EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

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Julian
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Julian »

Misterfritz hat geschrieben:(08 Sep 2019, 11:50)

Das nenne ich mal eine echte Verdrehung der Tatsachen.
Die Briten wollten raus aus der EU, egal, was mit Nordirland passiert und dem Frieden dort. Die EU hat nun mal Aussengrenzen, was alle Beteiligten wussten und wissen.
Die Briten hätten Freihandel bekommen können, Schweizer oder Norweger Modell, wollten sie nicht. Jetzt müssen sie abwarten, was die Verhandlungen nach dem Austritt bringen.
Also bestätigen Sie meinen Verdacht, dass es die EU sein wird, die auf der Grenze besteht und sie auch errichtet - während das Vereinigte Königreich nichts unternehmen würde, die offene Grenze zu zerstören.

Wie Sie diese simple Tatsache noch durch allerlei Worte verbrämen, ist zunächst sekundär.
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Misterfritz
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

Julian hat geschrieben:(08 Sep 2019, 11:52)

Also bestätigen Sie meinen Verdacht, dass es die EU sein wird, die auf der Grenze besteht und sie auch errichtet - während das Vereinigte Königreich nichts unternehmen würde, die offene Grenze zu zerstören.

Wie Sie diese simple Tatsache noch durch allerlei Worte verbrämen, ist zunächst sekundär.
Die EU muss darauf bestehen. Sorry, aber das sind hier Nebelkerzen und mal wieder die typische Schuldzuweisung an die EU, wie sie von den Populisten wie BoJo und Deiner Seite kommen.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Eiskalt
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

Julian hat geschrieben:(08 Sep 2019, 11:38)

Um die AfD geht es mir hier nicht.

Meine Frage war vollkommen ernst gemeint: Wer wird konkret die Grenze zwischen Irland und Nordirland schließen, wer wird Kontrollen einrichten, wenn es zu einem harten Brexit kommen sollte?

Ist es nicht so, dass die Initiative dafür von der EU ausgehen wird? Offenbar will die EU dort eine harte Grenze, nicht Johnson.


https://www.businessinsider.de/brexit-n ... ?r=US&IR=T
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Im Fall eines harten Brexit muss die Aussengrenze kontrolliert werden.
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Eiskalt
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

Julian hat geschrieben:(08 Sep 2019, 11:40)

Richtig. Also hat die EU ein Interesse daran, dort eine Grenze einzurichten, um auf protektionistische Weise ihren Markt zu schützen. Dazu würde die EU auch den Frieden in Nordirland riskieren, so wichtig scheint ihr der Schutz ihres Marktes vor Konkurrenz zu sein.

Das Vereinigte Königreich setzt dagegen auf Freihandel und will eine solche Grenze nicht.
Teil der EU sind ja auch ihre Standards und Bedingungen an die sich alle halten sollen.
Das geht nur mit Grenzsicherung und das zu Recht.

Du versuchst nur der EU den Schwarzen Peter zuzuschieben. Boris Johnson, Rees-Mogg, Trump und die AfD wären begeistert
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Wähler hat geschrieben:(08 Sep 2019, 11:28)

Für mich ist der von May dem Parlament vorgelegte Austrittsvertrag in seiner jetzigen Fassung gescheitert. Also betrachte ich seine Bestandteile einzeln, also nicht als Teil eines veralteten Ganzen. Das heißt, dass ein Brexit möglich ist, bei dem es für eine Übergangszeit eine Zollgrenze zwischen Irland und Nordirland auf Grundlage der WTO-Regeln gibt, die den Friedensvertrag von 1998 nicht gefährdet. Das wäre dann aber nicht mehr ein Backstop in seiner ursprünglichen Bedeutung - vielleicht liegt hier ein Missverständnis vor. Großbritannien wäre dann nicht mehr Mitglied der Zollunion der EU und könnte eigene Handelsverträge mit allen Ländern der Welt aushandeln. Großbritannien würde seine Austrittsrechnung bezahlen und den in Großbritannien lebenden EU-Bürgern ihre Rechte garantieren.
Das können Sie gerne so interpretieren. Nur steht dem halt die Faktenlage gegenüber, dass es bisher keinerlei erkennbare Bereitschaft der EU gibt, gerade von den zollrechtlichen Bedingungen der Anbindung GBs an die EU-Zollunion
für die Übergangsphase abzuweichen, bis eben ein Handelsvertrag zustande kommt. Und ebenso kann und wird die EU niemals den back-stop streichen oder zeitlich begrenzen, genauso wenig wie die Bindung GBs an die EU-Zollunion. Sofern GB nicht garantiert, dass man ein schnelles und seriöses neues Handelsabkommen bekommt. Und was dabei die detaillierten Vorstellungen der britischen Seite als Lösung beeinhaltet.

Denn das war bisher schon das Problem Nr.1: Sowohl die jeweilige britische Regierung und auch das Parlament waren sie nur in einem einig: Was sie nicht wollten oder wollen...

Und ausser Johnson, der notfalls auch keinen deal will, kommt oder kam bisher NICHTS, REIN gar nichts von britischer Seite, dass eine Kompromisslösung als Übergangsregelung für die EU diskutier- oder annehmbar machen würde.

Brüssels wiederholte Aufforderung an die britische Seite, endlich substanzielle Vorschläge vorzulegen, ausser Streichung des back-stop und Streichung der Anbindung an die EU-Zollunion (und stattdessen Gültigkeit der WTO-Regeln)
führten ins nebulöse Nirvana. Sprich sind einfach von EU-Seite unannehmbar. Weil die EU und ihr Selbstverständnis definitiv zerstörend.


btw:
Johnson Drohungen, falls GB nicht seinen, Johnsons Austrittswillen bekäme, die Zahlungen gegenüber der EU einfach nicht zu erfüllen, aus den juristisch und vertraglich bindenden Verpflichtungen, die GB als EU-Mitglied zusicherte, unterschrieb und garantierte, ist nur eine leere Drohung und allenfalls eine weitere Lüge, die er für Wählerzustimmung benutzt. Aber nicht ernsthaft als tatsächliche Regierungshandlung durchhalten kann.

Denn auf einen so dermaßen vertragsbrüchigen Handelspartner GB, der vertragliche Verpflichtungen ohne mit der Wimper zu zucken, bricht oder nicht einhält, wird sicher auch unter dem Aspekt der Seriosität und Vertrauenswürdigkeit weltweit dabei beobachtet. Von künftigen Handelspartnern, von denen GB ja bessere Verträge will, als sie die EU abschloss und auch seriös einhält.

Wenn Johnson meint, in der Manier eines dubiosen Gebrauchtwagenhändlers vertragliche, finanzielle Verpflichtungen gegenüber der EU einfach ignorieren zu können, wird ihm das nicht nur von der EU, die auch nach dem Austritt ein wichtiger Marktraum für GB bleiben wird, auf die Füße fallen. Sondern auch global äusserst argwöhnisch verfolgt werden.

Das wesentlichste Element des Handels, des politischen als auch des ökonomischen, ist Vertrauen und Vertrauenswürdigkeit der politisch Handelnden. Und bezüglich seiner ökonomischen Bedeutung ist GB nicht so eine große
Nummer im globalen Maßstab, dass man den Handel mit so einem heissen Eisen - in Sachen seriöser Vertragstreue - unbedingt so nachlaufen müsste wie der Dackel hinter der dicken Wurst am Stecken. Die in Wirklichkeit nur kleineres Würstchen ist. Ein leicht verderbliches dazu. Mit unsicherem Haltbarkeitsdatum nach Boris Johnson-Art, Verträge und Verpflichtungen als etwas anzusehen, dass man in die Tonne kloppen könne wie es passt.

Für so deppert halte ich Mr. Johnson nun auch wieder nicht. Sprich, eine gewisse Restintelligenz will ich diesem bauernschlauen upperclass-ENGLÄNDER nicht absprechen.
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Julian
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Julian »

Eiskalt hat geschrieben:(08 Sep 2019, 12:02)

Es geht nicht darum was die EU will sondern was muss.
Im Fall eines harten Brexit muss die Aussengrenze kontrolliert werden.
Und warum muss die EU? Weil sie gegen Freihandel ist und ihren Markt protektionistisch schützen muss?

Dann haben Boris Johnson und seine Anhänger doch auf ganzer Linie recht: Es ist die EU, die diese Probleme generiert - und sich dann beklagt, wenn andere die von ihr geschaffenen Probleme nicht zu lösen vermögen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Orbiter1 »

Julian hat geschrieben:(08 Sep 2019, 11:52)

Also bestätigen Sie meinen Verdacht, dass es die EU sein wird, die auf der Grenze besteht und sie auch errichtet - während das Vereinigte Königreich nichts unternehmen würde, die offene Grenze zu zerstören.
Selbstverständlich wird die EU ihre Außengrenzen schützen. Gegen Schmuggel, Flüchtlinge, Kriminelle, Terroristen und in diesem Fall zusätzlich gegen gewaltsame Angriffe auf die Grenzanlagen. 500 bis 1.000 Frontex-Mitarbeiter wären keine Überraschung. Vor allem die Flüchtlingshasser hier im Forum werden sich über eine dichte EU-Außengrenze bestimmt freuen.
odiug

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von odiug »

Julian hat geschrieben:(08 Sep 2019, 12:08)

Und warum muss die EU? Weil sie gegen Freihandel ist und ihren Markt protektionistisch schützen muss?

Dann haben Boris Johnson und seine Anhänger doch auf ganzer Linie recht: Es ist die EU, die diese Probleme generiert - und sich dann beklagt, wenn andere die von ihr geschaffenen Probleme nicht zu lösen vermögen.
Warum dann nicht die Grenze zu Serbien auf machen :?:
Oder hat die EU was gegen Freihandel :?:

Mal bei aller Ehre ... kommt da mal irgendwann ein Argument, oder hast du dich entschieden, einfach nur die Fakten zu verdrehen und das genügt dir :?:
Weil um ehrlich zu sein ... mir genügt das nicht.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Julian »

Orbiter1 hat geschrieben:(08 Sep 2019, 12:12)

Selbstverständlich wird die EU ihre Außengrenzen schützen. Gegen Schmuggel, Flüchtlinge, Kriminelle, Terroristen und in diesem Fall zusätzlich gegen gewaltsame Angriffe auf die Grenzanlagen. 500 bis 1.000 Frontex-Mitarbeiter wären keine Überraschung. Vor allem die Flüchtlingshasser hier im Forum werden sich über eine dichte EU-Außengrenze bestimmt freuen.
Offenbar will die EU ihre Grenze gegen illegale Einwanderer aus fremden Ländern doch eben gerade nicht sichern, wohl aber eine harte Zollgrenze zu einem der zivilisiertesten Staaten der Welt errichten. Das verstehe, wer will.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Julian hat geschrieben:(08 Sep 2019, 12:08)

Und warum muss die EU? Weil sie gegen Freihandel ist und ihren Markt protektionistisch schützen muss?
Der EU-Raum ist der größte und barrierefreieste FREIHANDELSRAUM, der je auf der Welt Realität wurde und ist.

Sie sollten nicht immer solche wirren Behauptungen jenseits der Realität anbieten, sofern man Sie innerhalb
von Diskussionen tatsächlich ernst nehmen will.

Es gibt keinen Handelsraum, der weltweit mehr FREIHANDEL garantiert. Dem der EU ebenbürtig wäre.

Unter anderem Reise- und Niederlassungsfreiheit sowie freie Wahl des Arbeitsplatzes in der gesamten EU
jedem EU-Bürger/in in dessen freier, nicht staatlich reglementierter Selbstbestimmung an die Hand gibt,
rechtsverbindlich.

Genauso wie das auch für Unternehmen gilt, die ihren Wirtschaftsstandort innerhalb
dieser EU frei wählen können, ohne das dies wg. der Nationalität / Staatszugehörigkeit irgendeine Rechts-
oder Handelsbeschränkung nachteiliger, oder weniger vorteilhafter Art nach sich zöge.

Ebenso ist der Handelsverkehr innerhalb der EU sowohl für Waren- als auch Dienstleistungen barriere- bzw. zollfrei.
Sprich von bürokratischen/zollrechtlichen Handelshemmnissen befreit (worden). Im EURO-Raum sogar noch
radikaler, als man hier auch nicht mehr die Währungs- und Preissschwankungen unterschiedlicher
Währungen hat.

Bessere Rahmenbedingungen für FREIHANDEL und Personenrechte - auch in der Bildung - gibt es nirgends auf der Welt als innerhalb des EU-Raums.
Für jeden EU-Bürger/in gleichgeltend mit rechtsgarantiertem Anspruch. Eine einmalige Errungenschaft mit absolutem Vorbildcharakter.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

Julian hat geschrieben:(08 Sep 2019, 12:08)

Und warum muss die EU? Weil sie gegen Freihandel ist und ihren Markt protektionistisch schützen muss?

Dann haben Boris Johnson und seine Anhänger doch auf ganzer Linie recht: Es ist die EU, die diese Probleme generiert - und sich dann beklagt, wenn andere die von ihr geschaffenen Probleme nicht zu lösen vermögen.
Populistenrethorik.
Auch Freihandel bedarf Regeln und Sicherheiten.
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Julian
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Julian »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(08 Sep 2019, 12:26)

Der EU-Raum ist der größte und barrierefreieste FREIHANDELSRAUM, der je auf der Welt Realität wurde und ist.
[...]
Offenbar ein Freihandelsraum, der sehr auf sich selbst fokussiert ist und seinen Markt gegen äußere Einflüsse eifrig abschottet. Kein Wunder, dass das Vereinigte Königreich mit seiner Weltoffenheit da nicht so recht reinpasst. London möchte sich eben eher mit New York, Schanghai oder Tokio vergleichen und sieht die Wachstumsmärkte eher in China, Indien oder sonstwo außerhalb der EU.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Orbiter1 »

Julian hat geschrieben:(08 Sep 2019, 12:22)

Offenbar will die EU ihre Grenze gegen illegale Einwanderer aus fremden Ländern doch eben gerade nicht sichern, wohl aber eine harte Zollgrenze zu einem der zivilisiertesten Staaten der Welt errichten. Das verstehe, wer will.
Sie wollen also unkontrolliert Flüchtlinge, Kriminelle und Terroristen über eine offene Grenze in die EU einwandern lassen und haben auch nichts gegenSchmuggel. Ganz schön unverantwortlich von ihnen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Julian »

Orbiter1 hat geschrieben:(08 Sep 2019, 12:39)

Sie wollen also unkontrolliert Flüchtlinge, Kriminelle und Terroristen über eine offene Grenze in die EU einwandern lassen und haben auch nichts gegenSchmuggel. Ganz schön unverantwortlich von ihnen.
Nein, ich bin für eine Sicherung der Außengrenzen gegen Kriminelle und illegale Einwanderer. Dazu hätte es aber keiner Abschottung gegen ein wohlhabendes, zivilisiertes Land wie das Vereinigte Königreich bedurft. Oder meinen Sie, die illegalen Einwanderer und die Einbrecher- und Bettelbanden in Deutschland kämen aus Großbritannien?

Erstaunlich, dass man illegale Einwanderer aus aller Welt einfach so einlässt und zwischen Mitteleuropa und korrupten Ländern wie Rumänien und Bulgarien mit ihren problematischen mobilen Minderheiten keine Grenze mehr ist. Aber gegen Nordirland muss man sich natürlich abschotten. Ich nenne das grotesk.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Schnitter »

Julian hat geschrieben:(08 Sep 2019, 12:39)

Offenbar ein Freihandelsraum, der sehr auf sich selbst fokussiert ist und seinen Markt gegen äußere Einflüsse eifrig abschottet. Kein Wunder, dass das Vereinigte Königreich mit seiner Weltoffenheit da nicht so recht reinpasst. London möchte sich eben eher mit New York, Schanghai oder Tokio vergleichen und sieht die Wachstumsmärkte eher in China, Indien oder sonstwo außerhalb der EU.
Welche Bedeutung London hat sehen wir dann 3 Jahre nach dem Brexit. :D
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Julian
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Julian »

Schnitter hat geschrieben:(08 Sep 2019, 12:58)

Welche Bedeutung London hat sehen wir dann 3 Jahre nach dem Brexit. :D
Dafür müsste es erst einmal zu einem Brexit kommen, und das ist noch gar nicht sicher. Kann man aus dem Völkergefängnis der EU wirklich austreten? Ich bezweifle es.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Schnitter »

Julian hat geschrieben:(08 Sep 2019, 13:02)

Dafür müsste es erst einmal zu einem Brexit kommen, und das ist noch gar nicht sicher. Kann man aus dem Völkergefängnis der EU wirklich austreten? Ich bezweifle es.
Die EU hindert niemanden daran aus der EU auszutreten.

Die Briten stellen nur gerade fest welche Konsequenzen das haben könnte, man ist halt neurechten Lügnern auf den Leim gegangen. Kann passieren.

Sollte der Brexit stattfinden ist GB in 5 Jahren bedeutungsloser als Belgien.

Das ist doch ein schönes Exempel was passiert wenn man auf die rechten Rattenfänger reinfällt. ;)
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Wähler »

Wähler hat geschrieben:(08 Sep 2019, 11:28)
Für mich ist der von May dem Parlament vorgelegte Austrittsvertrag in seiner jetzigen Fassung gescheitert. Also betrachte ich seine Bestandteile einzeln, nicht als Teil eines veralteten Ganzen. Das heißt, dass ein Brexit möglich ist, bei dem es für eine Übergangszeit eine Zollgrenze zwischen Irland und Nordirland auf Grundlage der WTO-Regeln gibt, die den Friedensvertrag von 1998 nicht gefährdet. Das wäre dann aber nicht mehr ein Backstop in seiner ursprünglichen Bedeutung - vielleicht liegt hier ein Missverständnis vor. Großbritannien wäre dann nicht mehr Mitglied der Zollunion der EU und könnte eigene Handelsverträge mit allen Ländern der Welt aushandeln. Großbritannien würde seine Austrittsrechnung bezahlen und den in Großbritannien lebenden EU-Bürgern ihre Rechte garantieren.
Eulenwoelfchen hat geschrieben:(08 Sep 2019, 12:06)
Das können Sie gerne so interpretieren. Nur steht dem halt die Faktenlage gegenüber, dass es bisher keinerlei erkennbare Bereitschaft der EU gibt, gerade von den zollrechtlichen Bedingungen der Anbindung GBs an die EU-Zollunion für die Übergangsphase abzuweichen, bis eben ein Handelsvertrag zustande kommt. Und ebenso kann und wird die EU niemals den back-stop streichen oder zeitlich begrenzen, genauso wenig wie die Bindung GBs an die EU-Zollunion.
Das Missverständnis geht anscheinend weiter. ;) Egal, ob es am 31. Oktober zu einem "No-Deal-Brexit by default" käme, was durchaus im Bereich des Wahrscheinlichen ist, wäre die Frage einer Regelung der von mir angesprochenen Punkte nach wie vor offen, ganz zu schweigen von einem neuen Fundament der Beziehungen. Die EU sollte sich, unabhängig von der Möglichkeit einer Verlängerung des Brexit, mehr Gedanken über die zukünftigen Beziehungen zu Großbritannien machen, allerdings nicht auf der Grundlage ihres Vertragsangebotes, sondern deren einzelner Teile, da es offensichtlich kurz- und auch mittelfristig garnicht zu einem Vertrag kommen wird.
Zuletzt geändert von Wähler am So 8. Sep 2019, 13:23, insgesamt 4-mal geändert.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Julian »

Schnitter hat geschrieben:(08 Sep 2019, 13:07)

Die EU hindert niemanden daran aus der EU auszutreten.

Die Briten stellen nur gerade fest welche Konsequenzen das haben könnte, man ist halt neurechten Lügnern auf den Leim gegangen. Kann passieren.

Sollte der Brexit stattfinden ist GB in 5 Jahren bedeutungsloser als Belgien.

Das ist doch ein schönes Exempel was passiert wenn man auf die rechten Rattenfänger reinfällt. ;)
Gut zu wissen, dass Sie Boris Johnson, Nigel Farage und viele andere als "neurechte Lügner" bezeichnen. Das ist wichtig für die Teilnehmer dieses Forums, um Ihre Anwendung dieses Begriffs auch in Bezug auf deutsche Politiker besser einordnen zu können.

Großbritannien bedeutungsloser als Belgien? Träumen Sie weiter. Belgien funktioniert doch schon jetzt als Staat quasi nicht mehr und wird nur dadurch zusammengehalten, dass die EU es stark subventioniert, insbesondere die heruntergekommene Stadt Brüssel.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Wähler »

Presseclub (+ nachgefragt als Podcast) zum Thema: Gibt es einen Ausweg aus der Brexit-Krise?
https://www1.wdr.de/radio/wdr5/sendunge ... e-100.html
Wer keine Angst vor Komplexität hat, dem kann ich nur empfehlen, sich diesen Presseclub eine Stunde lang zu Gemüte zu führen. Selten so viele neue Informationen über Großbritannien bekommen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Schnitter »

Julian hat geschrieben:(08 Sep 2019, 13:14)

Gut zu wissen, dass Sie Boris Johnson, Nigel Farage und viele andere als "neurechte Lügner" bezeichnen.
Womit hast du Probleme ? Mit "neurechts" oder mit "Lügner" ? ;)
Großbritannien bedeutungsloser als Belgien?
Ja, bedeutungsloser als Belgien.

Ich weiß nicht ob euch Superleuchten klar ist dass GB 50 % seines Exports in die EU liefert. Und insbesondere ist mir nicht klar ob ihr versteht was das bedeutet. I have fun :D
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Ger9374 »

Schnitter hat geschrieben:(08 Sep 2019, 13:07)

Die EU hindert niemanden daran aus der EU auszutreten.

Die Briten stellen nur gerade fest welche Konsequenzen das haben könnte, man ist halt neurechten Lügnern auf den Leim gegangen. Kann passieren.

Sollte der Brexit stattfinden ist GB in 5 Jahren bedeutungsloser als Belgien.

Das ist doch ein schönes Exempel was passiert wenn man auf die rechten Rattenfänger reinfällt. ;)


Das Brexit Lager geht durch das ganze Britische Politische System.
Torys, Labour , Farage
Eine Definition rechte Rattenfänger so faktisch falsch wie es nur sein kann.
Darum ist es fast schon ein Gesellschaftliches Problem, geht durch ganze Familien der Streit!
Torys und Labour sind Demokraten, Jahrhunderte alt.Diese als Rattenfänger zu definieren nur frech.
Lügner und Täuscher sind vor allem vor der Abstimmung zum Austritt unterwegs gewesen. Johnson und Farage vorne weg.
Die Torys sind erzkonservativ, Johnson in diesen wirren eine politische Notlösung.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Julian »

Schnitter hat geschrieben:(08 Sep 2019, 13:20)

Womit hast du Probleme ? Mit "neurechts" oder mit "Lügner" ? ;)



Ja, bedeutungsloser als Belgien.

Ich weiß nicht ob euch Superleuchten klar ist dass GB 50 % seines Exports in die EU liefert. Und insbesondere ist mir nicht klar ob ihr versteht was das bedeutet. I have fun :D
Die Deutschen immer mit ihrem Exportfimmel. Deutschland exportiert massiv, und die Regierungspropaganda benutzt Begriffe wie Exportweltmeister - dennoch ist der durchschnittliche Deutsche ärmer als der durchschnittliche Italiener oder Grieche.

Außerdem nimmt der Handel Großbritanniens (und übrigens auch Deutschlands) mit der EU relativ gesehen ab zugunsten anderer, wachsender Weltregionen. Die EU ist nicht alles, schauen Sie mal über ihren engen Tellerrand!
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von conscience »

Julian hat geschrieben:(08 Sep 2019, 13:02)

Dafür müsste es erst einmal zu einem Brexit kommen, und das ist noch gar nicht sicher. Kann man aus dem Völkergefängnis der EU wirklich austreten? Ich bezweifle es.
Schnitter hat geschrieben:(08 Sep 2019, 13:07)

Die EU hindert niemanden daran aus der EU auszutreten.

Die Briten stellen nur gerade fest welche Konsequenzen das haben könnte, man ist halt neurechten Lügnern auf den Leim gegangen. Kann passieren.

Sollte der Brexit stattfinden ist GB in 5 Jahren bedeutungsloser als Belgien.

Das ist doch ein schönes Exempel was passiert wenn man auf die rechten Rattenfänger reinfällt. ;)
Die Verwendung der Vokabel "Völkergefängnis" als Bezeichnung für die EU macht doch deutlich, dass Julian, unser Neurechter Ethnopluralist, dass es ihm gar nicht um den sachlichen Austausch von Argumenten gelegen ist. Julian weiß natürlich, dass die Briten austreten können und sie nur an ihrem eigenen Unwillen scheitern.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Schnitter »

Julian hat geschrieben:(08 Sep 2019, 13:23)

Die Deutschen immer mit ihrem Exportfimmel.
Exporte werden total überschätzt. Bald haben wir ja das Praxisbeispiel :D

Oh man wie dämlich muss man eigentlich sein....selbst den Briten selbst geht langsam ein Licht auf.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Schnitter »

conscience hat geschrieben:(08 Sep 2019, 13:25)

Die Verwendung der Vokabel "Völkergefängnis" als Bezeichnung für die EU macht doch deutlich, dass Julian, unser Neurechter Ethnopluralist, dass es ihm gar nicht um den sachlichen Austausch von Argumenten gelegen ist. Julian weiß natürlich, dass die Briten austreten können und sie nur an ihrem eigenen Unwillen scheitern.
Das ist der neurechte Aluhutbefall.

Der erwischt jeden der den Kopf zu tief in die braune Masse taucht ;)
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Ove Haithabu »

Julian hat geschrieben:(08 Sep 2019, 11:40)

Richtig. Also hat die EU ein Interesse daran, dort eine Grenze einzurichten, um auf protektionistische Weise ihren Markt zu schützen. Dazu würde die EU auch den Frieden in Nordirland riskieren, so wichtig scheint ihr der Schutz ihres Marktes vor Konkurrenz zu sein.

Das Vereinigte Königreich setzt dagegen auf Freihandel und will eine solche Grenze nicht.
Das Vereinigte Königreich will mit Sicherheit nicht die unkontrollierte Einfuhr von Gütern aus aller Welt ohne dass diese irgendwelche Standards erfüllen müssen oder das derjenige, der die Güter einführt, Zoll zahlen muss. Wenn das stimmen würde könnte Großbritannien ja am Tag des Brexit sämtliche Zollbeamten einsparen und sämtliche Waren unkontrolliert ins Land lassen. Nicht nur in Nordirland sondern auch in Dover. Das Gegenteil ist aber der Fall, Großbritannien stellt für den Brexit Zollbeamte ein anstatt diese einzusparen. Und auch aus Nicht-EU Ländern wird Großbritannien nach dem 31. Oktober die Einfuhr von Waren kontrollieren obwohl die EU das GB dann nicht mehr vorschreibt und es GB allein überlassen ist ob es seine Grenze sichert oder nicht.

Somit kann ich das Argument, dass GB auf Freihandel setzt und deshalb keine Grenze will, nicht nachvollziehen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von conscience »

Julian hat geschrieben:(08 Sep 2019, 13:23)

Die Deutschen immer mit ihrem Exportfimmel. Deutschland exportiert massiv, und die Regierungspropaganda benutzt Begriffe wie Exportweltmeister - dennoch ist der durchschnittliche Deutsche ärmer als der durchschnittliche Italiener oder Grieche.
Julian belügt das Publikum

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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

Julian hat geschrieben:(08 Sep 2019, 12:39)

Offenbar ein Freihandelsraum, der sehr auf sich selbst fokussiert ist und seinen Markt gegen äußere Einflüsse eifrig abschottet. Kein Wunder, dass das Vereinigte Königreich mit seiner Weltoffenheit da nicht so recht reinpasst. London möchte sich eben eher mit New York, Schanghai oder Tokio vergleichen und sieht die Wachstumsmärkte eher in China, Indien oder sonstwo außerhalb der EU.
Weltoffenheit?
Man will doch die Freiheit der Einreise von Bürgern der EU einschränken
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Julian »

Schnitter hat geschrieben:(08 Sep 2019, 13:28)

Exporte werden total überschätzt. Bald haben wir ja das Praxisbeispiel :D

Oh man wie dämlich muss man eigentlich sein....selbst den Briten selbst geht langsam ein Licht auf.
Warum sind denn die Deutschen in Westeuropa diejenigen mit den geringsten Vermögenswerten? Wozu dient all der Export von Waren, wenn man dafür offenbar keinen Gegenwert in den Taschen der einzelnen Bürger bekommt? Was habe ich vom Titel eines Exportweltmeisters?

Wissenschaftler und Studenten, so sie qualifiziert sind, werden weiter nach Cambridge, Oxford und London strömen, auch wenn sie dort für ihr Studium im Gegensatz zu deutschen Billig-Unis bezahlen müssen. Die Banker werden weiterhin ihre Geschäfte in der glänzenden Weltstadt London machen, und nicht in hässlichen Provinzstädten wie Frankfurt. Und die britische Exportwirtschaft wird stärker mit der Weltwirtschaft vernetzt und kompetitiver werden, wenn sie aus der sozialistischen, protektionistischen EU raus ist.

Es wird Anpassungsschwierigkeiten geben, ohne Frage, und diese werden über Jahre anhalten. Die Frage ist aber, wie sich der Austritt langfristig auswirken wird. Und da bin ich für Großbritannien eher optimistisch und für die EU eher pessimistisch.

Großbritannien scheint sich gerade noch rechtzeitig zu verabschieden - also vor dem Euro, vor der vollen Implementierung der Transferunion. Deutschland steckt schon bis zum Hals in der Scheiße; dazu reicht ein Blick auf die TARGET2-Salden. Die Südländer unter Anführung Frankreichs haben es geschafft, Deutschland in seine Funktion als dauernder Zahlmeister zu drücken, denn wenn Deutschland austräte, würde es kurzfristig noch teurer und nur sehr, sehr langfristig wieder billiger. L'Allemagne payera, und dies noch mehr, wenn der andere wichtige Nettozahler erst einmal raus ist.
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Julian
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Julian »

Julian hat geschrieben:(08 Sep 2019, 13:23)

Die Deutschen immer mit ihrem Exportfimmel. Deutschland exportiert massiv, und die Regierungspropaganda benutzt Begriffe wie Exportweltmeister - dennoch ist der durchschnittliche Deutsche ärmer als der durchschnittliche Italiener oder Grieche.
conscience hat geschrieben:(08 Sep 2019, 13:31)

Julian belügt das Publikum

https://awblog.at/wp-content/uploads/20 ... ndards.png
Wo soll ich lügen? Mir reicht es langsam mit Ihren wüsten Unterstellungen.

Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf ist kein Maß für den Wohlstand des Individuums! Das mediane Vermögen ist dafür ein viel besserer Wert. Auf den habe ich mich bezogen, und da sieht es schlecht für Deutschland aus.
Die meisten Bundesbürger besitzen deutlich weniger als andere Europäer. Das geht aus einer Studie der europäischen Zentralbank (EZB) hervor. Danach sammelt der mittlere deutsche Haushalt ein Nettovermögen von 60 000 Euro an, die Bürger im Schnitt von 18 Euro-Staaten dagegen mehr als 100 000 Euro. Weil das mittlere Vermögen unter anderem in allen Euro-Krisenstaaten höher ausfällt als in Deutschland, könnten die Ergebnisse vor der Bundestagswahl 2017 scharfe Kontroversen auslösen.

Die Daten bestätigen die Tendenz einer EZB-Studie von 2013. Somit ist die Bundesrepublik zwar seit Langem Europas wirtschaftlicher Motor. Bei einem Großteil der Bevölkerung kommt davon aber wenig an. Die Hälfte der deutschen Haushalte besitzt nach Abzug von Schulden null bis höchstens 60 000 Euro. In den Euro-Krisenstaaten Zypern und Italien, das gerade wegen Bankenproblemen im Fokus steht, liegt das mittlere Vermögen bei 170 000 beziehungsweise knapp 150 000 Euro. Franzosen kommen auf knapp doppelt so viel wie die Deutschen. Selbst Portugal und Griechenland weisen einen höheren Wert auf als die Bundesrepublik.
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/ ... -1.3308252
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Schnitter »

Julian hat geschrieben:(08 Sep 2019, 13:36)

Warum sind denn die Deutschen in Westeuropa diejenigen mit den geringsten Vermögenswerten?
Deine neurechten Lügen kannst du der Parkuhr erzählen.

https://www.prosperity.com/rankings
Wissenschaftler und Studenten, so sie qualifiziert sind, werden weiter nach Cambridge, Oxford und London strömen, auch wenn sie dort für ihr Studium im Gegensatz zu deutschen Billig-Unis bezahlen müssen. Die Banker werden weiterhin ihre Geschäfte in der glänzenden Weltstadt London machen, und nicht in hässlichen Provinzstädten wie Frankfurt.
Wissenschaftler, Studenten und Banker verpissen sich gerade aus dem maroden GB.

"Glänzend" :D Wann warst du das letzte mal in England ? Die haben eine Bausubstanz wie in der DDR 1987 :p
Und die britische Exportwirtschaft wird stärker mit der Weltwirtschaft vernetzt und kompetitiver werden...
GB wird in der Bedeutungslosigkeit verschwinden.

Die Regeln werden in Zukunft zwischen den 3 starken Playern USA; China und Europa ausgehandelt.

Da darf GB dann der Zeitung entnehmen was beschlossen wurde. :)
L'Allemagne payera, und dies noch mehr, wenn der wichtige Nettozahler erst einmal raus ist.
Deutschland ist bekanntlich der Hauptnutznießer der EU.

Wie gesagt: Mit deinen Lügen kannst du vielleicht sächsische Bildungsverlierer verarschen. ;)
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Julian »

Schnitter hat geschrieben:(08 Sep 2019, 13:44)

Deine neurechten Lügen kannst du der Parkuhr erzählen.

https://www.prosperity.com/rankings
Was soll dieses Ranking mit persönlichem Wohlstand des Durchschnittsbürger zu tun haben?

Sie können hier erzählen was Sie wollen, aber den Zusammenhang zwischen exportgetriebener Wirtschaft und Wohlstand des einzelnen Bürgers ist nicht zu erkennen. Der durchschnittliche Grieche hat höhere Vermögenswerte als der durchschnittliche Deutsche, ganz zu schweigen von Italienern und Franzosen.
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Julian
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Julian »

Schnitter hat geschrieben:(08 Sep 2019, 13:44)
GB wird in der Bedeutungslosigkeit verschwinden.

Die Regeln werden in Zukunft zwischen den 3 starken Playern USA; China und Europa ausgehandelt.

Da darf GB dann der Zeitung entnehmen was beschlossen wurde. :)
Da kommen plötzlich wieder alte deutsche Träume von Großmacht, sehe ich das richtig? Die EU als Vehikel der Deutschen, um ihre Traumata zu verarbeiten und doch weiter Großmacht spielen zu dürfen.
Schnitter hat geschrieben:(08 Sep 2019, 13:44)
Deutschland ist bekanntlich der Hauptnutznießer der EU.
Dass Deutschland der Hauptnutznießer der EU sei, ist eine oft wiederholte, aber unbelegte Behauptung. Die Statistik zu Vermögenswerten, die ich oben verlinkt habe, sagt etwas ganz anderes, und unsere verrottende Infrastruktur und unsere digitale Rückständigkeit ebenso.
Schnitter hat geschrieben:(08 Sep 2019, 13:44)
Wie gesagt: Mit deinen Lügen kannst du vielleicht sächsische Bildungsverlierer verarschen. ;)
Noch einmal: Wo lüge ich? Wägen Sie Ihre Worte ab, bevor Sie hier schreiben.

Dass Sachsen immer mit am besten bei Bildungsbewertungen abschneidet, ist Ihnen bekannt?
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Ove Haithabu »

Julian hat geschrieben:(08 Sep 2019, 12:39)

Offenbar ein Freihandelsraum, der sehr auf sich selbst fokussiert ist und seinen Markt gegen äußere Einflüsse eifrig abschottet. Kein Wunder, dass das Vereinigte Königreich mit seiner Weltoffenheit da nicht so recht reinpasst. London möchte sich eben eher mit New York, Schanghai oder Tokio vergleichen und sieht die Wachstumsmärkte eher in China, Indien oder sonstwo außerhalb der EU.
Es ist richtig dass London einer der bedeutensten Finanzmärkte der Welt ist (und auch bleibt) Auch andere Finanzmärkte wie Singapur oder New York liegen nicht in der EU und auch denen geht es prächtig. Dennoch würden die Briten schon gerne ihren Zugriff auf den (Ihrer Meinung nach abgeschotteteten und auf sich selbst fokusierten) EU Finanzmarkt behalten. Daraus wird aber wohl eher nichts und das wird den Bankern in London weh tun.

Es bleibt zu bemerken dass der Finanzmarkt London auch innerhalb der EU florieren konnte. Es hat also niemand in der EU London übel genommen oder erschwert, sich mit New York, Schanghai oder Tokio zu vergleichen. Es bleibt ferner zu bemerken dass gerade die City of London verhältnismäßig stark Remain votiert hat. Warum wohl ? Davon mal abgesehen glauben Sie doch wohl selber nicht dass ein Mangel an Weltoffenheit der EU ein Grund für den Brexit war und London sich nicht mehr mit der Abgeschottenheit der EU in der Welt identifizieren konnte und deshalb aus der EU raus wollte.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Schnitter »

Julian hat geschrieben:(08 Sep 2019, 13:53)

Da kommen plötzlich wieder alte deutsche Träume von Großmacht, sehe ich das richtig?
Großmachtträume haben Johnson, Farage und der Rest der Lügnerbande die GB auf den Abgrund zusteuern:
Das verwirrte Empire

Noch immer haben viele Briten den Untergang ihres Weltreichs nicht verkraftet: Sie glauben, das Land könne ohne die EU zu alter Größe zurückfinden.
https://www.handelsblatt.com/politik/in ... ZRjr5r-ap1

Sehr lesenswerter Artikel.

Monty Python hatte Recht :D
Noch einmal: Wo lüge ich? Wägen Sie Ihre Worte ab, bevor Sie hier schreiben.
Voila:

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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Orbiter1 »

Julian hat geschrieben:(08 Sep 2019, 13:36)

Warum sind denn die Deutschen in Westeuropa diejenigen mit den geringsten Vermögenswerten?
Das liegt vor allem an der Tatsache dass bei den Staaten Westeuropas nur Deutschland eine Wiedervereinigung zu verkraften hatte. Im Osten sind die Vermögen logischerweise noch nicht so hoch wie im Westen. Kann man z. B. an der Wohneigentumsquote ablesen. In Rheinland-Pfalz liegt die bei ca 58%, in Sachsen (das wie Rheinland-Pfalz ebenfalls ca 4,1 Mio Einwohner hat) bei ca 35%.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von lili »

Johnsons Kabinett zeigt Zerfallserscheinungen

https://www.tagesspiegel.de/politik/new ... 87218.html
Wer einen Beruf ergreift, ist verloren.

Henry David Thoreau
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von tabernakel »

Ich tippe mal drauf dass Johnson das No-Deal Gesetz am Ende schlicht ignoriert, und zur Not eine Verurteilung und ein paar Tage Gefängnis dafür in Kauf nimmt. Von daher wird Macron den Antrag nicht mal ablehnen müssen, es wird wohl keinen geben.

Aber noch ist für Johnson nicht aller Tage Abend, er wird weiterhin immer wieder versuchen die Opposition mit Neuwahlen vor Ende Oktober zu ködern, da er aufgrund der Entscheidung Labors fünf Jahre lang auf einen klassischen Sozialisten an der Spitze zu setzen sehr gute Chancen hat diese haushoch zu gewinnen - trotz Brexit-Debakel! Dann könnte er flugs das Gesetz kippen, und müsste nicht mal mehr einige Tage Gefängnis einkalkulieren. Aber am Ende wird ihm wohl auch das egal sein, Hauptsache "gewonnen" ... zudem Staatsverpflegung und staatlicher Reinigungsservice ja auch nicht zu verachten sind.

Wie viele krachende Wahlniederlagen - trotz eben jeder Johnsons - brauchen Europas Mitte-Linksparteien eigentlich noch bis sie anfangen ihre extrem-linken Flügel und deren Toleranz für Islamisten zu kappen um wieder eine ernstzunehmende Opposition auf die Beine stellen zu können? Gilt für die SPD genauso wie für GBs Labor; unsere Aussenminister waren mal das Aushängeschild deutscher Politik. Erst seit die SPD da einen Hamas- und Iran-Versteher nach dem anderen platziert, und auch sonst kaum noch von "der Linken" zu unterscheiden ist, sind die zum schämen ...
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Alter Stubentiger »

Julian hat geschrieben:(08 Sep 2019, 13:48)

Was soll dieses Ranking mit persönlichem Wohlstand des Durchschnittsbürger zu tun haben?

Sie können hier erzählen was Sie wollen, aber den Zusammenhang zwischen exportgetriebener Wirtschaft und Wohlstand des einzelnen Bürgers ist nicht zu erkennen. Der durchschnittliche Grieche hat höhere Vermögenswerte als der durchschnittliche Deutsche, ganz zu schweigen von Italienern und Franzosen.
Vermögen heißt nicht "bar zur Verfügung". Unheimlich viele Griechen und Italiener haben alte Häuschen und Grundstücke in heruntergekommenen Dörfern oder abgelegenen Inseln. Das ist aber Vermögen welches nicht wirklich nutzbar ist für den Italiener der aus diesen Dörfern in die Zentren oder Deutschland gezogen ist.

Deutschland dagegen ist ein Volk von Mietern. Bei uns wurde ja viel zerbombt und konnte nicht wie in den Südländern vererbt werden. Der Deutsche hat also ein sehr gutes Einkommen aber zu hohe Ausgaben. Vor allem für die Mieten. Und dann fehlt es eben an greifbaren Vermögenswerten bei der Unterschicht und unteren Mittelschicht.

Wenn du weiterdenkst erkennst du warum der typische Italiener nun trotzdem weniger für seinen Konsum oder zum sparen hat als der typische Deutsche.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Alter Stubentiger »

tabernakel hat geschrieben:(08 Sep 2019, 16:18)

Ich tippe mal drauf dass Johnson das No-Deal Gesetz am Ende schlicht ignoriert, und zur Not eine Verurteilung und ein paar Tage Gefängnis dafür in Kauf nimmt. Von daher wird Macron den Antrag nicht mal ablehnen müssen, es wird wohl keinen geben.

Aber noch ist für Johnson nicht aller Tage Abend, er wird weiterhin immer wieder versuchen die Opposition mit Neuwahlen vor Ende Oktober zu ködern, da er aufgrund der Entscheidung Labors fünf Jahre lang auf einen klassischen Sozialisten an der Spitze zu setzen sehr gute Chancen hat diese haushoch zu gewinnen - trotz Brexit-Debakel! Dann könnte er flugs das Gesetz kippen, und müsste nicht mal mehr einige Tage Gefängnis einkalkulieren. Aber am Ende wird ihm wohl auch das egal sein, Hauptsache "gewonnen" ... zudem Staatsverpflegung und staatlicher Reinigungsservice ja auch nicht zu verachten sind.

Wie viele krachende Wahlniederlagen - trotz eben jeder Johnsons - brauchen Europas Mitte-Linksparteien eigentlich noch bis sie anfangen ihre extrem-linken Flügel und deren Toleranz für Islamisten zu kappen um wieder eine ernstzunehmende Opposition auf die Beine stellen zu können? Gilt für die SPD genauso wie für GBs Labor; unsere Aussenminister waren mal das Aushängeschild deutscher Politik. Erst seit die SPD da einen Hamas- und Iran-Versteher nach dem anderen platziert, und auch sonst kaum noch von "der Linken" zu unterscheiden ist, sind die zum schämen ...
Deine rechtsnationalen Ausfälle gegen die SPD kannst du dir sparen. Es steht dir frei deinen radikalen Unsinn in den diversen Israel-Strängen zu schreiben. Da findest du genug Netanjahu Anhänger die dir zujubeln.

Hier geht es um die Briten. Die haben ganz andere Probleme.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Julian hat geschrieben:(08 Sep 2019, 12:39)

Offenbar ein Freihandelsraum, der sehr auf sich selbst fokussiert ist und seinen Markt gegen äußere Einflüsse eifrig abschottet. Kein Wunder, dass das Vereinigte Königreich mit seiner Weltoffenheit da nicht so recht reinpasst. London möchte sich eben eher mit New York, Schanghai oder Tokio vergleichen und sieht die Wachstumsmärkte eher in China, Indien oder sonstwo außerhalb der EU.
Sie sind einfach oberhalb der Haarspitzen auch noch ignorant und vor allem unwissend wie ein Sack Mehl...

Die EU hat jüngst mit JAPAN ein Handelsabkommen abgeschlossen, dass fast alle Zölle beidseitig eliminiert und diverse andere Handelshindernisse.
Vielleicht ist Ihnen als chronisch erkranktem EU-Diffamierer wenigstens bekannt, wie groß und bedeutend die japanische Ökonomie ist und vor allem,
wie bedeutend japanische Autokonzerne z.B. für GB sind. Und wie sehr auch GB (noch) von diesem Handelsabkommen profitiert...

Ob GB ausgerechnet mit Indien, jenem Land, das GB bis vor nicht allzulanger Zeit gnadenlos als Kolonie ausbeutete, ausgerechnet bessere Handelsoptionen bekommt
wie die EU, muss sich erst noch beweisen. Jedenfalls hat Indien schon mal erklärt, dass es bezüglich Handelsverträgen mit GB keine Eile hätte und man ausserdem
sehr sorgfältig und aufmerksam die Vertragsangebote bzw. -inhalte prüfen werde.

Kurz um, sie sind einfach nur ein verbohrter Stammtisch-Anti-Europäer, der zum Thema Brexit auch noch seine unsägliche Agenda präsentieren will.
tabernakel
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von tabernakel »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(08 Sep 2019, 16:55)Deine rechtsnationalen Ausfälle gegen die SPD kannst du dir sparen. Es steht dir frei deinen radikalen Unsinn in den diversen Israel-Strängen zu schreiben. Da findest du genug Netanjahu Anhänger die dir zujubeln.

Hier geht es um die Briten. Die haben ganz andere Probleme.
Du, am Ende bin ich der Enkel einer Deutschen Widerstandskämpferin, also steck Dir Deine "rechtsnationalen Ausfall"-Vorwürfe sonst wo hin! Am besten mit Deinem ganzen Account!

Und am Ende ging es in meinem Vorgängerbeitrag genau um die UK, und zwar um die Folgen davon dass es dort schlicht aktuell keine mitte-links Opposition gibt.
Zuletzt geändert von tabernakel am So 8. Sep 2019, 18:00, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Kohlhaas »

Julian hat geschrieben:(08 Sep 2019, 11:10)

Wer wird bei einem harten Brexit dann eigentlich die Grenzkontrollen in Nordirland einrichten?

Wenn ich Boris Johnson richtig verstanden habe, hat er daran kein Interesse; er will die offene Grenze erhalten. Würde also die EU die Grenzkontrollen einrichten, indem man Irland dazu zwingt? Dann hätte die EU den Schwarzen Peter, denn offenbar ist es die EU, die diese Grenze unbedingt haben will.
Dass hier in der Diskussion auch immer diese Formulierung „EU-Außengrenze“ benutzt werden muss! Das ist doch eine Steilvorlage für die Wortverdreher!

Tatsache ist: Wenn GB aus der EU austritt, dann entsteht eine Grenze zwischen der EU und GB. Verantwortlich dafür ist GB, denn GB will aus der EU ausscheiden, nicht umgekehrt. Die Grenze ist dann ebensosehr eine GB-Außengrenze wie eine EU-Außengrenze. Gemäß den Regeln der Welthandelsorganisation ist dann GB in genau dem gleichen Maße wie die EU verpflichtet, den Warenverkehr zu kontrollieren, der diese Grenze überquert.

Die Behauptung, dass Johnson solche Kontrollen ja gar nicht will und einfach darauf verzichten könnte, ist absurd. Wenn also jemand den „schwarzen Peter“ hat, dann die Briten mit ihrem Brexitwunsch. Die Folgen werden dann auch die Menschen im (noch) britischen Nord-Irland tragen, denn dort – und nicht in der Republik Irland! - wird ein Konflikt wieder aufbrechen, den die EU mühsam befriedet hat.
Julian hat geschrieben:(08 Sep 2019, 12:22)

Offenbar will die EU ihre Grenze gegen illegale Einwanderer aus fremden Ländern doch eben gerade nicht sichern, wohl aber eine harte Zollgrenze zu einem der zivilisiertesten Staaten der Welt errichten. Das verstehe, wer will.
War ja klar, dass Du mit Deiner „Argumentation“ nur wieder auf das Thema Zuwanderung hinaus wolltest.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Kohlhaas »

Schnitter hat geschrieben:(08 Sep 2019, 12:58)

Welche Bedeutung London hat sehen wir dann 3 Jahre nach dem Brexit. :D
Das sehen wir heute schon. Vor ein paar Tagen wurde im Rundfunk berichtet, dass das Handelsvolumen deutscher Unternehmen mit Polen inzwischen höher ist als mit Großbritannien.
Slava Ukraini
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Ger9374 »

Den zu erwarteten Verlust von Handelsvorteilen durch das Verlassen der E.U muss GB ersteinmal kompensieren.
Das ist aber allein durch den viel geringeren
GB Markt sehr unwahrscheinlich.
Der Ausgleich durch die Commonwealth
Staaten auch unwahrscheinlich.
Viele dieser Staaten befinden sich selbst in Handelsblöcken eingebunden.
Am wahrscheinlichsten wird GB am meisten durch das £ versuchen wettzumachen.Auf und Abwertung sind dann einfacher möglich.
Alles zusammen ein dickes ? zur weiteren wirtschaftlichen Entwicklung von GB.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Alter Stubentiger »

tabernakel hat geschrieben:(08 Sep 2019, 17:47)

Du, am Ende bin ich der Enkel einer Deutschen Widerstandskämpferin, also steck Dir Deine "rechtsnationalen Ausfall"-Vorwürfe sonst wo hin! Am besten mit Deinem ganzen Account!

Und am Ende ging es in meinem Vorgängerbeitrag genau um die UK, und zwar um die Folgen davon dass es dort schlicht aktuell keine mitte-links Opposition gibt.
Deswegen mußtest du auch gleich unreflektiert gegen alles austeilen was dir "links" erscheint. Und mein Opa war als SPD-Mitglied jemand der bei Nacht und Nebel vor den Nazis fliehen mußte. Bei deinen Ausfällen gegen "links" weiß man da schon was für jemand da schreibt. Wer nicht auf deiner Linie ist wird gleich zum Hamas-Freund und Iran-Versteher erklärt. Das nenn ich mal unverschämt.
Niemand hat vor eine Mauer zu errichten (Walter Ulbricht)
...und die Mauer wird noch in 50 oder 100 Jahren stehen (Erich Honecker)
Ger9374

Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Ger9374 »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(08 Sep 2019, 18:14)

Deswegen mußtest du auch gleich unreflektiert gegen alles austeilen was dir "links" erscheint. Und mein Opa war als SPD-Mitglied jemand der bei Nacht und Nebel vor den Nazis fliehen mußte. Bei deinen Ausfällen gegen "links" weiß man da schon was für jemand da schreibt. Wer nicht auf deiner Linie ist wird gleich zum Hamas-Freund und Iran-Versteher erklärt. Das nenn ich mal unverschämt.

Ich befürchte das eure heldenhaften Opa's
sich im Grabe umdrehen würden über was für belanglosen Kram ihr euch aufregt.
Während ihr im warmen lamentiert und höchstens die "Gefahr eines Wunden Fingers besteht" hatten die damals echte
Probleme.Aber als echte Sofa Soldaten könnt ihr wahrscheinlich gar nicht anders als Heldenhaft sich dem Gegner zu stellen;-))
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von tabernakel »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(08 Sep 2019, 18:14)Deswegen mußtest du auch gleich unreflektiert gegen alles austeilen was dir "links" erscheint. Und mein Opa war als SPD-Mitglied jemand der bei Nacht und Nebel vor den Nazis fliehen mußte.
Was ich anklage ist nicht das traditionelle "links" a'la BRD-Prägung, sondern die Übertreibungen von "links" die sich in den letzten 10 Jahren u.A. in SPD und Labor eingerichtet haben. Die sind vielfältig und haben die SPD genauso unterminiert wie die britische Labor-Partei. Und wenn wir wieder etwas wie eine mitte-links Opposition wollen die bei Wahlen auch nur den Hauch einer Chance hat, dann muss sich das wieder grundlegend ändern.
Alter Stubentiger hat geschrieben:Bei deinen Ausfällen gegen "links" weiß man da schon was für jemand da schreibt. Wer nicht auf deiner Linie ist wird gleich zum Hamas-Freund und Iran-Versteher erklärt. Das nenn ich mal unverschämt.
Zum Hamas-Freund und Iran-Versteher erkläre ich genau diejenigen die sich dies durch ihre Beiträge und ihr tun verdienen. Und bei aktuellen Vorfällen hänge ich dazu noch das passende Zitat oder einen Artikel einer seriösen Quelle als Beleg an. Also genau das was auch Du Dir mal dringend angewöhnen solltest.
Zuletzt geändert von tabernakel am So 8. Sep 2019, 18:48, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

tabernakel hat geschrieben:(08 Sep 2019, 18:46)

Was ich anklage ist nicht das traditionelle "links" a'la BRD-Prägung, sondern die Übertreibungen von "links" die sich in den letzten 10 Jahren u.A. in SPD und Labor eingerichtet haben. Die sind vielfältig und haben die SPD genauso unterminiert wie die britische Labor-Partei. Und wenn wir wieder etwas wie eine mitte-links Opposition wollen die bei Wahlen auch nur den Hauch einer Chance hat, dann muss sich das wieder grundlegend ändern.
Wenn man die SPD als links wahrnimmt, muss man schon sehr weit rechts angesiedelt sein.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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