Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

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Stoner

Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von Stoner »

becksham hat geschrieben:(03 Sep 2019, 09:56)

Was für gruselige Wahlergebnisse. Ich kann gar nicht so viel essen, wie ich kotzen möchte.
Dass die Grünen und die Linke in Brandenburg relativ schlecht abgeschnitten haben, kann auch mit taktischem Wahlverhalten zu tun haben. Es gab sicherlich einige, die ihre Stimme der SPD gegeben haben, um zu verhindern, dass die Rechten stärkste Kraft werden. Das ist ja wenigstens noch gelungen. Und der NPD-Sympathisant hat auch kein Direktmandat geholt. Das ist ja auch schon mal was. Ansonsten verweise ich gern noch mal auf meine ersten beiden Sätze.
Damit der analytische Teil stimmt, müssten Sie zeigen können, dass die SPD aus dem Reservoir der bisherigen Nichtwähler, der Linkswähler und der Grünenwähler Stimmen bekommen haben, sonst bleibt das reine Spekulation. Und warum die Grünen, die ihr bestes Brandenburger Ergebnis erzielt haben, schlecht abgeschnitten haben, ist auch nicht ersichtlich.
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Kritikaster
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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von Kritikaster »

Ger9374 hat geschrieben:(03 Sep 2019, 10:01)

Nun werden "14 jährige' da nicht mitentschieden haben;-))

Mein unverständnis bezieht sich auf die Ignoranz der Altparteien.Haben eine richtige Schelle bekommen und freuen sich das sie durch teste zusammen kratzen ihre fehlerbehaftete Politik weitermachen können.
Nichts gelernt? Arroganz gegenüber Dem Wähler?
Nein, das ist im Gegenteil der Versuch der Umsetzung des Wahlergebnisses mit politischen Konkurrenten, mit denen man sich auf Gemeinsamkeiten einigen zu können glaubt. Ein völlig normaler Vorgang in einer Demokratie.

Es wäre ja wohl auch noch schöner, wenn der Zweitplatzierte, mit dem niemand hinreichende Schnittmengen sieht, zu bestimmen hätte, wie sich die nächste Regierung zusammensetzt.
Der am höchsten entwickelte Sinn ist der Unsinn. (Peter E. Schumacher)
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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von Ger9374 »

Kritikaster hat geschrieben:(03 Sep 2019, 10:16)

Nein, das ist der Versuch der Umsetzung des Wahlergebnisses mit politischen Konkurrenten, mit denen man sich auf Gemeinsamkeiten einigen zu können glaubt. Ein völlig normaler Vorgang in einer Demokratie.

Es wäre ja wohl auch noch schöner, wenn der Zweitplatzierte, mit dem niemand hinreichende Schnittmengen sieht, zu bestimmen hätte, wie sich die nächste Regierung zusammensetzt.


Das die Afd nicht regiert sehe ich als geschenckte Lehrzeit an.Nur das einfach weiter so, stört mich! Aufarbeitung dieser Klatsche ist angebracht.
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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von conscience »

Skeptiker hat geschrieben:(03 Sep 2019, 09:17)
Die Lösung ist NICHT mehr Polarisierung, sondern Ursachenforschung und Problemlösung. Extremisten nähren sich aus Missständen. Die gilt es zu beseitigen.
Skeptiker hat geschrieben:(02 Sep 2019, 21:22)

Nein, auf Dauer funktioniert das nicht. In Sachsen wird absehbar die AfD die Macht übernehmen.
Ne alles klar - um die Misstände zu beseitigen, dürfen die Rechtsextremisten die Macht übernehmen. Das wäre natürlich die Krone auf den Misständen - lächerlich und gefährlich.
Zuletzt geändert von conscience am Di 3. Sep 2019, 10:32, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von Kritikaster »

Ger9374 hat geschrieben:(03 Sep 2019, 10:20)

Das die Afd nicht regiert sehe ich als geschenckte Lehrzeit an.Nur das einfach weiter so, stört mich! Aufarbeitung dieser Klatsche ist angebracht.
Da stimme ich Dir sogar zu. Selbstredend ist das aufzuarbeiten.

Meine starken Zweifel habe ich allerdings, ob die AfD in der Lage ist, genügend zu lernen, um sich als regierungsfähig anzubieten. Bislang hat sie sich nach meinem Dafürhalten eher alle Mühe gegeben, das Gegenteil nachzuweisen.
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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von Ger9374 »

Kritikaster hat geschrieben:(03 Sep 2019, 10:29)

Da stimme ich Dir sogar zu. Selbstredend ist das aufzuarbeiten.

Meine starken Zweifel habe ich allerdings, ob die AfD in der Lage ist, genügend zu lernen, um sich als regierungsfähig anzubieten. Bislang hat sie sich nach meinem Dafürhalten eher alle Mühe gegeben, das Gegenteil nachzuweisen.


Das übernehme ich im ganzen , stimme dir
ausdrücklich zu!
Der ist Zustand der Afd ist beklagenswert und nicht Regierungstauglich.Deshalb die Oppositionsarbeit hilfreich sein sollte.
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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von Wolverine »

Ger9374 hat geschrieben:(03 Sep 2019, 10:45)

Das übernehme ich im ganzen , stimme dir
ausdrücklich zu!
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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von DarkLightbringer »

Ger9374 hat geschrieben:(03 Sep 2019, 10:01)

Nun werden "14 jährige' da nicht mitentschieden haben;-))

Mein unverständnis bezieht sich auf die Ignoranz der Altparteien.Haben eine richtige Schelle bekommen und freuen sich das sie durch teste zusammen kratzen ihre fehlerbehaftete Politik weitermachen können.
Nichts gelernt? Arroganz gegenüber Dem Wähler?
Das Votum der Wähler führt voraussichtlich zu einer Kenia-Koalition. Mit Ignoranz hat das nichts zu tun, es entspricht dem Wählerwillen.
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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von schokoschendrezki »

yogi61 hat geschrieben:(02 Sep 2019, 14:12)

Das ist der alte Krankenhausvergleich, also der neben mir im Bett hat Krebs und stirbt demnächst, da geht es mir mit meinen beiden amputierten Beinen ja noch gut.
Mehr als jedes fünfte Kind oder Jugendliche in Deutschland lebt unter dem finanziellen Existenzminimum, denen geht es nicht gut. Sie haben auch nicht die gleichen Bildungschancen. Es geht den meisten der 2,4 Millionen Erleinerziehenden in Deutschland nicht gut und sie sind mit einem hohen Armutsrisiko behaftet. Es geht denen nicht gut, die buckeln und dann aufstocken dürfen. Es geht denen nicht gut, die sich auch als junge Menschen von zeitlich befristeten Verträgen "ernähren" dürfen, die aber besser keine Familie gründen sollten und denen eh keine Bank eben wegen dieser Verträge einen Kredit gibt.
Es geht denen nicht gut,die die Miete nicht mehr zahlen können. Auf Urlaub verzichten, weil das Gehalt nicht reicht. Jeden Cent dreimal umdrehen und sich die Zuzahlung für den Zahnersatz einfach nicht mehr leisten können. Es geht denen nicht gut, die als Rentner durch die Parks laufen und Flaschen sammeln müssen.
Aber, das sind eben nur 13 Millionen Menschen, macht ja nichts.
Der Maßstab für mich sind Länder Ostmitteleuropas mit einem Durchschnittseinkommen von vielleicht einem Drittel von dem in Deutschland und mittlerweile ziemlich gleichen Endverbraucherpreisen. Ich sehe auch dort ganz überwiegend nicht verhärmte Kinder und unglückliche Menschen. Überhaupt nicht!

Mir ist bekannt, dass es eine ziemlich große Zahl von Menschen gibt, denen der Strom abgeschaltet wurde. Bei allen mir persönlich bekannten Fällen handelt es sich ganz klar und eindeutig um Selbstverschuldetheiten. Und die Familien, die ich kenne, wo zum Beispiel beide Eltern Ergotherapeuten sind, eine qualifizierte Tätitgkeit für einen Niedriglohn machen, Kinder haben, eine WOhnung bezahlen ... die sind auch nicht unglücklich. Die haben sich bewusst für eine solche Lebensform entschieden. Die wirklich Unglücklichen, wie gesagt, das sind exemplarisch die rumänischen Arbeiter in niedersächsischen Schlachtbetrieben. Die dafür sorgen, dass die Deutschen, denen der Strom abgestellt wurde, immer noch ein halbes Hänchen für Null komma irgendwas - nein nicht kaufen gehen! - sondern sich anliefern lassen. Vielleicht sind meine persönlichen Erfahrungen mit sozialen Gegebenheiten zu persönlich und zu begrenzt. Aber ich kenne außer Menschen mit Problemen und ohne deutschen Pass und Menschen mit deutschem Pass und selbstverschuldeten Problemen und Menschen ohne existenziellen Problemen und dann noch einigen Suchtkranken keine anderen Wirklichkeiten.
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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von Ger9374 »

DarkLightbringer hat geschrieben:(03 Sep 2019, 11:01)

Das Votum der Wähler führt voraussichtlich zu einer Kenia-Koalition. Mit Ignoranz hat das nichts zu tun, es entspricht dem Wählerwillen.

Jede Wahl spiegelt den Wählerwillen wieder.
Nur der Wählerklatsche die SPD/CDU erhalten haben sollte doch zum innerparteilichen Nachdenken führen!
Und nicht zum weiter so der Eisberg ist optische Täuschung;-))
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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von Bremer »

Ger9374 hat geschrieben:(03 Sep 2019, 10:45)

Das übernehme ich im ganzen , stimme dir
ausdrücklich zu!
Der ist Zustand der Afd ist beklagenswert und nicht Regierungstauglich.Deshalb die Oppositionsarbeit hilfreich sein sollte.
Der Bundesvorstand ist gefordert , auch im eigenintresse auszumisten unter seinen Mitgliedern! Glaubwürdigkeit durch ehrliches handeln. Das braucht die Partei dringender als grosse Wahlerfolge!
Protestwähler sind keine treuen Wähler.
Und im nächsten Beitrag bejammern Sie dann wieder die unsäglichen Diffamierungen der AfD-Wähler so wie hier:

*Ein gutes Statement, mit klarer negierung der abstempelmasche von links gegen die Afd
Wähler.Da kann sich so mancher möchtegern
" GUTER" noch eine Scheibe von abschneiden*

Was soll man von Leuten halten, die eine beklagenswerte und regierungsuntaugliche Partei wählen?
Sie und Ihre Klatschpappe kann doch niemand mehr ernst nehmen.
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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von Ger9374 »

Bremer hat geschrieben:(03 Sep 2019, 11:11)

Und im nächsten Beitrag bejammern Sie dann wieder die unsäglichen Diffamierungen der AfD-Wähler so wie hier:

*Ein gutes Statement, mit klarer negierung der abstempelmasche von links gegen die Afd
Wähler.Da kann sich so mancher möchtegern
" GUTER" noch eine Scheibe von abschneiden*

Was soll man von Leuten halten, die eine beklagenswerte und regierungsuntaugliche Partei wählen?
Sie und Ihre Klatschpappe kann doch niemand mehr ernst nehmen.


Mensch Bremchen, heute mit dem falschen fuss aufgestanden.Oder klingeln die noch die Ohren vom Wahlsonntag;-))
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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von Wolverine »

Ger9374 hat geschrieben:(03 Sep 2019, 11:16)

Mensch Bremchen, heute mit dem falschen fuss aufgestanden.Oder klingeln die noch die Ohren vom Wahlsonntag;-))
Ich denke eher, da ist Kirchenglockengebimmel......
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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von schokoschendrezki »

yogi61 hat geschrieben:(02 Sep 2019, 14:23)

Es geht doch nicht darum, ob die AfD Lösungen anbietet. Die Regierung tut es doch auch nicht. Man darf das ruhig so verstehen, dass da einige Leute der Meinung sind der Chaos-Regierung in den Hintern treten zu müssen. Die Bevölkerung dieses Landes war doch über Jahrzehnte völlig depolitisiert, da haben dann die lahmen Protagoniosten immer geschimpft, dass es so eine hohe Wahlverdrossenheit gab, was ein Wunder. :rolleyes: Eine Repolitisierung ist aber durch die Flüchtlingskrise entstanden, Künstlerpech für die sogenannten Volksparteien. Dazu kommte jetzt auch noch, dass sich junge Menschen mehr für Politik interessieren. Die Frage muss doch nicht sein, warum plötzlich aus Protest auch AfD gewählt wird. Die Frgae muss doch lauten, warum wir alle uns in den vergangenen Jahrzehnten ein Politik vom Bodensatz aus gefallen lassen haben. Vielleicht wollten wir ja nur unsere Ruhe haben, ich weiss es auch nicht.
Es sind die Nachwirkungen der Neunziger. Weltpolitisch brach angeblich das "Ende der Geschichte" an, weil ja nun alles gut wird und der Kommunismus verloren hat. Und ansonsten gaben sich die Leute der Spekulation mit ihren VOlksaktien oder der Loveparade und ähnlichen Veranstaltungen oder irgendwelchen TV-Serien hin. Ich kann mich an keine allgemeine Entpolitisierung erinnern, die einen solchen Grad wie zwischen 95 und 00 erreichte. "Bündnis 90/Die Grünen" heißen immer noch so obwohl es das "Bündnis 90" de facto absolut nicht mehr gibt. Und sie haben nicht die Traute das zuzugeben und ihren Namen zu ändern. Was hat eine Vera Lengsfeld bewogen, von einer EX-DDR-Oppositionellen und B90-Abgeordneten immer weiter und weiter nach rechts und dann schließlich ganz nach rechts zu driften? Die Neunziger sind für mich ein verlorenes Jahrzehnt, das parteipolitisch nicht mehr wiedergutzumachen ist.
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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von sunny.crockett »

Wolverine hat geschrieben:(03 Sep 2019, 10:07)

Wie immer. So habe ich Parteien in Deutschland kennengelernt. Jetzt müssen sie die Probleme angehen sonst gibt es ein böses Erwachen. Wie ich schon ganz zu Anfang aller Diskussionen gesagt habe. Die Schuld daran, dass es die AfD im Bundestag und in jedem Landtag gibt, liegt nicht am Wähler. Es ist die falsche Politik, das Nichtkümmern und der vorauseilende Gehorsam gegenüber bestimmten Minderheiten.
Richtig. Aber ich habe meine Bedenken, dass die Probleme bei den Parteien aufgearbeitet werden. Man hat ja schon reihenweise LT-Wahlen verlorgen, geändert hat sich aber kaum was. Die Wahlergebnisse bei den beiden letzten Wahlen sind teils der jeweiligen Landespolitik anzurechnen, aber auch ganz klar der Bundespolitik. Bei der Bundespolitik ist ganz klar die Kanzlerin im Fokus. Die Kanzlerin taucht da aber ab, war schon beim Rezo-Video zu sehen, wo ganz klar IHRE Politik vieler Jahre kritisiert wurde und Merkel da andere vorgeschickt hat, um die Watschn abzuholen.
Auch jetzt wieder wurde klar über Merkels Politik abgerechnet, die Hauptschuldige ist aber schon wieder abgetaucht. Wobei das nicht so ganz stimmt, hier ist sie auch im Osten präsent:
https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/ ... 62925.html
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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von DarkLightbringer »

Ger9374 hat geschrieben:(03 Sep 2019, 11:07)

Jede Wahl spiegelt den Wählerwillen wieder.
Nur der Wählerklatsche die SPD/CDU erhalten haben sollte doch zum innerparteilichen Nachdenken führen!
Und nicht zum weiter so der Eisberg ist optische Täuschung;-))
Die Bollwerke haben gehalten.

Die Wähler der AfD haben nun nochmals bis 2024 Gelegenheit, über ihre Verstrickung nachzudenken.

Gauland hat ja erklärt, man sei keine Protestpartei mehr. Da hat er sogar recht - ab jetzt ist es eine Verstrickungspartei, die der Komplizenschaft von Verführten und Extremisten zuarbeitet.
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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von Wolverine »

sunny.crockett hat geschrieben:(03 Sep 2019, 11:27)

Richtig. Aber ich habe meine Bedenken, dass die Probleme bei den Parteien aufgearbeitet werden. Man hat ja schon reihenweise LT-Wahlen verlorgen, geändert hat sich aber kaum was. Die Wahlergebnisse bei den beiden letzten Wahlen sind teils der jeweiligen Landespolitik anzurechnen, aber auch ganz klar der Bundespolitik. Bei der Bundespolitik ist ganz klar die Kanzlerin im Fokus. Die Kanzlerin taucht da aber ab, war schon beim Rezo-Video zu sehen, wo ganz klar IHRE Politik vieler Jahre kritisiert wurde und Merkel da andere vorgeschickt hat, um die Watschn abzuholen.
Auch jetzt wieder wurde klar über Merkels Politik abgerechnet, die Hauptschuldige ist aber schon wieder abgetaucht. Wobei das nicht so ganz stimmt, hier ist sie auch im Osten präsent:
https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/ ... 62925.html
Das befürchte ich auch, dass die Probleme wie immer ausgesessen werden. Für mich sind ohne Zweifel die Kanzlerin und die GroKo vor allem seit 2015 schuld an diesen Wahlergebnissen und an meiner Einschätzung wird sich so schnell nichts ändern.
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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von schokoschendrezki »

Selina hat geschrieben:(02 Sep 2019, 13:59)

Naja, bei dem berühmten "Abgehängtsein" spielt neben den ganzen wirtschaftlichen und infrastrukturellen Fragen eben auch dieses ostdeutsche Gefühl vieler Leute eine Rolle, Deutsche zweiter oder sogar dritter Klasse zu sein. Die Lebensleistung der Ostdeutschen spielt keine Rolle. Im Gegenteil, viele Westdeutsche schauen auf das Geschehen im Osten wie auf eine Exotenschau. Man reibt sich mit wohligem Schauer die Hände und sagt sich: "Mal sehen, was die als nächstes so treiben da drüben. Besser als fernsehen." In den Augen vieler AfD-Wähler gibt es keine echte deutsch-deutsche "Wiedervereinigung", nur eine Art "Überstülpung". Daher kommt auch die Annahme bei einigen, man müsse heute erst "die Wende vollenden".
Aber ist das nicht irgendwie insgesamt gesehen eine Art Luxusveranstaltung?

Ich war zufällig genau an dem Tag im schottischen Kilmarnock als 2012 die berühmte Whisky-Fabrik "Johnnie Walker" offiziell geschlossen wurde. Es gab Protesveranstaltungen. Und so gut wie alle Personen in unserer Partnergemeinde Galston (gleich neben Kilmarnock) waren in irgendeiner Art davon betroffen. Ich sag mal: Das ging aber dort nochmal ganz anders ab als etwa im Braunkohlenrevier in der Lausitz. In Deutschland sind das für mich alles Luxusprobleme. Vor allem wenn ich sie nicht mit Kilmarnock sondern mit dem Kosovo oder Bulgarien vergleiche.

Eine Wiedervereinigung nicht als "Überstülpung" und "Entwertung von Biographien" setzt voraus, dass man überhaupt irgendwie Teil irgendeines Ganzen sein will. Lass es doch einfach sein und mach dein Ding und kümmere dich nicht um irgendwelche Fremdzuschreibungen würde ich jedem Sachsen und Brandenburger zurufen wollen.
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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von DarkLightbringer »

Wolverine hat geschrieben:(03 Sep 2019, 11:35)

Das befürchte ich auch, dass die Probleme wie immer ausgesessen werden. Für mich sind ohne Zweifel die Kanzlerin und die GroKo vor allem seit 2015 schuld an diesen Wahlergebnissen und an meiner Einschätzung wird sich so schnell nichts ändern.
Sie ist auch mitschuld an den Wahlsiegen von Kretschmer und Woidke, das mag sein.
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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von Wolverine »

DarkLightbringer hat geschrieben:(03 Sep 2019, 11:43)

Sie ist auch mitschuld an den Wahlsiegen von Kretschmer und Woidke, das mag sein.
Ganz ehrlich? Ich bin froh, dass die Wahlen so ausgegangen sind, aber insgesamt war es eine Watschn für die Regierungsparteien. Jetzt muss neu koaliert werden. Da gibt es nichts schön zu reden.
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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von DarkLightbringer »

Wolverine hat geschrieben:(03 Sep 2019, 11:57)

Ganz ehrlich? Ich bin froh, dass die Wahlen so ausgegangen sind, aber insgesamt war es eine Watschn für die Regierungsparteien. Jetzt muss neu koaliert werden. Da gibt es nichts schön zu reden.
Ich sehe nichts Häßliches an einer Kenia-Koalition.

Ganz früher gab es 3 Parteien und 2 davon haben koaliert. Jetzt gibt es 6 Parteien und 3 koalieren. So dramatisch ist das nicht, wie viele tun.
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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von Selina »

schokoschendrezki hat geschrieben:(03 Sep 2019, 11:37)

Aber ist das nicht irgendwie insgesamt gesehen eine Art Luxusveranstaltung?

Ich war zufällig genau an dem Tag im schottischen Kilmarnock als 2012 die berühmte Whisky-Fabrik "Johnnie Walker" offiziell geschlossen wurde. Es gab Protesveranstaltungen. Und so gut wie alle Personen in unserer Partnergemeinde Galston (gleich neben Kilmarnock) waren in irgendeiner Art davon betroffen. Ich sag mal: Das ging aber dort nochmal ganz anders ab als etwa im Braunkohlenrevier in der Lausitz. In Deutschland sind das für mich alles Luxusprobleme. Vor allem wenn ich sie nicht mit Kilmarnock sondern mit dem Kosovo oder Bulgarien vergleiche.

Eine Wiedervereinigung nicht als "Überstülpung" und "Entwertung von Biographien" setzt voraus, dass man überhaupt irgendwie Teil irgendeines Ganzen sein will. Lass es doch einfach sein und mach dein Ding und kümmere dich nicht um irgendwelche Fremdzuschreibungen würde ich jedem Sachsen und Brandenburger zurufen wollen.
Naja, jeder fühlt sich nun mal so, wie er sich fühlt. Und dass man "ein Teil des Ganzen sein will", wie du sagst, ist in meinen Augen nicht die Schlussfolgerung aus "Überstülpungs"-Erfahrungen und "Lebensentwertung". Nein, ganz und gar nicht. Man empfindet das arrogante einseitige Gerede über die ständige Dankbarkeit, die man für die Kohlschen Millionen (aus welchen dunklen Quellen das Geld kommt, ist ja inzwischen bekannt) empfinden müsse, als eine larmoyante Geschichte von drüben, die halt keiner mehr hören kann. Ich würde da eher jedem Westdeutschen (also nur denen, die diese Dankbarkeit dauernd einfordern) zurufen, "let it be". Da halte ich es eher mit meiner Großmutter, die immer sagte "geschenkt ist geschenkt, da fragt man den Beschenkten nicht nach Dank und nicht danach, wofür er das Geschenk denn nun verwenden will". Kluger Satz. Und dann noch sowas wie: "Nun haben sie schon so viel Geld gekriegt von uns dieses Ossis, und da wählen sie auch noch falsch", einfach nur bescheuert. Für mich selbst käme trotz all dieser Befindlichkeiten dennoch nie in Frage, mich einer Partei zuzuwenden, die ohne Not mit faschistoiden Leuten kuschelt.
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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von Alpha Centauri »

becksham hat geschrieben:(03 Sep 2019, 09:56)

Was für gruselige Wahlergebnisse. Ich kann gar nicht so viel essen, wie ich kotzen möchte.
Dass die Grünen und die Linke in Brandenburg relativ schlecht abgeschnitten haben, kann auch mit taktischem Wahlverhalten zu tun haben. Es gab sicherlich einige, die ihre Stimme der SPD gegeben haben, um zu verhindern, dass die Rechten stärkste Kraft werden. Das ist ja wenigstens noch gelungen. Und der NPD-Sympathisant hat auch kein Direktmandat geholt. Das ist ja auch schon mal was. Ansonsten verweise ich gern noch mal auf meine ersten beiden Sätze.
Nach Meinung der Wahlforscher lassen.die Wahlanalysen durchaus den.Schluss zu dass viele Taktik Wähler anderer Parteien ( LINKE, FDP, GRÜNE) der CDU un Sachsen der SPD in Brandenburg ihre Stimme gaben ( also nicht aus inhaltlicher Überzeugung heraus) da sie AFD als stärkste Partei verhindern wollten ( was ja auch gelungen ist) was Habeck schon bereits am Sonntagabend vermutete.
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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von Wolverine »

DarkLightbringer hat geschrieben:(03 Sep 2019, 12:02)

Ich sehe nichts Häßliches an einer Kenia-Koalition.

Ganz früher gab es 3 Parteien und 2 davon haben koaliert. Jetzt gibt es 6 Parteien und 3 koalieren. So dramatisch ist das nicht, wie viele tun.
Da sind wir absolut einer Meinung. :thumbup:
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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von Selina »

Alpha Centauri hat geschrieben:(03 Sep 2019, 12:28)

Nach Meinung der Wahlforscher lassen.die Wahlanalysen durchaus den.Schluss zu dass viele Taktik Wähler anderer Parteien ( LINKE, FDP, GRÜNE) der CDU un Sachsen der SPD in Brandenburg ihre Stimme gaben ( also nicht aus inhaltlicher Überzeugung heraus) da sie AFD als stärkste Partei verhindern wollten ( was ja auch gelungen ist) was Habeck schon bereits am Sonntagabend vermutete.
Genauso siehts aus. In Sachsen etwa sollen über 30.000 Stamm-Linken-Wähler andere Parteien gewählt haben, um die rechtsradikale AfD nicht gewinnen zu lassen. So hat sich halt eine edle Absicht am Ende so negativ für die Linke selbst ausgewirkt. Hinzu kommt, dass die Partei nicht mehr als Ost-Kümmer-Partei wahrgenommen wird. Das Personal debattiert und berät ja auch gerade sehr intensiv, was nun zu tun ist.
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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von Wolverine »

Selina hat geschrieben:(03 Sep 2019, 12:16)

Naja, jeder fühlt sich nun mal so, wie er sich fühlt. Und dass man "ein Teil des Ganzen sein will", wie du sagst, ist in meinen Augen nicht die Schlussfolgerung aus "Überstülpungs"-Erfahrungen und "Lebensentwertung". Nein, ganz und gar nicht. Man empfindet das arrogante einseitige Gerede über die ständige Dankbarkeit, die man für die Kohlschen Millionen (aus welchen dunklen Quellen das Geld kommt, ist ja inzwischen bekannt) empfinden müsse, als eine larmoyante Geschichte von drüben, die halt keiner mehr hören kann. Ich würde da eher jedem Westdeutschen (also nur denen, die diese Dankbarkeit dauernd einfordern) zurufen, "let it be". Da halte ich es eher mit meiner Großmutter, die immer sagte "geschenkt ist geschenkt, da fragt man den Beschenkten nicht nach Dank und nicht danach, wofür er das Geschenk denn nun verwenden will". Kluger Satz. Und dann noch sowas wie: "Nun haben sie schon so viel Geld gekriegt von uns dieses Ossis, und da wählen sie auch noch falsch", einfach nur bescheuert. Für mich selbst käme trotz all dieser Befindlichkeiten dennoch nie in Frage, mich einer Partei zuzuwenden, die ohne Not mit faschistoiden Leuten kuschelt.
Mich hat der Einigungsvorgang eigentlich nur am Rande interessiert. Ich war selbst erst 1992 nach Deutschland gekommen und hatte mit mir selbst genug zu tun. Von den Ossis Dankbarkeit zu verlangen ist nicht meines, vor allem deswegen nicht, weil ich noch kein deutscher Staatsbürger war. Aber danach auch nicht. Nun, was "falsch wählen" anbelangt bist Du ja Expertin. Wählen ist ein Grundrecht und als Demokrat musst Du akzeptieren, dass die Leute das Recht auf eine freie und geheime Wahl haben. Es gibt also kein falsch wählen. Es gibt nur falsche Politik und daher kommen auch die Ergebnisse.
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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von Selina »

schokoschendrezki hat geschrieben:(03 Sep 2019, 11:05)

Der Maßstab für mich sind Länder Ostmitteleuropas mit einem Durchschnittseinkommen von vielleicht einem Drittel von dem in Deutschland und mittlerweile ziemlich gleichen Endverbraucherpreisen. Ich sehe auch dort ganz überwiegend nicht verhärmte Kinder und unglückliche Menschen. Überhaupt nicht!

Mir ist bekannt, dass es eine ziemlich große Zahl von Menschen gibt, denen der Strom abgeschaltet wurde. Bei allen mir persönlich bekannten Fällen handelt es sich ganz klar und eindeutig um Selbstverschuldetheiten. Und die Familien, die ich kenne, wo zum Beispiel beide Eltern Ergotherapeuten sind, eine qualifizierte Tätitgkeit für einen Niedriglohn machen, Kinder haben, eine WOhnung bezahlen ... die sind auch nicht unglücklich. Die haben sich bewusst für eine solche Lebensform entschieden. Die wirklich Unglücklichen, wie gesagt, das sind exemplarisch die rumänischen Arbeiter in niedersächsischen Schlachtbetrieben. Die dafür sorgen, dass die Deutschen, denen der Strom abgestellt wurde, immer noch ein halbes Hänchen für Null komma irgendwas - nein nicht kaufen gehen! - sondern sich anliefern lassen. Vielleicht sind meine persönlichen Erfahrungen mit sozialen Gegebenheiten zu persönlich und zu begrenzt. Aber ich kenne außer Menschen mit Problemen und ohne deutschen Pass und Menschen mit deutschem Pass und selbstverschuldeten Problemen und Menschen ohne existenziellen Problemen und dann noch einigen Suchtkranken keine anderen Wirklichkeiten.
Nein, yogi61 hat schon recht. Die sozialen Probleme in diesem Land immer wegdrücken zu wollen mit dem Vergleich mit noch ärmeren Leuten im Osten, wirkt wie eine Bagatellisierung kapitalistischer Widersprüche. Insgesamt sind es keine Zustände, die man schönreden sollte, im eigenen Land genauso wenig wie in bitterarmen Ländern der Welt. Armut - ob nun absolute oder relative - ist nichts Gottgewolltes und gehört nicht einfach zum Leben dazu, wie es Leute aus der so genannten bürgerlichen Mitte des lieben Friedens wegen immer wieder predigen. Nein, das sind dringend zu überwindende Zustände. Weil sie etwas mit fehlender Chancengleichheit zu tun haben. Und nur, weil du in deiner Nachbarschaft keine echte Armut erleben musst, bedeutet das nicht, dass es sie nicht gibt. Ich könnte dir massenhaft Gegenbeispiele bringen. Was auch gar nicht geht, das ist, Armut zu moralisieren, zum Beispiel mit "selbstverschuldet" und "unverschuldet". Das ist ein ganz übles Ding.
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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von Selina »

Wolverine hat geschrieben:(03 Sep 2019, 12:36)

Mich hat der Einigungsvorgang eigentlich nur am Rande interessiert. Ich war selbst erst 1992 nach Deutschland gekommen und hatte mit mir selbst genug zu tun. Von den Ossis Dankbarkeit zu verlangen ist nicht meines, vor allem deswegen nicht, weil ich noch kein deutscher Staatsbürger war. Aber danach auch nicht. Nun, was "falsch wählen" anbelangt bist Du ja Expertin. Wählen ist ein Grundrecht und als Demokrat musst Du akzeptieren, dass die Leute das Recht auf eine freie und geheime Wahl haben. Es gibt also kein falsch wählen. Es gibt nur falsche Politik und daher kommen auch die Ergebnisse.
Nö. Wählen kann jeder, wen er will. Nur für mich selbst käme es niemals in Frage, eine Partei zu wählen, die mit faschistoiden Leuten kuschelt. So, wie ich es oben bereits schrieb. Rechtsextremisten (Flügel) sind nun mal keine Demokraten.
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Zacherli
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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von Zacherli »

Und wer kuschelt gehört dazu. War schon immer so.
Skeptiker

Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von Skeptiker »

Alpha Centauri hat geschrieben:(03 Sep 2019, 12:28)

Nach Meinung der Wahlforscher lassen.die Wahlanalysen durchaus den.Schluss zu dass viele Taktik Wähler anderer Parteien ( LINKE, FDP, GRÜNE) der CDU un Sachsen der SPD in Brandenburg ihre Stimme gaben ( also nicht aus inhaltlicher Überzeugung heraus) da sie AFD als stärkste Partei verhindern wollten ( was ja auch gelungen ist) was Habeck schon bereits am Sonntagabend vermutete.
Nicht Grüne und FDP nein, Linke ja. Aber vor allem die Nichtwähler:
https://interaktiv.tagesspiegel.de/lab/ ... g-sachsen/

Wählerwanderung von und zur CDU:
Grüne -> CDU: 13000
CDU -> Grüne: 17000
Also 4000 zu den Grünen

Linke -> CDU: 30000
CDU -> Linke: 6000
Also 24000 zur CDU

FDP -> CDU: 13000
CDU -> FDP: 16000
Also 3000 zur FDP

Dagegen hat die CDU fast 140000 Stimmen aus den Nichtwählern mobilisiert. Das hat den Ausschlag gegeben.
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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von sunny.crockett »

DarkLightbringer hat geschrieben:(03 Sep 2019, 11:43)

Sie ist auch mitschuld an den Wahlsiegen von Kretschmer und Woidke, das mag sein.
Ja, Merkel war auch an mehreren Wahlsiegen (wie du das bezeichnest) beteiligt. In Bayern der Wahlsieg mit -10% und in Hessen mit -11% dürfte auch dem gewinnbringenden Merkel-Faktor zu verdanken sein. Da kann sich Kretschmer eigentlich nur beschweren, bei ihm fiel der Sieg nur mit -7,4% aus. Aber dafür darf er mit zwei linken Parteien koalieren, was ihm viel Spass in den nächsten 5 Jahren bescheren dürfte.

Aber ist schon schön, dass sich die Kanzlerin zu diesen Erfolgen nicht stellt und die ganzen Lorbeeren den Parteigenossen vor Ort überlässt :?
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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von schokoschendrezki »

Selina hat geschrieben:(03 Sep 2019, 12:45)

Nein, yogi61 hat schon recht. Die sozialen Probleme in diesem Land immer wegdrücken zu wollen mit dem Vergleich mit noch ärmeren Leuten im Osten, wirkt wie eine Bagatellisierung kapitalistischer Widersprüche. Insgesamt sind es keine Zustände, die man schönreden sollte, im eigenen Land genauso wenig wie in bitterarmen Ländern der Welt. Armut - ob nun absolute oder relative - ist nichts Gottgewolltes und gehört nicht einfach zum Leben dazu, wie es Leute aus der so genannten bürgerlichen Mitte des lieben Friedens wegen immer wieder predigen. Nein, das sind dringend zu überwindende Zustände. Weil sie etwas mit fehlender Chancengleichheit zu tun haben. Und nur, weil du in deiner Nachbarschaft keine echte Armut erleben musst, bedeutet das nicht, dass es sie nicht gibt. Ich könnte dir massenhaft Gegenbeispiele bringen. Was auch gar nicht geht, das ist, Armut zu moralisieren, zum Beispiel mit "selbstverschuldet" und "unverschuldet". Das ist ein ganz übles Ding.
Ich hab' gar nicht von "noch ärmeren Leuten im Osten" geschrieben. Ich erlebe in Ostmitteleuropa - abgesehen von bestimmten klassischen Armutsmillieus, die es genauso auch in Deutschland, Frankreich oder UK gibt - überhaupt keine Armut.

Ich bin mehrere male in der Woche auf den Bahnhöfen in Berlin-Lichtenberg und Berlin-Neukölln. Und zwar nicht hinter Autofensterscheiben sondern persönlich und körperlich. Das sind nicht nur stadtweite oder regionale sondern bundesweit gesehen absolute HotSpots sozialer Probleme. Ich lebe wirklich nicht in einem Wolkenkuckucksheim. Das problematische Auseinanderdriften der Einkommens- und Vermögensverhältnisse findet am oberen Ende statt. Und das darf auch nicht wegdiskutiert werden. Das ist ja auch in einem Land wie China der Fall, wo inzwischen die soziale Ungleichheit ziemliche Weltspitze ist. Als "Weniger Arme. Mehr Ungleichheit" kann man es zusammenfassen. Keine Hungernden mehr und viele Millionäre.

Alle Umfragen zu den typischen AfD-Wählergruppen laufen auf "Der typische AfD-Wähler in Ostdeutschland ist männlich, berufstätig, mittelalt und hat einen mittleren Schulabschluss. " oder ähnlich hinaus. Wenn es die Sorge um Kinder wäre, die den Klassenausflug nicht bezahlen können ... dann muss man sich fragen, warum eigentlich nicht mehr Frauen die AfD wählen. Und wenn es die Sorgen der Arbeitslosen wären, dann muss man sich fragen, warum eigentlich der typische AfD-Wähler berufstätig ist.

Armut in Europa ist so gut wie immer relativ. Das macht sie nicht besser. ABer ganz grundsätzlich würde ich eher am oberen Ende den Veränderungsbedarf sehen.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von Quatschki »

Alpha Centauri hat geschrieben:(03 Sep 2019, 12:28)

Nach Meinung der Wahlforscher lassen.die Wahlanalysen durchaus den.Schluss zu dass viele Taktik Wähler anderer Parteien ( LINKE, FDP, GRÜNE) der CDU un Sachsen der SPD in Brandenburg ihre Stimme gaben ( also nicht aus inhaltlicher Überzeugung heraus) da sie AFD als stärkste Partei verhindern wollten ( was ja auch gelungen ist) was Habeck schon bereits am Sonntagabend vermutete.
Es ist keine Taktik, die vorher kommuniziert worden wäre. Deshalb glaube ich nicht daran.
Für Anhänger der Grünen und Linken ging es darum, ihre Parteien für eine eventuelle Regierungsbeteiligung stark zu machen, für die FDP darum, überhaupt 5% zu schaffen.
Welchen Sinn hätte es da gemacht, die Stimme dem politischen Kontrahenten zu geben? Noch dazu für einen rein symbolischen Akt?
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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von Selina »

schokoschendrezki hat geschrieben:(03 Sep 2019, 13:23)

Ich hab' gar nicht von "noch ärmeren Leuten im Osten" geschrieben. Ich erlebe in Ostmitteleuropa - abgesehen von bestimmten klassischen Armutsmillieus, die es genauso auch in Deutschland, Frankreich oder UK gibt - überhaupt keine Armut.

Ich bin mehrere male in der Woche auf den Bahnhöfen in Berlin-Lichtenberg und Berlin-Neukölln. Und zwar nicht hinter Autofensterscheiben sondern persönlich und körperlich. Das sind nicht nur stadtweite oder regionale sondern bundesweit gesehen absolute HotSpots sozialer Probleme. Ich lebe wirklich nicht in einem Wolkenkuckucksheim. Das problematische Auseinanderdriften der Einkommens- und Vermögensverhältnisse findet am oberen Ende statt. Und das darf auch nicht wegdiskutiert werden. Das ist ja auch in einem Land wie China der Fall, wo inzwischen die soziale Ungleichheit ziemliche Weltspitze ist. Als "Weniger Arme. Mehr Ungleichheit" kann man es zusammenfassen. Keine Hungernden mehr und viele Millionäre.

Alle Umfragen zu den typischen AfD-Wählergruppen laufen auf "Der typische AfD-Wähler in Ostdeutschland ist männlich, berufstätig, mittelalt und hat einen mittleren Schulabschluss. " oder ähnlich hinaus. Wenn es die Sorge um Kinder wäre, die den Klassenausflug nicht bezahlen können ... dann muss man sich fragen, warum eigentlich nicht mehr Frauen die AfD wählen. Und wenn es die Sorgen der Arbeitslosen wären, dann muss man sich fragen, warum eigentlich der typische AfD-Wähler berufstätig ist.

Armut in Europa ist so gut wie immer relativ. Das macht sie nicht besser. ABer ganz grundsätzlich würde ich eher am oberen Ende den Veränderungsbedarf sehen.
Die Kinder- und Altersarmut in Deutschland ist objektiv vorhanden und lässt sich nun mal nicht wegdiskutieren. Auch wenn das Gesicht der Armut heute nicht mehr so manchesterkapitalistisch aussieht, so gibt es sie doch. Frag den Arche-Gründer Siggelkow, der kann Sachen erzählen, gerade auch aus Berlin-Marzahn, da schlackern einem die Ohren. Und nein, die Kinder, die ohne Frühstück zur Schule gehen (es werden immer mehr), haben nicht nur Eltern, die alles versaufen und verrauchen und sich nicht kümmern, wie es bestimmte selbst gut betuchte Leute immer wieder kolportieren. Nein, die Ursachen sind vielfältig. Sie nur als persönliches Versagen oder gar als "Schuld" zu beschreiben, ist grundfalsch. Da liegt schon strukturell und systembedingt unheimlich was im Argen. Das Ergebnis: Armut, Krankheit, Chancenungleichheit. Und die Entscheidung, die AfD zu wählen, hab ich im Moment gar nicht mit der Armutsgeschichte in Verbindung gebracht. Ja, da wirken andere Bedingungen und Motive viel mehr. Ich fand einfach die yogi61-Beschreibung ziemlich treffend und wollte nur deiner Entgegnung - trotz sonstiger Übereinstimmungen - widersprechen. Die Einkommens- und Vermögensschere wirkt sich immer noch am meisten auf die "ganz unten" aus.
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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von Wolverine »

Selina hat geschrieben:(03 Sep 2019, 12:52)

Nö. Wählen kann jeder, wen er will. Nur für mich selbst käme es niemals in Frage, eine Partei zu wählen, die mit faschistoiden Leuten kuschelt. So, wie ich es oben bereits schrieb. Rechtsextremisten (Flügel) sind nun mal keine Demokraten.
Schon wieder falsch. DU selbst spielst bei der Betrachtung keine Rolle. Dein Empfinden eben so wenig. Und wenn die Leute nicht wählen, was Deiner Ansicht nach gut wäre, dann machst Du alle zu Faschisten. So einfach geht es nun auch nicht. Du kannst und wirst auch niemandem vorschreiben, wen er zu wählen hat. Das ist Sinn und Zweck von geheimen und freien Wahlen. Dass Du damit ein Problem hast wissen wir ja inzwischen alle. :)
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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von Stoner »

Selina hat geschrieben:(03 Sep 2019, 12:32)

Genauso siehts aus. In Sachsen etwa sollen über 30.000 Stamm-Linken-Wähler andere Parteien gewählt haben, um die rechtsradikale AfD nicht gewinnen zu lassen. So hat sich halt eine edle Absicht am Ende so negativ für die Linke selbst ausgewirkt.
Das würde die Auffassung stützen, dass Politik heute nur noch auf dem semantischen Feld und als Anti-Rechts-Politik betrieben wird, wogegen positive politische Inhalte keine Rolle mehr spielen. Das macht aus dem Wähler letztendlich im allerbesten Fall einen edlen Narren.
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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von Wolverine »

MäckIntaier hat geschrieben:(03 Sep 2019, 14:20)

Das würde die Auffassung stützen, dass Politik heute nur noch auf dem semantischen Feld und als Anti-Rechts-Politik betrieben wird, wogegen positive politische Inhalte keine Rolle mehr spielen. Das macht aus dem Wähler letztendlich im allerbesten Fall einen edlen Narren.
Gut erkannt.
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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von Gen_Y »

DarkLightbringer hat geschrieben:(03 Sep 2019, 12:02)

Jetzt gibt es 6 Parteien und 3 koalieren. So dramatisch ist das nicht, wie viele tun.
Die CDU hat erst die FDP und jetzt die SPD verheizt. Die Grünen sollten daraus lernen und ihre Themen durchbringen. Wenn die auch nur ein Steigbügelhalter für die Union sind, dann kann die AfD in fünf Jahren aus dem vollen Schöpfen.
Regieren, nur um zu regieren, ist nicht mehr zeitgemäß.

Für Sachsen:

- Raus aus der Braunkohle.
- Neue Ankerzentren in Chemnitz und Leipzig.
- Kostenlose Kita.

Wenn Kretschmer weiterhin blockt, dann sollten die Grünen nicht in die Koalition gehen. Dann bliebe immer noch die Minderheitenregierung.
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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von Selina »

Wolverine hat geschrieben:(03 Sep 2019, 14:05)

Schon wieder falsch. DU selbst spielst bei der Betrachtung keine Rolle. Dein Empfinden eben so wenig. Und wenn die Leute nicht wählen, was Deiner Ansicht nach gut wäre, dann machst Du alle zu Faschisten. So einfach geht es nun auch nicht. Du kannst und wirst auch niemandem vorschreiben, wen er zu wählen hat. Das ist Sinn und Zweck von geheimen und freien Wahlen. Dass Du damit ein Problem hast wissen wir ja inzwischen alle. :)
Wen meinst du nur immer mit "wir alle"? Ich schreibe niemandem was vor. Ich selbst kann nur einfach dieses rechtsextremistische völkische Zeuchs nicht ausstehen. Und das werde ich auch immer wieder sagen.
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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von Klopfer »

Selina hat geschrieben:(03 Sep 2019, 14:51)

Wen meinst du nur immer mit "wir alle"? Ich schreibe niemandem was vor. Ich selbst kann nur einfach dieses rechtsextremistische völkische Zeuchs nicht ausstehen. Und das werde ich auch immer wieder sagen.
Recht so....äh links so :thumbup:
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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von Wolverine »

Selina hat geschrieben:(03 Sep 2019, 14:51)

Wen meinst du nur immer mit "wir alle"? Ich schreibe niemandem was vor. Ich selbst kann nur einfach dieses rechtsextremistische völkische Zeuchs nicht ausstehen. Und das werde ich auch immer wieder sagen.
Wir alle? Das sind alle die Du als Unterstützer oder Steigbügelhalter der AfD bezeichnest, was natürlich falsch ist. Ich kann das rechtsextremistische Zeuch auch nicht ausstehen aber Du behauptest immer wieder ich wäre ein Unterstützer der AfD.
Ich bin froh, dass die Wahlen so ausgegangen sind, dass die AfD nirgendwo in Verantwortung kommen konnte. Das werde ich immer sagen, auch wenn mir das halbe Forum keinen Glauben schenken will. Das ist mir dann letztendlich egal.

Ich jedenfalls mache nicht jeden gleich zum Nazi, nur weil er AfD wählt. Ich gehe davon aus, dass er vom Wahlprogramm Kenntnis hat und dies auch weiß, denn es verliert an Bedeutung, wenn es sich tatsächlich um einen Protestwähler handelt. Ich würde auch niemals jemanden missionieren, wenn er "falsch" gewählt hat. Ich gehe davon aus, dass die AfD bundesweit nie über 15% kommen wird und somit auch niemals Regierungsverantwortung tragen muss. Da vertraue ich dann doch dem gesunden Menschenverstand der Menschen. Es sah lange so aus, als könnte die AfD in beiden Bundesländer stärkste Fraktion werden und dann haben wohl doch noch einige anständige Menschen die Kurve bekommen. Das begrüße ich außerordentlich.
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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von schokoschendrezki »

Selina hat geschrieben:(03 Sep 2019, 13:46)

Die Kinder- und Altersarmut in Deutschland ist objektiv vorhanden und lässt sich nun mal nicht wegdiskutieren. Auch wenn das Gesicht der Armut heute nicht mehr so manchesterkapitalistisch aussieht, so gibt es sie doch. Frag den Arche-Gründer Siggelkow, der kann Sachen erzählen, gerade auch aus Berlin-Marzahn, da schlackern einem die Ohren. Und nein, die Kinder, die ohne Frühstück zur Schule gehen (es werden immer mehr), haben nicht nur Eltern, die alles versaufen und verrauchen und sich nicht kümmern, wie es bestimmte selbst gut betuchte Leute immer wieder kolportieren. Nein, die Ursachen sind vielfältig. Sie nur als persönliches Versagen oder gar als "Schuld" zu beschreiben, ist grundfalsch. Da liegt schon strukturell und systembedingt unheimlich was im Argen. Das Ergebnis: Armut, Krankheit, Chancenungleichheit. Und die Entscheidung, die AfD zu wählen, hab ich im Moment gar nicht mit der Armutsgeschichte in Verbindung gebracht. Ja, da wirken andere Bedingungen und Motive viel mehr. Ich fand einfach die yogi61-Beschreibung ziemlich treffend und wollte nur deiner Entgegnung - trotz sonstiger Übereinstimmungen - widersprechen. Die Einkommens- und Vermögensschere wirkt sich immer noch am meisten auf die "ganz unten" aus.
Ja gut. Ich nehme das zur Kenntnis. In Bezug auf das Thema wäre ja vor allem interessant, welche Parteien Konzepte zur Beseitigung von Kinderarmut haben und ob diese parteien gewählt werden. Und wenn nein warum nicht.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von rain353 »

Kritikaster hat geschrieben:(03 Sep 2019, 10:29)

Da stimme ich Dir sogar zu. Selbstredend ist das aufzuarbeiten.

Meine starken Zweifel habe ich allerdings, ob die AfD in der Lage ist, genügend zu lernen, um sich als regierungsfähig anzubieten. Bislang hat sie sich nach meinem Dafürhalten eher alle Mühe gegeben, das Gegenteil nachzuweisen.
Keine Sorge, die Regierungsparteien sorgen schon dafür, dass man praktisch genötigt wird AfD zu wählen (These-Antithese; Teile und herrsche).
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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von Selina »

schokoschendrezki hat geschrieben:(03 Sep 2019, 15:24)

Ja gut. Ich nehme das zur Kenntnis. In Bezug auf das Thema wäre ja vor allem interessant, welche Parteien Konzepte zur Beseitigung von Kinderarmut haben und ob diese parteien gewählt werden. Und wenn nein warum nicht.
Ja, genau. Das ist die Frage. Das ist ja auch der Vorwurf von Wagenknecht jetzt nach den Wahlen, dass die Linke nicht mehr als die Partei wahrgenommen wird, die wirklich was tut für die weniger Wohlhabenden. Da ist was dran, auch wenn ich, was den Internationalismus anbelangt, die Dinge eher wie Kipping sehe. Und was die SPD anbelangt, die weiß doch gar nicht, wie es ist, nie aus der von ihr verursachten Niedriglohnspirale rauszukommen. Und die Grünen kümmern sich nur ganz am Rande um solche sozialen Verwerfungen. Obwohl es Habeck gerade anfängt zu begreifen, dass das anders werden muss in seiner Partei.
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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von Teeernte »

Wolverine hat geschrieben:(03 Sep 2019, 15:10)

Wir alle? Das sind alle die Du als Unterstützer oder Steigbügelhalter der AfD bezeichnest, was natürlich falsch ist. Ich kann das rechtsextremistische Zeuch auch nicht ausstehen aber Du behauptest immer wieder ich wäre ein Unterstützer der AfD.
Ich bin froh, dass die Wahlen so ausgegangen sind, dass die AfD nirgendwo in Verantwortung kommen konnte. Das werde ich immer sagen, auch wenn mir das halbe Forum keinen Glauben schenken will. Das ist mir dann letztendlich egal.

Ich jedenfalls mache nicht jeden gleich zum Nazi, nur weil er AfD wählt. Ich gehe davon aus, dass er vom Wahlprogramm Kenntnis hat und dies auch weiß, denn es verliert an Bedeutung, wenn es sich tatsächlich um einen Protestwähler handelt. Ich würde auch niemals jemanden missionieren, wenn er "falsch" gewählt hat. Ich gehe davon aus, dass die AfD bundesweit nie über 15% kommen wird und somit auch niemals Regierungsverantwortung tragen muss. Da vertraue ich dann doch dem gesunden Menschenverstand der Menschen. Es sah lange so aus, als könnte die AfD in beiden Bundesländer stärkste Fraktion werden und dann haben wohl doch noch einige anständige Menschen die Kurve bekommen. Das begrüße ich außerordentlich.
:thumbup: ....man sieht das vor allem bei Bürgermeisterwahlen....da tritt man sich ja nicht selbst in den Hintern...und nimmt also einen aus der Mitte....Parteilos - wie sonst auch alle.

Nazi sind die Wähler übrigens NUR - wenn sie AfD oder NPD wählen...... die gleichen Wähler sind "Demokraten" .....als Nichtwähler, oder Linke, Spd...CDU Kreuzler...

2 cm "RAUM" auf dem Papier.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von Bremer »

Wolverine hat geschrieben:(03 Sep 2019, 15:10)



Ich jedenfalls mache nicht jeden gleich zum Nazi, nur weil er AfD wählt.
(...)
Es sah lange so aus, als könnte die AfD in beiden Bundesländer stärkste Fraktion werden und dann haben wohl doch noch einige anständige Menschen die Kurve bekommen. Das begrüße ich außerordentlich.
Nicht jeder Afd-Wähler ist also ein Nazi, aber zumindest ein unanständiger Mensch. Mit viel Augen zu kann man sich darauf einigen.
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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von Ammianus »

Bremer hat geschrieben:(03 Sep 2019, 15:53)

Nicht jeder Afd-Wähler ist also ein Nazi, aber zumindest ein unanständiger Mensch. Mit viel Augen zu kann man sich darauf einigen.
Man sollte sie alle Duschen schicken ...
"Ich möchte an einem Ort sein, an dem es keine Politik gibt, keine Waffen, keine Religion."
Libanesin Anfang August 2020
Stoner

Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von Stoner »

Bremer hat geschrieben:(03 Sep 2019, 15:53)

Nicht jeder Afd-Wähler ist also ein Nazi, aber zumindest ein unanständiger Mensch. Mit viel Augen zu kann man sich darauf einigen.
Das ist ein erstaunliches Statement, auf das der folgende Aphorismus passen würde: Eine Wahlentscheidung ist nicht Ausdruck einer Interessenlage, sondern einer moralischen Gesinnung.

Eigentlich sind solche Einschätzungen bisher nur aus theokratischen und anderen totalitären Systemen bekannt.
Bremer
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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von Bremer »

MäckIntaier hat geschrieben:(03 Sep 2019, 16:15)

Das ist ein erstaunliches Statement, auf das der folgende Aphorismus passen würde: Eine Wahlentscheidung ist nicht Ausdruck einer Interessenlage, sondern einer moralischen Gesinnung.
Nein, das ist einer der typisch widersprüchlichen Beiträge des Users.
Ger9374

Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von Ger9374 »

Bremer hat geschrieben:(03 Sep 2019, 16:18)

Nein, das ist einer der typisch widersprüchlichen Beiträge des Users.

Also ihr Moraldemokraten;-))
Wähler der eure schrägen Klicken ankreuzt ist ein Vorzeigedemokrat!
Wähler der dieses nicht nach euren Vorstellungen handhabt wird als No Go typisiert.
Hat was von der Inquisition.
Wann sollen denn die ersten Sünder auf eurem Moralischen Scheiterhaufen brennen!
Heuchler und Schwätzer die sich selbst den Gutmenschen auf die Stirn malen!
In Warheit seit ihr falsche fuffziger meine besten!
Das wisst ihr auch selber, nur zu fein das einzugestehen.Lieber mit dem Stinkefinger auf andere zeigen!!
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