EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

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Wähler
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Wähler »

FAZ 17. September 2014 Separatismus in Europa: Ausschluss bei Abspaltung
https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/ ... ageIndex_2
"Die Europäische Union reagiert gegenüber diesem Phänomen starr und ohne Phantasie: Nichts darf sich bewegen! Die Grenzen der Mitgliedstaaten sind unveränderlich!
Diese Auffassung wird als absolutes Dogma verteidigt. Die sture Haltung wird verstärkt durch die bestehenden Verträge, denen zufolge die Sezessionisten ein eigenes und neues Aufnahmegesuch an die Union stellen müssten. Das Verfahren ist langwierig, der Ausgang ungewiss. Die Regel der Einstimmigkeit schließt von vornherein aus, dass ein neues Mitglied gegen den Willen seines „Mutterlandes“ aufgenommen werden könnte."

Der Austritt Großbritanniens aus der EU könnte auch paradoxer Weise den Weg freimachen für die Separation Schottlands von Großbritannien samt eigenständiger Aufnahme in die EU.
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
tabernakel
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von tabernakel »

Wähler hat geschrieben:(20 Aug 2019, 17:17)FAZ 17. September 2014 Separatismus in Europa: Ausschluss bei Abspaltung
https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/ ... ageIndex_2
"Die Europäische Union reagiert gegenüber diesem Phänomen starr und ohne Phantasie: Nichts darf sich bewegen! Die Grenzen der Mitgliedstaaten sind unveränderlich! Diese Auffassung wird als absolutes Dogma verteidigt.
Dabei sollte man vielleicht auch den Grund für diese Starrheit erwähnen, statt sie einfach nur als "starr und ohne Phantasie" zu bezeichnen. Europa ist der Kontinent der wohl in den letzten 1000 Jahren weltweit am meisten Grenzkonflikte und Kriege über sich ergehen lassen durfte. Daher assoziieren wir mit Sezession mitnichten Feiern, sondern Massenelend ...
Wähler hat geschrieben:Die sture Haltung wird verstärkt durch die bestehenden Verträge, denen zufolge die Sezessionisten ein eigenes und neues Aufnahmegesuch an die Union stellen müssten. Das Verfahren ist langwierig, der Ausgang ungewiss. Die Regel der Einstimmigkeit schließt von vornherein aus, dass ein neues Mitglied gegen den Willen seines „Mutterlandes“ aufgenommen werden könnte."
Der Austritt Großbritanniens aus der EU könnte auch paradoxer Weise den Weg freimachen für die Separation Schottlands von Großbritannien samt eigenständiger Aufnahme in die EU.
Ja da könnte was dran sein. Wobei ich mir als Schotte nicht zu sicher wäre, eine Aufnahme Schotlands wäre zwar nicht unmöglich, würde sich aber wohl über Jahrzehnte hinziehen. Gründe siehe oben. Und das hat nichts mit Sympathie oder Antipathie zu tun, von daher wären mir die Schotten äußerst willkommen ...
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Ger9374 »

Ich sehe das problem mit Schottland nicht .
Wenn GB ausgeschieden ist sollte alles offen sind. Nun muss ja erstmal GB raus sein.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von imp »

Ger9374 hat geschrieben:(20 Aug 2019, 20:52)

Ich sehe das problem mit Schottland nicht .
Wenn GB ausgeschieden ist sollte alles offen sind. Nun muss ja erstmal GB raus sein.
Schottland haette den Vorteil, einen fast vollstaendig eu-kompatiblen Rechtsstand zu erben bei einem Austritt. Ist eben die Frage, ob irgendwelche osteuropaeischen Mietregime vom rechten Rand so einen Beitritt dann blockieren.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

imp hat geschrieben:(20 Aug 2019, 21:10)

Schottland haette den Vorteil, einen fast vollstaendig eu-kompatiblen Rechtsstand zu erben bei einem Austritt. Ist eben die Frage, ob irgendwelche osteuropaeischen Mietregime vom rechten Rand so einen Beitritt dann blockieren.
Das erste wäre aber, dass London da mitspielen müsste. Und da sehe ich das grössere Problem.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Ger9374 »

Wie weit da die Schottische Teilsouveränität geht ist fraglich.
Allerdings alles Dinge die auf der Insel zu klären wären.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Kölner1302 »

Ger9374 hat geschrieben:(13 Aug 2019, 08:01)

Laut neuester Umfragen unterstützt eine mehrheit den hard Brexit kurs Jonsons .
56%
… und das Wirtschaftwachstum in GB ist durch den kommenden Brexit nicht beeinträchtigt
https://de.statista.com/statistik/daten ... u-staaten/
https://de.statista.com/statistik/daten ... ritannien/
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von imp »

Misterfritz hat geschrieben:(21 Aug 2019, 06:15)

Das erste wäre aber, dass London da mitspielen müsste. Und da sehe ich das grössere Problem.
Das ist vorausgesetzt. Kein unabhaengige Schottland, kein Antrag.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von sünnerklaas »

Kohlhaas hat geschrieben:(20 Aug 2019, 15:27)

Das glaube ich auch. Da wird er ähnlich laut gelacht haben, wie nach der Bekanntgabe, wer neuer US-Präsident ist.


Das wiederum glaube ich nicht. Die EU verhält sich gegenüber Russland ja noch sehr moderat. GB hingegen scheint sich mehr und mehr den USA anzuschließen. Dass Putin sich GB "holen" könnte, war ja wohl noch nie unwahrscheinlicher als heute, oder? Abgesehen davon, dass wohl nur BoJo glaubt, GB sei "eines DER Nato-Länder schlechthin".
Die Frage ist, wie es um GB bestellt ist, wenn der chaotische Brexit erst einmal da ist und seine negativen Folgen unübersehbar sind.

Trump braucht in den USA für ein Freihandelsabkommen die Zustimmung des Kongress. Das ist eine nicht zu unterschätzende Klippe.
Hinzu kommt: solche Verhandlungen sind langwierig, solche Abkommen fallen nicht vom Himmel. Es gibt da genug Fallstricke. Und ein Ertrinkender greift nun einmal nach jedem Strohhalm.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Orbiter1 »

Kölner1302 hat geschrieben:(21 Aug 2019, 07:31)

… und das Wirtschaftwachstum in GB ist durch den kommenden Brexit nicht beeinträchtigt
https://de.statista.com/statistik/daten ... u-staaten/
https://de.statista.com/statistik/daten ... ritannien/
Aber nur wenn man wie sie die aktuelle Zahl für Q2 2019 (-0,2%) unter den Tisch fallen lässt. Die britische Wirtschaft schrumpft zum ersten mal seit 2012. https://www.deutschlandfunk.de/die-nach ... 41.de.html
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Orbiter1 »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(20 Aug 2019, 09:31)

Alles Taktik. Er hat keinerlei Interesse an einem Deal. Er will lediglich seine eigenen Landsleute fuer dumm verkaufen. Schaut her in Bojo habs versucht aber die boese EU hat nicht gewollt.
Das sieht man auch bei der ZEIT so.

"Schuld soll die EU sein

Großbritanniens Premier Boris Johnson streitet mit der EU über eine Alternative zum Nordirland-Backstop. Doch in Wirklichkeit sucht er gar keine Lösung." Quelle: https://www.zeit.de/amp/politik/ausland ... is-johnson
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von imp »

Orbiter1 hat geschrieben:(21 Aug 2019, 10:06)

Aber nur wenn man wie sie die aktuelle Zahl für Q2 2019 (-0,2%) unter den Tisch fallen lässt. Die britische Wirtschaft schrumpft zum ersten mal seit 2012. https://www.deutschlandfunk.de/die-nach ... 41.de.html
Q2 war aber fuer viele Staaten ziemlich beschissen, auch Deutschland und Schweden. Relativ bescheiden besser lief es in Russland, da spielt aber auch der sehr politische Oelmarkt eine Rolle (Venezuela, Iran, Libya).
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Orbiter1 »

Der Boris ist vor dem Besuch bei Merkel weiter auf klarem Kurs.

"We’re going to leave the EU on October 31st and make this country the best in the world to live in GB" https://t.co/OzLAMo3zDM

Nur noch 10 Wochen und 1 Tag bis zur großen Bescherung für die Briten.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Orbiter1 hat geschrieben:(21 Aug 2019, 10:38)

Das sieht man auch bei der ZEIT so.

"Schuld soll die EU sein

Großbritanniens Premier Boris Johnson streitet mit der EU über eine Alternative zum Nordirland-Backstop. Doch in Wirklichkeit sucht er gar keine Lösung." Quelle: https://www.zeit.de/amp/politik/ausland ... is-johnson
Eine alte Taktik aber durchsichtig.

Ich schlage was vor was nicht akzeptabel ist und wenn Ablehung dann schmollen und lamentieren" There is no good will"

Von einem Eton educated Individual sollte man mehr Grips erwarten
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von sünnerklaas »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(21 Aug 2019, 11:52)

Von einem Eton educated Individual sollte man mehr Grips erwarten
Damit wäre ich vorsichtig.
Schon Monty Python hat sich Anfang der 70er über ganz bestimmte Mitglieder der Upper-Class lustig gemacht. Heute wissen wir, dass im "Upper Class Twit Of The Year" und im "Ministry Of Silly Walks" mehr als ein Fünkchen Wahrheit steckt.

Man hat solche Typen, wie BoJo auch lange Zeit gerne als "skurrile Exzentriker" abgetan. Solange die z.B. auf dem Golfplatz Autozusammenstoß u.ä, gespielt haben oder sonntags morgens irgendwo völlig zugesoffen in piekfeinen, aber vollgekotzen Klamotten irgendwo rumlagen, war ja auch alles in bester Ordnung. Man hat halt nie damit gerechnet, dass es so eine Granate wie BoJo tatsächlich schafft, Premier zu werden.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(21 Aug 2019, 11:52)

Eine alte Taktik aber durchsichtig.

Ich schlage was vor was nicht akzeptabel ist und wenn Ablehung dann schmollen und lamentieren" There is no good will"

Von einem Eton educated Individual sollte man mehr Grips erwarten
Das ist sicher sein Plan. Und viele Engländer werden ihm das auch abkaufen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Orbiter1 »

Der Boris ist bei Merkel und sagt in der Pressekonferenz zum angestrebten Brexit-Deal (auf deutsch) "Wir schaffen das!". Aber mehr als ein (schmerzhaftes?) Schmunzeln der Kanzlerin und Gelächter der Journalisten gab es nicht. Es bleibt also bei 10 Wochen und 1 Tag bis zur Erlösung.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von sünnerklaas »

Orbiter1 hat geschrieben:(21 Aug 2019, 18:53)

Der Boris ist bei Merkel und sagt in der Pressekonferenz zum angestrebten Brexit-Deal (auf deutsch) "Wir schaffen das!". Aber mehr als ein (schmerzhaftes?) Schmunzeln der Kanzlerin und Gelächter der Journalisten gab es nicht. Es bleibt also bei 10 Wochen und 1 Tag bis zur Erlösung.
Eine Frage ist, ob BoJo dann noch Premier ist... :D
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von sünnerklaas »

Eiskalt hat geschrieben:(21 Aug 2019, 18:31)

Das ist sicher sein Plan. Und viele Engländer werden ihm das auch abkaufen.
Bricht der Bürgerkrieg in Nordirland wieder aus, wird man erzählen, da führe jetzt die EU Krieg gegen die Briten und die Gegner des Brexits in GB seien "Terroristen". Das ist dann eine gefährliche Situation.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

Eiskalt hat geschrieben:(21 Aug 2019, 18:31)

Das ist sicher sein Plan. Und viele Engländer werden ihm das auch abkaufen.
Die EU war doch auch schon vor BoJo an allem Ungemach schuld, warum sollte das jetzt anders sein?
Und wenn GB nach einem hard Brexit auf die Nase fällt ist selbstverständlich die EU schuld ... aber muss man auf diesen Unsinn reagieren?
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

sünnerklaas hat geschrieben:(21 Aug 2019, 20:11)

Bricht der Bürgerkrieg in Nordirland wieder aus, wird man erzählen, da führe jetzt die EU Krieg gegen die Briten und die Gegner des Brexits in GB seien "Terroristen". Das ist dann eine gefährliche Situation.
Ja, der britischen Presse ist das sicherlich zuzutrauen, die waren noch nie zimperlich.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Eiskalt hat geschrieben:(21 Aug 2019, 18:31)

Das ist sicher sein Plan. Und viele Engländer werden ihm das auch abkaufen.
Diese "Engländer" werden bei Wahlen dann ja auch für den BREXIT stimmen und sich nach schmerzhaften Folgen für sie und das Land einen Schuldigen suchen, der diesen Unfug auf den Weg gebracht hat.

Wir Europäer sollten uns dieses Trauerspiel ungerührt ansehen. Hinreichend viele Warnungen hat es gegeben, aus der britischen Wirtschaft und aus der EU allgemein. Und die Bitte, doch weiter EU-Mitglied zu bleiben. Mehr kann die EU nicht tun.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Ger9374 »

H2O hat geschrieben:(22 Aug 2019, 08:05)

Diese "Engländer" werden bei Wahlen dann ja auch für den BREXIT stimmen und sich nach schmerzhaften Folgen für sie und das Land einen Schuldigen suchen, der diesen Unfug auf den Weg gebracht hat.

Wir Europäer sollten uns dieses Trauerspiel ungerührt ansehen. Hinreichend viele Warnungen hat es gegeben, aus der britischen Wirtschaft und aus der EU allgemein. Und die Bitte, doch weiter EU-Mitglied zu bleiben. Mehr kann die EU nicht tun.


Macron hat vorab schon Jonson darauf hingewiesen das die USA nicht die E.U ersetzen werden.Die nächste Abfuhr gibt es dann heute in Paris.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Ger9374 hat geschrieben:(22 Aug 2019, 08:10)

Macron hat vorab schon Jonson darauf hingewiesen das die USA nicht die E.U ersetzen werden.Die nächste Abfuhr gibt es dann heute in Paris.
Wie weit die USA dem UK den Status eines Bundesstaats zuweisen werden, das wird man sehen. Wäre ich US-Präsident, ich würde die Briten damit locken, so Teil eines sehr großen Wirtschaftsraums zu werden. Anstelle der EU-Marktordnung gilt dann eben die US-Marktordnung, die in Washington gestaltet wird. Auf jeden Fall gibt es dann mehr Flugmeilen bei Abstimmungsgesprächen in Washington anstatt eben über den Kanal in Brüssel. Vielleicht werden die Briten im Alltagsbetrieb dazu aber gar nicht erst eingeladen.

Auf jeden Fall ist wichtig, daß auch Präsident Macron die Briten unverblümt zum Bleiben bitten wird; für den Fall eines unsanften Erwachens auf der Insel.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Ger9374 »

Dem Empire den Status eines Bundesstaates der USA (wenn auch nur wirtschaftlich) das wäre ein Coup den ich Trump/Jonson nicht zutraue.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Ger9374 hat geschrieben:(22 Aug 2019, 08:22)

Dem Empire den Status eines Bundesstaates der USA (wenn auch nur wirtschaftlich) das wäre ein Coup den ich Trump/Jonson nicht zutraue.
Na ja, irgendwo muß GB ja andocken. Als Inselstaat vielleicht an Japan? :D
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von imp »

H2O hat geschrieben:(22 Aug 2019, 08:37)

Na ja, irgendwo muß GB ja andocken. Als Inselstaat vielleicht an Japan? :D
Die spannenden Fragen des 21. Jahrhunderts spielen sich im Pazifikraum ab. Die ganze US-Politik orientiert immer mehr darauf. Auch die Briten werden sich wohl Anknuepfungspunkte suchen, bei denen ihnen im Rahmen der EU bisher ein Stueck weit die Haende gebunden waren: Kooperationen mit Australien, mit Indien, mit Rohstofflaendern mit Commonwealth-Vergangenheit und aufstrebenden Industriestaaten, die englischsprachig gepraegt sind.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

imp hat geschrieben:(22 Aug 2019, 09:32)

Die spannenden Fragen des 21. Jahrhunderts spielen sich im Pazifikraum ab. Die ganze US-Politik orientiert immer mehr darauf. Auch die Briten werden sich wohl Anknuepfungspunkte suchen, bei denen ihnen im Rahmen der EU bisher ein Stueck weit die Haende gebunden waren: Kooperationen mit Australien, mit Indien, mit Rohstofflaendern mit Commonwealth-Vergangenheit und aufstrebenden Industriestaaten, die englischsprachig gepraegt sind.
Diese Vermutung hatte mich auch angetrieben; nur diese möglichen Partner sind gar nicht begeistert von einem UK, das dort die großen Reden hält. Die suchen die Nähe der EU als Wirtschaftsraum. Ansonsten ist klar, daß der pazifische Raum sich wirtschaftlich zu einem Riesen entwickeln wird. Nur liegt das UK eben etwas näher an Europa als am pazifischen Raum... ein Markt mit 60 Mio Menschen weitab. Das ist geopolitisch ziemlich mißlich!
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von imp »

H2O hat geschrieben:(22 Aug 2019, 09:39)

Diese Vermutung hatte mich auch angetrieben; nur diese möglichen Partner sind gar nicht begeistert von einem UK, das dort die großen Reden hält. Die suchen die Nähe der EU als Wirtschaftsraum. Ansonsten ist klar, daß der pazifische Raum sich wirtschaftlich zu einem Riesen entwickeln wird. Nur liegt das UK eben etwas näher an Europa als am pazifischen Raum... ein Markt mit 60 Mio Menschen weitab. Das ist geopolitisch ziemlich mißlich!
Es ist miszlich, aber die Freiheit von der EU ermoeglicht es den Briten, mit Rohstofflaendern etwa in Africa und asiatischen Wachstumsregionen politische Geschaefte einzugehen, die der EU mit ihren Ruecksichten auf die vielen Mitglieder widerstrebten. Salopp gesagt: Was die EU mit diesen Laendern tun wird, wird sie tun mit oder ohne UK. Was UK mit diesen Laendern gern tun will, wird in Zukunft nicht daran scheitern, was Polen, Schweden oder Italien will.

Dasz UK weder ein Ersatz fuer die EU ist noch im Konzert der englischsprachigen und postkolonialen Wachstumslaender der grosze Star sein kann, erzaehlt sich von selbst. Aber gaenzlich uninteressant als Finanzmarkt- und Dienstleistungszentrum mit gutem Zugang zum alten Weltzentrum Europa, als etablierte Atom- und Seemacht, als UN-Vetomacht und Konstituent vieler globaler Gremien ist UK auch nicht.

Ich wuerde nicht dafuer werben, die EU aufzugeben im Tausch fuer diese ambivalente Rolle von geerbter Relevanz und oekonomisch laengst ueberrundeter Rolle im Vergleich zu Indien & Co. Doch wenn die Briten aus der EU herauswollen, dann wird das eine der beruehmten "zweitbesten" Alternativstrategien sein. Die andere ist eine hohe Integration mit den immer noch sehr europaeisch und britisch gefaerbten tolerant-christlichen, liberalen, englischsprachigen Partnern jenseits des Atlantik. Sofern die das interessiert, denn all diese Merkmale relativieren sich in den naechsten Jahrzehnten - und niemand weisz, wie weit.

Es wird den Briten immer vorgehalten, dasz der Auszug aus der EU ein wirtschaftlicher Schaden ist und dasz Alternativstrategien diesen Schaden nicht voll kompensieren werden. Das ist sicher richtig. Aber wir koennen am Verhalten der Briten studieren, dasz fuer die Verfolgung ihrer politischen Eigenstaendigkeit Staaten durchaus bereit sind, zweitbeste und wohlstandsfressende Alternativoptionen zu ergreifen und Nachteile hinzunehmen, soweit es sein muss. Dies lehrt uns sicher auch ueber die richtige Einordnung dessen, was Staaten droht, die politische Allianzen aufkuendigen und dann mit Nachteilen konfrontiert sind: Sei es Russland, sei es Pakistan, sei es Kina.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Wenn die Briten mit ihrer künftigen Außenseiterrolle zufrieden sind, dann soll uns Europäern das doch Recht sein. Diese Verantwortung liegt allein bei den Briten.

Aus meiner Sicht sollten wir in der EU das genaue Gegenteil der britischen Entwicklung voran treiben, nämlich eine Gemeinschaft nach Art einer Föderation autonomer Staaten bilden, eine "Superschweiz", die eine gemeinsame Wirtschafts- und Finanzpolitik betreibt, und die Ihre äußere Sicherheit und Außenbeziehungen als Gemeinschaft verantwortet. Und das bitte möglichst bald und unter Verzicht auf Partner, die ihr Ziel und ihre Zukunft als Nationalstaat sehen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von imp »

H2O hat geschrieben:(22 Aug 2019, 11:26)

Wenn die Briten mit ihrer künftigen Außenseiterrolle zufrieden sind, dann soll uns Europäern das doch Recht sein. Diese Verantwortung liegt allein bei den Briten.
Damit sie diesen Weg gehen koennen, brauchen sie die vollstaendige Entkopplung von den Binnenmarktregeln. Deshalb der Streit um den Backstop. Der Hintergrund dieser Fragestellung ist nicht Politikberatung fuer die Briten sondern der Aufbau eines Verstaendnis ihrer Handlungsweise, um herauszufinden, welche britischen Reaktionen auf welche EU-Verhaltensweisen erwartbar sind.
Aus meiner Sicht sollten wir in der EU das genaue Gegenteil der britischen Entwicklung voran treiben, nämlich eine Gemeinschaft nach Art einer Föderation autonomer Staaten bilden, eine "Superschweiz", die eine gemeinsame Wirtschafts- und Finanzpolitik betreibt, und die Ihre äußere Sicherheit und Außenbeziehungen als Gemeinschaft verantwortet. Und das bitte möglichst bald und unter Verzicht auf Partner, die ihr Ziel und ihre Zukunft als Nationalstaat sehen.
Moeglicherweise reden wir hier nicht von einer EU - X sondern eher von einem ziemlich kleinen y als Opt-In-Gemeinschaft on top zu den Vereinbarungen einer heutigen Basis-EU.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

imp hat geschrieben:(22 Aug 2019, 13:00)

Damit sie diesen Weg gehen koennen, brauchen sie die vollstaendige Entkopplung von den Binnenmarktregeln. Deshalb der Streit um den Backstop. Der Hintergrund dieser Fragestellung ist nicht Politikberatung fuer die Briten sondern der Aufbau eines Verstaendnis ihrer Handlungsweise, um herauszufinden, welche britischen Reaktionen auf welche EU-Verhaltensweisen erwartbar sind.


Moeglicherweise reden wir hier nicht von einer EU - X sondern eher von einem ziemlich kleinen y als Opt-In-Gemeinschaft on top zu den Vereinbarungen einer heutigen Basis-EU.
Genau das ist gedanklich mein Ziel: Eine europäische Gemeinschaft, die auf gegenseitigem Vertrauen aufbaut; die sich zu einem Gemeinwesen von bewußten Europäern entwickelt. Eine Gemeinschaft mit Zank und gegenseitigem Mißtrauen brauche ich nicht zu meinem Wohlbefinden.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Orbiter1 »

H2O hat geschrieben:(22 Aug 2019, 14:19)

Genau das ist gedanklich mein Ziel: Eine europäische Gemeinschaft, die auf gegenseitigem Vertrauen aufbaut; die sich zu einem Gemeinwesen von bewußten Europäern entwickelt. Eine Gemeinschaft mit Zank und gegenseitigem Mißtrauen brauche ich nicht zu meinem Wohlbefinden.
OT - Da werden sie aber nochmal umziehen müssen. Polen ist bei dieser Kern-EU ganz sicher nicht dabei.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Orbiter1 hat geschrieben:(22 Aug 2019, 15:17)

OT - Da werden sie aber nochmal umziehen müssen. Polen ist bei dieser Kern-EU ganz sicher nicht dabei.
Ich vermute, daß Freund Hein diese Maßnahme überflüssig machen wird. Ich darf also mutig und selbstlos überlegen, wie eine verbesserte Gemeinschaft beschaffen sein könnte. Noch ist Polen nicht verloren... :), denn wenn Sie Leserbriefe in den großen polnischen Tageszeitungen lesen, dann sieht man durchaus die Möglichkeit, daß Polen sich plötzlich einflußlos außerhalb des Kerns befindet... und fühlt sich dabei ziemlich unbehaglich.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

Misterfritz hat geschrieben:(21 Aug 2019, 20:21)

Die EU war doch auch schon vor BoJo an allem Ungemach schuld, warum sollte das jetzt anders sein?
Und wenn GB nach einem hard Brexit auf die Nase fällt ist selbstverständlich die EU schuld ... aber muss man auf diesen Unsinn reagieren?
Nein. Man sollte sie eben einfach über die Klinge springen lassen
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

Schon vor den hektischen Tagen an der Wall Street hatte er einen Sonderzoll für einige Produkte aus China verschoben. Vor allem Mobiltelefone und Laptops werden nicht, wie ursprünglich vorgesehen, von September an mit einem zusätzlichen Strafzoll belegt, sondern – womöglich – erst von Mitte Dezember an. Angeblich um Auswirkungen für die Konsumenten zu Beginn des Schul- und Studienjahres zu vermeiden. Tatsächlich mutmaßen Ökonomen, Trump mache Zugeständnisse, weil er merke, dass er sich an China verhoben habe. Kanada, Mexiko und Südkorea habe er mit der schieren Macht der größten Volkswirtschaft der Welt neue Handelsverträge abpressen können, mit Peking sei dies anders. Und inzwischen bekämen die Amerikaner die Folgen zu spüren.

https://m.faz.net/aktuell/politik/trump ... 41401.html

Und nun kommt bald noch das UK dazu.
Grösse zählt. Leider wird sich das UK bald umsehen und sehen das die EU nicht mehr hinter ihr steht!!!! :)
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Kölner1302 »

Ich.weiß eine Lösung: Trump kauft das Vereinigte Königreich und macht einen Freihandelsdeal mit der EU! ;-)
Ich traue Melania zu, das Land besser zu regieren
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Misterfritz
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

Eiskalt hat geschrieben:(22 Aug 2019, 20:51)

Schon vor den hektischen Tagen an der Wall Street hatte er einen Sonderzoll für einige Produkte aus China verschoben. Vor allem Mobiltelefone und Laptops werden nicht, wie ursprünglich vorgesehen, von September an mit einem zusätzlichen Strafzoll belegt, sondern – womöglich – erst von Mitte Dezember an. Angeblich um Auswirkungen für die Konsumenten zu Beginn des Schul- und Studienjahres zu vermeiden. Tatsächlich mutmaßen Ökonomen, Trump mache Zugeständnisse, weil er merke, dass er sich an China verhoben habe. Kanada, Mexiko und Südkorea habe er mit der schieren Macht der größten Volkswirtschaft der Welt neue Handelsverträge abpressen können, mit Peking sei dies anders. Und inzwischen bekämen die Amerikaner die Folgen zu spüren.

https://m.faz.net/aktuell/politik/trump ... 41401.html

Und nun kommt bald noch das UK dazu.
Grösse zählt. Leider wird sich das UK bald umsehen und sehen das die EU nicht mehr hinter ihr steht!!!! :)
So?
https://cdn1.spiegel.de/images/image-14 ... 461144.jpg
:p
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Eiskalt hat geschrieben:(22 Aug 2019, 20:37)

Nein. Man sollte sie eben einfach über die Klinge springen lassen
Man kann GB immer noch den ausgehandelten Austrittsvertrag anbieten, wenn dort nach einem ungeregelten BREXIT alle Stricke reißen. Der Austrittsvertrag war ja nicht böse gemeint, sondern er berücksichtigte das wohlverstandene Interesse aller Partner. Dann muß GB zu diesem Interessenausgleich zurück kehren, oder mit seinen Nöten allein fertig werden.

Die EU wird sich weiter entwickeln. D&F müssen dort allmählich Dampf aufmachen. Die Globalisierung wartet auf kleinstaatlich nationale Befindlichkeiten ganz bestimmt nicht.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von imp »

Kölner1302 hat geschrieben:(22 Aug 2019, 22:23)

Ich.weiß eine Lösung: Trump kauft das Vereinigte Königreich und macht einen Freihandelsdeal mit der EU! ;-)
Ich traue Melania zu, das Land besser zu regieren
Wir sollten doch bei allem Aerger pragmatisch bleiben. Nehmen die Briten den Austrittsvertrag an - gut. Treten sie ohne Vertrag aus, sollten wir vor allem die Sicherheit unseres Partners Irland bei allen im Raum stehenden Fragen sicherstellen. Ein moegliches Angebot waere die unbuerokratische Bereitstellung von Tagesvisa fuer Menschen mit Wohnsitz Nordirland in den Schengenraum und vice versa.

Die Folgen des Austritts sind beiderseits interessegeleitet. Sie sind keine Strafmasznahmen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von sünnerklaas »

imp hat geschrieben:(23 Aug 2019, 08:09)

Wir sollten doch bei allem Aerger pragmatisch bleiben. Nehmen die Briten den Austrittsvertrag an - gut. Treten sie ohne Vertrag aus, sollten wir vor allem die Sicherheit unseres Partners Irland bei allen im Raum stehenden Fragen sicherstellen. Ein moegliches Angebot waere die unbuerokratische Bereitstellung von Tagesvisa fuer Menschen mit Wohnsitz Nordirland in den Schengenraum und vice versa.

Die Folgen des Austritts sind beiderseits interessegeleitet. Sie sind keine Strafmasznahmen.
Um Kontrollen an der Grenze zwischen Irland und Nordirland wird man im Falle eines chaotischen Brexits auf die Dauer nicht herumkommen. Da wird nämlich zügig ein im Moment unbekanntes Problem auftauchen: der Schmuggel.

Schmuggel war in den 50er Jahren bis hin zum Mauerbau ein sehr großes Problem an der innerdeutschen Grenze. Das Adenauer-Schröder'sche Projekt des Ein- und Ausreisgesetzes, das im Spätherbst 1960 vom Bundeskabinett beschlossen wurde, zielte nicht allein auf die Unterbindung der Einreise kommunistischer Agitatoren ab, sondern auch und vor allem auf die Unterbindung des Schmuggels an der Grenze zur DDR.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von sünnerklaas »

H2O hat geschrieben:(23 Aug 2019, 07:40)

Man kann GB immer noch den ausgehandelten Austrittsvertrag anbieten, wenn dort nach einem ungeregelten BREXIT alle Stricke reißen. Der Austrittsvertrag war ja nicht böse gemeint, sondern er berücksichtigte das wohlverstandene Interesse aller Partner. Dann muß GB zu diesem Interessenausgleich zurück kehren, oder mit seinen Nöten allein fertig werden.

Die EU wird sich weiter entwickeln. D&F müssen dort allmählich Dampf aufmachen. Die Globalisierung wartet auf kleinstaatlich nationale Befindlichkeiten ganz bestimmt nicht.
Vielleicht muss es tatsächlich in GB zum ganz großen Chaos kommen.
Allerdings gebe ich zu bedenken, dass es wohl Johnsons Strategie ist, bei Neuwahlen nach erfolgtem Brexit die ganzen Stimmen, die die Brexit-Partei von Farage bei der Eu-Wahl bekommen hat, für sich einzuammeln.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Ger9374 »

sünnerklaas hat geschrieben:(23 Aug 2019, 11:20)

Vielleicht muss es tatsächlich in GB zum ganz großen Chaos kommen.
Allerdings gebe ich zu bedenken, dass es wohl Johnsons Strategie ist, bei Neuwahlen nach erfolgtem Brexit die ganzen Stimmen, die die Brexit-Partei von Farage bei der Eu-Wahl bekommen hat, für sich einzuammeln.


Ich vermute das die Farage Partei nach dem Brexit , ihrem Anliegen entzogen sich auflöst.Die Wähler werden sich andere Parteien suchen oder wieder zu Nicht Wählern mutieren.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von imp »

sünnerklaas hat geschrieben:(23 Aug 2019, 11:16)

Um Kontrollen an der Grenze zwischen Irland und Nordirland wird man im Falle eines chaotischen Brexits auf die Dauer nicht herumkommen. Da wird nämlich zügig ein im Moment unbekanntes Problem auftauchen: der Schmuggel.

Schmuggel war in den 50er Jahren bis hin zum Mauerbau ein sehr großes Problem an der innerdeutschen Grenze. Das Adenauer-Schröder'sche Projekt des Ein- und Ausreisgesetzes, das im Spätherbst 1960 vom Bundeskabinett beschlossen wurde, zielte nicht allein auf die Unterbindung der Einreise kommunistischer Agitatoren ab, sondern auch und vor allem auf die Unterbindung des Schmuggels an der Grenze zur DDR.
Waren-Kontrollen muessen nicht zwingend in Form von Checkpoints durchgefuehrt werden. Personen-Kontrollen lassen sich zumindest entschaerfen, wenn auch die Sache der EU-Auszengrenze eine besonders sensible ist. Man kann da leicht zu Einigungen kommen, etwa durch Schaffung elektronisch lesbarer Dokumente fuer die Bewohner von Irland und Nordirland, die eine unproblematisch-maschinentaugliche Identifikation (ist die Person, die die Kamera sieht, die Person, die das gueltige Dokument ausgestellt bekam?) - Personenkontrollen waeren dann beschraenkt auf sonstige Schengen-Buerger, Briten und Drittstaatenangehoerige aller Art sowie auf Stichproblem. Man kann da vieles schaffen, das halbwegs Sicherheit bietet, vergleichsweise wenig Stress im Vergleich zu sonstigen EU-Auszengrenzen und irgendwie lebbar ist. Der Status quo ist jedoch ohne Frage fuer die Nordirlandfrage der tauglichste.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von lili »

So teuer würde ein harter Brexit für uns

https://www.bild.de/politik/ausland/pol ... .bild.html
Wer einen Beruf ergreift, ist verloren.

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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Ger9374 »

lili hat geschrieben:(23 Aug 2019, 12:32)

So teuer würde ein harter Brexit für uns

https://www.bild.de/politik/ausland/pol ... .bild.html


Die Rechnung für den Brexit kann man seriös erst lange nach dem Vollzug machen.Der Rest ist Wahrsagerei;-))
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von lili »

Ger9374 hat geschrieben:(23 Aug 2019, 12:34)

Die Rechnung für den Brexit kann man seriös erst lange nach dem Vollzug machen.Der Rest ist Wahrsagerei;-))
Kann man ja auch, es war nur eine Tendenz.
Wer einen Beruf ergreift, ist verloren.

Henry David Thoreau
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Carravaggio »

imp hat geschrieben:(23 Aug 2019, 12:08)

Waren-Kontrollen muessen nicht zwingend in Form von Checkpoints durchgefuehrt werden. Personen-Kontrollen lassen sich zumindest entschaerfen, wenn auch die Sache der EU-Auszengrenze eine besonders sensible ist. Man kann da leicht zu Einigungen kommen, etwa durch Schaffung elektronisch lesbarer Dokumente fuer die Bewohner von Irland und Nordirland, die eine unproblematisch-maschinentaugliche Identifikation (ist die Person, die die Kamera sieht, die Person, die das gueltige Dokument ausgestellt bekam?) -
Warum nicht gleich Chip unter Haut?
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Carravaggio hat geschrieben:(23 Aug 2019, 13:56)

Warum nicht gleich Chip unter Haut?
Ein großes Versuchsfeld "britisch-irische Landgrenze" kann doch auf jeden Fall zu Erkenntnissen führen, wie weit biometrische Datenerfassung und Personenerkennung alltagstauglich sind. Dann könnte man das bewährte Verfahren auch in der EU weiträumig einsetzen. So könnte man unerwünschten Personen Reisen innerhalb der EU erschweren, ohne dazu einen großen Personalaufwand treiben zu müssen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Kölner1302 »

imp hat geschrieben:(23 Aug 2019, 08:09)

Wir sollten doch bei allem Aerger pragmatisch bleiben. Nehmen die Briten den Austrittsvertrag an - gut. Treten sie ohne Vertrag aus, sollten wir vor allem die Sicherheit unseres Partners Irland bei allen im Raum stehenden Fragen sicherstellen. Ein moegliches Angebot waere die unbuerokratische Bereitstellung von Tagesvisa fuer Menschen mit Wohnsitz Nordirland in den Schengenraum und vice versa.

Die Folgen des Austritts sind beiderseits interessegeleitet. Sie sind keine Strafmasznahmen.
So ist es.
Man kann doch z.B. bei den LKWs für den Zoll bereits am Abfahrtsort eine Ladeliste anlegen, den LKW verplomben und dann eine Zollkontrolle am Anlieferungsort durchführen, evtl. auch nur Stichproben. Die Landesgrenze kann dann offen bleiben. Mit den heutigen Mitteln dürfte es einfach sein, am Grenzübergang verplombte LKW von nicht verplombten zu unterscheiden, ohne dass man die LKW anhalten muss. Mit der Verplombung kann z.B. ein elektronisches Signal verbunden werden, dass an der Grenze von einem elektronischen Gerät kontrolliert wird....
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