DM bezahlen musste. Sich dem Euro nicht so einfach verweigern konnte wie GB.
Wer dafür dankbar sein will, kann das am Grabmal des Oggersheimer-Saumagenliebhaber machen.

Aber Fakt ist auch, dass der Euro D nicht daran hinderte, alle anderen Länder der EU in Sachen ökonomischer Power abzuhängen und mindestens so gut zu gedeihen wie die britische Volkswirtschaft mit ihrem
"Währungs-Pfund". Feixenderweise könnte man sagen, D steht trotz Wiedervereinigung und keiner eigenen Währung recht gut da. Im Vergleich zu Ländern mit eigener Währung.
Okay, die Sparer und ihre schwindenden Ersparnisse und Altersrücklagen sind ein kleines Problem. Ein ganz kleines. Und nur für D. Nicht für die anderen Eurostaaten. Oder auch GB.

Fazit: Reichtum ist nichts. Persönlichkeit alles! - Und überhaupt: Irgendetwas ist immer! :D
Wo stehen die Briten mit ihrem Pfund denn besser da? Das ist ja mal eine ganz steile These.

Im übrigen glaubte man im Ausland ebenso an den Mythos D-Mark wie du. Was man nicht sah dass die D-Mark schon Ende der 80er Jahre ihre besten Zeiten hinter sich hatte. Es gab allerlei Faktoren die die D-Mark lange begünstigten. Vor allem die chronische Unterbewertung der D-Mark im Bretton-Woods System spielte da eine große Rolle. Bis zum Scheitern von Bretton-Woods konnte D. sich so eine starke Wirtschaft auf Kosten der USA aufbauen. Japan auch. Das war damals auch durchaus gewollt damit Deutsche und Japaner sich nicht Richtung UDSSR orientierten.

Zur Zeit des 2+4 Abkommens war die D-Mark nur noch Ballast und wir können froh sein sie gegen den €uro tauschen zu können. Heute ist zwar in der Tat der Zins für den Kleinsparer verloren. Aber dies ist ja weltweit so und mitnichten nur im €uroraum.

Also kein Grund für EU-Bashing!
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Alter Stubentiger »

sünnerklaas hat geschrieben:(13 Sep 2019, 10:28)

Ich meine mich dunkel daran erinnern zu können, dass es auch Margret Thatcher war, die auf eine Einbindung Deutschlands in die Gemeinschaftswährung bestand. Die Idee: alle anderen Mitglieder der Gemeinschaftswährung sollten von Deutschlands wirtschaftlicher Stärke profitieren, wirtschaftlich schwache Länder sollten AUCH etwas von dem in D erwirtschafteten Wohlstand abbekommen. Es war NICHT die Idee, dass D wirtschaftlich schwache Länder so stärkt, dass sie selber auf die Beine kommen. Das hat natürlich in manchen Ländern Begehrlichkeiten geweckt - Länder, in denen die Regierungen wussten, dass die Partner sie auf Grund geostrategischer Gründe finanziell nie im Stich lassen würden.
Ich möchte den Naivlingen Kohl, Lothar de Maizière und Waigel nicht die alleinige Schuld geben. Ebenso naiv und kurzsichtig waren Margret Thatcher und Francois Mitterand. Praktisch niemand von denen, die damals am Verhandlungstisch saßen hatten das bedacht.
Ein weiteres Problemfeld ergab sich aus der überhasteten EU-Osterweiterung. Dass die osteuropäischen Staaten in die NATO und die EU durften, war die Erfüllung eines ehernen Versprechens aus der Zeit des Kalten Krieges. Man hatte allerdings weder in Paris, noch in Bonn und auch nicht in London bedacht, dass das auf lange Sicht eine massive Ab- und Auswanderungswelle aus Osteuropa zur Folge haben würde. Genau diese Ab- und Auswanderungswelle war auch ein Grund für viele Briten, für den Brexit zu stimmen.
Im Grunde fliegt uns im Moment alles um die Ohren: der 2+4-Vertrag und die Vertragswerke zur EU-Osterweiterung. Im Grunde ist das alles gescheitert.
Gerade die britische Wirtschaft hat von der Zuwanderung durch Osteuropäer profitiert. Diese Leute verlassen jetzt das Land was zu großen Problemen führt. Vor allem im Gesundheitsbereich.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Kohlhaas »

Troh.Klaus hat geschrieben:(12 Sep 2019, 13:58)

Es würde mich wundern, wenn Johnson mit einem solchen "Deal" noch lange PM wäre. Da würde sogar Rees-Mogg selbst das "no-confidence"-Verfahren einleiten.
Wundern wir uns nicht schon lange über das, was auf der Insel so alles abläuft? Wäre da ein neues "Wunder" so überraschend? Wie "wunderbar" wir beide das finden würden, ist dazu noch nebensächlich. Johnson liebäugelt offenbar mit diesem Lösungsansatz:

https://www.br.de/nachrichten/deutschla ... op,Rbshvwu

In dem BR-Bericht ist nur "schräg", dass der Vorschlag Theresa May zugeschrieben wird. In Wahrheit stammt er von Barnier.

Unabhängig davon würden sich damit zwei gravierende Probleme lösen lassen:

1.) Es müsste keine harte Grenze zwischen Nordirland und der Republik Irland geben.

2.) GB dürfte trotzdem mit außereuropäischen Nationen Verhandlungen über Handelsabkommen beginnen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Kohlhaas »

Ger9374 hat geschrieben:(13 Sep 2019, 03:13)

Die DUP aus Nordirland wäre bereit einige E.U Gesetze weiter gelten zu lassen.
Aber aus der Zollunion soll GB mit Nordirland gemeinsam als ein Staat austreten .
Was würde das überhaupt bringen?
Natürlich würde das gar nichts bringen. Wenn Nordirland nicht mehr der Zollunion (oder dem EU-Binnenmarkt) angehört, werden Zollkontrollen notwendig. Sowohl auf EU-Seite als auch auf GB-Seite! Die DUP schmeißt solche Nonsens-Vorschläge nur in den Raum, weil sie erkennen muss, dass sie als „Mehrheitsbeschafferin“ nicht mehr gebraucht wird und demzufolge nichts mehr zu melden hat. May war auf die DUP angewiesen, um ihre Mehrheit zu behalten. Johnson hat mit dem Rausschmiss von knapp zwei Dutzend Tories zudem bewiesen, dass er glaubt, gar keine Mehrheit im Parlament zu benötigen. Und klar ist zudem: Johnson interessiert sich nicht groß für Irland. Deswegen wird die DUP plötzlich hektisch. Offensichtlich wird sie nicht mehr gebraucht und offensichtlich interessiert es niemanden mehr, was die DUP will.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Alter Stubentiger »

sünnerklaas hat geschrieben:(13 Sep 2019, 10:37)

Dort hatte man wohl gedacht, die Deutschen würden schon zahlen...
Griechenland und Italien sind geostrategisch sehr wichtige Länder, die um jeden Preis sowohl in der EU, als auch ganz besonders in der NATO gehalten werden mussten. Sowas weckt Begehrlichkeiten und eröffnet Chancen, an Geld zu kommen.
Und Kohl und Schröder haben die Griechen ja in den 1990ern mit ihrer Strategie durchkommen lassen. Die Griechen bekamen die Gemeinschaftswährung, obwohl sie die Vorraussetzungen gar nicht erfüllten.
Na daran waren wohl auch andere Europäer beteiligt. Im Nachhinein sicher ein Fehler. Aber letztlich kriegen auch die Griechen nichts geschenkt um müssen jetzt die große €uro-Party mühsam abbezahlen. Und auch daran verdient Deutschland.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Orbiter1 »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(13 Sep 2019, 16:43)

Gerade die britische Wirtschaft hat von der Zuwanderung durch Osteuropäer profitiert. Diese Leute verlassen jetzt das Land was zu großen Problemen führt. Vor allem im Gesundheitsbereich.
Die werden jetzt durch Inder und Pakistanis ersetzt. Was da der große Vorteil gegenüber den Osteuropäern sein soll hab ich noch nicht verstanden. Stehen denen die Briten kulturell näher weil es mal eine Kolonie war?
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Kohlhaas »

Orbiter1 hat geschrieben:(13 Sep 2019, 18:16)Stehen denen die Briten kulturell näher weil es mal eine Kolonie war?
Wie kommst Du auf die Idee, dass es beim Brexit um "Kultur" geht?
Slava Ukraini
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Orbiter1 »

Kohlhaas hat geschrieben:(13 Sep 2019, 18:24)

Wie kommst Du auf die Idee, dass es beim Brexit um "Kultur" geht?
Was hat ihre Frage mit meiner Frage zu tun?
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Kohlhaas »

Orbiter1 hat geschrieben:(13 Sep 2019, 18:46)

Was hat ihre Frage mit meiner Frage zu tun?
Du hast was über kulturelle Nähe geschrieben. War das nicht so gemeint`?
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Alter Stubentiger »

Orbiter1 hat geschrieben:(13 Sep 2019, 18:16)

Die werden jetzt durch Inder und Pakistanis ersetzt. Was da der große Vorteil gegenüber den Osteuropäern sein soll hab ich noch nicht verstanden. Stehen denen die Briten kulturell näher weil es mal eine Kolonie war?
Aha. Also Brexit damit keine ausgebildeten Krabkenpfleger und Klempner mehr aus Osteuropa kommen. Dafür dann Inder und Pakistaner. Ich denke so hat der typische Brexit Wähler sich dass aber nicht vorgestellt.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(13 Sep 2019, 16:38)

Wo stehen die Briten mit ihrem Pfund denn besser da? Das ist ja mal eine ganz steile These.

Im übrigen glaubte man im Ausland ebenso an den Mythos D-Mark wie du. Was man nicht sah dass die D-Mark schon Ende der 80er Jahre ihre besten Zeiten hinter sich hatte. Es gab allerlei Faktoren die die D-Mark lange begünstigten. Vor allem die chronische Unterbewertung der D-Mark im Bretton-Woods System spielte da eine große Rolle. Bis zum Scheitern von Bretton-Woods konnte D. sich so eine starke Wirtschaft auf Kosten der USA aufbauen. Japan auch. Das war damals auch durchaus gewollt damit Deutsche und Japaner sich nicht Richtung UDSSR orientierten.

Zur Zeit des 2+4 Abkommens war die D-Mark nur noch Ballast und wir können froh sein sie gegen den €uro tauschen zu können. Heute ist zwar in der Tat der Zins für den Kleinsparer verloren. Aber dies ist ja weltweit so und mitnichten nur im €uroraum.

Also kein Grund für EU-Bashing!
Wie ich schon einem anderen - allerdings kompetenten User - erklärte, werde ich hier das Thema D-Mark und Euro nicht weiter diskutieren, weil
es von Threadthema wegführt.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von sünnerklaas »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(13 Sep 2019, 16:43)

Gerade die britische Wirtschaft hat von der Zuwanderung durch Osteuropäer profitiert. Diese Leute verlassen jetzt das Land was zu großen Problemen führt. Vor allem im Gesundheitsbereich.
Das interessiert BoJos und Farages Anhänger nicht die Bohne. Sie wollen davon nichts wissen. Sie glauben, das würde dann schon irgendwie gehen, der Markt würde das schon regeln.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(13 Sep 2019, 20:50)

Aha. Also Brexit damit keine ausgebildeten Krabkenpfleger und Klempner mehr aus Osteuropa kommen. Dafür dann Inder und Pakistaner. Ich denke so hat der typische Brexit Wähler sich dass aber nicht vorgestellt.
Die meinen wahrscheinlich die Inder und Pakistanis, die eh' schon im Land leben.
Warum die aber jetzt die Arbeit der Osteuropäer übernehmen sollen/wollen, erschliesst sich mir noch nicht so ganz.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von sünnerklaas »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(13 Sep 2019, 18:08)

Na daran waren wohl auch andere Europäer beteiligt. Im Nachhinein sicher ein Fehler.
Da waren nicht nur andere Europäer mit beteiligt, sondern auf Grund der geostrategischen Bedeutung Griechenlands sicherlich auch die USA.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Julian »

Eiskalt hat geschrieben:(12 Sep 2019, 08:27)

Ach sooooo.
Warum haben die Briten das denn nicht damals gemacht als sie der kranke Mann Europas waren?
Bis zur Zeitenwende 1989/90 ging es in der Europäischen Gemeinschaft primär um wirtschaftliche Aspekte, vor allem den Binnenmarkt. Doe Komponente einer politischen Union trat erst seit den Neunzigerjahren immer mehr in den Vordergrund.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Julian »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(12 Sep 2019, 16:11)

Dir ist nicht klar wie sic hdie Gewichte Richtung Asien verschieben durch die selbstverschuldete Schwäche der Briten. Wenn die Londoner Börse nach Asien geht ist dies eine gewaltige Machtverschiebung Richtung Asien.

Wo investiert Deutschland denn genau? Und wer eigentlich? Der deutsche Staat oder wer?
Die deutsche Realwirtschaft, aber auch Anleger investieren kräftig im Ausland, weil sich in Deutschland vieles nicht mehr lohnt, Innovationen woanders entstehen und auch die Wachstumsmärkte woanders liegen. Leider geschieht dies aber häufig nicht auf sehr intelligente Weise - siehe die Fehlinvestition von Daimler in Chrysler. Ob die Investition von Bayer in Monsanto auch dazu zählt, wird man noch sehen müssen.

Auf jeden Fall ist es nichts Negatives, Ziel von Auslandsinvestitionen zu sein, auch wenn dadurch eigene Firmen übernommen werden. Das zeigt die Attraktivität eines Standortes.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Julian »

Kohlhaas hat geschrieben:(12 Sep 2019, 19:30)

Der "Wasserkopf" sitzt wohl gerade vor dem Bildschirm und postet unter dem Usernamen "Julian" völlig absurde Thesen. Ich habe nicht die Hoffnung, dass Du es verstehst oder auch nur verstehen willst, aber ich schreibe es jetzt nochmal:

Die Nationen, die der Welthandelsorganisation (WTO) angeschlossen sind, haben Regeln festgelegt, wie Handel zwischen Nationen abzulaufen hat. Zu diesen Regeln gehört die Pflicht, Warenverkehr zu überwachen und Zollrichtlinien durchzusetzen. ALLE EU-Staaten gehören der WTO an. Auch Großbritannien. Also hat auch Großbritannien sich den Regeln der WTO zu fügen. Wie da ein gewisser "Julian" auf die Idee kommt, der EU vorzuwerfen, dass sie GB von "Freihandel" abhalten wolle, erschließt sich wohl nur dem notorischen EU-Hasser namens "Julian". Du flötest hier steile Thesen über "Freihandel" und hast nicht mal begriffen, dass Leute wie Johnson und Trump gar keinen Freihandel wollen. Die wollen "bilaterale Verträge". Die wollen ganz willkürlich entscheiden, mit wem sie unter welchen Bedingungen "freien Handel" treiben. Diesen Anspruch verteidigst Du und scheltest gleichzeitig die EU dafür, dass sie verbindliche Regeln für freien Handel festgelegt hat???

Entschuldige, wenn das jetzt persönlich klingen sollte, aber Deine Beiträge zeugen von einem undifferenzierten und durch keinerlei Fakten unterlegten Hass auf die EU. Nichts was Du schreibst, kann man ernst nehmen.
Aus Ihrem Beitrag geht nicht hervor, warum ein gemeinsamer Markt automatisch mit Subventionen, Umverteilungen, einer gemeinsamen Währung und einer Banken- und Sozialunion einhergehen muss.

Die Briten hätten nichts gegen Freihandel gehabt. Was sie stört, ist die Richtung, die die EU seit 1992 genommen hat, eben in Richtung einer politischen Union. Selbst die Währungsunion war politisch motiviert; wirtschaftlich hat sie nie Sinn ergeben für solch heterogene Länder wie Griechenland und Deutschland.
Eiskalt hat geschrieben:(12 Sep 2019, 19:32)

Don‘t feed the Troll!
Es ist typisch für unsere Zeit, dass die fundamentalen Entscheidungen in Deutschland gar nicht mehr diskutiert werden dürfen. Man ist so eingebettet in dem, was Politik und Medien tagtäglich auf allen Kanälen verbreiten.

Ich gebe Ihnen einen Tipp: Lesen sie ausländische Medien, um aus Ihrer Blase herauszukommen und auch Argumente der anderen Seite wenigstens wahrzunehmen.

Ich verstehe nicht, wie man sich hier anmaßen kann, über den Brexit zu diskutieren, dann aber grundsätzlich alle Argumente der Brexit-Befürworter und sogar die Foristen, die diese darlegen, zu diskreditieren und nur eine Meinung als die allein gültige zuzulassen, eine Meinung, die zufällig der Regierungslinie entspricht.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Julian »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(08 Sep 2019, 16:47)

Vermögen heißt nicht "bar zur Verfügung". Unheimlich viele Griechen und Italiener haben alte Häuschen und Grundstücke in heruntergekommenen Dörfern oder abgelegenen Inseln. Das ist aber Vermögen welches nicht wirklich nutzbar ist für den Italiener der aus diesen Dörfern in die Zentren oder Deutschland gezogen ist.

Deutschland dagegen ist ein Volk von Mietern. Bei uns wurde ja viel zerbombt und konnte nicht wie in den Südländern vererbt werden. Der Deutsche hat also ein sehr gutes Einkommen aber zu hohe Ausgaben. Vor allem für die Mieten. Und dann fehlt es eben an greifbaren Vermögenswerten bei der Unterschicht und unteren Mittelschicht.

Wenn du weiterdenkst erkennst du warum der typische Italiener nun trotzdem weniger für seinen Konsum oder zum sparen hat als der typische Deutsche.
Die Deutschen leiden vor allem unter dem Anlagenotstand, den die EZB verursacht hat. Man bekommt keine Zinsen mehr für sichere Anlagen, und der Aktienmarkt spiegelt nicht mehr in erster Linie die wirtschaftliche Entwicklung wieder, sondern die Geldpolitik der EZB.

Wie sollen die Deutschen denn für ihre Rente vorsorgen? Wie sollen dies institutionelle Anleger (private Rentenversicherungen, Versorgungswerke etc.) tun, die gesetzlich verpflichtet sind, einen Teil in sichere Anlagen zu investieren (also z.B. festverzinsliche Wertpapiere und keine Aktien)?

Auch ist der Außenwert des Euro wesentlich geringer als der einer D-Mark. Dies sorgt für ein massives Ungleichgewicht im Außenhandel Deutschlands zwischen hohen Exporten und niedrigen Importen. Außerdem sorgt es für einen Wohlstandsverlust der Deutschen, die sich eben keine teuren Produkte aus dem Ausland, Auslandsreisen oder Auslandsinvestitionen leisten können - im Gegensatz zu den reichen Schweizern.

Diese Rechnung gehört in die Gesamtrechnung dessen, was die EU einem Land und dessen Bewohnern bringt - wird in Deutschland aber normalerweise nicht betrachtet, weil ja das Mantra gilt: Deutschland sei der Hauptprofiteur der EU.

Die Briten sind nicht ganz so unselbständig im Denken wie die Deutschen. Sie sehen Dinge, die in Deutschland nicht diskutiert werden, und sie denken sehr langfristig. Das hat sich historisch bei den Briten bewährt, während Deutschland immer dazu geneigt hat, sich selbst zu überschätzen, sich in die Angelegenheiten anderer einzumischen - nur um sich dann irgendwann in einem selbst verschuldeten Alptraum wiederzufinden.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Alter Stubentiger »

Julian hat geschrieben:(14 Sep 2019, 11:04)

Die Deutschen leiden vor allem unter dem Anlagenotstand, den die EZB verursacht hat. Man bekommt keine Zinsen mehr für sichere Anlagen, und der Aktienmarkt spiegelt nicht mehr in erster Linie die wirtschaftliche Entwicklung wieder, sondern die Geldpolitik der EZB.

Wie sollen die Deutschen denn für ihre Rente vorsorgen? Wie sollen dies institutionelle Anleger (private Rentenversicherungen, Versorgungswerke etc.) tun, die gesetzlich verpflichtet sind, einen Teil in sichere Anlagen zu investieren (also z.B. festverzinsliche Wertpapiere und keine Aktien)?

Auch ist der Außenwert des Euro wesentlich geringer als der einer D-Mark. Dies sorgt für ein massives Ungleichgewicht im Außenhandel Deutschlands zwischen hohen Exporten und niedrigen Importen. Außerdem sorgt es für einen Wohlstandsverlust der Deutschen, die sich eben keine teuren Produkte aus dem Ausland, Auslandsreisen oder Auslandsinvestitionen leisten können - im Gegensatz zu den reichen Schweizern.

Diese Rechnung gehört in die Gesamtrechnung dessen, was die EU einem Land und dessen Bewohnern bringt - wird in Deutschland aber normalerweise nicht betrachtet, weil ja das Mantra gilt: Deutschland sei der Hauptprofiteur der EU.

Die Briten sind nicht ganz so unselbständig im Denken wie die Deutschen. Sie sehen Dinge, die in Deutschland nicht diskutiert werden, und sie denken sehr langfristig. Das hat sich historisch bei den Briten bewährt, während Deutschland immer dazu geneigt hat, sich selbst zu überschätzen, sich in die Angelegenheiten anderer einzumischen - nur um sich dann irgendwann in einem selbst verschuldeten Alptraum wiederzufinden.
1. Es gibt EU-Länder mit höheren Zinsen. Obwohl dort auch die EZB zuständig ist. Außerdem heißen niedrige Zinsen auch niedrige Last für alle die Hypotheken oder ein Darlehen haben. Diese Leute profitieren durch die niedrigen Zinsen. Und Altersvorsorge durch Sparzinsen oder die klassische Kapitallebensversicherung waren schon vor 30 Jahren nicht rentabel. Das weiß aber eigentlich jeder.

2. Der Außenwert des €uro gilt auch für andere €uro-Länder und deren Außenhandel mit dem Rest der Welt. Auch für Griechenland. Also kann deine These ja wohl nicht stimmen. Und Deutschland ist auf Platz drei der Länder mit den meisten Reisenden ins Ausland. Auch wenn Sachsen da vielleicht nicht mithalten kann. Der Rest Deutschlands ist weltoffen und reist gern ins Ausland.

3. Die Briten zeigen gerade dass sie zu sehr einer Welt nachtrauern die längst untergegangen ist. Und Boris Johnson zeigt wie alle Populisten und EU-Hasser dass er nur ans eigene Ego glaubt und das eigene Land ihm völlig egal ist. Da wird Patriotismus nur vorgeschoben weil es der Selbstdarstellung nutzt.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Alter Stubentiger »

Julian hat geschrieben:(14 Sep 2019, 10:40)

Die deutsche Realwirtschaft, aber auch Anleger investieren kräftig im Ausland, weil sich in Deutschland vieles nicht mehr lohnt, Innovationen woanders entstehen und auch die Wachstumsmärkte woanders liegen. Leider geschieht dies aber häufig nicht auf sehr intelligente Weise - siehe die Fehlinvestition von Daimler in Chrysler. Ob die Investition von Bayer in Monsanto auch dazu zählt, wird man noch sehen müssen.

Auf jeden Fall ist es nichts Negatives, Ziel von Auslandsinvestitionen zu sein, auch wenn dadurch eigene Firmen übernommen werden. Das zeigt die Attraktivität eines Standortes.
In einer anderen Antwort hast du geschrieben dass das arme Deutschland sich keine Auslandsinvestitionen leisten kann. Hier schreibst du nun dass deutsche Firmen und Anleger zuviel Auslandsinvestitionen tätigen. Ja was denn nun?
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Alter Stubentiger »

sünnerklaas hat geschrieben:(14 Sep 2019, 10:20)

Da waren nicht nur andere Europäer mit beteiligt, sondern auf Grund der geostrategischen Bedeutung Griechenlands sicherlich auch die USA.
Verschwörungstheorie.
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